Des Todes Tochter - Florana - Loreletta Nox - E-Book

Des Todes Tochter - Florana E-Book

Loreletta Nox

0,0
4,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

"Alles Leben hat eine Sache gemeinsam: Irgendwann endet es auf die eine oder andere Art und Weise. Viele, vor allem aber Tiere, spüren, wenn das Ende naht, und bereiten sich darauf vor. Aber dann gibt es auch diejenigen, die einfach so aus dem Leben gerissen werden – behaupten sie zumindest.   Humbug, sag ich dir! Alles folgt einem festen Plan, jeder Tod ist auf die Sekunde genau festgelegt. Deswegen ist er normalerweise auch der Letzte, den man sieht, bevor die Lichter ausgeknipst werden. Zumindest, wenn man nicht schummelt.   Stellen wir uns also mal vor, dass deine Zeit gekommen ist und der Tod bei dir anklopft. Das gängigste Bild setzt sich aus einer schwarzen Kapuzenkutte, einem Knochenkerl und einer blitzblank gewienerten Sense zusammen, richtig?   Tja, aber statt dem alten Knochenkopp, steht da ein Mädchen. Süß und klein, mit hübschem Pferdeschwanz und einer unerträglich pinken Sense in der kleinen Hand, welches dich fröhlich angrinst. Kannst du nicht glauben? Da muss eine Verwechslung vorliegen, meinst du? Nope, da muss ich dich enttäuschen. Denn vor dir steht der zukünftige Tod, die Tochter des Gevatters, Florana."

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Loreletta Nox

Des Todes Tochter - Florana

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Des Todes Tochter - Florana

 

 

 

 

 

 

 

von Loreletta Nox

 

Kleines Vorwort

 

Liebe Rollenspieler

 

- und natürlich auch alle anderen Fantasy-liebenden Leute -

 

habt ihr euch schon einmal gefragt, was mit den geliebten Charakteren passiert, wenn sie ihre Abenteuer nicht mit heiler Haut überstehen und nicht einmal mehr eine Göttliche Intervention ihnen mehr helfen kann?

 

Ja?

 

Dann haltet ihr hier die Antwort in den Händen!

 

Entstanden aus einer alten Rollenspielrunde, die sich dieselbe Frage gestellt hatte, zeigt die Geschichte um Collin und seine Freunde, wie das mögliche Leben der gefallenen Helden aussehen könnte.

 

Eine nicht ganz ernst gemeinte Reise durch das chaotische Leben nach dem Leben diverser Rollenspielcharaktere - und jenen, die das noch vor sich haben.

 

Kurzbeschreibung

 

„Alles Leben hat eine Sache gemeinsam: Irgendwann endet es auf die eine oder andere Art und Weise. Viele, vor allem aber Tiere, spüren, wenn das Ende naht und bereiten sich darauf vor. Aber dann gibt es auch diejenigen, die einfach so aus dem Leben gerissen werden – behaupten sie zumindest.

 

Humbug, sag ich dir! Alles folgt einem festen Plan, jeder Tod ist auf die Sekunde genau festgelegt. Deswegen ist er normalerweise auch der Letzte, den man sieht bevor die Lichter ausgeknipst werden.

Zumindest, wenn man nicht schummelt.

 

Stellen wir uns also mal vor, dass deine Zeit gekommen ist und der Tod bei dir anklopft. Das gängigste Bild setzt sich aus einer schwarzen Kapuzenkutte, einem Knochenkerl und einer blitzblank gewienerten Sense zusammen, richtig?

 

Tja, aber statt dem alten Knochenkopp, steht da ein Mädchen. Süß und klein, mit hübschem Pferdeschwanz und einer unerträglich pinken Sense in der kleinen Hand, welches dich fröhlich angrinst.

Kannst du nicht glauben? Da muss eine Verwechslung vorliegen, meinst du? Nope, da muss ich dich enttäuschen. Denn vor dir steht der zukünftige Tod, die Tochter des Gevatters, Florana.“

Prolog

 

Summend marschierte das zierliche blonde Mädchen, einem Engel gleichend, über eine Blumenwiese. Schmetterlinge tanzten in ihrer Nähe, die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel herab und eine sanfte Brise spielte neckisch mit einer losen Strähne ihrer langen Haare. Den Rest hatte sie wohlweislich in einem hohen Pferdeschwanz gebändigt und diesen mit einer Schleife verziert.

Die Uniform einer katholischen Mädchenschule, offenbar französischen Ursprungs, bedeckte den Körper und eine kleine lederne Schultasche wippte auf ihrer Schulter.

Eigentlich ein harmonisches, fast schon friedliches Bild. Geneigte Betrachter, so es welche gäbe, würden darauf wohl hereinfallen, den ruhigen Anblick einfach genießen… wäre da nicht der kleine Schönheitsfehler, welchen der Gang des Mädchens hinterließ.

Denn hinter ihr, ihr mit einem gewissen Abstand folgend, verging die Friedlichkeit der Blumenwiese. Verdorrte doch alles bis zur Unkenntlichkeit, zerfielen die Schmetterlinge noch im Flug zu Staub und verwehten im auffrischenden Wind.

 

Erst nach Dutzenden weiteren Schritte hielt sie an, ließ den Blick der wässrig blauen Augen schweifen und hob eine zierliche, gar zerbrechlich wirkende, Hand an, um mit den Fingern leise zu schnippen.

Unerwartet hell erklang der Ton, welchen sie damit produzierte und der sich auf einen Fleck vor ihr zu beschränken schien. Es wirkte gar so, als würde dieses feine Geräusch sich vor ihr verdichten und die Luft förmlich zum Vibrieren bringen, bis diese abrupt zersprang.

Aus dieser Verwundung der Luft formte sich ein Portal, klein und wabernd, welches nur darauf zu warten schien, dass seine Erschafferin es durchquerte, damit es sich wieder schließen konnte.

Ein helles Kichern, dann wieder das sanfte Summen und schon hüpfte sie beschwingt hindurch, wurde verschluckt und durch den Sog vorangetragen.

Kapriolen schlagend reiste sie so durch den Strom, ehe sie mit einem kleinen Hüpfer das Ausspucken aus eben jenem kompensierte und ein weiteres Mal den Blick schweifen ließ.

Vor ihr erstreckte sich ein Sandplatz, bevölkert von unüberschaubar vielen Leuten, die allesamt darauf warteten, dass sie an der Reihe wären. Ein überfüllter Schreibtisch war das gewählte Ziel der Anwesenden, hinter dem es geschäftig raschelte und knisterte. Und hinter eben jenem Schreibtisch…

Ja, hinter diesem ragten zwei gewaltige Flügeltüren in die Höhe, welche sich in unregelmäßigen Abständen öffneten und wieder schlossen und dabei ein skurriles Wechselbild von Hell und Dunkel zur Schau stellten.

 

Ja, hier war sie richtig! Freudig strahlend setzte sie hüpfend und summend ihren Weg fort, grüßte mal nach links, mal nach rechts und kicherte, als sie letztlich vor dem Schreibtisch angekommen war und den daran hockenden Kerl ausgemacht hatte.

„Ich bin zurühüüück!“, flötete sie diesem freudig entgegen, sodass er seine Aufmerksamkeit auf das Mädchen – nein, die junge Frau! – lenken musste. Normalerweise regte er sich durchgehend auf und glich dementsprechend auch einer Tomate. Doch nicht dieses Mal.

Ihr Anblick wischte ihm sämtliche Farbe aus dem Gesicht, sodass er einer frisch gekalkten Wand allemal Konkurrenz hätte machen können. Was hatte der arme Kerl bloß?

 

„Wie … schön!“, quietschte er irgendwann hervor und zwang sich zu einem leicht verkniffenen Lächeln, welches seine Aussage eindeutig Lüge strafte.

Umso rascher trug er allerdings etwas ein, um die für ihn wohl unangenehme Anwesenheit auf ein Minimum zu reduzieren, bevor er sie wieder verkniffen anlächelte und auf die Flügeltüren wies.

„Geh ruhig durch. Du weißt ja, sie stehen dir beide offen.“

Vergnügt wirbelte sie auf dem Fußballen herum und setzte ihren gehüpften Weg weiter fort. Sie wirkte trotz allem deplatziert zwischen all den mitunter verkniffenen Gesichtern, ungewöhnlich deformierten Leibern und unwillig knurrenden Jägern, welche ihr kurzzeitig hinterher sahen und ihr offenbar für irgendetwas die Schuld in die Schuhe schoben.

Aber das kümmerte sie scheinbar nicht.

 

Die Qual der Wahl blieb ihr dennoch, während sie den Flügeltüren immer näherkam und weiterhin schnurgerade auf den mittleren Punkt zuhielt.

Linke oder doch lieber rechte Seite? Wem wollte sie heute lieber auf die Nerven gehen? Eine wirklich schwere Entscheidung, aber letztlich verlegte sie sich darauf summend und hüpfend eine kleine Kurve nach rechts zu vollführen.

Es wirkte verstörend auf die sie beobachtenden Jäger und deren ‚Kunden‘ wie sie mit fröhlichem Gemüt auf die sich öffnende Flügeltür zu hüpfte, von dem daraus hervorquellenden heißen Wind umspielt wurde und durch den Zugang zur Hölle in exakt jene verschwand.

Wer es nicht besser wusste – und das waren zumindest die frisch Verstorbenen an den Seiten der Jäger – wunderte sich darüber, was so eine süße, unschuldige und vor allem junge Frau überhaupt auf dem Platz zu suchen gehabt hatte. Und wieso ausgerechnet sie in diesem so düsteren Zugang verschwinden musste.

Aber jeder von ihnen würde sie noch früh genug wiedersehen und eines Besseren belehrt werden. Jene, die in der Musterung des Archivars für einsetzbar empfunden und somit durch dieselbe Tür gesandt werden würden, würden ebenso lernen, mit wem genau sie es zu tun hatten, wie auch jene, welche ausgemustert wurden und somit durch die linke Tür zu gehen hatten.

Denn dieser kleine Flummi, welcher sich ihnen präsentiert hatte, durfte ungehindert auf beiden Ebenen wandeln – auch wenn sie definitiv die Untere bevorzugte.

 

Fernab der Blicke der Neuzugänge hüpfte diese gerade auf die Ebene der Hölle und sah sich vergnügt um. Wie bei jeder Ankunft war sie mittig auf der mit rötlichem Sand überzogenen Ebene gelandet und gönnte sich einen ausgiebigen Blick auf die sieben Paläste der Sünden, welche kreisförmig um den Landeplatz angeordnet zu sein schienen.

Wem sollte sie zuerst einen Besuch abstatten? Es gab ja so unendlich viele Möglichkeiten! Und dass sie einen Höflichkeitsbesuch bei ihrem Vater vollzog, war mitunter das Unwahrscheinlichste, was man von ihr erwarten würde. Und damit gerade genau das Richtige.

Aus dem unschuldigen Lächeln wurde ein schier maliziöses Grinsen. Ja, das wäre perfekt! Wie kam sie nur immer auf so grandiose Ideen?

 

Kichernd drehte sie sich daher wieder auf dem Fußballen herum, bis sie zwischen zwei der Paläste ausgerichtet war und schlenderte los. Und da sie noch eine gewisse Zeit lang unterwegs sein würde, konnte sie sich auch der Tagesplanung widmen.

Punkt Eins: Ihren werten Herren Vater mit ihrem Überraschungsbesuch so sehr aus der Fassung bringen, dass er am liebsten freiwillig von seiner bezogenen Plattform springen würde.

Punkt Zwei bis Hundert: Chaos stiften!

Die letzten Punkte waren ihr dabei die Liebsten. Immer. Denn im Chaos stiften war sie ja besonders gut.

 

Oh, wie sehr sie sich schon auf das entsetzte Gesicht des Knochenkopfs freute, wenn er die Tür öffnen würde und sie auf der Matte stünde. Wie lange würde er wohl dieses Mal brauchen, um sich davon zu erholen?

Beschwingt hüpfte sie – nur nie die Illusion fallen lassen! – weiter, bis sie im roten Sand der Ebene etwas entdeckte. Etwas, worauf sie bereits eine halbe Ewigkeit gewartet hatte!

Genau vor ihr, maximal zwanzig Schritte entfernt, lag einer der Jäger im Sand und schlief. Schwarze Hose, weißes Hemd, schwarze Krawatte, schwarzer Mantel und ein blauschwarzer Haarschopf: Collin!

So sehr sie sich auch bemühte, ganz konnte sie ihr diebisches Kichern nicht unterdrücken. Das war einfach nur perfekt! Auf so eine Gelegenheit hatte sie gewartet.

Denn üblicherweise verkroch sich der Jäger mit dem eiskalten Blick sonst wohin, wenn er ruhte und versaute ihr damit permanent jedweden Streich, den sie ihm hätte spielen können.

 

Ihr war dabei herzlich egal, warum er ausgerechnet heute eine Ausnahme machte, denn: Einem geschenkten Gaul schaute man nicht ins Maul!

Leise, wenn auch noch immer kichernd, huschte sie näher, bis sie nur noch eine Armlänge von ihm entfernt war. Das würde ein Spaß werden! Und sie wusste auch schon genau, was sie dem alten Brummkopp antun würde.

So leise es ihr nur möglich war öffnete sie die lederne Schultasche, tastete suchend in dieser herum und betrachtete voller Genugtuung den Totenschädel, welchen sie letztlich aus den Untiefen ihrer Tasche zu Tage befördert hatte.

Ein uralter Totenschädel, auf dessen Stirnplatte ein von schwarzen Rosen umschlungenes Schwert prangte, eine Augenhöhle leer, in der anderen ein Geldstück liegend. Wilson!

Spardose, Alptraumspender und ältester Freund der jungen Frau – er war immerhin ihr erstes Opfer gewesen, da stand ihm auch die Ehre zu, sie auf ewig zu begleiten.

Vorsichtig platzierte sie den Totenschädel, sodass dieser an Collins Bein angelehnt und die Augen diesem so zugewandt waren, dass sie ihn anglotzen konnten. Er würde schon wissen, was genau er zu tun hatte, wenn er wieder wach wäre.

 

1

 

Nach der erfolgreichen Platzierung ihres neuesten Meisterwerks der Streichekunst machte sie sich aber wieder auf den zuvor eingeschlagenen Weg. Denn nur, weil sie eine so unglaublich gute Gelegenheit bekommen und diese wahrgenommen hatte, hieß das noch lange nicht, dass sie von ihrem ursprünglichen Plan abweichen würde.

So hüpfte sie summend weiter, ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen tragend, und vergnügt den vereinzelten Seelen zuwinkend, welche ihren Weg kreuzten. Und welche schleunigst für Abstand zwischen ihr und ihnen sorgten.

Och, was hatten die denn nur, hm?

Wieder musste sie vergnügt kichern, doch dieses Mal gab sie sich nicht die Mühe dabei leise zu sein. Sie war viel zu gut gelaunt, als dass sie daran Anstoß genommen hätte – und sie war es ja auch gewöhnt.

 

Bedauerlicherweise wurde es durch dieses allgegenwärtig präsente Misstrauen der Belegschaften immer schwieriger für sie ihr über alles geliebtes Chaos zu stiften. Aber man war ja erfinderisch – und konnte eine Gelegenheit erkennen, wenn diese sich bot.

Aus ihrem Summen wurde ein fröhliches Pfeifen, mit welchem sie weiter über die rote Ebene hüpfte, bis sie deren Bruchkante erreichte.

Zwischen zwei der Palästen, genau an der richtigen Stelle, schwebten dahinter doch einige Trümmerstücke, über welche sie nur noch musste. Die kleineren bildeten dabei eine Art Pfad, die größte beherbergte jedoch eine hübsche Hütte, welche ihr eigentliches Ziel war.

Eine leichte Übung, nicht viel schwieriger als Käsekästchen zu spielen.

Sofern man denn lebensmüde genug war und zum Gevatter höchstpersönlich wollte. Was nur selten vorkam.

 

Eine andere Melodie summend hüpfte und tänzelte sie daher über die kleineren Stücke, landete letztlich auf dem größeren und marschierte beschwingt zur Türschwelle.

Haltung annehmen, strahlendes Lächeln auf die Lippen zaubern und dann schwungvoll anklopfen. Nicht einmal, nicht zweimal, sondern in einem herrlich nervtötenden Stakkato, bis die Tür vor ihrer Nase aufgerissen wurde und den Blick auf die kuttige Gestalt ihres Vaters freigab.

Außer der schwarzen Kutte bekam man vom Knochenkopf normalerweise eh nicht viel zu sehen. Vielleicht noch die Sense, die er mit sich herumschleppte, wenn er sich denn einmal dazu bequemte seinem eigentlichen Beruf nachzugehen.

Zuhause jedoch bekam man – und sofern man irgendwie von ihm abstammte – die seltene Gelegenheit mal in sein ach so wunderschönes Antlitz sehen zu können. Man bemerke den Sarkasmus.

 

Aber das wäre zu weit vorgegriffen. Denn in jenem Moment stand er da, gewohnt gehüllt in seine Kutte, den Kopf suchend von links nach rechts und wieder zurück wandern lassend, bevor er innehielt und diesen dann nach unten senkte.

Obligatorisches Grillenzirpen setzte ein, während die beiden einander anstarrten. Florana breit grinsend und mit erhobenem Mittelfinger vor ihrem Herrn Vater und Besagter wie versteinert auf seiner eigenen Türschwelle stehend.

„Hui, das dürfte ein neuer Rekord sein, meinst du nicht?“

Süffisant grinsend sah sie ihm dabei zu, wie er sich kurz umwandte, sich bückte, nur um dann mit zwei dick gepackten Koffern aus seiner eigenen Haustür zu marschieren und diese für sein herzallerliebstes Töchterlein sperrangelweit offen stehen zu lassen.

„Das wars! Ich bin im Urlaub!“

Und mit eben jenen heroischen letzten Worten rauschte er von dannen, während Florana ihm breit grinsend nachwinkte. „Viel Spahaaaß!“

 

Sobald auch der letzte Zipfel der schwarzen Kutte aus ihrem Sichtfeld verschwunden war und sie ihn auch nicht mehr toben hören konnte, stieß sie einen begeisterten Schrei aus und straffte den Rücken. Dieser Moment verlangte nach Würde, um dem süßen Geschmack des Sieges gerecht werden zu können.

Hocherhobenen Hauptes strich sie sich daher den knielangen Faltenrock glatt, zog ihren Pferdeschwanz noch einmal straff und stolzierte dann mit einem glücklichen Lächeln in das Domizil ihres Vaters.

Welches er ihr ja so großzügig für die Dauer seiner Abwesenheit überantwortet hatte. Und wie jede gute Tochter würde sie sich auch ganz besonders aufmerksam darum kümmern, dass er es bei seiner Rückkehr wieder vorfinden würde.

Eventuell nicht in demselben Zustand, in welchem er es verlassen hatte, aber es würde noch existieren! Dieses Mal zumindest… Vielleicht…

 

Doch sobald die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen und sie zu ihrem Zimmer stolziert war, war es vorbei mit der Würde.

Schwungvoll pfefferte sie die Ledertasche gegen die nächstbeste Wand, ließ ihre Schuhe direkt folgen und tapperte dann ins Wohnzimmer, um sich dort bäuchlings auf die gewaltige Wohnlandschaft zu schmeißen, welche sich der Herr in altem Leinen gegönnt hatte.

Oder besser gesagt, sich hatte gönnen müssen. Eventuell gab es da vor einiger Zeit einen unschönen Zwischenfall, welcher einen tobenden Greifen in einem nicht darauf ausgelegten Haus beinhaltet hatte.

Die Erinnerung an die fliegenden Schaumstoffteile, die zerfledderten Tapeten und klirrenden Scherben zauberte ihr doch ein leichtes Grinsen auf die Lippen, während sie sich auf den Rücken rollte und zur Decke starrte.

 

„Hm…“, stieß sie aus und wackelte ein wenig mit den Zehen. Und nun? Sie hatte das gesamte Haus für sich, ihren alten Herren erfolgreich verscheucht und dafür gesorgt, dass Herr von und zu Brumm und Knurr definitiv angepisst aufwachen würde.

Eigentlich ein Erfolg auf ganzer Linie, oder?

Blöd nur, dass damit ihr vorläufiges Tagesziel bereits erreicht war. Zumindest der Teil, welchen sie mehr oder weniger geplant hatte. Jetzt hatte sie einfach nur noch Zeit und alle Möglichkeiten offen.

Leises Klimpern ließ sie den Kopf weit in den Nacken legen und noch seliger grinsen als zuvor. Schön in Griffreichweite lag Wilson, beide Augen mit einer Münze gefüllt und dreckig grinsend, wie es nur ein Totenschädel konnte.

Und da er nun samt Münze wieder bei ihr war, hieß das, dass er seinen Auftrag – Collin derbe auf den Sack zu gehen – erfolgreich beendet hatte. Was für eine herrliche Fortsetzung dieses ohnehin so wundervollen Tages!

 

Quietschend vor Freude schwang Florana die Beine in die Luft, nutzte den Schwung und machte einen Purzelbäum rückwärts, bis sie hinter dem grinsenden Schädel hockte und in einer Siegesgeste beide Fäuste wild in die Luft rammen konnte.

Nicht, dass sie im aktuellen Zustand der von den Menschen bewohnten Ebene überhaupt noch Geld gebraucht hätte, aber he, es besserte ihr nicht vorhandenes Taschengeld auf. Da konnte man sich doch auch mal freuen, oder nicht?

„Na, wie knausrig war er denn?“ Inspizierend pflückte sie die Münze aus der Augenhöhle, hielt sie gegen das Licht und biss sogar ungeniert hinein. Jup, eine echte Münze der Menschen mit mittlerem Wert. Sie sollte den sterblichen Jäger eindeutig öfter piesacken, das rentierte sich ja mal richtig.

 

Zur Verwahrung stopfte sie das Stück Metall zwischen die gebleckten Grinsezähne Wilsons, sodass es wirkte, als würde dieser die Münze verschlucken. Mangels Körper sollte sie ja wohl wieder auf der Wohnlandschaft landen, aber das war ja das Schöne daran die Tochter des Todes zu sein.

Statt also auf den Polstern zu landen, verschwand das Geldstück im Nichts, um dort mit einem hellen klingen bei ihren sonstigen Schätzen zu landen. Spardose eben!

Mit neuer Begeisterung schwang sie sich von der Wohnlandschaft, schnappte sich Wilson und verschwand hüpfend und, dank diesem, klingelnd in ihr Zimmer. Ab mit dem treuen Kumpan auf seinen Stammplatz auf dem Regal und dann wieder rein in die Schuhe.

So schön es auch war das ganze Haus für sich allein zu haben, es gab zwei Dinge, die gerade wohl essenziell wichtiger für sie waren, als sich weiterhin daran zu erfreuen.

Zum einen nachzusehen wer aktuell alles hier unten herumsprang – am besten wären da ja noch ein paar Batzen komplettes Frischfleisch, welches sie in Grund und Boden foppen könnte.

Zum anderen…

 

Nein, wenn sie ehrlich sein sollte, gab es keinen zweiten Grund. Aber einer dürfte ja bereits ausreichend genug sein, um sich wieder beschwingt auf den Weg zu machen und für ein wenig Unruhe unter den hier unten herumspringenden Dienern und Seelen zu sorgen, oder?

Fröhlich pfeifend und beschwingt hüpfend verließ sie also wieder das Haus und somit den schwebenden Brocken, folgte dem eher gefährlichen Weg zurück auf die Ebene und schlug den erstbesten Weg ein, der ihr vor die Nase geriet: der Weg zum Luxuria-Palast.

Ja, ja, der Sukkubus war man noch einen Besuch schuldig und der wiederum war bereits lange überfällig, wenn sie sich so versuchte an das letzte Mal zu erinnern.

Andererseits wäre ein Besuch bei Invidia sicher auch sehr lustig? Oder doch Avaritia?

Es gab einfach zu viele Möglichkeiten, die alle viel zu verlockend waren, um ihnen nicht nachzugehen!

 

2

 

Wäre die ‚Hölle‘ ein Süßwarengeschäft oder eine Eisdiele und Florana ein Kind mit freier Auswahl, was es sich holen darf, das Ergebnis wäre nicht allzu unterschiedlich zu dem, was die Blonde gerade durchmachte.

Jeder der Paläste stand ihr offen, wahlweise hätte sie sicher auch noch in den ‚Himmel‘ gehen und dort ein wenig ihren Spaß haben können, aber oh diese verdammte Qual der Wahl!

Was sollte sie nur zuerst machen? Bei wem sollte sie zuerst ihr Glück versuchen? Und bei wem bestand am ehesten die Chance, dass es zu einem herrlichen Knall kommen würde, den sie dann am besten auch noch unbeschadet überstehen würde?

Ira fiel raus, eindeutig. Da musste sie nicht lange überlegen. Zumindest, wenn es um ihre eigene Sicherheit gehen sollte. Denn die Belegschaft dieses einen Palasts war nicht gerade bekannt dafür, allzu zimperlich mit anderen – oder sich selbst – umzugehen.

Nein, die Ira-Anhänger würde sie sich für später aufheben, für das Grande Finale, wenn man es so nennen wollte.

 

Dann doch lieber zuerst Luxuria. Zwar konnte Ronea auch sehr biestig werden, wenn man sie denn auf dem falschen Fuß erwischte – was sie definitiv vorhatte zu tun! – und trotzdem gab sie auch eine potenzielle Verbündete für den einen oder anderen Streich ab.

Somit wandte Florana sich einfach breit grinsend zum entsprechenden Palast um und … rannte erst einmal enthusiastisch gegen eine Wand.

„Autsch!“ Die war aber bisher noch nie da gewesen!

Nur mühsam unterdrücktes Glucksen drang an ihre Ohren, während sie wieder einen Schritt zurück machte und sich die arme, lädierte Nase rieb. Ja, das tat wirklich weh!

Prüfend rümpfte man eben diese auch etwas, bevor sich die wässrig blauen Augen mit einem dezent bösen Blick auf ihr aktuelles Hindernis richteten.

 

Nope, das war keine Wand, sondern ein Körper. Ein großer Körper mit gebräunter Haut und ein paar sichtbaren Tattoos sowie einigen Narben – auch im Gesicht –, der in Bluejeans, schwarzen Stiefeln und einem ebenfalls schwarzen T-Shirt ohne Ärmel steckte.

Grüne Augen waren durchdringend und wenig begeistert blickend auf sie fixiert, wie sie so nach oben blinzeln musste – immerhin wurde sie um einiges überragt. Was aber auch nicht schwer war, wenn man selbst gerade einmal anderthalb Meter groß war. Bei grober Schätzung … dürfte ihr Gegenüber gut und gerne fast einen Meter neunzig vorweisen können.

Und neben dem Schrank eines Kerls? Da stand eine hämisch grinsende Frau. Ronea, wie man nach nur sehr kurzer Musterung der eher knappen Kleidung und schwarzen Haare samt einiger weißen Strähnchen erkennen konnte.

Freude… Die Herrin der Luxuria samt Anhang hatten ihr also den Weg erspart? Das konnte einfach nichts Gutes für sie selbst bedeuten.

 

Wie von selbst zauberten sich ein wehleidiger Blick auf ihre Miene, ein Zittern auf ihre Lippen und Tränchen in die Kulleraugen, während sie dem Brocken vor sich eben jenen Blick zuwarf, bevor sie schließlich zu Ronea sah und einmal schniefte.

Diese wiederum bekam den armen Bambi-Blick ab, bevor die Blonde mit offenen Armen zu ihr huschte und sich ihr schier um den Hals warf. „Genau zu dir wollte ich!“

Und das war so gesehen nicht einmal gelogen. Sie war ja auf dem Weg zu der Sukkubus gewesen. Zumindest bis sie in deren Schoßhündchen hineingelaufen war. Welches wohlgemerkt das ganze Schmierentheater mit einer angehobenen Augenbraue und vor der Brust verschränkt werdenden Armen betrachtete.

„Achso? Na, dass trifft sich ja hervorragend! Wir waren auch gerade auf dem Weg zu dir“, flötete die von ihr umklammerte Ronea in einem honigsüßen Tonfall und pflückte sich das Leichtgewicht vom Hals.

 

Fuck.

Tonfall plus Grinsen plus Schoßhündchen plus auf dem Weg zu ihr selbst? Das konnte nichts Gutes bedeuten. Aber Flo wäre nicht Flo, wenn sie nicht auf die Scharade eingehen und diese zu ihren Gunsten wenden würde!

„Wirklich?“ Freudiges Quietschen ausstoßend ließ sie sich also abpflücken und auf Armeslänge Abstand schieben, damit sie wie ein überdrehter Flummi auf und ab hopsen konnte. „Perfekter könnte es gar nicht mehr sein! Ich habe etwas gefunden gehabt und ich bin mir sicher, dass du es lieben wirst!“

Der Blick Roneas folgte dem quirligen Auf und Ab vor ihrer Nase, bis eine gewaltige Pranke sich auf Flos Schulter platzierte und sie an Ort und Stelle festhielt. Ah, dafür war also der Schrank auf zwei Beinen mit dabei. Gut zu wissen.

„Das freut mich außerordentlich. Und was genau versetzt dich nun in so eine … übersprudelnde Freudenstimmung, dass du dich auf schnellstem Weg zu mir aufgemacht hast?“

 

Sie konnte deutlich das breite Grinsen spüren, welches sich wie auf Kommando auf ihrem Gesicht breit machte, als die Sukkubus den Köder schluckte. Nicht, dass es das Einzige wäre, was sie …

Nicht ablenken lassen!

„Ich habe den süßesten Rock der Welt bei den Sterblichen gesehen! Und ich musste sofort an dich denken und wie ungemein gut der dir stehen würde. Mit dem Schmuckstück wird Livia vor Neid von der Plattform springen, wenn sie dich damit sieht!“

Und damit hatte die Sukkubus endgültig angebissen. Woran Flo das merkte? Daran, dass die wesentlich ältere Frau ihr gegenüber ihre Körperhaltung veränderte. Von ablehnend zu höchst interessiert.

Was den Schrank neben ihr anging, der stieß ein missmutiges Schnauben aus und verdrehte die grünen Augen, als hätte sie gerade dafür gesorgt, dass er über Stunden damit beschäftigt sein würde vor eben diesem Thema zu fliehen.

 

„Ich nehme nicht an, dass du ihn auch bei dir hast? So rein zufällig, versteht sich?“, hakte die Frau vor ihr nach und ließ demonstrativ auffordernd die Augenbraue in die Höhe und eine Hand nach vorne wandern.

Jetzt nur keinen Fehler machen! „Leider nicht, nein.“

Auch die zweite Augenbraue wanderte in die Höhe, dieses Mal jedoch mit einem eher skeptischen Ausdruck. „Dann verstehe ich nicht, warum…?“

Mit dem ihr eigenen herrlich einstudierten und in Fleisch und Blut übergegangenen Saubermanngrinsen reckte sie abrupt den Zeigefinger in die Höhe, um Ronea zu unterbrechen. Das war vielleicht nicht die feine englische Art, aber Flo kam nicht aus England, also war ihr das auch herzlichst egal.

„Weil, meine liebste und teuerste Ronea, ich dich abholen und mit dir shoppen gehen wollte! Was würde es mir bringen, wenn ich dir diesen Traum von einem Rock mitbringe, aber er vielleicht gar nicht deine Größe hat, hm? Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn er dir trotz korrekter Größe von den Hüften rutschen würde. Du weißt doch wie unzuverlässig die Sterblichen sind, wenn es um den passenden Sitz von traumhafter Kleidung geht.“

 

Die Versuchung war allzu deutlich in dem hübschen Gesicht der Sukkubus zu erkennen, während Flo herzallerliebst zu dieser blinzelte und wieder auf den Fußballen zu wippen begann, um den so herrlich vorgetäuschten Enthusiasmus über eine Shoppingtour mit der Sündenherrin noch zu unterstreichen. Sehr zum Missfallen des Schoßhündchens neben den beiden Grazien, welches ein Gesicht wie sieben Tagen Regenwetter verzog. Welches wiederum sehr zur Freude der Verursacherin beitrug.

„Awww, ich würde zu gerne mit dir losziehen, Flo“, kam dann auch die erwartete Antwort, welche dafür sorgte, dass das Grinsen von der namentlich Genannten einem Flutstrahler Konkurrenz hätte machen können, „aber leider, leider beißt sich das mit dem Grund, warum ich dich gesucht habe. Plus, ich habe keine Zeit.“

Klirr! Und da zerschmetterte die Sukkubus erfolgreich den fast schon in der Tasche gehabten Erfolg der Todestochter. Mist.

Aber gut. Flo wäre nicht Flo, wenn sie nicht passend zur Aussage von Himmelhochjauchzend zu bitterlich betrübt umschalten und einen Kulleraugen-Angriff starten könnte. Zitterlippe inklusive.

„Och… Wieso denn?“

 

Ein mühsam unterdrücktes Geräusch, was wohl eine Mischung aus Brummen und krampfhaft zurückgehalten werdendem Lachen darstellen sollte, lenkte ihre Aufmerksamkeit für einen Moment auf den eigentlich von ihr ignoriert werdenden Schrank auf zwei Beinen um.

Worüber amüsierte der sich denn so? Zumindest zur Hälfte. Die andere Hälfte sah immer noch so aus, als wäre er am liebsten ganz weit weg und würde darauf hoffen nie wieder hierher zurückkehren zu müssen.

„Aber ich denke, der liebe Samir hier, würde dich nur zu gerne begleiten!“

 

3

 

Obligatorisches Grillenzirpen setzte nach diesem euphorischen Vorschlag Roneas ein. Es fehlte nur noch einer dieser vorbeirollenden Sträucher aus den alten Wildwestschinken, welche die allseits beliebten Mittagsduelle künstlerisch untermalten.

Fräulein Sukkubus, ihres Zeichens eine wandelnde Verkörperung der ihr unterstehenden Sünde der Wollust, trennte sich vermeintlich freiwillig von einem ihrer kleinen Spielzeuge, um es ausgerechnet mit ihr, Flo, ihres Zeichens Nervensäge par excellence, ‚shoppen‘ zu schicken?

Das stank ja geradezu nach einer gewaltigen Falle!

„Ehm…“, lautete daher auch der eher kurz geratene Kommentar der Blonden, welche sichtlich irritiert erst zu dem Schrank namens Samir blinzelte und dann wieder zur breit grinsenden Ronea starrte. „Nein, dann gehe ich lieber etwas anderes machen.“

Hätte sie im Bett bleiben sollen? – Definitiv, hätte sie. Denn das, was sie als Nachtrag zu hören bekam gefiel ihr noch weniger: „Das macht nichts. Dann begleitet er dich eben zu etwas anderem. Und das für eine sehr lange Zeit.“

 

Jahrhunderte schauspielerischen Trainings nutzten ihr bei diesem kleinen Detail alles nichts. Für die beiden Luxuria-Leute gut sichtbar entglitten der Blonden die Gesichtszüge, bis sie mit weit aufgerissenen Augen und offenstehendem Mund zwischen den beiden hin und her glotzte, als könne sie nicht fassen, was sie da eben gehört habe.

Konnte sie ja auch nicht. Wer könnte das denn schon?!

„Ehm… Das ist ja nett von dir ihn mir … ehm … auszuleihen? Aber“, setzte sie daher an, sobald sie sich wieder ein wenig gefasst und sich ein irgendwie schiefes Lächeln auf die entsetzte Miene gezaubert hatte.

„Ach, dafür musst du dich nicht bedanken“, grätschte die Sukkubus ihr allerdings abwehrend in den Versuch das Desaster abzuwenden. „Samir freut sich sicher darüber, dass er dir Gesellschaft leisten kann und nicht mit zu den drögen Geschäftsterminen muss, die ich noch werde ablaufen müssen.“

Ein kurzer Seitenblick verriet aber eindeutig, dass dem nicht so war und der große Kerl einfach nur schwieg, um sich nicht den Zorn seiner Herrin einzufangen. Weise Entscheidung.

 

„Also, viel Spaß wünsche ich euch beiden noch. Wir sehen uns! Tüdelü!“ Und damit wandte sich das Monster auf mörderisch hohen High Heels von ihnen ab und verschwand mit schwingenden Hüften auf und davon.

Noch immer ein wenig gezwungen lächelnd winkte die Blonde ihr daher noch für einige Augenblicke nach, bevor die Miene endgültig in sich zusammenbrach und sie finster hinter dem wackelnden Arsch her starrte.

Toll… Genau das Richtige, um sich den eigenen Tag zu verderben. Bitch. Aber das würde sie schon noch zurückkriegen, dafür würde das kleine blonde Gift auf Beinen schon sorgen.

Ihr wesentlich dringenderes Problem als die Sex-Pest stand aber noch immer mit verschränkten Armen und wenig begeistertem Gesichtsausdruck neben ihr und wartete offenbar darauf, dass sie ihren eigenen Hintern in Bewegung setzte, um zu tun, was auch immer sie ja angeblich vorhatte zu tun.

 

Umdisponieren war da nun das Zauberwort. Mit so einem Prügel von Kerl im eigenen zierlichen Rücken würde sich sehr viel von dem, was sie eigentlich vorhatte, gar nicht mehr realisieren lassen. Vielleicht könnte sie ihn aber auch nur zu einer Kleinigkeit mitnehmen und ihn dann mit Dank, Kuss und Eilpost zurück zum Luxuria-Palast schicken.