Das Dorf in der Stadt - Katja Schneidt - E-Book

Das Dorf in der Stadt E-Book

Katja Schneidt

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  • Herausgeber: BookRix
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

Spätestens seit der großen Flüchtlingswelle kennt jeder dieses Wort: Parallelgesellschaft! Doch was kann man sich darunter vorstellen? Wie sieht so eine Gesellschaft in ihrem Inneren aus? Warum stellt sie eine Gefahr dar und ist eines der größten Integrationshindernisse? Wie leben die Menschen in diesen Strukturen und nach welchen Regeln? Katja Schneidt weiß es: Die Muslimin hatte selbst viele Jahre durch ihren türkischen Lebenspartner und seine Großfamilie in einer Parallelgesellschaft, mitten in Deutschland, gelebt und so Einblicke in eine Welt bekommen, die den meisten verborgen bleibt. Sie weiß, was hinter den verschlossenen Türen passiert und was viele Menschen in den Parallelgesellschaften über die Deutschen wirklich denken. Auch heute noch ist Schneidt fast täglich in diesen Strukturen unterwegs. Seit 27 Jahren betreibt sie ehrenamtliche Flüchtlingshilfe und geht dorthin, wo die Hilfe direkt benötigt wird und es auch manchmal wehtut. Betreten Sie zusammen mit der Sozialdemokratin die Welt der Parallelgesellschaften und bekommen Sie ungefilterte Einblicke in einen Mikrokosmos, der mitten in unserer Gesellschaft existiert, aber trotzdem für die meisten doch unerreichbar bleiben wird.

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Katja Schneidt

Das Dorf in der Stadt

Unzensierte Einblicke einer Flüchtlingshelferin in eine Welt mit ganz eigenen Regeln

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Das Dorf in der Stadt

 

 

 

 

Das Dorf in der Stadt

Parallelgesellschaft statt Integration?

Unzensierte Einblicke einer Flüchtlingshelferin in eine Welt mit ganz eigenen Regeln.

 

 

 

Katja Schneidt

 

 

Das Dorf in der Stadt

Parallelgesellschaft statt Integration? Unzensierte Einblicke einer Flüchtlingshelferin in eine Welt mit ganz eigenen Regeln.

 

 

von Katja Schneidt

 

 

 

Ich widme dieses Buch meiner Enkeltochter Ria. Du bist einfach ein unglaublich mutiges Mädchen und ich verspreche dir, dass ich mich unermüdlich dafür stark machen werde, das du in Deutschland gleichberechtigt, frei und ohne Angst aufwachsen darfst und immer selbstbewusst durch das Leben gehen kannst. Ich werde nicht zulassen, dass du in einer Welt aufwächst, in der man dir sagt, das deine Haare etwas schlechtes sind und Männern pauschal unterstellt wird, dass sie so triebgesteuert wie Tiere sein sollen und sie wahllos jede Frau sexualisieren, die ihre Haare nicht unter einem Tuch versteckt. Ich werde dafür kämpfen, dass du in einem Land leben kannst, in dem es nicht toleriert wird, dass der Körper einer Frau so dermaßen sexualisiert wird, dass er verschleiert werden muss und man dieses Denken noch unter dem schäbigen Deckmantel der Toleranz fördert. Niemand darf dir Angst machen, nur um über dich bestimmen zu können! Ich werde immer dafür kämpfen, dass du so angstfrei durch das Leben gehen kannst, wie jetzt. Versprochen!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ELYSION-BOOKS TASCHENBUCH

1. Auflage: August 2018

 

VOLLSTÄNDIGE TASCHENBUCHAUSGABE

 

ORGINALAUSGABE

© 2018 BY ELYSION-BOOKS, LEIPZIG

ALL RIGHTS RESERVED

Sämtliche Namen, Orte, Charaktere und Handlungen sind frei erfunden und reine Fiktion der Autorin – wenn nicht anders gekennzeichnet. Alle Ähnlichkeiten mit Personen, lebend oder tot, sind Zufall.

 

UMSCHLAGGESTALTUNG:

LAYOUT & WERKSATZ: Hanspeter Ludwig

 

ISBN:

 

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendwelcher Form (Fotokopie, Mikrofilm oder anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung von Katja Schneidt oder des Verlags reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt, oder verbreitet werden. Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das Recht der mechanischen, elektronischen oder fotografischen Vervielfältigung, der Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen, des Nachdrucks in Zeitschrift und Zeitung, des öffentlichen Vortrags, der Verfilmung oder Dramatisierung, der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen oder Video, auch einzelner Text- und Bildteile sowie der Übersetzung in andere Sprachen.

 

 

 

 

INHALT

 

1. Willkommen in unseren Parallelgesellschaften

2. So nah und doch so fern

3. Andere Länder, andere Sitten

4. Flüchtlingskrise: Gefahr oder Chance?

5. Parallelgesellschaft als Integrationshindernis

6. Integrationskrise oder endgültig verlorene Chancen

7. Frauen als Integrationsverlierer

8. Wird Deutschland islamisiert?

9. Die Schönredner

10. Die Panikmacher

11. Integration ist keine Einbahnstraße

12. Clanstrukturen in Deutschland

13. Migranten erheben sich

14. Scharia und Friedensrichter-Das Rechtssystem im Rechtssystem

15. Religion ist Privatsache

16. Das Märchen vom Schlaraffenland

17. Bildung statt Hartz4

18. Gesellschaft ja – Parallel Nein!

 

Nachwort

1. Willkommen in unseren Parallelgesellschaften

Das Wort Parallelgesellschaft wurde Anfang der 1990er Jahre von dem Bielefelder Soziologen Wilhelm Heitmeyer in die Integrationsdebatte eingebracht, wobei dieser Begriff zunächst wenig beachtet wurde.

Anfang der 1960er Jahre bekamen türkische Arbeitssuchende die Möglichkeit, sich von deutschen Firmen als Mitarbeiter einstellen zu lassen und 825.383 Menschen machten davon Gebrauch. Der türkische Gastarbeiter war geboren.

Mit den Gastarbeitern kam auch der Familiennachzug in Gang und es bildeten sich erste Straßenzüge, die fast ausschließlich von den frisch angekommenen türkischen Familien bewohnt wurden. Dies war offensichtlich sowohl von den Einheimischen als auch von den Gastarbeitern so gewollt. Man konnte mit der jeweiligen Andersartigkeit der anderen Nationalität wenig anfangen, denn es gab kaum Berührungspunkte. Man blieb lieber unter sich und wenn überhaupt, waren es meist die arbeitenden Männer, die zu ihren deutschen Arbeitskollegen zarte Bande knüpften und nach ein paar Monaten etwas gebrochenes Deutsch sprachen.

Die Frauen hingegen hatten meist überhaupt keinen Kontakt zu Einheimischen und es war keine Seltenheit, dass sie selbst nach vielen Jahren, die sie hier in Deutschland lebten, immer noch kein Wort Deutsch sprachen. Das bekamen vor allem die Gastarbeiterkinder zu spüren, denn ihre Mütter waren größtenteils nicht in der Lage, ihnen bei den Hausaufgaben zu helfen, und die Väter waren ja die meiste Zeit auf der Arbeit.

Etwas, was sich auch heute noch bemerkbar macht, denn der Anteil ohne Schulabschluss beträgt unter den Menschen mit Migrationshintergrund 10% und ist damit fünfmal so hoch wie der Anteil unter den Deutschen ohne Migrationsgeschichte. Bei Gastarbeitern, die in den sechziger und siebziger Jahren nach Deutschland kamen, ist das Bildungsniveau außerdem insgesamt geringer, wie das Statistische Bundesamt im Jahr 2017 herausfand.

Als man 1961 das Anwerbeabkommen zwischen Deutschland und der Türkei schloss, hat man offensichtlich nur sehr kurzfristig gedacht, denn über eine vernünftige Integration der ins Land kommenden Menschen hat sich damals kaum einer Gedanken gemacht. Man hat die Menschen einfach sich selbst überlassen und so entstanden nach und nach ganze Stadtteile, die fast ausschließlich von Menschen mit Migrationshintergrund bewohnt werden. Berlin–Neukölln und Duisburg–Marxloh sind die bekanntesten Parallelgesellschaften, aber es gibt heute fast keine Stadt mehr, die nicht mindestens ein Stadtviertel hat, in dem man nach deutschen Bewohnern und Geschäften vergeblich sucht.

Wie es dazu kam?

Am Anfang waren es ein paar kleine türkische Obst- und Gemüsehändler, die ihr Geschäft eröffneten und sich auch über deutsche Kunden freuen durften, da die Qualität der dort verkauften Ware die der üblichen Supermärkte bei weitem überstieg. Somit hatten diese Läden zumindest am Anfang noch eine integrationsfördernde Wirkung.

Dann gesellten sich die ersten Teestuben und größeren Supermärkte dazu, dicht gefolgt von den ersten Dönerläden. Es entstand eine ganze Infrastruktur, getragen von findigen Geschäftsleuten mit Migrationshintergrund. Diese Infrastruktur ermöglichte es ihren Landsleuten unter sich zu bleiben. Etwas, was den Gastarbeiterfamilien ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit gab, welches ihnen fernab ihrer Heimat bisher gefehlt hatte.

Man kaufte sozusagen „in der Heimat“ ein, speiste dort und traf sich dort, wohin sich kaum ein Deutscher hinverirrte, weil man sich ja in einer anderen Sprache verständigte und eine andere Kultur lebte.

Im Laufe der Jahre kamen dann noch eigene Ärzte, Anwälte und Moscheen dazu, und es gab niemanden, der den Aufbau der Parallelgesellschaften kritisiert oder sogar verhindert hätte. Dabei hätte jedem klar sein müssen, dass man Menschen nur erfolgreich in ein Land integrieren kann, wenn man sie in die Mitte der Gesellschaft holt.

Leider haben wir das damals versäumt und die Folgen wiegen schwer! Es gibt heute in Deutschland ganze Stadtviertel, in denen nicht das deutsche Gesetz und die dazugehörigen Richter der Maßstab für die dort lebenden Menschen sind, sondern die Scharia (islamisches Rechtssystem) und die Friedensrichter (muslimische Schlichter).

Natürlich löst das bei der einheimischen Bevölkerung Unverständnis aus und ich glaube, die Angst vor weiteren Parallelgesellschaften hat auch dazu geführt, dass es viele Menschen gibt, die sich im Hinblick auf die Flüchtlingskrise ernsthafte Gedanken um die Integrationsfähigkeit der vielen nach Deutschland eingereisten Flüchtlinge machen.

Umgangssprachlich werden diese Menschen als „besorgte Bürger“ bezeichnet, wofür mir bis heute jegliches Verständnis fehlt. Aber vielleicht sehe ich auch viele Dinge aus einem anderen Blickwinkel, weil ich viele Jahre selbst ein Teil dieser Parallelgesellschaft war und dadurch einen Einblick bekommen habe, der den meisten doch eher verborgen bleibt.

Einen kleinen Einblick in diese Welt haben die Leser von dem Spiegel-Bestseller „Gefangen in Deutschland“ ja bereits bekommen. Aber da ich mich in diesem Buch mehr auf die Beziehung zu meinem türkischen Freund fokussiert habe, möchte ich Ihnen mit diesem Buch hier einen ungefilterten Einblick in unsere Parallelgesellschaften ermöglichen. Ich habe bis heute noch gute Verbindungen in diese Gesellschaft hinein und auch mein ehrenamtliches Engagement gegen häusliche Gewalt führt mich immer wieder dorthin. (Wobei ich betonen möchte, dass es Gewalt in jeder Kultur und jeder Nationalität gibt und eben deshalb auch bei Menschen mit Migrationshintergrund.)

2. So nah und doch so fern

Wenn ich eine unserer Parallelgesellschaften einen Besuch abstatte, dann meist mit gemischten Gefühlen. Zum einen ist da diese unglaubliche Gastfreundschaft, die fast jedem Menschen entgegengebracht wird, der es geschafft hat, dass die Bewohner der Parallelgesellschaft ihm Vertrauen entgegenbringen und man hat wirklich das Gefühl herzlich Willkommen zu sein. Zum anderen wird mir auch schon fast schmerzhaft, schnell bewusst, dass es wirklich eine komplett andere Welt ist, in die man sich begibt. Eine Welt, die zwar mitten in Deutschland liegt, aber ungefähr genauso wenig mit diesem Land gemeinsam hat, wie die Wüste mit dem Nordpol.

Was auffällt ist die Tatsache, dass sich unsere Parallelgesellschaften fast ausschließlich dort gebildet haben, wo es unzählige Mehrfamilien- oder sogar Hochhäuser gibt. Die Teile einer Stadt, in der sich die Menschen mit Migrationshintergrund zurückgezogen haben, sind meist gar nicht so riesig, aber aufgrund des „Hochbauens“, sind es doch eine ganze Menge Menschen, die in diesen Stadteilen zusammenleben und sich quasi ein eigenes Dorf in der Stadt errichtet haben.

Diese Parallelgesellschaften existieren fast völlig autark und wer keine Berührungspunkte mit Deutschen haben möchte, kann diese fast problemlos umgehen.

Wenn man sich nun die Frage stellt, warum bei den meisten Migranten Deutschland eines der beliebtesten Länder ist, dann gehört eine ganze Portion Ehrlichkeit dazu, sich vor Augen zu halten, dass es wohl kaum die Kultur oder die Schönheit unseres Landes ist, welche die Menschen hierhergeführt hat. Ich denke ich verrate kein Geheimnis, wenn ich behaupte, dass es die hohe soziale Absicherung ist, die in vielen Menschen den Wunsch aufkommen lässt, ihren Lebensmittelpunkt nach Deutschland zu verlegen.

Dass es allerdings schwierig ist, als Land den Status „Sozialstaat“ für sich zu beanspruchen, aber gleichzeitig eine Politik der offenen Grenzen zu praktizieren, hat uns die immer noch andauernde Flüchtlingskrise in den letzten Jahren und Monaten immer wieder aufgezeigt.

Auch wenn unsere Politiker sehr gerne mit stolz geschwellter Brust verkünden, dass die Anzahl der neu ankommenden Flüchtlinge stetig sinkt, vergessen sie doch gerne zu erwähnen, dass dies nicht der Verdienst der deutschen Flüchtlingspolitik ist - oder gar der Tatsache geschuldet, dass sich weniger Menschen auf den Weg nach Europa gemacht haben. Es ist in erster Linie darin begründet, weil die umliegenden EU-Staaten ihre Grenzen geschlossen haben, als für sie das Maß des Zumutbaren überschritten war.

Ich selbst bin seit über 25 Jahren ehrenamtliche Flüchtlingshelferin und aus diesem Grund sehr nah an den nach Deutschland geflüchteten Menschen dran.

Deshalb beobachte ich auch mit wachsender Sorge, dass auch die Migranten - bis auf wenige Ausnahmen – am liebsten unter sich bleiben.

Selbst in den Gemeinschaftsunterkünften in denen meist Muslime leben, die aus unterschiedlichen Ländern kommen, kann man dieses Phänomen beobachten. Man könnte ja davon ausgehen, dass diese Muslime in und durch ihren Glauben vereint sind und damit schon einmal eine Gemeinsamkeit haben.

Aber dem ist nicht so! Sehr schnell bilden sich Gruppen, die aus Menschen gleicher Nationalität bestehen.

Natürlich kann ich das menschlich nachvollziehen, denn fernab der eigenen Heimat sucht man automatisch nach Bekanntem und Vertrautem, da dies bekanntlich Ängste und Heimweh abbaut. Leider verleitet es aber auch dazu, sich der neuen Kultur, der fremden Sprache und den anderen Werten zu versperren und damit alles zu tun, damit eine Integration nur unzureichend oder auch gar nicht funktioniert.

Ich habe da bei dem Teil der Migranten noch Verständnis, die ohnehin nur so lange in Deutschland bleiben möchten, bis es in ihrem Herkunftsland wieder sicher ist und dann dorthin zurückkehren möchten. Aber aus vielen, vielen Gesprächen weiß ich, dass bei den meisten Flüchtlingen daran kein Interesse besteht. Sie sind in der Regel gekommen, um zu bleiben, sich ein neues Leben aufzubauen und ihre Familie nachzuholen. Da wird es ohne jegliches Integrationsbemühen schwierig und weitere Parallelgesellschaften, in bisher ungeahntem Ausmaß, werden die Folge sein!

Natürlich ist dies auch Thema, wenn ich Freunde besuche, die in genau einer solchen Parallelgesellschaft leben und sie verstehen sogar meine Bedenken. Für sie liegt der Schuldige klar auf der Hand: Unsere Regierung und unser Rechtssystem.

Etwas, was sie mir in vielen, vielen Gesprächen immer wieder deutlich machen.

Ihre Argumente sind dabei durchaus nachvollziehbar: Die meisten Bewohner der Parallelgesellschaften kommen aus Ländern in denen strenge Diktatoren herrschen und für die meisten von ihnen ist eine Demokratie eine Lebensform, mit der sie bisher keinerlei Erfahrung haben. Sie sind es gewohnt nach bestimmten Regeln zu leben. Das schränkt zwar die persönliche Freiheit jedes Einzelnen ein, aber es gibt auch Sicherheit. Nämlich die Sicherheit, nichts falsch zu machen, solange man sein Leben nach den aufgestellten Regeln richtet.

Selbst in den innersten Familienstrukturen wird selten demokratisch gelebt. Der Vater ist das Familienoberhaupt und hat das Sagen. Alle anderen Familienmitglieder beugen sich seinen Anweisungen und Wünschen und solange dies so gehandhabt wird, herrscht Frieden und jeder weiß was er zu tun hat.

Das war im Übrigen auch in Deutschland mal so. Der Mann war meist der Alleinverdiener und bestimmte was innerhalb der Familie zu passieren hatte. Erst in den fünfziger und sechziger Jahren begannen die Frauen für mehr Selbstbestimmung und Gleichberechtigung zu kämpfen und forderten ihre Rechte ein.

Nun wäre es an uns, dies auch den Menschen zu vermitteln, die oft auch heute noch Frauen als ihr Eigentum ansehen und ihnen eine eigene Meinung und Selbstbestimmung verbieten.

Leider ist es aber gerade andersherum: Anstatt konsequent die verkrusteten Strukturen bestehender Parallelgesellschaften aufzuweichen und die Menschen in die Mitte der Gesellschaft zu holen, sind wir diesen Intoleranten gegenüber tolerant und scheinen dabei gar nicht zu bemerken, dass wir mit dieser Vorgehensweise die Strukturen der Parallelgesellschaften stärken, anstatt sie zu schwächen und schließlich sanft aufzubrechen, um aus „Ich“ und „Du“ ein „Wir“ zu schaffen.

Dabei wäre das so dringend notwendig!

Es gibt auch heute noch unzählige Migranten, die auch nach Jahrzehnten, in denen sie hier in Deutschland leben, fast kein Wort unserer Sprache verstehen und folgedessen auch nicht selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen können. Sie bekommen Sozialleistungen, die sie wiederrum in die komfortable Lage versetzen, ihre Parallelgesellschaft nicht verlassen zu müssen. Was wiederum die Berührungspunkte mit dem Land in dem sie leben einschränkt und teilweise gegen Null laufen lässt. Immerhin haben heute 55% aller Hartz4 Bezieher einen Migrationshintergrund. Das ist mehr als jeder zweite! (Quelle: Die Welt)