Der Fall Mossadegh - Mohammad Reza Schah Pahlavi - E-Book

Der Fall Mossadegh E-Book

Mohammad Reza Schah Pahlavi

0,0

Beschreibung

Es sind zahlreiche Artikel, Bücher und Dokumentationen über den Sturz Mossadeghs veröffentlicht worden, die sich in der Hauptsache mit der Beteiligung der USA an diesem Ereignis befassen. Einige Autoren haben in ihren teilweise romanhaften Schilderungen von dem Sturz "der einzig demokratisch gewählten Regierung, die der Iran jemals hatte" gesprochen. Dies ist natürlich barer Unsinn, denn zu keiner Zeit fand im Iran eine demokratische Wahl des Premierministers weder von der Bevölkerung noch vom Parlament statt. Ein Premierminister wurde vom Schah ernannt und stellte sich dann im Parlament einer Vertrauensabstimmung. Genau so war es auch bei Mossadegh. Der vorliegende vom Schah selbst verfasste Text ist als ergänzende Schilderung der Ereignisse aus der Sicht von Schah Mohammed Reza Pahlavi einzustufen. Er stellt ein wichtiges Zeitdokument dar, das nun erstmals in deutscher Übersetzung vorliegt. Was die Beteiligung der USA am Sturz Mossadeghs betrifft, wurde im Frühjahr 2017 vom Office of the Historian des State Departments eine umfang-reiche Dokumentation in der Reihe "Foreign Relations of the United States, 1952–1954" unter dem Titel "Iran, 1951–1954" veröffentlicht. Der Herausgeber James C. Van Hook hat mehr als tausend Dokumente ausgewertet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Diese Dokumentation stellt eine Ergänzung einer bereits 1989 unter "Foreign Relations, 1952–1954, Vol. X, Iran, 1951–1954" veröffentlichten Dokumentation dar. Mit diesen beiden Bänden sind die in den Archiven der USA vorhandenen wichtigsten Dokumente zu diesem Thema der Öffentlichkeit zugänglich. Was bisher fehlt, sind Dokumente aus den sowjetischen Archiven. Die Frage der Einflussnahme der Sowjetregierung ist bislang von der historischen Forschung nicht ausführlich thematisiert worden, weil die entsprechenden Unterlagen aus den sowjetischen Archiven nicht zugänglich sind.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 54

Veröffentlichungsjahr: 2025

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Mohammad Reza Schah Pahlavi

Der Fall Mossadegh

Mohammad Reza Schah Pahlavi

Der Fall Mossadegh

Die historischen Ereignisse bis zum 19. August 1953

Von

Mohammad Reza Schah Pahlavi

Der von Mohammad Reza Schah Pahlavi nach dem Sturz Mossadeghs unter dem Titel „Historische Ereignisse Irans bis zum 28. Amordad 1332“ („رویدادهای تاریخی ایران تا ۲۸ امرداد ماه ۱۳۳۲“) verfasste Text ist dem Buch

مجموعه تالیفات نطقها پیام ها مصاحبه ها و بیانات اعلیحضرت همایون محمدرضا شاه پهلوی آریامهر شاهنشاه ایران

(„Sammlung der Schriften, Reden, Botschaften, Interviews und Ansprachen Seiner Majestät Mohammad Reza Schah Pahlavi Aryamehr, Schah von Iran“) entnommen. Der Schah beschreibt die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen Irans bis zum Sturz Mossadeghs am 28. Mordad 1332 (19. August 1953). Der Text ist eine detaillierte Chronologie der Ereignisse, darunter die Verstaatlichung der Ölindustrie, die weiteren politischen Entscheidungen Mossadeghs, die Reaktionen aus dem Ausland sowie die Rückkehr des Schahs nach der Absetzung Mossadeghs.

Der Text wurde mit einem KI-Übersetzer-Programm ins Deutsche übertragen, sprachlich überarbeitet und mit Bildern aus iranischen Archiven ergänzt.

Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation

in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind

im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

2025

© Wolfgang von Keitz

Lektorat: Bärbel Mäkeler

Herstellung und Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

Vorwort des Herausgebers

Es sind zahlreiche Artikel, Bücher und Dokumentationen über den Sturz Mossadeghs veröffentlicht worden, die sich in der Hauptsache mit der Beteiligung der USA an diesem Ereignis befassen. Einige Autoren haben in ihren teilweise romanhaften Schilderungen von dem Sturz „der einzig demokratisch gewählten Regierung, die der Iran jemals hatte“ gesprochen.{1} Dies ist natürlich barer Unsinn, denn zu keiner Zeit fand im Iran eine demokratische Wahl des Premierministers weder von der Bevölkerung noch vom Parlament statt. Ein Premierminister wurde vom Schah ernannt und stellte sich dann im Parlament einer Vertrauensabstimmung. Genau so war es auch bei Mossadegh.

Der vorliegende vom Schah selbst verfasste Text ist als ergänzende Schilderung der Ereignisse aus der Sicht von Schah Mohammed Reza Pahlavi einzustufen. Er stellt ein wichtiges Zeitdokument dar, das nun erstmals in deutscher Übersetzung vorliegt.

Was die Beteiligung der USA am Sturz Mossadeghs betrifft, wurde im Frühjahr 2017 vom Office of the Historian des State Departments eine umfangreiche Dokumentation in der Reihe „Foreign Relations of the United States, 1952–1954“ unter dem Titel „Iran, 1951–1954“ veröffentlicht. Der Herausgeber James C. Van Hook hat mehr als tausend Dokumente ausgewertet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Diese Dokumentation stellt eine Ergänzung einer bereits 1989 unter „Foreign Relations, 1952–1954, Vol. X, Iran, 1951–1954“ veröffentlichten Dokumentation dar. Mit diesen beiden Bänden sind die in den Archiven der USA vorhandenen wichtigsten Dokumente zu diesem Thema der Öffentlichkeit zugänglich. Was bisher fehlt, sind Dokumente aus den sowjetischen Archiven. Die Frage der Einflussnahme der Sowjetregierung ist bislang von der historischen Forschung nicht ausführlich thematisiert worden, weil die entsprechenden Unterlagen aus den sowjetischen Archiven nicht zugänglich sind.

Wolfgang von Keitz

Wer war Mossadegh?

Vor einigen Jahren war ein Mann namens Dr. Mohammad Mossadegh mehr als jeder andere Iraner der jüngeren Geschichte Gegenstand von Artikeln und Berichten in amerikanischen und britischen Zeitungen. Leider benutzen ihn einige Menschen außerhalb Irans als positive Erscheinung, wenn sie ein Urteil über die neuere Geschichte Irans und über die Iraner fällen. In diesem Buch möchte ich den Lesern aufzeigen, dass Mossadegh niemals ein Symbol eines demokratischen Irans oder ein Beispiel für die positiven Eigenschaften unserer Nation war.

Familie Hedayat mit Mohammad Mossadegh als Kind

Mein Vater ließ Mossadegh im Jahr 1940 inhaftieren, doch durch meine Fürsprache wurde er freigelassen.

Im Jahr 1953 wurde er erneut verurteilt – diesmal wegen eines Angriffs auf die Verfassung und die Grundlage der Regierung, was offensichtlich eine Form von Hochverrat war. Ich schrieb einen Brief an das Gericht und erklärt, dass ich ihm seine Vergehen gegen mich als Staatsoberhaupt vergebe, woraufhin das Gericht auch wegen seines hohen Alters auf die Todesstrafe verzichtete, die normalerweise im Iran und anderen Ländern für solch ein Vergehen üblich ist. Stattdessen wurde er zu drei Jahren Einzelhaft verurteilt. So wurde er ein weiteres Mal durch mein Eingreifen vor einer Hinrichtung bewahrt.

Nach seiner Freilassung im Jahr 1956 lebt er auf seinem privaten Anwesen in der Nähe von Teheran und führt dort als vermögender Mann zusammen mit seiner Familie ein ruhiges und beschauliches Leben.

Ich war aus unterschiedlichen Gründen gezwungen, die Persönlichkeit Mossadeghs genauer zu bewerten. Seine moralischen und ethischen Vorstellungen unterzog ich einer Analyse, indem ich seine Worte mit seinen Taten verglich, um die Auswirkungen seines Verhaltens auf das Land realistisch einschätzen zu können. Besonders während seiner Amtszeit als Premierminister habe ich ihn genau beobachtet und analysiert. Sein Leben in der Gesellschaft scheint auf den ersten Blick das eines Ehrenmannes zu sein. Er wurde nach dem iranischen Kalender im Jahr 1260 (nach Angaben anderer Personen einige Jahre zuvor) in eine wohlhabende Großgrundbesitzerfamilie geboren. Er studierte Rechtswissenschaften in Frankreich und der Schweiz und trat später in den Staatsdienst ein, wo ihm verantwortungsvolle Positionen wie das Finanzministerium, das Justizministerium und das Außenministerium übertragen wurden.

Mohammad Mossadegh als Gouverneur

Gouverneur und Abgeordneter

Die Briten ermöglichten ihm seine Ernennung zum Gouverneur von Fars und später wurde er auch zum Gouverneur von Aserbaidschan ernannt.

Im Jahr 1915 wurde er erstmals als Abgeordneter des Parlaments gewählt und hatte dieses Amt bis zu seinem Sturz inne.

Die Amtszeit von Premierminister Mossadegh dauerte von 1951 bis 1953. In dieser Zeit wurden seine moralischen und geistigen Qualitäten für jedermann sichtbar. Die meisten Menschen werden bestätigen, dass er persönlich ein ehrlicher Mann war, allerdings hängt der Wahrheitsgehalt dieser Aussage von der Definition des Begriffes „Ehrlichkeit“ ab. Mossadegh war sicher kein Kommunist. In der Öffentlichkeit hielt er sich von den Kommunisten fern. Wenn er jedoch auf ihre Hilfe angewiesen war, hat er diese gerne für sein Fortkommen genutzt.

Aus Mossadeghs Jugendzeit wird berichtet, dass er sich als Leiter der Finanzbehörde von Chorasan während der Kadscharen-Dynastie durch gefälschte Dokumente einen Teil des Landes anderer Menschen angeeignet habe. Wegen dieser Veruntreuung hätte er gemäß dem islamischen Recht, wie es z. B. noch im Königreich Saudi-Arabien gilt, zum Handabhacken verurteilt werden müssen. Ich habe jedoch keinen Beleg für eine Verurteilung und offensichtlich wurde eine solche Strafe bei ihm nicht vollzogen. Die Menschen erinnern sich an seine leidenschaftlichen Reden, die immer mit der Bewegung beider Hände verbunden waren.

Ich vermute, dass er möglicherweise in jungen Jahren in finanzielle Unregelmäßigkeiten verwickelt war, aber aus den negativen Konsequenzen dieses Fehlverhaltens seine Lehren gezogen hat.