Der Doktor des verwundeten Drachen - CK Noel - E-Book

Der Doktor des verwundeten Drachen E-Book

CK Noel

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Beschreibung

Dr. Adam Richards wuchs in einer Zeit auf, in der Homosexualität tabu war. Wie die meisten Männer seiner Zeit ließ er sich nieder, heiratete eine Frau und bekam Kinder. Dreißig Jahre später, geschieden und bereit für einen Neuanfang, wünscht er sich, er wäre sich selbst treu geblieben, als er noch jünger und begehrenswert war. Wer würde schon einen alten Mann wie ihn wollen? Und was würden seine Söhne denken, wenn sie die Wahrheit wüssten? Dann trifft Adam den jungen, selbstbewussten und hinreißenden Aaran MacNair. Adam ist überzeugt, dass er zu alt für ihn ist. Aber Aaran hat ein Geheimnis: Er ist ein tausend Jahre alter Drachenwandler, und außerdem behauptet er, Adam sei sein Gefährte. Ein einziges Date entwickelt sich schnell zu einem Moment der Leidenschaft und setzt den Prozess der Bindung in Gang. Doch Adams Sohn unterbricht sie und verhindert die Vollendung der Bindung. Aaran spürt die Auswirkungen der Paarungshitze und hat zwei Möglichkeiten – gehen oder riskieren, Adams Sohn zu töten – die beide verheerende Konsequenzen mit sich bringen. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 31.000 Wörter

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Veröffentlichungsjahr: 2024

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Epilog

ÜBER CK NOEL

LESEPROBE:

Der Doktor des verwundeten Drachen

Dr. Adam Richards wuchs in einer Zeit auf, in der Homosexualität tabu war. Wie die meisten Männer seiner Zeit ließ er sich nieder, heiratete eine Frau und bekam Kinder. Dreißig Jahre später, geschieden und bereit für einen Neuanfang, wünscht er sich, er wäre sich selbst treu geblieben, als er noch jünger und begehrenswert war. Wer würde schon einen alten Mann wie ihn wollen? Und was würden seine Söhne denken, wenn sie die Wahrheit wüssten?

Dann trifft Adam den jungen, selbstbewussten und hinreißenden Aaran MacNair. Adam ist überzeugt, dass er zu alt für ihn ist. Aber Aaran hat ein Geheimnis: Er ist ein tausend Jahre alter Drachenwandler, und außerdem behauptet er, Adam sei sein Gefährte.

Ein einziges Date entwickelt sich schnell zu einem Moment der Leidenschaft und setzt den Prozess der Bindung in Gang. Doch Adams Sohn unterbricht sie und verhindert die Vollendung der Bindung. Aaran spürt die Auswirkungen der Paarungshitze und hat zwei Möglichkeiten – gehen oder riskieren, Adams Sohn zu töten – die beide verheerende Konsequenzen mit sich bringen.

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.

Länge: rund 31.000 Wörter

CK Noel

Der Doktor des verwundeten Drachen

Die High Garden-Drachen 6

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „The Doctor’s Wounded Dragon“: CK Noel

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2024

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

Übersetzt von: Sage Marlowe

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Wenn dich das Leben aus der Bahn wirft, gib nicht auf. Es könnte das Beste sein, was dir je passiert ist.

Kapitel 1

Aaran

„Hey, pass auf, wie du fährst! Ich möchte in einem Stück zur Hütte zurückkommen“, bellte Dimitri.

Ich warf einen Blick in Richtung Beifahrersitz. Dimitri hielt sich am „Oh Scheiße“-Griff fest und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf die Straße.

Dimitri war ein Drache der Schwarzen Kaste, ein Assassine unserer Art. Sie besaßen eine besondere Verbindung zur Dunkelheit, die Fähigkeit, sich in die Schatten einzufügen. Er sah auch umwerfend aus, mit seiner milchkaffeebraunen Haut und seinem langen schwarzen Haar, das er in mehreren Kriegerzöpfen trug. Aber sein markantestes Merkmal waren seine hellblauen Augen und Grübchen. Wenn ich keinen Gefährten hätte, würde ich mich an ihn ranmachen. Tatsächlich hatte ich das getan, bevor ich meinen Gefährten traf, und wir hatten eine heiße Nacht miteinander verbracht.

„Schau nicht mich an. Pass auf die Straße auf!“, schrie er.

Ich grinste. „Keine Sorge. Ich bringe uns in einem Stück dorthin. Ich muss zurück zu meinem Gefährten.“

Ich lachte, als ich Dimitris Blick spürte, der sich in mich bohrte, während ich rasch eine weitere Kurve den gewundenen Berg hinauffuhr. Es schneite heftig und die Scheibenwischer liefen auf Hochtouren. Es war gut, dass ich ein Drachenwandler war und über ein überragendes Sehvermögen verfügte. Sonst hätte ich anhalten müssen.

„Komm schon. Wir sind Drachen. Uns wird nichts passieren“, sagte ich und bog erneut um eine Kurve.

„Wir sind zwar Drachen und sterben vielleicht nicht, aber ein Unfall würde höllisch wehtun. Ich verstehe, dass du nach Hause zu Adam willst, aber er ist nicht hier. Du wirst ihn erst morgen sehen können“, antwortete er.

Er hatte recht. Es gab keinen Grund, so schnell zu fahren, aber mein Drache wollte sich verwandeln und über das Haus unseres Gefährten hinwegfliegen.

„Trotzdem will ich nach Hause. Wir sind sowieso nur ein paar Minuten entfernt“, sagte ich.

Ich warf einen Blick auf die Uhr am Armaturenbrett. Es war fast Mitternacht, die perfekte Zeit für einen Nachtflug – niemand würde meinen Drachen sehen.

Dimitri antwortete nicht. Wir verbrachten die letzten paar Minuten schweigend, bis die große vierstöckige Blockhütte in Sicht kam. Ich beeilte mich und parkte schnell meinen Ford Bronco. Ich liebte die neuen Modelle. Sie erinnerten mich an frühere Fahrzeuge, als sie noch solide waren – robust gebaut.

Dimitri stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als ich das Auto in den Parkmodus stellte. „Gott sei Dank“, flüsterte er, öffnete schnell die Tür und sprang heraus.

Ich grinste. Gleich wird er noch den Boden küssen, dachte ich. Ich öffnete die Tür und stieg aus. Ich sah zum Kofferraum. Wir waren nach Montana gefahren, um meinem Bruder Addy und dem Vater seines Gefährten zu helfen, und der Kofferraum war voll mit unserem Gepäck.

Ich verzog das Gesicht und winkte ab. Ich hole es später, dachte ich.

Ich hörte Gelächter, und als ich mich umdrehte, sah ich meinen Bruder Roarke und seinen Gefährten Devin, die über Dimitris Getue lachten, während dieser tatsächlich auf den Knien war und den schneebedeckten Boden küsste.

„Arsch“, sagte ich.

Das brachte Roarke und Devin nur noch mehr zum Lachen. Dimitri sah auf und zwinkerte. Ich schüttelte den Kopf und wandte mich ab, um meinen Bruder zu begrüßen.

„Wie lief es hier?“, fragte ich und neigte meinen Kopf, um Hallo sagen. Ich war nicht so der Typ für Smalltalk. Das war einfach meine Art.

Roarke nickte zur Begrüßung, ebenso Devin. „Wir hatten eine aufregende Nacht“, begann Roarke.

„Ist etwas mit Harper oder dem Magier passiert?“, fragte Dimitri schnell. Das unbekümmerte Gehabe von vor wenigen Sekunden war verschwunden. Er war ganz sachlich.

Harper war eine Hexe, die fest entschlossen war, alle Drachen zu töten und unser Blut zu nutzen, um allmächtig zu werden. Sie versuchte, Zugang zur alten Drachenstadt High Garden zu erhalten, woran Dimitri und der Anführer der Schwarzen Kaste, Lord Dranin, sie hinderten und dabei beinahe getötet hätten. Aber der mysteriöse Magier hatte eingegriffen und sie gerettet.

Der Magier war ein unbekanntes Element. Ich konnte ihn nicht verstehen. Er hatte nicht nur Harper geholfen, sondern auch uns, als mein Bruder Addy sich am helllichten Tag verwandelte. Mit seiner Magie konnte er Addy vor den Menschen verbergen.

„Nein, nichts in der Art. Bei Embry haben die Wehen eingesetzt“, antwortete Roarke.

Embry war der Gefährte meines älteren Bruders Angus. Ich war der Zweitgeborene von Drillingen, Angus war der Erste und Addison der Letzte. Roarke war eine Überraschung gewesen und fast dreihundert Jahre später geboren. Die meisten Drachen und Gefährten können nur während der Paarungshitze schwanger werden, die normalerweise nur bei der ersten Paarung einsetzt.

„Geht es Embry und dem Baby gut?“, fragte Dimitri und schien sich zu entspannen.

„Ja, es geht ihnen gut. Kommt. Lasst uns raus aus dem Schnee gehen und dann erzählen wir euch davon“, sagte Devin und führte uns in die Hütte.

Ich schloss die Augen und atmete tief ein, sobald ich eintrat. Ich stöhnte bei dem Geruch in der Luft und mein Schwanz wurde in meiner Jeans hart. Ich öffnete die Augen und ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. Im Kamin loderte ein Feuer, das den großen Raum wärmte. Abgesehen von den Möbeln war er leer. Ich schaute zur Küche hinüber und suchte nach der Quelle des Geruchs, aber auch dort war niemand. Ich blickte zurück ins Wohnzimmer.

„Er ist nicht hier. Er ist erst vor etwa zwei Stunden gegangen“, sagte Roarke.

Ich sah meinen Bruder an. „Adam ist hierhergekommen?“

Roarke nickte. „Komm. Setz dich.“

Mein Drache knurrte in mir. Unser Gefährte war gekommen, um uns zu sehen, und wir waren nicht hier gewesen. Verdammt. Es war erst zwei Stunden her. Vielleicht war er noch wach. Ich wollte mich gerade umdrehen und gehen, als mich eine feste Hand aufhielt.

„Setz dich, Aaran. Ich weiß, was du denkst, aber wir müssen reden, bevor du zu deinem Gefährten rennst“, sagte Roarke bestimmt.

Mein Drache brummelte. Roarke war zwar jünger als ich, aber er war auch in die Linie des Königs aufgenommen worden und nun ein Herzog unseres Volkes. Seine Worte hatten Befehlsgewalt und ich musste gehorchen. Ich stimmte in das Brummeln meines Drachens ein, während ich im Sessel Platz nahm.

Ein Gedanke schoss mir durch den Kopf. „Geht es Adam gut? Worüber müssen wir reden?“

Meine Panik stieg und mein Drache kam an die Oberfläche. Wenn unser Gefährte in Schwierigkeiten wäre, würde ich meinem Bruder die Stirn bieten.

„Adam geht es gut“, sagte Devin. „Aber er hat gesehen, wie Embrys Wehen eingesetzt haben, und vielleicht ist er deswegen ein bisschen durcheinander. Wir wollen dich darauf vorbereiten.“

Mein Drache beruhigte sich und ich atmete erleichtert auf. Damit konnte ich umgehen. Ich wusste, dass es für die meisten Nicht-Drachen ein Schock war, dass wir unsere männlichen Partner schwängern konnten, aber so war das nun einmal bei Drachen. Erst vor Kurzem hatten wir herausgefunden, dass es auch möglich war, dass stattdessen der Drache schwanger wurde. Addison war von dieser Entwicklung überrascht und erwartete nun Zwillinge. Solange ich Adam bekam, würde ich gerne derjenige sein, der unseren Nachwuchs austrägt.

„Adam ist vorbeigekommen, um dich zu sehen“, begann Roarke und riss mich aus meinen Gedanken. „Kurz nachdem er angekommen war, setzten Embrys Wehen ein. Angus hat Embry schnell die Treppe hinaufgetragen, während der Rest von uns hier unten geblieben ist“, fuhr er fort.

„Die Geburt war schwer und dauerte länger als es bei Drachen normal ist. Ihr Sohn kam zur Welt, atmete aber nicht. Ihm geht es jetzt gut“, sagte Roarke schnell und hob seine Hand, um mich davon abzuhalten, weitere Fragen zu stellen.

„Angus rief nach Krispin und wir rannten alle nach oben, als er panisch schrie. Krispin versuchte, seine Magie bei dem Kleinen anzuwenden, aber das Baby atmete immer noch nicht.“ Roarke hielt inne und sah mir fest in die Augen.

„Es war Adam, der die Maßnahmen ergriff, um unseren kleinen Neffen zu retten. Als er sah, dass Krispin mit seiner Magie nicht weiterkam, eilte er zu ihm und begann mit der Wiederbelebung des Babys. Krispin half, und sie kümmerten sich abwechselnd um ihn. Dank ihm hat unser Neffe überlebt.“

„Es war unglaublich. Ich war wie alle anderen wie gelähmt und fühlte mich hilflos, aber dein Gefährte zögerte nicht. Er sprang sofort ein, um zu helfen“, sagte Devin.

Der Gedanke, dass mein Gefährte meinen Neffen gerettet hatte, erfüllte mich mit Stolz. „Und dem Baby und Embry geht es wirklich gut?“, vergewisserte ich mich erneut.

„Ja, Embry und dem kleinen Evan geht es großartig“, sagte Roarke.

Ich musste über den Namen lächeln. Mein Bruder war fest entschlossen gewesen, ihn Maximus zu nennen, und Embry war absolut dagegen. Ich hatte gewusst, dass Embry gewinnen würde. Angus würde alles für seinen kleinen Gefährten tun.

„Du hast gesagt, Adam wäre ausgeflippt, aber er hat geholfen?“, fragte ich verwirrt.

Devin nickte. „Ja, Dein Mann ist ein großartiger Arzt. Er hat nichts Paranormales mehr gesehen, sondern nur ein Baby in Schwierigkeiten. Er war angespannt, als Embry zuerst aufschrie und dann wieder, als die Aufregung vorbei war. Besonders, als Angus sein Jubelgebrüll losließ. Kurz danach ging er.“

„Er hatte gezögert, überhaupt hierher zu kommen. Ich konnte seine Nervosität riechen, als ich die Tür öffnete. Glücklicherweise war Bailey da, um ihn hereinzulassen und willkommen zu heißen. Du hättest ihm sagen sollen, dass du die Stadt verlässt, oder ihn zumindest anrufen“, sagte Roarke.

Ich zuckte bei dem Tadel zusammen. „Ich weiß, ich hätte ihn anrufen sollen, aber ich wusste, wenn ich seine Stimme gehört hätte, würde ich Addison sitzenlassen und zurückkommen. Es war schon so schwer genug, gegen meinen Drachen anzukämpfen, um überhaupt gehen zu können.“

Roarke öffnete den Mund, um zu sprechen, aber ich hob schnell meine Hand und hielt ihn davon ab. „Es machte Sinn, dass ich ging. Adam musste im Krankenhaus arbeiten und du würdest deine Jungen oder Devin nicht zurücklassen wollen. Es war die richtige Entscheidung. Ich stimme dir jedoch zu. Ich hätte ihn anrufen sollen.“

Roarke nickte. „Du solltest ihn morgen anrufen. Sag ihm, dass du an ihn denkst.“

„Ich habe vor, mehr zu tun als nur anzurufen, kleiner Bruder.“ Ich lachte, als Roarke zusammenzuckte.

„Ihhh, Mann, setze mir nicht solche Bilder von dir in den Kopf“, sagte Rourke.

Ich lächelte und stand auf. „Dann denk nicht an solche Sachen. Danke, dass du mir von heute Abend erzählt hast.“

Ich ging zur Hintertür. Ich hatte immer noch vor, mich zu verwandeln und bei ihm vorbeizufliegen.

„Du willst ihn heute Abend noch besuchen“, sagte Roarke hinter mir.

Ich blickte über meine Schulter. „Ich mache nur einen kleinen Ausflug. Wir sehen uns morgen früh. Gute Nacht.“

Ich ging weiter nach draußen. Es schneite immer noch heftig, aber ich war ein Drache der Roten Kaste. Feuer war mein Element. Ich hatte eine innere Flamme, die immer in mir brannte und es mir ermöglichte, Feuer zu spucken. Ein bisschen Schnee und Kälte konnten mir nichts anhaben.

„Willst du Gesellschaft?“, sagte Dimitri und kam aus der Tür.

Ich zuckte die Achseln. „Es macht mir nichts aus.“

Er nickte und ging auf die andere Seite der Veranda. Ich zog rasch meine Kleidung aus und schloss die Augen, damit mein Drache die Kontrolle übernehmen konnte. In einem Augenblick verwandelte sich mein Körper und dunkelrote Schuppen bedeckten meine gewaltige Gestalt. Ich war so groß wie ein Wohnmobil, etwa fünf Meter hoch und von der Spitze meines Kopfes bis zur Schwanzspitze gute sechs Meter lang. Ich stand auf meinen Hinterbeinen und entfaltete meine gewaltigen, ledrigen Flügel.

Ich schaute nach rechts und dort stand Dimitris muskulöser Drache. Er war ein Stück kleiner als ich, hatte aber mehr Masse. Seine Schuppen waren pechschwarz. Sogar seine Hörner hatten einen Schwarzton. Er verschmolz mit der Nacht.

„Bereit?“, grollte ich.

Er nickte und flog in den Himmel. Ich schlug mit den Flügeln und folgte ihm. Nachdem ich meinen Drachen ein paar Augenblicke lang in den Wolken spielen gelassen hatte, steuerte ich auf die Stadt Walden zu. Ich hatte jetzt eine Mission. Ich wollte in die Nähe meines Gefährten gelangen. Ich stürzte mich hinab und flog tief über dem Boden, bis ich auf die Siedlung stieß, in der Adam lebte.

Wenn die Straßenlaternen die Gegend nicht erhellt hätten, wäre ich näher herangeflogen, aber ich sah immerhin sein Haus. Es war ein kleines, einstöckiges Gebäude. Auf beiden Seiten standen weitere Häuser, getrennt durch ein unbebautes Grundstück. Hinter seinem Haus war ein dichter Wald, der den kleinen Hügel hinaufführte und sich über mehrere Hektar erstreckte. Ein schwaches Licht leuchtete durch das hintere Fenster. Ich blieb knapp außerhalb der Reichweite der Straßenlaternen und hielt nach jeglicher Bewegung Ausschau.

Ich dachte an Adam, der sich bettfertig machte. Er war ein älterer Mann, hielt sich aber immer noch fit. Er hatte eisblaue Augen und ich liebte das Grau, das seine Schläfen durchzog. Ich wusste nicht, wie alt er war, aber er war älter als die meisten anderen menschlichen Gefährten, die sich unserem zusammengewürfelten Clan angeschlossen hatten.

„Wie hältst du dich davon ab, ihn zu nehmen und für dich zu beanspruchen?“, fragte Dimitri ernsthaft. Ich schaute hinüber und er schwebte neben mir und schlug mit seinen riesigen Flügeln.

„Es erfordert jede Menge Selbstbeherrschung. Aber was mich davon abhält, da reinzuplatzen und Adams Akzeptanz zu verlangen, ist, dass ich möchte, dass er mich liebt. Ich weiß, wenn ich einfach mit ihm davonfliege, würde das länger dauern. Vielleicht würde er mich am Ende sogar hassen.“

Die Wahrheit war, dass mein Drache mich dazu drängte, Adam für mich zu beanspruchen, und er wurde unruhig. Das war nie gut. Viele nannten mich ein Arschloch, und tatsächlich hatte ich die Bezeichnung übernommen und gesteigert. Aber die Wahrheit war, dass mein Drache der grummelige Scheißer war. Meine menschliche Hälfte war sehr entspannt und ließ meinen Drachen die meisten meiner Entscheidungen treffen.

Eine Bewegung vor dem Haus meines Gefährten erregte meine Aufmerksamkeit. Da stand jemand hinter den Bäumen und beobachtete Adams Haus. Wut strömte durch meinen Körper und meine innere Flamme loderte auf, bereit auszubrechen. Wie kann es jemand wagen, meinen Gefährten auszuspionieren!

Ich stürzte mich nach unten und steuerte direkt auf den Eindringling zu. Ich würde ihn töten. In der letzten Sekunde trat die Gestalt zwischen den Bäumen hervor. „Whoa, Aaran! Ich bin’s. Ich bin’s, Colin.“

Ich zuckte zurück und stoppte meinen Angriff. Colin war ein Vampir und Vollstrecker des örtlichen Zirkels.

---ENDE DER LESEPROBE---