Der richtige Berater - Giso Weyand - E-Book

Der richtige Berater E-Book

Giso Weyand

0,0
35,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Ein externer Berater, Trainer oder Coach kann die richtigen Impulse geben, um ein Unternehmen weiter nach vorne zu bringen. Giso Weyand bietet einen grundlegenden Überblick über den Beratungs-markt und gibt konkrete Hinweise für die Auswahl eines geeigneten Beraters.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI
PDF

Seitenzahl: 34

Veröffentlichungsjahr: 2008

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



LESEPROBE

Weyand, Giso

Der richtige Berater

LESEPROBE

www.campus.de

Impressum

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Copyright © 2008. Campus Verlag GmbH

Besuchen Sie uns im Internet: www.campus.de

E-Book ISBN: 978-3-593-40309-0

|9|Vorwort: »Ich bin der Aufschneider!«

Trainer, Coachs und Berater sind besser als ihr Ruf

Beraten und verkauft lautete der Titel eines Wirtschaftsbestsellers. Thomas Leif beschreibt in dieser ebenso gut informierten wie polemischen Insider-Reportage, welch beträchtlichen Flurschaden die Beratungsmanie in einer »McKinsey-Gesellschaft« wie der unseren anrichten kann. Seit der Wirtschaftsjournalist Günter Ogger in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts mit seinem längst sprichwörtlichen Buch über die Nieten in Nadelstreifen das Genre des Manager- und Berater-Bashings erfand, hauen Buchautoren regelmäßig in diese Kerbe. Mal sind es die Versager im Dreiteiler, mal ist es Die große Abzocke. Mögen die Horrorgeschichten über Täter und Opfer auch wechseln, das Fazit der »Enthüllungen« aus dem Consulting-Business fällt naturgemäß immer gleich aus: Der Kaiser ist nackt!

Nicht allein das Sachbuch und der investigative Journalismus haben das Beraterwesen als Stoff für sich entdeckt. Auch auf der Theaterbühne spielt der Consultant, das unbekannte Wesen, zunehmend eine Rolle. Die Autorin Kathrin Röggla stellte 2004 in Wir schlafen nicht das Beraterleben als ruhelosen Horrortrip isolierter Arbeitssüchtiger dar. Falk Richter zeigte, ebenfalls 2004, an der Berliner Schaubühne mit Unter Eis die Berater als Täter und Opfer in einer Person, als Vollstrecker der reinen Lehre der Ökonomie. Die Ruhrtriennale plant in der aktuellen Spielzeit gar eine Vertonung – Consulting als große Oper!

Das Beratungsgeschäft ist vielen suspekt. Den Sachbuchautoren und Journalisten, weil sie Hochstapelei dahinter vermuten, den Dichtern und Künstlern, weil sie in den Vertretern der Branche die Spitze des turbokapitalistischen Eisbergs im Meer der globalisierten Welt sehen.

Die pauschale Kritik der genannten Bücher lautet wie folgt: Die Beratertruppen fallen mit bunten, häufig bloß neu abgemixten PowerPoint-Präsentationen in zahllose Unternehmen und immer häufiger auch in staatliche und halbstaatliche Institutionen ein. Dort vereinfachen sie komplexe |10|Strukturen, Prozesse und Probleme, bis ihre teuren »Tools« leidlich passen. Nach dem Motto: Was nicht passt, wird passend gemacht. Am Ende empfehlen sie meist brutale Kostensenkungsprogramme: Sie sagen »nicht nur, wie viele Leute erschossen werden müssen, sie schreiben auch die Namen auf die Kugeln«, so der ehemalige Berliner Bausenator Peter Strieder (SPD) einst launig. Dabei ist das aufgesetzte Kompetenzgehabe der jungdynamischen Betriebswirte bar jeder Fähigkeit zur Selbstkritik. Warum auch? Bevor die »Mackies«, Boston Consultants oder Bergers die Verantwortung für ihre Empfehlungen übernehmen müssten, sind sie schließlich längst weitergezogen – natürlich nicht, ohne eine gepfefferte Honorarrechnung zu hinterlassen. Kurzum: Der Ruf der Beraterbranche in der Öffentlichkeit dürfte ähnlich zweifelhaft sein wie der der Rüstungsindustrie oder des Gebrauchtwagenhandels.

Einigermaßen fatal ist, dass dieses schlechte Image auch in den Hinterköpfen vieler Berater, Trainerinnen und Coachs herumspukt. Im Gegensatz zu deren Qualifikation und Motivation ist es daher vor allem um ihr Selbstbewusstsein oft schlecht bestellt.

Selbst konnte ich mich erfolgreich und ausschließlich auf die Marketingberatung für Berater, Trainer und Coachs spezialisieren. Einmal im Jahr veranstalte ich ein Treffen mit guten, interessanten und mir besonders ans Herz gewachsenen Kunden. Diese Veranstaltung dient hauptsächlich dem inhaltlichen Austausch, doch zugleich soll sie für alle Beteiligten ein geselliges Highlight bilden. Unser letzter Treff fand deshalb in der Genussakademie Gaggenau bei Baden-Baden statt, wo wir mit einem Sternekoch gemeinsam ein Fünf-Gänge-Menü zubereiteten. Bereits beim Schneiden des Fleisches sagte einer der Teilnehmer plötzlich: »Ich bin der Aufschneider!« Damit hatte er den running gag des Abends kreiert. Denn bei der Zubereitung einer Schaumsuppe rief plötzlich jemand: »Ich bin der Schaumschläger!« Da durfte bei der Whiskyprobe, bei der auch berühmte Master Blender (»Whisky-Mischer«) zitiert wurden, natürlich die Bemerkung nicht fehlen, dass es ja auch unter den zechenden Beratern am Tisch etliche »Meisterblender« gebe.