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Berlin, 2016 – eine spannende Reise in die Bewusstwerdung von Träumen, Illusionen, in die Seele beginnt, von alldem, was nicht lebt. Damit steht Ihnen, liebe Leser, ein Fenster für Gefühl, Hoffnung und Liebe offen. Doch nicht nur dafür, sondern auch für die sogenannten „Problemzonen“ des Lebens: Schuld, Ego, Angst und falsche Denk-, Glaubens- und Verhaltensweisen. Der Blick hinter die „Kulissen“ ist es, mit dem Ihnen der Autor Matthias Hartje in diesem Buch Dinge beschreibt, von denen Sie nicht wussten, dass es sie in Ihrem Inneren gibt. „Ein Versuch sich dem zu beugen, das nicht mit dem zu tun hat, was du als eine Illusion ansiehst.“, schreibt der Autor. „Alles, was du siehst, gehört dir nicht. Dein Bewusstsein macht das Betrachten dieser eigentlich nicht vorhandenen Illusion erst möglich, und es will dich mit der Vorspiegelung dieser Unwirklichkeit prägen. Das könnte man als „Drama“ bezeichnen.“
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Seitenzahl: 195
Veröffentlichungsjahr: 2016
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Gewidmet
Erol Demirtas & Francisco Cienfuegos
Ein Versuch sich dem zu beugen, das nicht mit dem zu tun hat, was du als eine Illusion ansiehst. Alles was du siehst gehört dir nicht. Dein Bewusstsein macht das Betrachten dieser eigentlich nicht vorhandenen Illusion erst möglich, und es will dich mit der Vorspiegelung dieser Unwirklichkeit prägen. Das könnte man als „Drama“ bezeichnen.
Erinnerungen wollen in dir Ängste erzeugen, die aus deiner Vergangenheit stammen. Akzeptierst du diese Ängste, werden sie dich sättigen und zu der Erkenntnis führen, dass sie dir gehören.
Ich – Du – Liebe
Zeichen setzen
Einsamkeit
Die Idee mit der Musik
Wer ich wirklich bin
Ein Eiskristall
Mag sein
Nachdenkliches
Es sind die Sterne
Armutszeugnis
Demut
Dankbarkeit
Ebenso
Leben
Dem Leben zu trachten
Ankommen
Poesie im Rausch
Bedenkt
Nur der eine Kuss ist geblieben
Geschichte
Süchte
Die Hand zu geben
Ich kann es in mir aufrufen
Der letzte Satz
Sehnsucht
Blockaden
Liebes Kind
Die Schuldfrage klären
Es fehlen mir die Worte
Der alte Maler
Gebe
Eine junge Frau
Buchempfehlungen
Ich werde dich malen, dich beschreiben, weil du nicht in der Lage bist, deine Gefühle zu bewerten und diese Fähigkeit auch nicht bekommst. Denn ein Gefühl zu bewerten verlangt von dir, dich so wahrzunehmen, wie du dich gerade fühlst. Und wie ist dein Gefühl jetzt? Ist es gut? Ist es schlecht oder würdest du die Bilder an der Wand alle herunterreißen? Du kannst es machen. Du hast die Fähigkeit dazu. Und wenn dir diese Fähigkeit bewusst wird, könntest du vermutlich dein Gefühl beschreiben, das in dir lebt. Und du könntest deine innere Stimmung wahrnehmen. Egal welche Gedanken um dich herumschwirren, um zu begreifen, weshalb du fähig bist, ein Gefühl in Wut umzuwandeln – diese Umwandlung prägt und beschützt die Güte, die in dir das Gefühl erzeugt, das du da bist.
Ich werde dich beschreiben – auf der Haut, die das Alter nicht erkennt –, wenn die Narben die Geschichte erzählen, wenn die Prosa dich beleuchtet und dazu aufruft, den Schein von Betrug neu zu definieren. Aber dein Gefühl bleibt am Felsen haften und du kannst die beschreibende Gravur deines Gefühls nicht deuten. Kein Halten ist dir gegeben, um den Sinn zu erfahren, warum du auf dieser Welt bist. Ist es ein Geschenk oder der Zwang, der sich der Natur beugt? Ist ein Gefühl in der Lage, dein Denken soweit zu beeinflussen, dass du dir als Vogel vorkommst, der davonfliegt?
Du kannst dich nicht daran erinnern, dass dein Gefühl am Leben war. Du kennst die Welt nicht, wenn das leblose Fleisch im Licht den Tod begrüßt. Du hast nicht die Gabe dem Gefühl zu folgen, wenn es dich formt, wenn es dich wahrhaftig berührt, um dem zu entkommen, der deine Angst besitzt. Und doch ist das, was dich ausmacht, nicht zu erklären. Es ist nicht erklärbar, warum dein Gefühl plötzlich deine Geschichte beschreiben will. Du kannst nicht wissen wie ein Wechsel zwischen Euphorie und Traurigkeit vonstatten geht, ohne dein Gefühl anzugreifen.
Ich werde dich sehen und dir im Bild das geben, was du nie für möglich gehalten hättest. Ich werde genau die Augen malen, die mich von deiner Angst trennen. Auf jeder Falte der Lebenserfahrungen deiner inneren Handflächen werde ich entlang fahren, um dir bewusst zu machen, dass ein vergangenes Leben nur der Illusion angehört. Sie ist nicht mehr da, auch wenn du die ausgestreckte Hand jenem reichst, von dem glaubst zu bekommen, was dir nicht gehört. Kein Kompromiss, kein Deal würde dem standhalten, was dein Gefühl für eine Angst in dir entfacht. Und das ist nicht zu begreifen, denn dein Gefühl nimmt nicht das wahr, wozu du eigentlich in der Lage wärst zu akzeptieren.
Ich begreife dich und akzeptiere die Vergangenheit, in der du dich befindest, denn dein Gefühl kann nicht beschreiben, wie du mich siehst und wie ich dir meine Hand reiche. Ja, ich sehe dich nicht. Es ist nur ein Gefühl zwischen uns, damit wir denken, es gebe etwas Beschreibbares zwischen uns. Und wie würdest du beschreiben, was nicht da ist? Ich werde dich malen, um deiner Erinnerungen das zu geben, was du nie besessen hast.
Liebe – Du – Ich. Etwas anderes gibt es nicht, das ein Gefühl akzeptieren kann.
Einer Begebenheit war es zu verdanken, dass ich einem „Ruf“ folgte, den man einem Meilenstein gleich wie auf einem Zentimetermaß abmessen konnte. Zwei Millimeter waren der Abstand zwischen der Wirklichkeit und der absurden „Geometrie“ von Wut und Chaos. Der Umstand, dass die feinfühligen Empfindungen in mir in Rätseln auferstanden sind, war für mich ein Wink Gottes, seiner Aufforderung nachzukommen. In Gedanken sah ich die bereits fertig geschriebenen Wörter, die letztendlich das sinnlose Gerede von Geben und Nehmen im Lebenszyklus widerspiegelten. Am Rand meiner Katastrophe hatte ich keine Ahnung davon, dass die Gesetze der Anziehung eine Ebene bedienen, die zu keiner Zeit irgendwie zerstört wurde. Das leere Gerede, die Welt morgen zu retten, war in der Langeweile gefangen. Je mehr ich mich ihr annäherte, umso mehr war die innere Einheit in mir mit Unruhe gesättigt. Kein Wunder, wenn das Fundament unter den Füßen zerbröckelt. Ich war daher nicht in der Lage den Krieg aus meiner Seele zu treiben. Was mich Antrieb war nicht den Sieger in mir zu suchen, sondern die prekäre Situation zwischen Angst und erbärmlichen Depressionsneuronen aufweichen zu müssen, damit ein Sehen, Hören und Aussprechen möglich wird.
Ich glaube, hier war eine Nahtstelle zu finden, die ein Bild der Unzufriedenheit offen legte. Mehr noch. Es war nicht die Nahtstelle, die mich für den endlosen Schmerz sensibler machte, nein, es waren die „Alten Denker“, die mich vier Jahreszeiten lang begleiteten. Mit Höhen und Tiefen. Mit Wahrheit und Selbstbetrug. Zwischen einer Tageszeitung und einer Bibel und einem Thema: Wie kann ich überleben, ohne dem Sturz zu verfallen? Diese Frage sprengte meine Fantasie auseinander. Ich dachte, den „Alten Denkern“ meine Hand reichen und abwarten zu können, was kommt. Diese Frage niederzuschreiben, darum hat keiner Bange, denn das Verlangen dem Sinn des Lebens nachzugehen, kann nie verkehrt sein. Und doch sind die Leitgedanken von „Leichtsinn“ und „über Grenzen gehen“ regelrecht in den Hintergrund gerückt. Beide Motive sind es, die meine Wurzeln zerfressen und es mir unmöglich machen die Fröhlichkeit aufzusuchen.
Immerzu ist der Straßenlärm gegenwärtig. Geschosse fliegen durch die Luft und die Flucht aus der Vergangenheit beginnt. Stressunterkühlte Motive belagern meinen Strom der Ruhe und ich kann die Blumen vor dem Aufblühen nicht sehen. Überall lagern Streit und Zank. Haltlos werden die Leichen auf den Feldern erneut nur zugescharrt. Keine Zeit zum Stillstehen. Ein Rückblick ist nicht mehr so wichtig. Die Zuneigung verfehlt den Moment. Sie mag die Unverdrossenheit nicht mehr stimmig machen. Keine Einheit ist möglich. Die Wende ist brüchig, bleibt kalt verformt.
Was ist geschehen? Warum ist die Farbe schwarz jene, die den Weg der Härte zeigt? Was ist in der Veränderung nicht wahrzunehmen, wenn ich in meine Vergangenheit zurückblicke? Ist die Blindenschrift nur dann zu lesen, wenn das Licht der Sonne sich dem Schatten unterwirft? Schmutzige Umrisse umgeben meine zerpflügten Wege, die ich vor mir sehe. Es wellt sich unter meiner Haut. Erschreckend winzig ist das Ja zum Leben. Und großformatig an die Wand gepostet das Nein.
Ich male ein Bild und ein schwarzes Loch entsteht. Es begrünt die Weinstöcke, die den Wein wachsen lassen. Eine Bitterkeit, ohne die Süße aufzurufen. Was für ein Jahrgang? Sollte ich hier die Wende zeichnen, die einen Götzen neu entstehen lässt? Oder ist es nicht an der Zeit, sich den Teilen zu widmen und der Armut unter meinen Füssen die Zeichen zu hinterlassen? Zeichen, die meinen Bedürfnissen gerecht werden – also sich einer zitterigen Zukunft zu widmen, um so die Gerechtigkeit neu zu erfahren? Aus der Talfahrt entsprungen. In rasender Fahrt haltgemacht. Aus dem Zug der Angst entflohen. Dem Antlitz im verkohlten Holz hinter lassend und den Staub der Traurigkeit anerkannt. Darf ich aus der Substanz von Chaos den „Alten Denkern“ den Wink geben, der nur das eine ausspricht. – Wohin? Wohin ist das Buch hier mit mir gegangen? Und was geschieht mit mir, wenn ich es lesen kann? Ist mein Verstand nicht fähig die Brücken zu mir selbst zu bauen? Wenn ich den Pfeiler nicht sehe, dann lege ich das Buch wieder fort, dann ist die Zeit noch nicht reif und es braucht Zeit, dass ich die Erfahrung noch mache. Und wenn in mir eine Musik erklingt und mich befähigt, die Melodie weich in meine Handschale zu legen, so halte ich sie nicht fest, denn sie wird gehen wollen, wenn Zwang und Druck sich entschließen mich zu umarmen. Fühle den Zustand! Schweige und gib der Sehnsucht in mir Raum, nach dem zu trachten, was nicht lebt.
Auch diese Begebenheit bringt es an den Tag, der mir mit Motiven von leichten unbeschreiblichen Nuancen erzählt, die eine Wiederkehr aus der Angst unumgänglich macht. Es war ein Bluff, mit dem ich meine Gedanken füttern wollte, nur um mich zu beruhigen. Dabei war die Wut mit seinem äußerst treuen Nachbarn Hass immer an meiner Seite und beflügelte mich dem zu entrinnen. Nur der Sonne habe ich es zu verdanken, dass aus meinen Gedanken kein reales Bild entstehen konnte. Und ich finde es angebracht, hier an diesem Punkt weiter zu machen, denn jetzt spüre ich, wie wichtig ein Vorwort ist, das die Symptomatik definiert. Dabei verschwimmen vielerorts die schönen Momente des Lebens, des Verliebens, der Liebe. Was aber ist, wenn die Verzweiflung an dem Augenblick naschen möchte, da das Gefühl in einem sagt, lass es zu, berühre mich und gib dem Ort den silbernen Boden zurück? Wenn der erste Kuss bevorsteht und die Dialoge nicht erkannt werden, wie ein Fluss seine Strömung wahrnimmt, und wenn die Lippen sich kurz davor gegenüberstehen – was für eine energiegeladene Energie verführt die Herzen in diesem Augenblick? Ist die Nähe dann doch eine Gefahr, die die entfremdete Musik nicht wahrnimmt? Mehr noch. Ist das verliebt sein dem inneren Kind gegenüber ein ähnlich gewachsener Moment, der den Gleichklang des Raumes wahrnimmt? Würde in dieser Stille die Angst das Ruder übernehmen, falls die Gedanken das ablehnen? Oder erzeugen die großen Generatoren der inneren Kraft einen Strom, der ein buntes Bild im Universum aufzeichnet?
Ich muss hier einen kurzen Stopp einlegen, denn meine Äußerungen zum verliebt sein setzen eine Idee in Gang, die mich daran erinnert, wer ich bin. Es ist ein wahnsinniger Gedanke und kaum zu begreifen, dass die Wut und der Hass niemals solche Ideen entwickeln können. Ich möchte begreifen, warum nur ich meine Ängste berühren kann. Ja, es ist wird kein Vorwort mehr sein. Ich begreife, dass dies die erste Geschichte sein muss, um zu erfahren, welche Musik mich an welchem Tag berührt. Schlimmer noch. Die Dramatik zu begreifen und wahrzunehmen, woher die Ursachen meiner Launen rühren? – Oh, mein Gott! Dabei ist die Geschicklichkeit, seine eigene Sprache zu verstehen, gar nicht schwer. Und dennoch baut sich Widerstand in mir auf, der dem Vulkan die heißen Lavaströme bereits vorgibt, bevor er ausbricht. Dem weißen Papier damit vorzubeugen, dass ich die Druckerschwärze nicht benutzen möchte, würde heißen, meine Stimme nicht wahrzunehmen, um dem Wort das Kleid zu schenken. Das Drama geht somit in den zweiten Akt, und ich könnte das Paradies stückweise einsehen. Aber nur stückweise. Das Geheimnis unterliegt einer Hoffnung, von der ich keine Ahnung habe, wie sie mit einem umgeht. Ich weiß nicht mal, ob ein verliebt sein das möglich macht, was ich nicht mag. Oder anders geschrieben, wenn ich eine Frau sehe und mich darauf beschränke nur einen Apfel zu erwerben, was würde der Apfelbaum im Frühling dann machen? Begrüßt er mich mit einer Blüte, die eine Biene herbeiruft, um sich befruchten zu lassen, um das Summen wahrzunehmen, das beim Anflug der Biene verursacht würde, oder müsste ich den Himmel bedecken und die Kälte herbeirufen?
Ist es nicht gerecht den Gedanken so zu formulieren, um eine gerechte Antwort zu erhalten? Würde der Zuwachs von zusätzlichen Emotionen die Einsamkeit geringer werden lassen? Ich glaube nicht. Die Einsamkeit trinkt bereits an der Quelle meiner Gedanken. Sie wäre es, die mein Ruder übernimmt, um das auszusprechen, was die Zeit nie hergibt. Zeit, die meinen Willen ortet. Zeit, die meine Ruhe findet. Zeit, die mein Ich beschreibt. Zeit zu finden, um zur nächsten Geschichte überzugehen.
Es könnte wahr werden, wenn ich begreifen würde, dass meine Illusionen nicht die Probleme lösen, wenn ich wüsste, wie ich leise Musik auf das Aquarellpapier zeichnen muss, um dem Sinn meines Lebens einen festen Boden zu geben. Denn eines ist mir klar geworden; wenn ich diesen Band schreibe, überhole ich mich selbst und beginne dort, wo ich die Welt in einem anderen Licht gesehen habe. In einem Licht, das eigentlich keines war. Um es richtig zu sagen: Meine Erfahrungen sind an dem Punkt angelangt, wo ich meine Vergangenheit sortieren muss. Und diese Vergangenheit lässt keine Gnade zu. Sie würde dort einschlagen, wo ich es nicht vermuten und meine kindliche Eierschale zu Bruch gehen würde. Dabei weiß ich nur zu gut, dass meine prägnanten Verletzungen im Bauchbereich die Schmerzen verursachen, die ich all die zurückliegenden Jahre unter dieser Eierschale stets verdrängt habe. Und jetzt wird es interessant mit dem Gedanken eines Vorwortes, sodass ich es doch als Vorwort stehen lasse.
Es lohnt sich, seinen Namen aufzurufen und diese fragile Welt hinter seinem Rücken hervorzuholen. Es sind nicht wahrhaftige Sonaten, die zu einer Welthymne werden sollen, sondern wehleidige Strophen von einem Lied, dessen Melodie in mir eine unbeschreibliche Angst erzeugte. Und daher ist es sinnvoll gewesen die Motivation aufzurufen, die mit der Langeweile nichts zu tun hat. Gerade die Langeweile war es, die mich immerzu daran hinderte, ein Buch oder ein Gedicht zu schreiben. Der Gedanke daran rief zunächst eine erschreckende Nervosität in mir wach. Schließlich wollte ich aus purem Verlangen mit einem Gedicht zum Ausdruck bringen, wozu ich eigentlich am Leben bin. Hinzu kommt, und das möchte ich dick unterstreichen, dass ich spürte, dass den Büchern und den Geschichten der unzähligen „Alten Denker“, die mich berührten und die mich sahen, eine eigene Welt zugrunde lag. Eine Welt, die ich nicht akzeptieren wollte. Der Widerspruch, etwas zu Geben um zu Nehmen, ist einseitig und bedarf einer Klärung, einer Dankbarkeit zu dienen. Ja, einer Dankbarkeit, die eines aussagt –, dass die königliche Dankbarkeit in der Lage ist, ein Teilen zu lassen. Teilen geht mit der Grundlage einher, jedem die Hand zu reichen, um das soziale Umfeld zu spüren. Ein friedfertiges Veto widerspiegelt diese Vermutung des Teilens und dient als Fundament des Lebens. Die materialistische Macht, die das Ungleichgewicht in die Seele legt, wird Unruhe schaffen. Erörtert und unterlegt mit Wut, mit unbeschreiblicher Willkür und Hass, der in winzigen Nischen darauf wartet, das Spiel endlich zu beginnen. Dominantes Schaffen von unerklärbaren Definitionen, die stets die Schuld beweisen möchten, ist auf vielen Bühnen zu sehen. Die Kräfte aus dem inneren Kern strömend verkalken unter den Fingerkuppen und die Kreaturen draußen auf den Straßen vegetierend erwecken den Eindruck, dass sie die Dankbarkeit aus Absicht vermeiden, nur weil die Angst ihnen im Nacken sitzt.
Das Wort „Teilen“ verarmt am Tage, und ich sehe die Moleküle von ständigen Verbesserungsvorschlägen, wie man die Welt verändern könnte. Die Ideen kreisen die Inseln der Liebe ein, und ich habe den Eindruck, dass diese Inseln vertrocknen und so die Dankbarkeit außen vorlassen. Das sinnlose Gerede von einer Utopie mit einer angeblichen Zusammenkunft übergeht kalt, verhärtet und nichts ahnend jeden Vorsatz des Nachgebens. Nachgeben? Was für ein weiches Wort. Ich könnte das Fenster öffnen und die frische Luft des Nachgebens in den Raum strömen lassen. Doch wo ist der Beweis, dass Teilen zu jedem Zeitpunkt möglich ist?
Die eigenartige seltsame unbegründete Armut, die sich am Rande von Krieg, Streit und Machtkämpfen leise ansiedelt, erobert kein Reichtum, die sich mit Fantasie verbindet. Die ausgesprochenen leisen Worte verwöhnen den harmonischen Tee der Zwietracht und geben Anlass zum Abgeben, Teilen, Aufteilen, Kooperieren, Umarmen, Anbieten und zum Wachsen, um angenommen zu werden. Hier liegt der kleine Schlüssel, der zu einer alten Truhe gehört, welche die Dankbarkeit aufbewahrt.
Ich kann sagen, dass ich diesen kleinen Schlüssel des Öfteren gesucht habe. Es ist stets ein schöner Moment, hier zu verharren und zu schreiben, wie wichtig das Teilen in der heutigen Zeit ist. Mehr noch. Ich schaue heute durch ein schmutziges Fenster, das mit Gewalt und Flucht befleckt und ein Durchkommen nicht möglich macht. Ich kann nicht mal die Hand reichen, um den Arm des Geflüchteten zu berühren. Die Zeit wechselt ihre Jahreszeiten zu schnell, und es betrübt mich, dass die Grenzen der Stille im Raum verwischen. Es macht mich wahnsinnig darüber nachzudenken, wie man dieser hektischen Welt Einhalt gebieten kann. Ist die Vernunft der fehlende Puzzlestein, aus der die ganze Beherrschung seine Obhut bekommt, oder ist das Teilen verlernt worden, um ein Ziel zu erreichen? Die Zeit rennt mir davon und ich kann darauf nicht warten, bis die Menschen den Hass so vereinnahmen, dass die kleine Insel der Liebe nicht mehr gefunden wird. Ich muss ein Zeichen setzen.
Einsamkeit
Sie beschenkt ein Motiv.
Ein Wahnsinn von Güte,
die die Tore verflucht,
die gnadenlos abwählt,
kalt verdrängt,
grandios besiegt,
leichtfertig verfehlt
und ohne Grund löscht.
Mag sein, dass existiert,
was das Ego sieht,
dass es berührt,
was nicht lebt,
dass es den Sinn begrenzt
in seinem Geiz:
fortlaufend,
immerzu,
endlos.
Doch aus der Ferne gesehen
verblasst gern das Wort,
das den Blickpunkt wählt.
Ich mag den Widerspruch,
der die Lippen verbrennt
in einem Zug,
auf die Schnelle,
in der Hast,
im Kirschkern –
genau in der Mitte,
wo die Nähe dem Sehen folgt.
Der den Nebel liebt im Dickicht,
der das Chaos spendet und
verbunden ist mit dem Schmerz,
der nach unten gezogen wird,
allein gelassen,
der fühlt es bewusst,
der zählt die Sterne am Himmel.
Was kommt, prägt das Alte ein.
Wer weint, der kommt.
Wer lacht, der schreit.
Wer wagt, wird nicht reif.
Wer ruft, der mag die Schuld,
den frisst der Tod,
der wirft das Tuch,
zerfetzt sein letztes Hemd.
Gestillt und wahrgenommen,
lässt die Wut rufen.
Es ist der Gehängte, der Verlierer.
Erst einer, dann sind es viele.
Wer die Mühe befreit,
ist nah dran zu lieben.
Der Grund fehlt,
verglüht am Kreuz,
verrät sich selbst.
Dankt dem, der die Tränen mag!
Der den Nebel liebt,
dem wird die Grenze offenbar.
Der Zug nach „Nirgendwo“
nennt seinen Namen nicht.
Schuldig ist, wer das Ende mag,
das gebrochene Leid –
gemäß dem Glauben,
zu richten,
zu ahnen,
zu träumen,
der Bitterkeit mutig zu frönen.
Der Rest der Illusionen
verbrennt den Leib,
verspottet das Glück,
verkauft das Licht
mit Gnade im leeren Fass
und mit Reue am Ende,
wie ein Kelch ohne Wein,
ein Segen ohne Sinn.
Es bleibt, was nicht glaubt.
Es kommt, was nicht lebt,
was dir gegeben,
was dir wiedergegeben
mit Mahnung,
mit der Stille im Verbund.
Verhungert am Rand ist die Hülle,
die der Leib sein Eigen nennt.
Gedankt sei dem Verlassenen,
dem Ausgeruhten,
der sich dem Verbot verbunden fühlt.
Der dem Dreck als Freund nahe ist,
der im Spiegelbild die Risse wählt.
Denn der das Unvermögen beschreibt,
ist in der Einsamkeit nie in sich vereint.
Verloren ist sein Sieg, zurückgeblieben.
Der Hass ist vor dem Morgen
demutsvoll gebeugt, von Tränen gerührt,
weil das Elend nicht mehr liebt
und weil die Wut entlässt,
was hinter der Kellertreppe versteckt
und von schwarzer Farbe wird beschaut.
Leere Phrasen ohne Leid,
gestärkt von Mut, Verlassenheit
und mit Heiterkeit bedacht,
aus dem das Lachen einst entwich,
verhungert vor dem Altar,
der das Alte liebt,
der das Vergangene nicht erzählt
und die Reue nicht mehr mag.
Im Rausch das Gleiche mögen,
das sich bindet mit der Angst,
das mit der Hoffnung stets verglichen wird?
Oh nein! Man ruft das Jetzt,
welches die Einsamkeit benetzt!
Oh weh! Was ist geschehen?
Bin gewillt den Ruhm
nicht mehr zu teilen,
der meinen Verstand sprengt,
auf die Hälfte reduziert.
Verzicht ist ein guter Grund.
Ich war ein Vagabund.
Was ich noch zu sagen hab,
das ist nie geschehen.
Ist das zarte begehrenswerte Wort von jener Art unbeschreiblicher Musikimpressionen, die meine innere Schwäche verstärkt oder gar den Zweifel anzieht, der meinen Geist befremdet? Ich höre den Klang der Töne heraus, dich mich für den Begriff „leichter Wahnsinn“ verführen. Ich bin ein Zuhörer. Ein Knecht, der die Reinheit von unnahbaren Notenschlüsseln so erlebt, dass er nicht begreift, was der Ton einer Saite in ihm entfacht. Unwillkürlich nehme ich den Klang so wahr, als müsste ein Diamant sein Funkeln aufgeben. Dabei ist die eigentliche Bedeutung, warum die Musik mit seinen Tonabläufen ganz zart wahrzunehmen ist, nicht mehr wichtig. Ich höre den Ton und möchte vage bezweifeln, dass nur die Musik dazu in der Lage ist, das auszudrücken was nicht auch mit Worten beschrieben werden kann. Die Melodie entfremdet sich dem Wort, um sich bei der Verletzbarkeit umzusehen, wie ausdrucksstark ein Lied sein kann. Mehr noch als ein Buch und weniger als ein Bild? Ich breche hier eine Lanze für den Notenschlüssel. Gewaltig erklingt der Ton, wenn man über die Seite eines Cellos streicht.
Das reicht! Ohne ein weiteres Wort dazu zu sagen. Hier entsteht die Erfahrung des Zuhörens. Entzückt und befreit ist mein Empfinden. Als die Töne ihren freien Lauf nach draußen fanden, tauchten vor meinem geistigen Auge unendlich viele Bilder aus meiner Vergangenheit auf, die ich nicht beschreiben möchte. Ich übe Verzicht. Ich erhasche den Witz aus einer sehr alten Zeit. Den zentralen Gedanken förmlich in guter Stimmung aufzufinden, ist sehr schwierig. Möge das Salz meiner inneren Zerstreuung den breiten Weg der Freude verflüchtigen. Es würde ein Geschenk entstehen, wenn die wenigen Zutaten meinen Erfahrungen gleichkämen und dem Zugeständnis mehr Raume geben würden. Ich empfinde es als Bereicherung, den Zustand von Traurigkeit umzukehren und die Leichtigkeit hervor zu locken. Aber ich spüre hier einen Widerstand. Einen Widerstand, der die leeren Gedanken aufspürt, um den desolaten Zustand meiner Unsicherheit abzufedern. Jeder Ton eines Cellos lässt den Gedanken der Unvernunft vibrieren; ich verfalle dieser Musik mit jedem Ton mehr. Tief in den versunkenen Städten, die meinem Krieg aus der Vergangenheit den Weg zuweisen, werde die ewige Schuldfrage klären müssen. Um den Begabten zu huldigen, würde ich den ehemals verloren geglaubten Märchenerzählern die Schlüsselerlebnisse neu definieren lassen. Es ist wichtig, um deren Erkenntnisse über die Geschichte richtig einzuordnen. Die gelesenen Kapitel erzählen dem abgedankten unerfahrenen Knecht, der nichts über mich weiß, dass mein Leben in einer Hierarchie verlief, von der ich keine Ahnung hatte, dass sie in mir lebte.