Der innere Kurs - Bettina Ruggeri - E-Book

Der innere Kurs E-Book

Bettina Ruggeri

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Beschreibung

Dieses Buch verbindet hypnosystemisches Denken, Führungskompetenz und spirituelle Klarheit. Es lädt dazu ein, Verantwortung neu zu verstehen – aus innerer Ruhe, bewusster Wahrnehmung und echter Beziehung zur Wirklichkeit. Für Menschen, die führen, begleiten und gestalten – professionell, menschlich, transformierend.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
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Seitenzahl: 117

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhalt

Titel

Impressum

Der innere Kurs

Widmung

Autorenportrait

Kapitel 1 - Wir geben Bedeutung

Kapitel 2 - Der Andere als Spiegel

Kapitel 3 - Angst will gesehen werden

Kapitel 4 - Sprache, die Wirklichkeit schafft

Kapitel 5 - Alltag als Übungsraum

Kapitel 6 - Führung beginnt im Geist

Kapitel 7 - Vergebung als Führungsqualität

Kapitel 8 - Entscheidungen aus der Mitte

Kapitel 9 - Verantwortung jenseits von Schuld

Kapitel 10 - Konflikt als Kontaktaufnahme

Kapitel 11 - Die Stimme der inneren Klarheit

Kapitel 12 - Eine Vision, die dich trägt

Kapitel 13 - Die Wirklichkeit dehnen

Kapitel 14 - Integration & Ausblick

Nachwort

Danke

Bonus

Anhang

Bettina Ruggeri

Der innere Kurs

Führung. Ein Gespräch

mit Hypnosystemik und Ein Kurs in Wundern

Impressum

Titel: Der innere KursAutorin: Bettina RuggeriGestaltung, Satz & Cover: Bettina RuggeriLektorat: Manuel Fernandes

Veröffentlichung im SelbstverlagBettina RuggeriTherese-Giehse-Allee 11081739 Mü[email protected]

Verlag: Bettina RuggeriDruck und Distribution im Auftrag des Verlags:tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, DeutschlandISBN: 978-3-9827259-0-1© 2025 Bettina Ruggeri. Alle Rechte vorbehalten.

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die Verwendung - auch auszugsweise – sowie Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Wiedergabe bedarf der ausdrücklichen schriftlichen Zustimmung der Autorin.

Trotz sorgfältiger Prüfung kann keine Haftung für die Inhalte übernommen werden. Für Hinweise auf Fehler oder Anregungen freut sich die Autorin über Kontaktaufnahme unter: [email protected]

Dieses E-Book dient der Inspiration und Selbsterforschung. Es ersetzt keine therapeutische oder medizinische Begleitung.

Der innere Kurs

Führung. Ein Gespräch mit Hypnosystemik und Ein Kurs in Wundern

Führung beginnt nicht im Außen, sondern mit der Art, wie wir die Welt sehen – und deuten.

Dieses Buch ist ein stiller, kraftvoller Wegbegleiter für Menschen, die führen, begleiten oder Verantwortung tragen. Es verbindet hypnosystemisches Denken, die spirituelle Klarheit von Ein Kurs in Wundern und Erfahrungen aus der systemischen Organisationsentwicklung zu einem neuen Verständnis von Führung – als innerem Erfahrungsweg.

Im Zentrum steht die Frage:Welche Bedeutung gibst du dem, was du erlebst?Denn genau dort beginnt Wandel – nicht im Verhalten, sondern im Geist.

Der innere Kurs zeigt, wie sich durch veränderte Bedeutungsgebung neue Wirklichkeit entfalten kann:mehr Gelassenheit im Alltag, mehr Klarheit in Beziehungen, mehr Wirksamkeit im beruflichen Handeln.

Dieses Buch ist kein Werkzeugkoffer, sondern ein Raum zur Selbstbegegnung.Für alle, die sich selbst führen wollen – um anders mit anderen zu sein.

Widmung

für dich – mit diesem Buch in den Händen.Möge es dich erinnern – an das, was längst in dir weiß.

Autorenportrait

Bettina Ruggeri begleitet seit über 20 Jahren Menschen und Organisationen an den Berührungsstellen von Führung, Entwicklung und innerer Ausrichtung.Als Agile Coach (CEC, CTC, Accreditation Coach), systemische und hypnosystemische Coachin, Mediatorin, Gruppendynamikerin, GFK-Trainerin und Organisationsberaterin vereint sie Tiefe mit Struktur, Klarheit mit Resonanz – und Haltung mit Wirksamkeit.

Mit den von ihr mitgegründeten Movement-Programmen verbindet sie neues Lernen mit Coaching und Mentoring – als lebendigen Erfahrungsraum zwischen Praxis, Haltung und Kulturwandel.

Ihre Arbeit beruht auf hypnosystemischen Grundlagen, agiler Erfahrung, Gewaltfreier Kommunikation und einem stillen geistigen Fundament: Ein Kurs in Wundern, den sie seit drei Jahren als inneren Kompass nutzt.In ihre Beratung fließen 20 Jahre Agile Leadership in der IT, zehn Jahre hypnosystemische Arbeit – und ganz neu auch ihr Weg in die Sterbebegleitung.

Ihre Motivation?Menschen wieder in Verbindung bringen.Klarheit ermöglichen. Innere Führung stärken.Und Räume schaffen, in denen Liebe, Glück und Frieden mehr sind als Konzepte.

Ihr Motto:„Am Ende des Lebens will ich eine Perlenkette aus Glücksmomenten tragen.“

Einleitung – Ein persönlicher Auftakt

Warum dieses Buch geschrieben werden wollte

Es gibt Bücher, die werden geplant.Mit Exposé, mit Zielgruppenanalyse, mit klarer Positionierung am Markt.Und es gibt Bücher, die klopfen einfach an.Leise zuerst. Dann drängender.Nicht weil man selbst etwas mitteilen, sondern weil etwas gesprochen werden will.

Dieses Buch gehört zur zweiten Sorte.

Ich hatte nicht vor, ein weiteres Buch über Führung, Haltung oder Transformation zu schreiben.Aber irgendwann – zwischen Meetings, Coachings, Aufträgen und Momenten innerer Klarheit – wurde mir deutlich: Die eigentliche Arbeit geschieht woanders.Nicht in Methoden. Nicht in Rollen. Nicht in Kompetenzen.Sondern im Raum dazwischen:Zwischen einem inneren Anteil, der klammert, und einem, der vertraut.Zwischen einer Erwartung und einer Haltung.Zwischen einem System, das funktioniert, und einem, das sich wandeln darf.

Und irgendwann wurde aus dieser Ahnung ein Auftrag.Ein innerer.Zu schreiben.Nicht um zu erklären, sondern um zu erinnern.

Was dich erwartet – und was nicht

Wenn du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für bessere Führung suchst, wirst du dieses Buch vielleicht zu weich finden.Wenn du ein spirituelles Manifest erwartest, wirst du es zu pragmatisch finden.Und wenn du eine systemische Abhandlung lesen möchtest, wirst du dich vielleicht wundern, warum plötzlich von Vergebung die Rede ist.

Das liegt daran, dass dieses Buch kein Fachbuch im klassischen Sinne ist.Es ist auch kein Lehrbuch, kein Ratgeber, kein Kurs.

Es ist ein Resonanzraum.Ein Gespräch.Ein Angebot an dich, anders zu sehen.

Nicht nur deine Mitarbeitenden.Nicht nur deine Rolle.Sondern vor allem: dich selbst.

Denn alles beginnt dort.

Der Ton – Zwischen Klarheit, Tiefe und Leichtigkeit

Dieses Buch spricht in einer Sprache, die manchmal direkt ist – und manchmal still.Es nutzt Fallgeschichten, nicht um zu beweisen, sondern um zu erinnern.Es stellt Fragen, nicht um zu testen – sondern um Räume zu öffnen.Und es verwendet Worte wie Geist, Frieden, Verantwortung, Vergebung – nicht weil sie schön klingen, sondern weil sie wahr werden, wenn du bereit bist, innerlich still zu werden.

Du wirst Sätze finden, die dich aufrütteln.Und andere, die dich umarmen.Beide gehören dazu.

Die Kapitel sind unterschiedlich lang.Manche konkret, andere poetischer.Es gibt Übungen – nicht zum Abarbeiten, sondern zum Erforschen.Zitate – nicht als Schmuck, sondern als Fenster.Und stille Räume dazwischen – damit sich das, was gelesen wurde, setzen darf.

Der Kurs, der kein Kurs ist

Der unsichtbare Faden, der sich durch dieses Buch zieht, ist das Werk Ein Kurs in Wundern von Helen Schucman und William Thetford.Vielleicht kennst du ihn. Vielleicht auch nicht.Vielleicht schreckt dich der Titel ab. Vielleicht weckt er Neugier.

Was du wissen solltest:Dieses Buch ist kein EKIW-Kommentar.Es ist auch kein spirituelles Erweckungsbuch.Aber es lässt sich auch nicht schreiben, ohne die Erkenntnis zu ehren, die durch Ein Kurs in Wundern in mir lebendig geworden ist.

Denn vieles, was ich heute in Organisationen, in Führung, in Konflikten, in Transformationsprozessen erlebe, lässt sich aus einer systemischen Sicht beschreiben – aber aus einer geistigen Sicht verstehen.

Ein Kurs in Wundern sagt:Du siehst nur, was du denkst.

Der hypnosystemische Ansatz würde es so beschreiben:Du konstruierst deine Wirklichkeit – und handelst dann, als sei sie wahr.

Beides meint dasselbe:Dein innerer Bezugsrahmen erschafft die Welt, die du erlebst.Und genau dort – in diesem inneren Raum – beginnt Führung.

Zwei Blickwinkel, ein innerer Weg

Warum dieses Buch Hypnosystemik und Ein Kurs in Wundern verbindet

Vielleicht hast du dich gefragt, warum in diesem Buch zwei scheinbar verschiedene Welten miteinander in Einklang gebracht werden:die Hypnosystemik mit ihrer klaren Sprache über Bedeutungen, innere Anteile und Resonanzräume.Und Ein Kurs in Wundern mit einer stilleren, geistigen Perspektive, die von Vergebung, innerer Wahl und Liebe spricht.

Beide Welten wirken auf den ersten Blick verschieden.Aber sie sprechen über dasselbe.Nur mit anderer Sprache.Und anderem Rhythmus.

Die Hypnosystemik sieht den Menschen als bedeutungsschaffendes System, das Wirklichkeit nicht abbildet, sondern erzeugt.Ein Kurs in Wundern spricht davon, dass wir die Welt sehen, wie wir sie denken – und dass wir in jedem Moment neu wählen können, aus welchem inneren Zustand wir sie betrachten.

Beide laden ein, den Blick zu verändern.Weg von der Reaktion – hin zur Wahl.Weg vom Urteil – hin zur Verantwortung.Weg von der Trennung – hin zur Verbindung.

Ich habe im Laufe der Jahre realisiert:Wenn diese beiden Sichtweisen sich verbinden, entsteht etwas Drittes.Etwas, das nicht nur erklärt – sondern erinnert.Etwas, das nicht nur analysiert – sondern heilt.Etwas, das in Organisationen spürbar wird, wenn Menschen anfangen, wirklich zu sehen.

Dieses Buch ist kein Lehrweg für die Hypnosystemik.Und auch kein Kommentar zu Ein Kurs in Wundern.Aber es wäre nicht ehrlich, diese Quellen nicht zu benennen.Denn sie prägen meinen Blick.Meine Haltung.Und das, was durch mich in die Welt gelangen will.

Wenn du mit dem einen vertraut bist und das andere auf dich fremd wirkt:Vielleicht lässt du dich trotzdem darauf ein.Nicht auf eine Theorie.Sondern auf die Möglichkeit, dass dein Blick mehr Gestaltungskraft hat, als du bisher geglaubt hast.

Dieses Buch ist ein Weg

Du kannst es lesen wie ein Sachbuch.Du kannst darin blättern wie in einem Tagebuch.Oder du kannst es als Reisebegleiter verwenden –immer wieder, in immer anderen Phasen.

Was du daraus machst, liegt an dir.Was ich dir anbiete, ist eine Richtung:weg von der Reaktion – hin zur Wahl.Weg von innerer Zerissenheit – hin zur Klarheit.Weg von Schuld – hin zur Führung, die aus Geist, Verbindung und Gegenwart wirkt.

Wenn du bereit bist, dich auf diese Reise einzulassen,wirst du nicht nur anders führen –

du wirst anders sehen.

Denn dieses Buch will nicht von etwas überzeugen.Es will erinnern.An etwas in dir – das längst bereit ist, zu sehen.

Willkommen.

Die Wahrheit braucht keine Verteidigung.Sie braucht nur Gegenwart.

(In Anlehnung an Ein Kurs in Wundern)

KAPITEL 1

Wir geben Bedeutung

Wie aus inneren Bildern äußere Wirklichkeit wird

„Ich habe allem, was ich sehe,die Bedeutung gegeben, die es für mich hat.“

(Ein Kurs in Wundern, Lektion 2)

Alles beginnt mit einem Blick. Oder mit einem Satz.Oft reicht ein kurzer Moment – jemand sagt etwas, ein Kollege schaut anders als sonst, eine Nachricht wird nicht beantwortet – und in uns beginnt ein innerer Film zu laufen.Ein Gefühl meldet sich.Ein Gedanke entsteht.Ein alter innerer Anteil wird aktiv:„Was war das? Warum hat sie nichts gesagt? Ist da etwas nicht in Ordnung?“

Diese Momente sind selten laut.Aber sie sind wirkungsmächtig.Denn in ihnen geschieht etwas Entscheidendes:Wir geben Bedeutung.

Nicht bewusst. Nicht geplant.Aber dennoch eindeutig.Wir erleben nicht die Realität, sondern unsere Deutung von ihr.Und diese Deutung wirkt wie ein Filter:Sie bestimmt, wie wir reagieren, wie wir kommunizieren, wie wir führen.Und sie erschafft – still und stetig – die Wirklichkeit, in der wir uns und andere sich bewegen.

Die Hypnosystemik spricht hier von einem inneren Realitätsgenerator.Ein Begriff, der im ersten Moment technisch klingt, aber in seiner Tiefe ein radikales Verständnis von Wirklichkeit beschreibt:Wir leben in inneren Welten.Und diese Welten sind nicht objektiv, sondern bedeutungsinduziert.

Was heißt das?

Es heißt, dass jeder Mensch durch seine Lerngeschichte, seine Prägungen, seine körperlich-emotionalen Reaktionsmuster ständig Bedeutungen produziert, ohne es zu merken.Was wir beobachten, wird automatisch interpretiert:

Ein Kollege, der schweigt, wird als desinteressiert gedeutet.Eine knappe E-Mail als unhöflich wahrgenommen.Eine Rückfrage als Angriff.

Diese Deutungen sind keine Tatsachen.Sie sind Hypothesen des Nervensystems – angeleitet von inneren Anteilen, die gelernt haben, wie „die Welt“ funktioniert.

Der Volkswirt, Arzt und Systemische Familientherapeut Gunther Schmidt hat diesen Zusammenhang über Jahrzehnte in unzähligen Beratungs- und Therapieprozessen beobachtet.Er beschreibt, wie Menschen in leidvollen Situationen meist nicht unter der Situation selbst leiden – sondern unter der Bedeutung, die sie ihr geben.

Die Krise ist nicht das Problem –sondern das innere Bild, das diese Krise bedeutet: Ich bin gescheitert.

Die Rückmeldung ist nicht das Problem –sondern die Interpretation: Ich bin nicht gut genug.

Und genau hier liegt die Kraft – und die Verantwortung.Denn wenn Bedeutung nicht fix ist, sondern konstruiert,dann kann sie auch bewusst gestaltet werden.

Ein Beispiel aus meinem Berufsleben:Eine Führungskraft berichtet in einem Coaching von einer Mitarbeiterin, die sich aus Diskussionen heraushält. Wochenlang. Keine Beiträge. Kein Widerspruch. Keine Ideen.„Sie ist halt passiv“, sagt der Vorgesetzte. „Ich glaube, sie ist einfach überfordert.“

Im Verlauf des Gesprächs beginnen wir, diesen Satz zu hinterfragen.Nicht im Sinne von Kritik, sondern im Sinne einer bewussten Bedeutungsrevision.Was bedeutet passiv in diesem Kontext?Welche Erinnerungen weckt dieses Verhalten in der Führungskraft?Welche inneren Anteile melden sich bei ihr?

Langsam wird deutlich:Es ist nicht die Passivität, die stört – sondern das Gefühl von Kontrollverlust.Die Unsicherheit, nicht zu wissen, woran man ist.Die Angst, dass „etwas unter der Oberfläche brodelt“.

Die Bewertung der Mitarbeiterin als passiv ist eine Schutzdeutung.Sie benennt einen Umstand, der sich bedrohlich anfühlt.Aber sie verhindert zugleich echten Kontakt.

Was wäre, wenn wir dieselbe Situation anders läsen?Wenn die Passivität ein Zeichen von Vorsicht wäre – oder von innerer Beobachtung?Wenn da ein Anteil in der Mitarbeiterin wäre, der Sicherheit braucht, bevor er sich zeigt?

In dem Moment, in dem sich die Bedeutung verschiebt, verändert sich auch die Beziehung im Miteinander.Nicht weil jemand überzeugt wurde, sondern weil ein anderer innerer Zustand aktiv wurde:Neugier statt Kontrolle.Verbindung statt Bewertung.

Ein weiteres Beispiel aus meinem Coaching:Ein Scrum-Master schildert eine Szene in einem Teammeeting:„Die PO hat während meines Berichts nicht einmal aufgeschaut. Kein Kommentar. Kein Blickkontakt. Ich war wie blockiert.“Im Gespräch wird schnell deutlich:Er deutet ihr Verhalten als Desinteresse.Als Abwertung.Und beginnt, sich selbst zu entwerten.

Als wir gemeinsam die Szene noch einmal betreten – lauschend, langsam – spürt er plötzlich:„Vielleicht war sie in einem ganz anderen Thema. Vielleicht war sie überfordert – oder traurig. Vielleicht hatte das gar nichts mit mir zu tun.“Ein neuer Raum entsteht.Nicht im Außen.Sondern in ihm.

Diese neue Deutung verändert nicht nur sein Erleben –sie verändert auch seine Haltung für das nächste Mal.Weil sie ihn wieder mit sich verbindet.

In der hypnosystemischen Arbeit ist genau dieser Wechsel von zentraler Bedeutung:die bewusste Wahl, welches Realitätsangebot du machst – für dich selbst und für andere.Ein Realitätsangebot ist ein sprachliches, emotionales, körperliches oder inneres Signal, das eine bestimmte Bedeutung nahelegt.

Wenn du als Führungskraft sagst:„Ich habe den Eindruck, du bist überfordert“,dann sendest du ein Angebot, das auf Schwäche fokussiert.

Wenn du sagst:„Ich frage mich, was du brauchst, um hier sicher aufzutreten“,dann sendest du ein Angebot, das Vertrauen und Wahlfreiheit aktiviert.

Beide Sätze haben Wirkung.