Der demografische Wandel und seine möglichen Auswirkungen auf das Bäckerhandwerk - Daniel Link - E-Book

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Daniel Link

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Beschreibung

Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich BWL - Allgemeines, Note: 1,4, Universität Stuttgart, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Bundesrepublik Deutschland steht vor gravierenden Veränderungen. Der demografische Wandel wird in den kommenden Jahren die Struktur der Bevölkerung nachhaltig ändern und stellt die Gesellschaft sowie die Märkte vor neue Herausforderungen. Dabei ist diese Problematik aufgrund von Hochrechnungen und Prognosen sehr gut vorhersehbar, so dass sich die Wirtschaft und die Bevölkerung auf die anfallenden Schwierigkeiten einstellen können. Die Schwierigkeit liegt jedoch nicht in der Betrachtung der Situation, die uns in Zukunft erwartet, sondern bei den möglichen Auswirkungen, die diese Entwicklung mit sich bringt. Sie beeinflussen jeden Unternehmensteil. Es werden hierbei jedoch nur die Auswirkungen des demografischen Wandels auf eine bestimmte Handwerksbranche, das Bäckerhandwerk, untersucht.

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Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Aufbau der Diplomarbeit
1.3 Ziel der Diplomarbeit
2 Demografische Entwicklung in Deutschland.
2.1 Definition von Demografischem Wandel
2.2 Die Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahr 2050
2.3 Entwicklung in Baden-Württemberg
2.4 Entwicklung der Haushalte.
3 Auswirkungen des demografischen Wandels aus Sicht der Volkswirtschaft
3.1 Mögliche Auswirkungen auf die Nachfrage in der Wirtschaft
3.2 Änderung der Erwerbspersonenpotenzials
3.3 Gesamtwirtschaftliches Fazit
4 Das Bäckerhandwerk.
4.1 Zahl und Größenstruktur der Betriebe
4.2 Altersstruktur der Mitarbeiter
4.3 Trends und Entwicklungen im Bäckerhandwerk
4.4 Einstellung der Betriebe zum demografischen Wandel.
5 Auswirkungen des demografischen Wandels auf das Bäckerhandwerk
5.1 Personalsituation.
5.1.1 Fachkräfte.
5.1.2 Auszubildende
5.1.3 Betriebsnachfolger.
5.1.4 Sicherung des Bedarfs an Mitarbeiter
5.2 Umsatzentwicklung
6 Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Bäckereibetriebe
6.1 Angebotspolitik.
6.1.1 Preispolitik
6.1.2 Produktportfolio und Sortimentspolitik
6.2 Serviceleistungen.
6.2.1 Dienstleistungsorientierung
6.2.3 Kooperationen und Nutzenkoppelung
6.3 Distributionspolitik
6.3.1 Standortplanung
6.3.2 Gestaltung des Verkaufsraums
6.4 Kommunikationspolitik
6.4.1 Differenzierung der Kommunikation je Zielgruppe.
6.4.2 Werbung
6.4.3 Verkaufsförderung
6.5 Personalpolitik.
6.5.1 Vorbemerkung
6.5.2 Personalbeschaffung
6.5.3 Personalentwicklung und Mitarbeiterbindung
6.5.4 Anforderung der Verbraucher an das Verkaufspersonal
6.6 Auswirkungen auf die Produktion.
6.6.1 Produkte und Arbeitsweisen
6.6.2 Gezielte Nutzung älterer Arbeitnehmer
6.6.3 Gesundheitsmanagement.
7 Empfehlungen für die Praxis.
7.1 Personalmanagement
7.3 Marktkommunikation
7.4 Bildung eines Kundenbeirat
8 Ausblick und Zusammenfassung.
Verzeichnis der Internetquellen

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1 Einleitung

1.1 Problemstellung

Die Bundesrepublik Deutschland steht vor gravierenden Veränderungen. Der demografische Wandel wird in den kommenden Jahren die Struktur der Bevölkerung nachhaltig ändern und stellt die Gesellschaft sowie die Märkte vor neue Herausforderungen. Dabei ist diese Problematik aufgrund von Hochrechnungen und Prognosen sehr gut vorhersehbar, so dass sich die Wirtschaft und die Bevölkerung auf die anfallenden Schwierigkeiten einstellen können. Die Schwierigkeit liegt jedoch nicht in der Betrachtung der Situation, die uns in Zukunft erwartet, sondern bei den möglichen Auswirkungen, die diese Entwicklung mit sich bringt.

Der demografische Wandel betrifft die gesamte Gesellschaft und wird von drei wesentlichen Entwicklungen beeinflusst. Der erste Aspekt betrifft die zunehmende Alterung der Gesellschaft, die durch eine steigende Lebenserwartung sowie sinkende Geburtenraten geprägt wird. Ein weiterer Gesichtspunkt stellt die Migration ausländischer Mitbürger dar, welche sich ebenfalls auf die Bevölkerungsstruktur auswirkt. Dazu gehören jedoch auch Personen, die Deutschland verlassen und auswandern. Den dritten Punkt stellt die Binnenwanderung dar, welche die zahlenmäßige Veränderung innerhalb verschiedener Regionen in Deutschland beschreibt. Diese Entwicklungen haben folglich auch Auswirkungen auf die Wirtschaft. Sie beeinflussen jeden Unternehmensteil. Im Folgenden sollen die Auswirkungen des demografischen Wandels auf eine bestimmte Handwerksbranche, das Bäckerhandwerk, untersucht werden. Dabei findet eine Abgrenzung des demografischen Wandels dahingehend statt, indem der Schwerpunkt auf die Alterung der Gesellschaft gelegt wird. Die Binnenwanderung sowie die Migration werden dabei in dieser Diplomarbeit nicht behandelt.

1.2 Aufbau der Diplomarbeit

Die Diplomarbeit ist in unterschiedliche Teilbereiche gegliedert. Im ersten Teil wird der demografische Wandel im Allgemeinen untersucht. Dabei werden die Gründe für den Wandel sowie die Auswirkungen auf das Einkommen und die Haushalte beleuchtet. Im Anschluss daran werden die volkswirtschaftlichen Auswirkungen des demografischen Wandels betrachtet, welche sich vor allem auf die sinkende Nachfrage sowie das rückläufige Erwerbspersonenpotenzial beschränken. Zur Untersuchung der Auswirkungen auf das Bäckerhandwerk folgt dann, unter dem nächsten Gliederungspunkt, eine Betrachtung des Bäckerhandwerks. Dabei wird vor allem auf die Zahlen und Fakten eingegangen, welche für den demografischen Wan- del relevant sind. Diese richten sich nach Größe und Zahl der Betriebe und deren

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Mitarbeitern. Ebenso werden die aktuellen sowie die möglichen zukünftigen Trends in der Branche dargestellt.

Nach der Untersuchung der demografischen Entwicklung werden in den nächsten Gliederungspunkten die konkreten Auswirkungen auf das Bäckerhandwerk im Allgemeinen, sowie auf die einzelnen Betriebe in der Branche aufgezeigt. Darauf folgen anschließend Empfehlungen und Tipps für die Praxis, um dem demografischen Wandel positiv gegenüber zu treten.

1.3 Ziel der Diplomarbeit

Das Ziel der Diplomarbeit besteht darin, den demografischen Wandel, welcher uns bevorsteht, zu verdeutlichen und zu erklären, sowie Chancen aufzuzeigen, wie mit dieser Entwicklung umgegangen werden kann. Der demografische Wandel birgt sowohl Gefahren, als auch Chancen für jedes Unternehmen. Dabei soll aufgezeigt werden, welche Veränderungen sich im Markt ergeben und welche Anforderungen die Kunden in Zukunft an Bäckereien stellen. Diese Entwicklung betrifft in besonderer Weise das Marketing sowie das Personalmanagement. Auf diese Bereiche wird daher im Besonderen eingegangen. Diese bestehenden Erkenntnisse über den Wandel der Bevölkerungsstruktur sollen somit auf das Bäckerhandwerk übertragen werden und Auswirkungen aufgezeigt werden.

Unterstützt wird diese Diplomarbeit durch eine durchgeführte Befragung von Bäckerei-unternehmen im Raum Württemberg, welche die Einstellung der Betriebe dem demografischen Wandel gegenüber darlegen soll.

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2 Demografische Entwicklung in Deutschland

2.1 Definition von Demografischem Wandel

Der Begriff Demografie wird in der Fachwelt oft als Bevölkerungswissenschaft bezeichnet.1Der demografische Wandel, der sich in den vergangenen Jahrzehnten heraus kristallisiert hat, ist allgegenwärtig und wird „als demografischer Übergang,...als Alterungsprozess und...Modernisierung der Gesellschaft beschrieben.“2Der demografische Wandel ist dabei keine Erscheinung, welche die Bevölkerung überraschend trifft. Es ist ein Verlauf, der sich langsam vollzieht und dessen Einflussgrößen bekannt und prognostizierbar sind. Die Einflussgrößen, welche auf den demografischen Wandel wirken sind:3

•Der Altersaufbau der Bevölkerung

•Die Bevölkerungsentwicklung

•Die Lebenserwartung

•Die Geburtenrate

•Die Sterberate

•Die Bevölkerungswanderung (Ein- bzw. Auswanderungen)

Die Entwicklungen dieser Einflussgrößen sind seit vielen Jahren bekannt und von der Öffentlichkeit leider zu wenig wahrgenommen. Die zukünftigen Tendenzen in der Bevölkerungsentwicklung lassen sich aufgrund der Geburtenentwicklung der vergangenen Jahre mit großer Wahrscheinlichkeit vorhersagen.

2.2 Die Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahr 2050

Die zukünftige Größe und die Altersstruktur der Bevölkerung in Deutschland wird vor allem durch die sinkenden Geburtszahlen sowie die gestiegene Lebenserwartung geprägt.4Im Bereich der Lebenserwartung liegt Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern weiterhin im Durchschnitt. So liegt die Lebenserwartung eines im Jahre 2003 geborenen Westeuropäers im Durchschnitt bei 78,6 Jahren, während ein in Deutsch-land geborenes Kind auf eine Lebenserwartung von 78,4 Jahren blicken kann.5Die Lebenserwartung hat im vergangenen Jahrhundert eine rasante Entwicklung genommen und stieg, aufgrund der verbesserten Gesundheitsversorgung, um über 30 Jahre

1Vgl. Berg, W., 2007, S.13

2Berg, W., 2007, S.13

3Vgl. Roloff, J., 2003, S.8 ff.

4Vgl. Frevel, B., 2004, S.15

5Vgl. Brig, H., 2005, S.57

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an. Auf die kommenden Jahre gesehen wird die Lebenserwartung sogar noch weiter steigen.6

Eine weitere Größe, welche die demografische Entwicklung aufzeigt, ist das Medianalter7der Bevölkerung. Während das Medianalter bis zum Jahr 1975 noch bei ungefähr 35 Jahren lag, wird es bis zum Jahr 2035 auf über 50 ansteigen.8Laut dieser Zahl wird dann die Hälfte der Bevölkerung über 50 Jahre alt sein. Im Jahre 2050 rechnen Demografen damit, dass ein Drittel der deutschen Bevölkerung über 65 Jahre alt ist. Der Vergleich mit anderen Ländern innerhalb der OECD zeigt, dass Deutschland hier schon auf dem vierten Platz hinter Japan, Italien und der Schweiz rangiert. Der zunehmende Anstieg wird dazu führen, dass die Bewohner der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2035 das älteste Volk auf der Erde sein werden, sofern dieser Trend anhält.9

Die Gründe für diese Entwicklung liegen hauptsächlich in der „Verringerung der Zahl der Geburten.“10Diese Geburtenrate, auch Fertilität genannt, liegt in Deutschland im internationale Vergleich „seit etwa 1970 am unteren Rand des Spektrums der länderspezifischen Kurven.“11Die Geburtenrate hat somit seit den frühen 70er Jahren eine starken Rückgang erfahren. Die durchschnittliche Geburtenhäufigkeit aus dem Jahr 1970 lag bei 2,5 Kindern je Frau. Aktuelle Zahlen belegen einen Rückgang auf 1,4 Kinder pro Frau. Besonders unter den Frauen mit Hochschulabschluss ist ein starker Rückgang der Geburten zu verzeichnen. So bleiben 45% der Frauen mit Hochschulabschluss kinderlos.12Gründe für sinkende Geburtenraten liegen in erster Linie bei der Unvereinbarkeit von Familie und Beruf, da sich viele Frauen in ihrem Beruf verwirklichen wollen und eine Familiengründung oft nachrangig behandelt wird.

2.3 Entwicklung in Baden-Württemberg

Die Entwicklung in Baden-Württemberg in Bezug auf die Demografie lässt sich mit anderen Regionen Deutschlands nur begrenzt vergleichen. Baden-Württemberg weist hier eine dynamischere Entwicklung auf als andere Bundesländer. Allein seit der Gründung des Bundeslandes im Jahre 1952 wuchs die Bevölkerung um 62%.13Laut einer Hochrechnung des Statistischen Landesamtes in Baden Württemberg wird die Zahl der Einwohner in Baden-Württemberg noch bis 2011 ansteigen. Mit 10,77 Millio-

6Vgl.Berlin Institut für Bevölkerung und Entwicklung, 2007, S.34

7Der Median ist der Mittelwert einer Datenreihe, oft auch Zentralwert genannt. Er halbiert die

geordneten Messwerte in der Mitte und ist somit weniger anfällig für stark abweichende

Messwerte.

8Vgl. Brig, H., 2005, S.55

9Vgl. Brig, H., 2005, S.55f.

10Brig, H., 2005, S.57

11Brig, H., 2005, S.57

12Vgl. Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, 2007, S.22f.

13Vgl. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2007, S.8