Der Knubbel - Marc Degens - E-Book

Der Knubbel E-Book

Marc Degens

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Beschreibung

Ganglion, Überbein, Wildwuchs, Laune der Natur, Ungebilde, ekeliges Ding. Viele Namen hat die Wucherung im Laufe der vielen Jahren schon erhalten … Für meine Orthopäden.

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Seitenzahl: 15

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Marc Degens

DER KNUBBEL

Oder Als wär's ein Stück von mir.

SuKuLTuR 2009

Schöner Lesen Nummer 1

ein SuKuLTuR-Produkt

eBook-Ausgabe Oktober 2009

1. Auflage Januar 1996

Alle Rechte vorbehalten

»Der Knubbel« © bei Marc Degens

SuKuLTuR, Artemisstraße 15, 13469 Berlin

www.sukultur.de · [email protected]

E-Book-Formate von readbox publishing, Dortmundwww.readbox.net

Marc Degens, geboren 1971 in Essen, lebt als Schriftsteller in Eriwan, Armenien. 2008 erschien sein Roman „Hier keine Kunst“, 2009 sein Aufsatzband „Abweichen“, beide im Erata Literaturverlag. » www.marc-degens.de

„SO BIN ICH SELBER, LESER, DER EINZIGE INHALT MEINES BUCHES; ES IST

NICHT BILLIG, DASS DU DEINE MUSSE AUF EINEN SO EITLEN UND

GERINGFÜGIGEN GEGENSTAND VERWENDEST.“

(Michel Eyquem, Seigneur de Montaigne, zitiert nach dem Motto aus „Montauk“

von Max Frisch)

Für meine Orthopäden

Die Sonne meiner Kindheit bestrahlte mich jahraus jahrein freundlich-hell, damals standen hohe UV-Schutzfaktoren kurz vor der Ausrottung, und erst als der ungebetene Gast meinen Körper aus heiterem Himmel überfiel, zog meine Sonne Wasser, und mein Gemüt fisselte von nun an trübe und rauh.

Bis dahin wuchs ich prächtig und pummelig heran; fraß mir in den Sommerferien bei meinen Stiefgroßeltern reichlich Pfunde an, spielte oft stundenlang mit meinen wackeren Freunden, den Playmobilmännchen - denn das Vormittagsfernsehprogramm war noch nicht erfunden.

Jawohl, es war eine harte Zeit für Bildschirmkinder wie mich, denn die beiden Fernsehsender, die Dritten spielten für mich ehedem noch keine Rolle, zeigten bis nachmittags 16 Uhr nur starre Testbilder: in der ARD unterlegt mit verbalem Hörfunk („Quintessenz - Fakten für Verbraucher“) und im ZDF grundiert von einem steinerweichenden grellen Pfeifton. Später dann präsentierte das Zweite bereits zwölf Minuten vor dem eigentlichen Sendebeginn die Sendung „Videotext für alle“, die ich in meiner voyeuristischen Sucht nur selten verpaßte, und noch später ergänzte das ZDF diese Wellenübertragung mit einer bildgewordenen Reklame für den Stereound Zweikanalton.