Tagebuch der Nichtwähler - Andreas Haselbach - E-Book

Tagebuch der Nichtwähler E-Book

Andreas Haselbach

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Beschreibung

Talkshows, Kommentare, Reportagen, Wahlabende - alles und jeder scheint den Kontakt zum normalen Leben verloren zu haben. Es ist offensichtlich, dass die allermeisten Bürger unzufrieden sind und sich völlig machtlos ausgeliefert fühlen. Gleichzeitig verfestigen sich die Machtverhältnisse. Desto später etwas passiert, desto heftiger wird der Ausbruch werden!

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Seitenzahl: 109

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Andreas Haselbach

Tagebuch der Nichtwähler

-Eine Warnung an Verantwortliche-

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Zum Tagebuch der Nichtwähler:

Vorwort

Worum geht es?

Ursachen

Tag für Tag

INTERMEZZO

Bögen

Was soll das Ganze nun?

Fazit

Impressum neobooks

Zum Tagebuch der Nichtwähler:

Wir haben ein Problem; mindestens eins! Und: Ich hasse Probleme! Sofern sie beseitigt werden können, gehören sie beseitigt. Das zu besprechende Thema heißt: „POLITIKVERDROSSENHEIT“, ordnet die Situation und somit auch konkludent die Schuld dem Bürger zu. Was für ein Hohn. Wenn sich der Bürger nicht zwischen schmierigem Politiktrottel und kriminellem Lobbyvasallen entscheiden mag, liegt es vielleicht am Angebot und nicht am Wähler.

Vorwort

Vielleicht ist es ungewöhnlich mit der Beschreibung über die Gründe des Endes des Buches als Vorwort zu beginnen und doch passt es doch ganz gut. Die Ursache, nun einen etwas vor sich hin schwelenden Vorgang abschließen zu können, ist die aktuelle Wahl zur Bremer Bürgerschaft. Im Spätsommer letzten Jahres begann ich mit dem Ziel, eine latente Ohnmacht und Unzufriedenheit der viel gescholtenen Bürger zu beschreiben, dieses Buch. Nunmehr findet das Vorhaben mit einer Wahlbeteiligung von 49,5% in Bremen seinen selbsterklärenden Abschluss. Allein die Tatsache, dass die Mehrheit der Bremer Bürger nicht den Eindruck hat, jemand könne Ihre Interessen wirklich engagiert vertreten, ist außerordentlich bedenklich. Dem entgegen ist das Bedürfnis nach ehrlicher Vertretung und mentaler Führung tatsächlich groß.

Bürger sind ja für einige Politiker und Unternehmer vielfach undankbare, nimmersatte, unzufriedene Zeitgenossen. Man wundert sich und kritisiert, warum sie so mürrisch und wenig motiviert sind und warum sie denn nicht einmal mehr zur Wahl gehen, wo sie doch die Möglichkeit hätten, die Verhältnisse zu ändern, wenn sie denn so unzufrieden seien. Stattdessen zeigen sie sich angeblich desinteressiert. Die niedrige Beteiligung an Wahlen, Politikverdrossenheit und das Bashing gegen Politiker werden zwar vorwurfsvoll beklagt, aber das Resümee ist dann doch gemütlich, dass alles ja nicht so schlimm sein könne. Schlimm ist hingegen, dass hierdurch vollkommen verkannt wird, dass es massive Unzufriedenheit gibt. Diese mag sich manchmal auch auf hohem Niveau oder durch zu hohe Ansprüche ergeben. Hierbei wird jedoch verkannt, dass es sich um genau die Ansprüche handelt, die dem Bürger durch ständige Werbeinfiltration als unerlässlich für sein Leben und „unser“ Wachstum vorgestellt werden. Ein Wachstum, welches wie ein Naturgesetz präsentiert wird, aber leider nicht so selbstverständlich funktioniert wie ein Sonnenaufgang. Der neue Superfernseher steht leider morgens nicht einfach vor der Tür, sondern will vorher durch Geldleistung aus Fronarbeit bezahlt werden.

So war es Intention des Buches, mithilfe einer Chronologie der täglichen Nachrichten zu zeigen, wie sich diese Frustration aufbaut und wie sich zeitgleich eine Unfähigkeit kultiviert, diese zu artikulieren und in wirksame Bahnen zu leiten. So kommt es diesen diffusen Phänomenen wie AfD und Pegida. Auch in unseren Nachbarländern lassen sich ja durchaus ähnliche Sinnkrisen und Verlustängsten feststellen. Was passiert da und warum ist es gefährlich?

Der erste Plan war, in einer Art Tagebuch wirklich jeden Tag die Nachrichten zusammen zu fassen, die eine massive Beeinträchtigung der Bürger wiedergeben, und darzustellen wie die Verantwortlichen ihre Ausflüchte organisieren. Denn die Menschen spüren zumindest, wenn Ihnen die Wahrheit vorenthalten wird. Sie können es zwar oft nicht recht durchschauen, nicht artikulieren und wissen dann auch nicht, was sie dagegen machen sollen, aber sie haben ein Gespür dafür, dass man nicht fair und ehrlich mit ihnen umgeht. Das Empfinden einer gewissen Machtlosigkeit ist die Folge, wobei die wahre Wut sicher noch dadurch gedämpft wird, dass es noch selten wirkliche Not gibt. Es ist jedoch eine trügerische Ruhe!

War auch eine bestimmte Dauer für dieses Tagebuch nicht festgelegt, so war ich doch erstaunt, dass sich bei mir bereits nach circa zwei Monaten eine aggressive Frustration breit machte. An Nachrichten mangelte es wahrhaftig nicht. Vielmehr wirkte es sehr negativ, dass wirklich wichtige, existenzielle Vorgänge von den Verantwortlichen sehr oft nicht mehr mit einer Vorstellung von einem Wertesystem und eines Zieles angegangen werden. Das war in dieser Häufung frustrierend. Auch scheinen keine Visionen mehr zu existieren, die in der Lage sind, unsere Zukunft zu gestalten. Mich würde sehr interessieren, ob Helmut Schmidt seinen geflügelten Satz vom Psychiater zu dem man gehen soll, wenn man Visionen hat, nicht schon mehrfach bereut hat.

Wenn dann noch dazu kommt, dass Probleme entgegen der Vernunft nur in Hinblick auf Interessenvertretung angegangen oder auch verdrängt werden, macht das auch wütend. Die Menschen, die ohnehin nur noch wenig über einen religiösen oder politischen Überbau verfügen, sehnen sich nach Sinn und Integrität. Sie benötigen dringend einen seriösen Interessenwalter für ihre Anliegen.

Um dieses Frustrationspotential etwas zu kontrollieren, ging ich dazu über einige aktuelle Themenfelder entsprechend der Nachrichtenlage mehrerer Tage zusammenzufassen, was auch der Gewinnung einer gewissen Übersichtlichkeit entgegen kam. Oft ist es ja so, dass uns ein Nachrichtengewitter sprachlos und hilflos zurücklässt. Im täglichen Kleinklein verliert man doch oft den Überblick. Manchmal kann man den Eindruck nicht ganz verdrängen, dass dieser Nachrichtenhype manchen Interessenlagen zumindest zu Diensten ist.

Von der Empörung zum Handeln. Das wäre mein Wunsch für Sie.

Worum geht es?

Die Situation ist durch eine Wahlbeteiligung unter 50% für die politische Elite unseres Landes hinreichend peinlich beschrieben. Allein hieraus folgt, dass eine sich wie auch immer konstatierende Regierung, von deutlich weniger als der Hälfte der Bürger beauftragt wird. Verschärfend kommt hinzu, dass ca. 10% der Wähler Parteien wählen, die ein gewisses Protestpotential realisieren (AFD, Piraten, Pegida), und dass die Mehrzahl der restlichen 45% Wählenden sich ja auch nur denkbar unwillig von seiner Stimme trennt. Selbst wenn sich also eine robuste Regierung wie die derzeitige Bundesregierung mit einer Zweidrittel-„Mehrheit“ bildet, kann sich diese auf nur etwa jeden vierten Bundesbürger berufen, der sie mit einer halbwegs so zu nennender Überzeugung und Zufriedenheit gewählt hat. 75% der Bürger sind ganz und gar nicht begeistert. Und das Schlimmste: die meisten werden in absehbarer Zeit auch nicht zurück gewonnen werden. Zuviel Vertrauen ist leichtfertig oder halt auch gut bezahlt verspielt worden. Worin liegt die Ursache hierfür?

Soviel kann man vorweg sagen, ohne dass man dieses multikausale Problem gelöst hat: Der Bürger trägt die geringste Schuld an der Misere. Selbst wenn man davon ausgeht, dass ein Phlegma mit ursächlich ist, das zum Teil selbst zu verantworten ist, die entscheidenden Gründe sind doch woanders zu suchen, wenn wir wieder zu einer funktionierenden Demokratie werden wollen.

Fest zu stellen ist jedoch, dass die Situation seit vielen Jahren allseits beklagt wird. Im Wochentakt werden Lippenbekenntnisse zu Einsicht und Änderungswillen abgegeben. Sich ändern tut sich in Wirklichkeit jedoch nichts. Im Gegenteil, die Lage verschlechtert sich weiter. Die allgemeine Unzufriedenheit, die angeblich so unerklärlich ist, steigert sich täglich weiter und mündet nur wegen der noch auskömmlichen wirtschaftlichen Situation noch nicht in einem Aufstand, den wir in anderen Ländern bereits beobachten können. Die Fässer füllen sich. Der intellektuelle wie auch mentale Zustand der Bevölkerung ist desaströs und nicht mehr hinnehmbar. Wenn sich eine Mehrheit ausgeschlossen von gesellschaftlichen Prozessen fühlt und wirtschaftlich zunehmend auch ausgeschlossen ist, ist dringender Handlungsbedarf gegeben.

Ursachen

Die Ursachen sind, wie gesagt, vielfältig:

Natürlich gibt es die bereits angesprochene Schwerfälligkeit des Stimmviehs. Über viele Jahre ist es warm und wohlig auf der Couch dem Alltag entschlafen. Zugleich hat man zeitweise aber auch den Eindruck, dass es daran interessierte Schichten gibt und dass Fernsehen, Computer, Werbung und Chips gezielt eingesetzt werden wie einst die Spiele im Colosseum. Nichts desto trotz ist es wohl wahr, dass es schon auch eine Pflicht eines mündigen Bürgers gibt, sich zu engagieren.

Begleitend gibt es eine Unmenge an Informationen. Unbestritten war es noch nie so leicht sich so viele Informationen und Meinungen zu erschließen. Eine Bedrohung für diejenigen, die gerne Ruhe in der Bürgerschaft haben, sollte man meinen. Die Zeiten jedoch, in denen man versuchen konnte, Nachrichten zu unterdrücken, sind lange vorbei. Stattdessen geht man den entgegen gesetzten Weg. Man schüttet die Menschen mit Informationen zu. So wundert es auch nicht, dass es in Kreisen, die Eigeninteressen vertreten oder zum politischen Establishment gehören, wenig Neigung gibt, diese Informationen ordentlich aufzuarbeiten und darzustellen. Dies wäre jedoch enorm wichtig, da der „normale“ Bürger ohne den Bezug zu den zunehmend speziellen Sachverhalten in der Regel überfordert sein muss. So wird ihm der Eindruck vermittelt, alles sei so komplex, dass ein normaler Mensch die ja gar nicht mehr durchschauen könne und es besser Fachleuten überlassen ist, sich den Problemen anzunehmen. Die Mehrzahl der existenziellen oder milliardenschweren Entscheidungen wird daher unter nicht endend wollenden Verweisen auf deren Komplexität getroffen. Gerne wird dies mit einer Portion Angst für die Zweifler gepaart. Am Ende bekommen die von Lobbyisten vertretenen Kreise die ihnen gewogenen Entscheidungen und die Politiker erscheinen als die großen Versteher und Regler. Irgendwie ahnen die Menschen aber, dass etwas nicht in Ordnung ist.

Mittlerweile scheint man ungeachtet dessen, dass dies schon ungeheuer ist, noch forscher zu agieren. Oftmals werden unverhohlen, ganz offensichtlich die Allgemeinheit schädigende Entscheidungen getroffen, ohne sich überhaupt noch die Mühe zu machen, dies mit warmen Worten zu verkaufen. Von einer völlig sinnfreien Hotelierssteuer bis zum TTIP-Handelsabkommen wird allerhand Wichtiges durch Politiker beschlossen, die zum Schutz der Bürger gewählt wurden.

Normalerweise gilt es, Argumentationsreihen, Fakten und Informationen zu Alternativen und Auswirkungen zu verknüpfen, um immer wieder die Sinnhaftigkeit, Moralität, Interessen oder Folgen zu ermitteln und aufzuzeigen. Ich will Ihnen einfach nur die ebenso zahllosen Vorgänge aufzeigen, die täglich klar machen, dass nicht die Orientierung am Gemeinwohl aber ebenso wenig spontaner Wahnsinn unser Leben bestimmen. Vielmehr sind klare, ökonomische Interessen und Faulheit der Verantwortlichen dafür verantwortlich. Ein Beispiel, dass verdeutlichen soll, dass das übliche Vorgehen nicht zielführend ist, wenn man das System bloßstellen möchte:

Nun könnte und muss man vielleicht auch Beweise zusammentragen, recherchieren, aufdecken und anklagen. In der Folge fährt wieder die ganze Abwiegelungsmaschinerie der belasteten Seite hoch. Rechtsanwälte drohen, bei Kollegen wird Kumpanei eingefordert, Falschinformationen und falsche Spuren werden gestreut. Es wird vertuscht, verleugnet und gelogen, was im Einzelfall und mit dem zeitlichen Abstand meist schwer zu beweisen ist. Am Ende kommt hochwahrscheinlich nichts heraus, die Bürger können das Thema nicht mehr hören und sind fast froh, wenn alles im Nichts verläuft, obwohl sie wiederum die Leidtragenden sind. Das Ganze hat den weiteren Nachteil, dass auf diese Art nur wenige Themen transparent in die Wahrnehmung der Öffentlichkeit gelangen und leicht für nicht vermeidliche Einzelfälle gehalten werden können.

Komprimiert man nunmehr die empörenden Vorgänge, ohne sich in Einzelheiten zu verstricken, erhält man vielleicht doch einen besseren Überblick und einen Eindruck, dass dies alles nicht nur zufällige Einzelfälle sind. Ähnlich einem Pullover, den Sie betrachten, erkennen Sie im Abstand von wenigen Zentimetern einige Fasern sehr genau, aber Sie erhalten keinen Überblick über das Ganze, das Ergebnis. Es könnte auch eine Socke oder ein Schal sein. Im Bundeswehrfall sehen Sie bei der Verknappung auf wenige Zeilen, dass es mächtig stinkt und dass der Bürger um seine Steuergelder betrogen wurde. Für die Wahlurne reicht das, für eine juristische Auseinandersetzung nicht. Es nützt aber auch die Köpfe immer wieder konsequent abzuschlagen. Nur dafür muss man sie sichtbar machen.

Auf viele schöne Beispiele werde ich dem Tagebuchgedanken folgend nicht vertieft eingehen. Dennoch soll anhand dieser kurz dargestellt werden, dass Zusammenhänge bestehen, die nicht als bedauernswerte Ausrutscher betrachtet werden können. Nehmen Sie die Elbphilharmonie oder den Flughafen Berlin. Hundertemillionen- bzw. Milliardenprojekte, bei den Sie davon ausgehen können, dass es massive finanzielle Interessen gibt, die auch intensivst verfolgt und geschützt werden. Infolge dieser legalen, aber auch kriminellen Bemühungen Aufträge zu erhalten, auszubauen und zu schützen, kommt es zu riesigen Nachteilen für das Gemeinwohl. Diese dubiosen Geschäfte müssen natürlich gedeckt werden. Hierzu hat sich neben innerbetrieblichen Routinen die lobbyismusgesteuerte Politikerverschleierung als gängiger Ritus etabliert.

Natürlich sollte man sich hüten, ohne Prüfung zu verallgemeinern, aber es fallen doch täglich Vorgänge auf bei denen man denkt „Das kann doch nicht sein!“ oder „So blöd kann doch keiner sein, denken die nicht nach?“ Seien Sie sicher in der Regel wird sehr wohl nachgedacht und dies vor allem bei einer optimalen Informationslage mit Fachleuten. Diese laienhaft wirkenden Vorgänge sind immer nur eine Folge einer Verschleierung der dunklen Geschäfte, die natürlich auf Basis einer inkonsistenten Faktenlage vorgenommen werden muss.



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