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Rohstoffe werden knapp, der Konsum steigt. Sinnkrise und Radikalisierung der Religionen, arbeitslose Jugenliche, soziale Schere oder Flüchlinge im Mittelmeer- welche Lösungen finden wir bei uns und in der Welt, um glücklich leben zu können? Die Lösung kann nur ein funktionierendes Gemeinwesen sein, dass durch Gemeinsinn gespeist wird. Hierzu gehört ein effizientes Sozialsystem, das den Menschen Sicherheit gibt und die Irrungen der Privatisierung beendet. Wir versichern uns einander, um befreit leben zu können. Allerdings gibt es mächtige Gegner, die mit allen Mitteln versuchen werden, sich ihre Vorteile zu sichern. Eine Entscheidungsgrundlage für Ihr künftiges Leben!
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Seitenzahl: 142
Veröffentlichungsjahr: 2014
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Andreas Haselbach
Der Gemeine Staat -Teil 1- Eine Polemik-
Über das Weniger ist weniger und doch mehr und die gegenseitige Versicherung
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Der Gemeine Staat
Vorwörter
Vorwort zur Polemik -Teil 1: Die Gefühlslage-
Vorwort zum Sachbuch –Teil 2: Das Versicherungssystem- Die Kopflage
Kopf und Gefühl im Widerstreit
Veröffentlichen, ja, aber … wie?-
Die globale Lage
Die Ausgangslage
Die Welt
Deutschland und die Erste Welt
Wirklichkeit und Anspruch
Wachstum und Glück
Ursachenbekämpfung
Gemeinschaft und Re-Kommunalisierung
Zum Gemeinen Staat
Zu den Klischees und deren Tragfähigkeit
Gemeinwesen und Privates
Gemeinsinn – Idee für die Welt
Schlusswort / Ausblick
Impressum neobooks
Der Gemeine Staat
Vom Gemeinen Staat und der gegenseitigen Versicherung
-Teil 1 - Die Polemik -
Vorwörter ? Zu Büchern ? Genau!
Dieses Buch ist genau genommen zwei Bücher: eine Polemik und ein Sachbuch.
Warum? Weil es über gewisse Grenzen hinaus schwer ist, ein polemisches Sachbuch zu schreiben.
Zum einen die emotionale Dar- und Bloßstellung der Wirklichkeit, ihrer Protagonisten und ihres ausgeprägten Lügensystems.
Zum anderen der fachliche Ansatz, wichtige Verbesserungen herbei zu führen, um den Ausblick auf die Möglichkeit einer Änderung und somit Verbesserung zu bekommen.
Beides hat mich angetrieben und beides möchte ich Ihnen anbieten. Interessierten, die mit dem einen oder dem anderen nichts anfangen können, soll es das getrennte Konzept ermöglichen, mit einem entsprechend niedrigen Preis Zugang zu dem für sie interessanten Teil zu erhalten.
Wer sich gerne etwas aufregen lässt und dazu noch empfänglich für das eine oder andere kuriose Detail oder Verwunderliche ist, liest den vorliegenden Teil 1.
Wer Interesse an einem fachlichen Weg hat, der unser Versicherungswesen und Sozialsystem mit seinen originären gemeinschaftlichen Ansätzen so umgestaltet, dass unser Gemeinwesen ein ungeheures Plus erfährt, welches die Menschen glücklicher und unsere Gemeinschaft leistungsfähiger macht, liest Teil 2.
Kleine optische Mängel im Schriftbild bitte ich zu entschuldigen. Im Sinne eines günstigen Preises wurde auf ein aufwendiges Lektorat verzichtet. Zudem handelt es sich um meine ersten Erfahrungen mit dem Medium eBook.
AUFKLÄRUNG ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen! (Kant)
Warum schreibt man überhaupt ein Buch, warum denkt man, dass andere dies lesen sollten, und glaubt zu alledem auch noch, dass alles auf geschätztes Interesse stößt?
Nun ja, natürlich würde ich mich freuen, wenn es viele Menschen gibt, die Ähnliches bewegt, die Interesse für meine Sichtweise haben und die vor allem bereit sind, eine aufgezeigte Lösung umzusetzen und zu leben.
Das heißt aber auch, zu einer Änderung des bisherigen Lebens aufzurufen. Und selbst wenn am Ende ein besseres, im Einklang mit anderen befindliches Leben steht, ist es doch fast wie das Phänomen der Massenträgheit, Menschen zum Handeln und zu Veränderungen zu bewegen. Das Jetzige kennt man, man hat sich daran gewöhnt und egal, was vernünftig erscheint, wer weiß denn, ob die versprochenen Verbesserungen auch wirklich eintreffen. Es ist wie mit dem Kabarett oder mit Vorträgen: hoch interessant, Welt gerettet, Applaus und ab zum Italiener. „Glücklich ist, wer vergisst, was denn nicht zu ändern ist.“ Richtig und falsch bezogen auf unsere Situation. Richtig, weil sich Sorgen machen, ohne etwas ändern zu können, unnötig ist und man sich besser noch eine schöne Zeit macht. Falsch, weil wir etwas ändern können bzw. müssen, weil wir Verantwortung tragen.
Vielleicht hilft es ja sich doch noch einmal vor Augen zu führen, dass Zukunft immer etwas Ungewisses hat und wir nicht wissen, wohin die Veränderungen tatsächlich führen. Dafür kann auch ich keine Garantie übernehmen. Aber es ist ja andererseits, eine Illusion zu glauben, dass alles so bleibt, wie wir es kennen. Derzeit spricht sehr viel dafür, dass der Verzicht auf Änderungen in eine Katastrophe führen wird. In jedem Falle, und dafür übernehme ich die Garantie, wird es Änderungen geben. Es wird nicht so bleiben, wie es ist! Das heißt aber auch, dass wir zum Gestalten gezwungen sind, wenn wir nicht in den Strudel der Ereignisse geraten und die Veränderungen nur ertragen wollen. Die einzige Frage, die sich definitiv stellt ist, gestalten wir die Veränderungen oder gestalten sie andere, die vielleicht weit von unseren abweichende Ziele haben. Sicher wird dieses Buch nicht wegen seines fordernden Inhaltes oder wegen seines sperrigen Themas geliebt. Hierin unterscheidet es sich bereits vom Kabarett. Ich hoffe, das tiefe Bedürfnis, welches mich bewegt, was mich drängt, ist meine Chance, Sie mitzunehmen.
Ich hoffe, es bewegt auch Sie, dass man das Gefühl hat, dass die Probleme immer mehr zunehmen und dass selbst bei uns der Putz von den Schulen fällt, es aber gleichzeitig wohl geschätzt 5800 Mrd. Schwarzgeld auf der Welt gibt. SCHWARZGELD; Geld das nur einen Zweck verfolgt: Nicht entdeckt zu werden, um nicht versteuert werden. In Deutschland gäbe es angeblich wohl keine Probleme, wenn alle Steuern ordnungsgemäß bezahlt würden. Alles natürlich etwas abstrakt. Was regt Sie so im Alltag auf, regt Sie noch etwas auf?
Ein Test: In Berlin zimmerten Flüchtlinge aus Schrankteilen Hütten als Unterkunft, weil Bezirk, Senat und letztendlich auch der Bund nicht in der Lage sind, vernünftige Lösungen für diese ca. 300 Menschen zu finden. Eine Mischung aus angeblich keine Geld, aber ganz gewiss wenig Interesse. Genau wie bei der in der Nähe gelegenen, ausgedienten Schule, in der Flüchtlinge mit all ihren Sorgen und Traumata, mit allen kulturellen Konflikten, die sich durch die verschiedenen Ethnien und Religionen ergeben sich weitgehend selbst überlassen werden. Nennt sich großzügig: Selbstverwaltung, ist aber: Hilflosigkeit aufgrund angeblichen Geldmangels. Angeblich, weil ja zeitgleich jede Menge Geld in dunkle Kanäle von Freunden und Bekannten von mit der Verwaltung öffentlicher Mittel betrauten Funktionsträgern fließt. Beispiel: Beraterverträge, Beispiel Honorare i.H.v. 700.000.- € der Charité an eine der Verantwortlichen privat Bekannte teilweise wohl ohne vertragliche Grundlage. Eine kleine Regional-Petitesse, sicher. Aber, liebe Arme und Flüchtlinge! Da ist das Geld, welches Euch fehlt!
Na, schon ein wenig bewegt oder liegt Ihre Schmerzgrenze schon ein wenig höher? Wahrscheinlich, man hat sich ja schon an vieles gewöhnt, dann weiter:
Der Bundestag erhöht die Diäten seiner Mitglieder im Schweinsgalopp, was nach Angaben von Befürwortern ca. 3,5 Mio. € im Jahr kostet (also eher mehr).
Der Chef von Renault erklärt fast zeitgleich, dass Pläne sein Gehalt i.H.v. 13 Mio. € zu begrenzen ja ganz unverschämt seien, schließlich würden andere Manager doch viel mehr bekommen (vom Begriff des Verdienens sei hier bewusst abgesehen).
Ob ich mich jetzt beschwere, dass der Renault-Chef allein schon Summen verschlingt, die im Vergleich zu unseren gesamten 600 Volksvertretern bereits recht üppig wirkt? Nein, eher dachte ich daran, dass bereits die 3,5 Mio. € recht vielen Flüchtlingen ein ganzes Stück weiter helfen würden.
Also wenn Sie sich jetzt noch ungerührt fragen „ja und?“, dann legen Sie sich entspannt nieder und machen einfach so weiter wie bisher. Sie sind offensichtlich nicht geeignet, meinen Gedanken zu folgen, und träumen vielleicht heimlich sogar davon, Renault-Chef zu sein.
Ich werde Sie wecken, nach der Revolution!
Mich regt so etwas auf und ich meine auch, dass Zusammenhänge unverkennbar sind. Ein ganz einfaches Prinzip ist, dass der Kuchen nur einmal gegessen werden kann. Wenn daher einer ein richtig großes Stück abbeißt, bleibt für die anderen halt weniger. Wenn man dem Renault-Supermann nun ein wenig wegnehmen, ihn zwingen würde, etwas weniger abzubeißen, hätte man die Versorgungssituation der Flüchtlinge komfortabel und elegant gelöst. Die Flüchtlinge könnten angemessen begrüßt, untergebracht und betreut werden. Und wir könnten noch einige mehr aufnehmen, was nicht nur human ist, sondern uns auch die dauernden, leidvollen Diskussionen über unsere Aufnahmekapazität ersparen würde.
Was ist mehr wert 300 arme Menschen oder ein Reicher?
Früher, zu Zeiten als Eltern noch ihre Kinder körperlich züchtigten, hätte man dem Ungezogenen, der sich so ein unverhältnismäßig großes Stück vom Kuchen nimmt, ganz ordentlich auf die Finger gehauen. Nun ist Züchtigung bei Kindern kein wünschenswertes Erziehungsmittel, aber bei Managern, volljährig und einsichtsfähig, wehrhaft und nimmersatt? Warum nicht? Möchten Sie jetzt fragen was ein französischer Manager mit Berliner Flüchtlingen zu tun hat und wie das Geld von dort nach hier kommen soll? Ich hoffe nicht.
Deutsche Manager erklären übrigens auch unter Nutzung der gleichen Argumente und mit wässrigen Augen, dass amerikanische Manager noch mehr verdienen. Schlimm genug! Aber wenigstens werden die auch ab und zu persönlich zur Verantwortung gezogen, wenn Sie Mist bauen. Was ist das überhaupt für eine Argumentation? Warum sollte ein sächsischer Busfahrer nicht so viel verdienen wie ein amerikanischer Manager. Wer sich so etwas ausdenkt, ist ja klar, aber was ist das für eine krude Logik, die wir da bereits akzeptiert haben?
Mich macht so etwas wütend und ich versichere Ihnen, ich habe keine Angst vor der Abwanderung dieser Eliten. Mir ist es jeden Tag wichtiger, dass mich ein Bus- oder Bahnbediener sicher von A nach B fährt als dass mir einer erzählt, wie ich nach derzeitigem, steuerrechtlichen Stand durch die Investition in einen in Bollywood-Filmen investierenden Fonds 30% mehr Steuern sparen kann, als wenn ich in die veralteten Schiffsfonds gehe. Insbesondere, da Liberia vermutlich die Vorschriften für Käpitänspatente verschärfen wird. Von mir aus alle übern Teich; armes Amerika.
Was mich viel mehr beunruhigt, ist die konkrete Gefahr, dass das ganze System aus dem Ruder läuft. Also wenn mein Busfahrer 10 satt 8 Stunden fahren muss, weil Liberia doch bei seiner lockeren Vergabe von Patenten blieb; irgendjemand muss die Fehlspekulation ja bezahlen. Allerdings bin ich es auch leid, diese Ungerechtigkeiten zu ertragen. Man hat dieses verlogene Theater und die dazugehörigen verlogenen Typen satt, insbesondere wenn man gleichzeitig mit ansehen muss, wie die Menschen permanent, professionell und ohne jede Scham belogen werden.
Das Gefährliche ist ja nicht, wenn diese Mären fruchten, dass dadurch Besitzstände oder Verfehlungen einzelner verdeckt werden, sondern, dass dieses ganze System weiter manifestiert wird.
Hinzu gesellt sich bei mir wie bei vielen anderen das Wissen, das es Alternativen gibt, Alternativen, die nicht nur für unsere Gesellschaft sondern auch für ein globales Zusammenleben eine Perspektive bieten. Leider werden zwar viele dieser Alternativen mittlerweile auch breit diskutiert, finden aber dennoch keinen Zugang in die politische Umsetzung. Zu nennen wären z.B. bedingungsloses Grundeinkommen, 1:12-Initiative, Wachstumskritik (seit > 30 Jahren durch den Club of Rome).
Der Kreis schließt sich, wenn wir erkennen, dass wir genau von jenen vermeintlich Schwachen lernen und unsere Stärke gewinnen können, mit denen wir einen Modus Vivendi für das künftige Zusammenleben finden werden müssen. Was den Armen an Materiellem fehlt, fehlt uns an Sinnstiftendem und Gegenseitigem. Wir können viel voneinander lernen und uns helfen und wir müssen voneinander lernen und uns helfen. Allerdings müssen wir uns dann von einigen Leuten trennen, die den Aufgaben nicht gewachsen sind. Wenn z.B. Frau Merkel sagt, dass die Europäische Gemeinschaft keine „Sozialunion“ ist, bleibt nur Kopfschütteln. JA, WAS DENN SONST ??? Wieder einmal eine Wirtschaftsunion? Für wen ist die dann, für die Wirtschaft? Wirtschaft als Selbstzweck?
Im zweiten Teil werde ich beschreiben, wie ein Teil des Missstandes unseres sozialen Gefüges, sich organisatorisch, fachlich, aber auch mit Mitteln der gegenseitigen Fürsorge, lösen lässt. Bei allem Handeln stellt sich jedoch immer die Frage, für wen, wie wollen wir leben, was wollen wir unseren Enkeln an Ressourcen hinterlassen. So verbindet sich die Unzufriedenheit mit dem Gegenwärtigen, das dies viel zu wenig berücksichtigt, mit dem Willen zur Verbesserung und dem Wissen um einen hilfreichen Weg. So ergibt sich dann auch, dass sich dieses Buch auch in zwei Teile geteilt hat; einen polemischen und einen fachlichen.
Ich hoffe, Sie mögen beides.
Im ersten, etwas polemischen Teil kommt ein Zustand zum Ausdruck, den sicher viele kennen, die mit offenen Augen durch die Welt gehen, sich mit normalen Nachrichten versorgen und ab und zu darüber nachdenken. Man beobachtet Ungerechtigkeiten, Widersprüche oder eben trocken vorgetragene Unverschämtheiten. Nun durchlebt man über die Jahre verschiedene Phasen und sammelt viele Erfahrungen. Am Anfang denkt man noch, die Welt ist halt bunt und vielfältig und ebenso bunt und vielfältig sind die jeweils legitimen Meinungen darüber. Man ist sehr großzügig bei der Tolerierung von Meinungen, was ja auch durchaus eine positive Einstellung ist; schließlich ist man ja Demokrat. Dann aber erkennt man, dass es so viele Wahrheiten eigentlich gar nicht geben kann und dass oft Wahrheiten mit dem Interesse geschaffen werden, sich einen Vorteil zu verschaffen oder Schaden von sich abzuwenden. Natürlich erreicht man dann die Grenze der Lüge, eine Art Gegenteil der Wahrheit.
Also ganz einfaches Beispiel: unser deutsches Steuersystem. Seit Jahrzehnten und über alle Parteigrenzen hinweg, wird es für zu kompliziert, zu verzweigt angesehen. Sogar die Steuerberater klagen über das System und das andauernde Herumdoktern daran. Folglich müsse es dringend vereinfacht werden. Weg mit Ausnahmetatbeständen, Steuervorteilen für dies und jenes; Pauschalen anheben, weniger Aufwand, alle freuen sich fertig! So könnte es sein. Alle wollen es.
Alle?, Nein, nicht alle ….. eine kleine Lobbyistengruppe …. Und dann fängt es an, warum und was alles denn doch nicht geht. Durch alle Talkshows, zwei Wochen hoch und runter denkt man es gäbe kein anderes Problem. Wenn, dann …. werden keine Immobilien mehr gebaut, keine Filme mehr gedreht, liberianische Öltanker legen nicht mehr in Hamburg an …… fertig, keine Steuerreform. Dass es nicht zu einer grundlegenden Neugestaltung kommt und zwar egal, wer gerade regiert, liegt daran dass permanent Lobbyisten in zermürbenden Aufklärungsrunden für eine entsprechende Stimmung und Lähmung sorgen. Da sei es nicht zumutbar…., gerader ihrer Gruppe diese furchtbaren Qualen aufzuerlegen, und was daran alles hängen würde und man am Ende sogar …, womöglich noch gezwungen wäre über eine Verlagerung ins Ausland …. und dass dies doch den Verlust von tausenden Arbeitsplätzen bedeuten …. fertig, keine Änderung.
Zu diesem Zeitpunkt denkt man dann, dass es ja total viele Wahrheiten gibt. Alle haben recht oder wer eigentlich? Verwirrung - ist wirklich alles so komplex? Dann das Gefühl gelähmt zu sein; egal, was man tut, man macht einen Fehler und alle Arbeitsplätze sind weg und ich bin schuld. Ein einziges Nebelkerzenwerfen, das gerade das Ziel hat, dass nicht geändert wird.
Ein kleines Beispiel, das jeder mitverfolgen konnte: Ärzte. Nichts gegen Ärzte, einige schämen sich auch der Lobbyarbeit ihrer Verbände, die ja verglichen mit echtem Industrielobbyismus noch auf unterstem Niveau stattfindet. Aber seit ein paar Jahren erfährt man bei jeder Gelegenheit, wie hart es für niedergelassene Ärzte ist. Dieser Druck der Kassen, der steigenden Kosten, Rückerstattungen aufgrund von Budgetüberschreitungen und, und, und. Man wollte schon spenden, hatte es sich dann aber nach entsprechender Wartezeit im durchdesignten Wartezimmer dann doch anders überlegt. Jetzt wurde dann mal im KV-Bezirk Westfalen-Lippe nachgeschaut und festgestellt, dass es ganze 6 Insolvenzen und 6 GKV-Regresse in 2013 gegeben hat; bei ca. 12500 Ärzten. Das sind 0,05%. Wenn man nun einmal die Geschichten aus seiner Umgebung Revue passieren lässt, festhält, dass Ärzte auch immer wieder die Personengruppe ist die bei Steuersparmodelle auffallen, scheint da etwas nicht zu stimmen. Zudem sind Ärzte Unternehmer und tragen ein Unternehmerrisiko (0,05%), welches sich ja offensichtlich gar nicht realisiert. Dies kennen andere Selbstständige so nicht. Aber noch einmal: Keine Neiddebatten gegen Ärzte. Sie leisten eine wichtige und gute Arbeit und dürfen auch vernünftiges Einkommen erzielen. Es ist nur ein Beispiel, wie zur Durchsetzung eigener Interessen, ein Gemälde gemalt wird, welches nicht dem Naturalismus geschuldet ist, und so eine aufgeschlossene Auseinandersetzungen nicht erfolgt und … einfach unendlich kraftraubend ist.
Das Problem ist, dass wir uns so die jeweiligen (Un-) Wahrheiten der Interessengruppen zu eigen machen, als real ansehen und die einzig wirkliche Notwendigkeit darüber als nicht machbar zurückstellen. Unaufhörlich werden absichtlich, permanent interessengesteuerte Debatten geführt und nur noch selten ein Problem einfach nur unter Anschauung der Sachverhalte gelöst. Man hofft, dass diese Lügengeschichten endlich einmal aufgedeckt und geahndet werden (ehrlich währt am längsten), aber die Zeit verrinnt, die Wahrheiten werden immer mehr, immer abstruser. Die Unehrlichen scheinen mit ihrer Ellenbogenmentalität und ihrem smarten Lügengehabe immer besser wegzukommen.
Bis jetzt habe ich noch gar nicht von den vielen Menschen gesprochen, die irgendwo in der Welt stumm verhungern und verdursten oder weniger ruhig von Religionsmonstern getrieben meinen, Sie müssen Ihre Nachbarn in die Luft sprengen, weil es einen so bescheuerten Gott gibt, der Ihnen so etwas abverlangt. Nun merkt man schon, wie man von einer irgendwie negativ verspürten Stimmung im Alltag, über kontroverse Nachrichten aus der Wirtschaft und täglichen Terrormeldungen schnell aus der eigenen kleinen Kammer auf die große Bühne des Weltgeschehens gespült wird.
Alles hängt mit allem zusammen und der Krug geht solange zum Brunnen bis er bricht! Bis auch wir brechen!