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Jede Geschichte in diesem Buch handelt von einem anderen Tier. Ähnlich einem Rätsel erfährt der (kleine) Leser in der jeweiligen Geschichte immer mehr Details über das gesuchte Tier: Lebensraum, Aussehen, Fressgewohnheiten oder ähnliches. Um den Rate-Spaß perfekt zu machen, findet sich das Bild mit der Auflösung am Ende jeder Geschichte auf der abgewandten Seite. Es gibt sowohl heimische, als auch fremde Tiere im Buch und die Themen in den Geschichten (Freundschaft, Gerechtigkeit, Fairness) regen zu Empathie, Rücksichtnahme und Verständnis an.
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Seitenzahl: 85
Veröffentlichungsjahr: 2023
Tier-Rate-Geschichten für Kinder!
Jede Geschichte in diesem Buch handelt von einem anderen Tier. Doch welches Tier ist gemeint? Immer wenn du im Text drei kleine Punkte findest …, ist es so weit: Es darf geraten werden!
Handelt es sich um einen Bären, ein Zebra oder einen Frosch? Lebt das Tier an Land oder im Wasser? Kann es fliegen oder kriecht es?
Am Ende jeder Geschichte findest du dann die Lösung und ein Bild vom gesuchten Tier.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und Raten!
Stefanie Hofmann-Hidde
Das fabelhafte Buch der Tier-Rate-Geschichten
© 2023 Kinderbuchverlag Kiliposa
www.kiliposa.de
Lektorat: Dr. Elena Tresnak
www.tresnak-lektorat.de
Illustriert von: Stefanie Hofmann-Hidde
www.hofmann-hidde.de
Verlagslabel: Kinderbuchverlag Kiliposa
ISBN Hardcover: 978-3-347-76864-2
ISBN E-Book: 978-3-347-76865-9
Druck und Distribution im Auftrag des Kinderbuchverlag
Kiliposa: tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926
Ahrensburg, Germany
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Kinderbuchverlag Kiliposa verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Kinderbuchverlag Kiliposa, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung „Impressumservice“, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Deutschland.
Alle Tier-Rate-Geschichten
Fritz
Mauli
Fridolin
Tucki
Emil
Chantale
Kasimir
Feli
Gurk
Franz und Fruppi
Justus
Carla
Arthur
Mathilda
Charly
Friedel und Marmel
Lila und Linus
Schröti
Ingeborg und Friedrich
Bruno
Fritz
Fritz lief an seinem Gitterzaun auf und ab. Es machte ihn wahnsinnig, dass den ganzen Tag zweibeinige Tiere vor seinem Zuhause standen. Sie guckten, machten Lärm und andauernd blitzte es. Das war wirklich zum Verrücktwerden! Deshalb mochte Fritz Regenwetter, denn dann kam niemand in den Zoo und Fritz hatte endlich seine Ruhe. Über seinem Gehege im Freien hatte Fritz teilweise ein Dach. Deshalb konnte er bei Regen draußen sein, ohne dass sein hübsches Fell nass wurde. Das waren die schönsten Tage von allen.
Fritz mochte die Nächte auch lieber als die Tage. Er konnte im Dunkeln nämlich viel besser sehen als im Hellen. Am Tag war das Haus von Fritz meistens geschlossen und er musste in seinem Gehege im Freien bleiben. Und dort konnte er nicht gut schlafen: Es war zu hell und zu laut.
Fritz war bei den Besuchern des Zoos sehr beliebt. Er war sehr kräftig und hatte ein sehr prächtiges Fell. Es war rot-braun mit vielen Streifen. Die waren dunkler, manchmal schwarz und seine Brust war ganz hell, fast weiß. Außerdem hatte Fritz einen wunderschönen langen Schwanz. Zu Hunderten kamen die Besucher jeden Tag und betrachteten Fritz durch die Gitter.
„Schau mal, wie groß der ist!“, schrie ein kleines Mädchen. Die Mutter sagte: „Psst, du erschreckst ihn noch, dann wird er böse! Oh, hier ist ein Schild. Da steht, dass er ‚Fritz' heißt.“
„Fritz, komm mal her! Komm schon!“, rief das Kind vergnügt. Sie konnte ja nicht wissen, wie genervt Fritz schon wieder war. Böse fauchte er, weil er dem Mädchen Angst machen wollte. Er fauchte, riss seine riesigen Tatzen hoch, stellte sich auf die Hinterläufe und fauchte noch einmal laut. Nun war das Mädchen ganz begeistert. „Mama, schau wie groß Fritz ist! Der ist ja größer als du!“
Das Mädchen hörte einfach nicht auf zu schreien und sich zu freuen und Fritz verstand überhaupt nicht warum. Er wollte doch einfach nur seine Ruhe haben!
Noch schöner wäre es natürlich, mal wieder richtig Platz zum Rennen zu haben. Richtig Toben und Turnen, danach sehnte sich Fritz! Aber hier im Zoo war einfach zu wenig Platz in seinem Gehege. Und dann diese anstrengenden Besucher jeden Tag. Wieder fauchte Fritz böse und versuchte, die Gäste vor seinem Zuhause zu verjagen.
Das ging jeden Tag so: Tag ein, Tag aus ärgerte Fritz sich über die Besucher im Zoo und versuchte, sie durch Fauchen zu verjagen. Doch er hatte selten Erfolg. Meistens fanden die Zweibeiner es besonders spannend, wenn Fritz sie fauchend vertreiben wollte, und blieben erst recht stehen. Aber das verstand Fritz nicht. Er konnte gar nicht begreifen, warum er in diesem Käfig lebte, warum es ein Dach zwischen Erde und Himmel gab, warum er sein Fressen geschenkt bekam und warum immer diese zweibeinigen Wesen vor dem Gitter standen. Es war wirklich zum Verrücktwerden und so fauchte Fritz von morgens bis abends, doch nichts passierte.
Abends war Fritz dann ganz heiser. Sein Hals schmerzte und es war wirklich schade, dass Fritz keine Halsbonbons kannte. Wenn der Zoo dann endlich seine Türen schloss, kam noch ein letztes Mal der Tierpfleger. Auch so ein Zweibeiner, aber der brachte das Fressen, fegte Fritz' Zuhause aus und ließ ihn anschließend wieder hinein. Dann lief Fritz so schnell er konnte in sein Schlafversteck und verkroch sich. Endlich war es still und er hatte seine Ruhe. Wenn Fritz in sein Haus durfte und zum ersten Mal am Tag wieder gemütlich in seinem Versteck lag, dann war Fritz der zufriedenste … auf der ganzen Welt.
Welches Tier ärgert sich über die Besucher im Zoo und ist deshalb ganz genervt?
Mauli
Mauli war braun, hatte lange Beine und konnte so schnell laufen wie der Blitz. Die Menschen schrien meist um ihr Leben, wenn sie sie sahen. Sie warfen mit Büchern, Tellern oder Schuhen nach ihr. Und dann musste Mauli so schnell laufen, wie sie konnte. Sie versteckte sich in Spalten zwischen zwei Schränken oder flitzte schnell unter ein Bett. Zuweilen war Mauli sehr einsam und sehnte sich nach einem Freund, mit dem sie zusammen durch die Welt ziehen konnte. Dann könnten sie sich gegenseitig helfen und Gesellschaft leisten. Oh, was wäre das schön!
Wenn sie besonders traurig war, weil sie sich so allein fühlte, dachte Mauli sich Geschichten aus. Geschichten, die sie niemandem erzählen konnte. Sie dachte an Schmetterlinge, die sie an den Fenstern vorbeifliegen sah und die so frei waren. Sie konnten überall hinfliegen und dort Freunde finden.
Manchmal dachte sie auch an ein Leben als Fisch. Nicht gefangen in einem Aquarium, sondern schwerelos in den Tiefen des Meeres. Dort musste man einfach glücklich sein, war Mauli überzeugt. Dort wurde man einfach von den Wellen getragen und sah die ganze Welt.
Am liebsten stellte Mauli sich aber das Leben als Mensch vor: Diese Menschen aßen die aufregendsten Dinge. Es gab Gemüse, Fleisch, Fisch und sogar Ketchup und Nutella. Unglaublich fand Mauli das.
Außerdem schliefen sie auf weichen Betten. Mauli machte Pause, wo sie gerade war. Mal auf einem Wäschehaufen oder einer Gurke neben dem Kühlschrank, aber auch gerne in ihrem Versteck unter der Klobrille. Aber wie die Menschen schrien, wenn sie sie dann entdeckten!
Am spannendsten an den Menschen war indes, dass sie jeden Tag anders aussahen. Sie konnten ihr Fell wechseln. Mal war es ganz weich und bunt, mal steifer und weiß und dann wieder ganz anders. Vor allem holten sie ihr Fell jeden Tag aus einem Schrank und suchten sich ihr Lieblingsfell für den Tag aus.
Mauli stellte sich vor, dass die Menschen an Regentagen ganz in blau gingen. Oder vielleicht komplett in grün, wenn sie besonders gute Laune hatten. Natürlich zogen die Menschen dazu auch die passenden Schuhe an. Vielleicht rote Schuhe für Tage mit Sonnenschein und gelbe für Schneetage. Das hätte Mauli auch gerne mal gemacht.
So ein neues Fell, das wäre was. Dann würde sie nicht immer nur braun aussehen. Und Schuhe! Schuhe hätte Mauli ebenfalls gerne! Und zwar Schuhe für all ihre acht Füße an ihren acht Beinen, das wäre ein großer Spaß! Mit acht Gummistiefeln an ihren Füßen wäre Mauli garantiert die hübscheste … weit und breit!
Was für ein Tier ist Mauli, die von Stiefeln für ihre acht Beinchen träumt?
Fridolin
Fridolin flog fröhlich umher und schaute sich vergnügt um. Die Sonne schien, keine Wolke fand sich am Himmel und kein Lufthauch störte die Nachmittagsruhe. Er machte kurz Pause auf einem Stück Ananas. Der Mensch, der am Tisch saß und das Wetter ebenfalls genoss, hatte die leckere Frucht dort hingestellt. Begeistert ließ Fridolin sich nieder und sog den leckeren, süßen Saft der Ananas durch seinen Rüssel. „Das Leben könnte nicht schöner sein“, dachte er versonnen.
Die Vögel zwitscherten, eine Spinne lief über den Tisch und in der Tanne saß ein Eichhörnchen. Alles schien so ruhig und friedlich.
Doch plötzlich schnellte die Zeitung des Menschen durch die Luft und auf Fridolin zu. Der so verursachte Wind pfiff Fridolin um den Kopf und ließ seine kleinen Fühler beben. Der Mensch schien nicht zu wollen, dass Fridolin von der Ananas naschte. Er wollte ganz offensichtlich nicht das leckere Stück Obst mit Fridolin teilen. Aber deshalb gleich nach Fridolin zu schlagen, gehörte sich nun auch nicht!
Fridolin flog vom Aufprall der Zeitung hoch in die Luft und suchte sich eilends ein Versteck. Er sauste ein paar Mal um die Nase des Menschen, der wild mit der Zeitung um sich schlug.
Dann entdeckte Fridolin eine dunkle Höhle und hielt diese für ein fantastisches Versteck. Schwupp, flog Fridolin in diese Höhle – und landete im Mund des Menschen. Ob das hier so ein gutes und sicheres Versteck war? Ein wenig feucht war es auf jeden Fall und ein riesiger Lappen wischte herum. Aber Fridolin entdeckte einen Tunnel und flog hinein. Hier wurde es noch dunkler! Und es wurde auch nur wenig trockener, eher etwas schleimig. Hier wollte Fridolin auch nicht bleiben.
Im Hintergrund hörte Fridolin auch immer noch den Menschen, der schimpfte und sich fragte, wo das Tier denn nun geblieben sei, nachdem es seine Ananas hatte verspeisen wollen.
Auf einmal kam regelrecht Sturm im Tunnel auf, der Schleim zog sich zusammen und „Hat-schi“ wurde Fridolin wieder in die Freiheit geniest. So ein Glück!
Endlich wieder frische Luft und Sonnenschein! Der Mensch rannte in die Wohnung, um sich ein Taschentuch zu holen, und Fridolin die kleine … ließ sich gemütlich auf der Ananas nieder!
Endlich konnte Fridolin in Ruhe essen. Und es war ja so lecker!
Auf einer Ananas-Scheibe hast du noch nie gesessen, oder? Aber dafür hast du bestimmt erraten, welches kleine Tier Fridolin ist!
Tucki