Der Wunderstürmer (Band 6) - Das Wunder von Hegenwald - Ocke Bandixen - E-Book

Der Wunderstürmer (Band 6) - Das Wunder von Hegenwald E-Book

Ocke Bandixen

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Beschreibung

Seit Tim als Trainer in der Bundesliga ausgeholfen hat, steht sein Telefon nicht mehr still. Fußballtrainer aus der ganzen Welt wollen ihn als Berater. Besonders für das Spiel Deutschland gegen Italien. Das ist hart für den Wunderstürmer. Alle wollen Tim, dabei will Sergio Mavalli unbedingt für seine Nationalmannschaft Tore schießen. Aber er ist verletzt! Und dann soll das große Spiel auch noch in Hegenwald stattfinden. Jetzt hoffen alle auf ein Fußballwunder … Im sechsten Band der Kinderbuch-Reihe für Fußballfans ab 9 Jahren wartet eine neue Herausforderung auf Tim und seine Fußball-Freunde. Witzige Szenen und coole Schwarz-Weiß-Illustrationen sorgen für Spaß beim Lesen.

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Seitenzahl: 118

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INHALT

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Kapitel 37

Kapitel 38

Kapitel 39

Kapitel 40

Kapitel 41

Kapitel 42

Kapitel 43

Kapitel 44

Kapitel 45

Kapitel 46

Kapitel 47

Kapitel 48

Kapitel 49

Kapitel 50

Kapitel 51

Kapitel 52

Kapitel 53

KAPITEL 1

„Aufstehen, Tim. Du musst zur Schule!“ Martha stand am Bett mit ihrem Kuscheleinhorn und pikte mich.

„Was? Ja, gleich.“ Ich wollte mich wieder umdrehen. Aber das ging nicht. Martha legte das Einhorn in mein Bett. Und sich gleich daneben, sodass ich mich kaum noch rühren konnte.

„Hörnchen ist ein Aufstehwächter. Und er sagt, du musst jetzt das Bett verlassen.“

„Schon gut.“ Ich erhob mich mühsam. Hatte die eine Ahnung!

Ich hatte gestern Abend das Spiel der deutschen Nationalmannschaft gesehen. Die hatten verloren: gegen Luxemburg! Ganz schön schlecht. 0:4! Dabei hatten die doch bald das wichtige Spiel gegen Italien! Ein Freundschaftsspiel, aber wichtig als Test für das nächste Turnier.

Und dann hatte ich noch einem Vereinstrainer aus Brasilien Tipps gegeben. Online. Dessen Mannschaft hatte heute in Brasilien ein wichtiges Pokalspiel und einen verletzten Mittelfeldregisseur. Ich hatte dem Trainerkollegen mit ein paar Tipps helfen können.

Und danach hatte ich noch Mails von anderen Trainern mit Problemen beantwortet. Ich gähnte. Trainer aus Bulgarien, Island und Paderborn.

Was tun bei vielen verletzten Stammspielern?

Wie spielt man am besten gegen den Angstgegner?

Und welche Taktik ist die richtige, wenn die Stammspieler beim Spiel gegen den Angstgegner durch Verletzung fehlen? Das waren die Probleme der drei Mannschaften gewesen.

Ich hatte helfen können.

Oder zumindest hatte ich es versucht. Und da war es ziemlich spät geworden. Ich gähnte ausgiebig. Hörnchen neben mir sah auch ganz müde aus. Martha hatte es mir ausnahmsweise geliehen.

Ich kam mir inzwischen manchmal vor wie ein Fußballtrainer-Notarzt.

Ich schleppte mich ins Badezimmer und klatschte mir kaltes Wasser ins Gesicht.

Und da fiel es mir ein! Mist.

Ich hatte darüber ganz meine Hausaufgaben vergessen! Für Mathe und Biologie. Ich hatte sie eigentlich gestern Abend noch machen wollen.

Mist. Großer Mist! In Biologie ging es um den Hund. Und ich hatte keine Ahnung.

Aber was sollte ich machen? Die anderen Trainer hatten wirklich dringend meine Hilfe gebraucht. Und die deutsche Nationalmannschaft hätte sie auch nötig gehabt. Aber die hatten mich ja nicht gefragt.

Mama und Papa sahen mit ernsten Gesichtern auf die Uhr, als ich in der Küche ankam. Ich war zu spät.

„Ich mache dir ein Brot.“ Papa stand auf.

„Besser zwei. Frühstück schaffe ich jetzt nicht mehr.“ Ich wollte mich gar nicht mehr hinsetzen. „Kannst du mich zur Schule fahren, Papa?“

„Kommt überhaupt nicht infrage, Tim.“ Mama sah nicht glücklich aus. Sie fand es besser, wenn wir richtig frühstückten und mit dem Fahrrad zur Schule fuhren. Schon klar.

„Zu lange gequatscht gestern Abend, was?“ Papa drückte den Deckel der Brotdose zu. „Hier. Und ich fahr dich. Im Auto kannst du das andere Brot essen.“

Ich nickte.

Mama nicht. „Ist aber eine Ausnahme.“

Was sollte ich da sagen?

Seit einigen Wochen war mein ganzes Leben eine Ausnahme.

KAPITEL 2

„Mann, was machst du denn immer? Man kriegt dich ja gar nicht mehr zu sehen!“ Konrad boxte mir auf den Oberarm in der großen Pause.

„Hab zu tun.“ Ich hatte keine Lust, es ihm zu erklären. Ich war einfach zu müde.

Konrad rückte sich seine Brille zurecht. „Ja, ich weiß schon: Der Supertrainer Tim ist jetzt in der ganzen Welt als Ratgeber gefragt.“ Konrad öffnete mit einem Zischen seine Wasserflasche. (Es klang, als würde sie Pfft sagen.)

„Aber so ist es. Die Leute melden sich bei mir ohne Ende, seit ich vom FC Fortuna wieder zurück bin.“ Ich hob entschuldigend die Arme.

Und das stimmte.

Denn ich war tatsächlich für einige Wochen der Trainer eines bekannten Bundesligavereins gewesen. Ja, beim FC Fortuna!

Manchmal konnte ich es selbst kaum glauben. Mein Freund Sergio Mavalli, der Wunderstürmer, spielte dort. Und der eigentliche Trainer, Bror Blason, war für ein paar Wochen ausgefallen.

Tja. Und nun kannten mich ziemlich viele Leute in der Fußballwelt. Gerade die Trainer. Und die riefen mich an (ich hatte seit einigen Monaten ein eigenes Handy!) oder schrieben mir.

Außerdem war ich ja schon lange Mitglied der Internationalen Trainervereinigung (eine besondere Trainerpfeife baumelte an einem Band um meinen Hals!).

Na, und ich schrieb den Trainern zurück oder telefonierte mit ihnen.

Ich nahm die Arme wieder hinunter (die wurden langsam schwer) und grinste Konrad schief an. Klar waren die Anrufe und Mails manchmal nervig.

Aber cool war es auch!

Ich, Tim Marksen, war ohne Zweifel ein gefragter Trainer.

Weltweit!

Seit ein paar Tagen trug ich ein dunkelblaues Sakko (von Clemens, war ihm zu klein), und ich trug eine Aktentasche. Tim, der Fußballberater! Da musste ich ja wohl auch so aussehen.

„Sag mal, kann ich Bio bei dir abschreiben?“ Ich lächelte Mareike an, die zu uns auf den Pausenhof gekommen war. Sie wusste gut Bescheid in Biologie. Und über Hunde besonders.

Sie sah mich streng an. „Warum?“

„Hatte keine Zeit.“ Ich probierte es noch einmal mit einem Lächeln. Das hatte ich mir beim Wunderstürmer abgeschaut.

Sergio konnte das unschlagbar gut. Und ausdauernd. Mir tat schon ein bisschen das Gesicht weh. „Ist aber eine Ausnahme.“

Mareike lächelte zurück.

Wie gesagt: Seit einigen Wochen war mein ganzes Leben eine Ausnahme.

KAPITEL 3

In der Biologiestunde kam ich nicht so richtig mit. Herr Svensson, unser Lehrer, hatte ziemlich viele Bilder von Hunden aufgehängt und erzählte uns wahrscheinlich alles, was er über die wusste (also die Hunde, nicht die Bilder). Zumindest erzählte er eine ganze Menge.

Mareike und Konrad schrieben mit. Und ich?

Ich hatte nur das Wort „Schläferhund“ geschrieben. Das war natürlich falsch, denn es muss ja „Schäferhund“ heißen. Aber ich war auf einmal so furchtbar müde geworden dabei. Und meine Augen wollten nicht mehr aufgehen.

„Wauwau!“

Gebell um mich herum.

„Jauuuu!“

Und Geheul! Was war denn hier los?

Ich richtete mich auf. „Wauwauwau!“ Die ganze Klasse rannte bellend auf den Pausenhof.

Hatte ich was verpasst? Zu Hause angekommen, verhielt sich auch Mama seltsam.

„Pst. Nicht so laut!“, zischte sie.

Ich war aus Versehen gegen die alte Blechgießkanne gestoßen und sie war umgefallen.

„Was ist denn? Macht Martha etwa wieder einen Mittagsschlaf?“

„Nein, die ist nach der Schule mit zu Charlene gegangen. Aber er schläft.“ Mama sah mich beschwörend an.

„Wer? Papa? Ist der krank?“

Meine Mutter winkte mich herein. „Nein. Auch nicht. Sprich nicht so laut. Er muss sich ausruhen.“

„Clemens? Hat er sich gestern Abend herumgetrieben?“ Mein großer Bruder blieb seit Neuestem abends oft lange weg.

„Nein, Sergio.“ Mama flüsterte es. Hatte sie es überhaupt gesagt?

„Sergio? Der ist hier? Der Wunderstürmer ist da?“ Zum ersten Mal heute fühlte ich mich wach!

„Ja, wusstest du das nicht?“ Mama lotste mich durch den Flur in die Küche, weg von der Kellertreppe. Da war die kleine Kammer, in der Sergio immer schlief, wenn er bei uns war.

„Nein, wusste ich nicht. Aber der FC Fortuna spielt morgen zu Hause gegen den SV Brückstadt. Die sind überraschend Dritte und spielen mit einer auffälligen Vier-Vier-Zweier-Taktik mit hüpfender Spitze, sind aber defensiv ein bisschen lahm.“

„Aber das ist jetzt ganz egal, Tim. Sergio ist verletzt. Wusstest du das wirklich nicht? Sergio Mavalli sagte, er habe dir geschrieben.“ Mama füllte mir das Essen auf. Sie sah besorgt aus.

Stimmt. Mir fiel es wieder ein. Er hatte mir eine E-Mail geschrieben. Ich wollte gerade wieder vom Tisch aufstehen, um auf meinem Handy nachzusehen.

„Halt, keine Handys bei Tisch!“

Woher hatte Mama das gewusst?

„Er hat nach dem Spiel am letzten Wochenende ein bisschen gehumpelt. Das habe ich im Fernsehen gesehen.“ Ich rief mir die Szene in Erinnerung: Pavel, der Co-Trainer des FC Fortuna, hatte den Wunderstürmer vom Feld begleitet. Erst vor einigen Wochen war Sergio am Fuß verletzt gewesen. Das war, als ich kurz sein Trainer gewesen war (aber es war nicht meine Schuld).

Mama sah mich ernst an. „Sergio hat einen Brief für dich mitgebracht.“ Sie reichte mir den Umschlag.

„Von Bror Blason.“

Ich verstand mich gut mit dem legendären Trainer vom FC Fortuna. Ich sah Mama fragend an. Durfte ich ihn öffnen, auch wenn ich eigentlich essen sollte (Mama war mit dem Essen immer sehr streng)?

Sie nickte.

Vielleicht, weil es keine Mail war (Mama ist da altmodisch), vielleicht auch, weil es wichtig war (war es ja auch!).

Ich riss den Umschlag auf.

Ich reichte Mama den Brief weiter. Sie setzte ihre Lesebrille auf.

„Natürlich kann Sergio bei uns bleiben. Das ist doch klar!“ Sie lächelte matt und setzte die Brille ab. Aber die Sorgenfalten waren nicht verschwunden. „Sergio sah gar nicht gut aus. Wir werden uns um ihn kümmern müssen.“