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Das Hundekehlefenn ist ein weiteres Moor, das man in Berlin bewundern kann. Es hat sich nach der letzten Eiszeit aus einer glazifluvialen Schmelzwasserrinne, der sogenannten Grunewaldseenkette, entwickelt und ist das am besten erhaltene Moor innerhalb dieser Struktur. Wie genau diese sumpfig-morastige Senke entstanden ist, beschreibt dieses Buch.
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Seitenzahl: 22
Veröffentlichungsjahr: 2025
Das Hundekehlefenn an der Koenigsallee
Forstamt Grunewald – direkt am Hundekehlefenn
Rotwild im Hundekehlefenn
Ein Graureiher
Mitten im Hundekehlefenn
Das Naturschutzgebiet Hundekehlefenn – ein weiteres Moor in der Hauptstadt – liegt zwischen Hundekehlesee und Grunewaldsee am östlichen Rand des Grunewald-Forstes (siehe Übersichtskarte).
Aber wie genau ist dieses Moor denn entstanden? Dazu muss ich ein wenig in der Zeit zurückgehen – bis zur letzten Eiszeit – der Weichseleiszeit.
Mit der Elster, Saale- und der Weichseleiszeit, allesamt benannt nach europäischen Flüssen, lassen sich in Berlin drei Kaltzeiten sicher nachweisen. Ausschlaggebend für diese Stadt war aber schlussendlich die letzte, nämlich die Weichseleiszeit. Sie hat der Stadt ihr morphologisches Aussehen gegeben. Ohne diese Eiszeit wäre Berlin platt wie ein Pfannkuchen! Ohne sie gäbe es auch nicht die vielen Seen und Flüsse, die den ganz besonderen Charme dieser Metropole ausmachen. Und ohne sie gäbe es deshalb auch nicht den Hundekehlesee!
Verweilen wir doch noch ein wenig bei der Weichseleiszeit, die vor etwa 115.000 Jahren begann und vor ca. 11.700 Jahren endete. Ihre gewaltigen Eismassen und Gletscher – die bis etwa 45 Kilometer südlich von Berlin vordrangen – kamen aus dem hohen Norden, aus Skandinavien zu uns. Nach dem Abschmelzen der riesigen Eismassen blieben die mitgeführten Geschiebe einfach liegen. Ebenfalls zurück blieben Sand, Kies, Schluff und Ton. Daraus bildete sich unter dem Eis die Grundmoränenlandschaft mit ihren sanften Hügeln. Das charakteristische Sediment der Grundmoräne ist der fruchtbare Geschiebemergel, auch Till genannt. Wie Sie anhand der geologischen Skizze1 sehen können, zeigen sich mit der Barnim-Hochfläche im Nordosten, der Teltow-Hochfläche im Süden und der Nauener Platte im Südwesten Berlins drei ausgebildete Grundmoränenlandschaften.
Weitere sichtbare Hinterlassenschaften der Eiszeiten sind sicherlich auch die vielen Seen (Wannsee, Müggelsee usw.) und Flüsse (Spree, Havel z. B.). Ich sprach eben von Geschieben, die in der Landschaft liegen geblieben sind. Ab einer Größe von 1 Kubikmeter spricht man nicht mehr von Geschieben, sondern von Findlingen. Und von diesen gibt es in Berlin sehr viele.2 Einen kleinen Vorgeschmack dazu geben die folgenden Seiten von Findlingen im unmittelbaren Bereich des Hundekehlefenn.
Zum Thema Findlinge sei noch angemerkt, dass es auch im Bereich des Hundekehlefenns Findlinge gibt, wie man sie auch im weiteren Grunewald finden kann. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, da gerade dieser Bereich von der Eiszeit und den Schmelzwassern heftig bearbeitet wurde.
Diese Findlinge befinden sich direkt vor dem Forstamt Grunewald, das an der Südwestseite des Hundekehlefenns liegt und früher mal eine Polizeistation war.
Ein dicker Findling direkt vor dem Forstamt Grunewald
Weitere Findlinge vor dem Forstamt Grunewald
Henry Potonié