Das Geheimnis des verschwundenen Mondes - Matthias Langkau - E-Book

Das Geheimnis des verschwundenen Mondes E-Book

Matthias Langkau

0,0

Beschreibung

Das Geheimnis um den verschwunden Mond versetzt alle Bewohner von Teichdorf in Aufruhr. Besonders die nachtaktiven Tiere sind sehr besorgt. Wie sollen sie sich ohne den Mondschein nachts zurechtfinden? Können die zwei Freundinnen dieses Rätsel lösen, oder bleibt der Mond für immer verschwunden?

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 98

Veröffentlichungsjahr: 2018

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Für Silke, für deine Unterstützung und Inspiration

Inhaltsverzeichnis

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

1. Kapitel

Shelly und ihre Freundin Dora hockten auf einem Seerosenblatt und genossen die ersten Strahlen der Märzsonne. Sie saßen gerne beisammen, auch wenn niemand sonst verstand, was sie beide verband. Ihre Freundschaft bestand schon seit frühester Kindheit.

Sie waren, so könnte man sagen zusammen aufgewachsen.

Beide haben als Ei neben einander gelegen und sind am gleichen Tag ausgeschlüpft.

Und da sie ja nicht wussten was sie waren, hatten sie auch kein Problem damit, dass sie so unterschiedlich aussahen.

Das ungewöhnliche war, das sie beide alleine waren.

Keiner ihrer Artgenossen war sonst in der Nähe gewesen und so hatten sie nur einander.

So kam es zur ungewöhnlichsten Freundschaft am Weiher. Was war denn nun so ungewöhnlich an dieser Freundschaft, fragt ihr euch bestimmt. Nun, dann will ich es euch gerne verraten. Dora war ein Frosch, genauer gesagt, ein Seefrosch.

Und Dora, ihre beste Freundin, war eine Libelle, eine blaugrüne Mosaikjungfer.

Schwerer Name, nicht war, dafür aber wunderschön.

So, und wie ihr bestimmt wisst, fressen Frösche Libellen, wenn sie ausgewachsen sind.

Als Larven ist es genau umgekehrt.

Libellenlarven fressen Kaulquappen.

Aber genau das taten die beiden eben nicht.

Da sie es nicht besser wussten und sich für komische Geschwister hielten, haben sie sich immer gegenseitig beschütz.

Als Larve im Teich hat Dora Shelly vor anderen kleinen Räubern beschützt und jetzt wo sie ausgewachsen sind passte Shelly auf, das kein Frosch ihrer Freundin Dora zu nahe kommt.

Und wenn es doch mal ein vorwitziger Artgenosse versucht, klatschte Shelly ihm ihre klebrige Zunge links und rechts um die grünen Backen.

Ja sie waren schon ein außergewöhnliches Parr die Beiden.

Aber sie waren glücklich und zufrieden damit.

Und wer so glücklich ist, der ist auch immer freundlich und nett zu seinen Nachbarn.

Und so wurden die beiden nach und nach auch von allen anderen akzeptiert und man ließ sie in Ruhe.

Es ging sogar soweit, dass aus ihnen ein geflügeltes Sprichwort wurde.

„Freunde wie Shelly und Dora“.

Das war etwas ganz besonderes, wenn einem gesagt wurde: „Ihr seid ja Freunde, wie Shelly und Dora“.

Viele Tiere lebten am Teich und den Wiesen und Wäldern um den Teich herum. Und nicht alle kamen so gut miteinander aus wie Shelly und Dora.

Die großen Tiere fraßen die kleinen Tiere, so ist das Gesetz der Natur. Die einen jagten und lauerten, die Anderen versteckten und verkrochen sich.

Die meisten Tiere liebten das Tageslicht, doch andere bevorzugten die Nacht.

Während die einen schliefen hatten die Anderen alle Pfoten, Nasen, Klauen und Flügel voll zu tun.

Auch unsere beiden Freundinnen hatten einen unterschiedlichen Lebensrhythmus.

Während Libellen sich gerne in der Sonne aufhielten, mussten Frösche sich bei Tage gut versteckt halten.

Zu viele fanden nicht nur Froschschenkel köstlich, sondern bedienten sich gleich am ganzen Frosch.

Aber da Dora eine gute Fliegerin war und ausgezeichnet sehen konnte, warnte sie Shelly immer rechtzeitig, wenn ein Storch oder ein Reiher sich näherte.

Auch vor Krähen und Füchsen musste Shelly auf der Hut sein. Aber gemeinsam schafften sie es immer wieder sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen.

Nacht passte Shelly auf Dora auf.

Außer Kröten und Fröschen war da niemand mehr unterwegs, der Appetit auf Libelle haben könnte.

Mit Ausnahme der Fledermäuse.

Aber zum Glück hatten die es hauptsächlich auf Nachtfalter und fette Käfer abgesehen.

An einer Libelle war ihnen einfach nicht genug dran.

Manchmal, saßen Dora und Shelly gemeinsam auf einem dicken Schilfhalm und ließen sich vom Abendwind hin und her wiegen.

Dann betrachteten sie den Sonnenuntergang und warteten darauf, dass der Mond groß über ihren Weiher aufging und alles in ein bläulich weißes Licht tauchte.

Hell schimmerte die Mondscheibe auf der Wasseroberfläche und es war fast so hell wie am Tag.

Das funktionierte natürlich nur bei Vollmond.

Wenn der Mond schmaler und schmaler wurde, bis nur noch eine Sichel übrig war, dann verschwand die Umgebung langsam im Zwielicht der Sterne.

Dann saßen die beiden ganz still aneinandergeschmiegt und lauschten den Geräuschen der Nacht.

2. Kapitel

So ungewöhnlich ihre Freundschaft auch war, merkten die beiden Freundinnen schon während der Schulzeit, welche Vorteile sich daraus ergaben.

Schon früh hatten die Beiden gelernt, sich intensiv zu beobachten.

Nur so konnten sie lernen den Anderen zu verstehen. So schärften sie ihre Sinne und ihr Gespür für Ungereimtheiten.

Sie erkannten viel schneller in welcher Stimmung die Freundin war.

Sie lernten zu beobachten, Geduld zu haben und Gefahren zu meiden.

So etwas kann in der Schule von großem Nutzen sein.

Sie wussten immer als erste, wann die Lehrer gut oder schlecht gelaunt waren.

Sie erkannten sehr schnell, wann sie mit ihren Späßen und Scherzen aufhören mussten. Und sie wussten immer innerhalb kürzester Zeit, wer etwas angestellt hatte.

Aber sie waren keine Petzen.

Und so verdienten sie sich den Respekt ihrer Mitschüler. Es ist besser manche Geheimnisse für sich zu behalten, anstatt gleich alles für ein kleines Lob auszuposaunen.

Aber auch für ihre schulischen Leistungen, war ihre rasche Auffassungsgabe von Vorteil.

So gehörten sie immer zu den besten Schülern und machten ihren Abschluss mit Auszeichnung.

Nun standen sie vor der großen Frage, welchen Beruf sie ergreifen sollten.

Was könnten zwei aufgeweckte und freundliche Mädels denn mit ihrem Leben anfangen?

Vielleicht sollten sie Briefträger werden?

„Keine schlechte Idee“, fand Dora.

„Ja, warum nicht“, fand auch Shelly.

„Da wären wir immer an der frischen Luft und hätten genug Bewegung.“

„Ja, genau. Wir wären bestimmt die nettesten Briefträger weit und breit“, bestätigte Dora.

Aber irgendwie war das wohl dann doch nicht ganz das Richtige.

Schon nach wenigen Wochen, war ihnen die Arbeit zu langweilig.

Jeden Tag dieselbe Route laufen, dieselben Gesichter sehen und immer dieselben Sätze sagen und hören. „Guten Morgen der Herr, … Guten Morgen die Dame, … ich habe heute Post für sie, … tut mir leid, heute habe ich keine Post für sie, … schönes Wetter heute, … was für ein schreckliches Wetter heute …“.

Das war doch kein Leben für zwei aufgeweckte, helle Köpfe.

Und dann viel eines Morgens, bei ihrer täglichen Runde ihr Blick auf ein Plakat, welches am Schwarzen Brett, vor dem Rathaus, hing.

„Wir suchen dich!“ stand dort in großen fetten Buchstaben.

Darunter war ein freundlich, aber doch bestimmt blickender Polizist abgebildet.

Und der zeigte mit dem Finger genau auf denjenigen, der sich das Plakat anschaute.

Dora und Shelly blickten sich an und verstanden sich sofort.

„Ich glaube, es ist Zeit für ein Karrierewechsel“, bemerkte Shelly.

„Ganz meine Meinung“, sagte auch Dora.

Sie machten ihre Runde zu Ende und lieferten die restliche Post aus.

Dann gingen sie zu ihrem Chef und erklärten ihr Anliegen. Da er Dora und Shelly gut leiden konnte wollte er ihnen bei ihren Zukunftsplänen nicht im Wege stehen.

Sie sollten nur noch bis zum Ende des Monats weiterarbeiten. Dann könnte er sich in der Zeit nach neuen Arbeitskräften umschauen, und Dora und Shelly könnte sie in alles Notwendige einweisen.

Damit waren die beiden Freundinnen sofort einverstanden und die restlichen Wochen vergingen wie im Flug.

Am Tag darauf, stellten sie sich auf der Wache vor und wurden auch direkt für die nächste Woche zum Eignungstest eingeladen.

Die theoretische Prüfung war für die beiden ein Klacks.

Innerhalb kürzester Zeit hatten sie die Fragebögen ausgefüllt und gaben sie fast gleichzeitig dem Beamten, der die Aufsicht führte, zurück.

Der war ganz erstaunt, und konnte gar nicht glauben, dass die beiden in der Zeit tatsächlich alle Fragen beantwortet hatten.

„Die Ergebnisse erfahrt ihr aber erst im Anschluss an das ganze Prüfverfahren.

Morgen, in aller Frühe, findet dann der Sport- und Ausdauerteil der Prüfung an.

Antreten um 0500 vor dem Rathaus, auf dem Marktplatz beim Brunnen.“

Ein wenig verunsichert schauten Dora und Shelly sich an.

„Was bedeutet 0500“, fragte Dora, ein wenig schüchtern, den Wachtmeister.

„Das bedeutet, fünf Uhr morgens“, antwortete der Wachtmeister.

„Also geht schön zeitig in die Falle heute Abend, damit ihr morgen frisch und munter seid. Und nun raus hier, ihr stört sonst noch die Anderen beim Test.“

„Danke“, sagten Dora und Shelly wie aus einem Mund und trollten sich nach Hause.

Sie wohnten mittlerweile in einem netten kleinen Häuschen, das sie sich aus Schilf, Blättern und Moos selbst gebaut hatten. Jede hatte ihr eigenes Zimmer, Dora bewohnte das Obergeschoss, und da sie fliegen konnte brauchte sie nicht einmal eine Treppe, um in ihr Zimmer zu gelangen.

Shelly hatte das Untergeschoss für sich und als Frosch, der sie nun mal war, hatte sie sich einen direkten Zugang zu einem Bächlein angelegt, welcher einige Meter weiter in den großen Weiher mündete. So konnte sie, wenn Dora sich schlafen legte, jederzeit dort hinausschwimmen und ihr Futter jagen, ohne damit Dora zu belästigen.

Außerdem hatten die beiden sich eine überdachte Terrasse, mit Blick auf den Weiher gebaut.

Dort saßen sie gerne in der Morgendämmerung, wenn sich ihre Schlafphasen überschnitten und genossen die friedliche Stimmung über dem See.

Am nächsten Morgen, sie hatte extra das Rotkehlchen aus der Nachbarschaft gebeten direkt vor ihrem Haus ihr Morgenlied zu singen, sprangen und schwebten sie aufgeregt, für ein schnelles Frühstück, zur Terrasse.

Sie aßen beide nur eine Kleinigkeit. Ihr wisst ja, mit zu viel Essen im Bauch ist nicht gut Sport treiben.

Aber ein leerer Magen bringt gar keine Leistung.

Sie füllten noch schnell zwei Stücke Schilfrohr mit frischem Wasser aus dem Bach und stopften die Öffnung mit einem Stück Rinde zu.

So hatten sie zwei perfekte Wasserflaschen, schnappten sich ihre Mützen zum Schutz vor Regen oder Sonne.

Man wusste ja nie wie der Tag so werden würde.

Fröhlich und aufgekratzt machten sie sich auf den Weg zum Marktplatz.

Dort angekommen, sahen sie, das auch schon andere Bewerber sich dort eingefunden hatten.

Sie gesellten sich zu den Mitstreitern und begrüßten den ein oder anderen, den sie noch aus ihrer Schulzeit kannten.

Zu ihrem Erstaunen war auch der Klassenrüpel anwesend.

Udo Wiesling, das fiese Frettchen.

Er war der gemeinste und fieseste Typ in ihrer Klasse gewesen. Ständig hatte er seine Mitschüler gepiesackt und beklaut.

Die Lehrer waren richtig froh, als er die Schule mehr schlecht als recht beendet hatte.

„Und der will Polizist werden“, raunte Dora ihrer Freundin ins Ohr?

„Das kann ja heiter werden, wenn der auch an der Prüfung teilnimmt. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er den Test gestern geschafft hat.“

„Auf jeden Fall nicht ohne Schummeln“, gab Dora ihrer Freundin zu verstehen.

„Den sollten wir im Auge behalten“, stimmte Shelly ihr zu. Endlich trat auch der Wachtmeister, der sie gestern schon beaufsichtigt hatte aus dem Rathaus und stellte sich der Truppe am Brunnen noch einmal vor.

„Guten Morgen die Herrschaften. Ich bin Wachtmeister Wasserschweif, Ratzold Wasserschweif.“ Udo stieß seinen Nachbarn an, flüsterte ihm etwas ins Ohr und zeigte dabei ungeniert auf den Wachtmeister und lachte laut auf.

„Na mein Freund, wollen sie uns nicht an ihrem Witz teilhaben lassen“, donnerte die Stimme des Wachtmeisters über den Marktplatz.

„Das scheint ja eine lustige Truppe zu sein“, schallte die mächtige Stimme des Wachtmeisters über den Marktplatz.

„Da wir sogar einige Clowns dabei haben, wird es sicher eine amüsante Angelegenheit. Und jetzt Schluss mit den Faxen. Alles in Reih und Glied aufgestellt. Füße an die Linie. Nasen geradeaus. Das gilt auch für sie, Clownie!“

Udo wurde klein wie eine Maus, als sich die kräftige Statue des Wachtmeisters vor ihm aufbaute.

„Nun nehmen sie mal Haltung an, junger Mann.

Sonst werden sie es hier nicht weit bringen.“

Nach dem sich nun alle in Reihe aufgestellt hatten, schritt Wachtmeister Wasserschweif die Linie ab.

„Schon viel besser. Nun meine Herrschaften.

Heute beginnt der anstrengende Teil ihrer Prüfung.

Wenn sie gestern schon Probleme hatten, verspreche ich ihnen heute wird es noch viel lustiger.