Das Migrations- und Kriminalverhalten von Ausländern - Peter Mersch - E-Book

Das Migrations- und Kriminalverhalten von Ausländern E-Book

Peter Mersch

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Beschreibung

Kernthemen des Buches sind das Migrations- und Kriminalverhalten von in Deutschland lebenden Ausländern und Zuwanderern. In der Öffentlichkeit wurde dazu bislang eine kontroverse bis polarisierende Debatte geführt: Für die einen stellen die Zuwanderer der letzten Jahre eine kulturelle Bereicherung dar, für die anderen läuten sie die Islamisierung des Abendlandes ein. Die Analysen des Buches beruhen auf den Bevölkerungsdaten des Statistischen Bundesamts und des Ausländerzentralregisters, der Polizeilichen Kriminalstatistik des Bundeskriminalamts, den Publikationen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge und zahlreichen weiteren öffentlich zugänglichen internationalen Länderdaten und -indikatoren. Es konnten unter anderem die folgenden Ergebnisse erzielt werden: (1) Bei der Flüchtlingskrise handelt es sich um eine globale Völkerwanderung, die fast ausnahmslos von islamischen Herkunftsländern ausgeht. Als treibende Ursachen sind vor allem hausgemachte, systemimmanente Probleme in der islamischen und afrikanischen Welt zu nennen, wie das viel zu starke Bevölkerungswachstum und die weit verbreitete Polygamie, durch die eine große Zahl an ausgegrenzten und auswanderungswilligen jungen Männern entsteht. Es ist durchaus argumentierbar, die Flüchtlingskrise als islamische Völkerwanderung und Islamisierungsprozess zu verstehen. (2) Eine ungesteuerte Massenzuwanderung nach Europa ist mit dem Grundprinzip der Zivilisation nicht vereinbar. (3) Eine spezifische Ausländerkriminalität existiert nicht. Zwischen den durchschnittlichen Kriminalitätsraten verschiedener Ausländerpopulationen bestehen oftmals viel größere Differenzen als zwischen den mittleren Kriminalitätsraten aller in Deutschland lebenden Ausländer und der Deutschen. (4) Asylbewerber waren in den letzten Jahren pro Kopf mehr als 13 Mal so häufig Tatverdächtige bei Gewaltkriminalität (inklusive gewaltorientierten Sexualdelikten) wie Deutsche. (5) Ausländer aus islamischen Herkunftsländern sind in Deutschland im Mittel deutlich häufiger Tatverdächtige bei Gewaltkriminalität als Ausländer aus christlichen Herkunftsländern. Dieser Zusammenhang lässt sich auch für afrikanische Herkunftsländer nachweisen.

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Inhaltsverzeichnis

Einführung

Gegenstand der Untersuchung

2.1 Vorgehensweise

2.2 Populationszahlen

Migrationsverhalten

3.1 Alter und Geschlecht

3.2 Qualifikationen

3.3 Staatsangehörigkeit und Religion

3.4 Verbreitung des Islam

3.5 Islamisierung in Afrika und Asien

3.6 Bevölkerungswachstum

3.7 Die Rolle der Religionen

3.8 Die wichtigsten Ergebnisse

Kriminalverhalten

4.1 Auswahl der Kriminalitätsindikatoren

4.2 Einwände gegen Untersuchungen zur Ausländerkriminalität

4.3 Berechnungsverfahren und Ergebnispräsentation

4.4 Vergewaltigung und sexuelle Nötigung

4.5 Vergewaltigung überfallartig (Einzeltäter)

4.6 Vergewaltigung überfallartig (durch Gruppen)

4.7 Gefährliche und schwere Körperverletzung

4.8 Wohnungseinbruchdiebstahl

4.9 Straftaten insgesamt (ohne Aufenthaltsrechtverstöße)

4.10 Rauschgiftkriminalität

4.11 Gewaltkriminalität

4.12 Mord und Totschlag

4.13 Straßenkriminalität

4.14 Schwerkriminalitätsindikator

4.15 Kriminalverhalten und Religion

4.16 Kriminalität in den Bundesländern

4.17 Kriminalität in den Städten

Schlussbemerkung

Literatur

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Kopftuch tragende Badende auf Pulau Pangkor/Malaysia

Abbildung 2: Populationsgrößen – Gambia, Äthiopien, Kenia

Abbildung 3: Geschlechterverhältnisse – Gambia, Äthiopien, Kenia

Abbildung 4: Länder mit legaler Polygamie

Abbildung 5: Altersstruktur (Alterspyramide) Deutschland 2015

Abbildung 6: Filmbeitrag ”The Train to Germany”, New York Times vom 07.09.2015

Abbildung 7: Refugees Welcome

Abbildung 8: Fluchtwerbung mittels Pornografie – Easy Christian sluts are waiting for you

Abbildung 9: Fluchtwerbung mittels Pornografie – Grope my tits in public/Beaten to the ground

Abbildung 10: Anteil der arbeitssuchenden Geflüchteten ohne Schulabschluss

Abbildung 11: Geschlechterverteilung nach Schultyp

Abbildung 12: Anzahl Christen und Muslime weltweit: 2015 und 2050

Abbildung 13: Geschätzte Fertilitätsraten Muslime/Nicht-Muslime 2015-2020 nach Region

Abbildung 14: Islamisierung Afrikas

Abbildung 15: Denkbare zukünftige Islamisierung Afrikas

Abbildung 16: Recht des Stärkeren versus Recht des Besitzenden

Abbildung 17: Römischer Abakus

Abbildung 18: Bevölkerungsentwicklung Afrika, Amerika, Asien, Europa 1950-2100 (in Tausend)

Abbildung 19: Herkunftsindikatoren – Welt: Islam/Christentum

Abbildung 20: Demokratieindikatoren – Welt: Islam/Christentum

Abbildung 21: Migrationsindikatoren – Welt: Islam/Christentum

Abbildung 22: Populationsgrößen – Welt: Islam/Christentum

Abbildung 23: Geschlechterverhältnisse – Welt: Islam/Christentum

Abbildung 24: Herkunftsindikatoren – Afrika: Islam/Christentum; Südasien: Islam

Abbildung 25: Demokratieindikatoren – Afrika: Islam/Christentum; Südasien: Islam

Abbildung 26: Migrationsindikatoren – Afrika: Islam/Christentum; Südasien: Islam

Abbildung 27: Populationsgrößen – Afrika: Islam/Christentum; Südasien: Islam

Abbildung 28: Geschlechterverhältnisse – Afrika: Islam/Christentum; Südasien: Islam

Abbildung 29: Herkunftsindikatoren – Maghreb; Maschrek (Kern); Afrika: Christentum

Abbildung 30: Demokratieindikatoren – Maghreb; Maschrek (Kern); Afrika: Christentum

Abbildung 31: Migrationsindikatoren – Maghreb; Maschrek (Kern); Afrika: Christentum

Abbildung 32: Populationsgrößen – Maghreb; Maschrek (Kern); Afrika: Christentum

Abbildung 33: Geschlechterverhältnisse – Maghreb; Maschrek (Kern); Afrika: Christentum

Abbildung 34: Populationsgrößen – Ausgewählte (islam./christl.) afrikanische Länder

Abbildung 35: Geschlechterverhältnisse – Ausgewählte (islam./christl.) afrikanische Länder

Abbildung 36: Populationsgrößen – Ausgewählte südasiatische Länder

Abbildung 37: Geschlechterverhältnisse – Ausgewählte südasiatische Länder

Abbildung 38: Religionsfreiheitsindikatoren

Abbildung 39: Herkunftsindikatoren – EU-Länder mit höherem/niedrigerem Muslimenanteil

Abbildung 40: Zahl der deutschen und ausländischen Tatverdächtigen

Abbildung 41: Ausländeranteil an den Tatverdächtigen und der Bevölkerung

Abbildung 42: Fallzahlen bei schweren Sexualdelikten 2000-2016

Abbildung 43: Ausländeranteile bei Tatverdächtigen von schweren Sexualdelikten 2000-2016

Abbildung 44: Geschätzte Fallzahlen mit deutschen/ausl. Tätern bei Sexualdelikt 111000 in 2000-2016

Abbildung 45: Geschätzte Fallzahlen mit deutschen/ausl. Tätern bei Sexualdelikt 111100 in 2000-2016

Abbildung 46: Geschätzte relative Fallzahlen mit deut./ausl. Tätern bei Gewaltkriminalität in 2000-2016

Abbildung 47: Geschätzte relative Fallzahlen mit deut./ausl. Tätern bei Körperverletzung in 2000-2016

Abbildung 48: Geschätzte relative Fallzahlen mit deut./ausl. Tätern bei Mord/Totschlag in 2000-2016

Abbildung 49: Ausgewählte schwere Straftaten – Welt: Islam/Christentum

Abbildung 50: Schwere Straftaten – Afrika: Islam/Christentum; Maghreb; Asylbewerber; Ausländer

Abbildung 51: Schwere Straftaten – Afrika: Islam/Christentum; Südasien: Islam; Asylbewerber

Abbildung 52: Schwere Straftaten – Südasien: Islam; Maschrek; Afrika: Christ.

Abbildung 53: Schwere Straftaten – Südosteuropa

Abbildung 54: Schwere Straftaten – Albanien; Algerien; Georgien

Abbildung 55: Schwere Straftaten – Kongo, DR; Kongo, R; Liberia

Abbildung 56: Populationsgrößen – Demokratische Republik Kongo, Republik Kongo, Liberia

Abbildung 57: Geschlechterverhältnisse – Demokratische Republik Kongo, Republik Kongo, Liberia

Abbildung 58: Liberia und umliegende Staaten

Abbildung 59: Schwerkriminalitätsindikatoren

Abbildung 60: Kriminalindizes – Irak, Syrien, Türkei 2015/2014

Abbildung 61: Kriminalindizes – Irak, Syrien, Türkei (nur 2016)

Abbildung 62: Geschlechterverhältnisse – Irak, Syrien, Türkei

Abbildung 63: Kriminalverhalten – ausgewählte afrikanische Populationen (2-Jahres-Mittel)

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Bevölkerungsentwicklung kritischer Flucht- und Krisenländer 2015-2017

Tabelle 2: Anstieg der Ausländerzahlen in 2015

Tabelle 3: Zahl der Ausländer in Deutschland

Tabelle 4: Bevölkerungszahlen (Deutschland)

Tabelle 5: Asylerstanträge 2015 nach Alter und Geschlecht

Tabelle 6: Asylerstanträge 2015 nach Alter und Geschlecht (verdichtete Darstellung)

Tabelle 7: Asylerstanträge 2016 nach Alter und Geschlecht

Tabelle 8: Asylerstanträge 2016 nach Alter und Geschlecht (verdichtete Darstellung)

Tabelle 9: Altersstruktur nach Herkunftsland (2016)

Tabelle 10: Anteil der 18-29-jährigen Asylerstantragsteller nach Herkunftsland (2016)

Tabelle 11: Geschlechterverteilung unter den Erwachsenen der Hauptstaatsangehörigkeiten 2015

Tabelle 12: Geschlechterverteilung unter den Erwachsenen der Hauptstaatsangehörigkeiten 2016

Tabelle 13: Anteil der volljährigen Asylerstantragsteller 2016 bei den Top-10-Herkunftsländern

Tabelle 14: Asylerstanträge 2015 mit Altersgruppe 16 bis 24 Jahre (verdichtete Darstellung)

Tabelle 15: Asylerstanträge 2016 mit Altersgruppe 16 bis 24 Jahre (verdichtete Darstellung)

Tabelle 16: Familienstand der erwachsenen Asylerstantragsteller 2015

Tabelle 17: Familienstand der erwachsenen Asylerstantragsteller 2016

Tabelle 18: Anteil der Frauen und Männer unter den erwachsenen Erstasylantragstellern in 2016

Tabelle 19: Diverse Indikatoren (2015) – islamische, christliche, polygame, monogame Länder

Tabelle 20: Diverse Indikatoren (2016) – islamische, christliche, polygame, monogame Länder

Tabelle 21: Formaler Frauenmangel in der Altersgruppe 16 bis 24 Jahre (2015)

Tabelle 22: Bildung nach Herkunftsländern (2016)

Tabelle 23: Bildung nach Herkunftsländern – verdichtet (2016)

Tabelle 24: Bildung nach Geschlecht (2016)

Tabelle 25: Bildung nach Herkunftsländern (2015)

Tabelle 26: Bildung nach Herkunftsländern – verdichtet (2015)

Tabelle 27: Entwicklungsstatus Balkanländer, islamische Fluchtländer

Tabelle 28: Geschlechterverteilung nach Schultyp

Tabelle 29: Hauptstaatsangehörigkeiten 2015

Tabelle 30: Hauptstaatsangehörigkeiten 2016

Tabelle 31: Einwanderungsfaktoren von Balkanländern für 2015

Tabelle 32: Religionszugehörigkeiten 2015

Tabelle 33: Religionszugehörigkeiten 2016

Tabelle 34: Prognostizierte Religionszugehörigkeit

Tabelle 35: Bevölkerungsentwicklung der Erdteile und der Welt 1950-2100 (in Tausend)

Tabelle 36: Entwicklung der Bevölkerungsdichten der Erdteile und der Welt 1950-2100

Tabelle 37: Die 10 bevölkerungsreichsten Länder in 2050 (Mittlere UN-Prognose 2008)

Tabelle 38: Die 10 bevölkerungsreichsten Länder in 2050 (Mittlere UN-Prognose 2017)

Tabelle 39: Die 10 bevölkerungsreichsten Länder in 1950

Tabelle 40: Die 10 bevölkerungsreichsten Länder in 2015

Tabelle 41: Die 10 bevölkerungsreichsten Länder in 2050 (Mittlere UN-Prognose 2015)

Tabelle 42: Die 10 bevölkerungsreichsten Länder in 2100

Tabelle 43: Bevölkerungsentwicklung der 10 bevölkerungsreichsten Länder des Jahres 2100

Tabelle 44: Bevölkerungsentwicklung ausgewählter Flucht- und Krisenländer 1950-2100

Tabelle 45: Herkunftsindikatoren – Welt: Islam/Christentum

Tabelle 46: Migrationsindikatoren – Welt: Islam/Christentum

Tabelle 47: Hauptstaatsangehörigkeiten der Zuwanderung 2015 gemäß Ausländerzentralregister

Tabelle 48: Ausländerpopulationen in Deutschland (ohne EU und Türkei) zum 31.12.2015

Tabelle 49: Einwanderungsfaktoren zum 31.12.2015 (ohne EU und Türkei)

Tabelle 50: Einwanderungsfaktoren für 2015 (ohne EU, Türkei)

Tabelle 51: Einwanderungsfaktoren zum 31.12.2015 (nur Afrika)

Tabelle 52: Einwanderungsfaktoren zum 31.12.2016 (nur Afrika und Vergleich)

Tabelle 53: Top-Nationalitäten in der Flüchtlingskrise 2015-2016

Tabelle 54: Geschlechterverhältnisse zum 31.12.2015

Tabelle 55: Geschlechterverhältnisse Zuwanderung 2015

Tabelle 56: Herkunftsindikatoren – Afrika: Islam/Christentum; Südasien: Islam

Tabelle 57: Migrationsindikatoren – Afrika: Islam/Christentum; Südasien: Islam

Tabelle 58: Herkunftsindikatoren – Maghreb; Maschrek (Kern); Afrika: Christentum

Tabelle 59: Migrationsindikatoren – Maghreb; Maschrek (Kern); Afrika: Christentum

Tabelle 60: Diverse Indikatoren – Ausgewählte (islam./christl.) afrikanische Länder

Tabelle 61: Diverse Herkunfts- und Migrationsindikatoren – Ausgewählte südasiatische Länder

Tabelle 62: Religionsfreiheitsindikatoren

Tabelle 63: Herkunftsindikatoren – EU-Länder mit höherem/niedrigerem Muslimenanteil

Tabelle 64: Untersuchte Straftaten und ihre Schlüssel

Tabelle 65: Tatverdächtigenzahlen Afrika (Islam), Afrika (Christ.), Ostasien

Tabelle 66: Normierte Tatverdächtigenzahlen Afrika (Islam), Afrika (Christ.), Ostasien

Tabelle 67: Anteil Touristen/Durchreisende an allen/nichtdeutschen Tatverdächtigen

Tabelle 68: Ausländeranteil unter den Tatverdächtigen bei Schwerkriminalität – 2016 und 2015

Tabelle 69: Top-Ausländerpopulationen "Vergewaltigung und sexuelle Nötigung"

Tabelle 70: Ostasiaten-Populationen "Vergewaltigung und sexuelle Nötigung"

Tabelle 71: Top-Ausländerpopulationen "Vergewaltigung überfallartig (Einzeltäter)"

Tabelle 72: Ostasiaten-Populationen "Vergewaltigung überfallartig (Einzeltäter)"

Tabelle 73: Top-Ausländerpopulationen "Vergewaltigung überfallartig (durch Gruppen)"

Tabelle 74: Ostasiaten-Populationen "Vergewaltigung überfallartig (durch Gruppen)"

Tabelle 75: Top-Ausländerpopulationen "Gefährliche und schwere Körperverletzung"

Tabelle 76: Ostasiaten-Populationen "Gefährliche und schwere Körperverletzung"

Tabelle 77: Top-Ausländerpopulationen "Wohnungseinbruchdiebstahl"

Tabelle 78: Ostasiaten-Populationen "Wohnungseinbruchdiebstahl"

Tabelle 79: Top-Ausländerpopulationen "Straftaten insgesamt (ohne Aufenthaltsrechtsverstöße)"

Tabelle 80: Ostasiaten-Populationen "Straftaten insgesamt (ohne Aufenthaltsrechtsverstöße)"

Tabelle 81: Top-Ausländerpopulationen "Rauschgiftkriminalität"

Tabelle 82: Ostasiaten-Populationen "Rauschgiftkriminalität"

Tabelle 83: Top-Ausländerpopulationen "Gewaltkriminalität"

Tabelle 84: Ostasiaten-Populationen "Gewaltkriminalität"

Tabelle 85: Top-Ausländerpopulationen "Mord und Totschlag"

Tabelle 86: Ostasiaten-Populationen "Mord und Totschlag"

Tabelle 87: Top-Ausländerpopulationen "Straßenkriminalität"

Tabelle 88: Ostasiaten-Populationen "Straßenkriminalität"

Tabelle 89: Ausländerpopulationen "Schwerkriminalität" – 1. bis 75

Tabelle 90: Ausländerpopulationen "Schwerkriminalität" – 76. bis 147

Tabelle 91: Tatverdächtige 2015: Kongo, DR; Kongo, R; Liberia

Tabelle 92: Schwerkriminalitätsindikatoren

Tabelle 93: Tatverdächtige 2015 – Gewaltdelikte

Tabelle 94: Populationsgrößen – Irak, Syrien, Türkei

Tabelle 95: Indikatoren – ausgewählte afrikanische Populationen

Tabelle 96: Kriminalverhalten – ausgewählte afrikanische Populationen

Tabelle 97: "Vergewaltigung und sexuelle Nötigung" in den Bundesländern

Tabelle 98: "Vergewaltigung überfallartig (Einzeltäter)" in den Bundesländern

Tabelle 99: "Gefährliche und schwere Körperverletzung" in den Bundesländern

Tabelle 100: "Wohnungseinbruchdiebstahl" in den Bundesländern

Tabelle 101: "Straftaten insgesamt (ohne Aufenthaltsrechtsverstöße)" in den Bundesländern

Tabelle 102: "Rauschgiftkriminalität" in den Bundesländern

Tabelle 103: "Gewaltkriminalität" in den Bundesländern

Tabelle 104: "Mord und Totschlag" in den Bundesländern

Tabelle 105: "Straßenkriminalität" in den Bundesländern

Tabelle 106: "Vergewaltigung und sexuelle Nötigung" in den Städten

Tabelle 107: "Gefährliche und schwere Körperverletzung" in den Städten

Tabelle 108: "Wohnungseinbruchdiebstahl" in den Städten

Tabelle 109: "Straftaten insgesamt (ohne Aufenthaltsrechtsverstöße)" in den Städten

Tabelle 110: "Gewaltkriminalität" in den Städten

Tabelle 111: "Mord und Totschlag" in den Städten

Tabelle 112: "Straßenkriminalität" in den Städten

Vorwort

„Das Migrations- und Kriminalverhalten von Ausländern“ ist der erste Band einer geplanten Buchreihe, die sich mit der Zuwanderung nach Deutschland, ihren Ursachen und Begleiterscheinungen auseinandersetzt. Grundlage der Analyse des Buches sind öffentlich zugängliche Daten, wie sie vom Statistischen Bundesamt (Destatis), Bundeskriminalamt (BKA), Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und weiteren internationalen Anbietern zur Verfügung gestellt werden.

Ursprünglich war zu diesem Zeitpunkt bereits die Veröffentlichung einer Ausgabe geplant, die sich ausschließlich auf Daten zum Jahr 2016 bezieht. Dies ließ sich leider nicht realisieren, da noch immer einige entscheidende Daten für 2016 nicht veröffentlicht sind. Zwar liegt die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) des Bundeskriminalamts (BKA) für 2016 längst vollständig vor, dies gilt jedoch nicht für einige kritische Daten des Statistischen Bundesamts und erst recht nicht für viele internationale Informationen und Indikatoren, die in die Untersuchung eingeflossen sind. Wer also Wert auf eine konsistente Analyse für das Jahr 2016 legt, sei auf den nächsten Band der Buchreihe vertröstet1. Ich habe vor, für jedes einzelne Jahr eine eigenständige Ausgabe zu publizieren.

Nachdem in der öffentlichen Debatte bereits bei der einfachen Frage, ob Ausländer in Deutschland pro Kopf häufiger Gewaltdelikte begehen als Deutsche, kontroverse bis unvereinbare Meinungen vertreten wurden, stellte ich mir die Frage, ob ich als Mathematiker2 zu deren Klärung vielleicht etwas beitragen kann. Das scheint tatsächlich der Fall zu sein. Für die Analysen des Buches wurden zwar keine komplexen mathematischen Methoden benötigt, sehr wohl aber komplexes mathematisches Denken und Vorstellungsvermögen. Hierdurch gelang es, die aus verschiedenen Quellen stammenden Informationen miteinander in Beziehung zu setzen und zu einer Gesamtsicht zu vereinen, aus der neue und vor allem auch weitaus differenziertere Einsichten gewonnen werden konnten.

Ein anderer Grund, der mich zum Verfassen des Buches veranlasste, war die doch sehr von religiösen Welt- und Menschenbildern und hochgradig emotionalen Argumenten geprägte öffentliche Debatte zur Flüchtlingskrise beziehungsweise Zuwanderung der Jahre 2015 und 2016. Dies gilt in besonderem Maße für die Berichterstattung in den Medien und die dort verwendeten Bilder, Begriffe, Slogans und Symbole3.

In ähnlicher Weise trifft dies aber auch auf das in den deutschen Kultur- und Sozialwissenschaften seit geraumer Zeit dominierende antibiologistische gleichheitsideologische Welt- und Menschenbild zu, das in meinen Augen mindestens genauso falsch und bedenklich wie dessen Antithese – der Biologismus – ist, da es sich de facto um einen anti-biologischen Standpunkt handelt, der jegliche biologischen und evolutionstheoretischen Argumente aus dem sozialwissenschaftlichen Diskurs verbannen möchte und im Grunde auch verbannt hat. Wie die Ausführungen des Buches jedoch zeigen, lassen sich die Flüchtlingskrise und die mit ihr zusammenhängenden Probleme und Phänomene wie der demografische Wandel oder die in Deutschland angeblich grassierende Fremdenfeindlichkeit ohne Bezug auf Biologie und Evolutionstheorie nicht einmal ansatzweise verstehen. Angelehnt an eine Artikelüberschrift4 des früheren Herausgebers der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Frank Schirrmacher, ließe sich deshalb sagen: Antibiologismus macht eine Gesellschaft dümmer.

Hinzu kommt die große Zahl der in den Kultur- und Sozialwissenschaften verwendeten unpräzise definierten Begriffe wie Fremdenfeindlichkeit, Islamfeindlichkeit, Rassismus, Biologismus, Sozialdarwinismus, Eugenik, Zivilisation, Gender und Gleichheit, hinter denen sich zumeist keine wissenschaftlichen, sondern in erster Linie politische Anliegen verbergen.

Exemplarisch sei dies am Begriff der Islamfeindlichkeit inklusive seiner Variante Islamophobie, die das zu beschreibende Phänomen geradezu pathologisiert, deutlich gemacht. Ein Jude ist ein Mensch, der Islam hingegen eine Religion beziehungsweise Ideologie. Adolf Hitler war ein Antisemit, ein Judenfeind, allerdings in gewisser Weise auch ein Islamfreund5. Was ist dann aber ein Islamfeind? Etwas Ähnliches wie ein Kommunismus-, Kapitalismus-, Nationalsozialismus-, Scientology-, Feminismus- oder AfD-Feind?

Interessanterweise definiert Wikipedia die Begriffe Islamfeindlichkeit beziehungsweise Islamophobie als „Feindseligkeit gegenüber Muslimen sowie deren kategorische Abwertung und Benachteiligung“.6 Dann hätte es wie bei den Juden oder Christen eigentlich Muslimenfeindlichkeit heißen müssen. Genau dieser Begriff wurde jedoch nicht gewählt, ich vermute ganz bewusst. Denn durch die geschickte Begriffswahl gelang es letztlich, Islamfeindlichkeit schon von der Namensgebung her auf die gleiche Ebene zu heben wie die Judenfeindlichkeit der Nationalsozialisten.

Auf der Website der Bundeszentrale für politische Bildung7 – immerhin ein Angebot des Bundesministeriums des Inneren – wird behauptet, dass selbst die Aussage, der Islam sei „rückständig und totalitär, frauenfeindlich und mit Demokratie nicht vereinbar“, islamfeindlich ist8, obwohl sie sich sogar im Mutterland des Islam und fast überall sonst in der islamischen Welt als zutreffend erweist. Letztlich wurde damit eine sachlich-kritische Aussage in die Nähe der Judenfeindlichkeit der Nationalsozialisten und des Holocausts gerückt. Dies ist nicht nur unseriös, sondern intellektuell geradezu erbärmlich.

In der vorliegenden Arbeit wird deshalb ein erhebliches Augenmerk auf präzise und mit evolutionärem Denken vereinbare Begriffsdefinitionen gelegt, dies gilt in besonderem Maße für die Begriffe Zivilisation, Sozialdarwinismus und Eugenik. Unter anderem wird gezeigt, dass Zivilisation – im Gegensatz zur Wildnis – auf der gegenseitigen Respektierung von individuellen Verfügungsrechten an Ressourcen und somit indirekt auf dem Konzept des Eigentums beruht. In der Wildnis sind praktisch alle Ressourcen noch sogenannte Gemeingüter (Commons).

Unter der Vielzahl der in der Arbeit erzielten Ergebnisse möchte ich an dieser Stelle fünf hervorheben. Die ersten beiden gehören zum ersten Hauptthema des Buches (Migrationsverhalten), die drei letzten zum zweiten (Kriminalverhalten).

Bei der Flüchtlingskrise handelt es sich um eine globale Völkerwanderung, die fast ausnahmslos von islamischen Herkunftsländern ausgeht (siehe etwa

Tabelle 53

auf Seite

). Als treibende Ursachen sind vor allem hausgemachte, systemimmanente Probleme in der islamischen und afrikanischen Welt zu nennen, wie das viel zu starke Bevölkerungswachstum und die weit verbreitete Polygamie, durch die eine große Zahl an ausgegrenzten und auswanderungswilligen jungen Männern entsteht. Es ist durchaus argumentierbar, die Flüchtlingskrise als islamische Völkerwanderung und Islamisierungsprozess zu verstehen.

Eine ungesteuerte Massenzuwanderung nach Europa ist mit dem Grundprinzip der Zivilisation nicht vereinbar.

Eine spezifische Ausländerkriminalität existiert nicht. Zwischen den durchschnittlichen Kriminalitätsraten verschiedener Ausländerpopulationen bestehen oftmals viel größere Differenzen als zwischen den mittleren Kriminalitätsraten aller in Deutschland lebenden Ausländer und der Deutschen. Dies galt in den letzten Jahren selbst für das durchschnittliche Kriminalverhalten der beiden Ausländerpopulationen der Demokratischen Republik Kongo und der Republik Kongo. Allerdings ist seit Beginn der Flüchtlingskrise bei der Gewaltkriminalität von Ausländern insgesamt ein starker Anstieg zu verzeichnen (siehe

Abbildung 46

auf Seite

).

Asylbewerber waren in den letzten Jahren pro Kopf mehr als 13 Mal so häufig Tatverdächtige bei Gewaltkriminalität (inklusive gewaltorientierten Sexualdelikten) wie Deutsche.

Ausländer aus islamischen Herkunftsländern sind in Deutschland im Mittel deutlich häufiger Tatverdächtige bei Gewaltkriminalität als Ausländer aus christlichen Herkunftsländern. Dieser Zusammenhang lässt sich auch für afrikanische Herkunftsländer nachweisen.

Im öffentlichen Diskurs stand bislang stets das Kriminalverhalten der Zuwanderer im Vordergrund, möglicherweise weil es die Menschen unmittelbarer betrifft. Unter den fünf angeführten Ergebnissen halte ich allerdings die beiden ersteren für langfristig wesentlicher.

Da an etlichen Stellen des Buches Kritik an anderen Weltanschauungen und Vorstellungen geübt wird, scheint es mir eine Sache der Fairness zu sein, das eigene Welt- und Menschenbild, unter dem ich meine Thesen entwickele und meine Bücher verfasse, offenzulegen. Grob gesagt lässt es sich als naturalistisch, evolutionär und nichtreligiös charakterisieren. Ich gehe folglich bei allen meinen Überlegungen davon aus, dass der Mensch nicht von Gott geschaffen wurde, sondern per Evolution entstanden ist. Vor dem Hintergrund des aktuellen Stands der Naturwissenschaften scheint mir eine solche Sichtweise alternativlos zu sein. Ein weiterer Vorteil ist, dass ein Großteil der Analyse hierdurch als Anwendungsfall der Systemischen Evolutionstheorie9 gestaltet werden konnte10.

Das Buch ist sicherlich an manchen Stellen nicht einfach zu lesen. Dies mag einerseits daran liegen, dass ich kein eloquenter Schreiber bin, ganz im Gegenteil, das Schreiben fällt mir schwer. Meine Stärken liegen eher in der Analyse. Zum anderen ist der Text gespickt mit Fakten, Zahlen, Grafiken und Tabellen, wodurch sich die Lektüre weiter erschwert. Ich hoffe dennoch, dass sich die meisten Leser davon nicht abschrecken lassen, zumal einige Ergebnisse nach meiner Kenntnis bislang noch nicht in dieser Form publiziert wurden.

Zum Schluss sei eine Anmerkung zu den zahlreichen, sich in den Endnoten des Buches befindlichen Internet- und insbesondere Wikipedia-Links erlaubt, von denen „elektronische“ Leser vermutlich deutlich stärker profitieren werden. Mir ist bekannt, dass dazu recht unterschiedliche Auffassungen existieren. Bei einem interdisziplinär ausgerichteten Buch zu einem aktuellen Thema – wie dem vorliegenden – scheint mir eine entsprechende Vorgehensweise jedoch längst unerlässlich zu sein. Beispielsweise dürften Leser, denen Begriffe wie Othering oder Verlustaversion nicht geläufig sind, ohne weitere Hilfe kaum abschätzen können, ob es sich dabei um Eigenschöpfungen des Autors oder um Begriffe von grundsätzlicher wissenschaftlicher Bedeutung handelt. Die verlinkten Wikipedia-Seiten beantworten diese Frage sofort.

Unabhängig davon ist es sicherlich kein guter Stil, die Kernaussagen eines Sachbuchs primär auf Internet- und Wikipedia-Links beruhen zu lassen. Genau das wird im vorliegenden Buch jedoch nicht getan: Die entscheidenden Resultate basieren allesamt auf Auswertungen der eingangs erwähnten Datenquellen.

Reiskirchen, im Oktober 2017

Peter Mersch

1 Die Veröffentlichung des Bandes ist für Anfang 2018 geplant. Die Ergebnisse werden sich in den entscheidenden Punkten jedoch nicht wesentlich von den Resultaten der vorliegenden Ausgabe unterscheiden. Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2016 wurde ohnehin bereits in die eigenen Datenbanken integriert. In diesem Buch wird an manchen Stellen darauf Bezug genommen. Das gleiche gilt für die Zahlen des Ausländerzentralregisters.

2http://www.mersch.com/molmain/springorum.php

3 Dies gilt selbst für Mediendatenbanken wie Fotolia (https://de.fotolia.com/). Gibt man auf Fotolia etwa den Suchbegriff „Flüchtlinge“ ein, folgen Hunderte Seiten mit Refugees Welcome-Motiven. Realistische Bilder sind praktisch nicht zu finden.

4Frank Schirrmacher, 05.09.2010: Biologismus macht die Gesellschaft dümmer. http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/sarrazin/das-buch/sarrazins-quellen-biologismus-macht-die-gesellschaft-duemmer-11030071.html

5 Siehe Jochmann, Werner (Hrsg.) (1988): Adolf Hitler. Monologe im Führerhauptquartier 1941-1944. Die Aufzeichnungen Heinrich Heims. Bindlach: Gondrom, S. 370: „Hätte bei Poitiers nicht Karl Martell gesiegt: Haben wir schon die jüdische Welt auf uns genommen – das Christentum ist so etwas Fades –, so hätten wir viel eher noch den Mohammedanismus übernommen, diese Lehre der Belohnung des Heldentums: Der Kämpfer allein hat den siebenten Himmel! Die Germanen hätten die Welt damit erobert, nur durch das Christentum sind wir davon abgehalten worden.“ Ähnlich äußerte sich Heinrich Himmler 1944 vor Parteifunktionären: „Ich muss sagen, ich habe gegen den Islam gar nichts, denn er erzieht mir in dieser Division seine Menschen und verspricht ihnen den Himmel, wenn sie gekämpft haben und im Kampf gefallen sind. Eine für Soldaten praktische und sympathische Religion!“ Vergleiche auch: Motadel, David (2014): Islam and Nazi Germany's War. Cambridge, MA: Belknap Press und Motadel, David, 04.11.2015: Wie die Nazis den Islam vereinnahmen wollten.

http://www.deutschlandfunkkultur.de/ns-geschichte-wie-die-nazis-den-islam-vereinnahmen-wollten.976.de.html?dram:article_id=335932

https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article148069837/So-eng-war-der-Pakt-der-Nazis-mit-Muslimen.html

6https://de.wikipedia.org/wiki/Islamfeindlichkeit (abgerufen am 31.07.2017)

7http://www.bpb.de/

8http://www.bpb.de/politik/extremismus/rechtsextremismus/180770/wo-endet-islamkritik-und-beginnt-islamfeindlichkeit

9 Mersch, Peter (2016a): Die egoistische Information. Eine Theorie des Lebens. Norderstedt: Books on Demand

10 Und deren Erklärungspotenzial hierdurch einmal mehr demonstriert werden konnte.

Zusammenfassung

Kernthemen des Buches sind das Migrations- und Kriminalverhalten von in Deutschland lebenden Ausländern und Zuwanderern. In der Öffentlichkeit wurde dazu bislang eine kontroverse bis polarisierende Debatte geführt: Für die einen stellen die Zuwanderer der letzten Jahre eine kulturelle Bereicherung dar, für die anderen läuten sie die Islamisierung des Abendlandes ein.

Die Analysen des Buches beruhen auf den Bevölkerungsdaten des Statistischen Bundesamts und des Ausländerzentralregisters, der Polizeilichen Kriminalstatistik des Bundeskriminalamts, den Publikationen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge und zahlreichen weiteren öffentlich zugänglichen internationalen Länderdaten und -indikatoren.

Es konnten unter anderem die folgenden Ergebnisse erzielt werden:

Bei der Flüchtlingskrise handelt es sich um eine globale Völkerwanderung, die fast ausnahmslos von islamischen Herkunftsländern ausgeht. Als treibende Ursachen sind vor allem hausgemachte, systemimmanente Probleme in der islamischen und afrikanischen Welt zu nennen, wie das viel zu starke Bevölkerungswachstum und die weit verbreitete Polygamie, durch die eine große Zahl an ausgegrenzten und auswanderungswilligen jungen Männern entsteht. Es ist durchaus argumentierbar, die Flüchtlingskrise als islamische Völkerwanderung und Islamisierungsprozess zu verstehen.

Eine ungesteuerte Massenzuwanderung nach Europa ist mit dem Grundprinzip der Zivilisation nicht vereinbar.

Eine spezifische Ausländerkriminalität existiert nicht. Zwischen den durchschnittlichen Kriminalitätsraten verschiedener Ausländerpopulationen bestehen oftmals viel größere Differenzen als zwischen den mittleren Kriminalitätsraten aller in Deutschland lebenden Ausländer und der Deutschen.

Asylbewerber waren in den letzten Jahren pro Kopf mehr als 13 Mal so häufig Tatverdächtige bei Gewaltkriminalität (inklusive gewaltorientierten Sexualdelikten) wie Deutsche.

Ausländer aus islamischen Herkunftsländern sind in Deutschland im Mittel deutlich häufiger Tatverdächtige bei Gewaltkriminalität als Ausländer aus christlichen Herkunftsländern. Dieser Zusammenhang lässt sich auch für afrikanische Herkunftsländer nachweisen.

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1 Einführung

Kernthemen des Buches sind die Flüchtlingskrise – allgemeiner: die Völkerwanderung des 21. Jahrhunderts – und deren Ursachen und Begleiterscheinungen.

In der Öffentlichkeit und den Wissenschaften wurde dazu bislang eine kontroverse bis polarisierende Diskussion geführt: Für die einen sind die neuen Zuwanderer primär Schutzsuchende oder gar Geschenke11, für die anderen Migranten, Wirtschaftsflüchtlinge oder Eindringlinge. Für die einen stellen sie eine kulturelle Bereicherung dar, für die anderen läuten sie die Islamisierung des Abendlandes ein.

Maßgeblicher Grund der zuletzt genannten Befürchtung ist, dass der weit überwiegende Teil der in den Jahren 2015 und 2016 nach Europa eingewanderten Asylbewerber aus islamischen Ländern12 stammt und männlich und muslimisch ist. In seinem Buch Islam verstehen versuchte Gerhard Schweizer die darauf fußenden Ängste mit den Worten zu beschwichtigen13:

Und was Europa betrifft: Wir werden, so lauten die übereinstimmenden Prognosen von Sozialwissenschaftlern, in den kommenden zwei Jahrzehnten mit noch viel größeren Flüchtlingsströmen als gegenwärtig rechnen müssen. Diese Migranten kommen jedoch aus dem notleidenden Schwarzafrika, und dort bilden nicht Muslime, sondern Christen die Mehrheit. Die dann unweigerlich eintretenden Konflikte basieren zuallererst auf sozialen Gegensätzen von Reich und Arm, wie auch auf kulturellen Gegensätzen von europäisch und außereuropäisch. Die Auseinandersetzung zwischen islamischer und westlicher Kultur wird in diesem Zusammenhang eine untergeordnete Rolle spielen. Damit wird dann die heute noch so verhängnisvoll wirkende Angstparole von einer „Islamisierung des Abendlands“ an Bedeutung verloren haben.

Im vorliegenden Buch werden Gerhard Schweizers Behauptungen und Prognosen widerlegt.

Zum einen hat sich die Flüchtlingskrise in der Tat bislang fast ausschließlich auf islamische Herkunftsländer beschränkt, und zwar weitestgehend unabhängig von deren geografischer Lage und den in ihnen vorherrschenden sozialen Bedingungen wie Armut, Bürgerkrieg, Terror, Ausbeutung oder Unterdrückung. So befanden sich unter den zwanzig, in den Jahren 2015 und 2016 prozentual am stärksten gewachsenen, hinreichend großen14Ausländerpopulationen nur zwei Nationalitäten, in deren Heimatland der Islam nicht die mitgliederstärkste Religion ist, und zwar die Nationalitäten „Ungeklärt“ auf dem 14. und Armenien auf dem 20. Rang (vergleiche Tabelle 53 auf Seite →). Ansonsten war die halbe Welt dabei, von etlichen westafrikanischen Ländern über den ostafrikanischen Sudan, das europäische Albanien, die vorderasiatischen Länder Syrien, Irak und Iran, die südasiatischen Länder Afghanistan und Pakistan bis hin zum zentralasiatischen Tadschikistan.

Das christliche Armenien ist unter diesen Ländern zugleich das einzige, dessen Ausländerpopulation von zuletzt 25.175 Personen einen leichten Überschuss an weiblichen Personen aufweist (0,95 männliche pro weibliche Personen). In allen 18 davor liegenden Ausländerpopulationen von islamischen Ländern stellen hingegen die Männer die Mehrheit dar. Die zusammengefasste Ausländerpopulation dieser 18 Länder, die in den Jahren 2015 und 2016 um mehr als 1 Million auf zuletzt immerhin 1.541.965 in Deutschland lebende Personen zunahm, besaß am 31.12.2016 ein Geschlechterverhältnis von 1,93 männlichen zu weiblichen Personen. Unter den erwachsenen Personen kann folglich von einem Geschlechterverhältnis von mehr als zwei Männern pro Frau ausgegangen werden.

Doch damit nicht genug: Mitten in der Flüchtlingskrise 2015/2016 nahmen die Ausländerpopulationen der sehr armen und wenig entwickelten christlichen afrikanischen Länder Angola und Demokratische Republik Kongo von 5.611 auf 5.395 beziehungsweise von 9.605 auf schließlich nur noch 9.005 Personen signifikant ab. Bei anderen christlichen afrikanischen Ländern war bestenfalls ein leichter, den vorangegangenen Jahren entsprechender Anstieg festzustellen. Beispiele sind Kenia und Togo mit Anstiegen von 10.395 auf 11.170 (bei einem Geschlechterverhältnis von mehr als 2 weiblichen zu männlichen Personen!) beziehungsweise von 10.071 auf 10.445 Personen in den Jahren 2015 und 2016. Dies sind beinahe vernachlässigbare Zahlen, verglichen etwa mit dem kleinen islamischen und als sicheres Herkunftsland geltenden Gambia, dessen Ausländerpopulation im Zeitraum 2015/2016 von 6.263 auf 15.715 Menschen (bei einem Geschlechterverhältnis von zuletzt 8,82 männlichen zu weiblichen Personen) anwuchs. Am 31.12.2016 lebten in Deutschland somit mehr Ausländer des 2-Millionen Einwohner umfassenden islamischen Gambia als aus den beiden christlichen Herkunftsländern Angola und Demokratische Republik Kongo mit ihren insgesamt mehr als 100 Millionen Einwohnern zusammengenommen – und sie waren weit überwiegend männlich. Mit anderen Worten: Die christlichen afrikanischen Staaten waren an der Flüchtlingskrise 2015/2016 nicht beteiligt.

Wir können zusammenfassen: Bei der Flüchtlingskrise 2015/2016 handelte es sich um eine globale Völkerwanderung, die ihren Ausgang fast ausnahmslos in islamischen Herkunftsländern nahm, und bei der sich weit überwiegend Männer in Bewegung setzten.

Zum anderen unterliegt momentan ganz Afrika einem von der Weltöffentlichkeit weitestgehend unbeachteten Islamisierungsprozess, gegenüber dem die aktuelle europäische Islamisierung fast bedeutungslos wirkt. So ist über Sierra Leone zu lesen, dass sich der Anteil der Muslime an der Bevölkerung seit 1960 von 35 Prozent auf heute 70 Prozent verdoppelt hat15. Mit dem primär von muslimischen Somali bevölkerten Dadaab16 existiert in Kenias Norden seit ca. 20 Jahren das größte Flüchtlingslager der Welt17. Gemäß einigen Quellen könnten muslimische Somali in Kenia mittlerweile die Hälfte aller Muslime ausmachen und Muslime einen Anteil von 20% an der kenianischen Bevölkerung innehaben, obwohl offiziell noch die Zahl 11,1% kommuniziert wird18. Im bevölkerungsreichsten Land Afrikas, Nigeria, sind die Mehrheitsverhältnisse unter den Religionen erst vor wenigen Jahren gekippt: Inzwischen gehören dort mehr als 50% der Bevölkerung dem Islam an. Beim zweitbevölkerungsreichsten Land Afrikas, Äthiopien, steht ein ähnlicher Mehrheitswechsel unmittelbar bevor, wenngleich er möglicherweise weniger dramatisch verlaufen wird als in Nigeria (siehe den Abschnitt Äthiopien auf Seite →). Weitere Länder, die in absehbarer Zeit folgen könnten, sind Togo, Benin, Kamerun und Tansania.

Mit jedem weiteren afrikanischen Land, in dem der Islam nennenswerte Bevölkerungsanteile für sich gewinnen kann, wächst dann aber auch die Wahrscheinlichkeit für zusätzliche Fluchtbewegungen aus diesen Ländern, zumal die betroffenen Länder hierdurch Anschluss an die in Abschnitt Islamisierung in Afrika und Asien auf Seite → erläuterte islamische Fluchttrasse erhalten (siehe Abbildung 14 auf Seite →), die Nichtmuslimen aus den christlichen Ländern bislang noch wie ein kaum überwindbarer Wall im Wege steht.

Eine wahrscheinlichere als die von Gerhard Schweizer zur zukünftigen afrikanischen Emigration geäußerte Prognose könnte deshalb lauten: Aus den mehrheitlich christlichen afrikanischen Ländern werden sich die Menschen (und darunter vor allem die Männer) erst dann massenhaft auf den Weg nach Europa machen, wenn die Islamisierung auch dort deutlich weiter vorangeschritten ist.

Doch zurück zur aktuellen Völkerwanderung. Was ist deren Ursache?

Die gute Nachricht zuerst: Die europäische Bevölkerung trägt an den primären Ursachen der Völkerwanderung keine Schuld. Mit einer Ausnahme vielleicht: dem Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche und seiner noch immer geltenden menschenrechtswidrigen Enzyklika Humanae vitae. Denn sie verhindert, dass Hilfsorganisationen in Ländern mit ungebremstem Bevölkerungswachstum kostenlos Verhütungsmittel verteilen können, um den in der Bevölkerung dafür ohnehin bestehenden Bedarf abzudecken und das unnötige Sterben einzudämmen.

Keine nennenswerte Rolle für die Völkerwanderung spielen des Weiteren Armut, Ausbeutung oder Unterdrückung, jedenfalls ist aus den internationalen Länderindikatoren und den Migrationsbewegungen kein entsprechender Zusammenhang herstellbar. Allerdings können Bürgerkriege und sonstige schwere kriegerische Auseinandersetzungen Massenfluchten bewirken. Doch zum einen fliehen die davon betroffenen Menschen dann meist in die nächst sichere Nachbarschaft (die sich im eigenen Land oder im Ausland befinden kann), und zum anderen sind Bürgerkriege/Terror und Völkerwanderung oftmals lediglich zwei Seiten der gleichen Medaille beziehungsweise Ursache, wie noch gezeigt wird.

Die primäre Ursache der aktuellen Völkerwanderung ist im Grunde recht einfach zu beschreiben. Sie ist gemäß den Analysen des Buches auch die einzige, die mit den nationalen und internationalen Daten verträglich ist. Ihren Kern hat Gunnar Heinsohn (wie auch auf Seite → zitiert) wie folgt erläutert19:

Zuerst muss man sich fragen: Warum haben wir so viele Männer auf den Routen nach Europa? In den Heimatländern gibt es einen „youth bulge“, einen deutlichen Jugendüberschuss oder, wenn man es anders formulieren will, einen hohen Kriegsindex. (…)

Der Kriegsindex misst das Verhältnis von 55- bis 59-jährigen Männern, die sich der Rente nähern, und den 15- bis 19-jährigen Männern, die den Lebenskampf aufnehmen. Wenn wir, wie in den Herkunftsländern, einen Kriegsindex von drei bis sechs haben, dann kommen also auf 1000 alte Männer, die eine Position frei machen, 3000 bis 6000 junge Männer. In Deutschland sind das gerade mal 660.

[Es] (…) ist verständlich, dass die, die in ihren Ländern keine Chance auf eine Position haben, Wirtschaftsflüchtlinge werden wollen. Aber wenn sie das nicht werden können, dann besteht die Gefahr, dass sie in ihren Heimatländern einen Kampf gegen diejenigen anfangen, die Positionen haben. Und dann werden ihre Heimatländer zu Kriegsgebieten. Und alle Mitbewohner werden, wenn sie auf unseren Kontinent kommen, Menschen mit Anspruch auf Schutz oder Asyl. Das ist der Hintergrund für die Masseneinwanderung, die erst ganz am Anfang steht. (…)

Beim Wandern gehen junge Männer zuerst. Das sind meist zweite, dritte Brüder. Der erste Sohn hat ja zu Hause eine Chance. Die anderen, die zu uns kommen, haben zu Hause keine Chance auf eine Position, und das heißt, sie haben auch keine Chance auf ein Familienleben. Und damit auch nicht auf ein legales Sexualleben.

Der erste Punkt in Heinsohns Argumentation zielt auf das enorme Bevölkerungswachstum in einigen Regionen der Erde ab. Und dieses hat insbesondere in Afrika geradezu unvorstellbare Ausmaße angenommen. So lebten im Jahr 1950 in ganz Afrika noch weniger als halb so viele Menschen wie in Europa, nämlich ca. 229 Millionen versus ca. 549 Millionen, was lediglich 42 Prozent entspricht. Heute (2017) hat Afrika insgesamt ca. 1,256 Milliarden Einwohner, ganz Europa dagegen ca. 742 Millionen. Für das Jahr 2100 prognostizieren die Vereinten Nationen in ihrer Bevölkerungsvorausschau 201720 für Afrika eine Gesamtbevölkerung von ca. 4,468 Milliarden Menschen und für Europa von nur noch ca. 653 Millionen.

Mit anderen Worten: Während im Jahr 1950 in Europa noch mehr als doppelt so viele Menschen lebten wie in Afrika, wird der afrikanische Kontinent im Jahr 2100 gemäß der (mittleren) UN-Bevölkerungsvorausschau 2017 von ca. 6,8 Mal so vielen Menschen bevölkert sein wie der europäische. Während die Bevölkerung Europas zwischen 1950 und 2100 laut UN-Schätzungen also um weniger als das 1,2-Fache zunehmen soll, wird für die afrikanische Bevölkerung im gleichen Zeitraum ein fast 20-faches Wachstum erwartet.

Gemäß der gleichen UN-Bevölkerungsvorausschau soll Nigeria im Jahr 2100 eine Bevölkerung von ca. 794 und Deutschland von ca. 71 Millionen Menschen haben. Allein in Nigeria lebten dann ca. 150 Millionen Menschen mehr als in ganz Europa. Im Jahr 1950 war Deutschland – für manch einen vielleicht heute unvorstellbar – noch das sechstbevölkerungsreichste Land der Erde (siehe Tabelle 39 auf Seite →).

Ferner: Die aktuellen Flucht- und Krisenländer gehören alle zu den am schnellsten wachsenden Ländern der Erde (vergleiche Tabelle 44 auf Seite →). Beispielsweise wuchs die Bevölkerung Somalias im Zeitraum 1950 bis 2017 von 2,264 auf 14,743 Millionen Menschen, die Bevölkerung Syriens von 3,413 auf 18,270 Millionen und die des Irak von 5,719 auf 38,275 Millionen Menschen.

Und diese Länder wachsen unvermindert weiter. Die folgende Tabelle 1 ist eine Gegenüberstellung der Bevölkerungsgrößen von acht ausgewählten Flucht- und Krisenländer, und zwar einerseits gemäß der UN-Bevölkerungsvorausschau 201521 für das Jahr 2015 und andererseits gemäß der UN-Bevölkerungsvorausschau 201722 für das Jahr 2017:

Land

2015 (in Mill.)

2017 (in Mill.)

Zuwachs vg. 2015

Afghanistan

32,527

35,530

9,23%

Eritrea

5,228

5,069

-3,04%

Irak

36,423

38,275

5,08%

Mali

17,600

18,542

5,35%

Nigeria

182,202

190,886

4,77%

Pakistan

188,925

197,016

4,28%

Somalia

10,787

14,743

36,67%

Syrien

18,502

18,270

-1,25%

Summe

492,194

518,331

5,31%

Tabelle 1: Bevölkerungsentwicklung kritischer Flucht- und Krisenländer 2015-2017

Demnach haben einzig Eritrea und Syrien zwischen 2015 und 2017 einen leichten Bevölkerungsverlust hinnehmen müssen (vermutlich aufgrund der starken Fluchtbewegungen), alle anderen Krisenländer sind weiter gewachsen, und zwar im Durchschnitt um 5,31% in zwei Jahren. Dies übertrifft den europäischen Bevölkerungszuwachs am Vorabend des Ersten Weltkrieges – der in Deutschland am größten war und maximal 1,5% pro Jahr betrug – deutlich23.

Allerdings scheint ein zu starkes Bevölkerungswachstum nicht der alleinige Grund für die aktuelle Völkerwanderung zu sein, denn obwohl einige christliche afrikanische Länder seit etlichen Jahren noch höhere Geburtenraten als die meisten islamischen Staaten aufweisen, ist es dort nicht zu ähnlich starken Emigrationen und lang andauernden Bürgerkriegen wie in den islamischen Krisen- und Fluchtländern gekommen. Zudem wandern aus diesen Ländern die Frauen zumeist nicht weniger zahlreich aus als die Männer. Gunnar Heinsohn hat deshalb noch zwei weitere Gründe genannt, warum sich speziell in islamischen Ländern primär die Männer nach Europa und Übersee in Bewegung setzen: Der erste ist, dass es im Islam keine „girlfriends“ gibt, mit denen junge Männer ungezwungene – und gegebenenfalls sexuelle – Beziehungen pflegen können24, der zweite die in der islamischen Welt weit verbreitete Polygamie.

Dummerweise haben beide Gründe etwas „Biologisches“ an sich, und damit stehen sie in den Kultur- und Sozialwissenschaften automatisch unter Biologismus-Verdacht.

Wie nämlich die Sarrazin-Debatte in aller Deutlichkeit gezeigt hat, wendet sich der in den Sozialwissenschaften und unter Journalisten weit verbreitete und akzeptierte Antibiologismus in der Praxis keineswegs nur gegen biologistische Argumentationsweisen (das heißt, gegen Argumente, die soziale Phänomene fast ausschließlich auf biologische Gegebenheiten zurückführen), sondern gegen jedes biologische Argument in sozialen Kontexten schlechthin. Unter dem Paradigma des Antibiologismus ist es folglich nicht mehr möglich, zu sagen, „dass dieses oder jenes soziale Phänomen zum Teil auch biologische Ursachen hat“, ohne zugleich als verabscheuungswürdiger Biologist gebrandmarkt zu werden.

Eine unmittelbare Konsequenz daraus ist, dass die Sozialwissenschaften für das Phänomen des hohen Anteils an jungen Männern unter den im Laufe der Flüchtlingskrise nach Deutschland zugewanderten Asylbewerbern bis heute keine plausiblen Erklärungen geben konnten. Es wurde nämlich wie gewohnt versucht, das Phänomen einzig sozial zu erklären. So hieß es beispielsweise, dass die jungen Männer den gefährlichen Weg nach Europa deshalb alleine nehmen würden, um ihre Familie später als anerkannter Flüchtling auf sichere Weise nachholen zu können. Dies kann jedoch allein schon deshalb nicht stimmen, da ein Großteil der jungen männlichen Asylbewerber weder Frau noch Kinder hat. Auch hört es sich zumindest aus europäischer Sicht ein wenig befremdlich an, dass ein Mann angeblich seine gesamte Familie in einem umkämpften Kriegsgebiet allein zurücklässt, während er sich auf den Weg in eine ungewisse Zukunft in einem anderen Kontinent begibt.

Unabhängig davon zeigen einige Ergebnisse der vorliegenden Studie, dass sich das Muster der Migrationsbewegungen während der Flüchtlingskrise 2015/2016 nicht mit den sozialwissenschaftlichen Hypothesen in Einklang bringen lässt.

Die Flüchtlingskrise ist deshalb auch ein Beispiel für das Versagen der Kultur- und Sozialwissenschaften, die zu den aktuellen brennenden sozialen Fragen keine schlüssigen Antworten geben können. Eine Mitursache des Dilemmas liegt zum Teil wohl auch in der großen Zahl an unklaren und primär interessenmotivierten Begrifflichkeiten wie Gender, Gleichheit, Islamfeindlichkeit, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antibiologismus, Eugenik und Sozialdarwinismus, mit denen sich die Disziplin belastet und überfrachtet hat.

Eine weitere Konsequenz des in den Sozialwissenschaften und den Medien allgegenwärtigen Paradigmas des Antibiologismus ist, dass der „Mann“ inklusive seinen spezifischen männlichen Interessen in den wissenschaftlichen und öffentlichen Diskursen praktisch zum Verschwinden gebracht wurde. So scheint es für die Sozialwissenschaften keine spezifischen Interessen von Männern mehr zu geben, folglich sind – anders als bei Frauen – auch keine sozialen Benachteiligungen von Männern diskutierbar.

Ein Beispiel für eine solche Uneinheitlichkeit stellt der demografische Wandel25 dar, bei dem es sich nach meinem Dafürhalten um das schwerwiegendste ungelöste Problem unserer Gesellschaft handelt. Nicht umsonst jubilierte die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise: „Wir kriegen jetzt plötzlich Menschen geschenkt.“26 Menschen also, die die deutsche Bevölkerung seit geraumer Zeit nicht mehr selbst in die Welt setzt, die aber dringend benötigt werden, damit es in Zukunft nicht zu einer Verletzung der Generationengerechtigkeit kommt. Ich erwähne den demografischen Wandel an dieser Stelle auch deshalb, weil er untrennbar mit dem Flüchtlingszuzug verbunden ist. Nicht wenige Politiker und Unternehmer erhofften sich, mit den Flüchtlingen ein Problem lösen zu können, das spätestens zum Zeitpunkt der Verrentung der Babyboomer-Generation in unserer Gesellschaft in aller Härte zu Tage treten wird.

Bedauerlicherweise betreibt das seit Oktober 1968 fast ausnahmslos und seit September 1985 ausschließlich von Frauen geleitete27Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend28, das gemäß der eigenen Namensgebung für die gesamte Bevölkerung – mit der Ausnahme von erwerbsfähigen Männern – zuständig ist, seit eben dieser Zeit keine erfolgreiche Familienpolitik mehr, sondern primär Politik zur Steigerung der Erwerbsbeteiligung von Frauen.

Ganz entsprechend konnte die Geburtenrate – durch welche familienpolitische Maßnahme auch immer – nicht gesteigert werden, speziell in der Bildungsschicht nicht. Der einzige verlässliche Trend in der deutschen Nachwuchssituation seit mehr als 25 Jahren ist der kontinuierlich ansteigende Armutsanteil unter den Neugeborenen, und dies ausgerechnet in einem der wohlhabendsten Länder der Erde bei zugleich niedrigen Geburtenraten.

Für die Feministin Alice Schwarzer lag die Ursache von vornherein auf der Hand: Die deutschen Frauen seien „in den Gebärstreik getreten“, urteilte sie. „Still, aber folgenreich.“29 Ein solches Urteil entspricht der allgemeinen gesellschaftlichen Praxis, jedes erdenkliche Geschlechterproblem ausschließlich aus der Sicht von Frauen zu betrachten.

Tatsächlich scheinen nicht die Frauen in einen Gebärstreik, sondern primär die Männer in einen Zeugungsstreik getreten zu sein. Gemäß der Studie Kinderwünsche in Deutschland des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung und der Robert Bosch Stiftung30 wünschen sich 20- bis 49-jährige Männer in Deutschland durchschnittlich nur noch 1,59 Kinder, während es bei den gleichaltrigen Frauen immerhin noch 1,75 sind.

Das ist jedenfalls die Faktenlage, die sich zweifellos ein wenig von dem unterscheidet, was sich manche Feministin in dieser Angelegenheit erträumt.

Und tatsächlich wurde durch das sicherlich gut gemeinte, allerdings schlecht durchdachte Paradigma der paritätischen Aufteilung von Familienarbeit – man beachte, dass das Grundprinzip moderner Gesellschaften die soziale Arbeitsteilung31, nicht jedoch die paritätische Aufteilung von Arbeit ist – eine Familiengründung speziell für gut ausgebildete Männer in fordernden Berufen der freien Wirtschaft erschwert bis unmöglich gemacht. In solchen Berufen, in denen 60- bis 70-Stunden-Wochen nicht die Ausnahme, sondern die Regel sind, und in denen es weder eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf gibt noch geben kann (obwohl deren baldige Herstellung von den politischen Parteien in allen Wahlkämpfen immer und immer wieder versprochen wird), ist ein Mann nicht einmal in der Lage, bei einem Kind die Hälfte der Familienarbeit zu leisten, folglich bleibt er lieber kinderlos. Wer das bis heute nicht verstanden hat, hat sicherlich noch niemals eine verantwortungsvolle Position in der freien Wirtschaft innegehabt. Dabei wäre das Problem durchaus für alle Seiten befriedigend lösbar, dazu müsste jedoch ausnahmsweise auch einmal die männliche Perspektive eingenommen werden32.

Ein anderes Beispiel ist die leidige Kopftuchdebatte, in der Männer und ihre Interessen bislang ebenfalls kaum eine Rolle spielen.

Von einer eher frauenzentrierten Sicht aus kann das Kopftuch als ein Mittel zur Kontrolle von Frauen innerhalb der muslimischen Welt verstanden werden. Mit Kopftuch kann sich eine muslimische Frau vielleicht nicht ganz so frei bewegen und ungezwungen geben, wie es ohne Kopftuch der Fall wäre, da sie sich weithin und für alle anderen sichtbar als Muslimin zu erkennen gibt. Eine Bedrohung für nicht-muslimische Frauen ist damit allerdings noch nicht gegeben, die ergibt sich erst indirekt aus Koranvers 33:59 (in der Übersetzung von Bobzin; darin gibt Allah dem Propheten Mohammed die folgende Anweisung):

BO 33:59 Prophet! Sag deinen Gattinnen und deinen Töchtern und den Frauen der Gläubigen, sie mögen ihre Gewänder über sich schlagen; es ist dann leichter, dass man sie erkennt, auf dass sie nicht belästigt werden. Gott ist bereit zu vergeben, barmherzig.

Demnach dient das Kopftuch in der islamischen Welt nicht nur dazu, die eigenen (gläubigen) Frauen in ihrem Verhalten in der Öffentlichkeit zu kontrollieren, sondern sie zugleich vor sexuellen Belästigungen und Nötigungen (wie beispielsweise in der Kölner Silvesternacht 2015/2016) durch Gläubige zu schützen. Andere Muslime wissen bei einer Kopftuch tragenden Frau dann sogleich, dass sie eine Muslimin ist und gemäß Vers 33:59 auf keinen Fall belästigt werden darf, ganz im Gegensatz vielleicht zu der auf der gegenüberliegenden Straßenseite entlang schlendernden Christin, Jüdin oder Atheistin mit dem offenen blonden Haar und dem deutlich kürzeren Rock.33

Abbildung 1: Kopftuch tragende Badende auf Pulau Pangkor/Malaysia34

Systemisch betrachtet handelt es sich beim muslimischen Kopftuch gewissermaßen um den auf die beiden Biologen William D. Hamilton und Richard Dawkins zurückgehenden Green-Beard-Effekt (Grüner-Bart-Effekt)35. Soziologisch gesprochen ermöglicht das Kopftuch hierdurch ein effizientes Othering (Distanzierung gegenüber Menschen, die nicht der eigenen Gruppe angehören)36. Kurz: Kopftuch, Niqab und Burka sind letztlich Symbole der Fremdenfeindlichkeit. Und spätestens an dieser Stelle kommen dann auch die Männer und ihre andersgelagerten Interessen ins Spiel.

Denn mit dem Kopftuch (oder Niqab/Burka) signalisiert eine muslimische Frau zugleich, dass alle nicht-muslimischen Männer nicht gut genug für sie sind: Sie können sie weder heiraten noch mit ihnen befreundet sein. Das besagen jedenfalls die islamischen Heirats- und Anstandsregeln, zu denen sich eine entsprechend gekleidete Frau weithin sichtbar bekennt37. Eine Kopftuch oder Niqab/Burka tragende Muslimin ist deshalb im Grunde eine wandelnde Integrations- und Pluralismus-Verweigerin, fast so, als trüge sie ein T-Shirt mit der Aufschrift über dem Busen: „Ungläubige: Nein Danke!“

In Kombination mit der auf Expansion ausgelegten islamischen Regel, gemäß der muslimische Männer sehr wohl auch nicht-muslimische Frauen ehelichen dürfen, stellt dies für viele nicht-muslimische Männer eine – für nichtmuslimische Frauen in dieser Form nicht existente und somit auch kaum nachvollziehbare – Provokation dar, die jegliche Bereitschaft zur Integrationsunterstützung ihrerseits umgehend und vollständig zum Erliegen bringt.

Eine muslimische Frau kann einen christlichen Mann im Übrigen auch nicht dadurch heiraten, indem sie zuvor den Islam ablegt, denn auf den Glaubensabfall (Apostasie) steht islamrechtlich die Todesstrafe (und nach dem Tod das Höllenfeuer)38.

Ein islamisches Kopftuch ist folglich etwas ganz anderes als ein am Hals baumelndes christliches Kreuz. Es ist kein simples Bekenntnissymbol oder gar Modeaccessoire, sondern es ist untrennbar verbunden mit einem islamischen Regelwerk, das in weiten Teilen mit unserer Verfassung und den Grundprinzipien einer offenen pluralistischen Gesellschaft nicht vereinbar ist, und folglich auch nicht zu Deutschland gehören kann.

Weder Kopftuch noch Niqab/Burka an sich sind das Problem, sondern die sich dahinter verbergenden, auf systematisches Othering ausgelegten islamischen Normen und Regeln. Im öffentlichen Diskurs standen Letztere jedoch nie ernsthaft zur Debatte, sondern allerhöchstens diejenigen, die darüber ihren Unmut äußerten und in der Folge mit Feindlichkeits-Attributen („fremdenfeindlich“, „islamfeindlich“, …) überzogen wurden.

Ich hoffe sehr, dass in der Bundesrepublik Deutschland endlich eine freie, intensive, ehrliche und ergebnisoffene Diskussion über den Islam, sein Regelwerk und seine möglicherweise nicht gegebene Verfassungskonformität geführt werden kann.

Ein drittes Beispiel ist der hohe Anteil an jungen Männern unter den Zuwanderern der Jahre 2015 und 2016, ich erwähnte ihn bereits.

Gemäß der Systemischen Evolutionstheorie sind alle Lebewesen Kompetenzverlust vermeidende Systeme39. Die These lässt sich unmittelbar mit dem vielleicht wichtigsten Theorem der Physik begründen: dem Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik. Auch besitzt sie eine Entsprechung in der Verhaltensökonomik. Die Wirtschaftswissenschaften nahmen über eine geraume Zeit stets an, dass Menschen sich in ökonomischen Entscheidungssituationen gemäß dem Modell des Homo oeconomicus verhalten, sie also rational handelnde Nutzenmaximierer sind40. In Verhaltensexperimenten konnten Daniel Kahneman und Amos Tversky demgegenüber jedoch nachweisen, dass Menschen vor allem Angst vor Verlusten haben (Verlustaversion), die Eintrittswahrscheinlichkeiten für Ereignisoptionen unterschiedlich bewerten und sich an Referenzwerten orientieren41. Außerdem achten sie auf das Wohlergehen anderer Menschen und legen Wert auf Fairness42.

In Hinblick auf die beim Menschen zu beobachtende Verlustaversion43 stellte sich beispielsweise heraus, dass Menschen Verluste allgemein höher gewichten als vergleichbare Gewinne44. Kahneman und Tversky führten die verschiedenen Ergebnisse und Konzepte zur sogenannten Prospect Theory (Neue Erwartungstheorie)45 zusammen, die heute ein wesentlicher Bestandteil der Verhaltensökonomik46 ist. Im Jahr 2002 wurde Kahneman dafür mit dem Wirtschafts-Nobelpreis ausgezeichnet47.

Das Prinzip der Kompetenzverlustvermeidung beziehungsweise Verlustaversion lässt nun aber prognostizieren, dass Menschen primär dann ihr Land verlassen werden, wenn ein massiver Kompetenzverlust in Relation zur gewohnten Umgebung wahrscheinlich ist. Armut unter lauter anderen, die zumeist ebenfalls arm sind, gehört nicht dazu, Unterdrückung und Ausbeutung ebenso wenig, speziell dann, wenn die Zustände schon länger bestehen. Anders sieht es natürlich bei einer realistischen unmittelbaren Bedrohung des Lebens aus, sei es durch Krieg, Unruhen, Umweltveränderungen oder einen schweren Mangel an kritischen Ressourcen. Beim Verlust des Lebens oder der Gesundheit handelt es sich um den größten denkbaren Kompetenzverlust überhaupt.

Die fehlende Möglichkeit zur Fortpflanzung wird von den meisten jungen Erwachsenen als ähnlich großer Kompetenzverlust gewertet. Dies gilt für wenig entwickelte patriarchalische Gesellschaften, in denen noch kaum Kulturerzeugnisse an die nächste Generation weitergegeben werden können, umso mehr, zumal dort die Familiengründung im Allgemeinen einen sehr hohen sozialen Stellenwert besitzt. Menschen werden folglich auch dann fliehen, wenn die kritischen Ressourcen so knapp sind, dass sie sich damit zwar noch soeben selbst über Wasser halten können, es für eine Familiengründung jedoch nicht mehr reicht.

Ein anderes Problem stellen die Polygamie und die spezifischen islamischen Heiratsregeln dar, und zwar weniger für die Frauen, sondern vor allem für die Männer. Wie groß die Ungleichheiten in den Fortpflanzungschancen unter Männern in polygamischen Gesellschaften in der Praxis sein können, kann an einem Beispiel verdeutlicht werden, das dem Special Report Of men and mayhem vom 23.01.2016 des The Economist entnommen wurde. Darin heißt es über den islamisch geprägten Nordosten Nigerias48, dass weite Teile der Bevölkerung polygam leben und sich Schätzungen zufolge 40% aller Ehefrauen einen Ehemann teilen49. Geht man in vorsichtiger Abschätzung davon aus, dass jeder polygame Ehemann im Durchschnitt 2,5 Ehefrauen hat, es in allen relevanten Altersgruppen genauso viele Frauen wie Männer gibt und alle heiratsfähigen Frauen auch tatsächlich verheiratet werden, dann müssen sich – im günstigsten Fall – 84% der Männer unter den verbliebenen 60% der Frauen eine Ehefrau suchen. Mindestens 24% der Männer werden in der gleichen Population somit keine Ehefrau finden. Und sie werden in einer islamisch geprägten Gesellschaft dann auch keine Freundin haben können.

Anders gesagt: Solche Gesellschaften produzieren große Zahlen an perspektivlosen, ausgegrenzten Männern. Diese Männer sind vielleicht nicht unterdrückt oder unfrei, wie es ein Großteil der Frauen ist. Ausgrenzung ist für ein soziales Wesen wie den Menschen jedoch weitaus schlimmer als Unterdrückung. Eine junge Frau, die ohne gefragt zu werden von ihren Eltern mit einem wohlhabenden älteren Mann als dessen zweite, dritte oder gar vierte Ehefrau verheiratet wird, um ihm weitere Kinder zu schenken, ist zweifellos unfrei und wird in einem gewissen Sinne auch körperlich ausgebeutet. Sie bleibt jedoch weiterhin ein anerkanntes soziales Mitglied der Gesellschaft, das all die Aufgaben erfüllen kann, die sie und andere von ihm erwarten. Für ausgegrenzte Männer gilt das nicht.

Es darf deshalb nicht verwundern, wenn sich ein Teil der ausgegrenzten Männer Milizen (wie dem Boko Haram50) anschließt, die ihnen so etwas wie Zugehörigkeit oder Heimat geben. Und natürlich Sex mit Frauen. Ganz entsprechend spielte die Erbeutung von Sexsklavinnen für einen Teil der radikalislamischen Milizen stets eine große Rolle.51 Der Islamische Staat veröffentlichte sogar eine Fatwa (ein islamisches Rechtsgutachten52), um den regelmäßigen Missbrauch von Sklavinnen zu regeln.

Auch beteiligte sich der Prophet Mohammed selbst an der Erbeutung, Nutzung und Veräußerung von Sklavinnen.53 Im Koran wird das Halten von Sklaven und Sklavinnen (auch für Sex) ausdrücklich gebilligt. Ferner kommen Muslime, die ihr Leben im Kampf gegen die Ungläubigen (Dschihad) verlieren, gemäß Koran (zum Beispiel den Versen 37:38-49; 44:41-57; 78:31-34) und einigen Hadithen (Prophetenüberlieferungen)54 sofort ins Paradies. Alle anderen gottesfürchtigen Muslime müssen dagegen erst noch auf den Jüngsten Tag warten, um (möglicherweise) ins Paradies einziehen zu können. Dort werden sie allerdings nicht mit unermesslichem Reichtum belohnt, sondern mit einer Art Vollversorgung und einer reichlichen Zahl an Gespielinnen zu ihrem Vergnügen. Auch hierin zeigt sich der hohe Stellenwert der „Ressource“ Frau innerhalb der muslimischen Männerwelt (siehe etwa die Koranverse 78:31-34 in der Übersetzung von Bobzin: Siehe, für die Gottesfürchtigen gibt es Gewinn: Obstgärten und Weinstöcke, und gleichaltrige Frauen mit schwellenden Brüsten, und Becher, bis zum Rand gefüllt.).55 Ein Terroranschlag, bei dem er selbst das Leben verliert, stellt für einen gläubigen Muslim somit vorstellungsmäßig eine weitere Option dar, endlich an Frauen zu gelangen, die in seiner polygamen Herkunftsgesellschaft für ihn möglicherweise lebenslang unerreichbar sein werden.

Hinzu kommt das Problem der islamischen Heiratsregeln. Eine dieser Regeln besagt, dass der Ehefrau bei der Hochzeit eine vom Ehemann zu erbringende Morgengabe (eine Zuwendung an Geld oder Gütern) zusteht. Grundlage dafür sind mehrere Koranverse, unter anderem Sure 4, Vers 4 (siehe Seite →). Da es unter Polygamie im Allgemeinen zu einer deutlichen Verknappung heiratsfähiger Frauen kommt, dürfte sich in der Folge auch die zu erbringende Morgengabe erhöhen. Viele statusarme Männer werden dann erst recht nicht mehr in der Lage sein, die dafür erforderlichen Mittel aufzubringen.

Wie an anderer Stelle im Buch detaillierter erläutert wird, mögen diese Männer zwar durchaus noch erfolgreich bei der Erfüllung der ersten großen Lebensaufgabe (sich selbst zu erhalten; Kompetenzverlustvermeidung während des eigenen Lebens) sein, sie scheitern jedoch – anders als die Frauen ihrer Gesellschaft – an der zweiten großen Lebensaufgabe, nämlich einen wesentlichen Teil ihrer eigenen Kompetenzen an die nächste Generation weiterzugeben (Kompetenzverlustvermeidung über das eigene Leben hinaus). In eher einfachen, wenig entwickelten und gering arbeitsteiligen Gesellschaften, in denen ein Großteil der Menschen keine qualifizierte Bildung erlangt, ist Letzteres im Allgemeinen nur per Familiengründung (das heißt, per Fortpflanzung) möglich. Auch aus diesem Grund sind die Geburtenraten in Entwicklungsländern in der Regel deutlich höher als in entwickelten Gesellschaften: Die aus evolutionärer Sicht zweite große Lebensaufgabe jedes Menschen lässt sich – wie gesagt – in eher einfachen, wenig entwickelten und gering arbeitsteiligen Gesellschaften praktisch nur per Fortpflanzung (Weitergabe der eigenen genetischen Kompetenzen) erfüllen. In modernen Gesellschaften, in denen ein Großteil der Menschen komplexe, auf Wissen beruhende kulturelle Kompetenzen besitzt, existiert als Alternative für die zweite große Lebensaufgabe auch (keineswegs ausschließlich) die Weitergabe von kulturellen Kompetenzen an die nächste Generation. Um ein extremes Beispiel zu nennen: Die Bedeutung Isaac Newtons für die Folgegenerationen bemisst sich nicht an der Zahl seiner Kinder (Newton blieb lebenslänglich kinderlos).

In wenig entwickelten, polygamen islamischen Gesellschaften sind folglich nicht die Frauen die am stärksten benachteiligten Personen, sondern statusarme Männer, die zeitlebens nur eine geringe Chance auf Familiengründung beziehungsweise die Erfüllung der zweiten großen Lebensaufgabe besitzen. Sie sind im Grunde zu einem sinnlosen Leben verdammt. Mitunter bleibt nach ihrem Tod von ihnen nichts mehr zurück, so als hätten sie nie gelebt. Die wichtigsten, ihnen zur Verfügung stehenden Lebensalternativen wurden zum Teil bereits genannt: Anschluss an eine Miliz, Selbstmordattentat, Emigration.

Probleme mit einer größeren Zahl an perspektivlosen ausgegrenzten Männern dürften auch in früheren islamischen Gesellschaften bestanden haben, denn Polygamie war im Islam seit Anbeginn an erlaubt. Hinzu kommt, dass das Leben des Propheten für Muslime als Vorbild (Sunna) gilt. Mohammed selbst hatte gleichzeitig mindestens 9 Ehefrauen (gemäß einer Sondergenehmigung, die ihm in den Koranversen 33:50-5156 zuteilwird) und daneben weitere Konkubinen und Sklavinnen. Mehrere Ehefrauen zu haben kann im Islam folglich sogar als gute religiöse Praxis ausgelegt werden. Die Schattenseite davon ist jedoch stets, dass für einen nennenswerten Teil der Männer in der gleichen Population dann keine Ehefrau mehr zu finden ist. Dies mag ein entscheidender Grund für das hohe Ausmaß an Sklaverei während der Früh- und Blütezeit des Islam gewesen sein. In Weltgeschichte der Sklaverei schreibt Egon Flaig in diesem Zusammenhang57:

Als die Muslime ihr Weltreich eroberten, errichteten sie das größte und langlebigste sklavistische System der Weltgeschichte. Die islamische Sklaverei wurde seit dem 19. Jh. beschönigt.

Möglicherweise konnte der soziale Friede im damaligen islamischen Weltreich nur durch die fortwährende Zufuhr von Sklavinnen und (oftmals kastrierten) Sklaven aufrechterhalten werden. Und wie bereits erwähnt wurde, hatte sich selbst der Prophet Mohammed dieses probaten Mittels der sozialen Befriedung bedient58: Nach seinen erfolgreichen Feldzügen wurden die erbeuteten ungläubigen Frauen regelmäßig unter den muslimischen Kämpfern als Sklavinnen verteilt.

In einigen neueren wissenschaftlichen Arbeiten wird die These vertreten, dass monogame (genauer: auf normativer Monogamie beruhende) Gesellschaften im Allgemeinen sowohl nach innen (innerhalb der Gesellschaft) als auch außen (gegenüber Nachbarländern) friedlicher sind als polygame Gesellschaften. Aufgrund der geringeren intrasexuellen Konkurrenz (Konkurrenz unter Männern um Frauen) und der niedrigeren Zahl an unverheirateten Männern komme es in ihnen unter anderem zu geringeren Kriminalitätsraten, insbesondere bei Vergewaltigung, Missbrauch, Mord, Körperverletzung, Raub und Betrug. Dies sei letztlich der Grund, warum sich normative Monogamie weltweit stärker durchgesetzt hat als Polygamie5960.

Denn aus evolutionärer Sicht ist die weltweite Verbreitung von normativer Monogamie zunächst alles andere als naheliegend: Warum sollten machtvolle Männer damit einverstanden sein, sich zu einer Zeit auf lediglich eine Ehefrau zu beschränken, wenn sie in ihrer Gesellschaft leicht viele Frauen haben könnten? Dies wäre in etwa vergleichbar damit, dass reiche Männer plötzlich damit einverstanden sind, nur ein maximales Vermögen von beispielsweise 1 Million Euro besitzen zu dürfen.

Die Autoren Henrich, Boyd und Richerson weisen in ihrer Arbeit The puzzle of monogamous marriage auf die Bedeutung des Christentums bei der weltweiten Verbreitung von normativer Monogamie hin. Zudem stellen sie die These auf, dass normative Monogamie der Demokratie und der Gleichberechtigung der Geschlechter historisch vorausgegangen sei, sie möglicherweise also eine Voraussetzung dafür ist61.

Die obigen Erläuterungen könnten erklären, warum die Flüchtlingsströme aus vielen Ländern (einschließlich der Kriegsländer Afghanistan, Irak und Syrien) ein dermaßen unausgewogenes, zum Männlichen hin tendierendes Geschlechterverhältnis aufweisen. Beispielsweise kamen in 2015 aus Gambia ca. 22 Männer pro Frau nach Deutschland, aus Mali ca. 34, aus dem Tschad ca. 21 und aus Bangladesch immerhin noch ca. 11. Länderübergreifend betrachtet scheinen die Männer nämlich weniger vor Krieg, sondern primär hin zu den europäischen Frauen zu fliehen. Ihre Hoffnung dürfte es sein, in Europa leichter eine Frau für sich gewinnen zu können als in ihrem polygamen, islamischen Heimatland.

In diesem Zusammenhang fällt auch die große Zahl der im Internet abrufbaren sex-orientierten Fluchtreklameseiten auf, in der ausdrücklich mit willigen und jederzeit leicht zu habenden europäischen Frauen geworben wird (siehe Seite →). Im Laufe des vorliegenden Buches wird angemerkt (vergleiche Seite →), dass die relativ zur Bevölkerungsgröße außergewöhnlich hohen Zuwandererzahlen aus dem kleinen islamischen westafrikanischen Gambia am ehesten mit dem dort weit verbreiteten Sex-Tourismus europäischer Frauen zu erklären sind62.

Zudem kamen die starken Flüchtlingsströme der Jahre 2015 und 2016 überwiegend aus islamischen Gesellschaften mit legaler Polygamie (siehe Abbildung 4: Länder mit legaler Polygamie auf Seite →). Zu diesen gehören auch die meisten Nationen, in denen sich in den letzten Jahren schwere Bürgerkriege oder sonstige soziale Unruhen ereignet haben. Ferner ist der Terrorismus-Index der polygamen, islamischen Länder im Mittel höher als bei den monogamen Nationen (siehe Globaler Terrorismusindex auf Seite →). Ein ähnliches Bild ergibt sich beim Peace-Index (Friedensindex): Bei den Ländern mit legaler Polygamie nimmt er im Mittel einen ungünstigeren Wert an als bei den monogamen Nationen (siehe Globaler Friedensindex auf Seite →).

Eines der markantesten Ergebnisse der vorliegenden Studie ist nun aber, dass sich die in den Herkunftsindikatoren (beispielsweise Globaler Terrorismusindex; Globaler Friedensindex) ausdrückenden Unterschiede zwischen der islamischen und restlichen Welt auch im durchschnittlichen Gewaltkriminalverhalten der jeweiligen Zuwanderer in Deutschland ausdrücken. Anders gesagt: Es lässt sich in Deutschland ein signifikanter Zusammenhang zwischen der durchschnittlichen Kriminalitätsrate von Zuwanderern bei Gewaltkriminalität (inklusive gewaltbetonten Sexualstraftaten) und der vorherrschenden Religion ihres Heimatlandes herstellen.

Beispielsweise waren im Jahr 2015 die aus islamischen afrikanischen Ländern stammenden Zuwanderer pro Kopf ca. 17,52 Mal so häufig tatverdächtig für Gewaltkriminalität (siehe Tabelle 64 auf Seite → zu den im vorliegenden Buch untersuchten Straftatenkategorien) wie Deutsche (mit und ohne Migrationshintergrund) und ca. 50,89 Mal so häufig wie in Deutschland lebende Ostasiaten der Länder China, Japan, Südkorea und Taiwan. Damit waren sie zugleich pro Kopf ca. 3,2 Mal so häufig tatverdächtig für entsprechende Straftaten wie Zuwanderer aus christlichen afrikanischen Ländern. Diese Differenz lässt sich nicht allein auf die in den beiden afrikanischen Populationen vorliegenden unterschiedlichen Geschlechterverhältnisse zurückführen. Weist man nämlich alle Gewaltdelikte ausschließlich dem männlichen Teil einer Population zu, dann wären in 2015 die aus islamischen afrikanischen Ländern stammenden männlichen Zuwanderer pro Kopf noch immer ca. 2,67 Mal so häufig tatverdächtig für Gewaltkriminalität gewesen wie männliche Ausländer aus christlichen afrikanischen Ländern.

Die genannten Differenzen blieben für das Jahr 2016 recht konsistent bestehen, was aufgrund der hohen Fallzahlen in der Straftatenkategorie Gewaltkriminalität im Grunde auch nicht anders zu erwarten war. So gab es in 2016 allein innerhalb der Population der aus islamischen afrikanischen Ländern stammenden Zuwanderer insgesamt 9.994 Tatverdächtige für Gewaltkriminalität, in 2015 waren es 8.522 Tatverdächtige in der zu diesem Zeitpunkt noch etwas kleineren Population.

Dementsprechend waren im Jahr 2016 die aus islamischen afrikanischen Ländern stammenden Zuwanderer pro Kopf ca. 18,91 Mal so häufig tatverdächtig für Gewaltkriminalität wie Deutsche und ca. 55,03 Mal so häufig wie in Deutschland lebende Ostasiaten der Länder China, Japan, Südkorea und Taiwan. Damit waren sie zugleich pro Kopf ca. 3,31 Mal so häufig tatverdächtig für entsprechende Straftaten wie Zuwanderer aus christlichen afrikanischen Ländern. Weist man alle Gewaltdelikte ausschließlich dem männlichen Teil einer Population zu, dann wären in 2016 die aus islamischen afrikanischen Ländern stammenden männlichen Zuwanderer pro Kopf ca. 2,46 Mal so häufig tatverdächtig für Gewaltkriminalität gewesen wie männliche Ausländer aus christlichen afrikanischen Ländern.

In ähnlicher Weise lässt sich das Pro-Kopf-Kriminalverhalten der Ausländer aus allen 101 christlichen Ländern mit dem der Ausländer aus allen 51 islamischen Ländern (ohne Europäische Union und Türkei, siehe Seite → zur Definition christliches versus islamisches Land) vergleichen: Im Jahr 2016 waren die aus den 51 islamischen Ländern stammenden Zuwanderer pro Kopf ca. 2,48 Mal so häufig tatverdächtig für Gewaltkriminalität wie Ausländer aus den 101 christlichen Ländern. Weist man alle Gewaltdelikte ausschließlich dem männlichen Teil einer Population zu, dann wären in 2016 die aus den 51 islamischen Ländern stammenden männlichen Zuwanderer pro Kopf ca. 1,95 Mal so häufig tatverdächtig für Gewaltkriminalität gewesen wie männliche Ausländer aus den 101 christlichen Ländern.

Bislang werden die genannten (realen) Zahlen in der öffentlichen Debatte noch weitestgehend ignoriert. Speziell diejenigen, die den Zuzug von Asylbewerbern bedenkenlos begrüßt haben, sind meist recht schnell dabei, die zum Teil sehr schlechten Zahlen schönzureden. So heißt es dann etwa, die hohen Pro-Kopf-Tatverdächtigenzahlen unter den Zuwanderern bei Gewaltdelikten erklärten sich bereits dadurch, dass diese überwiegend männlich und durchschnittlich jünger und ärmer als Deutsche seien und häufiger in Großstädten lebten. Diese Faktoren erhöhten statistisch gesehen das Risiko, straffällig zu werden63. Anders gesagt: Der Grund für die höheren Pro-Kopf-Tatverdächtigenzahlen unter Zuwanderern liegt gemäß solchen Auffassungen primär in deren Sozialstruktur begründet. Das geben die Zahlen jedoch nicht her. Tatsächlich scheint die vorherrschende Religion (beziehungsweise die Kultur) des Herkunftslandes ein mindestens ebenso großer Einflussfaktor zu sein64.

Eine andere gern verbreitete These lautet, dass die höheren