Der Anti-Bias-Ansatz. Beiträge zur theoretischen Fundierung und Professionalisierung der Praxis - Oliver Trisch - E-Book

Der Anti-Bias-Ansatz. Beiträge zur theoretischen Fundierung und Professionalisierung der Praxis E-Book

Oliver Trisch

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Beschreibung

Der aus den USA stammende und in Südafrika für die Erwachsenenbildung weiterentwickelte Anti-Bias-Ansatz wird seit Mitte der 1990er Jahre auch in Deutschland in verschiedenen Praxisfeldern erfolgreich angewendet. Im Vordergrund der Anti-Bias-Arbeit stehen die Auseinandersetzung mit eigenen Diskriminierungserfahrungen sowie die Entwicklung alternativer Handlungsansätze gegen Diskriminierung auf verschiedenen Ebenen. Der Ansatz eröffnet dabei die Möglichkeit, bewusst und verantwortungsvoll mit Erfahrungen, Privilegien und Macht umzugehen. Oliver Trischs qualitativ-empirische Studie zielt darauf, den Anti-Bias-Ansatz unter besonderer Berücksichtigung des historischen Kontexts in Deutschland theoretisch zu fundieren. Die Studie richtet sich dabei insbesondere auch an interessierte Praktiker_innen, die in der Antidiskriminierungsarbeit tätig sind. Auf der Grundlage von acht Expert_inneninterviews werden theoretische Grundlagen erarbeitet, etwa zum Verhältnis von Theorie und Praxis, zum Theorie-Praxis-Transfer oder zum zentralen Begriff der Diskriminierung. Zudem erfolgt eine Einbettung des Ansatzes in den deutschen Kontext, beispielsweise entlang der spezifischen historischen Herausforderungen Deutschlands oder der Abgrenzung und Überschneidung zu weiteren Ansätzen wie etwa der Menschenrechtsbildung oder der Social Justice Education. Weiterhin geht Trisch Fragen zur Professionalisierung sowie Qualitätsentwicklung und -sicherung nach; so nimmt er zum Beispiel eine kritische Diskussion des Begriffs der Kompetenz vor und erarbeitet Kriterien für die Teamzusammensetzung von Seminaren. Oliver Trisch leistet einen wertvollen Beitrag zur theoretischen Fundierung und Professionalisierung eines der reichhaltigsten und innovativsten Ansätze der jüngeren Antidiskriminierungsarbeit.

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Von Antidiskriminierung zu Diversity und Inklusion

Wissenschaft und Praxis im Dialog | Hrsg.:Harald Hahn

ISSN 2196-372X

1 Oliver Trisch

Der Anti-Bias-Ansatz

Beiträge zur theoretischen Fundierung und Professionalisierung der Praxis

ISBN 978-3-8382-0418-5

Der Reihenherausgeber:

Harald Hahn (Jg. 1966) wohnt in Berlin und ist freiberuflicher Radio- und Theatermacher mit Schwerpunkt "Theater der Unterdrückten", er nimmt außerdem Lehraufträge an Universitäten und Fachhochschulen wahr. Der Herausgeber steht darüber hinaus auf der Bühne mit dem Gesangsprojekt HERZKASPER.

Kontakt: www.harald-hahn.de

Oliver Trisch

Der Anti-Bias-Ansatz

Beiträge zur theoretischen Fundierung und Professionalisierung der Praxis

ibidem-Verlag

Stuttgart

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Bibliographic information published by the Deutsche Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek lists this publication in the Deutsche Nationalbibliografie; detailed bibliographic data are available in the Internet at http://dnb.d-nb.de.

Umschlaggestaltung: Chris Dietzel; www.chrisdietzel.de

Es handelt sich bei dieser Publikation gleichzeitig um eine von der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg angenommene Dissertation.

Das Buch wurde mit Mitteln der Hans-Böckler-Stiftung Düsseldorf gefördert.

Gedruckt auf alterungsbeständigem, säurefreien Papier

Printed on acid-free paper

ISSN: 2196-372X

ISBN-13: 978-3-8382-6418-9

© ibidem-Verlag

Stuttgart 2014

Alle Rechte vorbehalten

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und elektronische Speicherformen sowie die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

All rights reserved. No part of this publication may be reproduced, stored in or introduced into a retrieval system, or transmitted, in any form, or by any means (electronical, mechanical, photocopying, recording or otherwise) without the prior written permission of the publisher. Any person who does any unauthorized act in relation to this publication may be liable to criminal prosecution and civil claims for damages.

Vorwort des Reihenherausgebers

Liebe Leser_innen, sie haben den ersten Band der Schriftenreihe Antidiskriminierung, Diversity und Inklusion – Wissenschaft und Praxis im Dialog in den Händen. Es freut mich sehr, dass der Start der Reihe mit einer wissenschaftlichen Publikation beginnt – derDissertation von Oliver Trisch mit dem Titel „Der Anti-Bias-Ansatz. Beiträge zur theoretischen Fundierung und Professionalisierung der Praxis“. Ich bin schon jetzt gespannt wie dieses Buch in der (Fach-)Öffentlichkeit aufgenommen wird.

Das Konzept des Anti-Bias-Ansatzes habe ich über Oliver Trisch kennengelernt, als wir gemeinsam das Empowerment Projekt Heimliche Begleiter – soziale Herkunft und Bildung entwickelt und durchgeführt haben. Dabei arbeiteten wir mit Methoden des Theaters der Unterdrückten und dem Anti-Bias-Ansatz. Im Rahmen unserer Projektarbeit sprachen wir natürlich auch über diesich damals noch im Erarbeitungsprozess befindliche Dissertation und darüber, dass es im deutschsprachigen Raum noch relativ wenig (wissenschaftliche) Literatur zu diesem wertvollen Ansatz gibt. Schnell kam bei mir der Gedanke auf, zu den bereits bestehenden„Berliner Schriften zum Theater der Unterdrückten“ eine neue Schriftenreihe ins Leben zu rufen. Ich bin dem ibidem-Verlag sehr dankbar, dass er dies ermöglichthat.

Oliver Trisch ist es mit dieser wissenschaftlichen Publikation gelungen, den Anti-Bias-Ansatz so darzustellen, dass auch Menschen, die sich noch nicht oder wenig mit Antidiskriminierungsarbeit auseinandergesetzt haben, dazu angeregt werden, über Machtverhältnisse, Diskriminierung und soziale Privilegien nachzudenken. Gelungen ist zudem auch der Spagat zwischen dem Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit auf höchstem Niveau einerseits und der Verwendung einer Sprache andererseits, die nicht überakademisiert ist und mit Fachvokabeln „um sich wirft“. Dadurch erschließt sich diese Arbeit neben der eher kleinen hochspezialisierten Gruppe von Wissenschaftler_innen auch anderen Gruppen wie zum Beispiel theorieinteressierten Praktiker_innen.Diese Forschungsarbeit wird die Anti-Bias-Arbeit in Deutschland weiter voranbringen und bildet gleichzeitig das Fundament für eine weitere wissenschaftliche Betrachtungsweise dieses wichtigen Ansatzes. Sie ist bestens geeignet, um den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis zu eröffnen.

Harald Hahn, Berlin, im April 2013

Vorwort

Anti-Bias-Arbeit und die Frage nach ihrer theoretischen Fundierung:

zur Notwendigkeit und Dynamik einer untersuchenden Haltung in kritischer Perspektive

Oliver Trisch hat eine beeindruckende und umfassende Forschungsarbeit vorgelegt, die sich im interdisziplinären Schnittfeld von politischer Bildung und Erwachsenenbildung bewegt, wobei zugleich Fachdebatten aus diversitätsbewusster Sozialpädagogik bzw. Früh- und Elementarpädagogik, Interkultureller Bildung, Rassismusforschung, Geschlechterforschung und Holocaust-Education in besonderer Weise relevant sind. Es wird ein kompliziertes und fachlich überaus anspruchsvolles Thema bearbeitet, welches in einer diversen Migrationsgesellschaft und darauf bezogenen Fachdebatten von aktueller Bedeutung ist. Es geht um das Konzept Anti-Bias-Arbeit.

Zum Konzept Anti-Bias-Arbeit

Dieses Konzept ist relativ neu im deutsch-sprachigen Raum. Mit seiner Hilfe sollen Sensibilisierungs-, Wahrnehmungs-, Bewusstwerdungs- und Veränderungsprozesse im Gegenstandsbereich Diskriminierung unterstützt werden, auf einem Weg zu weniger Voreingenommenheiten und weniger sozialen Schieflagen. Kennzeichnend ist dabei unter anderem, dass Anti-Bias-Arbeit beansprucht, neben Rassismen auch weitere Zuschreibungs-, Ausgrenzungs- und Unterdrückungsverhältnisse (entlang von Differenzlinien wie Klasse/Schicht, Geschlecht, Heteronormativität, Beeinträchtigung/Behinderung, Generation/Alter etc.) kritisch zu reflektieren und dabei Verbindungen zwischen individuellen, interaktiven, institutionellen und strukturellen Ebenen zu thematisieren. Zudem ist es ein Konzept, das zunächst an subjektiven Erfahrungen ansetzt und von dort ausgehend aus unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungszusammenhängen (Opfer, Täter_innen, Zuschauer_innen, Mitläufer_innen etc.) Diskriminierung in den Blick nimmt.

Das Konzept passt deshalb gut zu aktuellen Entwicklungen in den Erziehungswissenschaften und der Sozialen Arbeit, in denen diversitätsbewusste und zugleich subjektbezogene Ansätze zunehmend bedeutsamer werden, aber auch zu aktuellen Entwicklungen in den Gesellschafts- und Individualwissenschaften insgesamt, in denen Begriffe wie Intersektionalität oder Subjektivierung beziehungsweise (besser:) Subjektformation und entsprechende thematische Zusammenhänge auf der Tagesordnung stehen.

Zur Forschung von Oliver Trisch

Die auf gegenstandsbezogene Fachdiskurse gestützte und zugleich empirisch ausgerichtete Forschung von Oliver Trisch, der selbst seit vielen Jahren in der Anti-Bias-Arbeit aktiv ist, zielt auf die theoretische Fundierung, Weiterentwicklung und Überprüfung des Konzepts Anti-Bias-Arbeit. Da dieses Konzept zunächst in den USA entwickelt wurde und dann teilweise über Südafrika nach Deutschland gelangt ist, liegt hier auch die Frage nahe, ob und in welcher Weise bei einer Adaption an deutsche Verhältnisse die spezifischen historischen (zum Beispiel ‚deutscher Kolonialismus‘, ‚Nationalsozialismus an der Macht‘) und aktuellen (zum Beispiel ‚Migrationsgesel

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