Der Islamismus und der Westen - Nasser El Massry - E-Book

Der Islamismus und der Westen E-Book

Nasser El Massry

5,0

Beschreibung

Wo liegen die Ursprünge des Islamismus? Welche Verbindungslinien gab es zwischen dem Nationalsozialismus und dem Islamismus? Wie hat sich der Islamismus in den letzten Jahrzehnten entwickelt und wie finanziert er sich heute? Wie sehen Taktiken und Strategie der Islamisten aus, welche Ziele verfolgen sie? Was kann der Westen tun, um der Gefahr des Islamismus zu begegnen? Wie sieht die Zukunft des Islamismus aus? All diese Fragen beantwortet der ägyptische Menschenrechtler Nasser El Massry in diesem Buch und zeichnet ein umfassendes Bild des islamistischen Terrorismus. Er gibt Einblick in dessen gedankliche Welt und zeigt den fatalen Versuch des Westens auf, vermeintlich „gute“ Terroristen für seine Zwecke zu instrumentalisieren – ein Versuch, der sich bitter gerächt hat. Kenntnisreich und profund beschreibt dieses Buch ein Phänomen, das uns tagtäglich in den Medien begleitet und unsere westliche Welt bedroht. Ein wichtiger Beitrag für jeden, der den weltweiten islamistischen Terror verstehen will.

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Dieses Buch widme ich jedem Opfer des islamistischen Terrors weltweit seit 1928, jedem Aktivisten und jedem Parteifreund, der die Folter im Gefängnis nicht überlebt hat.

Inhalt

Vorwort

Einführung

Die Entstehung, die Krisen und die Wiedergeburt des Islamismus

Das islamische Prinzip Al Tokya

Die Wiedergeburt des Islamismus:

Die Ideologie, Strategie, Ziele und Taktiken des Islamismus

Die Scharia ersetzt den Rechtsstaat.

Die soziale Ausgrenzung der Nichtmuslime in der Scharia und im islamischen Gottesstaat

Die Etappenziele, die Strategie und die Taktiken, Europa und die USA zu islamisieren:

Die Etappenziele und die Taktiken der Islamisten in den islamischen Ländern:

Die Gemeinsamkeiten des Islamismus und des Nationalsozialismus

Die Finanzierung des Islamismus:

Der islamistische Terror von 1928 bis 2015

Wie der islamistische Terror funktioniert:

Die drei Generationen des islamistischen Terrors:

Der Plan »BinLaden 2020«

Der Islamische Staat IS (ISIS genannt) in Ostirak und Nordsyrien:

Die 10 Gebote des islamistischen Terrors

Die Wellen des islamistischen Terrors:

Der islamistische Terror in der näheren Zukunft:

Die Ausbreitung des Islamismus:

Der Zerfall des Islamismus

Der Kampf gegen den Islamismus und den islamistischen Terror

Referenzen

Vorwort

In diesem Buch geht es um den Islamismus als eine Ideologie und Islamisten verschiedener Gruppierungen, Organisationen und Terrornetzwerke und nicht um den gemäßigten Islam als eine Weltreligion. Es gibt über eine Milliarde Muslime weltweit, die gemäßigt und tolerant sind. Sie sind gegen den Islamismus, verabscheuen den islamistischen Terror und leiden darunter viel mehr als die Nichtmuslime. Sie sind der Meinung, dass der Islamismus und der islamistische Terror dem Ruf des Islams weltweit geschadet haben, und aus diesem Grund befürworten sie den Krieg gegen den Islamismus und den islamistischen Terror. Das islamistische Denken der Islamisten in seiner jetzigen Form ist die Hauptquelle der Radikalität, des Terrors und der Rückständigkeit.

Der Islamismus ist und bleibt eines der Merkmale des 20. und 21. Jahrhunderts. Er ist ein Produkt des ersten Weltkrieges, des Zerfalls des islamischen Kalifatstaates des osmanischen Reiches und vor allem ein Produkt des Westens.

Er ist seit seiner Entstehung im Jahr 1928 bis heute mit Terror und Blutvergießen verbunden. Er strebt die Weltherrschaft des Islam in einem Kalifatstaat mit der Hauptstadt Jerusalem, und die Umsetzung des Islamrechts bzw. der islamischen Scharia weltweit an, notfalls mit Gewalt durch den islamistischen Terror.

Die Islamisten sehen den Islamismus als die einzig wahre Alternative zum Sozialismus und Kapitalismus an! Ihr Motto seit 87 Jahren ist: »Der Islam ist die Lösung«.

Hat der Islam überhaupt eine bestimmte Staatsform vorgeschrieben? Steht das Wort »Kalifat« oder Ähnliches im Koran oder in einer Überlieferung des Propheten Mohammed?

Wie wird der islamische Begriff »Dschihad« von den Islamisten missbraucht und wie funktioniert er vom »Dschihad-Business« bis zum »Dschihad-Sex« (islamisch Dschihad Al Nekah genannt)?

Kann der Islamismus bzw. der islamistische Terror einen Staat errichten?

Kann die Vergangenheit die Gegenwart und die Zukunft dominieren, wie die Islamisten und vor allem die Salafisten es wollen?

Oder gehört die Idee eines islamischen Kalifatstaates in ein islamisches Museum?

Wann, wo, wie und warum ist der Islamismus entstanden?

Wie hat er über 87 Jahre funktioniert?

Welche Ideologie, Strategie und Ziele hat der Islamismus?

Wie kam der rasante Anstieg des Islamismus mit dieser neuen gewaltigen Dimension an Bewaffnung, Mitgliedern und Globalisierung des Terrors zustande?

Wie haben die Petrodollars den Islam radikalisiert und den Islamismus stark beeinflusst?

Wie hat die IT-Revolution des Westens dem Islamismus und den islamistischen Terrornetzwerken geholfen?

Wie wird der Islamismus finanziert und wie ist er im »Namen Allahs« zu einem Multimilliardengeschäft geworden?

Was sind die drei Generationen und die fünf Wellen des islamistischen Terrors von 1928 bis 2015?

Was sind die drei Wellen des Islamismus in Europa?

Kann Europa islamisiert werden?

Sind die moderne Zivilisation des Westens und der Islamismus vereinbar?

Vorsicht!

Das islamische Prinzip »Al Tokya« ist die erfolgreichste Geheimwaffe der Islamisten überhaupt in Europa und den USA. Mit dieser Geheimwaffe führen hochrangige Islamisten seit über 60 Jahren Politiker in Europa und den USA an der Nase herum.

Sind diese Politiker eine Gefahr für ihre Länder, weil sie Islamisten glauben und Vertrauen schenken? Sind sie für die Opfer des islamistischen Terrors in ihren Ländern mitverantwortlich?

Was genau ist diese islamische Geheimwaffe »Al Tokya«?

Sind Moscheen, Koranschulen und insbesondere islamische Zentren in Europa und den USA ein Tummelplatz für islamistische Wölfe im Schafspelz?

Hat die Politik in Europa und den USA den Islamismus gefördert und zu ihren Zwecken benutzt, instrumentalisiert und damit ihre eigenen Giftschlangen gezüchtet?

Warum haben die Engländer bei der Geburt des Islamismus im Jahr 1928 geholfen, ihn finanziell unterstützt und sogar forciert?

Warum unterstützte Adolf Hitler den Vater des Islamismus und Gründer der Muslimbruderschaft Hassan Al Banna von 1938 bis 1945 finanziell, technisch und propagandistisch?

Warum stellte Adolf Hitler dem damals sehr bekannten und einflussreichen Islamisten Amin Al Husseini eine Villa, eine Suite im Hotel Adlon in Berlin und 90.000 Reichsmark monatlich zur Verfügung?

Sind der Islamismus und der Nationalsozialismus tatsächlich fast identisch?

Kann der Islamismus das erreichen, was der Nationalsozialismus in Deutschland von 1933 bis 1945 nicht erreichen konnte?

Warum waren der Untergang des Nationalsozialismus und der Tod Hitlers in Deutschland ein herber Verlust für den Islamismus und die Islamisten weltweit?

Warum haben die Amerikaner und die Engländer die Wiedergeburt des Islamismus Ende der 1970er Jahre forciert und die radikalen Islamisten mit Geld, Waffen und Militärausbildung unterstützt?

Warum kam der »Zusammenprall« zwischen dem Westen und dem Islamismus nach Jahrzenten der Zusammenarbeit?

Welche Wirkung hatte die Militarisierung der amerikanischen Außenpolitik in den vergangenen 60 Jahren auf den Islamismus?

Warum gibt der über 60 Jahre alte israelisch-palästinensische Nahostkonflikt dem Islamismus immer wieder Rückenwind?

Waren die islamistischen Terroranschläge am 11. September 2001 und die späteren Anschläge in Europa der Gipfel des islamistischen Terrors? Oder wird es weitere Anschläge im selben Ausmaß in den USA und Europa geben? Werden die nächsten Anschläge mit konfessionellen Waffen stattfinden oder werden die Islamisten mit Chemie- und Biowaffen zuschlagen? Besitzen sie schon solche Waffen oder haben sie die Möglichkeit, sie selbst herzustellen?

Warum sind die USA, Frankreich, Deutschland, England und Dänemark künftig besonders gefährdet?

Haben die USA und Europa einen fatalen Fehler gemacht, indem sie über 35 Jahre dachten, der Islamismus wäre und bleibt ein regionales Problem im Nahen Osten?

Warum geht die Politik in den USA und Europa im Umgang mit dem Islamismus vom Regen in die Traufe?

Welche fatalen Fehler haben Verantwortliche in den USA und Europa in den vergangenen 60 Jahren im Umgang mit Islamisten gemacht und wiederholt?

Wurde der Islamismus auch von Diktatoren im Nahen Osten benutzt und instrumentalisiert?

Ist der Islamismus gemäßigt? Wäre der Dialog mit Islamisten möglich?

Gibt es überhaupt gemäßigte dialogfähige Islamisten?

Oder sind sie dialogunfähige, antisemitische und hasserfüllte Fanatiker?

Glauben die Islamisten tatsächlich an die Demokratie oder glauben sie nur an einmalige demokratische Wahlen, in denen sie einmal demokratisch an die Macht kommen und dann aus der Wahlurne den Sarg der Demokratie machen?

Sollen und dürfen wir Islamisten glauben und Vertrauen schenken?

Welche gemeinsamen Charakterzüge haben Islamisten?

Wie tickt ein Islamist? Was macht der Islamismus aus einem »normalen« Menschen?

Was muss ein Islamist in einem terroristischen Ausbildungslager lernen?

Was sind die 10 Gebote des islamistischen Terrors?

Wie würde ein islamischer Gottesstaat mit seinem Sechsklassensystem aussehen?

Sind die Christen im Nahen Osten die großen Verlierer des »arabischen Frühlings« und der Ausbreitung des Islamismus?

Die Christen im Nahen Osten und die Wahl: Heimat ohne Kirche oder Kirche ohne Heimat.

Hat der Islamismus im 21. Jahrhundert überhaupt eine Zukunft? Oder wird er zerfallen?

Welche Vorzeichen sprechen für den Zerfall des Islamismus?

Wie sollten der Islamismus und der islamistische Terror bekämpft werden?

All diese Fragen versuche ich in diesem Buch zu beantworten und das Augenmerk besonders auf Ägypten und Pakistan zu richten. Der Islamismus wurde in Ägypten geboren und Kairo ist für den Islamismus das Gleiche, was Moskau damals für den Kommunismus gewesen ist. Ägypten ist seit 1928 die Brutstätte des islamistischen Terrors weltweit. Wenn der Islamismus in Ägypten und Pakistan blüht, blüht er im Rest der Welt, und wenn er dort untergeht, geht er im Rest der Welt langsam unter.

Ich bin in Ägypten geboren und aufgewachsen. Durch meine politische Aktivität als liberaler Menschenrechtler und durch meine mehrmaligen Aufenthalte in verschiedenen Gefängnissen unter den Diktatoren Sadat und Mubarak lernte ich hochrangige und einflussreiche Islamisten sowie islamistische Topterroristen und auch Aussteiger aus fast allen islamistischen Terrororganisationen kennen. Seit 1976 befasse ich mich mit dem Islamismus und islamistischen Terrororganisationen weltweit, und ich hoffe, dass ich mit diesem Buch einen Beitrag dazu leisten kann, auf die Gefahren des internationalen Islamismus in der näheren Zukunft aufmerksam zu machen, das wahre Gesicht der »Wölfe im Schafspelz« zu zeigen, und deutlich zu machen, wie wir den islamistischen Terror gemeinsam bekämpfen sollten und müssten.

Einführung

Der Name des Autors ist ein Pseudonym.

Mit diesem Pseudonym möchte ich mir keine Vorteile verschaffen oder irgendjemanden über meinen Namen täuschen oder mich verstecken, sondern meine Angehörigen und Freunde vor dem islamistischen Terror bewahren.

Die Wahl des Pseudonyms:

Als Vorname wählte ich den im arabischen Raum weit verbreiteten Namen Nasser. Nasser war der zweite Präsident Ägyptens nach dem Sturz des Königs Farouk im Jahr 1952; er starb im Jahr 1970. Von seiner bis heute anhaltenden Beliebtheit in allen arabischen Ländern, im Iran und in Pakistan können Politiker im Nahen Osten nur träumen. Er war auch ein Mitglied der Muslimbruderschaft, doch nachdem er das wahre Gesicht des Islamismus erkannt hatte, stieg er aus und führte einen gnadenlosen Krieg gegen den Islamismus und den islamistischen Terror im Nahen Osten.

Bereits im Jahr 1954 warnte er die ganze Welt vor dem Islamismus und dem islamistischen Terror. Ich bewundere ihn für seine Prophezeiung, die sich als vollkommen richtig erwiesen hat. Seine Warnung hat der Westen nicht ernst nehmen wollen, da die islamistischen Terroristen damals aus Sicht von amerikanischen und westeuropäischen Politikern und Geheimdiensten die »guten Terroristen« waren, die von der Politik in den USA und Westeuropa gegen die Sowjetunion und den Kommunismus im Kalten Krieg als Kanonenfutter eingesetzt wurden.

Als Nachname suchte ich mir den Namen El Masry aus. Er bedeutet auf Arabisch »der Ägypter«. In Ägypten bin ich geboren und aufgewachsen, und fast alle Ägypter fühlen sich mit diesem Namen verbunden.

Die Entstehung, die Krisen und die Wiedergeburt des Islamismus

Im Jahr 1928 gründete der Lehrer und Sohn eines Imams (Vorbeter in einer Moschee) Hassan Al Banna (1906-1949) die Muslimbruderschaft in Ägypten. Er gilt als der Vater des Islamismus und diese Muslimbruderschaft ist die Mutter fast aller islamistischen Organisationen und Terrornetzwerke weltweit.

Die Gründung des Islamismus in Ägypten und später in Pakistan kam als eine Reaktion auf den Zerfall des islamischen Kalifatstaates des osmanischen Reiches (1299-1923) nach dem 1.Weltkrieg. Das osmanische Reich gilt bis heute bei den Islamisten als das letzte islamische Kalifat, das nach ihrer Meinung das Islamrecht bzw. die islamische Scharia jahrhundertelang umsetzte. Den Untergang des osmanischen Kalifats betrachteten der Vater des Islamismus und alle Islamisten als eine schwere Niederlage für den Islam.

Am 07.10.2001 sagte Osama Bin Laden: »Der Islam leidet seit über 80 Jahren unter Demütigung und Unterdrückung!«

In Wirklichkeit wurden die islamischen Länder von den Osmanen jahrhundertelang im Namen Allahs und des Islam ausgebeutet und von der Außenwelt völlig abgeschnitten. Besonders die Christen und die Juden in diesen islamischen Ländern mussten durch das islamische Gesetz »Al Dschysia« (Schutzgeldzahlung bzw. Kopfsteuer von Nichtmuslimen) für die Herren in der Türkei jahrhundertelang bluten. Davon wollen die Islamisten aber nichts wissen.

Mit der jahrhundertelangen Isolierung der islamischen Länder von der Außenwelt verpassten sie den Anschluss an die industrielle Revolution und den Laizismus in Europa. Das ist einer von vielen Gründen, warum fast alle islamischen Länder bis heute unterentwickelt und zurückgeblieben sind.

Der Islamismus entstand auch als eine Reaktion auf die Trennung zwischen Religion und Staat in der Türkei, die das türkische Parlament am 08. April 1928 beschlossen hatte. Der Laizismus war der Anfang der Modernisierung der Türkei unter der Führung von Mustafa Kemal Atatürk.

Der islamische Fundamentalismus im Orient entstand auch als eine logische Gegenbewegung zum christlichen Fundamentalismus im Okzident anfangs des 20. Jahrhunderts.

Der Vater des Islamismus Hassan Al Banna aus dem Orient und der Vater des Konservatismus Edmund Burke aus dem Okzident sind zwei Seiten einer Medaille. Beide Väter meinten, dass die göttliche Ordnung das Verhalten des Menschen und alles im Leben bestimmen soll, und die Grundsätze des Staates auf dem Willen Gottes basieren müssten.

Aber der eine meinte das Christentum und der andere meinte den Islam.

Die christlichen Fundamentalisten aus dem Okzident und die muslimischen Fundamentalisten aus dem Orient waren gemeinsame Feinde der industriellen Revolution. Sie sahen sie als eine Bedrohung für ihren Glauben und waren bzw. sind immer noch der Meinung, dass immer mehr Materialismus, immer mehr Produkte und immer mehr Konsum die Gläubigen verleiten und sie von Gott immer mehr entfernen würden.

Die kommunistische Revolution in Russland mit ihrem großen Erfolg im Jahr 1917 war für die Westeuropäer, insbesondere die Briten und die Franzosen, nicht nur ein heftiger »Erdrutsch«, sondern auch ein Alptraum. Sie fürchteten die Ausbreitung des Kommunismus in ihren Kolonien, was für sie der Anfang vom Ende der Kolonialzeit und damit auch das Ende des Raubes der Rohstoffe und der Sklaverei in ihren Kolonien weltweit gewesen wäre.

Tatsächlich haben die Kommunisten in vielen islamischen Ländern bzw. Kolonien Englands und Frankreichs unmittelbar nach dem Erfolg der russischen kommunistischen Revolution die ersten kommunistischen Parteien und Gruppierungen in ihren Ländern gegründet.

Im Jahr 1923 wurde die ägyptische kommunistische Partei mit über 50.000 Mitgliedern gegründet, für die britischen Besatzer ein Schock und ein Alptraum zugleich.

Dies war für die Briten der Anlass, in ihren Kolonien umzudenken und sich gegen den Kommunismus zu wehren.

Sie kamen auf die Idee, den Islam in ihren islamischen Kolonien als die beste Waffe gegen den Kommunismus und die Kommunisten einzusetzen.

Im Jahr 1923 verlangten sie als Besatzer vom damaligen König in Ägypten, einen neuen Artikel in der Verfassung hinzufügen, der besagte: »Der Islam ist die Religion des Staates und die islamische Scharia ist die Hauptquelle der Gesetzgebung.«

Mit Erfolg!

Mit diesem Artikel ebneten die Briten den Weg für den Islamismus nicht nur in Ägypten, sondern auch später im gesamten Nahen Osten, wo Ägypten ein Schlüsselland war und ist, dessen politische und kulturelle Einflüsse auf den gesamten Nahen Osten im positiven wie im negativen Sinne stark sind.

Die Geburt des Islamismus im Jahr 1928 mit Hilfe der Briten war von Hassan Al Banna ein Versuch, das zerfallene islamische Kalifat der Osmanen wieder zu errichten. In diesem islamischen Staat sollten die Demokratie und alle politischen Parteien abgeschafft werden, vor allem die kommunistischen Parteien in den islamischen Ländern.

Das Endziel des Islamismus ist nach der Ideologie AL Bannas die Weltherrschaft des Islam im Rahmen eines islamischen Kalifats mit der Hauptstadt Jerusalem, und die Umsetzung des Islamrechts bzw. der islamischen Scharia überall in der Welt, notfalls mit Gewalt durch den von den Islamisten genannten Dschihad bzw. den Heiligen Krieg.

Der Dschihad im Islam hat aber eine ganz andere Bedeutung und er ist in keiner Weise mit dem islamistischen Terror vereinbar.

Im Islam gibt es nur zwei Arten des Dschihads, nämlich den größeren und den kleineren Dschihad.

Der größte Dschihad im Islam, auch der »Dschihad des Herzens« genannt, ist ein spiritueller Kampf der Muslime gegen die inneren bösen Gedanken, Gelüste und die Anstrengung bzw. die Bemühung, sich an die Verbote zu halten und die Sünden möglichst zu vermeiden.

Die Wahrheit gegenüber einem Diktator auszusprechen und nicht zu heucheln gilt im Islam auch als Dschihad und heißt Dschihad Al Lissan (der Kampf mit der Zunge).

Der kleinere Dschihad ist der militärische Kampf und die Pflicht aller Muslime, ihr Leben, ihr Land und ihr Eigentum gegen jeden Angriff von außen zu verteidigen. Er ist in keiner Weise ein Angriff gegen friedliche Menschen im Ausland, sondern nur im Sinne der Verteidigung gegen einen Feind im Inland.

Aber die Islamisten missbrauchen den Begriff Dschihad als eine »religiöse Fassade«, um ihren Terror und ihre kriminellen Machenschaften zu rechtfertigen.

Sie nennen ihn schamlos den Heiligen Krieg und die Medien weltweit machen denselben Fehler.

Seit wann sind der Terror und das Morden im Namen Gottes heilig und die kriminellen Terroristen Märtyrer?

Gleichzeitig mit der Gründung der Muslimbruderschaft gründete der Vater des Islamismus Hassan Al Banna den militanten Arm dieser islamistischen Organisation unter dem Namen Al Tanzeem Al Khas (die Spezialeinheit) mit dem Vorwand eines angeblich militanten Kampfes (Djihad) gegen die britischen Besatzer in Ägypten und später gegen die Juden in Ägypten und Palästina.

In Wirklichkeit war sein militanter Kampf nicht gegen die britischen Besatzer gedacht, da seine Anhänger nicht einmal gegen einen britischen Soldaten geschossen haben, sondern gegen seine politischen Gegner und seine jüdischen Mitbürger in Ägypten. Die Zusammenarbeit zwischen Hassan Al Banna und Adolf Hitler von 1938 bis 1945 wird in Kapitel drei ausführlich behandelt.

Mit der Gründung der bewaffneten Spezialeinheit der Muslimbruderschaft waren die Militarisierung des Islamismus und der islamistische Terror schon seit 1928 vorprogrammiert. Das ist ein Beweis dafür, dass die Mutter aller islamistischen Organisationen weltweit alles andere als gemäßigt und friedlich war und immer noch ist.

Das Logo der Muslimbruderschaft hat zwei Schwerter. Eines steht für die Umsetzung der islamischen Scharia bzw. des Islamrechts in den islamischen Ländern, das zweite für die Ausbreitung des Islams in den nicht-islamischen Ländern gefolgt von der Islamisierung Europas und der USA. Das Schwert ist im Orient ein Symbol für Stärke, den Krieg, Blutvergießen und die Einschüchterung.

Die Briten haben als Besatzer bei der Geburt des Islamismus in Ägypten geholfen und Hassan Al Banna finanziell unterstützt. Die ersten Zahlungen flossen als Spenden von der Verwaltung des Suezkanals, der damals Eigentum der Engländer und der Franzosen war. Sie benutzten den Vater des Islamismus und seine Anhänger als eine Waffe sowohl gegen die »gottlosen« Kommunisten, die in Ägypten Mitte der 1920er Jahre den britischen Besatzern den bewaffneten Kampf erklärten als auch gegen die Politiker, die für die Unabhängigkeit Ägyptens kämpften. Das haben Al Banna und seine Anhänger auch getan. Die Engländer waren dabei der lachende Dritte und behielten saubere Hände und eine weiße Weste. Der Vater des Islamismus war mit seiner Doppelmoral, der gespaltenen Zunge und mit seinen mittlerweile blutigen Händen auch zufrieden. Er wollte sich weder mit dem König noch mit den Briten anlegen, da sie ihm zu mächtig waren, und er das Geld von den Briten für die Finanzierung des Islamismus brauchte. Er tat das alles letztendlich nur für den Islam, wie er immer sagte.

In dieser Hinsicht kam das islamische Prinzip »Al Tokya« dem Vater des Islamismus immer sehr gelegen.

Das islamische Prinzip Al Tokya

Al Tokya ist ein arabisches Wort und bedeutet tarnen und täuschen (Wolf im Schafspelz) oder zwei Gesichter und eine gespaltene Zunge besitzen.

Wenn ein Muslim oder eine Gruppe von Muslimen ein Ziel hat, und dieses Ziel dient dem Islam, sollen sie am Anfang und so lange sie eine schwache Minderheit sind, lügen, tarnen und täuschen, bis sie das Ziel erreicht haben, dann dürfen sie ihr wahres Gesicht zeigen. Mit anderen Worten den Wolf im Schafspelz spielen, vorerst!

Islamgelehrte betrachten das islamische Prinzip Al Tokya als eine Pflicht aller Muslime gegenüber den Nichtmuslimen. Aber Al Tokya ist einem Muslim gegenüber einem anderen Muslim strengstens verboten.

Bis heute ist Al Tokya eines der beliebtesten islamischen Prinzipien bei den Islamisten und die erfolgreichste Geheimwaffe des Islamismus in Europa und den USA überhaupt. Allein durch dieses Prinzip konnten führende Islamisten hochrangige amerikanische und europäische Politiker jahrzehntelang an der Nase herumführen, indem sie die Naiven und Gutgläubigen überzeugen konnten, dass der Islamismus doch gemäßigt, tolerant und friedlich wäre und der Westen sich darauf verlassen kann, dass die Islamisten seine politischen und Wirtschaftsinteressen im Nahen Osten achten und die Sicherheit Israels garantieren.

Aus diesem Grund und aus Unwissenheit sind Politiker in Europa und den USA immer noch der Meinung, dass es gemäßigte Islamisten gibt, die an den Dialog und die Demokratie glauben. Das ist genau so, als wenn diese »naiven« Politiker an gemäßigte und liberale Neonazis glauben würden.

Um den Islamismus machen hochrangige Politiker in Europa und den USA seit über 40 Jahren entweder einen großen Bogen oder tätigen unqualifizierte Äußerungen, egal aus welchem Grund. Es sei die Unwissenheit, es seien taktische Gründe, oder es sei die Hypnose der islamischen Geheimwaffe Al Tokya seitens der Islamisten.

Im Jahr 1979 sagte die damalige britische Premierministerin Margaret Thatcher: »Die Dschihadisten im Nahen Osten sind echte Kämpfer für die Freiheit«.

Mit einem Satz wollte die Premierministerin aus Westeuropa islamistische freiheitsfeindliche Barbaren zu echten Kämpfern für die Freiheit machen.

Der Nachwuchs dieser von Thatcher ernannten Freiheitskämpfer hat am 07.07.2005 vier Selbstmordanschläge in London mit 56 Toten und über 700 Verletzten verübt.

Im Jahr 2004 hat der Bürgermeister von London Ken Livingstone den Hassprediger und die Leitfigur aller islamistischen Terroristen weltweit Yusuf Al Qaradawi (geb. 1926 in Ägypten) nicht nur eingeladen, sondern auch gelobt und mit Papst Johannes Paul II. verglichen.

Al Qaradawi ist ein Mitglied der Muslimbruderschaft seit über 60 Jahren und einer der größten Hassprediger im Nahen Osten überhaupt.

Er verbietet den Muslimen, den Christen zu Ostern und zu Weihnachten zu gratulieren und ruft die Muslime öffentlich auf, die Juden in Israel zu töten, auch Frauen und Kinder, weil das ganze Volk in Israel nach seiner Meinung militarisiert wäre. Er lobte Adolf Hitler und sagte: »Der nächste Holocaust wird mit den Händen der gläubigen Muslime ausgeführt.«

Er lobt Selbstmordattentäter und betrachtet sie als Märtyrer des Islam. Er sagt oft: »Wenn ich die Möglichkeit hätte, einen Selbstmordanschlag in Israel zu verüben, würde ich es sofort tun.« Er hat seit 1999 Einreiseverbot in die USA, aber er reist quer durch Europa, wann und wo er will.

Die unqualifizierten Äußerungen des amerikanischen Ex-Präsidenten Jimmy Carter über Islamisten deuten darauf hin, dass seine Kenntnisse über den Islamismus nicht nur sehr bescheiden sind, sondern auch weitestgehend falsch.

Auch nach den Anschlägen am 11.09.2001 in den USA und trotz über 3000 Toten besteht Jimmy Charter immer noch darauf, dass es gemäßigte Islamisten gibt, mit denen man reden kann.

Jimmy Charter ist einer von vier Vätern der Wiedergeburt des Islamismus.

Am 22.04.2011 sagte der amerikanische Senator und Ex-Präsidentschaftskandidat John McCain nach einem Treffen mit islamistischen Terroristen in Ostlibyen: »Ich habe mich mit diesen mutigen Menschen getroffen und es handelt sich nicht um Al-Qaida-Kämpfer. Es sind libysche Patrioten, die ihre Nation befreien wollen. Wir sollten sie dabei unterstützen.«

Wieder wurde ein hochrangiger Politiker aus Amerika von islamistischen Terroristen mit ihrer Wunderwaffe Al Tokya an der Nase herumgeführt.

Am 12.09.2012 haben diese »libyschen Patrioten« seinen Landsmann, den US-Botschafter J. Christopher Stevens und drei seiner Mitarbeiter in der ostlibyschen Stadt Bengasi umgebracht. Das war die Antwort des islamistischen Terrornetzwerkes Al-Qaida auf die Ermordung ihres hochrangigen Mitglieds Abu Yahya Al Libi (Nummer zwei auf der Rangliste und aus Libyen stammend) am 04.06.2012 von den Amerikanern in Pakistan.

Wenn Islamisten sich mit amerikanischen und europäischen Politikern treffen, »spielen« sie die Demokraten und manchmal auch die Liberalen, die an die Demokratie und die Freiheit glauben. Gleichzeitig bringen sie ihren Mitgliedern und Anhängern in ihren Heimatländern bei, dass die Demokratie ein Teufelswerk aus dem »ungläubigen und sittenlosen« Westen ist, die der Islam nicht braucht. Sie spielen auch sehr gerne die Opfer der Despoten in ihren Heimatländern.

Öffentlich nutzen sie jeden Anlass, den islamistischen Terror zu verurteilen und sich davon pausenlos zu distanzieren, aber in Moscheen, Koranschulen und islamischen Zentren in Europa und den USA züchten sie islamistische Terroristen der Zukunft, sammeln Spenden für ihre dschihadistischen Brüder und Schwestern in ihren Heimatländern und nennen die toleranten Bürgerinnen und Bürger ihres Gastgeberlandes unter sich: »Die Schweine und die weißen Affen.«

Ein klassisches Beispiel für das islamische Prinzip Al Tokya sind ihre Homepages im Internet. Fast alle islamistischen Organisationen haben jeweils zwei Homepages. Eine in Arabisch für ihre Anhänger und Mitglieder im Nahen Osten und eine in Englisch als ihre »Fassade« für Europa, die USA, Kanada und Australien.

Auf ihrer Homepage in Englisch schreiben sie über die Demokratie, die Freiheit, die Menschenrechte und die Rechtsstaatlichkeit, als wären sie keine Islamisten mehr, sondern Liberale. Sie stellen sich gerne als Opfer der Despoten und der Polizeigewalt dar, als wären sie die unschuldigen friedlichen Freiheitskämpfer und Demokraten gegen die Despoten im Nahen Osten.

Auf ihrer Homepage in Arabisch wiederum rufen sie ihre Anhänger in ihren Heimatländern auf, nicht nur mit Gewalt gegen die Polizei und die Armee vorzugehen, sondern auch die Ehefrauen und Töchter der Polizisten zu entführen und zu vergewaltigen, mit der Behauptung, das wäre islamisch legitim und erlaubt.

In der Wirklichkeit sind die kollektive Strafe, die Entführung und die Vergewaltigung der Frauen im Islam strengstens verboten und eine der schwersten Sünden. Aber davon wollen die Islamisten nichts wissen.

Auf ihrer Homepage auf Arabisch bringen sie ihren Anhängern auch Hass und Verachtung gegenüber den Juden und dem Westen bei. Sie rufen ihre Anhänger auf, Kirchen niederzubrennen und die Christen in ihren Heimatländern zu töten oder zu vertreiben.

Im September 2012 schrieb der Vize der Muslimbrüder in Kairo auf der Homepage der Muslimbruderschaft in Englisch: »Die Muslimbrüder in Kairo sind froh, dass keiner der amerikanischen Botschaftsangestellten zu Schaden gekommen ist, nach den Attacken von Muslimen gegen die US-Botschaft wegen des Mohammad-Videos.« Auf ihrer Homepage auf Arabisch lobte diese islamistische Terrororganisation die Demos gegen die Botschaft der USA, obwohl die Demonstranten die Botschaft mit Molotowcocktails angegriffen haben, die US-Flagge herunterrissen und die Flagge des terroristischen Netzwerkes Al-Qaida hissten.

Von dieser Wunderwaffe der Islamisten Al Tokya stammt das Sprichwort im Orient: »Die Hand, die du abhacken willst, aber nicht kannst, solltest du so lange küssen, bis der ‚Tag X‘ kommt, an dem du sie abhacken kannst.«

Die Politik in Europa und den USA sollte keinem Islamisten glauben und Vertrauen schenken. 60 Jahre von Islamisten an der Nase herumgeführt worden zu sein, sollte genug sein.

Unter den Islamisten predigte der Vater des Islamismus Al Banna heimlich viel Hass gegen die Juden und die ungläubigen und sittenlosen Briten. Gleichzeitig waren die Islamisten die Waffe der Briten gegen die Kommunisten unter ihren Landsleuten und später die Mörder ihrer politischen Gegner.

Hinter den Kulissen wetterte er gegen den stets betrunkenen König von Ägypten, dessen verdorbenes Leben und vor allem gegen seine Zusammenarbeit mit den britischen Besatzern. Aber in der Öffentlichkeit lobte er den König heuchlerisch und schrieb sogar ein Gedicht voller Lob für ihn.

So war der Vater des Islamismus in seinem Umgang mit dem damaligen König und den britischen Besatzern.

Damit Al Banna immer mehr Anhänger für seinen Islamismus gewinnen konnte, schürte er die Angst in von England und Frankreich besetzten arabischen Ländern, dass der Islam in Gefahr wäre, und die Muslime den Islam und ihre islamische Identität gegen den »ungläubigen bösen« Westen verteidigen müssten.

Die islamischen Völker hatten in ihrer Geschichte keine Probleme mit ihrer Identität und ihren Kulturen, bis der Islamismus im Jahr 1928 auftauchte. Seitdem überzeugen die Islamisten ihre Mitglieder und Anhänger in allen islamischen Ländern davon, dass der Islam die einzig wahre Identität wäre, und er alle anderen Religionen ablehnt. Der Begriff »Heimatland« wäre im Islam eine Sünde. Im Islam gibt es nur eine Heimat und die wäre der Islam selbst. Der Islam sei also nicht nur eine Religion, sondern auch die Nationalität aller Muslime.

Der ehemalige Chef der Muslimbruderschaft in Ägypten (2004-2010) Mohammad Mahdy Akef sagte bei einer Pressekonferenz: »Ich hätte lieber einen Muslim aus Malaysia als Präsidenten für Ägypten, aber bloß keinen ägyptischen Christen.«

Im Islamismus soll Allah allein herrschen und kein anderer. Der Koran ist die einzig wahre beste Verfassung und die islamische Scharia auch die einzig wahre beste Gesetzgebung überhaupt, die weltweit umgesetzt werden müsse, notfalls mit Gewalt durch den Djihad.

Die Islamisten behaupten, im Islam gäbe es auf alle sozialen, politischen und Wirtschaftsfragen eine Antwort. Daher kommt das berühmte islamistische Motto aller islamistischen Organisationen: »Der Islam ist die Lösung«.

Aber wenn man genauer nachfragt, gibt es keine einzige konkrete sachliche Antwort auf die Frage.

Der Vater des Islamismus Al Banna plante von Anfang an, von jedem Beruf ein Mitglied zu gewinnen, egal ob Handwerker oder Akademiker.

Er konzentrierte sich aber vor allem auf Lehrer, die den direkten Kontakt mit Kindern und Jugendlichen in den Schulen sowie Professoren, die den direkten Kontakt mit Studenten an den Universitäten haben. Sie sind die Zukunft, unerfahren, aber mit viel Energie und daher leichte Beute für die Gehirnwäsche. Später sind sie bei allen Staatsorganen, insbesondere bei der Armee und der Polizei beschäftigt und damit könnten die Islamisten gegen jeden König und jede Regierung putschen. Das hat sich bis heute nicht verändert.

Ohne Gehirnwäsche und das Hierarchiesystem mit dem absoluten Gehorsam würde der Islamismus gar nicht funktionieren. Die Islamisten bemühen sich, den Verstand ihrer Mitglieder abzuschaffen und ihre Seele zu vergiften. Alles im Namen des Islam bzw. Allahs und seines Propheten Mohammad. Sie leben im Rausch des Islamismus, als wären sie alle hypnotisiert.

Die Aufgabe ihrer Anführer ist es, die Mitglieder aus dieser Hypnose nicht aufwachen zu lassen. Das fordert die ständige Erhöhung der Dosierung von Gift und Hass gegen Nichtmuslime und alles, was nicht islamisch ist. Das macht sie immer fanatischer und brutaler.

Ca. 10 Jahre nach ihrer Gründung hatte die Muslimbruderschaft viele Mitglieder, beispielsweise Ärzte, Ingenieure, Lehrer, Juristen sowie Schreiner, Automechaniker, Maurer, Klempner und Elektriker, Geschäftsleute und Straßenverkäufer. Alle haben eins gemeinsam, sie haben dem Vater des Islamismus geglaubt. Alle haben Angst um den Islam und die islamische Identität. Alle hassen die Juden und den Westen und keiner von ihnen wusste, dass ihr Führer hinter den Kulissen mit den britischen Besatzern zusammenarbeitete.

Bei der Aufnahme eines neuen Mitgliedes der Muslimbruderschaft muss es in einem dunklen Raum einen Eid auf den absoluten Gehorsam und die absolute Verschwiegenheit schwören. Dabei muss das neue Mitglied eine Hand auf den Koran und die andere auf eine Pistole legen. Es darf nicht sehen, vor wem es den Eid schwört. Allein diese Zeremonie zeigt die Gewaltbereitschaft der Muslimbruderschaft, die seit Jahrzehnten vom Westen als »gemäßigt« angesehen wird.

Dem neuen Mitglied wird beigebracht, dass es so absolut gehorsam sein muss, als wäre es eine »Leiche in den Händen des Bestatters«, wie die Islamisten das so ausdrücklich formulieren.

Der Vater des Islamismus hatte sich nicht im Traum vorgestellt, dass er innerhalb von ca. fünfzehn Jahren so viele Zweige (ca. 200) und so viele Mitglieder und Anhänger (ca. 500.000) haben könnte. Das hat er Adolf Hitler und seinem damaligen Propagandaminister Goebbels zu verdanken.

Die Zusammenarbeit mit den Nazis in Deutschland von 1938 bis 1945 bescherte dem Vater des Islamismus und den Islamisten insbesondere in Ägypten und Palästina viele neue Anhänger und viel Rückenwind von Völkern im Nahen Osten.

Al Banna fühlte sich so stark, dass er im Jahr 1938 den König schriftlich aufforderte, die islamische Scharia in Ägypten umzusetzen.

1939 machte Al Banna die Muslimbruderschaft als eine politische und oppositionelle Kraft bekannt.

Damit war Ägypten für Al Banna nicht mehr genug. Ende der 1930er Jahre fing er an, durch seine Mitglieder und Anhänger Kontakte mit religiösen Führern in arabischen und islamischen Ländern aufzunehmen, um den Islamismus im Ausland auszuweiten. Mit großem Erfolg!

In Palästina, im Sudan, Saudi Arabien, Jemen, Jordanien, Syrien, Tunesien, Algerien, Marokko, Indien und später Pakistan (nach der Trennung von Indien im Jahr 1947) fand er eine gewisse Akzeptanz und ein offenes Ohr für seinen Hass gegen die Juden und den ungläubigen Westen, insbesondere gegen die britischen und die französischen Besatzer und »Blutsauger«. Er schürte vor allem die Angst um den Islam und die islamische Identität und rief die Muslime auf, beides zu verteidigen.

Dabei hatte er auch den Westen im Kopf und entwickelte seine Strategie, den Islam im Westen auszubreiten, als den ersten Schritt der Islamisierung Europas, die über ein Dreieck London-Paris-München stattfinden sollte, gefolgt von den USA und Kanada.

Aus der Muslimbruderschaft und ihrem militanten Arm in Ägypten stammen fast alle islamistischen Terrororganisationen und Gruppierungen weltweit.

Das Ende des 2.Weltkrieges war auch das Ende Englands und Frankreichs als Supermächte und der Anfang vom Ende ihrer Vorherrschaft in ihren Kolonien.

Sowohl die USA als auch die Islamisten im Nahen Osten haben erkannt, dass die Franzosen und die Briten ein politisches Vakuum in ihren ehemaligen Kolonien hinterlassen werden.

Die Islamisten wollten die Gunst der Stunde für sich nutzen, um an die Macht in ihren Ländern zu kommen, und die Amerikaner hatten zum Ziel, die Erdölressourcen im Nahen Osten durch eine gewisse politische Vormundschaft über diese Region abzusichern.

Der damalige amerikanische Präsident Eisenhower wollte im Nahen Osten frühzeitig Verbündete finden, bevor die Sowjets dort Fuß fassen konnten.

Sein damaliger Außenminister John Foster Dulles sprach schon im Jahr 1953 von einer möglichen islamischen Allianz zwischen islamischen Ländern im Nahen Osten als eine Front gegen die Sowjetunion und den Kommunismus.

Der Kommunismus war damals der gemeinsame Erzfeind der Amerikaner, der Westeuropäer und der Islamisten im Nahen Osten.

Den Amerikanern und den Westeuropäern war es vollkommen egal, mit wem sie im Nahen Osten zusammenarbeiteten, ob mit den Islamisten, mit Despoten oder dem Teufel selbst. Hauptsache, die Erdöllieferungen konnten problemlos in die USA und nach Europa abgesichert werden, die Sowjets hatten keinen Einfluss in dieser Region und die Sicherheit Israels blieb unantastbar.

Am 30.11.1947 verabschiedete die Generalversammlung der UNO die Resolution der Aufteilung Palästinas, die zwei Staaten vorsah. Ein Staat für die Juden, der andere für die Palästinenser; die arabischen Staaten lehnten diese Resolution jedoch ab.

Der Vater des Islamismus Al Banna sagte: »Dieser Uno-Beschluss ist der Beweis, dass die Juden die USA und Europa voll unter ihrer Kontrolle haben.«

Diese UNO-Resolution war in Wirklichkeit die Einlösung des britischen Versprechens vom 02.11.1917 (die Balfour Deklaration), einen Staat für die Juden in Palästina zu gründen. Auch der Holocaust in Europa beschleunigte diese Resolution.

Am 14.05.1948 wurde der Staat Israel gegründet und das war der Anfang eines langjährigen und sehr komplizierten Konflikts im Nahen Osten.

Am 15.05.1948 erklärten Ägypten, Jordanien, Syrien, Irak und der Libanon dem Staat Israel den Krieg.

Nach fünfzehn Monaten endete der Krieg mit einer bitteren Niederlage für die Araber und katastrophalen Folgen für die Palästinenser.

Israel weitete sein Territorium aus, und über 750.000 Palästinenser verloren ihre Heimat. Bis heute sind sie in der dritten Generation auf der Flucht im Libanon, in Syrien, Jordanien, Ägypten und weltweit.

Seit 1948 ist der arabisch-israelische Konflikt im Nahen Osten ein gefundenes Fressen für die Islamisten. Dieser Konflikt ist und bleibt nur politisch, aber die Islamisten versuchen immer, ihn so darzustellen, als wäre er ein Glaubenskrieg zwischen dem Judentum und Christentum einerseits und dem Islam andererseits, damit sie einen immer stärkeren Zulauf von neuen Mitgliedern bekommen können. Sie überzeugen ihre Mitglieder, dass der Westen Israel und die Despoten in den arabischen Staaten benutzt, um die Muslime zu unterdrücken, zu demütigen und den Islam zu besiegen. Mit Erfolg!

In Wirklichkeit haben die Islamisten von 1948 bis 1987 nichts gegen Israel unternommen. Erst im Jahr 1987 wurde die islamistische Terrororganisation Hamas als der militante Arm der Muslimbruderschaft in Gaza gegen Israel gegründet.