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Tabea und der Meisenkönig Eigentlich wollten die Wildschweinchen nur ein wenig toben und spielen. Immer tiefer gerieten sie in den Wald und treffen dort auf etwas Geheimnisvolles - ...eine Geschichte mit dem Wildschweinmädchen Tabea und ihren Freunden. Gemeinsam erleben sie aufregende Abenteuer.
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Seitenzahl: 31
Veröffentlichungsjahr: 2021
Kapitel
Kapitel
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Es war noch sehr früh am Morgen, so früh, dass die Sonne gerade über die Wurzeln der alten Tannen blinzelte.
Ein kleiner einsamer Sonnenstrahl kitzelte Tabea an der Nase. Sie hatte sich dicht an ihre Geschwister gekuschelt und genoss die Wärme der anderen Körper.
So früh am Morgen, war es noch sehr kalt im Wald. Tabea stieß einen Grunzer aus und schnaufte einmal heftig durch die Nase, um Staub und Erde aus dem Rüssel zu pusten. Langsam und vorsichtig stand sie auf.
Wer im Wald lebt, lernt sich leise und vorsichtig zu bewegen. Man weiß ja nie, wer in der Nähe ist und gerade Hunger auf einen saftigen Wildschwein-braten hat.
Ja, Tabea war ein Wildschwein, ein junges Wildschwein, gerade mal sechs Monate alt. Sechs Monate klingt nicht viel, aber bei Wildschweinen läuft das ein wenig anders.
Da kann man mit sechs Monaten schon laufen und fressen. Natürlich schmeckt die Milch bei Mamawildschwein immer noch am bestens. Aber gegen ein paar Eicheln und Kastanien ist auch nichts einzuwenden. Außerdem, war so ein Schweinerüssel ganz praktisch.
Man konnte prima damit schnüffeln und den Boden umgraben, auf der Suche nach Fressbarem.
Und man konnte natürlich auch die Artgenossen und andere Tiere erschnüffeln.
Mamas Geruch würde Tabea unter Hunderten von Wildschweinen herausfinden.
Jedes Tier und jedes Ding hatte seinen eigenen Geruch und der Wald war voll von den tollsten und aufregendsten Gerüchen.
Als junges Wildschwein musste Tabea sie alle unterscheiden können.
Vor allem die harmlosen und die gefährlichen Gerüche. Wildschweine waren stark und mutig und ein kleines bisschen angriffslustig. Aber auch kuschelig und schmusebedürftig. Ja, so ein Wildschwein ist ein vielschichtiger Charakter.
Und so gab es viel für Tabea zu lernen. Einiges konnte sie von ihrer älteren Schwester lernen, aber das meiste lernte sie von ihren Eltern und durch ausprobieren.
Zum Beispiel Igel, total harmlosen kleine Kerlchen, aber wehe man drückt seine Nase zu fest auf ihren Rücken.
„Oh weia, das tut weh sag‘ ich euch, das habe ich schnell herausgefunden“, dachte Tabea und rieb sich ihren Rüssel bei der Erinnerung an die Stacheln in ihrer Schnauze.
Aber Schmerz geht vorbei und es gab ja so viel zu erforschen.
Tabea und ihre Geschwister begaben sich auf eine Erkundungsreise in der näheren Umgebung der Schlafkuhle.
„Hmmm, das duftet hier nach etwas ganz Besonderem, es riecht sehr lecker“, dachte Tabea bei sich.
„Mama, Mama, schau mal was ich gefunden habe“, rief Tabea.
Mama Wildschwein trottet gemächlich herbei, schnüffelt und sagte:
„Da hast du etwas Feines gefunden. Das sind Steinpilze, die schmecken ausgezeichnet.
Probiert sie ruhig einmal.“
Wenn es ums Fressen ging, ließen sich die Frischlinge, so nennt man junge Wildschweine, nicht zweimal bitten.
Neugierig machten sich die kleinen Schweine über die Pilze her und ruck zuck, waren alle aufgefressen.
„Seht ihr“, sagte das Mutterschwein, „so einfach kann man im Wald etwas Gutes zu Fressen finden. Augen und Rüssel auf und ihr werdet nicht hungern müssen.
Wenn ihr etwas findet, was ihr nicht kennt, dann ruft mich oder kommt zu mir. Wir schauen uns die Sache dann gemeinsam an.“
Doch die kleinen Schweine hatten schon längst wieder ihre Rüssel in den Waldboden gesteckt, auf der Suche nach weiteren Leckereien.
Das Mutterschwein schüttelte lächelnd den Kopf. Wenn es ums Fressen ging, waren kleine Schweinchen nicht zu bremsen und nicht zu belehren.
„Sie werden schon angerannt kommen, wenn es etwas zu beschnüffeln gibt.“
Außerdem hatte sie selbst einen großen Appetit, steckte ihre Nasen in den Boden und suchte sich selbst ein paar Leckerbissen.
Die Sonne stieg langsam über dem Wald auf und die Schatten der Bäume wurden kürzer.
Nun drangen vereinzelte Sonnenstrahlen auf den Waldboden und sprenkelten ihn mit goldenen Flecken.