Der Bär und sein kleines Gör - Cooper McKenzie - E-Book

Der Bär und sein kleines Gör E-Book

Cooper McKenzie

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Beschreibung

Sie hat das Talent, in Schwierigkeiten zu geraten. Aber dieser Daddy weiß genau, wie man mit unartigen kleinen Gören umgeht... Nach einem missglückten Streich landet Emory im Bratburg-Institut, wo sie lernen soll, sich zu einer „anständigen Frau“ zu entwickeln. Aber wie sich herausstellt, ist das nicht die schreckliche Strafe, mit der sie rechnet. Der Sicherheitschef ist niemand anderes als Emorys Schicksalsgefährte, und Kodiak sieht sie als das, was sie wirklich ist: ein verlorenes kleines Mädchen, das dringend einen Daddy braucht. Obwohl ihr gegenseitiges Verlangen sie beide mitzureißen droht, verbringt er seine Tage damit, sie zu verwöhnen und zu disziplinieren und ihr zu helfen, die Frau zu werden, die sie sein kann. Unglücklicherweise für Emory eilt ihr Ruf ihr voraus, und als ein weiterer Streich Kodiak fast das Leben kostet, fällt die Schuld auf sie. Jetzt muss sie den wahren Schuldigen finden und ihren Namen reinwaschen, bevor sie ihren Platz in Bratburg verliert... und ihren Gefährten. Ein erotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt und Daddy-Kink. Um die gesamte Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände der Serie in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 33.000 Wörter

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Über Cooper McKenzie

LESEPROBE

Der Bär und sein kleines Gör

Sie hat das Talent, in Schwierigkeiten zu geraten. Aber dieser Daddy weiß genau, wie man mit unartigen kleinen Gören umgeht...

Nach einem missglückten Streich landet Emory im Bratburg-Institut, wo sie lernen soll, sich zu einer „anständigen Frau“ zu entwickeln.

Aber wie sich herausstellt, ist das nicht die schreckliche Strafe, mit der sie rechnet. Der Sicherheitschef ist niemand anderes als Emorys Schicksalsgefährte, und Kodiak sieht sie als das, was sie wirklich ist: ein verlorenes kleines Mädchen, das dringend einen Daddy braucht.

Obwohl ihr gegenseitiges Verlangen sie beide mitzureißen droht, verbringt er seine Tage damit, sie zu verwöhnen und zu disziplinieren und ihr zu helfen, die Frau zu werden, die sie sein kann.

Unglücklicherweise für Emory eilt ihr Ruf ihr voraus, und als ein weiterer Streich Kodiak fast das Leben kostet, fällt die Schuld auf sie. Jetzt muss sie den wahren Schuldigen finden und ihren Namen reinwaschen, bevor sie ihren Platz in Bratburg verliert... und ihren Gefährten.

Ein erotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt und Daddy-Kink. Um die gesamte Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände der Serie in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.

Länge: rund 33.000 Wörter

Cooper McKenzie

Der Bär und sein kleines Gör

Bratburg Daddy Doms 2

Ein erotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „Bear’s Little Brat“:

Cooper McKenzie

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2024

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

Übersetzt von: Sage Marlowe

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Kapitel 1

„Emory Smith, dies ist das dritte Mal in diesem Jahr, dass Sie vor diesem Disziplinarkomitee erscheinen müssen. Offensichtlich haben unsere Strafen Ihrem ungebührenden Verhalten kein Ende gesetzt. Diesmal wurde bei Ihrem sogenannten Jugendstreich ein Sicherheitsbeamter verletzt.“ Der Vorsitzende des Disziplinarkomitees der Universität hielt einen Moment inne, um einen Schluck Wasser zu trinken, bevor er fortfuhr. „Da Sie die Regeln unserer Einrichtung ignorieren und die Autorität derjenigen in Frage stellen, die Sie und die anderen Studenten an dieser Universität beschützen, werden Sie hiermit ausgeschlossen und aufgefordert, morgen früh vor dem Rat zu erscheinen, damit dieser entscheiden kann, ob Sie zum Bratburg-Institut geschickt werden oder nicht.“

Emorys Keuchen brachte ihr nur einen knappen abweisenden Blick ein, als der Präsident die Papiere vor ihm unterschrieb. „Aber das war kein Streich, es war ein Protest“, brachte sie hervor. „Der Wachmann wäre nicht verletzt worden, wenn er um das Speiseöl herumgelaufen wäre, das er deutlich sehen konnte, da wir es neongrün eingefärbt hatten. Es war eigentlich seine eigene Schuld, dass er ausgerutscht ist. Außerdem war ich eine von fünf Studierenden, die an dem Protest teilgenommen haben. Warum stehe ich als Einzige hier?“

Emory konnte nicht glauben, was passiert war. Es war als einfacher Streich gedacht gewesen, um gegen die zu fetthaltige, zu zuckerreiche, nicht sehr gesunde Ernährung in der Mensa zu protestieren. Dass der Wachmann verletzt worden war, war nicht ihre Schuld. Sie war nicht einmal diejenige, die auf die Idee gekommen war, neongrünes Speiseöl auf den Gehweg vor der Cafeteria zu schütten. Aber anscheinend war sie diejenige, die für die anderen die Schuld zugeschoben bekam. War das der Grund, warum die sie für ihre Sache angeworben hatten?

Obwohl sie wusste, dass sie verloren hatte, noch bevor sie an diesem Nachmittag den holzgetäfelten Konferenzraum betrat, ließ ihr sturer irischer Stolz sie nicht vor einem Kampf zurückschrecken. Im Alter von einundzwanzig Jahren, sechs Monaten und achtzehn Tagen betrachtete der Rest der Gesellschaft sie als Erwachsene, obwohl die Universität ihre Studierenden wie kleine Kinder behandelte.

Sie war noch drei Semester davon entfernt, ihren Abschluss in Sozialarbeit und Beratung zu machen, und hatte gerade genug Geld an Ersparnissen übrig, um Studiengebühren, Unterkunft, Verpflegung und alles andere zu bezahlen, was sie für diese drei Semester brauchte. Sie hoffte, noch vor ihrem Abschluss von einer sozialen Einrichtung oder einem Unternehmen unter Vertrag genommen zu werden, das ihr eine gute Zukunft sichern würde. Aber damit das passieren konnte, durfte sie nicht von der Uni fliegen.

Was sollte sie tun? Sie brauchte dieses Stück Papier, das sie als College-Absolventin auswies, um einen anständigen Job zu bekommen, damit sie weit, weit wegziehen konnte. Im vergangenen Jahr war ihr Name wegen einiger harmloser Streiche, die schiefgegangen waren, in den Schmutz gezogen worden. Streiche, die nicht immer ihre Idee gewesen waren, aber man hatte sie trotzdem dafür verantwortlich gemacht.

Sie warf den anderen vier Vorstandsmitgliedern einen Blick zu, doch keiner erwiderte ihren Blick. Zwei schauten auf ihre Handys, und eine Frau flüsterte dem Mann neben ihr etwas zu.

Der Vorstandsvorsitzende ignorierte ihren Einwand und wandte sich stattdessen dem Wachmann zu, der rechts hinter ihr stand. „Bringen Sie sie direkt zum Ratsgebäude. Sie wird dort erwartet.“

„Was? Moment mal. Was ist mit meinen Sachen?“, protestierte Emory, als der Wachmann eine riesige Hand um ihren Oberarm legte.

„Ihre Sachen werden verpackt und eingelagert, bis wir vom Rat erfahren, wohin sie geschickt werden sollen. Guten Tag und viel Glück, Miss Emory.“ Der Präsident nickte dem Wachmann zu, während er ihre Akte schloss und sie dem Angestellten hinter ihm reichte.

Der Wachmann ging los und zog sie hinter sich her aus dem Konferenzraum. Er sagte kein Wort, als er sie aus dem Gebäude zu einem wartenden Sicherheitswagen draußen eskortierte. Er schob sie auf einen Sitz im hinteren Teil des Wagens. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass sie angeschnallt war, nahm er auf dem Beifahrersitz Platz. Sobald er saß, legte der Fahrer den Gang ein und fuhr los.

Sie beobachtete durch die Windschutzscheibe des Vans, wie sie den Universitätscampus verließen und quer durch die Stadt zu den Gebäuden der Behörden fuhren. Es dauerte fast eine Stunde, bis sie das Gebäude erreichten, das für den Rat bestimmt war.

Erst als der Wachmann sie aus dem Wagen zog, fiel ihr ein, dass sie ihren Rucksack im Warteraum direkt vor dem Konferenzraum zurückgelassen hatte. Snow, der ausgestopfte Eisbär, das einzige Erinnerungsstück, das ihr von ihren Eltern geblieben war, befand sich in diesem Rucksack. Als sie sich gegen den Wachmann wehrte, wurde ihr Arm nur noch fester gedrückt, und sie wusste, dass dies einen blauen Fleck hinterlassen würde. Aber ein blauer Fleck schien unbedeutend im Vergleich dazu, alles zu verlieren, was sie besaß.

An der Hintertür des Ratsgebäudes übergab ihr Wachmann sie einem anderen, ebenso massigen Wachmann in der Polizeiuniform des Bundesstaats. „Emory Smith. Sie muss morgen früh vor dem Rat erscheinen. Die Universität wird ihre Unterlagen per E-Mail schicken.“

Der Beamte nickte und legte eine große Hand um ihren linken Arm. Damit war der Übergang der Verantwortung von der Universität zum Rat abgeschlossen. Sie unterlag nun der gefürchteten Justizabteilung, die dafür sorgte, dass Frauen verschwanden, die in der feinen Gesellschaft als zu frech, aufsässig oder außer Kontrolle geraten galten.

Was zum Teufel sollte sie tun?

Sie wollte einfach nur irgendwo dazugehören, zu jemandem gehören. Die Gruppe, die sie in diese Lage gebracht hatte, war wie sie davon überzeugt, dass gesunde Ernährung und Bewegung den Studenten zu besseren Leistungen verhelfen würden. Aber sie hatte das Gefühl, dass die anderen sie im Ernstfall als Anstifterin darstellten, um den Ärger von sich selbst fernzuhalten.

Der Wachmann führte sie durch das Gebäude, durch Korridore, mehrere Treppen hinauf und hinunter und durch weitere Korridore, wobei er immer wieder links oder rechts abbog. Als er schließlich mit einem Schlüssel an seinem Schlüsselbund eine Tür öffnete, die zu einem weiteren Korridor führte, hatte Emory völlig die Orientierung verloren. Dieser Flur führte nirgendwohin, außer zu sieben Metalltüren.

Emorys Herz begann zu rasen und sie musste schlucken, um nicht laut zu schreien. Sie sollte nicht hier sein, aber an diesem Punkt war es zu weit gegangen und niemand wollte ihre Entschuldigungen und Erklärungen hören. Sie würde vor den Rat treten müssen und es gab nichts, was sie tun konnte, um das zu verhindern.

Der Wachmann führte sie zur letzten Tür links. Nachdem er sie aufgeschlossen hatte, stieß er sie auf. Sobald er sie hineingeschoben hatte, zog er die Tür wieder zu. Das laute Klicken des Schlosses in dem sonst völlig stillen Raum ließ sie zusammenzucken.

Sie würde hier festsitzen, bis jemand beschloss, sie rauszulassen. Sie hoffte nur, dass es eher früher als später passieren würde, da sie kein Fan von kleinen, fensterlosen Räumen war.

Sie drehte sich um und warf einen Blick in den Raum, aber es gab nicht viel zu sehen. Die hintere linke Ecke war vom Rest des Zimmers abgetrennt, was der Toilette und dem Waschbecken ein wenig Privatsphäre verlieh. Auf dem Regal über dem Waschbecken lagen zwei Handtücher und ein kleines Stück Seife in einer Papierverpackung. Die einzigen anderen Möbel waren ein Feldbett mit einem weißen Laken über der dünnen Matratze und überraschenderweise einer weichen, flauschig aussehenden roten Decke, die ordentlich am Fußende zusammengefaltet war.

Auf einmal wurde ihr klar, wie ernst die Lage war. Selbst wenn der Rat beschließen sollte, sie nicht zum Bratburg-Institut zu schicken, konnte sie nicht an die Universität zurückkehren, um ihr Studium abzuschließen. Das bedeutete, dass sie sich ein neues College suchen und herausfinden musste, wie sie den Umzug dorthin bezahlen konnte. Vielleicht könnte sie die restlichen Kurse, die sie brauchte, online belegen, aber das wusste sie nicht. Darüber würde sie sich informieren müssen, wenn sie hier rauskam. Falls sie hier rauskam.

Vorerst musste sie sich auf die nächsten vierundzwanzig Stunden und ihr Erscheinen vor dem Rat konzentrieren.

Emory nahm die Decke, schlug sie auf und wickelte sie um sich. Nachdem sie sich wie ein Burrito eingewickelt hatte, ließ sie sich auf die Pritsche fallen und rollte sich zusammen. Sie schloss die Augen und hoffte, dass die Stunden bis zum Morgen und ihrer Verabredung mit ihrer Zukunft schnell vergehen würden.

Als die Verzweiflung wie Brotteig mit zu viel Hefe wuchs, begannen Tränen zu fließen. Ein dummer Streich und ihr Leben nahm einen ganz anderen Verlauf und würde nie wieder so sein wie vorher. Sie hoffte nur, dass der Rat Mitleid mit ihr hatte und sie nicht nach Bratburg schickte. Sie wollte nicht verschwinden.

* * * *

Kodiak Furr starrte Lonergan Mireles, den Direktor des Bratburg-Instituts und sein Chef, entsetzt an. „Wieso muss ich heute zur Ratssitzung in die Hauptstadt?“

Lonergan, der zufällig auch sein bester Freund war, holte tief Luft, als er von den Papieren auf seinem Schreibtisch aufblickte. „Du warst seit über einem Jahr nicht mehr von Bratburg weg. Du bist der stellvertretende Direktor und wirst als solcher das Bratburg-Institut bei den heutigen Anhörungen vertreten. Zieh dich um, Harrigan macht den Hubschrauber startklar. Der Rat wird in zwei Stunden mit den heutigen Anhörungen beginnen.“

Kodiak wusste, dass der wahre Grund, warum Lonergan nicht in die Hauptstadt wollte, darin bestand, dass der Gouverneur immer noch hinter ihm her war. Vor zwei Monaten hatte Lonergan die Tochter des Gouverneurs, Talia, als seine Gefährtin beansprucht, nachdem sie auf eigenen Wunsch zur Umschulung nach Bratburg geschickt worden war. Wie sich herausstellte, war der Gouverneur ein gewalttätiger Mistkerl und Talia zog es vor, nach Bratburg geschickt zu werden, statt nach Hause zurückzukehren. Ihr Vater hatte geplant, sie mit einem seiner schmierigen Kumpanen zu verheiraten, der fast dreimal so alt war wie sie.

Einen Moment später sah Lonergan ihn an und runzelte die Stirn. „Warum stehst du noch da? Beweg dich.“

Mit einem leisen Knurren stampfte Kodiak aus Lonergans Büro. Sein Unmut darüber, auch nur für einen Tag von Bratburg weggeschickt zu werden, verdüsterte seine Stimmung noch mehr, als er seine Hütte am Rande der Lichtung betrat, in der sich die von Gestaltwandlern betriebene Umschulungseinrichtung befand.

Es war nicht so, dass er Flugangst hatte, oh nein. Es war nur so, dass jedes Mal, wenn er in die Hauptstadt kam, etwas Schlimmes passierte.

Es gab einen Grund, warum er seit elfeinhalb Monaten nicht mehr in die Stadt gegangen war. Warum er Fremde um jeden Preis mied. Warum er sich so weit wie möglich von den jungen Frauen fernhielt, die zum Institut geschickt wurden, damit man sie zähmte. Unabhängig von seinen Qualifikationen war er der offensichtliche Kandidat für die Position als Sicherheitschef von Bratburg oder für jeden anderen Job, der ein wenig Einschüchterung und viel Muskelkraft erforderte. Er war ein rauer, ruppiger Eisbärwandler, der es vorzog, in seiner Tiergestalt die Berge rund um den Institutskomplex zu durchstreifen, anstatt sich in der sogenannten feinen Gesellschaft der Menschenwelt aufzuhalten.

Außerdem hatte er ein paar Bier zu viel getrunken, bevor er einschritt, als ein menschlicher Mann seine Frau in der Bar schlug, in der Kodiak sich die Zeit vertrieben hatte, bevor er nach Hause gehen konnte. Der Mann wurde sauer, als Kodiak ihn davon abhielt, sie ein zweites Mal zu schlagen. Der Mensch hatte eine Bierflasche zerbrochen und Kodiak damit verletzt. Ohnehin schon gereizt, hatte der Schmerz ihm die Kontrolle geraubt, und Kodiak hatte sich gerade noch davon abhalten können, seine Bärengestalt anzunehmen.

Stattdessen hatte er den Mann hochgehoben und durch das Schaufenster der Kneipe geworfen, woraufhin er von einem geparkten Auto abprallte und mitten auf der Straße landete. Er wäre beinahe von einem Taxi überfahren worden. Der Mann lag daraufhin mehrere Wochen im Krankenhaus, um sich von zahlreichen Knochenbrüchen zu erholen.

Die glühende Wut, die durch seine Adern pulsiert war, hatte Kodiak Angst gemacht und er schwor sich, nie wieder in die Stadt zurückzukehren.

Wenigstens war er in dieser Nacht nicht im Gefängnis gelandet. Hinter Eisengittern eingesperrt zu sein könnte kein Gestaltwandler ertragen. Als die Polizei endlich auftauchte, nachdem der Mann mit dem Krankenwagen weggebracht worden war, bestätigten alle in der Bar seine Geschichte, dass der menschliche Mann den ersten Schlag ausgeführt hatte und Kodiak sich nur verteidigt hatte.

Bei diesem Anlass glaubte er auch, seine Gefährtin gerochen zu haben. Der süße Apfel-Zimt-Duft war so köstlich gewesen, dass Kodiak ihm drei Häuserblocks weit folgte, bis er sich auflöste. Das war der Grund gewesen, warum er überhaupt in die Bar gegangen war.

Als er seine Alltagsuniform bestehend aus einer hellbraunen Cargohose und T-Shirt mit seinem auf die Brust gestickten Abzeichen gegen eine neuere, sauberere und elegantere Uniform tauschte, schwor sich Kodiak etwas. Sobald sie in der Stadt ankamen, würde er das Gebäude, in dem der Rat untergebracht war, nicht verlassen, bis Harrigan sie mit ihren neuesten Auszubildenden wieder nach Hause flog.

Harrigan Jones, ein Löwenwandler und Mitglied des Sicherheitspersonals, hatte während seiner Zeit bei der Armee gelernt, Hubschrauber zu fliegen. Als Bratburg entwickelt wurde, hatte sich dies als nützliche Fähigkeit erwiesen. Die Flüge in die Hauptstadt und zurück bedeuteten, dass Harrigan weitaus weniger Zeit auf engem Raum mit jungen Frauen zusammensitzen musste, die als zu unkontrollierbar galten, um in der „feinen Gesellschaft“ zu leben.

Harrigan würde bei ihrem Transportmittel auf dem Dach bleiben, während Kodiak an den Anhörungen des Rates teilnahm. Es war nicht so, dass sie der Sicherheit des Rates nicht vertrauten, Harrigan zog es nur vor, sein Baby immer im Auge zu behalten, wenn er sich nicht auf dem Bratburg-Gelände befand.

Der Rat würde entscheiden, ob die neueste Gruppe unartiger Menschenfrauen zu einem Monat Umerziehung in Bratburg verurteilt werden würde. Nach den dreißig Tagen Umerziehung würden sie in eine andere Stadt umziehen, um dort ein neues Leben zu beginnen.

Kodiak schnappte sich seine Umhängetasche und füllte sie mit einer großen Packung getrockneter Beeren und Nüsse, einer Packung Truthahn-Trockenfleisch und ein paar Äpfeln. Wenn er schon dazu verdammt war, den Tag in der Stadt zu verbringen, hatte er wenigstens etwas Leckeres zu essen dabei.

Sechzig Minuten später hielt er den Atem an, als Harrigan den großen Helikopter sanft auf dem Dach des Ratsgebäudes absetzte.

„Jetzt kannst du durchatmen, du großer Angsthase“, sagte Harrigan lachend durch sein Headset, während er den Motor abstellte.

Kodiak antwortete nicht. Er nahm sein Headset ab, warf es vor sich auf das Armaturenbrett, löste den Sicherheitsgurt und stieg aus. Ein Blick auf seine Uhr zeigte, dass er noch dreißig Minuten hatte, bevor der Rat den ersten Fall des Tages verhandeln würde. Laut dem Papier, das Lonergan ihm gegeben hatte, würden heute ein Dutzend Frauen vor dem Rat erscheinen müssen. Dreißig Minuten reichten ihm gerade, um sich bei David Hendricks, dem Vorsitzenden des Rates, zu melden.

Er war schon fast in Davids Büro, als er es roch. Derselbe Apfel-Zimt-Duft wie bei seinem letzten Besuch in der Stadt. Sein Schwanz wurde sofort dicker und härter, während sein Bär ihn dazu drängte, David und die Anhörungen des Rates zu vergessen. Stattdessen musste er seine Gefährtin aufspüren.

Er folgte der schwachen Spur und stand schließlich vor einer der Türen, die zu den Zellen führten, in denen die jungen Frauen eingesperrt waren und darauf warteten, vor den Rat gebracht zu werden.

---ENDE DER LESEPROBE---