Das Schloss der verlorenen Weihnachten - René Burkhard - E-Book

Das Schloss der verlorenen Weihnachten E-Book

René Burkhard

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Beschreibung

Das Schloss der verlorenen Weihnachten erzählt die Geschichte zweier Kinder, Mira und Joris, die sich in einer verschneiten Welt auf die Suche nach der Erinnerung, dem Vertrauen und dem verschwundenen Zauber der Weihnacht begeben. Begleitet vom silbernen Fuchs mit der kleinen Glocke und der leuchtenden goldenen Feder, reisen sie durch magische Orte voller vergessener Geschichten, geheimnisvoller Symbole und leuchtender Zeichen. Sie durchqueren das stille Dorf Lichtenthal, entdecken die Bibliothek der verlorenen Geschichten, berühren den Baum der Erinnerungen und erwecken die Zeit im Turm des Vertrauens. Auf ihrer Reise begegnen sie Wesen und Orte, die längst in Vergessenheit geraten sind und bringen durch ihr Herz und ihren Mut Licht in eine Welt, die einst voller Wärme war. Mit poetischen Bildern, einer tiefen Botschaft und liebevollen Details lädt die Erzählung kleine und große Leserinnen und Leser zu einer berührenden Reise ein. Jede Szene ist getragen von der Sehnsucht nach dem echten Weihnachtsgefühl, nach Liebe, Geborgenheit und der Kraft, selbst etwas zu verändern. Ein modernes Märchen voller Hoffnung, Magie und stiller Weisheit. Für Kinder ab 5 zum Vorlesen und ab 7 zum Selber lesen und für Erwachsene eine wunderschöne Weihnachtsgeschichte, die lange im Herzen nachklingt.

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Seitenzahl: 73

Veröffentlichungsjahr: 2025

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René Burkhard

René Burkhard, geboren 1958, lebt im Zürcher Unterland und schreibt mit Herz und Fantasie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Nach vielen Jahren als engagierter Wirtschaftslehrer hat er sich ganz seiner Leidenschaft für das Erzählen von Geschichten gewidmet.

Seine Bilderbücher – darunter Die Heimat der Teddybären, Kuschelbär Benny geht zum Zahnarzt, Teddy Balu – Beim Arzt und mit Freunden im Notfall, Nuss das Eichhörnchen und seine Abenteuer im Wald und Nussi braucht seine Freunde – verbinden liebevolle Erzählkunst mit pädagogischem Wert. Auch sein Jugendbuch Max und die chaotischen Abenteuer begeistert mit Humor und Tiefgang.

Darüber hinaus schreibt René poetische Gutenachtgeschichten für Erwachsene – kleine literarische Lichtblicke, die zum Innehalten und Träumen einladen.

Seine Geschichten laden zum Staunen, Mitfühlen und Nachdenken ein – und zeigen, wie Fantasie, Freundschaft und Mut die Welt ein Stück heller machen. Alle Bücher sind im Handel erhältlich und auch als E-Book verfügbar.

Kinderbücher vom selben Autor:

Inhaltsverzeichnis

Als das Licht verschwand

Die goldene Feder

Die Botschaft des Medaillons

Das Rätsel der Zeit

Die Bibliothek der verlorenen Geschichten

Der Baum der Erinnerungen

Das vergessene Dorf

Der Glockenturm und das vergessene Lied

Der Baum, der flüstern konnte

Der See der verlorenen Wünsche

Das Haus der schlafenden Träume

Der Garten der vergessenen Farben

Die Uhr, die auf Vertrauen wartete

Die Bibliothek ohne Worte

Der Leuchtturm ohne Licht

Der Saal der verstummten Melodien

Der Wald der flüsternden Spiegel

Der Sternenkreuzweg

Das Schloss der verlorenen Weihnachten

Das Erwachen der Weihnachtsfee

Einleitung

In einer Zeit, in der der Winter still durch die Straßen zog und die Welt ein wenig langsamer atmete, beginnt unsere Geschichte.

Es war die Nacht vor Weihnachten – jene besondere Nacht, in der Träume näher rücken und Erinnerungen wie funkelnde Schneeflocken durch die Herzen tanzen.

Niemand wusste, ob Magie wirklich existiert. Doch wenn man ganz still war, und das Herz weit öffnete, konnte man sie manchmal spüren.

Dies ist die Geschichte von Liora – einer Fee voller Licht und Sehnsucht – und von zwei Kindern, Mira und Joris, die sich auf eine Reise begaben, um das zu finden, was fast verloren war: die Hoffnung, die Liebe und den Zauber der Weihnachten.

Als das Licht verschwand

Früher, vor vielen, vielen Jahren, war Weihnachten en ganz anders. Nicht so hektisch und voll mit Geschenken, sondern warm und hell – fast so, als ob die ganze Welt in ein sanftes, goldenes Licht getaucht wäre. Die Lichter funkelten nicht nur in den Fenstern der Häuser, sondern auch tief in den Herzen der Menschen. Überall hörte man fröhliches Kinderlachen, das durch die Straßen tanzte, während die Erwachsenen zusammen sangen und Geschichten erzählten. Selbst der Schnee, der leise vom Himmel fiel, schien fröhlicher zu sein – als würde er nicht einfach nur fallen, sondern tanzen und wirbeln, als wolle er alle verzaubern.

In diesen besonderen Zeiten erzählte man sich von einer geheimnisvollen Gestalt, die nur wenige zu Gesicht bekamen: der Weihnachtsfee. Ihr Name war Liora – ein Name, der so zart klang wie das leise Läuten von Glöckchen in einer stillen Winternacht. Liora war keine gewöhnliche Fee. Sie war leicht und hell wie ein kleiner Stern, der am Himmel funkelte. Ihre Flügel schimmerten silbern und glitzerten im Mondlicht wie gefrorene Träume, die zum Leben erwachten. Ihr Haar war so golden wie die ersten Sonnenstrahlen am Morgen, und ihre Augen leuchteten warm und freundlich, wie Bernstein, der selbst in der dunkelsten Nacht Trost schenkte.

Doch Liora war nicht einfach nur da. Man konnte sie nicht einfach sehen, wenn man nur mit den Augen schaute. Sie zeigte sich nur denjenigen, die mit dem Herzen sahen. Den Kindern, die noch fest an Wunder glaubten und ihre Augen vor Freude strahlen ließen. Den alten Menschen, die sich an die Magie der Weihnachten erinnerten und sie tief in ihrem Inneren bewahrten.

Und manchmal auch denen, die traurig waren und ein kleines bisschen Licht und Hoffnung brauchten.

In der Nacht vor Weihnachten en flog Liora durch die ganze Welt. Ganz leise, fast wie ein sanfter Windhauch, streute sie ihren Feenstaub über die schlafenden Städte und Dörfer. Sie berührte die Fenster mit einem Hauch von Hoffnung und flüsterte den Menschen süße Träume ins Ohr – Träume, die sie am nächsten Morgen vielleicht nicht mehr ganz genau erinnern konnten, die aber ein warmes, glückliches Gefühl in ihrem Herzen hinterließen.

Liora hatte eine ganz besondere Gabe: Sie konnte Streit mit einem einzigen Lächeln heilen, verlorene Wünsche wiederfinden und denen, die sicheinsam fühlten, einen Moment voller Geborgenheit schenken. Man erzählte sich sogar, dass sie den Tieren half, den Weg durch den tiefen Schnee zu finden, und dass ihr Licht selbst die dunkelsten Wälder erhellte, damit niemand sich fürchten musste.

Doch eines Tages geschah etwas, das niemand verstehen konnte. Liora verschwand spurlos. Ein ganzes Jahr verging. Dann zwei. Schließlich fünf Jahre. Und mit ihrem Verschwinden schien auch das Besondere an Weihnachten en verloren zu gehen.

Die Lichter wurden heller, ja, aber sie fühlten sich nicht mehr warm an. Die Geschenke wurden größer, doch sie bedeuteten nicht mehr so viel wie früher. Und die Menschen hetzten durch die Adventszeit, als wäre sie ein Wettlauf, bei dem es nur ums Gewinnen ging – nicht mehr um das Wunder, das Weihnachten en eigentlich sein sollte.

Niemand wusste, was mit Liora geschehen war. Manche sagten, sie sei müde geworden von all der Traurigkeit in der Welt. Andere glaubten, die Menschen hätten sie einfach vergessen. Doch die Wahrheit war viel trauriger und geheimnisvoller.

Liora war gefangen. Gefangen in einem Schloss, das niemand kannte. Versteckt hinter dickem Nebel, tiefem Schnee und einem Zauber, der so stark war, dass er alles verbarg – sogar die Zeit selbst.

Das Schloss war einst volles Licht und fröhlicher Musik gewesen. Doch jetzt lag es still und kalt in einem verborgenen Tal, umgeben von einem dunklen Wald, den kein Mensch mehr betrat. Die Fenster waren mit Eis bedeckt, die Türen fest verschlossen. Und ganz oben, in einem hohen Turm, wartete Liora – Tag für Tag, Nacht für Nacht. Ihr Licht wurde schwächer, und ihre Flügel verloren ihren Glanz. Denn ohne die Hoffnung und die Liebe der Menschen konnte sie nicht fliegen. Und ohne die Magie der Weihnachten konnte sie nicht frei sein.

Die Welt drehte sich weiter, die Menschen vergaßen langsam, und Weihnachten en wurde immer stiller.

Bis zu dem Tag, an dem zwei Kinder auf einer verschneiten Wiese eine goldene Feder fanden. Eine Feder, die so hell leuchtete wie ein Sonnenstrahl, der sich mutig durch den Schnee kämpfte. Eine Feder, die leise flüsterte: „Hilf mir.“

Und genau an diesem Tag begann ein neues Abenteuer – ein Abenteuer voller Hoffnung, Freundschaft und der Magie, die nur Weihnachten en schenken kann.

Die goldene Feder

Der Schnee knirschte leise unter den dicken Stiefeln von Mira und Joris, während sie durch die endlose weiße Winterlandschaft stapften. Es war einer dieser besonderen Tage, an denen die Welt so still schien, als hätte der Schnee all ihre Geräusche verschluckt. Kein Vogel zwitscherte, kein Wind rauschte durch die Bäume – nur das sanfte Knirschen ihrer Schritte war zu hören.

Mira war elf Jahre alt, ein aufgewecktes Mädchen mit wachen Augen und einem Herzen voller Neugier. Sie hatte eine besondere Gabe: Sie konnte die Sprache der Bäume verstehen. Wenn der Wind durch die Äste strich, hörte sie Geschichten, die sonst niemand wahrnahm – alte Erinnerungen, flüsternde Geheimnisse, manchmal sogar Lieder, die längst vergessen waren.

Joris, zwölf Jahre alt und ihr bester Freund, war ruhig und nachdenklich, mit einem Blick, der oft in die Ferne schweifte. Auch er trug ein Wunder in sich: Er konnte die unsichtbaren Wesen sehen, die zwischen den Schneeflocken tanzten, und sprach mit Tieren, als wären sie alte Freunde. Zusammen waren sie ein unschlagbares Team – verbunden durch Vertrauen, Mut und die geheimnisvolle Aufgabe, die ihnen bevorstand.

Die hohen Bäume standen wie geduldige Wächter am Waldrand, ihre Äste schwer beladen mit glitzerndem Schnee. Der Himmel war milchig grau, als hätte jemand ein großes, weiches Tuch darübergelegt.

Plötzlich blieb Mira stehen. Ihre Augen leuchteten, als sie auf etwas im Schnee zeigte. „Schau mal da vorne!“, rief sie aufgeregt.

Joris trat neugierig näher und blinzelte in die Sonne, die sich zaghaft durch die Wolken kämpfte. „Ist das … eine Feder?“, fragte er vorsichtig.

Gemeinsam knieten sie sich in den kalten Schnee. Dort lag sie – eine einzige, zarte Feder, die in einem warmen Goldton schimmerte. Sie war so fein und leicht, dass man fast Angst hatte, sie könnte im nächsten Moment vom Wind davongetragen werden. Doch das Seltsame war: Diese Feder leuchtete so hell, als hätte jemand einen kleinen Sonnenstrahl eingefangen und in ihr versteck