Delfin in Not - Doris Thomas - E-Book
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Delfin in Not E-Book

Doris Thomas

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Beschreibung

Julian und Sofie dürfen die Sommerferien bei ihrem Onkel Richard und seiner Frau am Meer verbringen. Schwimmen, an der Küste herumklettern, faulenzen – die Zwillinge sind begeistert. Doch dann beobachten sie auf einer Bootsfahrt, wie sich ein Delfin in einem Fischernetz verfängt. Julian und Sofie können den Tümmler befreien, aber er ist verletzt. Die Kinder bitten den Inhaber eines Delfinariums um Hilfe. Doch will Herr Kramer wirklich das Beste für den Delfin? Nur wenn Sofie und Julian über sich hinauswachsen, können sie seine Pläne durchkreuzen. Inspiriert durch eine außergewöhnliche Begegnung im Meer bei den Azoren, die später zu einer wissenschaftlichen Sensation wurde und mit der festen Überzeugung, dass nur das Meer artgerecht ist. Mit einem Vorwort des ehemaligen Flipper Trainers und heutigen Delfinariengegners Ric O'Barry und einem Nachwort der Orca-Forscherin Dr. Ingrid N. Visser

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Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhaltsverzeichnis

Impressum

Vorwort

Ankunft am Meer

Die Libelle

Ein Unfall

Sturmtage

Delfin in Not

Hilfe für Modo?

Ein riskanter Plan

Die große Überraschung

Abschied

Nachwort

Die Autorin

Danksagung

Impressum

© 2022 Doris Thomas

c/o Barbara’s Autorenservice

Tüttendorfer Weg 3

24214 Gettorf

Text und Illustrationen von Doris Thomas

Cover von Doris Thomas

Zuerst erschienen 2013 beim Verlag an der ESTE (nur Druckversion)

www.Doris-T.de

ISBN: 9783754648896

Vorwort

Viele junge Menschen wie du haben mich gefragt, wie man ein Delfintrainer wird, so wie man sie im Fernsehen und in Delfinarien sieht. Ich habe viele Delfine gefangen und trainiert, und mir ist dabei bald klar geworden, dass Delfine ins Meer zu ihren Familien gehören und nicht in Gefangenschaft.

Du denkst vielleicht, dass Delfine in einem Becken glücklich sind, aber das sind sie nicht. Sie sind an den weiten Ozean gewöhnt und daran, jeden Tag lange Strecken zu schwimmen. Sie sind daran gewöhnt, bei ihren Eltern und Geschwistern zu sein.

Wie würdest du dich fühlen, wenn dich ein Fremder aus deinem Zuhause holen und für den Rest deines Lebens in einen kleinen Käfig stecken würde? Wenn du deine Familie nie mehr wiedersehen würdest? Genauso fühlen sich Delfine.

Du kannst dich an Delfinen in ihrem Zuhause im Meer erfreuen. Wir sollten sie nicht einfangen und zu unserem Vergnügen in Gefangenschaft halten. Meinst du nicht auch?

Richard O’Barry, 2013

Richard O’Barry ist ein frühere Delfintrainer, der die Delfine gefangen und trainiert hat, die für die Fernsehserie „Flipper“ benutzt wurden. Ihm ist klar geworden, dass Delfine nicht in Delfinarien gehören, und er hat sich sein Leben lang dafür eingesetzt, Delfine zu schützen und sie im Meer zu belassen, wo sie hingehören. Er ist der Überzeugung, dass es grausam gegenüber Delfinen ist, sie in einem Becken zu halten. Er ist Leiter des Delfin Projektes des Earth Island Institutes, das seinen Sitz in Berkeley, Kalifornien hat. Du kannst seine Webseite besuchen unter: www.DolphinProject.org (nur in Englisch)

Ankunft am Meer

„Wacht endlich auf, ihr Schlafmützen! Wir sind da!“

Die Stimme der Mutter holte die Zwillinge unsanft aus ihren Träumen. Julian rieb sich die Augen. Dann setzte er seine Brille auf. Sofie reckte und streckte sich, so gut das auf der Rückbank des Autos möglich war. Dabei gähnte sie herzhaft und murmelte undeutlich „Na endlich!“

Die Familie hatte eine lange Fahrt hinter sich. Weil ihre Eltern keinen Urlaub bekommen hatten, durften Julian und Sofie die Ferien bei ihrem Onkel Richard und seiner Frau Ingrid verbringen. Nun bogen sie von der Hauptstraße ab und fuhren langsam die holprige Einfahrt zum Haus hinauf. Kies knirschte unter den Rädern. „Hup doch mal, Papa, damit sie wissen, dass wir kommen!“, bat Julian. Sein Vater drückte auf die Hupe, und ein lautes Signal ertönte. „Wir kommen!“, riefen alle und lachten.

Als sie fast am Haus des Onkels angekommen waren, erschien in der Tür eine Frau. Sie winkte ihnen freundlich zu und strahlte über das ganze Gesicht. Neugierig streckten die Geschwister die Köpfe durch die Lücke zwischen den Vordersitzen. Sie wollten sehen, bei wem sie den Sommer verbringen würden.

„Hoffentlich ist Tante Ingrid nett“, bemerkte Sofie, während die blonde Frau dem Auto entgegenlief. Ihre Mutter lachte: „Aber natürlich, Sofie. Ich habe schon so oft mit ihr telefoniert. Ihr werdet sie mögen. Sie unterrichtet eine vierte Klasse. Da kennt sie sich mit Kindern in eurem Alter aus. Außerdem hätte Richard sie nie geheiratet hat, wenn sie nicht nett wäre.“

Die Eltern umarmten Ingrid zur Begrüßung. Doch Sofies und Julians Aufmerksamkeit galt etwas anderem. Wie hatte ihnen das nur entgehen können? Sie waren an der Küste. Vor ihnen lag der Ozean. „Wie schön!“, schwärmte Sofie. Ihr Bruder stimmte ihr zu: „Einfach stark!“

Ehe die beiden Kinder sich versahen, drückte ihre Tante sie herzlich und hieß sie willkommen. „Na, ihr seid doch bestimmt müde und hungrig. Ich zeige euch kurz euer Zimmer, und dann trinken wir auf der Terrasse einen Kaffee. Kakao und Kuchen habe ich natürlich auch. Richard kommt leider erst später von der Arbeit.“

Die Zwillinge waren begeistert. Ihr Zimmer hatte ein großes Fenster mit Meerblick. Schnell waren sie sich einig, wer in welchem Bett schlafen wollte. Den großen, massiven Schrank mussten sie sich teilen. An den Wänden hingen Bilder von Meerestieren, die Julian und Sofie nicht alle kannten. Das neue Zuhause wirkte auf die Geschwister sofort heimelig und vertraut, so als wären sie schon oft hier gewesen. Und doch hatte der Raum etwas Verzaubertes, Fremdes. Vielleicht lag das an den Bildern der unbekannten Tiere.

Als alle zusammen auf der Terrasse saßen und sich den Kuchen schmecken ließen, kam Richard nach Hause. Wieder gab es ein kräftiges Umarmen und Drücken. Richard hatte einen durchtrainierten Körper. Sofie hatte beinahe Angst, er würde sie mit seinen muskulösen Armen erdrücken. Doch ihr Onkel war sehr vorsichtig. Dann legte er einen Arm um Julians Schulter: „Wir Männer drücken uns anders, stimmt’s?“ Julian grinste verlegen.

Als alle satt waren, zeigte Ingrid den Kindern den Rest des Hauses. Unten waren Küche, Wohnzimmer, Vorratsraum und ein kleines Bad. Im ersten Stock befanden sich ein großes Badezimmer sowie das Schlafzimmer von Ingrid und Richard. „Und hier ist Richards Büro“, erklärte Ingrid. Die Zwillinge warfen sich einen vielsagenden Blick zu: ein Computer!

Der Tante entging das keineswegs. Sie schüttelte den Kopf: „Nein, nein, Spielchen gibt’s hier nicht.“ Dann zwinkerte sie den Kindern zu: „Aber wenn ihr mal ins Internet wollt …“ Die oberste Etage bestand aus einem einzigen großen Raum. Über ihnen prangte der wuchtige Querbalken des Giebels. Beinahe die Hälfte des Daches bestand aus Glas. Der Raum war lichtdurchflutet. An den geraden Wänden der Stirnseiten hingen Ingrids Gemälde, und auf dem Fußboden darunter lehnten noch mehr Bilder an der Wand. Ein halb fertiger Sonnenuntergang befand sich auf der Staffelei. Es roch nach Ölfarbe.

Staunend gingen die Kinder durch das Atelier. „Du malst einfach super, Tante Ingrid!“, bemerkte Julian. Ingrid lächelte und bedankte sich für das Kompliment. „Ihr könnt gerne Ingrid und Richard zu uns sagen, wir fühlen uns sonst so alt.“ Sofie kniete vor einem Bild: „Tan… ähm … Ingrid, das ist ein Delfin, oder?“ Ihre Tante nickte. „Und das hier?“, fragte Julian. Er zeigte auf ein großes Bild mit mehreren Walen. „Das sind Pottwale. Sie sind die größten Zahnwale und wahre Meister im Tauchen. Mit etwas Glück könnt ihr sie bald in echt sehen.“

Die Zwillinge rissen die Augen auf: „Wirklich?“

Nach der Hausbesichtigung wollten die Kinder unbedingt ans Meer. Ein steiler, grasbewachsener Abhang trennte das Haus vom Strand. Die Zwillinge marschierten dicht hinter Richard über einen Trampelpfad hinunter zum Wasser. Unten angekommen, entdeckten sie einen kleinen Steg. Daran war ein Boot festgemacht.

„Darf ich vorstellen: Das ist meine Libelle!“, verkündete Richard stolz. Die Kinder bekamen große Augen. Richard hatte ein eigenes Boot! Die Libelle war ein kleines Motorboot ohne Kajüte. Es bot jedoch mit zwei gepolsterten Sitzbänken bequem Platz für vier Leute, wobei der Steuermann hinten am Motor sitzen musste. „Warum hast du das Boot Libelle genannt?“, fragte Sofie. Richard lachte: „Weil es so ruckartig fährt wie eine Libelle fliegt und dabei oft über die Wellen hüpft.“ Das Wasser war herrlich klar und erwies sich beim ersten zaghaften Kontakt als relativ warm. Die Zwillinge waren begeistert.

Am Abend gingen die Kinder müde in ihr Zimmer. Ihre Eltern übernachteten im Wohnzimmer auf zwei Sofas und würden am nächsten Tag wieder abreisen. Aber das machte den Geschwistern nichts aus. Sie fühlten sich sehr wohl. Nachdem sie in ihre Betten geschlüpft waren, flüsterte Sofie: „Ich bin froh, dass die beiden so nett sind. Und das Meer ist so schön.“ Sie kuschelte sich in ihr weiches Kissen. Langsam öffnete sich ihre Zimmertür, und Richard streckte seinen Kopf durch den Spalt: „Schlaft ihr schon?“, fragte er leise.

„Nein“, antworteten die Zwillinge wie aus einem Mund. „Ich habe morgen frei. Sollen wir mit meinem Boot rausfahren?“ „Ja klar!“, antwortete Julian wie aus der Pistole geschossen. Sofie nickte zustimmend. Als sie merkte, dass Richard das nicht sehen konnte, sagte sie schnell: „Ja!“ Und schon war die Tür wieder zu. „Das ist so aufregend, findest du nicht?“, flüsterte Sofie. Ihr Bruder gab ihr Recht: „Wir haben ein eigenes Boot. Das wird bestimmt toll morgen.

---ENDE DER LESEPROBE---