Robbe Tippo in Gefahr - Doris Thomas - E-Book
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Robbe Tippo in Gefahr E-Book

Doris Thomas

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Beschreibung

Schwimmen, Futter suchen und Luftlöcher im Eis finden und freihalten – all dies hat die kleine Robbe Tippo von ihrer Mutter gelernt. Doch da passiert es, ein Eisbär greift an. Die Mutter lenkt das Raubtier ab, damit ihr Sohn fliehen kann. Obwohl Tippo sicher ist, dass seine Mutter unverletzt davongekommen ist, kann er sie nirgendwo finden. Sie ist spurlos verschwunden. Auf seiner Suche nach ihr erlebt er viele spannende Abenteuer. Er trifft eine junge Sattelrobbe und ein großes Walross, und ihm wird klar: Im Eis gibt es Freund und Feind und es ist nicht immer sofort klar, wer harmlos und wer gefährlich ist. Ein liebevoll bebildertes Leseabenteuer, in dem viele faszinierende Wildtiere vorkommen, ohne dass sie auf lächerliche Weise vermenschlicht werden. Umweltthemen spielen genauso eine Rolle wie das Verhalten von Menschen gegenüber den Tieren. Das Buch enthält viele Informationen über einige beeindruckende Geschöpfe der Meere und der Schwertwal Zabu, über den es 5 spannende Kinderbücher gibt, hat eine kleine Gastrolle. Das E-Book enthält ein Bonus-Kapitel, für das es in der gedruckten Ausgabe aufgrund der maximalen Seitenzahl keinen Platz gegeben hat.

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhaltsverzeichnis

In der Schneehöhle

Die neue Welt

Der Angriff

Unheimliche Wesen auf zwei Beinen

Die schwebende Gefahr

Gefährliches Paradies

Unerwartete Hilfe

Auf der Flucht

Das Tier vom Land

Riesige Zähne

Schwarz-Weiß

Wieder zurück

Wissenswertes zu den Wildtieren

Danksagung

Impressum

© 2022 Doris Thomas

c/o Barbara’s Autorenservice

Tüttendorfer Weg 3

24214 Gettorf

Text, Cover und Illustrationen von Doris Thomas

www.Doris-T.de

ISBN: 9783754659366

In der Schneehöhle

Das Erste, was die Ringelrobbe spürte, war eine furchtbare Kälte. Sie lag auf blankem Eis in einer Schneehöhle. Ihr zottiges, cremefarbenes Fell war von der Geburt noch ganz nass.

Der kleine Körper schlotterte und dampfte in der kalten Luft. Die junge Robbe fühlte den warmen Atem der Mutter. „Hallo, mein Kleiner“, flüsterte sie liebevoll, „ich nenne dich Tippo.“ Dann schmiegte sie sich an ihren Sohn. Tippos Nasenlöcher öffneten sich weit, und er prägte sich den Geruch seiner Mutter ein. Im Nu fand das hungrige Robbenbaby die Zitzen und begann gierig zu saugen.

Die beiden Ringelrobben lagen gemütlich in ihrem Versteck. Unter einer dicken Schneeschicht waren sie vor dem eisigen Wind geschützt und vor Feinden sicher. Als die junge Robbe satt war, kuschelte sie sich der Länge nach an ihre warme Mutter und schlief friedlich ein.

Es dauerte nicht lang, da knurrte Tippos Magen erneut, und er wachte auf. Erleichtert spürte er seine Mutter neben sich. „Trink, Tippo!“, forderte sie ihn auf. „Du musst schnell zunehmen und stark werden.“ Das ließ Tippo sich nicht zweimal sagen, und er trank so viel Milch, wie er schlucken konnte.

Ein Robbenbaby ist halb so groß wie seine Mutter, doch die Robbenmütter wiegen zehnmal so viel wie ihr Baby. Mit jedem Schluck wird ein Robbenbaby schwerer, denn die Milch dieser Säugetiere ist dick und enthält viel Fett.

Inzwischen war Tippos Körper getrocknet, er zitterte nicht mehr. In seinem Fell hingen kleine Eisklumpen. Die Robbenmutter blickte in die großen dunklen Augen ihres Sohnes. „Ich habe auch Hunger, Tippo“, sagte sie, „und deshalb muss ich dich für eine Weile verlassen. Ich bin bald zurück.“ Sie schnüffelte an seiner Nase, um ihn zu beruhigen. „Mama“, schluchzte Tippo, „lass mich nicht alleine!“ „Hab keine Angst, mein Kleiner, ich komme ja gleich wieder.“ Und schon robbte die Mutter zum Ende der Höhle.

Tippo schaute verdutzt, als seine Mutter plötzlich nach unten verschwand. Leise hörte er sie ins Wasser platschen. Der einzige Ausgang der Höhle führte hinunter ins Meer. Tippo verkroch sich in die hinterste Ecke der Höhle und wartete darauf, dass seine Mutter zurückkam.

Nach einer Weile fühlte er sich schrecklich einsam. Er sehnte sich nach der Wärme und der Milch seiner Mutter. Schließlich begann er leise nach ihr zu rufen. Seine Stimme klang wie das Jaulen eines jungen Hundes. Je hungriger er wurde, umso lauter rief er. Da erschien im Eingang der Höhle der Kopf seiner Mutter: „Pst, Tippo, sei leise! Oben schleicht ein Polarfuchs herum. Wenn er dich hört, wird er anfangen zu graben und uns womöglich finden.“

Tippo verstummte. Seine Mutter zog sich mit den scharfen Krallen ihrer Vorderflossen hinauf aufs Eis. Sogleich stillte Tippo seinen Hunger. Danach kuschelten sich die Ringelrobben eng aneinander und schliefen ein. So verging ein Tag nach dem anderen. Schlafen, trinken, schlafen, trinken. Und ab und zu verschwand Tippos Mutter für eine Weile im Meer.

Die neue Welt

Zwei Wochen nach Tippos Geburt begann seine Haut furchtbar zu jucken. Er kratzte sich unentwegt und rubbelte seinen Körper am eisigen Boden. Wenn es unerträglich wurde, stupste er seine Mutter in die Seite: „Mama, bitte kraaatzen!“

Dann strich ihm seine Mutter mit den Vorderflossen über den Körper und riss mit ihren Krallen ganze Büschel des zotteligen Fells heraus. Tippo verlor sein helles Babyfell und bekam ein graues, viel kürzeres Fell.

Das dicke Geburtsfell der Robbenbabys ist zum Schwimmen nicht geeignet. Erst nach dem ersten Fellwechsel können Ringelrobben ins Wasser. In 40 Tagen vervierfacht eine Babyrobbe ihr Gewicht und hat damit eine ausreichenden Speckmantel, der sie vor dem Auskühlen im eiskalten Wasser schützt.

Schließlich kam der Tag, an dem Tippo seine Mutter zum ersten Mal ins Meer begleiten durfte. Aufgeregt rutschte Tippo an die Kante des Eisloches. Seine Mutter glitt ins Wasser und ermunterte ihn, ihr zu folgen. „Komm Tippo, hab keine Angst! Das wird dir Spaß machen!“ Tippo plumpste in den kalten Ozean. Platsch!

Die beiden Robben schwebten im blauen Nass. Tippo fühlte sich federleicht. Vor Freude wackelte er mit seinen Flossen. „Juhu!“, rief er und sauste unter dem Eis hin und her. Viele fremde Geräusche drangen an seine Ohren. Es gluckste und knackste. Andere Robbenmütter tummelten sich ebenfalls mit ihren Kindern im Wasser. Tippo staunte. Heute war offenbar für alle der Tag der ersten Schwimmversuche.

Tippos Mutter schwamm zu einer Stelle, wo Tageslicht ins Meer fiel, denn dort war ein Loch in der Eisdecke. Vorsichtig streckte sie den Kopf aus dem Wasser und blickte in allen Richtungen: „Die Luft ist rein! Komm hoch zum Atmen!“

Zum ersten Mal in seinem Leben sah Tippo den Himmel, ein endloses Hellblau. Die Sonne glitzerte auf den Schneekristallen. Tippo reckte seine Nase in den Wind und schnupperte. Die Welt außerhalb der Höhle war aufregend. „Es ist herrlich!“, jauchzte er und tauchte wieder hinunter unter das Eis.

Nach einer Weile ermahnte ihn seine Mutter: „Tippo, für heute reicht es mit dem Schwimmen. Jetzt wird sich aufgewärmt.“ „Ich will aber noch nicht!“ Tippo sauste an seiner Mutter vorbei. „Schluss, Tippo! Raus aus dem Wasser!“

In den nächsten Wochen genoss Tippo die Ausflüge ins Meer. Jedes Mal durfte er länger im Wasser bleiben. Er neckte sich mit den anderen Robbenkindern und schwamm mit ihnen um die Wette. Aber er war nicht nur zum Spaß im Wasser, er musste auch lernen, Beute zu finden. Seine Mutter zeigte ihm die Verstecke der Krebse und wie er kleine Fische schnappen konnte. Je mehr Nahrung er selber fand, desto weniger Milch musste er bei seiner Mutter trinken.

Tippo lernte, die lebenswichtigen Atemlöcher im Eis zu finden und wie er sie mit seinen scharfen Krallen offen halten konnte. Und natürlich lehrte seine Mutter ihn auch, vor welchen Tieren er auf der Hut sein musste. Nach sieben Wochen konnte die junge Ringelrobbe sich alleine versorgen. Für Tippo war es ein einziger großer Spaß. Er ahnte nicht, dass bald sein Leben davon abhängen würde, was er gelernt hatte.

Der Angriff

Der Tag begann wie immer. Tippo und seine Mutter suchten sich im Meer ein leckeres Frühstück und legten sich anschließend für ein ausgiebiges Nickerchen in die sichere Höhle.

Rums. Hatten sie das nur geträumt?

Rums. Nein, es war kein Traum. Das Eis um sie herum vibrierte. Kleine Eisbrocken lösten sich von der Decke und fielen neben ihnen auf den Boden. Von oben hörten sie ein lautes Schnaufen. „Was ist das, Mama?“, fragte Tippo ängstlich. Seine Mutter zitterte. „Er hat uns gefunden … der Eisbär hat uns gefunden!“

Rums. Es knirschte und knackste um sie herum. Tippo sah seine Mutter mit aufgerissenen Augen an: „Mama?“ „Die Höhle bricht ein. Schnell, Tippo, wir müssen hier raus!“

Sie stupste Tippo in die Seite, um ihn anzutreiben. Rums. Immer mehr Eis und Schnee fiel von der Decke. Einige Brocken versperrten bereits den Weg zum Ausgang der Höhle. Tippo schlidderte mühsam um die Eisklumpen herum. Er schien kaum vom Fleck zu kommen. „Schnell, schnell, Tippo!“ Rums. Mit einem Mal brach die Decke über ihnen ein, und das aufgerissene Maul eines Eisbären erschien.

Die beiden Robben gerieten in Panik. Wie durch ein Wunder erreichte Tippo das Loch im Eis und ließ sich ins sichere Wasser plumpsen. Doch wo blieb seine Mutter?

Aufgeregt zappelte Tippo im Wasser. Warum kam seine Mutter nicht nach? War sie verschüttet? „Mama!“, brüllte er verzweifelt. Plötzlich bewegte sich über ihm etwas, und der Kopf seiner Mutter war zu sehen. Doch sie rutschte nicht ins Wasser. „Ich hänge fest!“, schrie sie. Tippo sauste ihr entgegen und umfasste ihren Kopf mit seinen Flossen. Er paddelte wie wild.

„Maaama!“

Platsch! Seine Mutter rutschte zu Tippo ins Meer, dicht gefolgt von einer riesen weiße Pranke mit scharfen Krallen.

Die Gefahr war noch nicht gebannt, denn Tippo ging allmählich die Luft aus. Er musste bald auftauchen, um zu atmen. Das Luftloch vor ihm wurde jedoch vom Eisbären belagert. So schnell sie konnten, schwammen die beiden Robben zum nächsten Atemloch.

---ENDE DER LESEPROBE---