Darkyn - Ruf der Schatten - Lynn Viehl - E-Book

Darkyn - Ruf der Schatten E-Book

Lynn Viehl

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Beschreibung

Die Landschaftsgärtnerin Liling Harper hütet ein dunkles Geheimnis. Als sie gezwungen ist zu fliehen, um ihr Leben zu retten, bietet der Vampir Valentin Jaus ihr seine Hilfe an. Zwischen Valentin und Liling erwacht schon bei ihrem ersten Zusammentreffen eine tiefe Leidenschaft. Doch Lilings Verfolger sind ihr dicht auf den Fersen.

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LYNN VIEHL

DARKYN

Ruf der Schatten

Roman

Ins Deutsche übertragen von

Katharina Kramp

Für meinen Bruder Robert.

Wir können lernen, auf neue Art zu denken.

… Und Weinranken blutrot an der Wand entlang sich krallen,

in der Dämmerung wartend auf das, was nun werde.

Die Blätter flüstern dort von ihr auf dem Weg zur Erde

und streifen wie fliegende Wörter dich im Fallen;

Aber geh; und wenn du lauschst, hörst ihren Ruf du hallen …

Edwin Arlington Robinson, Die Kinder der Nacht

1

Während Diane Lindquist ihren Lippenstift nachzog, ihren Pony zurechtzupfte und sich Allure von Chanel hinter die Ohren tupfte, roch sie Urin.

Hinter ihr lag ihr Bruder Daniel in seinem Krankenhausbett. Sein schütteres blondes Haar war gekämmt, und ein Gummischlauch pumpte zischend Sauerstoff durch seine geschwollene Nase in seine kaputten Lungen. Vor sechs Monaten hatte ein Schlaganfall die Hälfte seines Gesichts runter zu seinem breiten Kinn gezogen, wo sie immer noch hing. Seine graublauen Augen, die Dianes in Form und Farbe glichen, bewegten sich in ihren Höhlen rastlos hin und her, wachsam, ohne etwas zu registrieren, suchend, aber unfähig, zu finden.

Er war erst sechsundvierzig; doch er sah aus wie vierundsechzig.

Ich bin immer älter als du-hu.

Sie drehte den Kopf von einer Seite zur anderen und benutzte ihre Finger, um sich überschüssiges Rouge von einer Wange zu wischen. Eine der Krankenschwestern hatte gesagt, dass er heute Abend hier sein würde, und sie musste so gut wie möglich aussehen. Aber obwohl es über zweihundert Dollar gekostet hatte, konnte ihr Allure-Parfüm nicht den Gestank überdecken, der vom Bett ihres Bruders kam.

Sie presste die Lippen zusammen, um die Farbe gleichmäßig zu verteilen. »Ich hoffe, du hast nicht wieder etwas Schlimmes gemacht, Danny.«

»Di-ah«,lallteihrBruder,der aufihreStimmereagierte.

Diiiiiiaaaaaaaane. Daniel, elfjährig, stand im Dunkeln neben ihrem Bett. Wach auf, Diiiiiiiiiaaaaaaaane.

Den Schlaganfall, der einen Großteil des Hirngewebes von Daniel Geoffrey Lindquist jr. zerstört hatte, konnte man unterschiedlich bewerten. Die Vorstandsvorsitzenden von Lindquist Industries empfanden es als leichten Rückschlag, den der junge Mr Lindquist bald überstanden haben würde. Die Freunde aus dem Country Club nannten es Pech, waren jedoch sicher, dass Dan bald wieder auf dem Damm sein würde.

Diejenigen, die keine engen Freunde der Lindquist-Geschwister waren oder Aktionäre davon abhalten mussten, in Panik zu verfallen, benutzten die üblichen, gesellschaftlich akzeptierten Ausdrücke des Mitgefühls. »Schreckliche Tragödie« stand ganz oben auf der Liste, gefolgt von »unverdienter Schicksalsschlag« und »unfassbar trauriges Ereignis«.

Niemand erwähnte die Drogen, den Alkohol, den Sex oder eine der anderen selbstzerstörerischen Vergnügungen, denen Daniel gefrönt hatte. Reichtum verschaffte Privilegien. Als er noch lebte, hatte selbst der alte Mr Lindquist über die verschiedenen Süchte seines Sohnes philosophiert. Wenn jemand so unverfroren war, sie zu erwähnen, lautete sein üblicher Kommentar meist: So sind Jungen nun mal.

Wenn sich jemand bei Diane nach dem Schlaganfall ihres Bruders erkundigte, dann lächelte sie stets nur traurig, aber tapfer, und dachte daran, wie ihr Bruder auf ihr Bett gepisst hatte.

Sie konnte ihn immer noch in der Dunkelheit sehen, wie er seine Pyjamahose öffnete, sein hässliches Schlangending herausnahm und auf ihr schmales Becken zielte. Der Geruch und die Wärme des Urins weckten sie, aber er durchnässte immer ihr Laken und ihren Pyjama, bevor sie sich wegrollen konnte. Sieh nur, du hast wieder ins Bett gemacht, Diane. Ich werde es sa-hagen. Du hast ins Bett gema-hacht, ha, ha, ha.

Ihr Vater hatte Daniel natürlich vergöttert. Hatte seinen einzigen Sohn verwöhnt. Hatte jedes Wort geglaubt, dass aus seinem engelsgleichen Mund kam.

Siehst du, Daddy? Danny, der am Fußende des Bettes stand und mit dem Finger anklagend auf sie zeigte. Sie hat es wieder getan, genau wie ich es dir gesagt habe. Ich kann es bis in mein Zimmer riechen.

Daniel Geoffrey Lindquist sen. hatte ihm mit der stoischen Ruhe eines Elternteils, dem eine sehr unangenehme, aber notwendige Aufgabe bevorstand, den Kopf getätschelt. Du bist ein guter Junge, Danny. Und jetzt geh wieder ins Bett.

Diane wusste genau, warum ihr Bruder einen Schlaganfall erlitten hatte. Wie ein gefühlloser Blutegel hatte er sich an seine Familie, seine Freunde und das Leben gehängt und alle leer getrunken. Dazu zählten ihre Eltern, drei Ehefrauen, mehrere Geliebte, unzählige Huren und eine Tochter. Sie alle waren inzwischen tot. Alle außer Diane, der Einzigen, die Dan wirklich verstand und die zu ihrem Bruder gehalten hatte.

Diane hatte alles ertragen und dafür gesorgt, dass sie mit der Zeit unverzichtbar für Danny wurde. Sie war die Einzige, der Dan vertraute. Sie führte seinen Haushalt, bezahlte seine Rechnungen, wischte seine Kotze am Morgen nach dem Exzess auf, bezahlte seine Prostituierten und besorgte ihm, natürlich, seine Drogen. Und da Daniel schon sein ganzes Leben lang abhängig gewesen war, hatte es niemanden überrascht, dass er eine Überdosis genommen hatte, denn das war schon ein paarmal passiert.

Und niemand hatte sich die Mühe gemacht, die genaue chemische Zusammensetzung des Drogencocktails zu überprüfen, die er wenige Momente vor dem ersten Schlaganfall geschnupft hatte.

Ich bin enttäuscht, Diane. Daddy, der hinter seinem Schreibtisch sitzt und eine kubanische Zigarre zwischen den Fingern rollt. Du solltest dir am College einen Mann suchen und dir nicht irgendwelchen Unsinn ausdenken.

»Magna cum laude« hatte sie das College abgeschlossen, mit besonderer Auszeichnung in Wirtschaftswissenschaften. Aber, Daddy, verstehst du denn nicht? Ich kann dir helfen, die Firma zu leiten …

Dafür habe ich Daniel.

Diane Lindquist war der Meinung, dass der Schlaganfall, der ihren Bruder in eine ein Meter fünfundachtzig lange, sabbernde Möhre verwandelt hatte, schlicht eine lange fällige ausgleichende Gerechtigkeit war.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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