Das Reich aller gestillten Sehnsucht - Sandra Göbel - E-Book

Das Reich aller gestillten Sehnsucht E-Book

Sandra Göbel

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Beschreibung

Das Buch ist ein Gleichnis über den Umgang mit der göttlichen Offenbarung. Es erzählt, wie Gott, der allmächtige König, seine Offenbarung als Licht in die Welt sendet, um Seine Geschöpfe zu Sich einzuladen. Davon, wie einige die Einladung ausschlagen, andere zögern und wieder andere sich direkt auf den Weg machen - geleitet von dem Licht. Und von den Herausforderungen auf dem Weg, von Begegnungen - fruchtbaren und weniger fruchtbaren - und wer letztlich am Ziel ankommt und wer sich auf dem Weg wieder verliert...

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EPUB

Seitenzahl: 50

Veröffentlichungsjahr: 2018

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DASREICHALLERGESTILLTENSEHNSUCHT

von Sandra Göbel

Vorwort

Die folgende Geschichte ist nichts weiter als ein Gleichnis. Ein Gleichnis mit einer Aussage, die genauso richtig wie falsch sein kann.

Möge sich jeder  hierzu seine eigene Meinung bilden. Niedergeschrieben wurde es jedenfalls nach bestem Wissen und Gewissen.

Sollte das Gleichnis einen Kern treffen, der in Deinem Sinne wäre, Herr, dann gib, dass es hinaus in diese Ummah strahlt und eine segensreiche Wirkung tut!

Dann bitte ich Dich um Dein Wohlwollen über Deiner Dienerin und jeden, der es liest und sich davon inspirieren lässt!

Sollte ich mich jedoch etwa mit meiner Aussage vollkommen geirrt haben, möge mein unendlich Gütiger Herr mir vergeben! Möge Er darüber hinaus jeden Leser vor jeglichem Schaden durch meinen potenziellen Irrtum bewahren!

Amin, Du Herr aller Welten!

Casablanca, den 02. Juni 2014

Das Reich aller gestillten Sehnsucht

I

Zu einer Zeit, die war, ist und noch sein wird, gab, gibt es und wird es geben einen unvergleichlich reichen und mächtigen König, der in uneingeschränkter Gerechtigkeit und mit beispielloser Barmherzigkeit über sämtliche Welten in sämtlichen Universen herrschte. Und es waren ihrer gar viele. In vollkommener Harmonie bewegten sie sich in ihren jeweiligen Sphären und Umlaufbahnen, ohne je aneinanderzustoßen, und boten den verschiedensten Arten von Geschöpfen ihren Lebensraum. Und in einer dieser unzähligen Welten in ihren unzähligen Universen lebten die Laternenwesen.

Es waren Wesen von ganz eigener Beschaffenheit. Wesen, die zwar zu einem großen Teil aus demselben Stoff bestanden wie die Welt, in der sie lebten, und ihr daher auch sehr zugetan und auf starke Weise mit ihr verhaftet waren, die aber darüber hinaus von dem König ein besonderes Gut anvertraut bekommen hatten, durch welches sie sich von sämtlichen Geschöpfen in sämtlichen Universen unterschieden. Es war ein kleines Flämmchen der Sehnsucht, welches der König jeder Laterne behutsam eingehaucht hatte. Und dieses Flämmchen war es, welches den Laternenwesen die Fähigkeit verlieh, eine unter allen Geschöpfen einzigartige Beziehung zu dem König einzugehen und zu pflegen.

Ja, das Flämmchen machte die Laternenwesen in den Augen des Königs so teuer, dass er inmitten seines unermesslichen Herrschaftsgebietes, dessen Grenzen kein Geschöpf in keinem der unzähligen Universen je erreicht hätte oder je erreichen könnte, einen besonderen Ort der Begegnung für sie erwählt hatte. Ein kleines Reich, welches die höchsten Gipfel eines majestätischen Gebirges krönte, und welches er liebevoll so wunderschön gestaltet hatte, wie keiner seiner vielen, verschiedenartigen Untertanen es sich wohl je hätte erträumen können.

Es war ein Reich, das keine zutiefst gehegte Sehnsucht, keinen noch so geheimen Wunsch offen ließ. Ein Reich, welches denjenigen, der es betrat, in eine nie zuvor gekannte Glückseligkeit eintauchen und alles, was vorher war oder was noch sein könnte, vergessen ließ. Niemand, der dieses Reich einmal betreten und die zauberhafte Aussicht von seinen hohen Gipfeln herab genossen hatte, wollte es je wieder verlassen.

Solange das Flämmchen auch nur leise flackerte, würde es in seinem Wirt, dem Laternenwesen, zumindest eine ferne Erinnerung an jenes Reich wachhalten. Es bräuchte nur ein Licht, an dem sich das Flämmchen neu entzünden und von dem es sich nähren könnte, und es würde seinem Wirt zu einem untrüglichen Kompass hin zu jenem Reich werden.

II

Deshalb nahm der König im Zuge der Überreichung dieses teuren Geschenks auch jedem einzelnen Laternenwesen das Versprechen ab, sein Flämmchen um jeden Preis am Brennen zu halten. Er seinerseits würde dann auch ein solches Licht in die Welt senden. Und wehe dem, der sein Flämmchen vernachlässigte! 

So schienen die Flämmchen also auf unerklärliche Weise mit diesem Reich in Verbindung zu stehen. Ja, sie schienen einzig und allein darauf ausgerichtet zu sein, in ihrem Wirt Sehnsucht nach diesem Ort zu erwecken und auf ein solch leitendes Licht zu warten. Doch, ach, sie waren recht schwach und der übermächtigen Anziehung, welche die Welt mit all ihrer Schönheit, mit all ihren Verlockungen und Reizen auf die Laternenwesen ausübte, kaum gewachsen!

Erschwerend kam hinzu, dass die Laternen nach und nach Dreck ansetzten, denn nicht jedes Laternenwesen war darum bemüht, sie sauber zu halten. Auf manchen hatte sich, da sie offensichtlich längere Zeit nicht geputzt worden waren, bereits eine harsche Dreckkruste gebildet. Ihre Flämmchen waren, entgegen dem Versprechen, das die Laternenwesen dem König einst gegeben hatten, beinahe erstickt. Andere waren von einer dicken, wieder andere von einer weniger dicken Staubschicht bedeckt. Und noch wieder andere waren so trübe, dass ihr Flämmchen Mühe hatte, seinen Schein nach außen dringen zu lassen. Nur einige wenige Laternen wiederum waren sehr klar und nur an manchen Stellen leicht staubig.

III

Obwohl nun der König ein überaus großzügiger Gastgeber war und wirklich jedes Laternenwesen von Herzen gerne in dem wundersamen Reich aller gestillten Sehnsucht willkommen geheißen hätte, hatte er dennoch dafür gesorgt, dass das Reich nicht gänzlich frei zu betreten war. Nein, wie es bei jedem wohlgehüteten Schatz der Fall ist, musste derjenige, der sich dort niederzulassen wünschte, es sich zunächst verdienen.

So war das Reich, abgesehen von seiner schwer zugänglichen Lage auf den Gipfeln jenes hohen Gebirges, zusätzlich noch von einem dicken und hochaufragenden Gemäuer umgeben, welches sein kostbares Innenleben wie eine Festung beschützte. Von außen sah das Bauwerk auf den ersten Blick gar nicht einladend aus. Nur die riesige, Tag und Nacht weit geöffnete Pforte strafte die vermeintliche Ungastlichkeit Lügen.

Zu dem Gemäuer hinauf führten mehrere verschiedene, sehr schmale Pfade. An schroffen Felswänden entlang, vorbei an steil abfallenden Hängen schlängelten sie sich in unterschiedlicher Länge den Berg hinauf. Manche nahmen einen direkteren Weg und waren dementsprechend sehr steil. Andere wiederum führten in langen Serpentinen stetig weiter bergauf.

Alle waren sie jedoch umsäumt von teils mehr, teils weniger dichtem Dornengestrüpp, welches es dem Wanderer nicht leicht machte voranzuschreiten. Ja, streckenweise überwucherte es die Pfade völlig, und nur unter äußersten Anstrengungen und nicht ohne den einen oder anderen Kratzer davonzutragen, konnte man sich hindurchkämpfen.