Deine Nachricht für mich - Patrick Osborn - E-Book

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Patrick Osborn

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Beschreibung

Ein Mädchen voller Trauer und eine junge Frau voller Zweifel. In einer düsteren Zeit finden sie einen gemeinsamen Ort, der sie beide verbindet. Aber wie kann man sich trösten, wenn man sich nicht kennt?

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 32

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Patrick Osborn

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Deine Nachricht für mich

Leseprobe - Wohin mein Weg dich führt

Impressum neobooks

Deine Nachricht für mich

Erwartungsfroh ging Maria am Ufer des Sees entlang. In ihrer rechten Hand hielt sie einen Schatz, den sie an diesem Tag auf die Reise schicken wollte. Einen Schatz, der ihr viel bedeutete, da sie all ihre Liebe investiert, ihre Gefühle offenbart hatte.

Vorsichtig stieg sie über einen Ast, wobei sie aufpassen musste, in ihren Riemchensandalen nicht über diesen zu stolpern und ins Wasser zu fallen. Papa wäre sicher alles andere als begeistert, wenn sie triefnass nach Hause kommen würde.

Aber gab es überhaupt noch ein Zuhause? Seit Mama nicht mehr da war, fühlte sich Maria einsam und verlassen. Sicher, Papa bemühte sich, ihr die Mutter zu ersetzen, doch er hatte in der Fabrik mehr als genug zu tun. Und wenn er abends nach Hause kam, war er oft müde und abgespannt. Auch ihre Großmutter war auf dem Hof viel zu beschäftigt, um Maria wirklich die Mutter ersetzen zu können. Hinzu kam, dass die Zeiten schwierig waren. Zumindest sagte Papa das immer und für einen Moment legte sich ein trauriger Blick auf sein Gesicht. Wenn Maria dann fragte, was so schwierig sei, lächelte er sie an, fuhr ihr mit der Hand über den Kopf und antwortete: „Alles ist gut. Du wirst sehen, der Führer wird schon für uns sorgen.”

Doch Maria wusste, dass es nicht so war. Sie hatte es an der Tonlage ihres Vaters erkannt. Außerdem hatte sie vor wenigen Tagen ein Gespräch zwischen Papa und ihrer Großmutter belauscht. Dabei waren Begriffe wie Krieg und Front gefallen und Maria glaubte gehört zu haben, dass Papa die Pläne des Führers für verrückt hielt. Außerdem befürchtete er, an eben diese Front eingezogen zu werden.

Am nächsten Morgen brannte Maria die Frage auf der Seele, ob Papa an die Front musste. Jedoch traute sie sich nicht, ihn zu fragen, da sie damit hätte zugeben müssen, dass sie das Gespräch belauscht und nicht geschlafen hatte, wie sie es ihm zuvor versprochen hatte. Also behielt sie ihre Frage für sich und schrieb stattdessen einen Brief an ihre Mutter. Sie wusste auch, wie Mama den Brief erhalten sollte. Genau dieser Grund hatte sie jetzt an den See geführt.

Maria war am Ufer angelangt. Sie lauschte den Vögeln, der leisen Melodie des Windes und dem sanften Plätschern des Wassers. Schließlich fiel ihr Blick auf die Flasche in ihrer Hand. Der gerollte Brief im Innern ließ ihren Puls ansteigen.

„Für dich Mama!”, rief sie und warf die Flasche so kräftig es ging ins Wasser. Sie flog ein paar Meter und klatschte auf die Wasseroberfläche. Maria stand noch lange am Ufer und beobachtete, wie ihre Flaschenpost davon trieb.