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"Alternate History", auf Deutsch alternative oder kontrafaktische Geschichte, ist im anglo-amerikanischen Raum ein beliebtes Steckenpferd von Historikern. Auch in Deutschland stellen die Historiker gerne einmal "Was-Wäre-Wenn-Gedanken" auf, um diese gleich wieder zu zerreißen. Im Prinzip haben Sie nicht unrecht, denn was in der Geschichte nicht geschah, ist doch wohl eher was für die Belletristik! Tatsächlich aber zeigen die Gedankenspielereien des Was-Wäre-Wenn, welche geschichtliche Geschehen für den Fortgang der Geschichte die Primären waren und welche eher sekundär. "Der Was-Wäre-Wenn-Atlas" ist ein fünfbändiges Kompendium, welches die gesamte menschliche Zivilisationsgeschichte aufbereitet wie sie auch hätte ablaufen können, wäre sie an gewissen Punkten nur etwas anders abgelaufen. Einzigartig in dieser Gattung sind in ihm Landkarten vordergründig. Im Internet gibt es einige Talente der kontrafaktischen Geschichte, einige von Ihnen mit so hoher handwerklicher Kunstfertigkeit, so dass man denkt, man habe reale Karten vor sich. Dieses Werk soll diesen Künstlern ein kleines Denkmal setzen, viel mehr aber die Leser anregen, sich mehr um die wahren geschichtlichen Wendepunkte Gedanken zu machen, was eben nicht immer die großen Feldherren und ihre militärischen Taten waren. Zu jeder Karte habe ich ein Kontrafaktum geschrieben und eine Wahrscheinlichkeitsabschätzung gegeben, denn die unterschiedlichen Kontrafakten haben freilich auch immer eine unterschiedliche Wahrscheinlichkeit auch so real ablaufen zu können. Die Kontrafakten sind in unterschiedlichen Schreibstilen geschrieben worden, von der Satire, bis hin zum Märchen ist alles mit dabei, in der Regel habe ich mich aber darauf versteift, die Kontrafakten aus der Perspektive einer Person zu schreiben, die dem Kontrafaktum entstammt. Das Werk ist zwar international ausgerichtet, aber als Deutscher komme ich einfach nicht darum herum, den Fokus auf die deutsche Geschichte zu legen. Der Band welcher Hitler und das 3. Reich behandelt macht mir ein wenig Angst, da ich Befürchtungen habe hier missverstanden zu werden. Leider leben wir in einer Zeit, wo Personen aller politischen Spektren, gerne auch alles missverstehen, dabei Satire und Ironie auch nicht erkennen wollen. Bei diesen möchte ich mich schon hier entschuldigen.
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Seitenzahl: 258
Veröffentlichungsjahr: 2021
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Danksagungen für unterstützende Arbeiten, gehen an die Autoren der Karten.
Und ganz besonders Dank meiner geduldigen Chiquita.
Kontakt und Weiterführendes
Version 25.11.2020 Weiteres unter www.steffanbruns.de
Kartographenverzeichnis
Vorwort
Einleitung
Über den vorliegenden Band
Alternativen durch den 2. Weltkrieg
Der 2. Weltkrieg endet 1941
Asien nach einem deutschen Sieg
Welt nach Deutsch-Japanischen Sieg
Mitteleuropa nach einem deutschen Sieg
Europa nach deutsch-italienischen Sieg
Mitteleuropa nach einem deutsch-italienischen Sieg
Europa nach dem Endsieg
Die Sprachen im Großdeutschen Reich
Die Briten stecken zurück
Siegreiches Italien, I
Siegreiches Italien II
Italiens neues Kolonialreich
Finnland
Erweiterung Finnlands
Hitlers Pläne für das Transkaukasien
Hitlers Sieg 1946
Deutsche Siedlung in Europa
Fast ein totaler Endsieg für Hitler
Totaler Endsieg der Achsenmächte
Afrika nach Endsieg
Argentinien nach Hitlers Endsieg
Ribbentrop-Beck Vertrag
Hitler und Atlantropa
UdSSR setzt sich nach Sieg massiv durch
Welt nach einem gigantischen Sieg
Ungarn widersetzt sich
Deutsche Alternativen nach dem 2. Weltkrieg
Früher Zusammenbruch der Westfront
Deutschland nach dem Roosevelt Plan
Westalliierte Teilungspläne Deutschlands 1943-45
Polens Minimalforderungen
Ursprünglicher Teilungsplan
Totale Niederlage – Totale Teilung!
DDR 2.0
DDR 3.0
DDR 4.0
Berliner S-Bahn-Netz
Landung in der Normandie scheitert
Deutsche Teilung mal anders
Es war einmal: Deutschland
Europäische Alternativen nach dem 2. Weltkrieg
Deutsch-Französischer Ausgleich
Titos Plan für sein Jugoslawien, auch bekannt als 'Balkoslawien'
Großserbien's Vorstellungen gegen 1991
Yugoslawien - Die Anderen sind auch nicht besser
Die Italienische Frage
Ostslawien
Europa etwas anders
Außereuropäische Alternativen nach dem 2. Weltkrieg
China Alternativ
Teilung Japans 1945
Südafrika baut sich eine Welt wie es ihm gefällt
Groß-Südafrika
Rhodesien und seine Homelands
Ein weißes Südafrika
Groß-Israel
EU ./. UAR
Aufteilung der Antarktis
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Seit frühester Kindheit interessiere ich mich für Geographie und Geschichte, fast genauso lange machte ich darüber 'spinnerte' Gedanken, wie die Landkarte wohl aussehen würde, wenn eine Schlacht, ein Krieg, eine Friedenskonferenz anders ausgegangen wäre. Aber das waren eben nur Spinnereien eines ohnehin viel zu verträumten Jungen. Viele Jahre später lernte ich die Bücher des britischen Autors Niall Ferguson kennen, insbesondere sein Buch 'Der falsche Krieg', ein Buch über den 1. Weltkrieg. Ferguson zeigte in diesem Buch auf, dass die tatsächliche Kriegsschuld des Deutschen Reiches eher mäßig war, die Großbritanniens aber hauptsächlich. Aber auch, dass die Tatsache wie die beiden Mittelmächte in den Krieg rannten, keine unüberlegte Wahnsinnstat war, sondern, zumindest vom damaligen Standpunkt aus, ein faktisch unausweichlicher Befreiungsschlag war. Ferguson zeigte darüber hinaus aber auch auf, dass oftmals berühmte Schlachten eher wenig Einfluss hatten auf den weiteren Kriegsverlauf, sondern die wirklichen Scheidepunkte der Geschichte nicht selten wo anders lagen. Es erinnerte mich an Bemerkungen meiner Lehrer in der DDR, dass so wie die prächtigen Schlösser nicht durch die Fürsten erbaut wurden, sondern durch Arbeiter, auch Geschichte nicht durch die Könige gemacht wurde, sondern durch das gemeine Volk. Der Marxismus-Leninismus berief sich gar darauf, als wäre dies ein Naturgesetz. Tatsächlich ist dies aber auch keine wirklich korrekte Feststellung.
Nun ja, meine Großmutter bemerkte auch gerne lakonisch, dass Adolf Hitler persönlich die Autobahn gebaut habe. Aber derlei kennen wir noch heute, bei jeder kleinen Fertigstellung eines Bauwerkes feiern sich die jeweils verantwortlich befindenden Politiker, während die Arbeiter klatschend daneben stehen. Mehr schmückendes Beiwerk, als tatsächlich damit zu tun habende Personen. Bei den US-Amerikanern ist es beliebt, bei Eröffnungen oder Verkündungen, Leute die etwas mit dem Thema zu tun haben, hinter dem die Rede haltenden Politiker zu drapieren. Zu sagen haben auch sie selten etwas, dabei könnten sie viel mehr und besser zum jeweiligen Anlass berichten.
Es war nicht Adolf Hitler, der die Autobahn baute und es war nicht Cheops, der die nach ihm benannte Pyramide bauen ließ. Kolumbus hat nicht als erster Europäer Amerika entdeckt, sehr wohl aber hat seine Entdeckungsreise die Eroberung Amerikas durch die Europäer eingeleitet. Der ′Alte Fritz′ wurde schon zu Lebzeiten als großer Feldherr gefeiert, tatsächlich hatte er als Feldherr mehr Glück als Verstand und war letztlich ein besserer Politiker, als Feldherr. Die Sowjetunion wäre wohl schon in den 1950er-Jahren zusammengebrochen, hätte sie nicht die neue Rolle als Supermacht und Kriegssieger geeint. Rom wäre kaum über seine Stadtgrenzen hinausgewachsen, hätte man nicht neurotisch in jeder benachbarten Macht einen potentiellen Feind gesehen. Die USA wäre kurz nach der Unabhängigkeit, in eine Vielzahl von Staaten zerfallen, hätte die Briten deren Unabhängigkeit gleichgültig gelassen. Mit anderen Worten, nicht die Unabhängigkeit der zuvor englischen Kolonien im südöstlichen Nordamerika war der Grund, dass es heute eine Supermacht USA gibt, sondern der, dass die damalige Supermacht England/Großbritannien nicht die Tatsache anerkennen wollte, dass sich eine ihrer Kolonien unabhängig erklären würden.
Derlei Geschehnisse ziehen sich dies durch die gesamte Geschichte, dennoch wird dies von kaum einem Autor bzw. Historiker beachtet, alle beziehen sich bei ihren Arbeiten auf die legendären Schlachten und Kriege, bzw. deren ausführende Heerführer und Herrscher. Dabei zeigt sich manche gewonnene Schlacht im Nachhinein eher als Pyrrhussieg, aber noch viel mehr hatten eher nur mäßige Bedeutung auf den weiteren Geschichtsablauf. Ein Martin Luther hätte es so oder so genauso gegeben, wie die Reformation. Einen Kolumbus hätte es so oder so gegeben, genauso wie die Eroberung Amerikas durch Europäer. Genauso war auch ein 1. Weltkrieg zwangsläufig und daraus, dann auch ein 2. Weltkrieg. Einen 1. Weltkrieg aus der Geschichte wegzudenken ist machbar, aber ein solch alternativer Geschichtsablauf ist wenig wahrscheinlich. Ebenso ein solcher in welchen sich die Kirche am Ende des Mittelalters selbst reformiert oder ein Chinese Amerika entdeckt und die Chinesen nun den amerikanischen Doppelkontinent erobern. Nun, die Wahrscheinlichkeiten für solche alternativen Geschichtsabläufe sind nicht gleich Null, aber sie sind doch recht gering.
Nicht wenige Physiker sind der Ansicht, dass es extrem viele bis gar unendlich viele Parallelwelten gibt. Jedes Teilchen im Universum welches beim aufeinandertreffen auf ein anderes, eine alternative Option hat, also zum Beispiel nach links abzuweichen, statt nach rechts, erzeugt eine neue Parallelwelt. Genauso aber auch, jede Handlung von uns, die eine Alternative in sich bietet. Persönlich bezweifle ich die Existenz absoluter Unendlichkeit, aber selbst ich denke, dass wenn dies richtig ist, dass man die Anzahl an Parallelwelt als 'aberwitzig hoch' ansehen darf. So mag es Parallelwelten geben, in denen das Römische Reich noch heute existent ist, die Mittelmächte den 1. Weltkrieg bzw. Nazis den 2. Weltkrieg gewonnen haben, in anderen beherrschen intelligente Dinosaurier die Erde oder intelligente Tintenfische. Die Begrenzung auf 'nicht absolut unendlich' bringt zwangsläufig mit sich, dass bestimmte Handlungsabläufe zwangsläufig sind und nicht variabel. Das Problem, selbst wenn diese Theorie wirklich wahr ist, wir wissen nicht, welche Handlungsabläufe fix und welche variabel sind. Genauso wenig wissen wir in der Gegenwart, welches aktuelle Geschehnis für die Zukunft essentiell ist, welches eher sekundär oder gar eher unwichtig.
Vielleicht weiß niemand besser, von was ich hier rede, als eingefleischte Trekkies. Das Star-Trek-Universum bietet mittlerweile verschiedene Parallelwelten und auch Zeitlinien, manch ein Zuschauer mag da den Überblick verlieren, andere lieben es. Zeitlinien und Parallelwelten sind es aber auch, mit welchen sich dies Werk befasst – aber in der Geschichtswissenschaft bezeichnet man diese nicht so. 'Virtuelle' oder 'Kontrafaktische' Geschichte nennt man Gedankenspielereien über alternative Geschichtsabläufe und solche sind nichts anderes als Parallelwelten. Wie sehr real diese sind oder nicht, ist fast schon mehr eine Frage der Physik, als der Geschichte. Ganz gleich wie, derlei Spielereien sind im anglo-amerikanischen Raum so beliebt wie angesehen, im deutschsprachigen Raum aber hochgradig verpönt. Deutsche Historikergrößen wie Alexander Demandt zerreißen derlei Gedankenspiele, dennoch kann man sie immer wieder auch bei Ihnen finden. Das 'Was-Wäre-Wenn-Spiel' ist tatsächlich bei den meisten Historikern in unterschiedlich starker Ausprägung vorhanden, in der Regel dient es vor allem dem Unterstreichen der eigenen Geschichtstheorie. Historiker wie Niall Ferguson aber nutzen derlei Gedankenspiele konstruktiv, um zu zeigen, dass bestimmte Geschichtsabläufe nicht zwangsläufig bzw. auch nicht so wichtig waren, wie oft gemeint, andere schon.
Hätten die Mittelmächte den 1. Weltkrieg gewonnen, würde zwar in Berlin wohl noch ein Kaiser residieren – sicher so beliebt, wie heute das übliche europäische Königshaus - aber ein Großteil Europas würde sich in einer Europäischen Union sich befinden. Wahrscheinlich sogar keiner schlechteren, denn sie entstand durch eine eher zentrale Instanz, wie dem Deutschen Reich, welche andere Staaten mehr oder weniger freiwillig in diese Union hineinpresste, weswegen diese Union sicher fester gefügt und gleichmäßiger wäre, als sie es heute ist. Es wären eher schon 'Vereinigte Staaten von Europa', als diese Labergemeinschaft von egoistischen Krämerseelen, wie sie die EU real widerspiegelt. Ob sie deswegen auch weniger demokratisch wäre, ist hingegen eine reine Mutmaßung, welche zu bezweifeln ist. Tatsächlich war das wilhelminische Kaiserreich nicht wirklich weniger demokratisch als Frankreich, Großbritannien oder Italien, von Russland ganz zu schweigen. Ja sogar allein durch den typisch deutschen Dezentralismus war Deutschland zwangsläufig eher demokratisch geprägt, als viele andere Länder, welche immer nur absolutistisch beherrscht wurden. Das Europa sich einigen muss, will es überleben, erkannten die Deutschen schon recht früh. Die Russen, Briten und Franzosen sahen dies anders, denn diese hatten, anders als Deutschland, ein riesiges Empire hinter sich. Erst als bei den Franzosen sich ihr Kolonialreich begann in Wohlgefallen aufzulösen, erkannten auch diese in einem gemeinschaftlichen Europa ihre Zukunft. So konnte Jahrzehnte später entstehen, was eigentlich schon zu Beginn des 19. Jahrhundert sich formen hätte lassen sollen. Einige Briten hatten kurzzeitig auch mal diese Erkenntnis, welche sie aber scheinbar zwischenzeitlich wieder vergessen haben und nun wieder mehrheitlich der Ansicht sind, dass eine Handvoll im Ozean verteilter Felsen, noch so etwas wie ein Empire sei.
Wäre Kolumbus in jungen Jahren an irgendeiner Krankheit verstorben, jemand anders hätte seine Rolle übernommen. Hätte dieser nicht in spanischen Diensten gestanden, hätte er oder jemand anderes es in portugiesischen, englischen, französischen oder anderen Diensten sein können, letztlich wäre es wohl in allen Fällen zur Eroberung Amerikas und damit zu einer großflächigen Ausrottung der Indianer gekommen.
Es ist einfach so, dass bestimmte Geschichtsabläufe so oder so passiert wären. Dies jedenfalls im Groben. Natürlich würde eine Landkarte Amerikas heute anders aussehen, wären die ersten Wiederentdecker Amerikas unter französischer, englischer oder was auch immer für eine Flagge nach Amerika gereist. Man mag dann mutmaßen, ob dass viele amerikanische Gold und Silber die Franzosen oder Briten letztlich ähnlich schwächte, wie in der Realität die Spanier. Wer die Geschichte kennt, wird wohl davon ausgehen und dann muss man auch davon ausgehen, dass auch die Landkarte Europas eine andere wäre.
Landkarten sind also der beste Beleg für bestimmte realgeschichtliche Abläufe, sie sind aber auch die beste Art, Resultate kontrafaktischer Geschichtsabläufe widerzuspiegeln. Das spielen mit bestimmten alternativen Geschichtsabläufen ist in vielen Ländern beliebt, überall aber sind einige allgemein für primär für den Geschichtsablauf gehaltenen Geschehnisse, die großen Aufhänger, so sehr, dass sich eine Liste machen lässt. Ganz klar führen die beiden Weltkriege diese Liste an, der Erste noch mehr als der Zweite, da sich bei Letzteren nur wenig Varianten eines alternativen Ablaufes erlauben. Beliebt sind aber auch die Französische Revolution und Napoleon, der Kalte Krieg, sowie der nordamerikanische Unabhängigkeitskrieg, sowie der Krieg zwischen den Nord- und Südstaaten. Auch die russische Revolution und die Entdeckung Amerikas durch Kolumbus ist wichtig. Andere Themen haben eher nationale Bedeutung, wie die deutschen Einigungskriege bzw. die deutsche Teilung für die Deutschen oder panslawische Erwägungen für diese oder jene slawischen Nationalitäten.
Gerade die panslawischen Kontrafakten zeigen aber auch gut auf, mit welchen Problemen die ganze Thematik behaftet ist, denn dem Autor eines Kontrafaktums geht oft der Nationalismus durch, wie ein Gaul welches eine Schlange erblickte. Dies gilt auch für mich. Politisch sehe ich mich als links-liberal. Ich wäre gerne Kommunist, wäre ich nicht so überzeugt vom Egoismus des einzelnen Menschen, weswegen es bei mir nur zum Sozialismus reicht, einen liberalen und demokratischen Sozialismus. Ich habe nicht viel mit konservativen oder gar rechten Ideologien gemein, bin aber nicht so arrogant alles Konservative grundlegend abzulehnen. Noch weniger habe ich mit der Bundesrepublik Deutschland eine Bindung, deswegen bin ich aber kein Reichsbürger oder Ähnliches. Andererseits bin ich aber tatsächlich sehr stolz ein Deutscher zu sein. Mein Deutschsein ist aber eben nicht nur eines, welches an die heutige BRD festmacht, sondern an ein Kulturgebiet, welches einst das Heilige Römische Reich Deutscher Nation ausmachte bzw. in welches dieses massiv hinein strahlte. Deutsch sein, ist für mich auch kein Anspruch unbedingt die Deutsche Sprache zu sprechen oder gar nur eine Staatsbürgerschaft der BRD zu haben, sondern eben der, einer weitgehend einheitliche Kultur anzugehören. Diese reicht letztlich, jedenfalls für mich, von Finnland bis nach Norditalien, von Masowien bis nach England und Aquitanien, von Istrien bis nach Island. Das aber ohne dass ich eines der Länder dieses Raumes annektieren möchte. Ich sehe den Begriff Deutsch in seiner Bedeutung noch in seiner hochmittelalterlichen Bedeutung, als 'zum Volk welches in Mitteleuropa lebt' zu gehören. Und aus diesem Denken heraus, sind freilich auch meine Kontrafakten eher 'deutsch-geprägt'. Fast möchte ich mich dafür entschuldigen, weil man dies eben als guter heutiger Deutscher so macht … aber eben nur fast.
Natürlich ist die Kultur in dem zuvor genannten Raum nicht wirklich einheitlich. Tatsächlich ist sie so gar recht heterogen. Dennoch, insgesamt ist sie, im Vergleich zu anderen Kulturgruppen, doch reicht vergleichbar. Als Ostdeutscher sehe ich mich kulturell einem Schweden oder Polen näher stehend, als einem Bayern oder Rheinländer, deren Karnevalsriten ich niemals verstehen werde. Ich empfinde es als ein wenig ungeschickt, dass die Realgeschichte Bayern, Rheinländer und Niederdeutsche in einem Staat unterbrachte, hingegen nicht Niederdeutsche, Polen bzw. Dänen. Derlei kann man sicherlich als eine nationalistische Sichtweise ansehen, auch daran kann ich nichts grundlegend Falsches erkennen, auf was ich aber deutlich machen möchte, ist: Alle Menschen, alle Nationen, alle Völker sind gleichwertig, es gibt keine die höher- oder niederwertig sind.
Ein Negerkuss wird für mich niemals ein Schaumkuss werden … wer in dem Wort 'Neger' einen rassistischen Angriff sieht, sollte auch in der Bezeichnung der Polen und Tschechen für uns Deutsche 'Nemet=Der Stumme' einen solchen sehen. Die Westslawen verballhornten offensichtlich die Bezeichnung ihrer altansässigen westlichen Nachbarn, die Veneter, zu den Nemetern, als diese zu Deutschen wurden. Nun ja, ich habe polnische und tschechische Freunde, gegen die bin ich als Deutscher, wie auch die meisten anderen Deutschen, tatsächlich recht stumm. Diese Bezeichnung ist also nicht nur als Herabsetzung bzw. Beleidigung aufzufassen, sondern auch als Feststellung einer realen Eigenschaft 'meines' Volkes. Einen afrikanischstämmigen als 'Neger' zu bezeichnen, ist für mich keine Beleidigung oder Herabsetzung, denn dieser Afrikanischstämmige ist nun einmal deutlich dunkler als ich nordmitteleuropäische Kalkleiste und 'Neger' heißt einfach nur auf Deutsch so viel wie 'Dunkel' bzw. 'Schwarz'. Der Einwand, dass sich Bedeutungen von Worte wandeln und deshalb ein Wort wie Neger zu einem Schimpfwort erkenne auch ich. Aber das Problem sind doch nicht tatsächliche oder vermeintliche Bedeutungswandel bei Wörtern, sondern dass was in manchen Köpfen passiert. Das Problem nicht weniger Menschen ist, darunter auch vieler, die aus politischer Korrektheit nur von Schaumküssen reden, dass diese im Kopf fest zementierte Ressentiments gegenüber anderen Menschheitsgruppen haben. Diese sind aber falsch. Unterschiede zwischen regionalen Gruppen sind zwar nicht zu leugnen und verstärken sich auch zumeist mit zunehmender Entfernung, manche mögen davon anerzogen sein, andere genetisch festgelegt, letztlich machen aber keine einen besser als den anderen. Wir sollten nicht mehr wirren Köpfen nach hechten, die sich mittlerweile einen Spaß draus machen, Worten oder Begriffen eine neue, rechte Bedeutung zu geben.
Warum ich das hier so explizit erwähne? Nun, die Kontrafakten, die ich nachfolgend beschreiben möchte, beschreibe ich in unterschiedlicher Art und Weise. Manch einen Kontrafakt stellte ich in emotionsloser Aufstellung dar, andere als Bericht eines Chronisten dann wieder als Rückblick aus der Zukunft, ja auch Märchen oder Sagen finden sich. Oftmals aber schreibe ich aus der Sicht eines Zeitgenossen, damit muss ich mich dann aber auch in deren zeitgenössisches Denkumfeld begeben, welches aus heutiger Sicht oft nicht als politisch korrekt gelten darf. Tatsächlich ist mir politische Korrektheit nicht nur egal, ich halte sie für extrem verlogen und gefährlich, weil unter dem Deckmantel der politischen Korrektheit von den wahren Problemen abgelenkt werden soll. Ja, es ist schlimm dass wir nur wenig Frauen in wichtigen wirtschaftlichen Positionen haben, aber wir haben dort auch wenig Ossis oder Personen die ursprünglich untersten Bevölkerungsschichten entstammen, genau genommen: faktisch keine, worüber niemand redet. Ohnehin ist es doch viel schlimmer, das Frauen heute noch oftmals so viel weniger verdienen, als Männer und auch sonst allerlei Nachteile erfahren müssen.
Es ist doch wichtiger 'des Pudels Kern' anzugehen, womit wir auch wieder beim Thema sind. Virtuelle Geschichte ist der Weg, dem Pudels Kern der Geschichte auf die Spur zu kommen, zu ergründen, was die wirklichen Scheidewege in der Geschichte waren. Nicht nur Historiker entdeckten daher die Spielwiese Virtuelle Geschichte, sondern auch viele Laien, zu denen auch ich mich zähle. Unter diesen gibt es auch einige, welche Ihre Gedanken durch Karten illustriert haben. Im Internet lassen sich daher Unmengen an kontrafaktischen Karten finden. Manche sind so professionell erstellt, dass man meinen könnte, sie entstammen einer realen Parallelwelt, andere sind eher primitiv und wirken wir die Spielkarte eines 90er-Jahren Computerspiels. Dies gilt freilich nicht nur für die Karten an sich, sondern auch für die dahinterstehenden Kontrafakten. Von diesen sind manche sehr gut aufgezogen, andere zeigen von einer eher geringen geschichtlichen Kenntnis, wieder andere zeugen von einer Riesenportion Fantasie bzw. überzogenen Nationalismus. So gibt es kontrafaktische Karten welche eine Welt nach einer Zombieinvasion zeigen oder ein neuerwachtes Heimatland, in einer Ausdehnung, welche weit weg von den jeweils realen Möglichkeiten der entsprechenden Nation ist.
Ich habe in einer aufwendigen Suche, welche über viele Jahre ging, das Internet nach kontrafaktischen Karten abgesucht. Die besten habe ich für dieses Werk ausgewählt und ihnen ein eigenes Kontrafaktum geschrieben, denn wenn es ein solches vom Kartenautor bereits gab, stellte es mich nur sehr selten zufrieden. Zuweilen gab es hervorragende Karten, deren professionelles Design mich oft genug fesselte, aber auf die ich einfach kein sinnvolles Kontrafaktum schreiben konnte. Manche Karten regten mich erst zu einem Kontrafaktum an, zumeist aber suchte ich passende Karten, für ein Kontrafaktum welches ich schon grob im Kopf hatte. Grob im Kopf habe ich noch zahlreiche weitere kontrafaktische Karten, es ist aber erheblich schwieriger diese Karten auch auf Papier zu bringen, jedenfalls für mich. Umso mehr freute es mich, wenn einige der Kartenautoren, Karten auf ein von mir angesprochenes mögliches Kontrafakt lieferten. Ohnehin gaben sie hier und da gute Tipps und Anregungen um dieses Werk zu realisieren.
Es fällt auf, dass eine Reihe von Kartenautoren recht häufig vorkommen, andere nur einmal. Dies hat vor allem den Grund darin, dass es nur eher wenige Kartenautoren gibt, welche nicht nur hervorragende Karten erstellen, sondern auch sinnvolle dahinterstehende Kontrafakten, welche nicht gänzlich realitätsfern sind.
Selbst habe ich schon einige Bücher geschrieben, alle mit einem geschichtlichen Kontext. Allen diesen Büchern ist gleich, dass ich sie deswegen schrieb, weil es keine vergleichbaren Bücher zum jeweiligen Thema gab. Mein erstes Buch war meine direkte Reaktion, auf die Aussage einer Buchhändlerin nach einen Buch was ich suchte, dass es dies überraschenderweise wirklich nicht gibt und ich es doch schreiben solle! Das tat ich dann auch und ich tue es noch heute. Denn ich entdeckte, dass das Schreiben eines Buches, mich viel intensiver in ein Thema eindringen lässt, als wenn ich mich, damit nur durch lesen beschäftige. Alles eben Genannte ist auch hier zutreffend.
Das Buch was am Ende entstand, musste ich auf fünf chronologische Bände aufteilen. Dabei hätte ich gerne mehr mittelalterliche oder gar antike Kontrafakten aufge- führt. Diese aber in Karten umzusetzen ist besonders schwer, liegen diese doch einfach zu weit zurück und ein gutes Kontrafaktum sollte nach Möglichkeit immer auch den Einfluss auf das heutige 'Weltbild' haben. Am Ende bin ich sogar in die Zukunft geraten, welche vom heutigen Standpunkt ohnehin (noch) kontrafaktisch ist.
Ich hoffe, mir ist es gelungen ein anregendes, wie auch unterhaltsames, in jedem Fall interessantes Werk zu verfassen. Jede Karte ist mit einem QR-Code versehen, welche direkt auf die Quelle der Karte verlinkt ist, dabei sollte beachtet werden, dass diese Quelle aktuell vielleicht nicht mehr auf dem Link vorhanden ist. Fast jeder Artikel ist unterteilt in die kontrafaktische Karte, eine Einleitung der Realgeschichte, das Kontrafaktum und ein Resümee über die Wahrscheinlichkeit des jeweiligen Kontrafakts. Gelegentlich gibt es auch noch eine Nebenkarte bzw. ein Spin-off, zuweilen gibt es auch mehrere Kontrafakten.
Wenn die Kartenautoren selbst nicht nur die kontrafaktische Karte erstellten, sondern auch ein Text-Kontrafaktum, dann habe ich dies in einer verkleinerten Schrift am Ende des jeweiligen Kontrafakts ebenfalls aufgeführt. Dies dient der Vollständigkeit der Darstellung des Themas. Da ich diese Texte 1:1 übernahm, versteht es sich von selbst, dass ich für den Textinhalt in keiner Weise verantwortlich bin oder ihn mir gar zu eigen mache. Übrigens gilt dies auch für die kontrafaktischen Karten – sie sind und bleiben Eigentum des jeweiligen Kartenautors.
Alles in allem habe ich versucht, dem Werk viel Abwechslung zu geben, welche mit den unterschiedlichen Kartenqualitäten harmoniert.
Ich fürchte nicht wenige der folgenden Kontrafakten dürften Nazis so manche Anschwellungen verschaffen. Möchtegernlinke mögen aufschreien, dass dies naziverherrlichend sei. Nun, auch wenn Kontrafakten freilich keine Realität sind, können sie, wie schon zuvor erklärt, hervorragend auch aufzeigen, warum Realitäten so abliefen, wie sie abliefen oder auch wie sie hätten ablaufen können oder sollen. Was kann denn besser die größenwahnsinnigen Weltherrschaftspläne der Faschisten aufzeigen, wie entsprechende Kontrafakten?
Als Kind erzählten wir uns einen 'Witz', warum es so gut sei, dass die Nazis den Krieg verloren haben – weil wir sonst am Baikalsee an der deutsch-japanischen Grenze Wache stehen müssten. Wir hatten keine Lust an irgendeiner Grenze Wache zu stehen, nicht an der Elbe, nicht an der Spree und schon gar nicht am Baikalsee. Manche der hier gezeigten Karten erinnerten mich daran.
Aus irgendeinem dummen Grunde fühle ich mich gerade genötigt, zu erklären, dass das Nachfolgende zeigen von nationalsozialistischen bzw. faschistischen Symbolen, Geschichten oder was auch immer hier in diesem Werk, kein Ausdruck meiner Gesinnung ist, noch einer rechten Werbung dienen soll, sondern allein der Darstellung von alternativ-historischen Zeitlinien. Wenn es denn nicht unter dem Schutzbegriff der Geschichte fällt, dann doch sicherlich unter dem der Kunst … und wenn dass nicht hilft, dann der Satire. Hoffe diesbezüglich genug Satire und Ironie eingebaut zu haben. Dennoch machen mir Leute jeglicher Coleur Angst, die Satire und Ironie oftmals nicht verstehen.
Der Verlauf des 2. Weltkrieges lässt nur bedingte Alternativen zu, im Grunde eigentlich nur, ob Hitler Mussolini mitsiegen ließ oder nicht, und wo letztlich die großdeutsch-japanische Grenze liegen könnte. Vielfältiger sind dann aber die Alternativen nach dem Krieg, sie sind mindestens genauso vielfältig, wie die nach dem 1. Weltkrieg.
Da bekanntlich dem 2. Weltkrieg der Kalte Krieg faktisch nahtlos folgte, bietet auch dieser eine Reihe von möglichen Kontrafakten. Auch wenn immer noch die meisten Kontrafakten eher eurozentrisch sind, gibt es mittlerweile auch deutlich mehr Kontrafakten, welche außerhalb Europas spielen.
Etwas erstaunlich mag scheinen, dass das Ende des Kalten Krieges kaum Kontrafakten bietet. Warum? Ist es so unwahrscheinlich, dass der Osten den Kalten Krieg hätte nicht gewinnen können und dass sich die BRD der DDR anschloss und nicht umgekehrt? Dieser Kontrafakt mag letztlich nicht so alternativlos gewesen sein, wie er uns heute erscheint, die Sache ist aber, für dieses Werk hätte es kaum Auswirkung. Denn wenn sich die BRD der DDR angeschlossen hätte, wären zwar möglicherweise die Länder aufgelöst worden und die BRD-Regierungsbezirke zu DDR-Bezirke umgestaltet worden, aber auf der Europakarte hätte Deutschland letztlich genauso ausgesehen. Und statt die ČSSR, Jugoslawien und die Sowjetunion, wären Großbritannien, Frankreich und Spanien in ihre Bestandteile zerfallen, letztlich wohl auch die USA. Sicher wäre dies kein absolut undenkbarer Kontrafakt.
Eigentlich könnte ja mit dem 4. Band Schluss ein, immerhin endet dieser etwa Mitte der 1990er Jahre, aber auch unsere Gegenwart ist Geschichte … genauer gesagt, sie wird einmal Geschichte sein und letztlich dann auch Raum für kontrafaktische Spekulationen bieten.
In diesem Sinne wünsche ich gute Unterhaltung beim entdecken neuer Aspekte.
Steffan Bruns
Berlin, 2020
Quelle:http://www.deviantart.com/art/Realistic-Style-Nazi-Victory-167041893
Autor:BlamedThande
Faktum: Sommer 1941 tobt der 2. Weltkrieg. Hitler bereitet den Überfall auf die Sowjetunion vor.
Kontrafaktum: Hitler trifft sich mit seiner Führungsriege zu finalen Planungen für den Überfall auf die Sowjetunion, denn einiges am bisherigen Plan gibt es zu ändern. Im Finnlandkrieg hat sich die Rote Armee erheblich besser geschlagen als gedacht, denn es konnte recht schnell Finnland erobern. Sollte man nicht besser mit dem Fall Barbarossa warten? Man ist unentschlossen und will erst mal abwarten. Auf dem Rückweg stürzt das Flugzeug mit Hitler ab, Hitler ist tot. Rudolf Hess wird sein Nachfolger. Dieser bietet Großbritannien ein Frieden an, den dieses auch annimmt: Vollständiger Rückzug aus allen besetzten Staaten, dafür darf das Deutsche Reich Belgien, Luxemburg, Elsaß-Lothringen mit Longwy, Teile Polens und Sloweniens behalten. Böhmen und Mähren wird als souveräner Staat wieder hergestellt, Polen in einer verkleinerten Version. Die Slowakei, Ungarn, Kroatien, Rumänien, Bulgarien, Albanien behalten ihre aktuelle Grenzen. Italien muss aber Albanien und Montenegro wieder in die Unabhängigkeit entlassen, darf dafür aber seine zuvor von Frankreich annektieren Gebiete behalten.
Die Wehrmacht ist erleichtert, das deutsche Volk atmet auf, von Dolchsturz reden nur einige SS-ler. Die Planungen zum Überfall auf die Sowjetunion laufen weiter, aber er soll zuvor Absprache mit Großbritannien durchgeführt werden. Die Briten lassen sich aber nicht vor dem deutschen Karren spannen. 1945 beginnt mit dem Abwurf dreier Atombomben auf Leningrad, Moskau und Kiew der Deutsch-Bolschewistische Krieg. Analog den Sanktionen der USA gegen Japan, erlässt Großbritannien ebensolche Bestimmungen gegen das Deutsche Reich und seine Verbündeten. In Berlin betrachtet man dies weniger als Affront, sondern als Zeichen britischer Neutralität, geradezu wohlwollender Art!
Wahrscheinlichkeit: mäßig. Das meiste hätten die Briten wohl geschluckt, aber eine weitere Besetzung Belgiens wohl kaum. Möglicherweise hätte hier aber Druck durch die USA die Briten umstimmen können, immerhin sah es zur Zeit für die Briten ja auch nicht gut aus, während die Deutschen überall siegten. In London musste man sich fragen, ob man jemals wieder besser aus dem Schlamassel kommen könnte?
Quelle:http://fenn-o-manic.deviantart.com/art/Axis-Victory-Asia-389654861
Autor: fenn-o-manic
Faktum: 1942 bringt die Schlacht von Stalingrad die Wende für die Sowjetunion
Kontrafaktum: Der Winter 1941/42 fiel überaus mild aus, das Frühjahr blieb recht trocken, schnell konnten die Deutschen Stalingrad einnehmen und über die Wolga stoßen. Man scherzte sogar in der Wehrmacht, dass man nicht einen härteren Winter bekommen hat, um dann die vereisten russischen Flüsse als Autobahnen für die Panzer nutzen zu können. Nach dem Fall Stalingrads verliert Stalin die Nerven, die deutschen Truppen stehen ohnehin rings um Moskau und werden in Kürze den Ring schließen. Während dessen gehen die ersten Divisionen der 'Freien Russischen Armee' unter Befehl General Wlassow auf deutscher Seite an die Front. Soldaten der Roten Armee laufen zu tausenden über. Viele russische Gebiete können nicht einmal erobert werden, weil gar nicht überall deutsche Truppen sind. Man begnügt sich damit, erst einmal nur die Städte zu besetzen.
Der Winter 1942/43 wird dann ein harter, er stoppt den deutschen Vormarsch in der kasachischen Steppe. Ein bis nach Bratsk vorgepreschtes Panzerkommando muss sogar wieder zurückgezogen werden. Auch konnte Moskau und Leningrad noch nicht eingenommen, und weite Landstriche vor allem in Moskowien werden noch von den Bolschewiken gehalten. Die Wlassow-Armee ist zwischenzeitlich zu zahlreichen Polizeieinheiten umgebaut worden, welche vor allem gegen die Guerilla-Einheiten vorgehen soll und sich dabei recht stark aufreibt. Wlassow war mit seiner Armee zu mächtig geworden, er starb dann bei einen Flugzeugabsturz. Angeblich hätten die Bolschewisten sein Flugzeug abgeschossen, andere munkeln es waren die Deutschen selbst.
Zwischenzeitliche Versuche der Westalliierten in der Normandie und in Nordafrika zu landen konnten zurückgeschlagen werden, glücklicherweise konnte man nach dem bolschewistischen Zusammenbruch im Spätherbst 1942, kampfstarke Einheiten an die Westfront und nach Afrika verlegen, da man diese im Osten ohnehin kaum noch brauchte, hier reichte mittlerweile meist leichte, aber schnelle Infanterie aus.
Der Guerilla-Krieg dauert aber noch Jahre an, da hatten sich die Städte, auch Moskau und Leningrad, längst ergeben, viele Verteidiger gab es dort ohnehin nicht mehr, nachdem dort schon über Monate der Kannibalismus herrschte. 1944 schaffte die Wehrmacht auch den Durchbruch am Baikalsee und trafen sich kurz darauf mit den Japanern am Amur. Einer Aufteilung der Sowjetunion ganz nach Hitlers Gusto hätte nichts im Wege gestanden. Wladiwostok hätte man Japan überlassen, die Kontrolle des Vasallenstaates Sibirien hätte man gemeinsam durchgeführt.
Jetzt konnte man sich getrost Großbritannien und den USA zuwenden, den die USA rückten dem Alliierten Japan ziemlich auf dem Pelz. Die Hauptmacht der Wehrmacht war bereits 1943 nach Indien abgelenkt worden. Sogar Hitler merkte, dass sein Reich damit eine Ausdehnung erfuhr, die nicht mehr zu bewältigen war. Zumal man ja den Großteil seiner Luftwaffe brauchte, um die Briten in Schach zu halten. Als die Briten mehrere Friedensvorstöße der Deutschen in den Wind schlagen fällt am 20. April 1945, an Hitlers Geburtstag, auf London eine deutsche Atombombe. Am 1. Mai wird von einem U-Boot vor Neu-York eine zweite Atombombe mittels einer V2 auf die Stadt gefeuert. Am 8. Mai kapitulieren auf der Insel Malta die USA und Großbritannien, aber nicht bedingungslos. Hitler nimmt dort persönlich die Kapitulationsurkunden der Vertreter der USA und Großbritanniens entgegen. Beiden Staaten wird vollkommene staatliche Integrität gewährt, allerdings bei Verlust der Kolonien und hohen Reparationen.
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