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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich BWL - Offline-Marketing und Online-Marketing, Note: Gut, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Institut für Betriebsforschung - Marketing I: Markt und Konsum), Veranstaltung: Seminar Sustainable Marketing, Sprache: Deutsch, Abstract: Bis vor einigen Jahren galt der Bereich der Umwelt- und Ressourcenökonomie unter den meisten Ökonomen noch als „exotische Spezialdisziplin“. Lediglich in den USA gab es bereits in den 70er Jahren in Zusammenhang mit der Angst vor einer bevorstehenden Rohstoffknappheit erste Ansätze zu ökologieorientierten Marketing- und Unternehmensführungskonzepten. Hervorgerufen durch die Erweiterung der betriebswirtschaftlichen Zielkonzeption um ökologische Zielgrößen und getragen durch die Erkenntnis, daß ein Wirtschaften auf Kosten der Natur, wie etwa die Nutzung fossiler Brennstoffe keine dauerhafte Grundlage für das ökonomische System darstellen kann, rückten in den 80er und 90er Jahren auch in Deutschland bzw. Europa Begriffe wie „Nachhaltigkeit“, „Sustainable Development“ und „Kreislaufwirtschaft“ mehr und mehr in den Mittelpunkt (wirtschafts-)wissenschaftlicher Forschung. Das stetig zunehmende Interesse an dem Konfliktfeld zwischen Ökonomie und Ökologie und die wachsende Bereitschaft zum interdisziplinären Dialog führte von anfangs eher durch Aktionismus getriebenen Einzelansätzen zu ersten vielversprechenden Globalvereinbarungen. Die Erkenntnis, daß Umweltprobleme neben nationalen und zeitlichen auch diziplinäre und Umweltmedien-Grenzen überwinden, ist Grundlage der internationalen Maßnahmen der letzten Jahre. Während sich bis Anfang der 80er Jahre Umweltschutz noch auf Reinigungsmaßnahmen nach dem Produktionsvorgang und hinter bestehenden Anlagen (end-of-pipe-Technologien) beschränkte, wird heute vermehrt der integrierte Umweltschutz, der sich auf allen Ebenen der betrieblichen Wertschöpfungskette wiederfindet, gefordert. Vor allem durch die Tatsache, daß umweltverträgliche Produktion und Umweltbewußtsein der Unternehmen zu wesentlichen Wettbewerbsfaktoren geworden sind, finden diese integrierten Ansätze in der modernen Unternehmungsführung auch immer mehr Anwendung. Durch die grundlegende Änderung der Wahrnehmung und Auffassung von Umweltproblemen, dem Wertewandel zu Gunsten eines sensibilisierten Umweltbewußtseins und den spezifischen Problemen, wie steigender Abfallmenge bei gleichzeitiger Verknappung von Deponieraum gilt vor allem Deutschland bis heute weiterhin als einer der Vorreiter eines staatlichen, europäischen und weltweiten Umweltbewusstseins.
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Veröffentlichungsjahr: 2003
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Das Kreislaufwirtschaftsgesetz als rechtlicher Rahmenfaktor
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Bis vor einigen Jahren galt der Bereich der Umwelt- und Ressourcenökonomie unter den meisten Ökonomen noch als „exotische Spezialdisziplin“1. Lediglich in den USA gab es bereits in den 70er Jahren in Zusammenhang mit der Angst vor einer bevorstehenden Rohstoffknappheit erste Ansätze zu ökologieorientierten Marketing- und Unternehmensführungskonzepten.2Hervorgerufen durch die Erweiterung der betriebswirtschaftlichen Zielkonzeption um ökologische Zielgrößen3und getragen durch die Erkenntnis, daß ein Wirtschaften auf Kosten der Natur, wie etwa die Nutzung fossiler Brennstoffe keine dauerhafte Grundlage für das ökonomische System darstellen kann, rückten in den 80er und 90er Jahren auch in Deutschland bzw. Europa Begriffe wie „Nachhaltigkeit“, „Sustainable Development4“ und „Kreislaufwirtschaft“ mehr und mehr in den Mittelpunkt (wirtschafts-)wissenschaftlicher Forschung. Das stetig zunehmende Interesse an dem Konfliktfeld zwischen Ökonomie und Ökologie und die wachsende Bereitschaft zum interdisziplinären Dialog führte von anfangs eher durch Aktionismus getriebenen Einzelansätzen5zu ersten vielversprechenden Globalvereinbarungen6. Die Erkenntnis, daß Umweltprobleme neben nationalen7und zeitlichen8auch diziplinäre9und Umweltmedien-Grenzen10überwinden, ist Grundlage der internationalen Maßnahmen der letzten Jahre. Während sich bis Anfang der 80er Jahre Umweltschutz noch auf Reinigungsmaßnahmen nach dem Produktionsvorgang und hinter bestehenden Anlagen (end-of-pipe- Technologien) beschränkte11, wird heute vermehrt der integrierte Umweltschutz, der sich auf allen Ebenen der betrieblichen Wertschöpfungskette wieder-1Vgl.Radke, V. (1995), S. 532.
2Vgl. hierzu Ausführungen in Hansen, U.; Bode, M. (1999), S. 416.
3Vgl. Meffert, H. (1995), S. 3.
4Vgl. Brundtland-Kommission (1987), S. 43.
5Bspw. FCKW-Verbot in „deutschen“ Spraydosen zum Schutz der Ozonschicht.
6Hier ist vorrangig die Umweltkonferenz von Rio de Janeiro im Jahr 1992 zu nennen, in der sich insgesamt 178 Nationen darauf verständigten, die Ressourcen der Erde künftig so behutsam zu nutzen, dass alle Länder der Erde eine gerechte Entwicklungschance erhalten. Für eine solche Wirtschaftsweise wurde der Begriff „sustainable development“ geprägt.
7Ökologisches Fehlverhalten hat meist globale Auswirkungen, die sich nicht auf lokale Verursacher beschränken.
8Viele Eingriffe und Schädigungen von Ökosystemen treten zeitlich verschoben auf und sind daher nicht mehr rückgängig zu machen bzw. irreversibel.
9Durch die hochgradige Vernetzung der Teilbereiche der Biosphäre wird ein rein disziplinäres Vorgehen der Problematik nicht gerecht und es muß interdisziplinär geforscht und gehandelt werden.
10Eine isolierte Betrachtung z.B. der Luftverschmutzung ist nicht möglich, da die Schadstoffe aus vor-handenen Filtern ausgewaschen werden und so in den Boden bzw. das Grundwasser gelangen.