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Die Hobbits von J.R.R. Tolkien, Harry Potter und Hogwarts oder zuletzt die Starks, Lannisters und Targaryens aus der »Game of Thrones«-Welt sind Beweis genug: Auch in den heutzutage hochtechnisierten Zeiten interessieren sich die Menschen für fantastische Geschichten über Zauberer und Hexen, Zwerge und Gespenster, Ritter, Elfen und Drachen. Wer weiß: Vielleicht brauchen wir diese Art von Geschichten ja sogar … Hogwarts, Mittelerde und Westeros jedenfalls scheinen gleich um die Ecke zu liegen, und dies gilt insbesondere für die Eifel, die Ardennen und das Rheinland! In den hier angesiedelten, uralten Sagen und Legenden wimmelt es geradezu von verwunschenen Burgmauern, Allianzen mit dem Teufel, wütenden Kobolden, durchtriebenen Hexen und allerlei anderen seltsamen Gestalten und Orten. Günter Kriegern hat viele dieser Eifeler Heimatmythen gesammelt und erzählt sie hier neu, ohne jedoch ihren Kern zu verändern.
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Seitenzahl: 233
Veröffentlichungsjahr: 2023
Günter Krieger
Das Schloss
im See
Sagenwelten zwischen Aachen, Köln und Trier
Mit Illustrationen von Kristina Mörsch
Impressum
1. Auflage 2003, © Grenz-Echo Verlag
2. Auflage 2023, © Eifeler Literaturverlag
In der Verlagsgruppe Mainz
Alle Rechte vorbehalten
Printed in Germany
Eifeler Literaturverlag
Verlagsgruppe Mainz
Süsterfeldstraße 83
52072 Aachen
www.eifeler-literaturverlag.de
Gestaltung, Druck und Vertrieb:
Druck & Verlagshaus Mainz
Süsterfeldstraße 83
52072 Aachen
www.verlag-mainz.de
Lektorat:
Julia Huntscha
Umschlaggestaltung:Dietrich Betcher
Abbildungsnachweis:
Ölgemälde von Carl Friedrich Lessing (1843) https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Lessing_Landscape_in_the_Eifel_Mountains.jpg
Druckbuch:
ISBN-10: 3-96123-066-8
ISBN-13: 978-3-96123-066-2
E-Book:
ISBN-10: 3-96123-108-7
ISBN-13: 978-3-96123-108-9
Vorwort
In den vergangenen Jahrzehnten sind eine Menge guter Sammlungen erschienen, die sich des Sagengutes der Eifel, der Ardennen, des Rhein- und des Mosellandes angenommen haben. Den Herausgebern und Autoren kann nicht genug Respekt gezollt werden, da sie das Erzählgut von Generationen vor dem Vergessen bewahrt haben.
Das vorliegende Buch kann und möchte nicht mit den oben erwähnten Werken konkurrieren, da es keine Sammlung im eigentlichen Sinn darstellt. Vielmehr ist dieses Buch das Ergebnis meiner Absicht, ausgewählte Sagen und Legenden völlig neu zu erzählen, ohne an ihrem Grundgehalt zu rütteln, verbunden mit dem Wunsch, auch die Jugend wieder mehr für unsere uralten Heimatmythen zu begeistern. Es erschien erstmals 2004 und liegt hiermit in überarbeiteter und erweiterter Form neu vor.
Harry Potter und die Hobbits sind Beweis genug: Auch in unserer modernen, hochtechnisierten Zeit sind die Menschen noch offen für Geschichten über Zauberer und Hexen, Zwerge und Gespenster, Ritter und Elfen. Hogwarts und Mittelerde liegen gleich um die Ecke.
Günter Krieger
Eine folgenschwere Entscheidung
(Ovifat, Burg Reinhardstein)
Mein Name tut nichts zur Sache. Es reicht zu wissen, dass ich einer der Männer von Burg Reinhardstein bin. Manche nennen uns verächtlich »Zwerge«, weil die meisten von uns nicht so groß gewachsen sind wie normale Menschen. Dabei haben wir Gefühle wie jeder andere auch. Mal sind wir gut, mal schlecht gelaunt, wir können uns freuen oder auch ärgern, wir haben Hunger und Durst, wir essen und trinken gerne, wir lieben und wir streiten. Zugegeben, wir sind recht schnell beleidigt, denn wenn wir gedemütigt werden, dann ist es mit unserer Gutmütigkeit vorbei. Dann kann es geschehen, dass wir von unseren Zauberkräften Gebrauch machen, um denen zu schaden, die uns Übles wollen.
Vor einiger Zeit hatte ich Gefallen gefunden an einem Mädchen aus Ovifat. In Ovifat haben wir Reinhardsteiner des Öfteren geschäftlich zu tun, die Bauern dort sind uns wohl gesonnen, und wir sind gern gesehene Gäste in ihren Stuben. Viele betrachten uns als Glücksbringer, und mit dieser Vermutung liegen sie keineswegs falsch. Wer unser Wohlwollen genießt, braucht sich um seine Ernte keine Sorgen zu machen, sie wird reich und ergiebig sein. Seit jeher herrscht zwischen uns und den Leuten aus Ovifat ein gutes Einvernehmen. Umso bedauerlicher, dass die Tochter eines Bauern meine Werbung verschmähte.
Sie war hübsch und hatte langes, blondes Haar. Schon als ich sie zum ersten Mal erblickte, war ich von ihr hingerissen. Sie kam vom Brunnen und trug einen Wassereimer. Ich bot mich an, ihre Last für sie zu schleppen. Mit einem höflichen Lächeln reichte sie mir den Eimer. Es war der glücklichste Augenblick meines Lebens. Wie hätte ich ahnen können, dass ihr nicht das Geringste an meiner Hilfe lag, dass sie mich in Wirklichkeit als verunstaltetes Wesen verachtete?
Bei unserer nächsten Begegnung reichte ich ihr Blumen, die ich selbst auf bunten Sommerwiesen gepflückt hatte. Zwar nahm sie den Strauß an sich, doch Freude über das Geschenk zeigte sie nicht. Ich versuchte mit ihr ins Gespräch zu kommen, aber sie blieb wortkarg. Und dennoch: Ihre Schönheit verzauberte mich und ließ mir keine Ruhe. Nachts träumte ich von ihr und tagsüber ging sie mir nicht aus dem Kopf. Ihr kühles Verhalten erklärte ich mir – wie viele verliebte Narren es tun – mit schüchterner Zurückhaltung. Denn wie konnte ihr das Werben eines Reinhardsteiners gleichgültig sein? Ich war fest entschlossen, sie bei unserer nächsten Begegnung zu bitten, meine Frau zu werden. Das, so war ich mir sicher, würde die Schöne endlich auftauen lassen.
So kam es also, dass ich mir ein Herz fasste und ihr mein Begehren beim nächsten Mal antrug. Wir standen mitten auf dem Dorfplatz, und die Sonne schien auf uns herab. Ich beschrieb ihr die prächtigen Gemächer des Schlosses, erzählte von den Ammen, die sich liebevoll um unsere Kinder kümmern würden. Sie hörte mir zu und sah mich an, als sei ich ein Wesen aus einer anderen Welt. Dann begann sie schallend zu lachen, so laut, dass ein jeder im Dorf es hören musste. Von diesem Augenblick an war ihre Schönheit für mich dahin; sie glich nur noch einem zänkischen Weib, das seine helle Freude daran hatte, andere lächerlich zu machen und zu demütigen. Die bösen Worte, die sie mir an den Kopf warf, will ich hier nicht wiedergeben. Sie ließ mich stehen und kehrte mir den Rücken, eine Ungeheuerlichkeit, die mir noch nie widerfahren war.
Zeugen für dieses Geschehnis gab es reichlich. Mägde tuschelten miteinander, Knechte kratzten sich nachdenklich die Köpfe. Ich sah mich zahlreichen Blicken ausgesetzt, die meisten von Mitleid geprägt. Doch wir Reinhardsteiner brauchen kein Mitleid. Unsere Macht ist groß genug, um uns selbst Genugtuung zu verschaffen. Die Glut der Liebe in meinem Herzen war mit einem Male erkaltet. Und das war gut so. Meine Gedanken waren nun frei für neue Pläne: Dem Mädchen musste die Demütigung vergolten werden, die es mir angetan hatte. Dass darunter auch ihre Familie leiden würde, ließ sich nicht ändern und lag durchaus in meiner Absicht. Denn einen von Reinhardstein weist man nicht ungestraft zurück!
*
»Juliane!«
Der Bauer winkte seine Tochter, die soeben aus dem Hühnerstall trat, zu sich herbei. In ihrem Arm hielt sie einen Korb, randvoll gefüllt mit frischen Eiern. Juliane trat vor ihn und sah ihm fragend in die Augen.
»Ist es wahr, was die Leute sich erzählen?«, fragte der Bauer. Sein Gesicht schien wie aus Stein gemeißelt.
»Das kommt darauf an«, erwiderte Juliane keck. »Was erzählen die Leute sich denn?«
Für diese Antwort erhielt sie eine schallende Ohrfeige. Zwei oder drei Eier fielen aus dem Korb und zerplatzten am Boden. »Die Angelegenheit ist zu ernst für vorlaute Sprüche. Stimmt es, dass einer der Reinhardsteiner um dich geworben hat?«
»Na ja«, erwiderte Juliane etwas kleinlauter, »es gab da einen, der mir Blumen schenkte, und ...«
»Und was? Hat er um deine Hand angehalten?«
»Ja, das hat er«, gab sie zögerlich zu.
Die Augen des Vaters weiteten sich unheilvoll. »Und du hast ihn zurückgewiesen?«
In Juliane erwachte nun der Trotz. »Vater, der Kerl reicht mir nicht einmal bis zu den Schultern. Er mag ja ganz nett und freundlich sein, doch ich liebe ihn nicht. Wie kann er ernsthaft von mir erwarten, dass ich seine Frau werde?«
»Weißt du denn nicht, wie sehr wir auf das Wohlwollen der Reinhardsteiner angewiesen sind?«, fragte der Vater beschwörend. »Wir gehören zu den wohlhabenderen Bauern des Dorfes, und ich habe kein Interesse daran, dass dies sich ändert.«
»Hätte ich deshalb vielleicht seinem Werben stattgeben sollen?«
»Törichtes Kind, du hättest eine schlechtere Wahl treffen können. Ein Mann wie er wäre imstande, dir jeden Wunsch zu erfüllen.«
»Aber ich will ihn nicht, Vater! Ich will ihn nicht!«
Der Bauer schluckte schwer. »Was hast du zu ihm gesagt?«, fragte er Unheil witternd.
»Welche Rolle spielt das?«
»Eine große. Stimmt es, dass du ihn als garstigen Zwerg bezeichnet hast?«
Juliane scharrte verlegen mit ihren Füßen. »Kann schon sein«, gestand sie schließlich. »Es ist mir halt einfach so über die Lippen gekommen.«
»Oh nein«, stöhnte der Vater auf, »einen Zwerg zurückzuweisen ist eine Sache. Ihn zu beleidigen eine andere. Wollen wir hoffen, dass deine Worte nicht wie ein Unwetter über uns hereinbrechen ...«
»Herr«, unterbrach eine ältere Magd, die plötzlich neben ihnen stand, das Lamento des Bauern.
»Was ist?«, bellte dieser übellaunig. »Siehst du denn nicht, dass ich meiner Tochter gerade die Leviten lese?«
»Doch, aber ich dachte, es sei sehr wichtig, was ich Euch zu sagen habe.«
»Dann sprich.«
»Die Kühe«, sagte sie ernst. »Ich glaube, sie werden krank. Sie geben kaum noch Milch und wollen nicht mehr fressen.«
»Siehst du«, wandte sich der Bauer mit wütender Verzweiflung an seine Tochter, »das haben wir nun von deiner Dickköpfigkeit! Er hat unser Vieh verzaubert!«
»Leider ist das noch nicht alles«, fuhr die Magd seufzend fort. »Auch mit der Ernte scheint etwas nicht zu stimmen. Eben war ich in der Scheune. Das Getreide beginnt zu faulen ...«
Vor Schreck ließ Juliane den Korb fallen, in dem sich die Eier befanden. Alle gingen zu Bruch und ihre Dotter verströmten einen bestialischen Gestank.
»Gott stehe uns allen bei«, sagte der Bauer mit einem flehenden Blick in den Himmel.
Remaklus und der Wolf
(Stablo / Stavelot)
Als die beiden Steinmetze die Baustelle erreichten, war der Lastesel verschwunden.
»Wohin, zum Henker, ist das dumme Viech gelaufen?«, fluchte der eine, während sein Kollege den Boden nach Spuren absuchte.
»Sieh mal da, wenn das nicht die Pranken eines Wolfes sind, will ich kein Steinmetz mehr sein!«
Sie betrachteten schaudernd die Spuren im Staub. »Gütiger Himmel, das ist aber ein riesiges Exemplar von einem Wolf gewesen. Den Esel kann man sicherlich als Verlust abschreiben.«
»Der Abt wird alles andere als erfreut darüber sein. Die Bauarbeiten an der Kirche gehen ihm sowieso viel zu langsam voran.«
»Ja, ja, so sind sie, die frommen Männer. Es kann ihnen niemals schnell genug gehen, wenn es heißt, Gott ein Denkmal zu setzen. Eigentlich besitzt unser Abt die besten Voraussetzungen, ein Heiliger zu werden, findest du nicht?«
Sie lachten laut, hielten aber inne, als sie Remaklus näherkommen sahen.
»Wenn man vom Teufel spricht«, flüsterte der eine. »Verzeihung, ich meine natürlich: Wenn man von einem Heiligen spricht ...«
»Hör auf mit deinen blöden Witzen«, erwiderte der andere gepresst, »oder willst du, dass ich in Gegenwart des Abtes vor Lachen aus den Stiefeln kippe?«
»Gott mit Euch«, begrüßte Remaklus die beiden Arbeiter.
»Und mit Euch, ehrwürdiger Abt«, kam es wie aus einem Mund zurück.
»Nicht, dass ich gerne den strengen Mönch herauskehre«, fuhr Remaklus mit gefurchter Stirn fort, »aber darf ich den Grund erfahren, weshalb Ihr hier so untätig herumsteht? Bei allem Glauben an göttliche Wunder, das Gotteshaus wird sich nicht von alleine errichten.«
»Gewiss nicht, ehrwürdiger Abt. Wir wollten uns auch eben an die Arbeit machen, als wir eine traurige Entdeckung machten.« Er deutete auf die Spuren im Sand. »Ich fürchte, ein Wolf ist hier gewesen und hat den Esel gerissen. Ohne Esel aber dürfte es eine wahre Mühsal werden, die Steine heranzuschleppen.«
»Da habt Ihr sicher Recht«, stimmte Remaklus betroffen zu. »Was hat der Wolf sich nur dabei gedacht?«
»Er hatte wohl Hunger, ehrwürdiger Abt«, erwiderte der eine Steinmetz grinsend, verstummte aber, als er den Ellenbogen des Kollegen in seiner Seite spürte.
Remaklus stützte nachdenklich sein Kinn. »Hunger, gewiss, gewiss. Aber musste er sich deshalb unbedingt unseren Esel holen, der doch immerhin bei der Errichtung eines Gotteshauses half?«
»Äh, vermutlich ist der Wolf ein alter Heide, ehrwürdiger Abt.«
Den Steinmetzen fiel es zunehmend schwerer, sich das Lachen zu verkneifen. Remaklus schien es nicht zu bemerken.
»Ein Heide, ja. Wie die meisten Wölfe. Hm! Vielleicht ist es an der Zeit, dies zu ändern.«
»Wie meinen, ehrwürdiger Abt?«
Ohne auf die Frage einzugehen, wandte Remaklus sich um und schritt entschlossen davon.
»Wohin geht Ihr, ehrwürdiger Abt?«
»In den Wald!«, kam es zurück. »Ich habe ein ernstes Wort mit einem gewissen Wolf zu reden!«
*
Längst hatten die Steinmetze sich wieder auf das Gerüst begeben, das den Rohbau der Kirche umgab, doch immer noch rannen Tränen über ihre Wangen.
»Selten habe ich so gelacht«, keuchte der eine und hielt sich den Bauch. »Unser Abt will einen Wolf bekehren!«
»Ich kann’s mir bildhaft vorstellen«, prustete der andere. »Remaklus steht mit erhobenem Finger vor Meister Isegrim und fragt ihn, was er sich eigentlich dabei gedacht hat. Und dann wird er ihm befehlen, an des Esels statt weiterzuarbeiten, damit der Bau der Kirche vorangeht. Kannst du dir vorstellen, wie blöde der Wolf aus der Wäsche gucken wird? Etwas Derartiges ist ihm noch niemals widerfahren.«
»Unser Abt ist sicherlich ein guter Mensch, wahrscheinlich besser und frommer als alle anderen zusammen, aber einen kleinen Dachschaden hat er schon.« Er tippte sich an die Stirn.
»Naja, vielleicht muss ein Heiliger so sein. Solange er uns beide nicht durch zwei Affen ersetzt, kann’s uns auch egal sein.«
Wieder brachen sie in wieherndes Gelächter aus, sodass das Gerüst, auf dem sie saßen, bedenklich zu wackeln begann.
»Wenn es Euch nichts ausmacht, könnt Ihr nun in Eurer Arbeit fortfahren«, erschallte eine laute Stimme von unten. »Ich habe Hilfe mitgebracht!«
Das Lachen der Steinmetze erstarb auf der Stelle. Unten stand Abt Remaklus, beide Hände in die Hüften gestemmt, und schaute tadelnd zu ihnen empor. Neben ihm saß, mit demütig gesenktem Kopf, ein riesiger Wolf!
»Isegrim wird die Aufgaben unseres Esels, den er gerissen hat, fortan übernehmen!«, erklärte Remaklus den Steinmetzen, deren Münder offen standen wie Scheunentore.
Die Schulzen
von Bullingen
(Büllingen, Aachen)
»Wie kannst du es wagen, mich hier und jetzt zu behelligen?«, herrschte der Kaiser den Eintretenden an.
Es war kein Geheimnis, dass sich der große Karl, wenn er Lese- und Schreibunterricht erhielt, höchst ungern stören ließ. Das Lernen fiel dem alten Kaiser schwer genug, und die Schriftzeichen erforderten seine ganze Konzentration. Dennoch hatte Liudolf, Karls Kammerherr, es für erforderlich gehalten, mit der Überbringung der Nachricht nicht länger zu warten. Nun sah er sich nicht nur dem vorwurfsvollen Blick seines Herrn ausgesetzt, sondern auch dem des Lehrers, dem die ehrenvolle, aber nicht einfache Aufgabe zugekommen war, den Kaiser zu unterrichten. Liudolf verbeugte sich ergeben.
»Verzeiht mir, mein Kaiser, aber ich bringe eine schlechte Nachricht.«
Karl warf den Federkiel beiseite und sah seinen Kammerherrn mit weiten Augen an. »Was ist geschehen? Haben die Sachsen sich einmal mehr gegen mich erhoben?«
»Nein, mein Kaiser, die Sachsen sind es nicht. Vielmehr ist es Gevatter Tod, der für Kummer sorgt.«
»Sprich, wer ist gestorben?«, fragte Karl, bleich geworden.
»Der Schultheiß von Büllingen.«
Der Kaiser stöhnte auf. »So werden es immer weniger«, sprach er leise zu sich selbst, »und eines nicht mehr allzu fernen Tages werden die Gefährten meiner Jugend mich alle verlassen haben. Ich wünschte, unser Herrgott hätte Erbarmen und würde mich noch vor ihnen abberufen.«
»Das geht nicht, mein Kaiser«, erwiderte der Lehrer entschlossen den Kopf schüttelnd. »Um des Reiches willen müsst Ihr noch lange unter uns weilen. Warum sonst lehre ich Euch das Lesen und Schreiben?«
»Jedenfalls erkläre ich den Unterricht für beendet«, erwiderte Karl.
»Aber mein Kaiser ...«
»Morgen wollen wir fortfahren«, schnitt Karl ihm ungehalten das Wort ab. Er entließ den Lehrer mit einer gebieterischen Geste.
»Warum tue ich mir das eigentlich an?«, murmelte der Kaiser, nachdem der Lehrer den Raum verlassen hatte. »Um mich herum sterben die alten Weggefährten, während ich hier seltsame Zeichen auf Pergament kritzele ...«
»Wisst Ihr schon, wer des Büllingers Nachfolge antreten soll?«, fragte Liudolf mehr aus Verlegenheit als aus echtem Interesse.
»Eine gute Frage.« Karl dachte eine Weile nach und kam zu einem Entschluss. »Ha, ich weiß es!«
»Mein Kaiser?«
»Du kennst doch meine beiden Gefährten, die Brüder Andreas und Thomas. Die beiden sind in meinem Dienst ergraut, und endlich kann ich mich für ihre Treue erkenntlich zeigen.«
»Aber die beiden sind seit jeher unzertrennlich«, warf der Kammerherr zweifelnd ein, »und wenn Ihr einem von ihnen den Posten gebt, wird der andere alleine dastehen.«
»Wer sagt, dass ich nur einen von ihnen mit dem Schultheißenamt betrauen will?« Der Kaiser lächelte und war zufrieden mit sich selbst. »Sie werden beide das Amt bekleiden.«
*
Einige Jahre später
»Ach, die Jagd wird von Mal zu Mal beschwerlicher für mich!«, klagte der Kaiser. Sein Gesichtsausdruck ließ erahnen, dass ihm sämtliche Knochen schmerzten.
»Mein Kaiser, soll ich den Medicus nach Euch schicken?«, fragte einer seiner Begleiter beflissen, doch Karl winkte ab.
»Lass den Quacksalber, wo er ist. Ich will nur vom Pferd steigen und mich ein wenig ausruhen. Eine Rast in der frischen Waldluft wird mir guttun.«
Man half ihm aus dem Sattel und geleitete ihn zu einem umgestürzten Baum, auf dessen moosbewachsenem Stamm er zu sitzen wünschte. Karl bedankte sich bei den Männern und bestand darauf, dass sie ohne ihn weiterjagen sollten. Nur Liudolf, seinen Kammerherrn, wünschte er in seiner Nähe. Gedankenverloren sahen Karl und Liudolf den Reitern hinterher.
»Wo sind wir hier, Liudolf?«, fragte der Kaiser nach einer Weile.
»In den Wäldern von Malmedy, Herr.«
»Malmedy? Oh, dann befinden wir uns ja ganz in der Nähe unserer Freunde.«
»Unserer Freunde?«
»Andreas und Thomas, die beiden unzertrennlichen Brüder. Erinnerst du dich denn nicht? Vor Jahren habe ich ihnen das Schulzenamt von Büllingen übertragen.«
»Natürlich, ich erinnere mich, mein Kaiser. Ihr wart heilfroh, Euch bei ihnen für ihre Treue erkenntlich zu zeigen.«
»Ich habe lange nichts mehr von ihnen gehört. Ob es den beiden gut geht?«
»Die Bevölkerung scheint jedenfalls mit ihnen zufrieden zu sein. Zumindest sind noch keine Klagen über sie in Aachen eingetroffen.«
»Ich hoffe nur, dass ich sie mit dem Amt nicht überfordert habe. Schließlich sind sie ja auch nicht mehr die Jüngsten.« Grübelnd nagte er an seiner Unterlippe. »Liudolf!«, rief er endlich. »Willst du mir einen Gefallen erweisen?«
»Gewiss, Herr.«
»Finde für mich heraus, ob Andreas und Thomas der Last ihres Amtes noch gewachsen sind. Der Gedanke, dass sie sich darin erschöpfen, wäre mir unerträglich.«
»Aber wie soll ich das anstellen?«
»Lass dir etwas einfallen. Verkleide dich als Bauer und beklage dich bei den Schulzen über dieses und jenes. Und berichte mir hinterher, wie sie deine Klagen aufgenommen haben.«
*
»Ihr werdet immer besser, mein Kaiser«, lobte der Lehrer. »Schon bald werdet Ihr einen Text ganz ohne meine Hilfe lesen können.«
»Wird auch Zeit nach all den Jahren des mühseligen Studiums«, erwiderte Karl seufzend. Durch das Lob des Mentors fühlte er sich alles andere als geschmeichelt.
»Wohlan denn, so lasst uns weitermachen. Nehmt Euren Kiel und schreibt folgendes nieder ...« Der Lehrer stockte, weil jemand den Raum betreten hatte und sich räuspernd vor dem Pult aufbaute. Er trug die Tracht eines Bauern, und ein prächtiges Veilchen prangte in seinem Gesicht. Die Brauen des Lehrers verengten sich missbilligend.
»Liudolf! Ihr wisst doch ganz genau, dass der Kaiser es nicht mag, wenn man seinen Unterricht stört. Und überhaupt: Wie seht Ihr eigentlich aus? Stellt man sich so vor seinen Kaiser?«
»Schon gut«, beschwichtigte ihn Karl, »ich hatte Liudolf gebeten, mir unverzüglich Bericht zu erstatten, wenn er aus Büllingen zurückkehrt. Warum er allerdings von dort ein Veilchen mitgebracht hat, wird er mir sicher erklären, wenn ich mit ihm alleine bin. Ich danke Euch für den Unterricht. Ihr dürft Euch für heute zurückziehen.«
Der Lehrer brummte verärgert vor sich hin, packte widerwillig seine Sachen zusammen und verließ mit lauten Schritten den Raum, um auf diese Weise kundzutun, dass er mit der abrupten Beendigung des Unterrichts überhaupt nicht einverstanden war.
»Früher war ich ernsthaft böse, wenn mich jemand beim Lernen störte«, schmunzelte Karl, »doch heute bin ich dankbar für jede Unterbrechung. Ich bezweifle ohnehin, dass ich diese Kunst jemals perfekt beherrschen werde. Sollen meine Söhne und Enkel sich doch damit herumplagen. Doch nun sprich: Wer hat dich so zugerichtet? Ich dachte, du hättest lediglich den Schulzen von Büllingen einen Besuch abgestattet?«
»Das habe ich getan«, bestätigte Liudolf verdrießlich. »Die Schulzen von Büllingen haben mir eine Tracht Prügel verpasst!«
Diese Behauptung verschlug dem Kaiser fast die Sprache. »Andreas und Thomas haben dich verprügelt? Aber warum? Setz dich und berichte!«
Stöhnend ließ Liudolf sich auf einen Hocker plumpsen und rieb seine schmerzenden Körperstellen. »Wie Ihr mir empfohlen hattet«, begann er, »legte ich mir die Kleidung eines Bauern an und suchte die beiden Schulzen auf. Ich berichtete ihnen von Grenzstreitigkeiten, die ich mit meinem Nachbarn hätte, und sie hörten mir geduldig zu. Sie schlugen Lösungen vor, doch ich lehnte sie alle empört ab, denn ich hatte beschlossen, mich wie einer jener Querulanten aufzuführen, die einem nach einer gewissen Zeit unweigerlich die Galle hoch speien lassen.«
»Das war richtig«, lobte Karl, »denn nur so konntest du dir einen wahren Blick über ihr Rechtsempfinden verschaffen.«
»Leider«, fuhr Liudolf fort, »habe ich diese Rolle wohl zu gut gespielt. Als mir noch das eine oder andere Schimpfwort über die Lippen kam, riss den Schulzen der Geduldsfaden. Andreas packte meinen Kopf und drückte ihn durch das Schalterloch einer Bretterwand, die ihre beiden Amtsstuben trennt. Auf diese Weise bewegungsunfähig gemacht, versetzten die Brüder mir eine gehörige Tracht Prügel, die ich mein Lebtag nicht mehr vergessen werde. Schließlich ließen sie mich laufen, mit dem Rat, mich endlich mit meinem Nachbarn zu versöhnen.«
Der Kaiser begann schallend zu lachen. Erst als er dem beleidigten Blick seines Kammerherrn begegnete, fasste er sich wieder.
»Verzeih mir, mein guter Liudolf. Für die Tracht Prügel, die du über dich ergehen lassen musstest, werde ich dich noch gebührend entschädigen. Aber du hast mir einen großen Dienst erwiesen. Weiß ich doch nun, dass ich mich um Andreas und Thomas nicht zu sorgen brauche. Die beiden sind offenbar noch die Herren ihrer Kräfte, und die Art und Weise, wie sie mit Neidern und Streithammeln umgehen, gefällt mir. Es war die richtige Entscheidung, ihnen das Amt anzutragen!«
Sankt Hubertus’ Pferd
(Hohes Venn)
Hohes Venn, in einer Hütte zwischen Malmedy und Sourbrodt, um 1840
»Wo bin ich?«, stammelte Mathias erwachend.
»In Sicherheit«, beruhigte ihn eine dunkle Stimme. Sie gehörte einem älteren Herrn mit einem runden, freundlichen Gesicht. Sanft drückte er Mathias in die Kissen zurück.
Mathias Glieder waren schwer wie Blei. Als es ihm gelang, seine verklebten Augen zu öffnen, blendete ihn flackerndes Kerzenlicht. »Soll das heißen, dass ich im Himmel bin?«, ächzte er.
Der andere lachte. »So weit ist es wohl noch nicht. Wer sind Sie?«
»Mathias Rigler, Kaufmann aus Eupen. Und Sie? Sie sind mein Retter, nehme ich an.«
»Mein Name ist Barthel, und mein Anteil an Ihrer Rettung ist eher gering. Sie selbst fanden den Weg zu dieser Hütte.«
»Ich erinnere mich. Das Licht! Eine einsame Hütte, mitten in diesem gottverlassenen Moor. Es war wie ein Wunder ... Mit letzter Kraft schleppte ich mich hierher!«
»Ein Mann namens Michel Schmitz ließ die Hütte einst in Erfüllung eines Gelübdes errichten, um verirrten Wanderern zu Diensten zu sein. Denn Michel war selbst nur wie durch ein Wunder dem Tod von der Schippe gesprungen, als er sich in dieser Gegend verirrte. Nachdem er die heilige Jungfrau um Hilfe angefleht hatte, fand er den Weg wieder.«
»Dann muss mein Dank wohl nicht nur Ihnen gelten, sondern auch jenem Michel Schmitz und der heiligen Jungfrau.«
»Hier, trinken Sie das!« Barthels Hand schob sich unter Mathias’ Kopf und hob ihn vorsichtig an. Der köstliche Geruch heißer Hühnerbrühe stieg dem Erschöpften in die Nase. Erst jetzt merkte er, wie hungrig er war. Dankbar schlürfte er an der Schale, die Barthel ihm an den Mund hielt.
»Erzählt, was Ihnen widerfahren ist! Hat der Nebel Sie überrascht?«, forschte Barthel.
Der Eupener Kaufmann versuchte sich zu erinnern. In der Tat stiegen wallende Nebelschwaden vor seinem geistigen Auge auf: Wie ein Gespenst hatte sich dichter Dunst urplötzlich über die Moorlandschaft gelegt und ein Weiterreiten unmöglich gemacht. Panik hatte Mathias ergriffen, als er begriff, dass es kein Entkommen aus dieser unheimlichen Einsamkeit gab. Die Gewalten der Natur hatten ihn überwältigt, wie ein Raubtier sein nichts ahnendes Opfer ...
Dann hatte das Pferd gescheut. Es hatte ihn abgeworfen und war schnaubend im Nebel verschwunden, dem sicheren Tod entgegen: Das Moor musste das Tier verschlungen haben!
»Es war so schrecklich«, flüsterte Mathias zitternd. Schweiß perlte auf seiner Stirn. »Der Nebel, die Einsamkeit ... Und diese furchtbaren Geräusche, dieses Glucksen aus den Tiefen der Hölle ...«
»Schon gut«, beruhigte ihn Barthel, der seine Neugier angesichts des aufgewühlten Patienten bereute. »Denken Sie nicht weiter daran. Jetzt sind Sie in Sicherheit und sollten noch ein wenig schlafen!«
*
Als Mathias am nächsten Morgen abermals erwachte, fühlte er sich bedeutend kräftiger. Das Innere der Hütte war erhellt durch mildes Sonnenlicht, das durch zwei kleine Fenster fiel. Zum ersten Mal konnte Mathias seinen Wohltäter, jenen freundlichen alten Mann namens Barthel, genauer betrachten. Barthel stand am Herd und rührte in einem Kessel.
»Ah, unser Kaufmann aus Eupen ist aufgewacht«, sagte Barthel lächelnd. »Ich hoffe, Sie sind nun stark genug, um mir beim Frühstück Gesellschaft zu leisten.«
»Ich wüsste nicht, was ich lieber täte«, erwiderte Mathias, erhob sich von seinem Lager und reckte wohlig seine Glieder. Barthel bat ihn an den Tisch, servierte ihm eine Schale Gerstenbrei und freute sich am Hunger seines Gastes. »Wie kann ich Ihnen bloß danken für Ihre Wohltaten?«, fragte Mathias schließlich, als sie ihr Frühstück beendet hatten.
»Ich sagte es Ihnen schon gestern, mein Anteil an Ihrer Rettung war gering«, winkte der alte Barthel ab.
Mathias rieb sich nachdenklich das Kinn. »Ich wünschte, ich könnte mich an alles erinnern«, sagte er. »Ja, zuerst kam der Nebel, und dann lief mein Pferd davon! Und dann? Wie kam ich hierher, traute ich mich doch schließlich kaum, auch nur einen Schritt zu tun, aus Angst, ich könnte im Sumpf versinken.«
»Verzweiflung kann einen Menschen zu ungeahnten Leistungen anspornen.«
»Seltsam ist nur, dass meine Erinnerung mich verlässt, nachdem mein Pferd das Weite gesucht hatte. Ich glaube, ich habe mich einfach hingelegt und bin eingeschlafen.«
»Aber irgendwie sind Sie dennoch zu meiner Hütte gelangt.«
»Offensichtlich! Aber fragen Sie mich nicht, wie ich das geschafft habe, denn ich weiß es beim besten Willen nicht. Ich bin mir wirklich sicher, dass ich geschlafen habe. Sogar geträumt habe ich. Ja, an einen Traum erinnere ich mich klar und deutlich.«
Wieder lächelte Barthel. »Es würde mich interessieren, was eine verirrte Seele mitten in einem Moor wohl träumen mag.«
»Ich träumte«, erwiderte Mathias, »dass plötzlich ein schnaubendes Pferd neben mir stand. Doch es war nicht mein eigenes. Es war kohlschwarz und hatte ...«
»... weiße Füße!«, fiel Barthel ihm erregt ins Wort.
Mathias runzelte verwundert die Stirn. »Ja, es hatte weiße Füße. Aber woher wissen Sie das? Woher kennen Sie meine Träume?«
»Oh, das Ganze war in Wirklichkeit kein Traum, sondern es ist wohl tatsächlich so geschehen!«, rief Barthel und klatschte in die Hände. »Nun verstehe ich alles.«
»Und ich verstehe überhaupt nichts.«
Barthel hob schulmeisterisch einen Zeigefinger. »Ich nehme doch an, mein lieber Mathias, dass Sie ein guter Christenmensch sind, und dass der heilige Hubertus Ihnen ein Begriff ist.«
»Wie? Gewiss, aber ...«
»Der heilige Hubertus führte in jungen Jahren ein nicht gerade vorbildliches Leben«, fuhr Barthel unbeirrt fort. »Vergnügungen waren ihm wichtiger als der Gottesdienst, allen voran die Jagd, von der er selbst am Karfreitag nicht lassen konnte.«
»Das mag sein, aber irgendwann ist er ja bekehrt und ein besonders frommer Mensch geworden, nicht wahr? Sonst wäre er schließlich nicht in den Stand der Heiligen gelangt.«
»So ist es. Aber Tatsache bleibt auch, dass Hubertus durch seine Jagden viel Schaden angerichtet hat, denken Sie nur an die Wiesen und Felder der damaligen Bauern. Deshalb geht hier die Sage, dass Hora, das Pferd des Heiligen, von Zeit zu Zeit zurückkehrt, um Gutes zu tun. Manchmal, so heißt es, pflügt es über Nacht Äcker, manchmal hilft es auch verirrten Wanderern. Hora soll schwarz sein wie ein Rabe, abgesehen von seinen schneeweißen Läufen. Manche nennen es auch das Pferd von der guten Hilfe.«
Mathias’ Mund stand weit offen. »Sie wollen also allen Ernstes behaupten, dass dieses Pferd mich fand und hierherbrachte?«
»Haben Sie vielleicht eine bessere Erklärung?«, fragte der alte Mann bewegt.
Die Eulen von Rolduc
(Abtei Rolduc)
Die Fabel berichtet von einer Eulenfamilie, die im Kirchturm von Rolduc beheimatet war. Als es in den 1850er Jahren zu umfassenden Restaurierungsarbeiten kam, mussten die Eulen ihr Domizil notgedrungen verlassen und in den Wald ziehen.
Man kennt das, ist man Komfort gewöhnt, tut man sich schwer, wenn dieser plötzlich abhandenkommt. Bei den Eulen von Rolduc war das nicht anders. In einem hohlen Baum zu wohnen bringt einige Unbilden mit sich. Nicht nur, dass man sich mit neuen Nachbarn plagen muss, deren merkwürdiges Betragen oft zu wünschen übrig lässt, auch das Wetter gibt ständig Grund zur Klage. Nichts kann einen trockenen Turm ersetzen, der Wind und Regen mühelos trotzt und zudem Platz für eine ganze Kolonie von Eulen böte.
