Der Islandfreund: Konrad Maurer 1823–1902 - Martin Maurer - E-Book

Der Islandfreund: Konrad Maurer 1823–1902 E-Book

Martin Maurer

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Beschreibung

"Konrad Maurer, der von allen Fremden das Meiste und Beste über Alt- und Neu-Island geschrieben hat, führt den Namen "Freund der Isländer" sozusagen als offiziellen Titel. Es dürfte kaum eine Hütte geben, wo sein Name nicht bekannt wäre." — Andreas Heusler, 1896. Dieser reich illustrierte Band beschreibt das Leben und Wirken des bayerischen Rechtshistorikers und Wegbereiters der Nordistik Prof. Dr. Konrad Maurer (1823-1902). Er ist die erste biografische Darstellung des Vorreiters auf den Gebieten der altnordischen Rechtsgeschichte, Volkskunde und Sagaforschung, die in Buchform erscheint. Der Münchner Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität bereiste persönlich Island im Jahr 1858, war Sagensammler und Experte zur Geschichte Islands und Norwegens. Außerdem war Maurer ein wichtiger Unterstützer der von Jón Sigurðsson angeführten isländischen Unabhängigkeitsbewegung. Er zählt zu den höchst geschätzten aller Islandfreunde.

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Seitenzahl: 32

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»Ich kann betretene Pfade nicht gehen, das zieht mich nicht von meinem Jammer ab.« — Konrad Maurer

Dem ehrenden Andenken meines Ururgroßvaters gewidmet.

Martin Maurer, im Dezember 2014

Der Islandfreund

Abb. 1: Konrad Maurer

Der Münchner Rechtsgelehrte Konrad Maurer (1823-1902) war im neunzehnten Jahrhundert der führende Kenner der altnordischen Rechtsgeschichte.

Das Fach der Nordischen Philologie bzw. Skandinavistik befand sich damals in Deutschland noch in den Kinderschuhen. Durch Maurers Vorreiterrolle in Forschung und Lehrtätigkeit legte er selbst einen wichtigen Grundstein dieser heutigen Fächer.

Seine lebendige Begeisterung für den Norden richtete sich ganz besonders auf Island. Durch Maurer gelangte die Bedeutung der Inselnation am Rande Europas erst ins Bewusstsein vieler Menschen, und durch seine vermittelnden Augen blickte die Welt klarer, tiefer, verständiger und wohlwollender als je zuvor auf Island.

Der bescheidene, pflichterfüllte Mann, der jeden Ruhm auf seine Person ablehnte, hat seiner Heimat wie Island manch wertvollen Dienst erwiesen. Die Deutsch-Isländische Freundschaft kann sich mit Stolz auf ihn als einen ihrer Begründer berufen.

Abb. 2: Unterschrift Maurers

Herkunft

Konrad Maurers Eltern stammten aus der Kurpfalz. Seine Mutter Friederike Maurer, geborene Heydweiller (1798–1831), war die Tochter des Geheimrats Philip Heinrich Heydweiller, eines Heidelberger Industriellens und Kaufmanns. Sie war eine gebildete Frau aus einem kultivierten Haus, die allerdings, vielleicht in der traurigen Serie der frühen Todesfälle sämtlicher ihrer neun Geschwister begründet, an einer bedrückenden Schwermut litt.

Abb. 3: Friederike Heydweiller

Friederike vermählte sich im Jahr 1820 mit Georg Ludwig Maurer (1790–1872), dem Sohn des protestantischen (calvinistischen) Heidelberger Pfarrers Johann Konrad Maurer. Georg Ludwig Maurer hatte Jura in Heidelberg und Paris studiert und machte dann als Jurist, Rechtshistoriker und Politiker eine große Karriere.

Abb. 4: Georg Ludwig von Maurer

1821 wurde ihnen eine Tochter geboren, Charlotte, und 1823 folgte ihr zweites und letztes Kind, Konrad.

König Ludwig I. berief im Jahr 1826 den 36-jährigen Staatsprokurator Maurer, der inzwischen einen ausgezeichneten Ruf als Jurist besaß und den der König bereits aus Jugendzeiten kannte, als Professor für Rechtswissenschaften an die im gleichen Jahr von Landshut nach München verlegte Ludwig-Maximilians-Universität.

Abb. 5: Universität München, 1837

In München gelangte Georg Ludwig Maurer in zunehmend hohe Gunst beim König. Bald wurde er weiter ins Bayerische Parlament berufen und zum lebenslangen Staats- und Reichsrat ernannt, womit auch der persönliche, nichtvererbliche Adelstitel verbunden war.

Im gleichen Jahr verstarb Friederike im jungen Alter von 32 Jahren. Ihr Mann heiratete nicht wieder.

So kam die Familie Maurer nach München. Charlotte (1821–1874) blieb ihr Leben lang unverheiratet und versorgte ihren verwitweten Vater.

Abb. 6: München, 1838

Maurers Jugend

Konrad Maurer kam am 29. April 1823 in Frankenthal in der Rheinpfalz zur Welt. Seit dem Wiener Kongress (1814–1815) gehörte dieser Teil der Pfalz als Exklave zu Bayern.

Als Georg Ludwig von Maurer 1832–1834 den bayerischen Prinzen Otto als Mitglied des vierköpfigen Regentschaftsrates nach Griechenland begleitete, waren auch Konrad und seine Schwester dabei.

Konrad Maurer wurde von seinem Vater sowie von Hauslehrern unterrichtet. Sofern man von seinem Charakter auf seine Erziehung rückschließen darf, scheinen deren wesentliche Merkmale Fleiß und Disziplin, größte Genauigkeit, aber auch das stetige kritische Hinterfragen von Quellen und Autoritäten gewesen zu sein.

Nach der Rückkehr nach München besuchte er das dortige Gymnasium als Schüler des bedeutenden Philologen Leonhard Spengel und ab 1839 die Universität.

Abb. 7: München, 1837

München wurde zu Maurers Heimat und er blieb dieser Stadt ein Leben lang anhänglich, trotzdem es später beruflich gute Gründe für ihn gegeben hätte, weiter nördlich, näher zu seinem Fachgebiet, zu ziehen.

Abb. 8: Der Schrannenplatz in München, 1838

Abb. 9: Universität München, 1838

Studentenzeit

Konrad Maurer war groß gewachsen und ursprünglich von gesunder, kräftiger Statur. Er liebte die Berge und ging gerne in den Bayerischen und Tiroler Alpen wandern.

Abb. 10: Konrad Maurer, 1842. Dieses Ölbild ist das älteste Portrait Maurers und zeigt ihn als 19-jährigen Studenten.