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Im Naturschutzgebiet Großes Fenn und direkt daneben kann man zwei weitere Kesselmoore in dieser Stadt bewundern. Die beiden Moore, das Große Fenn und sein gleichaltriger Bruder das Kleine Fenn im Zehlendorfer Düppeler Forst sind aus einem sogenannten Toteisloch gegen Ende der letzten Eiszeit entstanden. Die näheren Umstände dazu erfahren Sie in diesem Buch.
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Seitenzahl: 19
Veröffentlichungsjahr: 2025
Am Großen Fenn
Das Kleine Fenn
Die Wannseebahn – unmittelbar am Kleinen Fenn (rechts)
Kurz vorm Großen Fenn
Blick in Richtung westlicher Hangkante des Großen Fenns (Kesselmoor)
Das Naturschutzgebiet Großes Fenn ist eines der vielen Moore dieser Stadt und liegt im Zehlendorfer Düppeler Forst im Ortsteil Wannsee. Sein kleiner Bruder liegt gut 200 Meter westlich davon.
Übersichtskarte des Großen und Kleinen Fenns im Düppeler Forst - © 2025 by E. Plum
Aber wie genau sind diese Moore denn entstanden? Dazu muss ich ein wenig in der Zeit zurückgehen – bis zur letzten Eiszeit – der sogenannten Weichseleiszeit.
Mit der Elster, Saale- und der Weichseleiszeit, allesamt benannt nach europäischen Flüssen, lassen sich in Berlin drei Kaltzeiten sicher nachweisen. Ausschlaggebend für diese Stadt war aber schlussendlich die letzte, nämlich die Weichseleiszeit. Sie hat der Stadt ihr morphologisches Aussehen gegeben. Ohne diese Eiszeit wäre Berlin platt wie ein Pfannkuchen! Ohne sie gäbe es auch nicht die vielen Seen und Flüsse, die den ganz besonderen Charme dieser Metropole ausmachen. Und ohne sie gäbe es deshalb auch nicht das Große und Kleine Fenn!
Verweilen wir doch noch ein wenig bei der Weichseleiszeit, die vor etwa 115.000 Jahren begann und vor ca. 11.700 Jahren endete. Ihre gewaltigen Eismassen und Gletscher – die bis etwa 45 Kilometer südlich von Berlin vordrangen – kamen aus dem hohen Norden, aus Skandinavien zu uns. Nach dem Abschmelzen der riesigen Eismassen blieben die mitgeführten Geschiebe einfach liegen. Ebenfalls zurück blieben Sand, Kies, Schluff und Ton. Daraus bildete sich unter dem Eis die Grundmoränenlandschaft mit ihren sanften Hügeln. Das charakteristische Sediment der Grundmoräne ist der fruchtbare Geschiebemergel, auch Till genannt. Wie Sie anhand der geologischen Skizze1 sehen können, zeigen sich mit der Barnim-Hochfläche im Nordosten, der Teltow-Hochfläche im Süden und der Nauener Platte im Südwesten Berlins drei ausgebildete Grundmoränenlandschaften.
Weitere sichtbare Hinterlassenschaften der Eiszeiten sind sicherlich auch die vielen Seen (Wannsee, Müggelsee usw.) und Flüsse (Spree, Havel z. B.). Ich sprach eben von Geschieben, die in der Landschaft liegen geblieben sind. Ab einer Größe von 1 Kubikmeter spricht man nicht mehr von Geschieben, sondern von Findlingen. Und von diesen gibt es in Berlin unzählige.2
Der Düppeler Forst