Der Cid - Pierre Corneille - E-Book

Der Cid E-Book

Pierre Corneille

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Beschreibung

Pierre Corneilles Werk "Der Cid" ist ein Meisterwerk der französischen Literatur des 17. Jahrhunderts. Das Stück enthält Elemente von Tragödie und Drama und erzählt die Geschichte von Rodrigue, einem tapferen Ritter, der zwischen seiner ehrenvollen Familie und seiner Liebe zu Chimène, der Tochter seines Erzfeinds, hin- und hergerissen ist. Corneille nutzt geschickt poetische Sprache und komplexe Charaktere, um die ethischen Konflikte und die menschliche Natur zu erforschen. Sein Stil spiegelt die damalige französische Gesellschaft wider und präsentiert moralische Dilemmata auf eindringliche Weise.

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Seitenzahl: 74

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Pierre Corneille

Der Cid

Klassiker der französischen Literatur

Books

- Innovative digitale Lösungen & Optimale Formatierung -
2017 OK Publishing
ISBN 978-80-272-2236-0

Inhaltsverzeichnis

Personen
Erster Aufzug
Erster Auftritt
Zweiter Auftritt
Dritter Auftritt
Vierter Auftritt
Fünfter Auftritt
Sechster Auftritt
Siebenter Auftritt
Achter Auftritt
Neunter Auftritt
Zweiter Aufzug
Erster Auftritt
Zweiter Auftritt
Dritter Auftritt
Vierter Auftritt
Fünfter Auftritt
Sechster Auftritt
Siebenter Auftritt
Achter Auftritt
Neunter Auftritt
Dritter Aufzug
Erster Auftritt
Zweiter Auftritt
Dritter Auftritt
Vierter Auftritt
Fünfter Auftritt
Sechster Auftritt
Vierter Aufzug
Erster Auftritt
Zweiter Auftritt
Dritter Auftritt
Vierter Auftritt
Fünfter Auftritt
Fünfter Aufzug
Erster Auftritt
Zweiter Auftritt
Dritter Auftritt
Vierter Auftritt
Fünfter Auftritt
Sechster Auftritt
Siebenter Auftritt
Achter Auftritt

Personen

Inhaltsverzeichnis

Don Ferdinand, erster König von Castilien.

Donna Urracca, Infantin von Castilien.

Don Diego, Vater Rodrigo's.

Don Gomez, Graf von Gormao, Chimenens Vater.

Chimene, Don Gomez Tochter.

Don Rodrigo, Chimenens Geliebter.

Don Sancho, Chimenens Liebhaber.

Don Arias, castilianischer Edelmann.

Don Alonso, castilianischer Edelmann.

Leonore, Erzieherin der Infantin.

Elvira, Erzieherin Chimenens.

Ein Edelknabeder Infantin.

Der Schauplatz ist Sevilla.

Erster Aufzug

Inhaltsverzeichnis

Erster Auftritt

Inhaltsverzeichnis

Chimene. Elvira.

Chimene. War dein Bericht wahrheitsgetreu, Elvira? Verschweigst du Nichts mir, was mein Vater sprach?

Elvira. Ich bin noch ganz entzückt davon; er achtet Rodrigo ebenso wie Ihr ihn liebt, Und wird Euch, les' ich recht in seiner Seele, Befehlen, daß Ihr dessen Flamme theilt.

Chimene. Sag' mir, ich bitte dich, zum zweiten Male, Weshalb du meinst er bill'ge meine Wahl; Künd' mir auf's neue was ich hoffen darf, Nicht oft genug hört man so süße Worte; Zu oft verheißen kannst du unsrer Liebe Die süße Freiheit nicht an's Licht zu treten. Was sagt er zur geheim bei dir versuchten Bewerbung Don Rodrigo's und Don Sancho's? Verrieth'st du nicht, daß ich, ungleich gesinnt Den beiden Freiern, mich dem Einen neige?

Elvira. Nein, Euer Herz sei, sagt' ich ihm, so ruhig, Daß Keiner hoffen, noch verzweifeln dürfe, Daß, sie zu streng nicht, noch zu mild betrachtend, Ihr bei des Gatten Wahl nur dem Befehl Des Vaters harrt. Er war entzückt von dieser Ehrfurcht und that mir's kund durch Wort und Miene. Hört denn, da ich's Euch wiederholen soll, Was er in Eil' von Euch und ihnen sagte: »Sie hat ganz recht, denn ihrer werth sind Beide; Beide, von edelm, tapferm, treuem Blut, Sind jung, doch spricht aus ihren Augen deutlich Der tapfern Ahnen glänzendes Verdienst, Besonders Don Rodrigo's Antlitz zeigt Durch jeden Zug das Abbild eines Helden, Und einem Haus entsproß er, reich an Kriegern, Daß gleichsam unter Lorbeern sie geboren; Galt seines Vaters Tapferkeit, ohn' Gleichen Zur Zeit da er bei Kraft, doch fast als Wunder, Und jetzt noch künden, was er einstmals war, Die Furchen seiner Stirn, die Thaten gruben. Vom Sohn hoff' ich was ich vom Vater sah, Kurz, mir gefällt es, liebt ihn meine Tochter.« Darauf ging er zum Rath, die Stunde drängte, Und schnitt die Rede, kaum begonnen, ab; Doch schien es mir nach diesen wen'gen Worten, Daß zwischen Euern Freiern er nicht schwankt. Einen Erzieher muß für seinen Sohn Der König wählen; ihn trifft wol die Ehre, Und zweifelhaft kaum ist die Wahl; auch duldet Nicht Mitbewerbung seine Tapferkeit. Wie seine Thaten ohne Gleichen, findet Sein Hoffen auch wol keinen Nebenbuhler; Und da nun Don Rodrigo seinen Vater Bestimmt, beim Heimweg aus dem Rath dem Euren Die Sache vorzuschlagen, urtheilt, ob Die Zeit er nützte, und Ihr hoffen dürfet.

Chimene. Und dennoch ist's, als weig're meine Seele

Zweiter Auftritt

Inhaltsverzeichnis

Die Infantin. Leonore. Ein Edelknabe.

Die Infantin. Geht zu Chimene, ihr zu sagen, daß Sich ihr Besuch etwas zu lang verzögert, Und meine Freundschaft ihrer Trägheit grollt.

Dritter Auftritt

Inhaltsverzeichnis

Die Infantin. Leonore.

Leonore. Derselbe Wunsch drängt täglich Euch, Prinzessin, Und täglich, sprecht Ihr sie, hör' ich Euch fragen, Wie es mit ihrer Liebe sich verhält.

Die Infantin. Nicht ohne Ursach. Zwang ich sie doch fast, Ihr Herz dem Pfeil, der es verletzt, zu bieten. Sie liebt Rodrigo – ich führt' ihn ihr zu, Und ich auch brach Rodrigo's stolze Kälte. Da ich das Liebesband also geknüpft, Seh' ich das Liebesleid auch gern geendet.

Leonore. Doch trotz des günstigen Erfolg's, Prinzessin, Zeigt Ihr die tiefste Traurigkeit. Erweckt Die Liebe, welche dieses Paar beseligt, Solch bittern Kummer Eurem großen Herzen? Und macht der große Antheil, den Ihr nehmt, Euch elend, da sie glücklich sind? Doch gehe Ich wol zu weit und werde unbescheiden.

Die Infantin. Verheimlicht drückt verdoppelt mich mein Gram. Vernimm, vernimm denn endlich, wie ich kämpfte: Schilt meine Schwachheit, lobe meine Tugend! Der Liebe Tyrannei verschont kein Herz: Den Ritter, dessen Liebe ich verschenkte – Lieb' ich.

Leonore. Ihr liebt ihn!

Die Infantin. Fühle, wie mein Herz Bei seines Siegers Namen klopft, und bebend Ihn anerkennt!

Leonore. Verzeiht, Prinzessin, wenn Ich sonder Schonung diese Liebe tadle. Wie! Diesen Ritter zum Geliebten wählen! So weit vergißt sich eine große Fürstin! Was würd' Castilien, was der König sagen? Bedenkt Ihr auch wol, wessen Kind Ihr seid?

Die Infantin. Ja, ich bedenk' es, und würd' ehr mein Blut Vergießen, als verläugnen meinen Rang. Wol könnt' ich dir entgegnen, schönen Seelen Weckt nur Verdienst mit Recht der Liebe Glut; Und suchte mein Gefühl Entschuld'gung, dienten Tausend bewährte Beispiele dazu: Doch folg' ich solchen nicht, gilt es die Ehre. Wie stark die Liebe – stärker ist mein Muth. Lehrt edler Stolz mir doch, der Königstochter Ist Jeder unwerth, der kein Herrscher ist. Als ich mein Herz zu schwach fand zur Vertheid'gung, Verschenkt ich selbst, was ich nicht wagt' zu nehmen, Und knüpfte, statt an mich, ihn an Chimene: Zu dämpfen meine Glut, schürt' ich die ihre. Drum staune nicht, daß mein gequältes Herz Voll Ungeduld ihrer Vermählung harret; Du siehst ja, meine Ruh' hängt davon ab. Lebt von der Hoffnung Liebe, stirbt mit ihr sie, Ein Feuer, das, fehlt Nahrung ihm, erlischt. Und – ob auch hart mein Loos – gehört Rodrigo Chimenen erst auf ewig als Gemahl, Ist todt die Hoffnung und mein Herz genesen. Doch leid' ich namenlose Qual, denn ach! Bis er vermählt, ist mir Rodrigo theuer: Ich streb' ihn zu verlieren und verliere Ihn ungern – das ist mein geheimer Gram. Verzweifelnd seh' ich, daß mich diese Liebe Nach dem zu seufzen zwingt, was ich verschmähe! Getheilt ist meine Seele in zwei Hälften – Wie stolz mein Muth – doch glüht mein Herz. Ich fürchte Und wünsche den für mich unsel'gen Bund – Ich hoff' darauf – doch mit getheilter Freude, Und weil mir Lieb' und Ehre theuer, muß Ich sterben – ob er sich vollzieh' – ob nicht!

Leonore. Darauf, Prinzessin, hab' ich nichts zu sagen, Als, ich beseufze mit Euch Euer Leid, Erst tadelte, doch jetzt beklag' ich Euch. Allein, da in so schmerzlich süßem Wehe Die Tugend seinen Reiz und seine Macht Bekämpft, dem Sturme wie dem Zauber trotzet,

Vierter Auftritt

Inhaltsverzeichnis

Die Infantin. Leonore. Ein Edelknabe.

Der Edelknabe. Chimene ist, wie Ihr befahlt, erschienen.

Die Infantin(zu Leonore). Geht, in der Galerie sie zu begrüßen.

Leonore. Und Ihr wollt hier in Träumerei verharren?

Die Infantin. Nein, nein, ich will mich mühn, trotz meines Kummers, Ein wenig meine Miene zu erheitern; Dann folg' ich Euch.

Fünfter Auftritt

Inhaltsverzeichnis

Die Infantin. O Himmel! Du, von dem Ich Heilung hoffe, setze meinen Qualen Ein Ziel! Wahr' meine Ruh', wahr' meine Ehre! In Andrer Glück erblüh' fortan mein Glück. Gleich wichtig für uns Drei ist die Vermählung; Laß sie beschleun'gen – oder mach mich stärker! Dies Paar vereinen durch der Ehe Band, Heißt mich erlösen, meine Marter enden. Doch säum' ich allzulang' wol; fort, Chimene

Sechster Auftritt

Inhaltsverzeichnis

Der Graf. Don Diego.

Der Graf. Genug, Ihr siegtet, und des Königs Gunst Erhebt zum Rang Euch, welcher mir gebührte, Zum Hofmeister des Prinzen von Castilien.

Don Diego. Die meinem Haus erwies'ne Ehre zeigt Der Welt, daß er gerecht ist und verkündet Wie frühre Dienste er zu lohnen weiß.

Der Graf. Wie groß die Könige auch sind, sie können So gut wie wir und alle Andren irren;