4,49 €
Ihr Gefährte für immer. Ihr Zuhause für immer. Ihr Daddy für immer … Das Bratburg-Institut könnte Irish McCullough endlich den Neuanfang ermöglichen, den sie braucht. Es könnte ihr auch mehr bieten, als sie sich je zu erträumen wagte. Noch bevor sie sich in ihrem neuen vorübergehenden Zuhause einleben kann, wird sie von dem einschüchterndsten und sexiesten Mann angesprochen, den sie je gesehen hat. Der wunderschöne Löwenwandler behauptet nicht nur, ihr Schicksalsgefährte zu sein, sondern teilt ihr auch mit, dass er die Rolle ihres Betreuers übernehmen wird. Wie sie bald erkennt, bedeutet dies, dass er das Recht hat, ihr den nackten Hintern zu versohlen, wann immer sie eine der vielen Regeln des Instituts bricht. Als ihr Daidi gezwungen ist, sie zu suchen, nachdem sie sich zu einem gefährlichen Ausflug in den Wald hat überreden lassen, erfährt sie, dass ein Löwe nicht nur brüllt, sondern auch ziemlich schmerzhaft zubeißen kann … Ein erotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt und Daddy-Kink. Um die gesamte Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände der Serie in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 33.000 Wörter
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2024
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Über Cooper McKenzie
LESEPROBE
Der Löwe und die kleine Gaunerin
Ihr Gefährte für immer. Ihr Zuhause für immer. Ihr Daddy für immer …
Das Bratburg-Institut könnte Irish McCullough endlich den Neuanfang ermöglichen, den sie braucht.
Es könnte ihr auch mehr bieten, als sie sich je zu erträumen wagte.
Noch bevor sie sich in ihrem neuen vorübergehenden Zuhause einleben kann, wird sie von dem einschüchterndsten und sexiesten Mann angesprochen, den sie je gesehen hat. Der wunderschöne Löwenwandler behauptet nicht nur, ihr Schicksalsgefährte zu sein, sondern teilt ihr auch mit, dass er die Rolle ihres Betreuers übernehmen wird. Wie sie bald erkennt, bedeutet dies, dass er das Recht hat, ihr den nackten Hintern zu versohlen, wann immer sie eine der vielen Regeln des Instituts bricht.
Als ihr Daidi gezwungen ist, sie zu suchen, nachdem sie sich zu einem gefährlichen Ausflug in den Wald hat überreden lassen, erfährt sie, dass ein Löwe nicht nur brüllt, sondern auch ziemlich schmerzhaft zubeißen kann …
Ein erotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt und Daddy-Kink. Um die gesamte Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände der Serie in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.
Länge: rund 33.000 Wörter
Cooper McKenzie
Der Löwe und die kleine Gaunerin
Bratburg Daddy Doms 4
Ein erotischer Liebesroman für Erwachsene
ME AND THE MUSE PUBLISHING
www.meandthemuse.com
Copyright © der englischen Originalausgabe „Lion’s Little Scamp“:
Cooper McKenzie
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:
Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe
Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2024
Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs
Übersetzt von: Sage Marlowe
URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:
Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.
Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.
Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.
Bitte beachten:
Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.
Es war ein Schrei, der Irish McCullough weckte. Sie setzte sich auf und zuckte zusammen, als ein weiterer hoher Schrei die Stille durchbrach, die sich jede Nacht über das Obdachlosenlager legte. Nur das Quaken der Frösche und gelegentlich ein Auto, das auf dem nahen Highway vorbeifuhr, unterbrach sie.
„Sailor?“, flüsterte sie, als sich links von ihr eine große Gestalt erhob.
„Schnapp dir alles, was du behalten möchtest, und geh den Weg am Fluss hinunter. Ich werde sie ablenken und dich später treffen“, befahl der ruppige Navy-Veteran, bevor er in die entgegengesetzte Richtung ging, wo blinkende rote, blaue und weiße Strahlen die Dunkelheit wie Stroboskoplichter erhellten. „Viel Glück, Mädchen.“
„Dir auch.“
Obwohl sie erst seit ein paar Wochen im Obdachlosenlager lebte, hatte sie gewusst, dass diese Razzia kommen würde. Sie alle hatten es gewusst. Ihre Gemeinschaft war in dieser abgelegenen Gegend zwischen dem Fluss und der Müllumladestation zu groß geworden, jeden Tag zogen mehr Leute dazu. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis die Stadt sie vertreiben würde, und anscheinend war diese Zeit nun gekommen.
Irish warf die dicke, warme Steppdecke von sich, die sie aus drei zusammengenähten Decken gemacht hatte, und zog ihre Schuhe an. Dann zog sie die beiden übergroßen Sweatshirts an, die sie in Spendencontainern gefunden hatte, als Sailor sie eines Nachts dorthin gebracht hatte, um nach Kleidung zu suchen. Während sie ihre wenigen Habseligkeiten zusammensuchte und in ihren Rucksack stopfte, sah sie sich um. Andere rannten bereits von dem Bereich weg, wo jetzt helle Lichter die Umgebung erhellten.
Irish schnappte sich Fluffy, ihren Plüschlöwen, stopfte ihn tief in ihren Rucksack und zog diesen dann an. Sie wickelte sich die dicke Decke wie einen Umhang um die Schultern und eilte den anderen hinterher. Dabei ließ sie das zurück, was ihr in den letzten Monaten am ehesten ein Zuhause gewesen war.
Sie folgte einem Mann und einer Frau, die jeweils ein Kind auf dem Arm trugen, zum Rand der kleinen Lichtung, auf der sich das Lager befand. Sie wussten offenbar, wohin sie gingen, denn sie bewegten sich schnell durch das Unterholz auf dem kaum erkennbaren Pfad zum Fluss.
Kurz bevor sie die Reihe von Flusssteinen erreichten, die ihnen als Tritte dienten, um den langsam fließenden Fluss zu überqueren, wurde die Nacht um sie herum hell. Sie biss sich auf die Lippe, um nicht zu schreien, als hinter ihnen im Lager ein Schuss fiel. Der Schrei entkam ihr jedoch, als jemand sie von hinten packte.
Sie kämpfte darum, sich zu befreien, aber ein zweiter Mann stellte sich ihr in den Weg. Ein paar Sekunden später wickelten die beiden Männer Plastikkabelbinder um ihre Handgelenke und Knöchel. Einen Moment später wurde ihr eine Art Tüte über den Kopf gezogen und fest, aber nicht zu fest, um ihren Hals gebunden. Das Material war leicht und erlaubte ihr zu atmen, nahm ihr aber die Sicht. Blind und hilflos erschlaffte sie, als die beiden Männer ihre Arme packten und jemand anderes ihre Beine ergriff, dann wurde sie zwischen ihnen über den Fluss und den Hügel hinauf getragen.
Sie wusste nicht, ob sie ihre Decke mitgenommen oder, was wahrscheinlicher war, zurückgelassen hatten, aber immerhin hatte sie Fluffy während des Kampfes nicht verloren. Das Kuscheltier war das Einzige, was Irish von ihren Eltern geblieben war, die gestorben waren, als sie zwölf war. Da sie keine anderen lebenden Verwandten hatte und zu alt war, um einfach adoptiert zu werden, war Irish durch mehrere Pflegeheime geschoben worden, bis sie mit achtzehn aus dem System entlassen wurde.
In den vier Jahren seither hatte sie ums Überleben gekämpft. Sie hatte mehr Zeit auf Feldern oder in Obdachlosenheimen verbracht als in einem eigenen Zimmer. Aber sie hatte gelernt, wo sie Nahrung fand, wo sie übernachten und sich saubermachen konnte und wo nicht. Die letzten Wochen im Lager waren die stabilste Zeit ihres Lebens seit Monaten gewesen. Und jetzt war sie bei einer Razzia im Obdachlosenlager geschnappt worden. Ihr Leben war wirklich am Tiefpunkt angelangt.
Nachdem sie ein Stück weit getragen worden war, wurde Irish auf die Füße gestellt und dann auf einen Stuhl gedrückt.
„Sitz still“, befahl ein Mann, während er ihr die Tüte vom Kopf zog. „Wenn Sie spucken, kriegen Sie die sofort wieder auf und wir fügen Körperverletzung zu Ihrer Liste an Straftaten hinzu. Versuchen Sie nicht einmal wegzurennen.“
Irish schaute sich um. Sie waren zurück auf der inzwischen leeren Lichtung, wo sich das Zeltdorf befand. Man hatte dort eine Art improvisierten Verwaltungsbereich aufgebaut. Große Standleuchten waren aufgestellt worden und erhellten die Gegend. Man konnte sehen, dass dort mehrere Fahrzeuge geparkt waren und warteten.
Obwohl sie wusste, dass sie in Schwierigkeiten war, konnte Irish nicht anders, als frech zu werden. „Als ob ich weit kommen würde, wenn ich wie ein Kaninchen herumhüpfe.“
Die Frau auf der anderen Seite des langen Tisches, neben dem Irish saß, kicherte, als sie den Mann ansah, der direkt hinter Irish stand. „Da hat sie wohl recht, Michaels. Nun, Miss, lassen Sie uns ein paar grundlegende Informationen einholen, die uns helfen zu entscheiden, wohin wir Sie schicken.“
Da Irish wusste, dass es keinen Ausweg gab, lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück und drückte gegen ihren Rucksack, um sich zu vergewissern, dass Fluffy noch darin war, während sie die Fragen der Beamten beantwortete.
Sie wollte protestieren, als die Frau beschloss, sie nicht ins Gefängnis, sondern vor den Rat zu schicken, wo sie auf einen Prozess wegen Hausfriedensbruch, Landstreicherei und mehrerer anderer Anklagen warten musste. Sie hatte alle möglichen Gerüchte und Geschichten über Bratburg gehört und war sich nicht sicher, ob sie an einen Ort geschickt werden wollte, an dem junge Frauen zu höflichen jungen Damen „umerzogen“ wurden, die in die Gesellschaft passten. Das Problem war, dass jeder wusste, dass Frauen nach Bratburg geschickt wurden, aber niemand schien zu wissen, wohin sie gingen, nachdem sie herauskamen. Wenn sie überhaupt herauskamen.
Die Beamtin musterte sie einen Moment lang und sagte dann sanft: „Süße, so wie bisher kann es nicht weitergehen. Bratburg kann Ihnen helfen, ein neues Leben anzufangen.“
Da Irish wusste, dass die Frau recht hatte, unterschrieb sie langsam das Formular vor ihr. Dann sah die Frau den Mann hinter sich an und nickte. Er schnitt die Kabelbinder an Irishs Knöcheln durch und führte sie dann, eine große Hand um ihren linken Arm gelegt, zu einem der Streifenwagen, wo eine andere Frau in ihrem Alter auf dem Rücksitz wartete. Als sie sich gesetzt hatte, stieg ein weiterer Beamter auf den Fahrersitz und fuhr sie weg von dem besten Zuhause, das Irish in den letzten vier Jahren gehabt hatte.
* * * *
Harrigan Jones stand auf dem Dach des Ratsgebäudes und hatte sein Gesicht der späten Nachmittagssonne zugewandt. Kalte Luft strich über seine Haut, und die leichte Brise ließ seinen ganzen Körper frösteln, aber Harrigan weigerte sich, nach unten zu gehen. Noch dichter an der menschlichen Bevölkerung wollte sein Löwe nur ungern sein. Er flog gern hin und her in die Hauptstadt, aber er weigerte sich, mit den Leuten zu interagieren, die diesen Bereich des Bratburg-Instituts leiteten. Er hätte als Adlerwandler geboren werden sollen, statt als König des Dschungels.
Näherkommende Schritte holten ihn in die Wirklichkeit zurück. Ein Blick auf seine Uhr zeigte ihm, dass die Anhörungen vorbei waren und es Zeit war, die neuen Auszubildenden zurück nach Bratburg zu fliegen. Er drehte sich um und sah drei Wärter über das Dach auf den Hubschrauber zugehen, von denen jeder eine Frau begleitete. Die ersten beiden Frauen waren gut gekleidet, wenn auch etwas zerzaust, nachdem sie eine Nacht in ihren Zellen verbracht hatten. Ihre großen Augen und tränenverschmierten Gesichter erzählten ihm eine vertraute Geschichte: zwei weitere reiche Töchter der High Society, zu denen in ihrem privilegierten Leben nie Nein gesagt worden war und die gerade lernten, dass unartiges Verhalten echte Konsequenzen haben konnte.
Doch die dritte Frau war anders. Sie sah müde, schmutzig und hungrig aus, aber sie schien keine Angst zu haben. Sie war ein winziges kleines Ding, das sich mit der schnellen und vorsichtigen Zuversicht einer Feldmaus bewegte und alles um sich herum mit Interesse betrachtete, während sie den anderen hinterherhuschte. Ihr zimtbraunes Haar war zu einem Zopf gebunden, der bis zu ihrer Taille reichte und aussah, als wäre er mit einem Lappen zusammengehalten. In Anbetracht ihrer Kleidung schloss er daraus, dass sie ein Straßenkind und kein Mitglied der High Society sein musste.
Der Direktor von Bratburg und Harrigans Chef, Lonergan Mireles, bildete die Nachhut. Als die kleine Gruppe das Dach überquerte, drehte der Wind und der köstlichste Duft von Zucker und Vanille wehte in Harrigans Richtung.
Zum ersten Mal seit Wochen erwachte Harrigans Löwe, sprang auf und brüllte. Im selben Moment schoss das Blut in seinen Schwanz und er brüllte laut: „Mein!“
Die Frauen zuckten zusammen und schrien vor Angst auf, während ihre Wachen sich bei seinem Ausbruch anspannten und umsahen. Lonergan blinzelte nur, bevor er zustimmend lächelte. Die Wachen stellten ihre Schützlinge neben dem Hubschrauber auf, bevor sie ihre Positionen hinter ihnen einnahmen.
Lonergan überquerte das Dach, um sich zu ihm zu gesellen. Dabei versperrte der Drachenwandler Harrigan die Sicht auf die drei Frauen. Harrigan trat nach links, aber Lonergan bewegte sich mit ihm, als würden sie tanzen.
„Welche?“, fragte der Drachenwandler.
„Ich bin nicht sicher, aber ich weiß, dass eine von ihnen meine Gefährtin ist“, antwortete Harrigan, während er sich nach rechts bewegte und leise knurrte, als der größere Mann ihn erneut blockierte.
„Beruhige dein Tier, bevor ich dich zu Boden werfe“, befahl Lonergan.
Harrigan holte tief Luft und atmete dann langsam aus. Nach zwei weiteren Atemzügen nickte er. „Es ist jetzt okay.“
„Das bezweifle ich, aber du musst die Fassung bewahren, bis wir wieder in Bratburg sind. Wir wollen nicht, dass deine Gefährtin sich weigert, in den Hubschrauber zu steigen.“
Harrigan holte noch einmal Luft, bevor er nickte. „Lade die Mädchen und ihre Sachen ein, sonst kommen wir hier nicht weg, bis ich sie beansprucht habe.“
Lonergan klopfte ihm auf die Schulter. „Das mache ich.“
Während der Direktor sich um das Verladen der neuesten Auszubildenden kümmerte, begab sich Harrigan an den Rand des Gebäudes und schlich dann gegen den Wind aus Richtung des Hubschraubers. Obwohl er die nicht so angenehmen Gerüche der Stadt einatmete, konnte er immer noch den süßen Vanilleduft seiner Gefährtin riechen. Er drehte sich wieder zum Hubschrauber um und sah zu, wie Lonergan die Tür zum Hauptabteil schloss. Zwei große Koffer und ein kleiner Rucksack lagen unter der Laderaumtür.
Harrigan ging zum hinteren Teil des Hubschraubers, öffnete die Tür zum Laderaum und lud die drei Gepäckstücke hinein. Während er jedes einzelne hochhob, schnupperte er daran. Der erste Koffer verströmte einen blumigen Duft, der ihm in die Nase stach. Der zweite roch nach einem anderen, noch stärkeren Duft, der ihn zum Niesen brachte, um seine Sinne klarzubekommen.
Er nahm den Rucksack, holte tief Luft und grinste, als sein Löwe erneut brüllte. Die Besitzerin dieses Gepäckstücks war seine Frau.
Er hatte seine Gefährtin gefunden.
Jetzt musste er sie nur noch davon überzeugen, dass das Schicksal sie zusammengeführt hatte und dass er für immer auf sie aufpassen würde, auch wenn er im Moment noch gar nichts über sie wusste.
Als sie in das Gebäude des Rates gebracht wurde, war Irish vor Angst sprachlos. Dort durfte sie die Toilette benutzen, aber nicht duschen oder sich umziehen, auch wenn sie nichts Schönes zum Anziehen hatte.
Als sie vor dem fünfköpfigen Gremium stand, zitterte sie wie Espenlaub, sprach aber immer noch nicht. Sie hatte nichts zu sagen. Die Anklage lautete auf illegale Müllentsorgung, Landstreicherei und unerlaubtem Betreten. Sie hatte die Wahl zwischen einem Aufenthalt im Bratburg-Institut, wo sie daran erinnert werden würde, wie sich eine anständige Dame der Gesellschaft zu benehmen hatte, oder einem Monat im Stadtgefängnis. Da alles besser war als das Gefängnis, willigte sie ein, nach Bratburg zu gehen. Wie man ihr im Lager gesagt hatte, war dies eine Chance für sie, mit ihrem Leben neu anzufangen. Sie musste nur das Bratburg-Trainingsprogramm absolvieren.
Als ihre Zukunft feststand, brachte ein Wachmann sie in einen kleinen Raum, wo sie auf den Transport zum Institut warten musste. Erst dann beruhigte sie sich genug, um ein Nickerchen zu machen, das so lange dauerte, bis ein großer Wachmann kam, um sie auf das Dach zu eskortieren.
Beim Anblick ihres Transportmittels wurden ihre Knie weich. Sie war noch nie geflogen. Verdammt, sie war noch nie zuvor außerhalb der Stadt gewesen, aber hier stand sie nun und wartete auf ihren ersten Hubschrauberflug.
Bevor sie entscheiden konnte, was sie davon halten sollte, brüllte plötzlich ein Mann auf der anderen Seite des Daches: „Mein!“, und obwohl sie in all den Jahren gelernt hatte, nie Verletzlichkeit zu zeigen, zuckte sie zusammen und quietschte vor Angst. Der Ausdruck auf seinem Gesicht war … so intensiv, so … urtümlich. Sie drückte ihren Rucksack fester an sich in dem Wissen, dass Fluffy darin sicher verstaut war.
Als ihr Wachmann ihre Tasche packte und versuchte, sie ihr wegzunehmen, drückte sie sie noch fester an sich.
„Das dürfen Sie während des Fluges nicht dabei haben“, sagte er barsch. „Geben Sie her.“
„Bekomme ich ihn zurück?“, fragte sie und brach damit die „Sprich mit niemandem“-Regel des mürrischen Mannes.
„Ja, Kleines, du bekommst ihn zurück, wenn wir in Bratburg sind“, antwortete der große Mann, der während ihrer Anhörung auf der Galerie gesessen hatte, als er vor ihr stehen blieb. Sie erinnerte sich, dass jemand gesagt hatte, er sei der Direktor von Bratburg, obwohl er sich nicht vorgestellt hatte.
Nachdem sie ihm zur Bestätigung in die Augen geschaut hatte, gab Irish ihren Rucksack ab und beobachtete, wie der Wachmann ihn zu den Koffern der anderen Mädchen legte. Ihr ramponierter Rucksack sah neben dem riesigen Designergepäck erbärmlich aus.
Sie blickte über das Dach zu dem Mann, der dort stand, und leckte sich die Lippe. Er war wunderschön, ein goldener Gott, von seinem langen, welligen goldblonden Haar und seiner goldfarbenen Haut bis zu seinen großen schwarzen Stiefeln. Breite Schultern, eine schmale Taille und lange Beine rundeten die schwarz-braune Uniform ab, die er trug.
Ja, er war attraktiv, aber sie hatte keine Chance bei ihm. Denn egal, wie freiwillig ihr Besuch in Bratburg auch war, sie war eine Gefangene auf dem Weg zur Rehabilitation. Sobald sie die Umschulungsmaßnahme bestanden hatte, würde sie in eine andere Stadt weit weg von hier geschickt werden. Der Ratsvorsitzende hatte klargestellt, dass sie nach Abschluss des Bratburg-Programms nicht in die Hauptstadt zurückkehren würde.
Sie wünschte nur, sie hätte die Chance gehabt, mit Sailor zu sprechen und ihm zu sagen, was mit ihr geschah. Aber sie wusste auch nicht, wo er war. War er gefasst und ins Gefängnis gesteckt worden oder hatte der Schuss, den sie gehört hatte, sein Leben beendet? Er hatte ihr fast jeden Tag gesagt, seit er sie unter seine Fittiche genommen hatte, dass er sich bereitwillig für die anderen opfern würde, wenn die Polizei jemals käme, da er nichts anderes hatte, wofür es sich zu leben lohnte.
„An Bord, Mädchen. Und benimm dich“, sagte der Wachmann und stieß ihr mit dem Finger in den Rücken, um sie zum Gehen zu bewegen.
Aus ihren Gedanken gerissen, folgte Irish den anderen beiden Mädchen in den Hubschrauber. Nachdem sie alle in ihren Sitzen festgeschnallt waren, nahm ihr Wachmann ihr die Handschellen ab, die sie seit ihrer Ankunft im Ratsgebäude getragen hatte.
Ihr stockte der Atem, als sich die Tür schloss und sie von völliger Dunkelheit umgeben waren. Normalerweise hatte sie Angst vor der Dunkelheit, aber in der Kabine gingen ein paar stecknadelgroße Lichter an und vertrieben die völlige Dunkelheit.