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Value Investing bedeutet, mit Aktien solider Unternehmen ein Vermögen aufzubauen, das lohnende Erträge abwirft. Nach der Lektüre dieses Buches fallen Entscheidungen leicht: - Welche Aktien? - Für wie lange? Auswahl und An alyse erfolgen in drei Stufen: - erstes Filtern - Schnell-Check - ausführliche Analyse Nach jeder Stufe zeigt sich, ob weitere Untersuchungen sinnvoll sind. Das spart Arbeit und Zeit. Es sind keine Vorkenntnisse im Lesen von Jahresabschlüssen notwendig. Alles wird anschaulich anhand von Beispielen erklärt. Money Management - durch planvolles Vorgehen einen kühlen Kopf bewahren: - müheloses Sparen ohne zu entbehren - Ziele setzen, den Überblick behalten - die Ertragsphase organisieren
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Seitenzahl: 106
Veröffentlichungsjahr: 2020
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Ein Stück Freiheit
Grundbegriffe und Grundsteinlegung
Finanzieller Schutz
Finanzielle Sicherheit
Finanzielle Freiheit
Sparen – so funktioniert es
Der monatliche bzw. jährliche Geldbedarf
Das Aktiendepot
Aufbauphase
Das erste Filtern – Dividendenrendite und KGV
Schnell-Check
Geschäftsmodell
Gewinne und Schätzungen
Kurs-Gewinn-Verhältnis
Dividendenrendite
Eigenkapitalquote
Ausführliche Analyse
Jahresberichte kurz erklärt
Gewinne, Dividenden usw. über lange Zeiträume auswerten
Besonderheiten von Immobilien- und Finanzfirmen
Rentabilitätskennzahlen (Margen und Kapitalrenditen)
PEG statt KGV – die Gewinnsteigerung einschätzen
Allgemeines zur bis hierhin beschriebenen Strategie
Weiteres zur Aktienauswahl
Vorzugsaktien
Besteuerung von Dividenden
Aktienrückkäufe
Aktienkauf
Pflege- und Wachstumsphase
Organisation von Depot und Barmitteln
Überblick über Depot und Analysen behalten
Depotpositionen überdenken, Analysen aktualisieren
Verkäufe
Überhaupt nicht verkaufen
Verkauf mittelfristiger Positionen
Verkauf langfristiger Positionen
Austausch von Verlierern zwecks Dividendenverbesserung
Allgemeines zu Verkaufskriterien
Was tun beim Crash?
Ertragsphase
Einschätzung, ob die Ertragsphase erreicht ist
Die Berechnung der Individualrendite
Die Finanzielle-Sicherheits-Quote
Money Management in der Ertragsphase
Kurzdarstellung der gesamten Strategie
Stellen Sie sich vor, Sie könnten Ihren Lebensunterhalt bestreiten, ohne durch tägliche Arbeit Geld verdienen zu müssen, weil Sie andere Einkommensquellen hätten. Sie könnten zwar keine großen Sprünge machen, aber es würde zum Leben reichen, also für Wohnen, Essen, Kleidung und medizinische Versorgung. Genau das ist finanzielle Sicherheit. Das heißt nicht, dass Sie Ihren Job aufgeben müssten oder als Selbstständiger keine Aufträge mehr annehmen dürften. Sie könnten jedoch selbst entscheiden, was Sie tun möchten, und sich auf die Dinge beschränken, die Spaß machen.
Zu den Einkommensquellen, die Ihnen das ermöglichen können, gehören geschickte Geldanlagen. Aktien solider, gewinnbringender Unternehmen sind am besten dafür geeignet. Dadurch werden Sie Miteigentümer dieser Firmen und erhalten eine Gewinnbeteiligung in Form von Dividendenzahlungen. Die Zahlungen steigen möglichst von Jahr zu Jahr, weil die Unternehmen wachsen und dadurch ihre Gewinne steigern.
Hin und wieder können Sie auch Kursgewinne realisieren, indem Sie Aktien zu einem höheren Preis verkaufen, als Sie sie gekauft haben, sofern Sie die Aktien für überbewertet halten oder den Verkauf im Vergleich zu den Dividendenzahlungen der nächsten Jahre als lukrativer empfinden.
Um mit dem Aufbau eines geeigneten Aktiendepots zu beginnen, brauchen Sie noch kein großes Vermögen. Durch Investition in Aktien bauen Sie nach und nach ein Vermögen auf.
In diesem Buch geht es nicht darum, durch wilde Spekulationen oder nervenaufreibendes Trading möglichst schnell reich zu werden. Im Mittelpunkt steht langfristiges Value Investing, frei nach Benjamin Graham und Warren Buffett. Value Investing heißt schließlich nichts anderes als das Investieren in Werte.
Um die wirklich wertvollen Aktien zu finden, werden die sogenannten Fundamentaldaten der Unternehmen ausgewertet, insbesondere die Zahlen aus den Jahresabschlüssen. Dahinter steckt eine Menge Theorie, mit der sich bereits eine Reihe von Büchern und Artikeln befassen.
Meistens werden darin viele Kennzahlen erklärt bzw. damit zusammenhängende Bedingungen beschrieben. Doch in der Praxis sieht dann alles nicht mehr so einfach aus wie im Lehrbuch.
Ich habe mir das Ganze so weit vereinfacht wie möglich und eine effektive Vorgehensweise zur Auswahl und Analyse von Aktien gefunden. Dazu gehören auch die Bewertung des Depots und Entscheidungen über Verkauf oder Nachkauf. Ich entwickle meine Methode ständig weiter, denn schließlich entwickelt sich auch das Investmentumfeld ständig weiter. Und das lässt sich ausnutzen.
Was meine ich mit Investmentumfeld? Zum einen ist es das Informationsangebot im Internet, zum anderen sind es die Bedingungen der Online Broker: Einerseits werden diese tendenziell immer günstiger und andererseits werden deren Angebote immer besser.
So gibt es z. B. heute eine ansehnliche Auswahl von sparplanfähigen Einzelaktien, so dass man schon mit sehr kleinen Beträgen investieren kann, ohne die Risikostreuung zu vernachlässigen. Das war vor sechs Jahren, zur ersten Auflage dieses Buches, noch kaum möglich.
Außerdem habe ich immer wieder Leserfeedback bekommen, sowohl Lob als auch konstruktive Kritik. Und natürlich habe ich auch niemals ausgelernt. Deshalb ist es Zeit für eine weitere Überarbeitung des Buches.
Damit alles verständlich und nachvollziehbar ist, illustriere ich die Strategie mit konkreten, derzeit aktuellen Beispielen. Ich komme dabei nicht umhin, einige Unternehmen beim Namen zu nennen bzw. die Benutzung von speziellen Internetseiten zu beschreiben. Diese Darstellungen dürfen weder als Empfehlungen noch als Werbung aufgefasst werden. Es sind einfach meine Betrachtungen, nicht mehr und nicht weniger.
Damit möchte ich Sie ermutigen, sich auf den Weg zu Ihrer eigenen finanziellen Sicherheit zu begeben, eine zusätzliche Altersvorsorge in Form von Dividendenzahlungen aufzubauen, eine Quelle zur Finanzierung von Hobbys oder Urlauben zu schaffen, oder was immer Sie möchten.
Zunächst möchte ich die Konzepte des finanziellen Schutzes, der finanziellen Sicherheit und der finanziellen Freiheit kurz darstellen, denn der Aufbau eines Aktiendepots geschieht schließlich nicht zum Selbstzweck. Diese Konzepte habe ich vor etlichen Jahren von Bodo Schäfer aus seinem Buch „Der Weg zur finanziellen Freiheit“ gelernt. Sie gehören an den Anfang meines Buches, um mit dem Abstecken der Ziele beginnen zu können. Danach geht es in den Abschnitten über das Sparen und die Ermittlung des Geldbedarfs um die Präzisierung der Ziele.
Das sind Ersparnisse, die eine gewisse Zeit für alle üblichen Ausgaben reichen würden. Wie lang diese Zeit ist, hängt von der Höhe der Ersparnisse und der Ausgaben ab. Finanzieller Schutz ist also das Polster für schlechte Zeiten.
Mit diesem Geld darf kein Risiko eingegangen werden, es muss immer verfügbar sein. Am besten eignet sich dafür ein Tagesgeldkonto mit voller Einlagensicherung. Finanzieller Schutz steht immer an erster Stelle. Erst danach dürfen andere Geldanlagen in Betracht gezogen werden.
Tipp: Falls Sie noch keinen finanziellen Schutz haben, beginnen Sie damit, Geld auf einem separaten Tagesgeldkonto zu sparen, bis die Summe für Ihren Lebensunterhalt für mindestens drei bis sechs Monate reichen würde. Um festzulegen, welche Zeitspanne für Sie die richtige ist, stellen Sie sich folgende Frage: Wie lange würde ich brauchen, um nach einem Ausfall, wie auch immer dieser aussehen mag, wieder auf die Beine zu kommen? Wenn drei bis sechs Monate dafür zu knapp bemessen sind, legen Sie eine entsprechend höhere Summe für Ihren finanziellen Schutz fest. Diese individuelle Entscheidung müssen Sie für sich selbst treffen.
Das ist der Zustand, in dem Ihr grundlegender Lebensunterhalt gesichert ist, ohne dass Sie ständig dafür arbeiten müssen. Es ist möglich, das durch Sparen und Investieren in geeignete Geldanlagen zu erreichen. Wie das funktionieren kann, beschreibt dieses Buch.
Finanzielle Sicherheit wird in der Regel stufenweise erreicht. Zuerst reichen die passiven Einnahmen aus dem Aktiendepot für einen Teil Ihrer Ausgaben. Und sofern Sie dieses Geld anstatt es auszugeben immer wieder anlegen, wird dieser Teil immer größer.
Ein Nebeneffekt dabei ist, dass Sie in Bezug auf Ihre bisherige Arbeit nach und nach „unerpressbar“ werden. Sie müssen sich nicht mehr alles gefallen lassen. Dadurch werden Sie automatisch gelassener, was sich positiv auf Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden auswirkt.
Da die Erträge aus Kapitalanlagen wie Aktien im Vergleich zu einem normalen Gehalt doch eher unregelmäßig erzielt werden, gehört ein guter Plan zur Verwaltung der Gewinne dazu. Nur dann können Sie alle Rechnungen fristgerecht bezahlen. Auch damit beschäftigt sich dieses Buch.
Das ist „finanzielle Sicherheit plus“. Zusätzlich zum grundlegenden Lebensunterhalt reichen die Erträge noch für Luxus, also für Dinge, die nicht unbedingt nötig sind, die aber viel Spaß machen. Dafür gibt es keine allgemeinen Regeln, denn jeder versteht etwas anderes darunter.
Es wird davon ausgegangen, dass Sie überhaupt irgendwelche Einnahmen haben, von denen Sie sparen können, z. B. ein Gehalt oder Einkünfte aus selbstständiger Arbeit.
Beginnen möchte ich mit zwei Zitaten von Bodo Schäfer: „Sparen heißt, sich selbst zu bezahlen“ und „Bezahlen Sie sich selbst zuerst!“ Diese stammen aus seinem Buch „Der Weg zur finanziellen Freiheit“. Dazu gibt er die folgenden Empfehlungen: Immer wenn Sie Geld bekommen, z.B. gleich nach der Gehaltszahlung, überweisen Sie einen Teil zum Sparen auf ein separates Konto. Beginnen Sie mit 10 %. Sie werden mit den restlichen 90 % des Geldes nicht schlechter auskommen als mit der gesamten Summe. Das ist viel einfacher, als zu sparen, was am Ende übrig bleibt, denn bei den meisten Menschen bleibt am Ende nie etwas übrig, egal wie hoch ihr Einkommen ist. An die 10 %-Methode werden Sie sich dagegen recht schnell gewöhnen. Wenn Sie eine Gehaltserhöhung bekommen, schlagen Sie 50 % davon auf Ihren monatlichen Sparbetrag auf. Auch wenn Sie unvorhergesehene Einnahmen haben, sparen Sie davon 50 %.
Vermeiden Sie Konsumschulden. Kaufen Sie möglichst nichts auf Raten. Kaufen Sie nur, was Sie sich sofort leisten können. Was tun mit bereits vorhandenen Schulden? Auch hier möchte ich einen Tipp von Bodo Schäfer wiedergeben: Verwenden Sie die Hälfte des gesparten Geldes zur Schuldentilgung. Die andere Hälfte verwenden Sie zum Vermögensaufbau, also zum Aufbau von finanziellem Schutz, finanzieller Sicherheit usw.
Es ist viel motivierender, sein eigenes Guthaben wachsen zu sehen, als auf eine schwarze Null zuzustreben. Das funktioniert natürlich nur, wenn die Zinsen der bestehenden Schulden nicht sehr hoch und wenn Sie nicht bereits überschuldet sind.
Ich habe mir angewöhnt, ein Haushaltsbuch zu führen, das empfehle ich auch Ihnen. Wer jeden oder fast jeden Tag seine Ausgaben gleich notiert, bemerkt den Zeitaufwand dafür kaum.
So etwas lässt sich ganz einfach in ein Notizbuch eintragen oder elektronisch umsetzen, z. B. mit einer Tabellenkalkulation wie Microsoft Excel oder OpenOffice Calc. Weiterhin gibt es diverse Haushaltsbuch-Apps für das Smartphone. Dabei ist jedoch die Frage, wie diese mit den eingepflegten Daten umgehen.
Inzwischen bieten sogar einige Banken digitale Haushaltsbücher und Finanzmanager innerhalb des Online Bankings an. Dorthin wird alles, was über die Bank läuft, automatisch übernommen. So braucht man nur noch den Rest zu ergänzen und hat dann schnell seine Ausgaben im Blick. Ich habe jedoch Bedenken, so etwas zu nutzen, denn so legte ich der Bank gegenüber mehr offen als mir lieb wäre. Für mich ist deshalb eine Excel-Datei, die ich nur lokal speichere, die einfachste und sicherste Lösung.
Der Vorteil eines elektronischen Haushaltsbuches liegt neben dem automatischen Zusammenrechnen der Beträge in der einfachen Kategorisierbarkeit nach verschiedenen Kostenarten. So sehen Sie gleich, wie viel Geld Sie wofür ausgeben. Vielleicht finden Sie dadurch noch zusätzliche Möglichkeiten zum Sparen.
Haben Sie teure Hobbys? Können Sie eine kostengünstigere Variante finden? Können Sie einem Hobby nachgehen, das Geld bringt, anstelle etwas zu kosten? Vielleicht irgendetwas Kreatives? Denken Sie mal darüber nach.
Das soll zum Thema Sparen genügen. Sparen sollte immer in einem gesunden Rahmen bleiben. Gesund ist es dann, wenn es sich nicht nach Verzicht anfühlt.
Wenn ich nun von „Ihrem Geldbedarf“ bzw. „Ihren Ausgaben“ rede, meine ich das im Sinne von „Bedarf bzw. Ausgaben Ihrer Familie“ oder „Ihrem persönlichen Bedarf bzw. Ihren persönlichen Ausgaben“. Suchen Sie sich das Zutreffende aus.
Idealerweise brauchen Sie die monatlich bzw. jährlich benötigte Summe nur aus den Ausgaben Ihres vollständig geführten Haushaltsbuches abzulesen. Dabei sehen Sie auch gleich, welche Monate eher teurer sind als andere. Sie haben bisher kein Haushaltsbuch geführt?
In dem Fall schlagen viele Ratgeber die folgende Rechnung vor: Wie hoch ist die monatliche Miete oder die Kreditrate für das Haus? Was kosten Strom bzw. Gas? Auto? Versicherungen? Lebensmittel? Kleidung? Sonstiges? Das alles zusammengerechnet sind die monatlichen Ausgaben. Das ist natürlich möglich, aber passen Sie auf, dass Sie dabei nichts Wesentliches vergessen, z.B. quartalsweise oder jährliche Rechnungen.
Eine einfachere Variante ist die Auswertung Ihrer Kontoauszüge eines ganzen Jahres, sofern Sie diese geordnet und vollständig aufgehoben haben. Das ist eher zu erwarten als ein akribisch geführtes Haushaltsbuch. Höchst wahrscheinlich ist alles Geld, insbesondere auch das, welches Sie ausgegeben haben, über Ihr Konto gegangen. Entweder haben sie es abgehoben und dann ausgegeben oder per Karte oder Lastschrift etwas bezahlt. Gehen Sie also alle Positionen durch und zählen Sie alle Ausgaben, auch Barabhebungen, zusammen. So vergessen Sie garantiert nichts.
Egal, auf welche Art Sie Ihren Geldbedarf nun ermittelt haben. Eine zusätzliche Überlegung sollten Sie noch anstellen: Haben Sie Kosten, um die Sie sich bisher nicht zu kümmern brauchen, die bisher gedeckt werden, ohne dass das Geld dafür über Ihr Konto geht? Sind das Kosten, die Sie dann selbst tragen müssten? Das könnten zum Beispiel Beiträge zur Krankenversicherung sein, die bisher gleich von Ihrem Bruttogehalt abgezogen werden. Haben Sie ein Diensthandy, das Sie privat nutzen können? Was auch immer es ist, sofern Sie es weiterhin bräuchten und es dann selbst bezahlen müssten, müssen Sie die Kosten dafür ebenfalls in Ihrer Rechnung berücksichtigen.
Tipp: Kalkulieren Sie nicht zu knapp. Wenn Sie in etwa den durchschnittlichen Geldbedarf pro Monat ermittelt haben, setzen Sie für das ganze Jahr das Dreizehnfache oder wenigstens das Zwölfeinhalbfache an. Überprüfen Sie die ermittelte Summe jährlich. Sie kann sogar noch sinken, wenn Sie mit dem Sparen wie oben beschrieben jetzt erst anfangen.