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Manchmal denke ich zurück an die ersten Gutenachtgeschichten, die ich einfach so auf Facebook veröffentlicht habe. Es begann ganz spontan, ein paar Worte hier, eine kleine Erzählung dort und schon bald entfalteten sie ein Eigenleben. Die Resonanz war überwältigend und hat mich tief berührt. Viele von euch schrieben mir, wie sehr euch meine Geschichten bewegt haben, wie sie eure Abende bereicherten und euch geholfen haben, zur Ruhe zu kommen. Für mich ist es nicht wichtig, wie viele Bücher am Ende verkauft werden. Was wirklich zählt, sind die Herzen, die ich mit meinen Zeilen erreiche. Es geht darum, eine Verbindung zu schaffen, eine sanfte Brücke zwischen meinem Schreiben und eurer Welt. Genau das hat mich dazu inspiriert, diesen Geschichtenband zu veröffentlichen, als eine Einladung an euch, gemeinsam in Geschichten einzutauchen, die das Leben selbst geschrieben hat. In Leises Sterneflüstern findet ihr nicht nur Reflexionen über das alltägliche Leben, sondern auch immer einen Funken Hoffnung und eine Lösung. Sie sollen euch helfen, den Tag weicher ausklingen zu lassen und in eine ruhige Nacht zu gleiten. Vielleicht entdeckt ihr beim Lesen sogar Facetten von euch selbst oder Gedanken, die euch nahegehen.
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Seitenzahl: 165
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Nächtliche Geschichten für Ruhe suchende Herzen
Alle Rechte der Vervielfältigung, Bearbeitung und Übersetzung, ganz oder teilweise, sind für alle Länder vorbehalten. Die Autorin oder der Autor oder Herausgeber ist alleinige*r Inhaber*in der Rechte und verantwortlich für den Inhalt dieses Buches. Das Gesetz über geistiges Eigentum verbietet Kopien oder Vervielfältigungen, die für eine kollektive Nutzung bestimmt sind. Jede vollständige oder teilweise Darstellung oder Vervielfältigung, die durch ein beliebiges Verfahren ohne die Zustimmung der Autorin oder des Autors oder seinen Berechtigten oder Rechtsnachfolger*innen erfolgt, ist rechtswidrig und stellt eine Fälschung im Sinne der Artikel L.335-2 ff. des Gesetzes über das geistige Eigentum dar. ISBN 9783759782984
René Burkhard, am 13. Februar 1958 in Zürich geboren, entführt seine Leserschaft in „Träume unter Sternen: Gute Nachtgeschichten für Erwachsene“ auf eine magische Reise in die Welt der Nachtträume. Burkhard, der sein Zuhause im malerischen Zürcher Unterland gefunden hat, ist kein Neuling auf dem Gebiet des literarischen Schaffens. Mit einer Vielfalt von Werken, die von tiefgründiger Romantik bis zu spannungsgeladenen Thrillern reichen, hat er eine bunte Palette an Geschichten geschaffen, die die Herzen seiner Leser bewegen.
Mit seinem Debütroman „Peter sucht das Glück“, einer gefühlvollen Erzählung über die inneren Konflikte der Liebe, hat Burkhard bereits einen starken Eindruck hinterlassen. Die Fortsetzung dieser emotionalen Reise fand ihren Höhepunkt in „Glück und Unglück sind eng verbunden“, einem Werk, das die Bedeutung des familiären Zusammenhalts eindringlich unterstreicht.
Sein Talent für Hochspannung bewies er in „Alpen Tod“, einem Thriller, der die dunklen Seiten von Bestechung und Korruption in der Schweiz auslotet. Neben seinen Werken für das erwachsene Publikum zeigt Burkhard auch eine sanfte Seite für jüngere Leser: Seine Bilderbücher „Nussi, das Eichhörnchen“ und „Balu, der Teddybär“ sind von seiner Liebe zu Kindern inspiriert und haben das Herz vieler junger Leser und ihrer Eltern erobert.
Bevor er sich uneingeschränkt seiner Leidenschaft für das Schreiben widmete, war René Burkhard als Lehrperson für Wirtschaft und Gesellschaft tätig. Diesen Berufsweg legte er im Jahr 2021 nieder, um sich durch verschiedene Ausbildungen im Bereich des Schreibens weiterzubilden.
In „Träume unter Sternen“ vereint Burkhard sein erzählerisches Können mit Einsichten aus seinem vielseitigen Leben und bildlichen Beschreibungen, die das Licht der Sterne in die nächtliche Stille der Schlafzimmer bringen. Dieses Buch ist ein Zeugnis seiner Fähigkeit, mit Worten zu verzaubern – ein Muss für jeden, der sich nach nächtlicher Ruhe und traumhafter Inspiration sehnt.
Mit großer Vorfreude erwartet die Leserschaft nun den Nachfolgeband „Sternenflüstern: Nächtliche Geschichten für Ruhe suchende Herzen“. René Burkhard verspricht, erneut mit seinen einfühlsamen und zauberhaften Gute-Nacht-Geschichten die Herzen seiner Leserinnen und Leser zu berühren und sie sanft in den Schlaf zu begleiten.
Spiegelungen der Seele
Die Quelle in uns
Die Entschleierung der Schatten
Die Melodie des Selbst
Das Echo verborgener Gefühle
Das Meer der unvergesslichen Sekunden
Das unzerstörbare Licht des Herzens
Im Garten der Erinnerungen
Reise zur Heilung
Momente des Glücks
Im Angesicht der Stille
Unter dem Sternenhimmel der Eintracht
Das Erwachen zu einem neuen Lebenskapitel
Das Erwachen der wahren Werte
Der Garten der Gelassenheit
Die Kunst des Weitermachens
Ein Frühlingserwachen der Herzen
Die Umarmung der Nacht
Die Magie der Nacht
Harmonie der Herzen
Ein neuer Anfang in Italien
Der Funke der Spontanität
Ein neuer Anfang im Herzen der Nacht
Ein Sternenregen des Lebens
Die Nacht der verlorenen Herzen
Das Flüstern des Schicksals
Ein sehr realer Traum: Auf der Suche nach einem Déjà-vu
Zwischen den Fäden des Lebens
Die Melodie der Selbstentdeckung
Liebe Leserinnen und Leser,
manchmal denke ich zurück an die ersten Gutenacht-Geschichten, die ich einfach so auf Facebook veröffentlicht habe. Es begann ganz spontan – ein paar Worte hier, eine kleine Erzählung dort – und schon bald entfalteten sie ein Eigenleben. Die Resonanz war überwältigend und hat mich tief berührt. Viele von euch schrieben mir, wie sehr euch meine Geschichten bewegt haben, wie sie eure Abende bereicherten und euch geholfen haben, zur Ruhe zu kommen.
Für mich ist es nicht wichtig, wie viele Bücher am Ende verkauft werden. Was wirklich zählt, sind die Herzen, die ich mit meinen Zeilen erreiche. Es geht darum, eine Verbindung zu schaffen, eine sanfte Brücke zwischen meinem Schreiben und eurer Welt. Genau das hat mich dazu inspiriert, diesen Geschichtenband zu veröffentlichen – als eine Einladung an euch, gemeinsam in Geschichten einzutauchen, die das Leben selbst geschrieben hat.
In Sterneflüstern findet ihr nicht nur Reflexionen über das alltägliche Leben, sondern auch immer einen Funken Hoffnung und eine Lösung. Sie sollen euch helfen, den Tag weicher ausklingen zu lassen und in eine ruhige Nacht zu gleiten. Vielleicht entdeckt ihr beim Lesen sogar Facetten von euch selbst oder Gedanken, die euch nahegehen.
Nehmt euch die Zeit, noch einmal in die Geschichten einzutauchen und lasst eure Gedanken wandern. Es ist ein kleines Geschenk an euch selbst, diesen Moment der Besinnung und Ruhe zu genießen.
Ich freue mich, euch auf diese Reise mitzunehmen und hoffe, dass jede einzelne Geschichte euch ein Stück näher zu euch selbst bringt.
Mit warmen Grüßen und den besten Wünschen für sanfte Träume
René Burkhard
Wenn der Tag sich dem Ende neigt und die Welt um uns herum in sanfte Dunkelheit gehüllt wird, suchen viele von uns nach einem Moment der Ruhe, nach einem Funken Frieden und vielleicht auch nach Antworten auf die drängenden Fragen unseres Alltags. In diesen stillen Stunden, wenn das Mondlicht zart über die Landschaft schimmert, entsteht Raum für Geschichten, die uns nicht nur trösten, sondern auch bereichern können.
Unsere Welt ist ein buntes Mosaik aus Herausforderungen und Wundern, ein kaleidoskopisches Geflecht aus Freuden und Sorgen, die uns alle betreffen. Manchmal scheinen die Probleme unserer Zeit erdrückend und unlösbar, ob es nun der Klimawandel, soziale Ungerechtigkeit, persönliche Krisen oder die unaufhörliche Hektik des digitalen Zeitalters sind. Doch inmitten all dieser Schwierigkeiten gibt es stets einen Weg, der uns zu unserem inneren Frieden und letztlich zu Glück führen kann.
Diese Sammlung von Gutenachtgeschichten ist ein sanfter Begleiter durch die Dunkelheit, ein flüsternder Freund, der dich auf eine Reise mitnimmt – hinein in eine Welt von Fantasie und Wirklichkeit, wo jede Erzählung die Probleme unserer heutigen Zeit aufgreift und in ein neues Licht taucht. Hier findest du Geschichten von mutigen Herzen, die sich den Widrigkeiten entgegenstellen, von Gemeinschaften, die zusammenhalten, und von der tiefen Weisheit, die in jedem noch so kleinen Augenblick des Lebens verborgen liegt.
Gemeinsam werden wir in diese Geschichten eintauchen und erkennen, dass hinter jedem Problem auch eine Lösung schlummert. Manchmal ist die Lösung einfach und greifbar, manchmal erfordert sie Geduld und Kreativität. Doch eins ist sicher: Es gibt immer einen Weg, glücklich zu werden, auch wenn es zuerst unmöglich erscheint.
Von den stillen Wäldern, in denen die Sterne flüstern, bis zu den geschäftigen Städten, wo die Lichter niemals ausgehen – wir werden Orte entdecken, an denen sich die strahlenden Fäden des Glücks entfalten lassen. Und während du diesen Geschichten lauschst, wirst du vielleicht feststellen, dass die Antworten, die du suchst, nicht immer weit entfernt liegen. Oftmals sind sie tief in deinem eigenen Herzen verwurzelt, bereit, entdeckt und gelebt zu werden.
Vielleicht erinnerst du dich noch an jene Augenblicke aus deiner Kindheit, in denen du sicher und geborgen unter deiner Decke lagst und den beruhigenden Klang einer vertrauten Stimme lauschtest, die dir eine Geschichte erzählte. Diese Momente schenkten dir Wärme und ließen die Welt teilweise heller erscheinen. Genau dieses Gefühl wollen wir mit unseren Geschichten wieder aufleben lassen – jenes Gefühl von Geborgenheit und der Zuversicht, dass alles gut werden kann.
Es mag sein, dass einige der Themen, die wir ansprechen, komplex und herausfordernd sind. Doch wir begegnen ihnen mit einer Mischung aus Einfachheit und Tiefe, um zu zeigen, dass selbst die schwierigsten Themen auf eine Weise betrachtet werden können, die Hoffnung und Lösungen bietet. Unsere Geschichten sind voller Mitgefühl und Authentizität, sie sind nah am Leben und frei von jeglichem Fachjargon. Sie sind geschrieben, um dich zu berühren, um deine Seele zu nähren und dich daran zu erinnern, dass du niemals alleine bist.
In einer Welt, die oft so laut und chaotisch erscheint, laden wir dich ein, einen Moment innezuhalten und diese Geschichten als deinen persönlichen Rückzugsort zu betrachten. Lass uns gemeinsam die Schönheit in den kleinen Dingen entdecken, die Kraft der menschlichen Resilienz feiern und den unerschütterlichen Glauben daran, dass am Ende alles gut werden kann.
Während du dich in die wohlige Wärme deiner Bettdecke kuschelst und die Augen schließt, um den Worten zu lauschen, die dich durch die Nacht begleiten, möchte ich, dass du dich tief mit diesen Geschichten verbunden fühlst. Denn in ihnen steckt keine bloße Fiktion, sondern ein Teil von uns allen – die gemeinsame Hoffnung auf eine bessere und glücklichere Welt.
Das mögest du in diesen Geschichten Trost und Inspiration finden. Mögen sie dich durch die Dunkelheit leiten und das Licht in dir zum Strahlen bringen. Und mögen sie dir, jede Nacht aufs Neue, das Geschenk des Friedens und der Hoffnung schenken, das uns allen so kostbar ist.
In diesem Sinne: Willkommen zu Sternenflüstern, deinen Gutenachtgeschichten. Lass uns gemeinsam träumen, verstehen und vor allem – glücklich werden.
Die kleine Stadt zwischen den sanften Hügeln und tiefen Wäldern war wie ein Ort, an dem die Zeit stillzustehen schien. Hier lebte Anna, eine junge Frau, deren Seele so tief und mysteriös war wie der düstere See am Stadtrand. Anna arbeitete als Buchhändlerin, eine Meisterin ihres Fachs, die mit ihren sorgfältig ausgewählten Buchempfehlungen die Herzen ihrer Kunden zu berühren wusste. Man sagte, sie könne in deren Seelen blicken – ein Talent, das gleichermaßen bewundert, wie gefürchtet wurde.
Eines späten Abends, als der Mond silbern und voll über dem Himmel stand und sein Licht sanft durch die Fenster der Buchhandlung fiel, klopfte es leise an der Tür. Anna erhob den Kopf und erblickte Frau Bergmann, eine Frau, die schon oft ihren Laden betreten hatte. Frau Bergmann war eine elegante, aber verschlossene Persönlichkeit. Anna öffnete die Tür, und ohne ein weiteres Wort begann Frau Bergmann, zwischen den Regalen umherzuwandern.
„Halten Sie nach einem speziellen Buch Ausschau?“, fragte Anna nach einer Weile, wohl wissend, dass die Antwort womöglich komplexer sein würde.
„Nein“, antwortete Frau Bergmann leise. „Ich bin auf der Suche nach mir selbst.“ Ihre Worte hallten in der Stille nach, und Anna spürte, dass dieser Abend anders sein würde als alle bisherigen. Sie führte Frau Bergmann zu einem gemütlichen Lesesessel in einer ruhigen Ecke des Ladens, und gemeinsam setzten sie sich ins warme Licht der Leselampen.
„Es wird oft gesagt“, begann Frau Bergmann zögerlich, „dass sie die Menschen besser verstehen als sie sich selbst. Glauben Sie, es könnte wahr sein?“
Mit einem sanften Lächeln erwiderte Anna: „Ich biete nur neue Perspektiven, die vielleicht verborgen waren. Aber warum glauben Sie, das andere Sie besser kennen könnten als sie sich selbst?“
Frau Bergmann sah zum Fenster hinaus, als suchte sie in den Sternen nach Antworten. „Mein Leben fühlt sich an wie ein Buch mit einem verschlossenen Umschlag. Die Menschen um mich herum scheinen die Seiten besser zu kennen als ich.“
Eine angenehme Stille legte sich über den Raum, dann stand Anna auf und ging zu einem der Regale. Sie kehrte mit einem Buch zurück, dessen Einband schlicht und geheimnisvoll war, und reichte es Frau Bergmann.
„Vielleicht hilft dieses Buch Ihnen, die ersten Seiten Ihres eigenen Kapitels aufzuschlagen“, sagte Anna sanft.
Frau Bergmann nahm das Buch mit einer Mischung aus Neugierde und Skepsis an. Als sie es öffnete und zu lesen begann, schienen die Worte etwas in ihrem Inneren zu berühren, einen längst vergessenen Teil ihrer selbst.
Die Zeit verging wie im Flug, und als Frau Bergmann das Buch schließlich schloss, waren ihre Augen nicht mehr suchend, sondern erfüllt. Sie sah Anna an, die ihr gegenübersaß und ein verständnisvolles Lächeln auf den Lippen trug.
„Ich glaube, ich habe ein Stück von mir in diesen Seiten wiedergefunden“, sagte sie erstaunt und dankbar zugleich.
„Manchmal brauchen wir nur einen Spiegel, um unser eigenes Inneres zu erkennen“, antwortete Anna leise.
Mit einem neuen Glanz in den Augen stand Frau Bergmann auf, bereit, den Heimweg anzutreten. Das Buch hielt sie fest umklammert, als wäre es ein kostbarer Schatz.
„Bewahren Sie das Buch gut auf, es gehört nun Ihnen“, sagte Anna, während Frau Bergmann ihr einen dankbaren Blick zuwarf.
Als die Tür hinter Frau Bergmann ins Schloss fiel, ließ Anna den Moment noch eine Weile nachklingen. Sie blickte hinaus auf den See, der im Mondlicht glitzerte, und wusste, dass jeder Mensch sein eigenes Buch des Lebens trug. Manchmal bedurfte es eines fremden Blickwinkels, um die eigenen Seiten zu beleuchten und die darin verborgene Wahrheit zu entdecken.
So wie Anna die Seelen der Menschen in ihrer kleinen Stadt berührte, berührten wir alle das Leben der anderen – indem wir einander Spiegel sind, in denen wir uns selbst erkennen. In der Stille zwischen den Seiten jedes Lebens findet sich jene Wahrheit, die wir in unsere nächtlichen Gebete fließen lassen: dass wir, so unergründlich wir uns auch scheinen mögen, alle nach Verständnis, Akzeptanz und letztlich nach dem Sinn unserer eigenen Geschichten suchen.
Mit diesem Gedanken schloss Anna die Tür ihrer Buchhandlung, ließ diese Geschichte in den Wind wehen und ging, begleitet vom sanften Schein des Mondlichts, in die beschauliche Ruhe der Nacht hinein. Und während sie so ging, dachte sie daran, wie sehr wir alle darauf hoffen, dass jemand in unser Leben tritt und die Macht hat, die ersten Seiten unseres persönlichen Kapitels aufzuschlagen.
In einem stillen Dorf, am Rande der Zeit gefangen, umhüllt von der sanften Umarmung altehrwürdiger Bäume, lebte ein Mann namens Jonas. Sein Leben verlief wie das des Baches, der friedlich an seiner Tür vorbei plätscherte – in geordneten und vertrauten Bahnen. Die Tage glitten fast unmerklich dahin, jeden von ihnen säumten dieselben Routinen, getroffen von den gleichen Gesichtern und getragen von den gleichen Berührungen. Arbeit, Freunde, Familie – alles war so vertraut und vorhersehbar wie die Seiten eines oft gelesenen Buches.
Doch in letzter Zeit hatte der Bach begonnen zu mäandrieren, förderte verblassende Träume und vergessene Sehnsüchte ans Ufer. Es war merkwürdig, diese innere Leere zu spüren – sie war ihm zugleich fremd und doch so nah wie ein Echo eines Durstes, den er nicht zu stillen vermochte. Die Menschen um ihn herum sprachen von Erfolg und materiellem Glück, doch diese Quellen schienen allzu oft versiegt zu sein, sobald sie erreicht wurden. Es war, als ob der Glanz, den sie versprachen, in seinen Händen zu Staub zerrinnen würde.
An einem dieser stillen Abende, als die Sonne ihre goldenen Strahlen hinter den Horizont zog und die Dämmerung die Konturen der Wirklichkeit verwischte, setzte sich Jonas auf seine Veranda. Sein Blick schweifte über die weite Landschaft, verlor sich in den Schatten der Bäume und versank in tiefen Gedanken. Eine sanfte Stimme schien im Wind zu flüstern: „Blicke in dich. In deinem Inneren ist eine Quelle, die nie versiegt, wenn du nur zu graben verstehst.“
Diese Worte hallten in ihm nach, ließen ihn nicht los. Sie bewegten etwas in ihm, ein Verlangen, ein tiefes Bedürfnis, das er bisher erfolgreich unter den Wellen des täglichen Lebens erstickt hatte. Er fragte sich, wann er aufgehört hatte, in sich hineinzuhorchen, wann er begonnen hatte, den äußeren Stimmen mehr Gewicht zu geben als der innigen, leisen Stimme in sich.
Jonas schloss die Augen und ließ die Welt um sich herum für einen Moment verschwinden. Er begab sich auf eine Reise nach innen. In der Stille seines Geistes fand er sein wahres Selbst, versteckt hinter den täglichen Sorgen, seinen Ängsten und unerfüllten Hoffnungen. Mit jedem Atemzug tauchte er tiefer, sah sich selbst als das kleine Kind, das er einst gewesen war, mit Neugier und einem Staunen in den Augen bereit, die Welt zu entdecken. Doch zwischen damals und jetzt hatten sich Steine der Zweifel, Sand des Zögerns und Schlick des Vergessens gesammelt und den Zugang zur Quelle verdeckt.
Er begann zu graben, legte alles beiseite, was Jahre über ihn abgelagert hatten. Die Zweifel, die Ängste, die Enttäuschungen – alles schmolz im sanften Licht seines wahren Ichs. Je tiefer er grub, desto mehr strömte die Quelle – jähe Eingebungen, flüchtige Erinnerungen und verschüttete Träume begannen wieder zu fließen. Das Wasser, klar und rein, erfrischte seine Seele und spülte alle Unsicherheiten fort.
Die Nacht wurde tiefer, der Himmel ein glitzerndes Meer aus Sternen. Erst als seine Hände müde wurden und das Herz sich in einem stillen Rhythmus beruhigte, hörte Jonas auf zu graben. Er hatte seine Quelle gefunden, eine ewige Tiefe in sich, in der die Essenz dessen schwang, was das Leben ausmachte. Und er erkannte, dass dieses innere Reservoir mehr war als nur eine Ansammlung von Ambitionen und Zielen. Es war erfüllt von Gefühlen, von Liebe, Mitgefühl, Kreativität, Freude und Lachen, die trotz der verstrichenen Jahre nie versiegt waren.
Mit einem neuen Bewusstsein kehrte Jonas in die reale Welt zurück. Er war reich an der Erkenntnis, dass das, was er so lange gesucht hatte, schon immer in ihm war. Er schlief ein, getröstet von der Gewissheit, dass die Schätze, die wirklich zählten, nicht außerhalb, sondern tief in seinem Inneren ruhten.
In der folgenden Zeit veränderte sich Jonas’ Leben. Keine großen, dramatischen Umbrüche, sondern kleine, bedeutsame Veränderungen. Er lernte, den Moment zu schätzen, die kleinen Freuden zu umarmen und die Schatten seiner Ängste mit einem Lächeln zu begegnen. Der Bach, der sein Leben durchfloss, war nun klarer und purer. Jonas begann die Welt um sich herum mit den Farben seiner inneren Quelle zu bemalen. Er lebte leiser, aber intensiver – bewusster, mit einem tiefen Verständnis und einer neuen Perspektive.
Die Menschen, die ihn kannten, bemerkten die Veränderung. Seine Augen begannen, mit einem neuen Glanz zu leuchten, die Last auf seinen Schultern schien leichter und seine Schritte fester. Er fand Freude in den alltäglichen Begegnungen, entdeckte Schönheit in den einfachsten Dingen und erlebte eine tiefe Zufriedenheit, die er bisher nicht gekannt hatte. Jonas wurde zu einem Wegweiser für andere, nicht durch Worte, sondern durch sein dasein – eine stille, aber kraftvolle Präsenz, die andere inspirierte.
In den stillen Nächten, wenn der Mond hell am Himmel stand und die Welt in ein sanftes Silber tauchte, saß Jonas oft auf seiner Veranda und dachte an die Reise, die er unternommen hatte. Es war eine Reise zu sich selbst, eine Reise, die nie wirklich endete, sondern sich immer weiter entfaltet. Er wusste jetzt, dass die Quelle in ihm niemals versiegen würde, solange er bereit war, die Schaufel in die Hand zu nehmen und zu graben. Das Leben war kein gerade verlaufender Pfad, sondern ein ständiges Entdecken, ein immerwährendes Wachsen.
Und so lieber Leser, hoffe ich, dass du auch in dieser Geschichte eine Inspiration findest. Denn in jedem von uns schlummert eine solche Quelle, die nur darauf wartet, freigelegt zu werden. Wir müssen nur den Mut haben, nach innen zu blicken und zu graben. Die wahren Schätze des Lebens liegen jenseits von materiellem Erfolg und äußerem Glanz. Sie liegen tief in uns, in der Essenz dessen, wer wir wirklich sind. Gute Nacht, und mögen die Sterne dein Herz erhellen, während du die Reise nach innen antrittst.
In jener alten Stadt, die zwischen den sanften Hügeln und geheimnisvollen Wäldern versteckt lag, wohnte eine Frau namens Elara. Ihr Leben schien das eines jeden gewöhnlichen Stadtbewohners zu sein: Sie ging täglich ihrer Arbeit in der kleinen, aber feinen Bibliothek nach, umsorgt von dem Wissen der Jahrhunderte, das sie umgab. Doch Elara trug ein Geheimnis in sich – eine Fähigkeit zu sehen, was anderen verborgen blieb. Sie erkannte Täuschungen, sowohl die kleinen, alltäglichen als auch die großen, die das Gewebe der Wirklichkeit zu verzerren schienen.