Der entführte Gepäckjunge - Charlie Richards - E-Book

Der entführte Gepäckjunge E-Book

Charlie Richards

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Beschreibung

Nur ein kleiner Liebesbiss: Nachdem ein Vampir auf einen blutenden, bewusstlosen Menschen stößt, trifft er eine der am meisten überstürzten Entscheidungen seines Lebens. So gut Julian Allard die Reise nach Las Vegas auch gefallen hat, er ist mehr als bereit, die Heimreise anzutreten. Während seines Urlaubs hat sein Zirkelmeister Jean-Paul seinen Geliebten – die andere Hälfte seiner Seele – gefunden, was Julians Aufgabe, für seine Sicherheit zu sorgen, noch schwieriger machte. Julian möchte Jean-Paul und dessen Menschen Saul in die Sicherheit ihres Territoriums zurückbringen. Am Flughafen verspürt Julian das Bedürfnis, die Gegend noch einmal abzusuchen. Er hinterfragt niemals seine Instinkte, tut er also genau das. Im hinteren Teil des Hangars sieht Julian, wie ein Mensch einen anderen niederschlägt, der gerade einen Gepäckwagen manövriert. Der Geruch des Blutes des gefallenen Menschen zieht Julian an und er eilt an dessen Seite, um den Angreifer des bewusstlosen Mannes zu verscheuchen. Eine kurze Kostprobe vom Blut des Menschen bestätigt Julians Verdacht. Der hübsche rothaarige Mann ist sein Geliebter. Aus einem Impuls heraus nimmt Julian den Menschen in seine Arme und mit in ihren Privatjet. Während Julian sich um seine bewusstlose, neuentdeckte und ewige Liebe kümmert, muss er einen Weg finden, alles zu erklären. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Ein liebevolles Biss-chen ist ein Spin-Off der Reihe Die Wölfe von Stone Ridge. Die Reihen können unabhängig voneinander gelesen werden, dies idealerweise entsprechend der Nummerierung der Bände innerhalb der Reihe. Aufgrund der Überschneidungen innerhalb der verschiedenen Reihen, die in der Welt von Stone Ridge angesiedelt sind, empfiehlt es sich, die Bände entsprechend ihrer Reihenfolge innerhalb der gesamten Welt zu lesen. Eine Übersicht über die empfohlene Lesereihenfolge gibt es auf der Website von Me and the Muse Publishing. Länge: rund 25.000 Wörter

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

ÜBER CHARLIE RICHARDS

LESEPROBE:

Der entführte Gepäckjunge

Nur ein kleiner Liebesbiss: Nachdem ein Vampir auf einen blutenden, bewusstlosen Menschen stößt, trifft er eine der am meisten überstürzten Entscheidungen seines Lebens.

So gut Julian Allard die Reise nach Las Vegas auch gefallen hat, er ist mehr als bereit, die Heimreise anzutreten. Während seines Urlaubs hat sein Zirkelmeister Jean-Paul seinen Geliebten – die andere Hälfte seiner Seele – gefunden, was Julians Aufgabe, für seine Sicherheit zu sorgen, noch schwieriger machte. Julian möchte Jean-Paul und dessen Menschen Saul in die Sicherheit ihres Territoriums zurückbringen.

Am Flughafen verspürt Julian das Bedürfnis, die Gegend noch einmal abzusuchen. Er hinterfragt niemals seine Instinkte, tut er also genau das. Im hinteren Teil des Hangars sieht Julian, wie ein Mensch einen anderen niederschlägt, der gerade einen Gepäckwagen manövriert. Der Geruch des Blutes des gefallenen Menschen zieht Julian an und er eilt an dessen Seite, um den Angreifer des bewusstlosen Mannes zu verscheuchen.

Eine kurze Kostprobe vom Blut des Menschen bestätigt Julians Verdacht. Der hübsche rothaarige Mann ist sein Geliebter. Aus einem Impuls heraus nimmt Julian den Menschen in seine Arme und mit in ihren Privatjet. Während Julian sich um seine bewusstlose, neuentdeckte und ewige Liebe kümmert, muss er einen Weg finden, alles zu erklären.

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein.

Ein liebevolles Biss-chen ist ein Spin-Off der Reihe Die Wölfe von Stone Ridge. Die Reihen können unabhängig voneinander gelesen werden, dies idealerweise entsprechend der Nummerierung der Bände innerhalb der Reihe. Aufgrund der Überschneidungen innerhalb der verschiedenen Reihen, die in der Welt von Stone Ridge angesiedelt sind, empfiehlt es sich, die Bände entsprechend ihrer Reihenfolge innerhalb der gesamten Welt zu lesen. Eine Übersicht über die empfohlene Lesereihenfolge gibt es auf der Website von Me and the Muse Publishing.

Länge: rund 25.000 Wörter

CHARLIE RICHARDS

Der entführte Gepäckjunge

Ein liebevolles Biss-chen 31

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „Kidnapping the Baggage Boy“: Charlie Richards

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2023

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

Übersetzt von: Sage Marlowe

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Wenn sich nie etwas ändern würde, gäbe es keine Schmetterlinge.

~Unbekannt

Kapitel 1

„Bist du bereit zu gehen, mein Geliebter?“

„So bereit, wie ich jemals sein werde.“

Als Julian Allard den Reißverschluss seines Koffers schloss, hörte er den beiden Männern zu, die im zweiten Raum ihrer Hotelsuite mit zwei Schlafzimmern sprachen. Er und sein Zirkelmeister, Jean-Paul Tremblay, waren fast drei Wochen zuvor in Las Vegas angekommen. Ursprünglich hatten sie geplant, nur eine Woche zu bleiben, doch das änderte sich, als Jean-Paul am ersten Abend ihres Besuchs zufällig in einer Weinbar auf seinen Geliebten traf.

Jean-Paul hatte es schnell geschafft, Saul Mandisa für sich zu gewinnen, nicht dass der Mensch versucht hätte, schwer zu überzeugen zu sein. Saul hatte es sogar mit erstaunlicher Leichtigkeit gemeistert, die ganze Paranormale sind real und ich bin ein Vampir-Sache zu enthüllen. Die Anziehungskraft zwischen Gefährten hatte an diesem Tag wirklich bestens für Meister Jean-Paul funktioniert.

Julian freute sich für das Paar. Das tat er wirklich. Wenn er abends zu Bett ging und seine Arme leer waren, während er aus dem anderen Raum leise Laute hörte – die Hotelzimmer waren nicht völlig schallisoliert gegen das außergewöhnlich feine Gehör eines Vampirs – tat Julian sein Bestes, um seine Eifersucht zu ignorieren.

Saul war sowieso nicht Julians Typ. Er wünschte nur, er könnte seinen eigenen Geliebten finden – die andere Hälfte seiner Seele. Der Geliebte eines Vampirs war die einzige Person auf der Welt, mit der er eine Bindung aufbauen konnte, die die Fäden seines Lebens verband und ihm jemanden gab, mit dem er sein langes, manchmal fünfhundert Jahre dauerndes Leben verbringen konnte.

Da er sich der Dreihundert-Jahre-Marke näherte, hatte Julian schon lange gewartet.

Aber jetzt hat mein Zirkelmeister seinen Geliebten gefunden. Das gibt mir Hoffnung, dass uns das Schicksal endlich freundlich gesonnen ist.

Mit diesem Gedanken im Hinterkopf hob Julian seinen Koffer vom Bett und stellte ihn auf den Boden. Er zog den Griff raus, kippte den Koffer und begann, ihn aus dem Raum zu rollen, der in den letzten Tagen sein Zuhause gewesen war. Er freute sich darauf, nach Hause zu kommen. Während es in Las Vegas viele Attraktionen gab, hatte die Tatsache, dass so viele Touristen fast rund um die Uhr die Straßen, Casinos und andere Bereiche füllten, die Sicherheit zu einem wahren Albtraum gemacht.

Julian war der oberste Vollstrecker ihres Vampirzirkels und er nahm die Sicherheit des Meisters sehr ernst. Sie waren dort gewesen, um sich mit ein paar Vampirfreunden und deren Geliebten zu treffen, also hatte er nicht gedacht, dass zusätzliche Sicherheit nötig sein würde. Das war gewesen, bevor Jean-Paul seinen Geliebten gefunden hatte.

Ich kann es kaum erwarten, sie beide nach Hause in die Sicherheit unseres Zirkels in Montpellier, Frankreich, zu bringen.

Die heiße Wüste machte Julian definitiv auch zu schaffen. Er sehnte sich nach dem kühleren Klima seiner Heimat und vermisste den Duft des Meeres. Auch in Montpellier waren Touristen an der Tagesordnung, doch ihr Zirkelanwesen lag in den Hügeln über der Stadt, umgeben von sanft rollenden Hügeln voller Weinberge.

Gesegnete Einsamkeit.

Nachdem er seinen Koffer im Foyer der Suite mit zwei Schlafzimmern abgestellt hatte, kehrte Julian in sein Zimmer zurück. Er durchsuchte schnell den Raum und das angrenzende Badezimmer, um sicherzustellen, dass er nicht versehentlich etwas vergessen hatte. Das hatte er nicht. Das Gleiche tat Julian auch in den gemeinsamen Räumen.

Als Julian seine doppelte Kontrolle beendet hatte, warteten Meister Jean-Paul und Saul im Foyer auf ihn.

„Bereit, Julian?“, fragte Jean-Paul mit einem Heben seiner dunklen Augenbraue.

Julian nickte einmal. „Ja.“ Mit einem leisen Lachen, als er die Tür für seinen Meister öffnete, fügte er hinzu: „Und wenn wir etwas übersehen haben, war es wahrscheinlich sowieso nicht wichtig.“

Jean-Paul grinste. „In der Tat.“ Während seine Hand auf Sauls unterem Rücken ruhte und die andere den Griff seines Koffers hielt, drängte er seinen Geliebten aus der Suite. Mit einem leisen Schnurren murmelte er: „Ich freue mich darauf, dir mein Zuhause zu zeigen, Geliebter.“

„Ich kann es kaum erwarten, es zu sehen“, antwortete der entspannte Mensch und lächelte Jean-Paul an. Er rollte einen brandneuen Koffer hinter sich her, ein Geschenk von Jean-Paul. „Wie lange dauert der Flug?“

Während Jean-Paul antwortete, legte Julian ihre Schlüsselkarten auf den Beistelltisch. Sie hatten bereits telefonisch ausgecheckt. Dann ergriff er den Griff seines eigenen Koffers und verließ voller Vorfreude die Suite.

Genau wie Julian es vom Parkservice verlangt hatte, wartete ein Wagen vor der Tür, um sie zum Flughafen zu fahren.

Fünfundzwanzig Minuten später fuhr der Wagen durch das Sicherheitstor, das zu einem privaten Hangar führte. Julian würde auf keinen Fall zulassen, dass sein Zirkelmeister an Bord eines Verkehrsflugzeugs ging. Stattdessen nutzten sie die Dienste einer Chartergesellschaft.

Das Auto hielt vor dem Hangar und Julian stieg als Erster aus. Er durchsuchte schnell die Umgebung und hielt nach Gefahren Ausschau. Obwohl seine Vampirsinne aus irgendeinem Grund auf Alarmbereitschaft waren, konnte er nichts Ungewöhnliches erkennen.

Nach einer Sekunde des Zögerns entfernte sich Julian von der Tür und ließ seine Schützlinge hinaus. „Ich bin gleich wieder da, um das Gepäck zu holen“, sagte er dem Fahrer. „Bitte bleiben Sie im Fahrzeug.“

„Ja, Sir“, antwortete der Mensch, obwohl er über den Befehl etwas überrascht wirkte.

Julian nahm an, dass der Mann normalerweise das Gepäck auslud. Schließlich hatte er ihnen beim Einladen geholfen. Da seine Sinne auf höchster Alarmbereitschaft waren, wollte Julian dem Mann keine Chance geben, Sprengstoff oder ähnliches in ihr Gepäck zu stecken.

Sehr paranoid?

Aber mich stört irgendetwas.

Julian vertraute immer seinen Instinkten.

Nachdem Julian Jean-Paul und Saul zum Flugzeug begleitet hatte, betrat er das Cockpit, um mit dem Piloten zu sprechen. Der Mann – ein Mensch – saß bereits am Steuerpult und schien Papierkram zu erledigen oder eine Vorflugkontrolle durchzuführen. Julian war kein Pilot, also konnte er nur raten.

„Wie sieht es aus?“, fragte Julian. „Werden wir bald zum Abflug bereit sein?“

Der Pilot hob den Kopf von seiner Arbeit und drehte sich um, um ihn aus klaren blauen Augen anzusehen. „Ja, Sir“, antwortete er. „Ich warte nur auf die Freigabe und darauf, welche Startbahn ich verwenden soll.“ Nach einem Blick auf seine Instrumente richtete der Mann seine Aufmerksamkeit wieder auf ihn. „Wahrscheinlich weniger als zehn Minuten.“

„Gut.“ Julian war wirklich bereit, nach Hause zu kommen. „Ich muss unser Gepäck holen und verstauen. Ich komme gleich wieder.“

„Brauchen Sie Hilfe, Sir?“ Der Mensch legte sein Klemmbrett beiseite und wollte aufstehen.

Julian schüttelte den Kopf und winkte ab. „Nein. Ich brauche nur eine Minute.“

Ohne eine Antwort abzuwarten, verließ Julian das Cockpit und dann das Flugzeug. Die Limousine wartete genau dort, wo er sie verlassen hatte. Die Aufmerksamkeit des Fahrers war auf sein Telefon gerichtet, aber sobald Julian mit dem Fingerknöchel an die Seite des Fahrzeugs klopfte, hob er den Kopf. Dann ließ der Mann den Kofferraum aufklappen.

Nachdem er das Gepäck herausgenommen und beiseite gestellt hatte, ging Julian zum Fenster. „Danke fürs Fahren“, sagte er und reichte dem Mann einen zusammengefalteten Hundert-Dollar-Schein.

Der Fahrer grinste ihn an und nahm das Trinkgeld entgegen. „Mit Vergnügen, Sir. Haben Sie einen sicheren Flug.“

Julian nickte, während er zurücktrat und beobachtete, wie der Mann sein Fenster schloss. Nachdem er zu ihren Taschen gegangen war, hob er mühelos die verschiedenen Koffer hoch. Gerade als er den Fuß der Treppe erreichte, hörte Julian Stimmengemurmel im hinteren Teil des Hangars.

Der melodische Tenor der ersten Stimme ließ seinen Magen kribbeln. Er hätte es ignoriert, wenn die zweite Stimme nicht so wütend geklungen hätte. Ein seltsames, brennendes Bedürfnis, die Situation zu überprüfen, durchströmte ihn.

Julian stieg zwei Stufen auf einmal hinauf und deponierte das Gepäck in der Kabine. „Bin gleich wieder da, Jean-Paul“, sagte er zu seinem Meister, der neben Saul in einem der dick gepolsterten Sessel saß.

Auch wenn Jean-Paul fragend eine Braue hob, nahm sich Julian nicht die Zeit zu antworten. Er eilte die Treppe hinunter und begann, das Flugzeug zu umrunden. Schweigend ging Julian auf die Stimmen zu.

„Schau, ich brauche das Geld für das Benzin für die Woche zurück, Morgan“, sagte die Tenorstimme, die sanft und gleichmäßig klang. „Du hast letzten Donnerstag gesagt, dass du es mir zurückgeben würdest, erinnerst du dich?“

„Ich gebe dir einen Scheiß zurück“, antwortete der andere Mann düster. „Und es gibt nichts, das du dagegen tun kannst.“

Als Julian unter der Tragfläche eines anderen Flugzeugs hindurchschlüpfte, kamen die Sprecher in Sicht. Ein hübscher Rotschopf in Khaki-Shorts und einer orangefarbenen Sicherheitsweste über seinem Poloshirt stand neben einem Gepäckwagen voller Koffer, eine sommersprossige Hand ruhte auf dem Metallgriff. Seine Brauen waren hochgezogen und er schien seine Frustration kaum aus seinen Gesichtszügen verbannen zu können.

„Schau“, begann der Rotschopf erneut. „Ich habe dir das Geld in gutem Glauben gegeben. Ich –“

Der andere Mann war ein paar Zentimeter größer und breiter als der Gepäckjunge. „Was du hast, ist Trottel auf deiner Stirn geschrieben stehen.“ Während er sprach, stieß er dem Rotschopf mit dem Finger gegen die Stirn. „Jetzt geh mir aus dem Weg.“

Da wurde Julian klar, dass der Gepäckjunge offenbar seinen Wagen benutzte, um die Tür zu blockieren.

„Nein“, antwortete der kleinere Mann und hob hartnäckig das Kinn. Seine Augen verengten sich und er blickte den Kerl finster an. „Du –“

„Ist mir scheißegal, Schwuchtel.“

Eine Sekunde später schlug der größere Mann dem Rotschopf ins Gesicht. Der kleinere Mann stieß ein überraschtes Zischen aus und stolperte rückwärts. Sein linker Fuß blieb am Rad seines Wagens hängen, und der Griff, mit dem er ihn hielt, führte dazu, dass sich sein Körper beim Sturz verdrehte. Sein Kopf prallte gegen das Geländer und er verlor den Halt an seinem Wagen.

Noch bevor der hübsche Mann vollständig auf dem harten Boden zusammengebrochen war, begann Julian vorwärtszustürmen. Er knurrte, als der große Mann lachte, seinen Stiefel mit der Stahlkappe zurückzog und ihn dem gefallenen Mann gegen den Hinterkopf rammte. Der Rotschopf lag still da.

Gerade als der Mann anfing, seinen Fuß für einen weiteren Tritt zurückzuziehen, knurrte Julian: „Hey!“

Der Mann erstarrte und richtete seine Aufmerksamkeit auf Julian. Im nächsten Moment schob er den Wagen beiseite und stürmte zur Tür hinaus.

So sehr Julian auch versucht war, dem Arschloch nachzujagen, der wohlriechende Duft des Blutes des Rotschopfes breitete sich in der Luft aus. Er kam schlitternd neben dem niedergeschlagenen Mann zum Stehen, und sein Herzschlag beschleunigte sich in seiner Brust. Julian atmete erneut ein und konnte das leise Stöhnen nicht unterdrücken, das ihm entkam.

Hinreißend.

Julian lief das Wasser im Mund zusammen, als er den köstlichen Duft genießen wollte. Als er die rote Pfütze entdeckte, die sich am Hinterkopf des Menschen zu sammeln begann, konnte er nicht anders.

---ENDE DER LESEPROBE---