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Die wichtigste Beziehung in unserem Leben ist die zu unserem Inneren Kind. Nur wenn diese von Liebe und Verständnis getragen wird, können wir gesunde Beziehungen mit anderen Menschen führen – unabhängig davon, ob es sich dabei um den Lebenspartner, die Eltern, den Chef oder die Nachbarn handelt. Die erfahrene Therapeutin und Ausbilderin Susanne Hühn befasst sich seit vielen Jahren mit dem Thema »Inneres Kind«. Sie gibt Ihnen Übungen und Meditationen an die Hand, die Sie dabei unterstützen, in innigen Kontakt zu Ihrem kindlichen Anteil zu treten und diesem die Aufmerksamkeit und Sicherheit zu geben, die er braucht. Denn dann ist es auf einmal viel leichter, erwachsene Beziehungen im Außen zu führen.
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Seitenzahl: 92
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SUSANNE HÜHN
DAS INNERE KIND
Beziehungen
heilen
Über die Autorin
Susanne Hühn ist ausgebildete Lebensberaterin und ganzheitliche Physiotherapeutin. Sie schreibt spirituelle Selbsthilfebücher und gibt Lebensberatung, Channelings sowie Meditationskurse für Erwachsene und Kinder. Seit 1986 begleitet sie Menschen auf deren Weg zur Gesundung. Mit dem Schreiben begann sie 1992. Zuerst schrieb sie spirituelle Romane, dann vermittelte sie ihr Wissen in Sachbüchern und auf CDs, die mittlerweile in großer Zahl veröffentlicht worden sind. Ferner hält sie Vorträge und Seminare im In- und Ausland.
www.susannehuehn.de
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Schmuckelement: # 273297023 (Nadezhda Shlemina), www.shutterstock.com
ISBN 978-3-8434-6310-2
Susanne Hühn: Das Innere Kind – Beziehungen heilen © 2016 Schirner Verlag, Darmstadt
Umschlag: Murat Karaçay, Schirner, unter Verwendung von # 58085818 (Polina Katritch), # 273297023 (Nadezhda Shlemina), www.shutterstock.comLogo »Hände«: Murat Karaçay, Schirner Lektorat & Print-Layout: Claudia Simon, Schirner Gesetzt aus der Arimo (© Ascenderfonts.com) unter der Apache-Lizenz 2.0: www.apache.org/licenses/LICENSE-2.0E-Book-Erstellung: HSB T&M, Altenmünster, Germany
www.schirner.com
2. E-Book-Auflage 2016
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten
Inhalt
Über die Autorin
Einleitung
Das Innere Kind erkennen
Innere Reise: Die Spur des unangenehmen Gefühls rückverfolgen
Sichere innere Orte: der Zaubergarten und die Trutzburg
Innere Reise: Der Zaubergarten des Inneren Kindes
Innere Reise: Die sichere Burg
Innere Reise: Heimkehren ins Licht
Der zentrale Beziehungskonflikt des Inneren Kindes
Innere Reise: Ungesunde Beziehungsfäden des Inneren Kindes trennen
Der vergebliche Kampf um Liebe
Innere Reise: Den Kampf des Inneren Kindes aufgeben
Hüte dein eigenes Inneres Kind, nicht das der anderen
Innere Reise: Das Innere Kind in gute Hände geben
Innere Reise: Das Innere Kind zu sich zurückholen
Übung: Die goldene Acht
Übung: Der leere Stuhl
Das Innere Kind in der Elternrolle
Innere Reise: Die Verantwortung für dein Inneres Kind übernehmen
Nachwort
Einleitung
Lieber Leser, kennst du das? Du sitzt am Schreibtisch im Büro, erledigst deine Arbeit. Du wirst zu einem Gespräch gerufen und hast plötzlich das Gefühl, da steht nicht deine Chefin, sondern eine kleine, nörgelnde Göre vor dir. Oder eine Kollegin benimmt sich, als könne sie gar nicht genug Aufmerksamkeit bekommen, gerade so, als wäre sie ein verzogenes Einzelkind. Du bist in einem Meeting, und statt dass dein Chef ein sachdienliches Machtwort spricht, wie es seine Aufgabe wäre, lässt er zu, dass das Meeting im Sande verläuft, weil sich zwei Mitarbeiter wie üblich wichtigmachen. Genervt verlässt du das Meeting, oder du haust selbst auf den Tisch, was dir Kopfschütteln und den Ruf einbringt, unbeherrscht und unsachlich zu sein.
Du bist selbst der Chef? Dann kennst du diese Mitarbeiter, die sich verhalten, als wärst du der strafende Vater oder die übermächtige Mutter, die Mitarbeiter, die blocken, trotzen, schmeicheln, um deine Gunst buhlen oder rebellieren – kurz, du fühlst dich in eine Elternrolle gedrängt, statt fähige, verlässliche und erwachsene Menschen um dich herum zu erleben, mit denen du sachlich und vernünftig sprechen kannst.
Womöglich erlebst du dich selbst sogar ab und zu eher wie ein Kind, das Angst hat, etwas falsch zu machen, statt kompetent und der Sache dienend deinen Mann, deine Frau zu stehen.
Meetings scheinen im Sandkasten stattzufinden, und es geht nicht um echte Problemlösungen, sondern eher darum, wer dem anderen am schnellsten die Schippe wegnimmt, wer die schönsten Sandkuchen backen kann und wer am Ende bestimmt. Und das ist nicht immer der, der die entsprechende Position innehat.
Was soll das? Es ist bekannt, dass unfassbar viel Produktionskraft und auch Produktionswillen versanden, weil die emotionalen Grabenkriege in einer Firma so viel Kraft kosten. Wenn diese Kämpfe wenigstens zu einem guten Ergebnis führen würden, könnte man sie ja in Kauf nehmen, doch oft genug verbrauchen sie einfach nur Energie. Wir werden müde, hoffnungslos, wir kündigen innerlich. Je nach Temperament denken wir uns immer neue Strategien aus, um doch zu einem guten Ergebnis zu kommen, oder aber wir resignieren und machen Dienst nach Vorschrift. Mit erfülltem, inspirierendem Arbeiten hat das nichts zu tun. Manchmal erscheint es einem geradezu wie ein Wunder, wie produktiv eine Firma dennoch ist, obwohl ihre Mitarbeiter inklusive der Chefs wie egoistische Teenager daherkommen, statt als reife, verantwortungsbewusste und wahrhaft dienende Erwachsene zu handeln. Oft genug aber führt kindisches Verhalten auf die Dauer zu roten Zahlen. Der gesamte Finanzmarkt krankt daran, dass sich völlig verantwortungslose, allein ihrer Triebbefriedigung dienende Menschen an dem Leid und dem Verlust anderer bereichern. Reif ist das nicht. Mitfühlend auch nicht. Und auch nicht erwachsen.
Das kennst du nicht? Aber sicher das hier: Du möchtest ein vernünftiges Gespräch mit einer Freundin oder deinem Partner führen, es geht um ein paar Dinge, die nicht gut laufen und die angesprochen werden sollten. Doch du drückst dich davor, findest tausend Gründe, warum das doch alles nicht so wichtig ist, es hat ja eh keinen Sinn, darüber zu reden. Und überhaupt, es läuft doch alles. Du ziehst dich eben ein wenig zurück, vielleicht brichst du den Kontakt ab, wenn es eine etwas weniger enge Beziehung ist. Oder aber du pflegst den Kontakt weiterhin halbherzig, obwohl du spürst, hier sollte ein klarer Schnitt gemacht werden. Du vermeidest Auseinandersetzungen, du vermeidest Situationen, in denen du standhaft bleiben solltest, und verbrämst das Ganze mit irgendeinem Gedankenkonstrukt. Je »spiritueller« du bist, desto mehr gute Gründe hast du, die Auseinandersetzung zu meiden. Du bist eben friedliebend, du siehst das von einer höheren Warte aus, du gehst nicht in Resonanz, du bist nur Spiegel …
Ganz schwierig kann es sein, wenn du selbst Mutter oder Vater bist und dein Inneres Kind nicht gut versorgst. Denn hütest du dein eigenes Inneres Kind nicht, dann wird es eifersüchtig, du bist deinen Kindern gegenüber sehr verletzlich und manchmal richtig wütend und ungerecht, ohne es zu wollen. Du bekommst Schuldgefühle, fühlst dich noch schlechter … du kennst das.
Was passiert da? Warum verhalten wir uns trotz unseres Alters wie Kinder? Und vor allem: Wie gehen wir mit den trotzigen, weinerlichen, um Aufmerksamkeit heischenden Kindern um, denen wir täglich im Körper eines Erwachsenen begegnen? Auch mit unserem eigenen sogenannten Inneren Kind?
Denn darum geht es. Das Innere Kind. Bestimmt hast du schon davon gehört. Natürlich ist es genau dieses Innere Kind, das hier wirkt. Ich will dir in diesem Buch Werkzeuge anbieten, mit denen du in Beziehungen aller Art besser klarkommen kannst, trotz der Verletzungen und Erfahrungen des Inneren Kindes, deines eigenen und das der anderen.
Kinder sind schützenswerte, unschuldige und emotionale Wesen, die unserer zärtlichen und liebevollen Verantwortung bedürfen. Warum? Weil ihr Gehirn nicht ausgereift ist. Deshalb sind es ja Kinder. Kinder handeln aus unbewusster Schmerzvermeidung und Triebbefriedigung heraus, und das ist auch richtig so. Kinder sind unbewusst fühlende Wesen, keine bewusst denkenden. Sie brauchen uns, die Erwachsenen, damit wir das für sie übernehmen, was sie für sich selbst noch nicht tun können. Es ist unsere heilige Aufgabe, die Seelen zu schützen, die auf die Erde kommen, damit sie in ihr Menschsein hineinreifen können. Klingt das zu spirituell, zu pathetisch? Das macht nichts. Ich meine es auch so. Was wir ganz sicher nicht brauchen, sind ungehütete, verletzte Kinder, die sich mit den Mitteln eines Erwachsenen (zum Beispiel sexuelle oder finanzielle Macht) auf die Suche nach Anerkennung und Sicherheit, nach Liebe und nach Genugtuung machen.
Was ist das eigentlich, dieses Innere Kind? Falls du mein Buch »Die Heilung des Inneren Kindes« nicht kennst, in dem ich dir viele Werkzeuge anbiete, um dein Inneres Kind kennenzulernen und in Sicherheit zu bringen, möchte ich dir hier noch einmal aufzeigen, worum es geht:
Wenn wir an das Innere Kind denken, dann lächeln wir liebevoll oder auch ein bisschen ironisch und meinen damit den Teil, der mit »Das Kind im Manne« oder »Die innere Prinzessin« oder »Pippi Langstrumpf« beschrieben wird. Dieses Kind bekommt ab und zu ein wenig Raum, es darf sich mal ein Eis bestellen, obwohl die Diätpläne dagegensprechen, es darf vor einem Schaufenster mit Modelleisenbahnen stehen bleiben. Wir sind großzügig, wenn es um die Inneren Kinder geht, ja, sie dürfen ab und zu mal spielen, denn sie tragen ja dazu bei, dass wir uns besser fühlen. Unser Inneres Kind wird so verharmlost und verniedlicht, dass wir oft erschrecken, wenn wir seine wahre Kraft und seinen immensen Einfluss auf unser Leben, seine dramatischen Verletzungen und die unbändige Freude, die es uns bringen kann, zu spüren beginnen. Oft genug wollen wir es gar nicht wahrhaben und verleugnen diese starke Kraft.
Es ist das Innere Kind, das leuchtende Augen bekommt, wenn wir uns den verbotenen Eisbecher erlauben, ja. Es ist aber auch das Innere Kind, das uns dazu bringt, andere und uns selbst bis zum Exzess zu kontrollieren und oder uns vereinnahmen zu lassen. Es ist das Innere Kind, das so tief einsam ist, dass wir nicht anders können, als Drogen welcher Art auch immer zu nehmen, das diese vage Ungeborgenheit und jene Selbstzweifel in uns hervorruft, die uns immer wieder vor den Abenteuern des Lebens zurückschrecken lassen. Es ist das Innere Kind, das dafür sorgt, dass unsere Beziehungen immer wieder scheitern, weil wir immer wieder an die gleichen Streitpunkte kommen, das uns im Beruf unzufrieden sein lässt, weil wir nicht für unsere Wünsche und Bedürfnisse einstehen.
Das Innere Kind aber ist es auch, das sich mutig über alle Ängste und Zweifel hinwegsetzt und seinem Herzen treu bleibt. Das Innere Kind schenkt uns so viel Kraft und Lebendigkeit, dass wir alle unsere Aufgaben mit Leichtigkeit und Anmut erledigen könnten. Das Innere Kind lässt uns entweder durch das Leben tanzen oder müde dahinschlurfen, je nachdem, wie es ihm geht. Es ist kein einzelner Persönlichkeitsaspekt, sondern ein kompliziert miteinander verwobenes Energiefeld aus vielen verschiedenen Anteilen, die alle eins gemeinsam haben: Sie spüren und erleben die Dinge direkt und unverfälscht, sind die emotionalen Zeugen unserer Vergangenheit. Hier ist unsere emotionale Wahrheit gespeichert.
Das Innere Kind ist wie der wahre Emotionalkörper, hier ist all das verankert, was wir uns nicht erlaubt haben, zu spüren, sei es Liebe, Trauer, Angst, Schock, Wut oder überschäumende Lebensfreude. Das Innere Kind ist ein Geflecht aus Erfahrungen, Wünschen, Träumen, Sehnsüchten, Erinnerungen an andere Dimensionen und liebevollere Zeiten, ein Energiefeld, das alles enthält, was du selbst, die an ihre Umgebung angepasste und funktionierende Persönlichkeit, nicht spüren kannst, darfst oder willst. Wie auch immer du deine Kindheit erlebt hast, die Wahrheit ist im Inneren Kind gespeichert. Was auch immer du dir erträumst und dir vom Leben erhoffst, es ist dein Inneres Kind, das das Drehbuch dazu schreibt, weil es weiß, was du wirklich und wahrhaftig willst.