Das Börsenabitur - Grundkurs - Tobias Leinenfelder - E-Book

Das Börsenabitur - Grundkurs E-Book

Tobias Leinenfelder

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Beschreibung

Das Einmaleins des erfolgreichen Investierens Viele Menschen wünschen sich ein passives Nebeneinkommen. Gleichzeitig sorgen sich Millionen Deutsche um ihre künftige Alterssicherung. Eine Möglichkeit, beides zu meistern, ist die Investition an der Börse. Dies erscheint vielen jedoch als zu riskant. Die Deutschen gelten bekanntlich als "Aktienmuffel". Der Ratgeber für Kleinanleger zeigt, wie man durch Investieren an der Börse sein Geld vermehrt. Von Aktien über ETFs und Fonds bis zum Zinseszins: Erläutert werden grundlegende und allgemein bekannte, aber für das Thema relevante Begriffe aus den Wirtschaftswissenschaften und wie man sie erfolgreich anwendet. Auf diese Weise wird bisher Komplexes verständlich und praxisnah erklärt. Dabei wird deutlich: So kompliziert, wie viele glauben, ist es gar nicht. Mit den geschilderten Kenntnissen können Anleger erfolgreich an der Börse agieren und die sich hier bietenden Chancen nutzen. Dafür muss man nicht reich sein. Das Buch zeigt, wie sich Normalverdiener mit einer kleinen, aber regelmäßigen Sparrate eine Rente aufbauen können. Es vermittelt ein Verständnis darüber, wie Investieren und Geldanlegen funktioniert. Dabei macht es deutlich, wie sich Anleger die notwendigen Informationen beschaffen und eine nachhaltige Investitionsstrategie entwickeln können.

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Seitenzahl: 224

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhalt

Vorwort

Einleitung

Durch Investitionen sein Geld an der Börse vermehren

1.1 Der Aktienhandel

1.2 Wie kaufe ich eine Aktie?

1.2.1 Stammaktien oder Vorzugsaktien kaufen?

1.3 „Klick and forget“, bei geringem Zeitaufwand den Erfolg maximieren und das Risiko minimieren

1.3.1 Die Market Order und der Cost-Average-Effekt

1.3.2 Durch aktives Depotmanagement mit Ein- und Ausstiegen die Performance verbessern

1.3.3 Wie entstehen horizontale Unterstützungs- und Widerstandslinien?

1.3.4 „Buy and Hold“, das Aussitzen schwacher Marktphasen und die Erlangung passiven Einkommens durch Dividenden

1.3.5 Mit Limit Orders den Kaufzeitpunkt gezielt wählen und Zeit sparen

1.4 Der Zinseszins, ein Turbo für Ihr Depotwachstum

1.4.1 Die Einmalinvestition

1.4.2 Die Mehrfachinvestition

1.5 Schlussbetrachtung zum ersten Kapitel

Arbeitsmaterial eines Investors

2.1 Was benötigt ein erfolgreicher Investor?

2.2 Der Arbeitsplatz für den Börsenhandel

2.2.1 Die Ausstattung des Arbeitsplatzes

2.3 Die Informationssammlung und die Informationsgewinnung

2.4 Zeit und dessen Management

2.4.1 Der Zeitbedarf zum Aufbau eines Depots

2.4.2 Der regelmäßige Zeitaufwand eines Investors

2.4.3 Die Zeiteinteilung ist ein wichtiger Faktor für den Langzeiterfolg

2.4.4 Zeitmanagement, eine sinnvolle Methode?

2.4.5 Techniken des Zeitmanagements

2.4.5.1 ALPEN-Methode nach Lothar Seiwert

2.4.5.2 Zeitdiebe sind ein Hindernis, ein Ziel zu erreichen

2.4.5.3 Eins, zwei, drei, vier Eckstein, alles muss perfekt sein?

2.4.5.4 Freiräume schaffen durch Delegation

2.5 Der finanzielle Bedarf eines Investors

2.5.1 Der Mindestanlagebetrag

2.5.2 Die 5-Budget-Methode

2.6 Handelsinstrumente

2.7 Schlussbetrachtung zu Kapitel 2

Die Rente, finanziell gut vorbereitet ein sorgenfreier Genuss

3.1 Die Rente, ein Lebensabschnitt nach dem Erwerbsleben

3.2 Der Lebensbedarf im Rentenalter

3.3 Die Rente

3.3.1 Auszahlmodelle einer Rente

3.4 Bewertung der Auszahlmodelle

3.5 Mit Investitionen ein Einkommen erwirtschaften

3.5.1 Ein aktives Einkommen durch Investitionen

3.5.2 Die 50-%-Methode, ein tragfähiges Modell

3.5.3 Ein passives Einkommen durch Investitionen

3.6 Frugalismus, ein Lebensmodell für alle?

3.7 Durch langfristiges Investieren zur ewigen Rente?

3.7.1 Diskussion der Ergebnisse

3.7.2 Mit einem Pufferkonto Auszahlungsströme glätten

3.8 Schlussbetrachtung zum Kapitel 3

Die Fundamentalanalyse, eine Aktie richtig bewerten

4.1 Die Fundamentalanalyse, eine lohnende Aktie finden

4.2 In vier Schritten eine Anlageentscheidung treffen

4.2.1 Schritt 1: Mit dem Quick-Blick zum ersten Eindruck

4.2.1.1 Die Kennzahlen des Quickblicks

4.2.1.2 Definitionen der Kennzahlen des Quickblicks

4.2.1.3 Arbeiten mit dem Quickblick

4.1.2 Schritt 2: den externen Einfluss bewerten

4.2.2.1 Wie wirken sich externe Faktoren auf ein Unternehmen aus?

4.2.3 Schritt 3: Die Selbstwirksamkeit von Unternehmen bewerten

4.2.4 Marktdurchdringung

4.2.4.1 Marktintegration aus wettbewerbstheoretischer Sicht

4.2.5 Die Burggrabenanalyse

4.3 Fazit zum Bottom-up-Ansatz

4.4 Der Schlussblick

4.4.1 Der faire Wert einer Aktie

4.4.2 Die Verschuldung, ein wichtiger Aspekt

Schlusswort

Literaturhinweise

Sachwortverzeichnis

Vorwort

Seit Jahren verfolge ich als Zuschauer begeistert das Geschehen an den Weltbörsen. Anfangs war die Börse für mich zwar ein Buch mit sieben Siegeln, aber spannender als jeder Krimi. Nach dem Motto: „Am Anfang jeder Erkenntnis steht die Neugier“ fühlte ich mich angehalten, mir durch kontinuierliche Beschäftigung mit diesem Thema einen Wissensstand zu erarbeiten, der es erlaubt, die Zusammenhänge besser zu verstehen.

Vor dem Hintergrund kaum noch existenter Sparzinsen, steigender Inflation und sinkender Reallohn- und Renteneinkommen sehe ich den Zeitpunkt gekommen, mein Wissen und meine Ansichten mit Ihnen zu teilen und das Thema finanzielle Absicherung mit Ihnen zu diskutieren.

In dem von mir geschriebenen Buch möchte ich mit Ihnen gemeinsam eine Strategie entwickeln, unter Ausnutzung des Zinseszinseffektes mit kleinem, aber regelmäßigem finanziellen Aufwand eine Rente zu erwirtschaften, und damit ein Stück weit finanzielle Unabhängigkeit und Freiheit zu erlangen.

Nach dem Lesen des Ratgebers sollten Sie in der Lage sein, ihr eigenes auf Sie zugeschnittenes Konzept zum Aufbau einer Rente zu entwickeln.

Ich werde Ihnen Schritt für Schritt erläutern, wie Sie an der Börse investieren können und welche Fallstricke dort zu umgehen sind. Und wie Sie neben den handwerklichen auch Ihre mentalen Fähigkeiten entwickeln.

Ich lege Wert darauf, Ihnen kein fertiges Konzept zu präsentieren, sondern Ihnen die Hintergründe zu vermitteln, die Sie dazu befähigen werden, ein eigenes Konzept zu entwickeln, um langfristig an der Börse erfolgreich zu sein. Denn nur selbst denken und handeln macht Sie reich.

Ich freue mich auf eine spannende gemeinsame Reise mit Ihnen.

Genderhinweis:

Alle in diesem Buch verwendeten personenbezogenen Formulierungen sind als Genderneutral zu verstehen. Die Verwendung von generischen Maskulina oder Feminina erfolgt lediglich aus stilistischen Gründen.

Es sind selbstverständlich alle Menschen, unabhängig von Geschlecht oder Herkunft, gleichermaßen dazu eingeladen, sich mit dem Thema Investieren auseinanderzusetzen.

Ihr Tobias Leinenfelder

Bevor wir beginnen noch ein rechtlicher Hinweis:

In diesem Buch sollen Hintergründe und Strategien des Investierens besprochen werden, die aus didaktischen Gründen mit Beispielen untermauert werden. Diese stellen keine Anlageempfehlung dar.

Hier werden lediglich mögliche Strategien erläutert. Die getroffenen Aussagen sind meine persönliche Meinung und entsprechen

meinen persönlichen Ansichten. Darüber hinaus ordne ich allgemein bekannte Ansätze aus den Wirtschaftswissenschaften in einen Gesamtkontext ein, um Zusammenhänge darzustellen und verständlich zu machen.

In diesem Buch werden ausdrücklich keine Anlageempfehlungen gegeben. Das Lesen dieses Buches soll Sie vielmehr dazu befähigen, Hintergründe zu verstehen und eigene Strategien für eigene Investments zu entwickeln.

Die Durchführung Ihrer Investments obliegt Ihrer eigenen Initiative und Entscheidung. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Investments am Kapitalmarkt teilweise ein erhebliches Verlustrisiko beinhalten. Die Verluste können je nach Finanzinstrument das gesamte eingesetzte Kapital vernichten und dieses sogar übersteigen, was zu einer Nachschusspflicht führen kann.

Für die Profitabilität Ihrer Investments sind Sie selbst verantwortlich. Eine Garantie für künftige Börsengewinne wird nicht übernommen. Eine Haftung für erlittene Verluste ist ausgeschlossen.

Ihr Tobias Leinenfelder.

Einleitung

„Ist der Handel auch noch so klein,

bringt er doch stets mehr als Arbeit ein.“

Eine, wie ich finde, sehr treffende Volksweisheit. Oder kennen Sie jemanden, der mit Arbeit allein reich geworden ist? Ich nicht, abgesehen von ein paar Topmanagern vielleicht. Haben wir uns nicht alle schon einmal ein Einkommen gewünscht, das sich ohne lästige Gehaltsverhandlungen und Bittstellertum vor dem Chef erhöht, einfach weil man gut gearbeitet und die richtigen Entscheidungen getroffen hat? Ein Umstand der Wertschätzung und Belohnung, von dem viele abhängig beschäftigte Arbeitnehmer nur träumen können. An der Börse ist das möglich. Mit ein bisschen Kapitaleinsatz, einem langen Atem, einer konsequenten Anlagedisziplin und dem richtigen Investitionszeitpunkt kann man sich ein zweites Einkommen aufbauen oder die später zu erwartende Rente aufbessern.

Wichtig dabei ist, die richtige Strategie zu verfolgen. Das heißt, dass die Regeln des Anlegens gekannt und konsequent richtig angewendet werden müssen. Dazu gehört, den Kapitaleinsatz und die Investitionsobjekte richtig auszuwählen. Dazu kann sich einer Fundamentalanalyse bedient werden. Hierdurch können Aktien von Unternehmen herausgefiltert werden, die zum Investitionszeitpunkt unterbewertet sind und in den kommenden Monaten oder Jahren eine gute Wertsteigerung erfahren werden. Auch der Anlagezeitpunkt ist mitentscheidend für den monetären Erfolg einer Investition. Hierzu kann die Charttechnik als Hilfsmittel eingesetzt werden. Mit deren Hilfe lässt sich ermitteln, wann eine Aktie mit hoher Wahrscheinlichkeit steigen wird, zum Beispiel im steigenden Trend nach Abschluss einer Korrektur.

Da die Börse nicht nur steigende, sondern auch fallende Kurse kennt, ist es wichtig, Verluste zu begrenzen und Risiken zu vermindern. Mit dem richtigen Risiko- und Money-Management gelingt das mit Leichtigkeit.

Sie können sehen, dass erfolgreiche Kleinanleger über eine Menge Knowhow verfügen müssen. Keine Angst, Börsenwissen ist kein Hexenwerk und leicht zu erlernen. Mit ein bisschen Fleiß kann man an der Börse mit geringem Zeitaufwand erfolgreich sein.

In diesem Buch werde ich Ihnen zeigen, worauf es ankommt und welche Fehler zu vermeiden sind. Ich werde Ihnen Leitlinien an die Hand geben, mit denen Sie Ihr Depot auch durch turbulente Börsenphasen ohne größere Verluste steuern können.

Es lohnt sich, diese Regeln zu erlernen, damit aus Börsenlust kein Börsenfrust wird. Und damit Sie der Verwirklichung Ihrer Ziele, zumindest derer, die man mit Geld kaufen kann, näherkommen.

Im ersten Kapitel werden wir besprechen, wie der Aktienhandel funktioniert und wie Sie Aktien kaufen und verkaufen können. Weiter werden wir uns ansehen, wie im Aktienchart Widerstände und Unterstützungen entstehen, wie Sie diese erkennen und als Kauf- und Verkaufszeitpunkt nutzen können.

1. Durch Investitionen sein Geld an der Börse vermehren

1.1 Der Aktienhandel

Jeden Abend vor der „Tagesschau“ werden Zuschauern der ARD die neuesten Entwicklungen von der Frankfurter Börse mitgeteilt. Wie durch Zauberhand steigen oder fallen Aktienkurse. Das Geschehen wird meist mit Nachrichten aus den Unternehmen erklärt. Zum Beispiel das Unternehmen B hat eine Versuchsreihe für ein neues Krebsmedikament mit vielversprechenden Ergebnissen abgeschlossen. Der Kurs steigt. Oder aber das Unternehmen K gibt eine Gewinnwarnung für das laufende Quartal bekannt. Der Kurs der Aktie fällt.

Aber auch allgemeinwirtschaftliche Nachrichten können den Gesamtmarkt beeinflussen. Wenn beispielsweise der Einkaufsmanagerindex besser ausfällt als erwartet, kann dies von den Marktteilnehmern als Zeichen einer sich verstärkenden Konjunktur interpretiert werden. Bei gut laufender Konjunktur können zum Beispiel Autos besser abgesetzt werden, weil Verbraucher zuversichtlicher sind und mehr Geld für Konsum ausgeben. Die Automobilwerte steigen. Bei sich abschwächender Konjunktur dürften die Automobilwerte sinken, da viele Konsumenten wegen steigender Unsicherheit, zum Beispiel aus Sorge um den Arbeitsplatz, einen Autokauf verschieben.

Aber wie entsteht eigentlich der Aktienpreis? Der Aktienpreis entsteht durch Angebot und Nachfrage einer Aktie an der Börse. Weil Marktteilnehmer eine Aktie anbieten und nachfragen. Steigt die Nachfrage, sinkt meist das Angebot und der Preis steigt. Technisch wird der Aktienkurs eines Unternehmens computergestützt von einem für die jeweilige Aktie zuständigen Börsenmakler mehrmals täglich ermittelt. Teilweise übernehmen Börsen wie Xetra diese Aufgabe auch selbst. Dazu werden limitierte Kauf- und Verkaufsaufträge der Marktteilnehmer in ein Orderbuch eingetragen. Auf der Käuferseite (Bid) werden die Anzahl der gesuchten Aktien und der Maximalpreis, zu dem gekauft werden soll, eingetragen. Auf der Verkäuferseite (Ask) werden die Anzahl der zu verkaufenden Aktien und der Mindestpreis, zu dem verkauft werden soll, eingetragen. Der Aktienpreis ist der, zu dem die meisten Aktien mit geringstem Überhang auf Käufer- und Verkäuferseite umgesetzt werden können. Bei Xetra ist das Orderbuch übrigens einsehbar.

Für die fiktive B Aktie könnte dies folgendermaßen aussehen.

Bid in €

Stück

Ask in €

Stück

73

150

79

140

75

100

77

120

77

120

75

110

79

80

73

80

Tabelle 1.1: Vereinfachtes Beispiel für ein Orderbuch

Zum Preis von 77 € werden auf der Käufer- sowie auf der Verkäuferseite 120 Aktien nachgefragt und angeboten. Es kann mit 120 Aktien die größte Stückzahl umgesetzt werden. Dabei entsteht kein Überhang. Der Kurs wird auf 77 € festgesetzt.

Wenn die Kurse festgestellt sind, werden sie veröffentlicht und Sie können den aktuellen Kurs bei Ihrer Depotbank einsehen. Hierzu werden oft Liniencharts verwendet. Dabei bildet die y-Achse den Kurs und die x-Achse die Zeit ab. Ein Punkt des Charts ergibt einen bestimmten Kurs zu einem bestimmten Zeitpunkt. Eine flüssige Linie entsteht durch häufige Ermittlung und anschließende Aneinanderreihung der einzelnen Kurse. Bei der BASF-Aktie beträgt der Kurs am 20.04.21 um die Mittagszeit ca. 71,40 €.

Abbildung 1.1: Tageschart der BASF-Aktie vom 20.04.21; aus Active Trader, Consorsbank!

Auf der x-Achse ist links nach rechts der Zeitverlauf (von 07:20 Uhr bis 20:00 Uhr) und auf der y-Achse von unten nach oben der Aktienpreis in € (zwischen 70,80 € und 72,20 €) abgebildet.

Im weiteren Verlauf werden wir, vor allem beim Thema Chartanalyse, verstärkt mit Liniendiagrammen arbeiten. Die Liniendiagramme sind also sehr wichtig.

Merke:

Der Aktienkurs entsteht durch Angebot und Nachfrage der Marktteilnehmer.

1.2 Wie kaufe ich eine Aktie?

Um eine Aktie erwerben zu können, müssen Sie bei einer Bank ein Depot eröffnen. Darüber wird Ihr Aktienhandel abgewickelt. Ein Aktiendepot ist wie ein Konto für Aktien. Zum Depot gehört auch ein Abrechnungskonto, über das jede Zahlung abgewickelt wird.

Mittlerweile bieten alle Privatbanken Depots für Kleinanleger an. Bei den Filialbanken sind die Kosten in der Regel etwas höher als bei den Internetbanken. Dafür haben Sie bei den Filialbanken einen direkten Ansprechpartner, wenn es mal Probleme gibt. Erkundigen Sie sich also vor Depoteröffnung, wie hoch die jährliche Grundgebühr ist und welche festen und variablen Kosten pro Order hinzukommen. Auch sollten Sie vorher abklären, ob die Bank bei der Sie ihr Depot eröffnen, alle Produkte anbietet, die Sie handeln möchten, zum Beispiel Aktien, ETFs, ETNs, Open-End-Turbozertifikate oder Optionsscheine. Auch hier sind immer die gesamten Kosten zu ermitteln, die anfallen könnten. Denn die Orderkosten drücken die Rendite. Wer häufig handelt, sollte diese gering halten.

Merke:

Orderkosten reduzieren die Rendite.

Mittlerweile gibt es auch diverse Trading Apps. Hier sind die Kosten zumeist deutlich niedriger als bei den Privatbanken. Die Zukunft wird zeigen, ob sich diese Angebote durchsetzen werden.

Mit welchem Instrument Sie Ihren Aktien- und Zertifikatehandel abwickeln möchten, müssen Sie selbst entscheiden. Es sollte immer das Gesamtpaket betrachtet werden, um ein passendes Produkt auszuwählen. Viele Anbieter bieten ein kostenloses Programm zum professionellen Trading an oder veranstalten in regelmäßigen Abständen kostenfreie Webinare. Hier müssen Sie sich genau anschauen, was Sie benötigen.

Für Gelegenheitsinvestoren und Inhaber größerer Vermögen ist ein Depot bei einer Filialbank trotz der höheren Kosten wohl die bessere Wahl. Wer tiefer ins Trading einsteigen und auch in der kürzeren Zeiteinheit handeln möchte, wird sich eher für eine Mischung aus Internetbank und Trading App entscheiden.

Folgende Tabelle zeigt die Orderkosten für Aktien verschiedener Anbieter gehandelt über LS Exchange, erschienen in „Focus Money“, Ausgabe 18/21.

Orderkosten einiger Anbieter nach Ordervolumen

Bank

Orderkosten nach Volumen in €

1.000 €

10.000 €

Mittelwert

Trade Republic

1,0

1,0

1,0

Degiro

2,18

3,80

3,57

Smartbroker

4,60

4,60

4,72

Scalable Capital

5,49

5,49

5,69

Flatex

8,28

8,38

8,39

CapTrader

4,00

10,00

9,60

DKB

10,84

10,94

14,07

Santander

8,74

20,93

15,90

Netbank

9,95

25,95

18,95

Targobank

11,61

27,71

20,09

Bank

Orderkosten nach Volumen in €

1.000 €

10.000 €

Mittelwert

Maxblue

11,50

27,60

25,44

S-Broker

11,18

32,18

26,87

Commerzbank

10,61

30,61

28,00

Comdirect

12,40

32,40

28,15

ING

9,30

31,80

28,55

Consorsbank

11,45

31,45

28,70

1822direkt

13,69

33,84

29,70

Augsb. Aktienbank

19,00

34,00

34,00

Postbank

10,79

40,89

34,62

BBBank

38,67

84,81

60,27

Deutsche Bank

22,60

102,60

91,72

Tabelle 1.2: Auszug aus Orderkosten im Überblick; Focus Money 18/21, S.71

Neben den Orderkosten, sollte noch der unwahrscheinliche Fall einer Bankeninsolvenz beachtet werden. Sie sollten darauf achten, wie Ihr Guthaben im Falle einer Bankeninsolvenz abgesichert ist. Bei europäischen Banken sind Guthaben bis 100.000 € pro Bankkunde und Bank über den Einlagensicherungsfond abgesichert. Gleiches gilt für deutsche Banken nach dem Einlagensicherungsgesetz (EinSiG). Viele Banken bieten noch zusätzliche Einlagensicherungen. Dies ist aber von Bank zu Bank verschieden. Bei großen Vermögen muss dies berücksichtigt werden. Die bei der Bank zur Verwahrung aufgegebenen Aktien fremder Unternehmen gehören, zumindest nach deutschem Recht, nicht zur Insolvenzmasse einer Bank, die werden im Insolvenzfall ausgesondert (§ 47 InsO).

Wenn Sie eine Aktie kaufen, wird diese dem Depot gutgeschrieben. Dabei handelt es sich um ein virtuelles Guthaben.

Aber wie kann man eine Aktie erwerben, ohne sie in den Händen zu halten?

Wenn Sie eine Stammaktie an der Börse kaufen, erwerben Sie das Eigentum an diesem Wertpapier. Damit können Sie mit dem Wertpapier tun und lassen, was Sie möchten. Sie können die Aktie zum Beispiel verkaufen. Die Aktie selbst wird Ihnen nicht übergeben. Diese verbleibt zur Aufbewahrung bei der Girosammelverwahrung. Sie nehmen die Rechtsfigur des mittelbaren Besitzers ein. Zwar üben Sie damit keine direkte Sachherrschaft über eine Aktie aus, Sie erwerben aber einen Herausgabeanspruch für dieses Wertpapier.

Mit dem Eigentum an einer Stammaktie erwerben Sie noch weitere Rechte. So erwerben Sie einen Anspruch auf Auszahlung der in der Hauptversammlung beschlossenen Dividende auf ihr Abrechnungskonto. Weiterhin erwerben Sie ein Stimmrecht auf der Hauptversammlung.

Die Rechtsfigur des mittelbaren Besitzes vereinfacht den Aktienhandel ungemein, da Sie das Wertpapier nicht zu Hause lagern müssen und Wertpapiere für den Handel nicht bewegt werden müssen.

Die Dividende wird bei Fälligkeit Ihrem Abrechnungskonto gutgeschrieben.

Kaufen können Sie eine Aktie, in dem Sie in die Ordermaske die WKN oder ISIN und die gewünschte Stückzahl eingeben. WKN und ISIN sind Kennnummern einer Aktie, um diese zweifelsfrei identifizieren zu können.

1.2.1 Stammaktien oder Vorzugsaktien kaufen?

Bei deutschen Titeln unterscheidet man zwischen Stammaktien und Vorzugsaktien. Bei der Stammaktie erwerben Sie eine Einwirkmöglichkeit auf die Unternehmenspolitik, indem Sie ein Stimmrecht auf der Hauptversammlung ausüben können. Je mehr Aktien Sie haben, desto schwerer wiegt Ihr Stimmrecht. So können Sie als Inhaber von Stammaktien auf der Hauptversammlung für oder gegen einen Sanierungsplan stimmen. Im Jahr 2020 war dies bei der Lufthansa AG ein Ereignis, was die Wirtschaftspresse beschäftigt hat, als es um die Stützung der Lufthansa AG mit Steuergeldern und den Einstieg des Staates in das Unternehmen ging. Auf das Tagesgeschäft erhalten Sie als Aktionär keine Einwirkmöglichkeit. Die meisten Kleinaktionäre nehmen ihr Stimmrecht auf der Hauptversammlung jedoch nicht wahr.

Es gibt auch stimmrechtslose Aktien, die Vorzugsaktien. Hier erwerben Sie lediglich einen Anspruch auf Auszahlung der in der Hauptversammlung beschlossenen Dividende.

Welche der beiden Formen man erwirbt, ist Geschmackssache. Die Inhaber der Vorzugsaktien erhalten oft eine etwas höhere Dividende als Inhaber von Stammaktien. Die Stammaktien sind jedoch interessant, wenn es um die Übernahme des Unternehmens geht. Dann steigen die Stammaktien gegenüber den Vorzugsaktien deutlich stärker in ihrem Wert. So geschehen im Jahr 2008, als die Porsche AG die VW AG übernehmen wollte. Eine Möglichkeit, sich zwischen beiden Formen zu entscheiden, bietet die VW AG. Hier gibt es Vorzugsaktien, die im DAX gelistet sind. Man kann auch die Stammaktie erwerben. Diese ist jedoch nicht im DAX gelistet.

1.3 „Klick and forget“, bei geringem Zeitaufwand den Erfolg maximieren und das Risiko minimieren

„Klick and forget“ ist ein Kunstbegriff für eine Handelsmethode von mir. Diese Methode wird so oder so ähnlich auch von Profiinvestoren angewendet. Durch das gezielte Anwenden von Ordertypen soll der Handel teilweise automatisiert werden. Dabei nutzen Sie die Charttechnik zum Identifizieren möglicher Einstiegs- und Ausstiegspunkte. Auf diese Weise soll der Zeitaufwand für den Investor gesenkt, das Risiko gemindert und der Investitionserfolg gesteigert werden.

Bitte beachten Sie folgenden Hinweis: Die folgenden Ausführungen zu verschiedenen Ordertypengelten gelten nur für einen normalen Handel. Das heißt, dass einer Nachfrage immer ein ausreichendes Angebot gegenübersteht und umgekehrt. Es treten keine extremen Kursschwankungen auf. Und die Zeiträume zwischen Orderaufgabe und Ausführung sind klein.

Merke:

Bei kurzfristig extremen Kursschwankungen gilt:

Finger weg vom Börsenhandel!

Zuerst müssen Sie sich überlegen, ob Sie eine Aktie kaufen oder verkaufen wollen und zu welchem Preis Sie diesen Handel abschließen wollen.

1.3.1 Die Market Order und der Cost-Average-Effekt

Die einfachste Form, einen Kauf oder Verkauf zu tätigen, ist die Market Order. Hier erwerben oder veräußern Sie eine Aktie zum gerade ermittelten Marktpreis. Bei Investoren, die eine Aktie kaufen, weil sie von dieser überzeugt sind und diese langfristig halten wollen, ist dies die häufigste Ordervariante. Hier spielen kurzfristige Marktschwankungen keine Rolle.

Sie können eine Investition mit einer einzelnen Market Order eröffnen und diese Position über einen langen Zeitraum unverändert beibehalten oder Sie können Ihre Investition mit mehreren kleineren Einzelorders über einen längeren Zeitraum aufbauen. Dabei kann sich der Cost-Average-Effekt (Durchschnittskosteneffekt) positiv auswirken.

Der Durchschnittskosteneffekt entsteht, indem mehrere Orders zu unterschiedlichen Preisen getätigt werden. Da die Aktien zu verschiedenen Preisniveaus gekauft werden, bildet sich ein Mischkurs heraus. Der Mischkurs steigt, wenn die letzte Order über dem letzten Mischpreis liegt und er sinkt, wenn die letzte Order unter dem letzten Mischpreis liegt. Dabei macht man sich zu Nutze, dass ein Aktienkurs natürlicherweise über einen gewissen Zeitraum schwankt. Durch den Durchschnittskosteneffekt können kurzfristige Kursschwankungen gedämpft werden.

Ein Beispiel:

Sie kaufen eine Aktie in drei Raten zu ca. je 1000 €. Die Orderkosten werden hier nicht berücksichtigt.

1. Kauf 13 Stück zu 72 €

2. Kauf 13 Stück zu 75 €

3. Kauf 17 Stück zu 64 €.

Der Mischkurs errechnet sich:

Für unser Beispiel gilt:

Durch die Aufteilung in drei Orders haben Sie 43 Aktien zu einem Mischpreis von 69,74 € erworben. Durch mehrere Käufe konnten durch den geringeren Preis am Schluss mehr Aktien gekauft werden. Durch Ausschöpfung der vollen zur Verfügung stehenden 3000 € konnten beim letzten Kauf 17 Aktien erworben werden. Es blieb lediglich 1 € als Restbetrag übrig.

Wenn Sie diese Position zu Beginn mit einer Einzelorder zu einem Marktpreis von 72 € eröffnet hätten, hätten sie nur 41 Aktien kaufen können und hätten einen Restbetrag von 48 € übrig gehabt.

Langfristig macht sich hier auch positiv bemerkbar, dass Sie eine höhere Dividende erhalten, da Sie zwei Aktien mehr halten, als wenn Sie die Position mit einer Order aufgebaut hätten. Wenn Sie eine Position über 5 Jahre und länger halten, macht sich dies bemerkbar. Wenn Sie zum Beispiel für diese Aktie 3 € Dividende (vor Steuern) pro Jahr erhalten, erwirtschaften Sie in fünf Jahren 30 € (vor Steuern) mehr Dividende. Den Effekt der Dividende sollte man zur Erwirtschaftung einer Rendite nicht unterschätzen. „Denn Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist“.

In Abzug zu bringen sind hier die Orderkosten. Wenn Sie den Aktienkauf in drei Raten tätigen, statt in einer Rate, fallen auch für die zwei zusätzlichen Käufe Ordergebühren an. Die dafür anfallenden Kosten würden Ihre Rendite reduzieren.

Ob sich der Durchschnittskosteneffekt für Sie positiv auswirkt oder nicht hängt auch von der Entwicklung des Aktienkurses ab. Wenn die Aktie aus dem vorherigen Beispiel über den Orderzeitraum linear von 72 € auf 81 € gestiegen wäre, hätten Sie mit einer Einzelinvestition zu Beginn mehr Aktien erwerben können, da Sie die gesamte Position zum günstigsten Preis eingekauft hätten. Der Durchschnittskosteneffekt hätte sich bei mehreren Einzelorders zu Ihrem Nachteil ausgewirkt und hätte Ihre Gesamtrendite gemindert.

Ich gehe aber davon aus, dass die meisten Leser und Leserinnen ihre langfristigen Positionen Stück für Stück aufbauen, da sie meist zu Beginn nicht über das notwendige freie Kapital verfügen. Die meisten Investoren zahlen in regelmäßigen Abständen (meist monatlich) einen Betrag auf das Depotkonto ein und arbeiten dann damit. Das macht auch Sinn und ist eine gute Methode, langfristig Kapital aufzubauen.

Wenn Sie in eine Aktie investieren, die sich in einem langfristigen Aufwärtstrend befindet, wie wir es bei der Amazon Aktie in den vergangenen Jahren gesehen haben, macht es wenig Sinn sich erst einen ausreichend großen Betrag zusammenzusparen und dann mit einer Einzelorder die Position zu eröffnen. Hier ist es natürlich auch sinnvoll, in mehreren kleinen Beträgen zu investieren. Eine Größenordnung für jede Einzelinvestition von 1000 € ist, unter Berücksichtigung der Orderkosten, als sinnvoll zu betrachten. Auch wenn Sie am Schluss am teuersten gekauft haben, haben Ihre Investitionen zu Beginn des Investitionszeitraumes bereits eine Rendite erwirtschaftet und zu Ihrem Depotwachstum beigetragen.

Ein Beispiel:

Eine Aktie steigt im Betrachtungszeitraum von 200 auf 400 €. Nun vergleichen wir die Anzahl der erworbenen Aktien, den Kontostand am Ende des Betrachtungszeitraums und den entstandenen Gewinn folgender drei Szenarien.

Das Wachstum errechnet sich aus:

– nicht eingesetztes Kapital F 1.2

Das nicht eingesetzte Restkapital wird dem Schlusskontostand zugeschlagen. Das nicht eingesetzte Kapital entsteht deshalb, weil man nur ganze Aktien erwerben kann und die 1000 € pro Einzelorder nicht überschritten werden sollen. So setzt sich der Schlusskontostand mit F 1.2 folgendermaßen zusammen:

Die Orderkosten werden nicht berücksichtigt.

Drei Szenarien werden wie folgt betrachtet:

Szenario 1: Zu Beginn werden 3000 € zu 200 €/Stück investiert.

Szenario 2: Es werden je 1000 € bei 200 €/Stück, bei 300 €/Stück und bei 400 €/Stück investiert.

Szenario 3: Am Schluss werden 3000 € zu 400 €/Stück investiert.

In der folgenden Tabelle sind für die einzelnen drei Szenarien jeweils die Anzahl der erworbenen Aktien, der Schlusskontostand und das Wachstum aufgezeichnet.

Folgende Ergebnisse bilden sich heraus:

Szenario

Aktien (Stück)

Schlusssaldo (€)

Wachstum (€)

1

15

6000 €

3000€

2

10

4300 €

1300 €

3

7

3000 €

0 €

Tabelle 1.3: Darstellung der Ergebnisse aus den drei Szenarien

Man sieht, dass in Szenario 1 mit 6000 € der größte Schlusskontostand erwirtschaftet worden ist. Das ist auch nicht verwunderlich, da der gesamte Betrag über den gesamten Betrachtungszeitraum wachsen konnte.

In Szenario 2 wurde aber auch ein ansehnlicher Betrag erwirtschaftet. Das Depot ist im Betrachtungszeitraum immerhin um 43,3 % gewachsen. Was einer ordentlichen Rendite entspräche, wenn man das auf Jahressicht betrachtet. Wenn das Risiko betrachtet wird, so ist es bei Szenario 2 auch am kleinsten, da jeder Kauf mit dem geringsten Kapitaleinsatz erfolgte. Die Risikobetrachtung ist sehr wichtig und wir werden sie im Kapitel „Money Management“ im 2. Teil dieser Reihe noch genauer beleuchten.

In Szenario 3 wurde kein Wachstum erzielt, weil die Investition keine Zeit hatte zu wachsen.

Sie können sehen, dass Sie nicht immer von Anfang an mit einer großen Summe dabei sein müssen, um von einer stark steigenden Aktie zu profitieren. Es reicht auch mit mehreren kleinen Einzelbeträgen investiert zu sein, um eine ausreichende Rendite zu erwirtschaften. So brauchen Sie sich nicht darüber zu ärgern, bei den amerikanischen Tech-Aktien wie Alphabet oder Facebook nicht von Anfang an investiert gewesen zu sein. Es hätte auch ausgereicht, schrittweise zu investieren, als sich der Boom der Tech-Aktien abzeichnete, um sein Depot auf Wachstumskurs zu bringen. Oft werden uns Konsumenten in den Medien solche Beispiele präsentiert. Dies erzeugt bei den Lesern oft das Gefühl, etwas verpasst oder falsch gemacht zu haben.

Wir als Investoren und Trader müssen uns von solchen Gefühlen frei machen.

Das erreichen wir, indem wir unserer Handelsstrategie folgen. Wie Sie dies für sich umsetzen können, werden wir in einem späteren Kapitel behandeln, in dem es um psychologische Themen gehen wird.

Überträgt man unsere Szenarien auf eine stetig fallende Aktie, würden sich die Ergebnisse umdrehen. Hier wäre es besser gewesen, nicht zu investieren. Da jedes Investment, bei Berücksichtigung der Orderkosten, einen Verlust erzielt hätte. Als Merksatz lässt sich Folgendes ableiten.

Merke:

Während eines steigenden Trends kann in eine Aktie investiert und mit mehreren kleinen Investitionen dem Trend gefolgt werden.

Während eines fallenden Trends sollte nicht investiert werden. Hier sollte erst eine Trendumkehr abgewartet werden.

Diese Betrachtung gilt nur für Aktieninvestments. Beim Trading gelten andere Gesetze, weil hier mit Zertifikaten auch von fallenden Kursen profitiert werden kann.

Was ein Trend ist, werde ich Ihnen im Kapitel „Charttechnik“ im 2. Teil dieser Reihe erläutern.

1.3.2 Durch aktives Depotmanagement mit Ein- und Ausstiegen die Performance verbessern

Da sich die Kurse nicht immer stetig in eine Richtung bewegen, sondern schwanken, empfiehlt sich zur Optimierung des Depotwachstums folgende Strategie.

Beobachten Sie die Aktienkurse. Es reicht aus, wenn man sich alle zwei Wochen ca. drei Stunden mit seinem Depot beschäftigt. Das mache ich auch nicht anders. Zum Zeitmanagement werden wir später auch noch kommen. Mit der Zeit werden Sie ein Gefühl dafür entwickeln, wann eine Aktie teuer und wann eine Aktie günstig bewertet ist. Im Kapitel „Fundamentalanalyse“ werde ich Ihnen das entsprechende Handwerkszeug an die Hand geben, den Preis einer Aktie zu beurteilen.

Eine weitere Sache ist wichtig. Der Aktienmarkt unterliegt jahreszeitlichen Schwankungen. So sinken die Kurse oft nach der Auszahlung der Dividenden erst einmal. Das ist meistens im April bis Mai. Daher kommt auch die Börsenweisheit:

„Sell in may and go away.“