Die Liebe des Drachenlords - CK Noel - E-Book

Die Liebe des Drachenlords E-Book

CK Noel

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Beschreibung

Ein einsamer, viertausend Jahre alter Drache findet seinen Schicksalsgefährten … schade, dass dieser mit einer Frau verlobt ist. Der endlose Strom von Liebhabern, der durch das Leben von Drachenlord Matías Tilly zieht, hat ihm nicht geholfen, sich weniger einsam zu fühlen. Seinen Schicksalsgefährten zu finden, sollte ihm helfen, seiner Einsamkeit zu entkommen. Zumindest heißt es das. Zu Matías’ Pech ist sein Gefährte glücklich verlobt … mit einer netten Frau. Ryan Hall hat immer die Anerkennung seines Vaters gesucht und jede Entscheidung in seinem Leben beruht auf seinem Bestreben, gut genug zu sein. Die Bestätigung, nach der er sich so sehnt, hat er nie bekommen, doch es hat zu einer Verlobung mit seiner besten Freundin geführt. Nur sind sie beide am eigenen Geschlecht interessiert. Als Matías Ryan begegnet, muss er sich damit abfinden, dass sein Herz an eine andere Person gebunden ist. Ryan muss sich mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass er selbst zu sein, ihn alles kosten könnte. Ach ja, und Ryan weiß nicht, dass Matías ein Drachenwandler ist, also wird das eine Überraschung sein. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 38.000 Wörter

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Veröffentlichungsjahr: 2024

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

ÜBER CK NOEL

LESEPROBE:

Die Liebe des Drachenlords

Ein einsamer, viertausend Jahre alter Drache findet seinen Schicksalsgefährten … schade, dass dieser mit einer Frau verlobt ist.

Der endlose Strom von Liebhabern, der durch das Leben von Drachenlord Matías Tilly zieht, hat ihm nicht geholfen, sich weniger einsam zu fühlen. Seinen Schicksalsgefährten zu finden, sollte ihm helfen, seiner Einsamkeit zu entkommen. Zumindest heißt es das. Zu Matías’ Pech ist sein Gefährte glücklich verlobt … mit einer netten Frau.

Ryan Hall hat immer die Anerkennung seines Vaters gesucht und jede Entscheidung in seinem Leben beruht auf seinem Bestreben, gut genug zu sein. Die Bestätigung, nach der er sich so sehnt, hat er nie bekommen, doch es hat zu einer Verlobung mit seiner besten Freundin geführt. Nur sind sie beide am eigenen Geschlecht interessiert.

Als Matías Ryan begegnet, muss er sich damit abfinden, dass sein Herz an eine andere Person gebunden ist. Ryan muss sich mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass er selbst zu sein, ihn alles kosten könnte. Ach ja, und Ryan weiß nicht, dass Matías ein Drachenwandler ist, also wird das eine Überraschung sein.

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.

Länge: rund 38.000 Wörter

CK Noel

Die Liebe des Drachenlords

Die High Garden-Drachen 8

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „The Dragon Lord’s Love“:

CK Noel

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2024

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

Übersetzt von: Sage Marlowe

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Den Mut und die Kraft zu finden, sich nicht länger zu verstellen.

Kapitel 1

Ryan

„Ich sage die Wahrheit. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen.“

Ich hob meinen Kopf von meinem Computerbildschirm und sah, wie meine Freund und Partner Sal wieder einmal versuchte, den einheimischen Trunkenbold Billy zu beruhigen. Billy hatte die Angewohnheit, Lügengeschichten zu erzählen, besonders wenn er zu viel getrunken hatte. Von der Sichtung Bigfoots bis zu einem Lottogewinn hatte er immer eine Geschichte zu erzählen.

„Billy, wie viele Drinks haben Sie schon getrunken?“, fragte Sal skeptisch und ich fragte mich, welche Geschichte Billy heute erzählte.

„Ich hatte nur zwei Drinks. Sie müssen mir glauben, Officer Berg. Es war eine fliegende Insel. Sie erschien am Himmel und verschwand dann. Ich habe sie gesehen. Monster flogen um sie herum“, antwortete Billy und wedelte mit den Armen.

Ich richtete mich auf und schluckte. Vor ein paar Monaten hatte ich einige verrückte Dinge gesehen und mir wurde eine ganz neue Welt eröffnet – eine paranormale Welt. Eine Welt voller Drachen und Vampire. Beim Gedanken an diese Nacht begann mein Herz zu rasen. Hatte das etwas mit der Geschichte zu tun, die Billy erzählte?

Sal kicherte und machte ein ungläubiges Gesicht. „Billy, kommen Sie schon. Officer Hall und ich werden Ihnen ein Sandwich und einen Kaffee ausgeben. Wir haben gerade Feierabend.“

Ich lächelte. Sal war ein guter Kerl und ein guter Polizist. Ihm lag ehrlich etwas an seinen Mitmenschen und er wollte helfen. Er war der einzige Grund, warum ich bei der Polizei blieb. Die meisten anderen kamen nur, um ihren Job zu machen, und waren echte Idioten. Sie würden sich nie mit Billy abgeben – geschweige denn, ihm ein Mittagessen spendieren.

„Ich könnte ein Sandwich vertragen. Ich habe Hunger“, antwortete Billy und vergaß seine Geschichte.

Ich stand von meinem Schreibtisch auf. „Ich kann nicht. Ich habe etwas mit der Familie vor. Viel Spaß euch beiden.“

„Oh, stimmt ja. Du hast heute Abend Hochzeitsplanung, was? Billy, Officer Hall wird heiraten. Er lässt sich an die Kette legen“, sagte Sal mit einem Lächeln.

„Oh, dieses hübsche Mädchen, mit dem ich Sie gesehen habe? Wenn es die ist, hätte ich nichts dagegen, von ihr an die Kette gelegt zu sein“, sagte Billy und drehte sich zu mir um.

Ich verdrehte die Augen und nickte. „Ja, und ich muss jetzt besser los, sonst werde ich was zu hören kriegen. Passen Sie auf sich auf, Billy. Bis später, Sal.“

„Hab einen schönen Abend. Bis morgen“, sagte Sal.

Ich winkte und verließ das kleine Gebäude. Walden war eine wachsende Bergstadt in Colorado mit etwa hunderttausend Einwohnern. Die meisten waren gute Leute und sehnten sich nach einem friedlichen Leben.

Ich atmete die frische Frühlingsluft ein, sobald ich nach draußen trat. Die Sonne schien noch hell und ich schloss die Augen, während ihre Strahlen meinen Körper überfluteten. Ich fühlte mich gestärkt, wie Superman, der von der Sonne Kraft bezieht. Ich liebte diese Jahreszeit.

Ich öffnete die Augen und runzelte die Stirn. Meine Güte, genau das, was ich brauchte. Jason Sokulski.

Jason war ein Polizeikollege. Er betrachtete sich selbst als Geschenk Gottes, mit seinem markanten Kinn, den blonden Haaren und den blauen Augen. Und was noch schlimmer war: Er war auch der Ex meiner Verlobten. Ich hatte keine Ahnung, was Sara in diesem Idioten gesehen hatte. Ach ja, Jason war der beste Freund ihres Bruders Derek, und Derek hatte die beiden dazu gedrängt, miteinander auszugehen.

Ich wollte mich nicht mit Jason auseinandersetzen, also drehte ich mich um und ging zu meinem Auto, wobei ich jeden Blickkontakt mit ihm vermied. Ich schaffte es bis zu meinem alten Honda und verzog das Gesicht, als die Tür quietschte. Ich wusste, es war Zeit für ein neues Auto. Die Winter in Colorado waren für Betzy brutal. Ich lächelte. Meine kleine Schwester hatte mein Auto benannt. Betzy war mein erstes Auto und ich hatte sie schon seit fast zehn Jahren. Sie lief gut und brachte mich problemlos von A nach B. Sie sah nur alt aus und hatte nicht den ganzen Schnickschnack wie die neueren Autos.

Ich stieg ein und drehte den Schlüssel. Der Motor sprang ohne Probleme an. Ich fuhr aus der Parklücke und verließ den Parkplatz. Ich blickte gerade noch rechtzeitig aus dem Seitenfenster, um zu sehen, wie Jason mich höhnisch anstarrte, als ich auf die Hauptstraße abbog. Ich schüttelte den Kopf. Er musste sich ein neues Hobby suchen. Sara würde nie zu ihm zurückkehren. Mein Handy summte in meiner Tasche und riss mich aus meinen Gedanken.

„Hier ist Ryan“, sagte ich, nachdem ich es schnell herausgezogen und über die Freisprecheinrichtung geantwortet hatte, ohne auf das Display zu schauen.

„Hey, Baby. Wie läuft dein Tag?“, fragte Sara.

Ich grinste. Sara konnte mich immer zum Lächeln bringen. Sie war meine beste Freundin gewesen und nur aufgrund unserer Freundschaft stimmte ich dem Plan zu, sie zu heiraten.

„Es geht mir gut. Jetzt noch besser. Ich habe gerade Feierabend gemacht und bin jetzt auf dem Weg zu meinen Eltern. Bist du schon da?“

Auf meine Frage folgte gefühlt ewiges Schweigen, bevor Sara antwortete. „Ich kann nicht kommen. Mein Vater hat ein Meeting angesetzt, an dem ich teilnehmen muss. Deshalb rufe ich an.“

„Sara, wir sollen unsere Hochzeit planen. Meine Mutter wird ausrasten, wenn du nicht auftauchst“, sagte ich.

„Ich weiß, aber das ist ein wichtiges Meeting. Ich muss dabei sein. Außerdem bist du besser im Planen von Partys als ich“, antwortete Sara.

„Was soll das heißen?“, fragte ich.

„Oh bitte, wir wissen doch beide, dass du von uns zweien den besseren Sinn für Stil hast. Du bist derjenige, der unsere Wohnung eingerichtet hat. Beth und ich wären ohne dich verloren. Es tut mir wirklich leid“, sagte sie.

Ich knurrte. Beth war unsere andere beste Freundin, mit der wir aufgewachsen waren, und sie lebte mit bei uns zuhause. Sie war die einzige andere Person, die in unseren Plan eingeweiht war. Das musste sie auch sein, da Sara und Beth ein Paar und verliebt waren.

„Bitte grummle nicht. Es tut mir leid. Ich würde dich nicht so hängenlassen, wenn es nicht wichtig wäre“, sagte Sara.

„Gut. Ich kümmere mich um meine Mutter. Treffen wir uns heute Abend noch im Rusty Nail?“

„Na klar! Ich brauche heute Abend ein paar Drinks. Beth und ich treffen dich dort. Es tut mir leid. Ich muss los. Mein Vater winkt mir zu.“

„Also gut, wir sehen uns heute Abend. Hab dich lieb“, antwortete ich.

„Hab dich auch lieb“, sagte sie schnell, bevor sie das Gespräch beendete.

Seufzend fuhr ich weiter zu meinen Eltern. Meine Mutter würde sich bestimmt ärgern, dass Sara nicht kommen würde, und mir die Ohren vollmeckern. Meine Mutter war der Meinung, dass Sara zu viel arbeitete und langsamer machen musste. Sara war die COO der Firma ihres Vaters und ich wusste, dass sie ihren Job liebte. Ich würde nie von ihr erwarten, damit aufzuhören.

Als ich an Sara dachte, kamen meine Zweifel zurück, ob wir mit unserer Heirat das Richtige taten. Ich hatte sie wirklich sehr gern und das würde immer so sein. Sie war meine beste Freundin. Aber ich liebte sie nicht und sie liebte mich nicht. Unsere Ehe war eine Möglichkeit, unsere Familien zu besänftigen. Sie konnte weiter ihren geliebten Job machen und ich konnte meine Eltern davon abhalten, sich in mein Leben einzumischen. Es war eine Win-Win-Situation.

Ich seufzte erneut und fuhr in die Einfahrt meiner Eltern. Also, ich sollte das besser hinter mich bringen. Ich öffnete meine Tür und Betzy quietschte noch lauter als zuvor. Es war definitiv Zeit für ein neues Auto.

„Ryan!“

Ich sah auf und grinste, als meine kleine Schwester Sydney die Verandatreppe zu mir herunterlief. Sie war das mittlere Kind und dreizehn Jahre alt. Sie hatte dunkles lockiges Haar und strahlend blaue Augen, die zu funkeln schienen. Obwohl ich der Älteste war und wir vierzehn Jahre auseinander waren, hatten wir immer noch eine besondere Verbindung.

Ich nahm sie in meine Arme. „Hey, Kleine! Wie geht’s dir?“

„Mir geht es gut. Ich bin froh, dass du hier bist. Kommt Sara bald? Kann ich die Brautjungfer sein? Katie möchte Blumenmädchen sein“, antwortete sie.

Katie war meine andere Schwester. Sie war neun und benahm sich wie zwanzig, aber sie war genauso süß wie Sydney.

„Tut mir leid, Sara wird es nicht schaffen, aber ich bin sicher, sie möchte, dass du und Katie bei unserer Hochzeit dabei seid“, sagte ich, als ich sie ins Haus führte.

„Was meinst du damit, Sara wird es nicht schaffen?“, sagte meine Mutter von der anderen Seite des Zimmers mit den Händen auf den Hüften. Ihr sonst lächelndes Gesicht verzog sich zu einem finsteren Ausdruck.

Ich atmete tief ein und setzte meine Schwester ab. Ich ließ meinen Blick durch den großen Raum schweifen. Mein Vater saß mit einem Bier in der Hand in seinem Lehnsessel. Er warf mir seinen typischen „Jetzt steckst du richtig in der Klemme“-Blick zu.

„Hey, Dad. Hallo, Mom“, sagte ich und sah wieder zu meiner Mom auf.

„Sag nicht ‚Hallo, Mom‘ zu mir. Warum kommt Sara nicht? Wir müssen die Hochzeitspläne durchgehen“, sagte sie.

„Sara kommt nicht? Aber ich möchte Blumenmädchen sein und das hübsche Kleid tragen, das du gekauft hast“, sagte Katie, die hinter meiner Mutter hereinkam.

„Tut mir leid, Leute. Sara wurde zu einem wichtigen Meeting hinzugezogen. Sie vertraut darauf, dass wir das hinkriegen“, antwortete ich.

„Dumm gelaufen“, flüsterte mein jüngerer Bruder Taylor hinter mir.

Ich drehte mich um und starrte ihn an. „Idiot“, flüsterte ich zurück, bevor ich ihn in eine Umarmung zog. Taylor war zehn Jahre jünger als ich. Meine Eltern hatten mich bekommen, als sie in der Abschlussklasse der Highschool waren. Ich war ein ungeplantes Baby gewesen. Irgendwie schafften sie es, zusammenzubleiben und ein gutes Leben zu führen.

Von all unseren Geschwistern war ich Taylor am nächsten. Mit seinen kurzen braunen Haaren und hellgrauen Augen sah er aus wie eine jüngere Version von mir. Und außerdem hatte er dieselbe wilde Persönlichkeit wie ich in seinem Alter.

„Ich kann nicht glauben, dass deine Verlobte dir die ganze Arbeit überlässt. Die Hochzeit ist nicht mehr weit“, sagte mein Vater murrend.

Ich löste mich aus der Umarmung. „Das ist nicht so schlimm, Dad.“

„Pfft. Was wird Sara tun, wenn ihr Kinder habt?“, sagte meine Mutter immer noch stirnrunzelnd.

„Mom. Wir haben dir gesagt, dass wir keine Kinder planen“, sagte ich und unterdrückte mein Schaudern. Ich war nicht gegen Kinder oder Vatersein, aber der Gedanke, Sex mit Sara zu haben, bereitete mir Unbehagen.

„Unsinn, wenn ihr erst einmal verheiratet seid, werdet ihr eure Meinung bestimmt ändern“, antwortete sie, drehte sich wieder in die Küche um und ignorierte wie immer, was ich gesagt hatte.

„Dad, hast du gehört, dass Tante Alice einen weiteren Berg verkauft hat?“, fragte Taylor und wechselte das Thema.

Mein Vater beugte sich vor und hob eine Augenbraue. „Wirklich?“

„Ja, Brandon hat es mir erzählt“, antwortete Taylor.

„Woher weiß er das?“, fragte mein Vater.

„Seine Mutter. Tante Alice hat ihm erzählt, dass sie das ganze Grundstück auf dem Berg südwestlich von Walden verkauft hat. Dort ist unser Angelplatz. Er sagte, wir könnten da nicht mehr hingehen“, erklärte Taylor und sein Gesichtsausdruck wurde wütend.

„Ich muss deine Tante Alice anrufen und mir das bestätigen lassen. Es wird ätzend sein, einen neuen Angelplatz suchen zu müssen“, sagte mein Vater.

„Das ist mir egal. Das ist unser Platz. Sie können nicht den ganzen Berg überwachen – verrückte Sekte“, schnauzte Taylor.

Bei diesen Worten gefror mir das Blut in den Adern. „Hey, wenn es Privatbesitz ist, musst du dich fernhalten. Und verrückte Sekte? Wovon redest du?“

„Brandon sagte, Tante Alice hat es an einen Verwandten der verrückten Typen verkauft, die den anderen Berg gekauft haben. Brandon und unsere Freunde glauben, dass es eine Art Sekte ist“, sagte Taylor.

„Es ist keine Sekte und es ist ihr Land. Ich möchte nicht, dass du da hin gehst. Habe ich mich klar ausgedrückt?“, sagte ich bestimmt.

Wenn das, was Taylor sagte, stimmte, wollte ich meine Familie nicht in der Nähe von ihnen haben. Mein Vater neigte den Kopf und starrte mich an, während Taylor finster dreinschaute. Ich gab meiner Familie selten so strenge Befehle. Normalerweise war es mein Vater, der Befehle gab.

Schließlich nickte mein Vater. „Dein Bruder hat recht. Bleib da weg. Ich werde mit Alice sprechen, um zu sehen, ob wir eine Erlaubnis zum Angeln bekommen können.“

„Gut“, antwortete Taylor, sprang auf und ich sah ihm nach, wie er in sein Zimmer stapfte.

Ich drehte mich wieder zu meinem Vater um. „Dad, im Ernst, halt ihn da weg. Ich will keinen Anruf deswegen bekommen.“

„Warum? Du könntest ihm aus der Patsche helfen. Wenn nicht du, dann ich. Ich habe meine Verbindungen bei der Truppe“, sagte mein Vater.

Mein Dad hatte vor Kurzem die Walden Police, wo er fast ein Jahrzehnt gedient hatte, verlassen, um stattdessen eine höherrangige Position beim County-Sheriff anzunehmen.

„Darum geht es nicht. Wir könnten, aber wir sollten es nicht tun müssen.“

Mein Vater nickte. „Setz dich. Ich möchte mit dir über etwas anderes reden.“

Ich stöhnte innerlich, als ich mich neben ihn setzte. Ich hasste diese Vorträge meines Vaters. Normalerweise endeten sie damit, dass ich dem zustimmte, was er wollte. Oh, du willst ringen? Nein, du musst Football spielen. Du willst aufs College? Nein, du musst auf die Akademie. Du willst lieber Ranger werden? Warum willst du ein besserer Förster sein? Nein, als Polizist bist du besser dran.

„Was ist los?“, fragte ich.

Mein Vater grunzte und rutschte auf seinem Sitz hin und her. Gott, das würde furchtbar werden. Das machte er immer, bevor er mir wirklich schlechte Neuigkeiten mitteilte.

„Deine Mutter und ich haben geredet. Wir sind begeistert, dass du und Sara endlich den Bund fürs Leben schließen wollt. Ihr werdet nicht jünger. Aber keine Kinder zu wollen, wie ihr beide immer wieder sagt, funktioniert für uns nicht. Wir wollen Enkelkinder. Am besten wäre es, wenn du mit Sara sprichst. Mach ihr klar, dass Kinder wichtiger sind als ihr Job.“

Ich holte tief Luft und versuchte, meinen Ärger zu kontrollieren. Würde das nie enden? Wir heirateten nur, um dem Nörgeln unserer Eltern ein Ende zu setzen. Ihr Vater und meine Eltern trieben uns ständig in den Wahnsinn. Und jetzt wollten sie, dass wir Kinder in die Welt setzten.

„Ich kenne diesen Blick“, sagte mein Vater und riss mich aus meinen Gedanken. „Du willst mir nein sagen, aber ich möchte, dass du darüber nachdenkst. Das wird deine Mutter und mich sehr glücklich machen.“

„Ryan. Mom möchte, dass wir ein paar Hochzeitspläne durchgehen“, rief Sydney vom Kücheneingang.

Mein Dad nickte und wandte sich wieder dem Fernseher zu, womit das Gespräch im Grunde beendet war. Ich schüttelte den Kopf und stand von der Couch auf. Ich wollte weglaufen. Ich wollte ich selbst sein. Ich wollte frei sein, wusste aber, dass das nicht passieren würde. Ich steckte für immer fest.

* * * *

Matías

„Bist du sicher, dass du hierher gehen willst, Mylord?“, fragte Esteban zum hundertsten Mal.

Ich drehte mich um und blickte meinen Freund und Wächter finster an. „Ich habe es dir gesagt. Ich möchte einfach nur entspannen. Seit der Schlacht ist über ein Monat vergangen und ich war die ganze Zeit unterwegs. Und zum letzten Mal, nenn mich Matías, wenn wir unterwegs sind.“

Jetzt war er an der Reihe, mich finster anzustarren. „Aber dieser Ort ist überhaupt nicht wie Club Renegade.“

Wir hatten vor einer kleinen, schmierigen Bar geparkt. Das Neonschild über dem Gebäude zeigte The Rusty Nail. Ich wusste nicht viel über den Ort. Das Gebäude hatte meine Neugier geweckt, seit ich es vor fast drei Wochen zum ersten Mal entdeckt hatte. Seitdem verspürte ich den unerklärlichen Drang, hierher zu kommen. Ich drehte mich wieder zu Esteban um, der seine dunklen, buschigen Brauen gehoben hatte und auf eine Antwort wartete.

Nicht zum ersten Mal betrachtete ich Estebans hübsches Gesicht. Er hatte langes, welliges schwarzes Haar, olivfarbene Haut, dunkle Augen und einen traumhaften spanischen Akzent, der sein raues, gutes Aussehen betonte. Die Tatsache, dass er gebaut war wie Adonis und einen Hintern hatte, um den ihn jeder beneiden würde, war ein Bonus.

Zugegeben, bei unserer ersten Begegnung war ich ein bisschen in ihn verknallt. Nachdem ich jedoch einige Zeit mit ihm verbracht hatte, wusste ich, dass er seinen Job sehr ernst nahm und diese Grenze nie überschreiten würde. Er war mehrere Jahrtausende jünger als ich und hatte sich schnell durch die Ränge nach oben gearbeitet, bis er der jüngste Stellvertreter war, den ich je beschäftigt hatte.

Ich war ein Drache der Weißen Kaste und wurde nach dem Tod meines Vaters bei dem großen Massaker der Anführer meiner Kaste und meines Clans. Ich schüttelte den Kopf. Das war vor über dreitausend Jahren geschehen. Ich sollte nicht an meine Väter denken. Das einzige Problem war, dass ich in letzter Zeit viel an meine Eltern und meine Familie dachte. Sie fehlten mir sehr.

Esteban räusperte sich und riss mich aus meinen Gedanken. Ich sah zu ihm hinüber und schüttelte erneut den Kopf. Sein ernster Gesichtsausdruck und seine Ich mache nur meinen Job-Haltung machten mich wahnsinnig.

„Das ist der Punkt. Ich will etwas anderes als den Renegade. Ich will nicht als der kleine Twink angesehen werden. Haben wir jetzt ein Problem?“, knurrte ich.

Dieses Gespräch ging mir langsam auf die Nerven. Esteban hatte mehrere Tage lang versucht, mich davon abzubringen, herzukommen, aber ich brauchte eine Veränderung, und heute Abend war The Rusty Nail meine Gelegenheit dazu. In Wahrheit war mein Drache genauso genervt. Wir waren viertausend Jahre alt, wir hatten den Aufstieg und Fall von Zivilisationen miterlebt, die Geburt der Moderne, und nach all dem hatten wir unseren Gefährten immer noch nicht gefunden. Wir waren einsam und müde.

„Nein, kein Problem“, sagte Esteban seufzend.

„Gut. Lass uns etwas trinken gehen, Billard spielen und uns entspannen“, sagte ich und öffnete die Autotür.

Ich lächelte, als ich fast hüpfend zum Eingang der Bar ging. Eine Welle der Vorfreude durchströmte meinen Körper, als ich nach der Tür griff. Ich wusste nicht, warum, aber ich hatte das Gefühl, dass dies die beste Nacht aller Zeiten werden würde.

Ich öffnete die Tür und alles schien stillzustehen. Köpfe drehten sich um und Blicke schienen mich zu durchbohren. Ich war hier definitiv völlig fehl am Platz. Ich trug enge Röhrenjeans und ein weißes Leinenhemd. Meine weißen Haare waren perfekt gestylt und ich trug Rouge auf den Wangen. Alle anderen Gäste trugen entweder Jeans und Flanellhemd oder Polizeiuniformen. Ich lächelte verlegen und ging weiter hinein. Ich war entschlossen, hier zu sein.

Das Licht war gedämpft und die Tische standen an den braun getäfelten Wänden.

---ENDE DER LESEPROBE---