Design Management - Peter Schreckensberger - E-Book

Design Management E-Book

Peter Schreckensberger

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Beschreibung

Design unterstützt Kunden dabei, sich im gesättigten Produktmarkt zu orientieren, prägt das Image der Anbieter und vermittelt die Sicherheit konstanter Qualität der Marken. Das Buch der drei Designmanagement-Experten, Peter Schreckensberger, Benjamin Schilbach und Thomas Saier, widmet sich der Thematik der „Designmanagement-Kompetenz“, den damit verbundenen Prozessen sowie den möglichen Ergebnissen komplexer Marken- und Produktsysteme. In übergreifenden Abschnitten wird der Leser an wirtschafts- und designrelevante Aspekte herangeführt. So werden Themen wie interner Aufbau von Kompetenz(en), marktorientierter und ressourcenbasierender Ansatz als strategische Wettbewerbsvorteile, umfassende Markendehnung mit Designentscheidungen, Co-Branding, Risikominimierung durch Systemtheorie im Produktentwicklungsprozess uvm. ausführlich erläutert. Mit persönlichen Statements von Bestsellerautoren zu Design, so z.B. vom Designtheoretiker Bernhard E. Bürdek und der international bekannten Designmanagement-Expertin Kathryn Best. Weiters beinhaltet das Buch mehrere praxisnahe Anwendungsbeispiele wie z.B.: Co-Branding „Adidas Vespa Collection“, Systemgrid/Designprozess „Entwicklung eines neuartigen Rückenprotektors“ sowie interessante Exkurse zu „Historischer Hintergrund des Designmanagements“, „Designauszeichnungen als Gütesiegel“ uvm. Dieses Buch richtet sich an UnternehmerInnen und MitarbeiterInnen in Marketing- und Produktmanagement, den vielen kreativ-wertschöpfenden ProfessionistenInnen sowie StudentenInnen der unterschiedlichen Design-Disziplinen.

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Seitenzahl: 193

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Prof. Severin Filek, MA

Severin Filek studierte an der Universität Wien, der University of the Witwatersrand (Republik Südafrika) und der University of Illinois at Urbana-Champaign (USA).

Seit 1992 Geschäftsführer von designaustria und österreichischer Delegierter (Vorstand) zum Bureau of European Design Associations (BEDA), dessen Präsident er 1998-2000 war. Mitbegründer und 2005-2006 Vorsitzender des designforum im MuseumsQuartier Wien, in dessen Vorstand er noch heute ist.

Lehrbeauftragter an zahlreichen Ausbildungsstätten, darunter Kunstuniversität Linz, New Design University/St. Pölten, FH Joanneum/Graz und Höhere Graphische Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt Wien.

GELEITWORT

PROF. SEVERIN FILEK, MA

Design ist weit mehr als skandinavische Möbel, italienische Mode oder cooler Schnickschnack. Design wird häufig falsch begriffen als ästhetischer Eingriff, oberflächlicher Verführungstrick, ein „finishing touch“. Design ist in Wirklichkeit aber viel mehr. Es ist ein starkes strategisches Instrument, mit dem jeder Unternehmer, jede Unternehmerin selbst bestimmen können, wie ihre Unternehmen, ihre Dienstleistungen und Produkte von der Öffentlichkeit wahr- und angenommen werden.

„Design is a crucial element for European competitiveness“ sagte schon Günter Verheugen, ehemaliger Vizepräsident der Europäischen Kommission. Aber auch viele andere Zitate und Statements renommierter Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft sind bemüht, Wahrnehmung und Bewusstsein von und über Design zu steigern. Wie verhält sich Design also als strategisches und prozessorientiertes Instrument? Wie setzt man es ein? Hierzu leistet dieses Buch einen unverzichtbaren Beitrag.

Designmanagement ist die Kontrolle über alle Aspekte und Abläufe in einem Unternehmen, die mit visueller Kommunikation und Formgebung zu tun haben. Als UnternehmerInnen sollten Sie dafür offen sein, da Formgebung − neben einer Vielzahl anderer Designaspekte − in jeder Phase eine extrem wichtige Rolle spielt, beginnend bei der ursprünglichen Idee bis hin zur Produkteinführung.

Design zu implementieren soll nicht bedeuten, dass plötzlich alles anders gemacht werden muss. Es bedeutet, dass Sie den Mehrwert von Design erkennen, bewusst darüber nachdenken und es als einen wesentlichen Bestandteil Ihrer Unternehmensführung betrachten.

Ob es nun um einen ausgewogenen, ansprechenden Briefkopf, eine Gebrauchsanleitung oder eine komplizierte technische Produktentwicklung geht, Sie setzen Design ein, weil Sie einen kommerziellen Erfolg vor Augen haben.

Es ist ein eisernes Gesetz, dass der Lebenszyklus erfolgreicher Produkte in einem bestimmten Augenblick stagniert, um danach unwiderruflich zu Ende zu gehen. Als Unternehmen muss man daher stets erneuern und auf die Suche nach besseren oder alternativen Lösungen für bestehende Probleme gehen. Wer stillsteht, geht rückwärts. Um erfolgreich zu sein, müssen UnternehmensleiterInnen vorausdenken, sich trauen, kalkulierbare Risiken einzugehen und mit vielen Spezialisten, wie z.B. Designern, zusammenarbeiten.

Design setzt innovatives Denken in die Praxis um. Es gießt erneuernde Ideen in eine konkrete und attraktive Form, die sich unmittelbar an die KundInnen richtet. Auf diese Weise sind Sie der Konkurrenz immer einen Schritt voraus.

Design fungiert gleichzeitig auch als Motor von Innovation und Kreativität. Es betrachtet bestehende Lösungen kritisch, stellt diese – falls nötig – in Frage und sucht nach Lösungsvorschlägen und Optimierungen.

Design steht für einen allgemeinen Ansatz. Es nimmt die gesamte Wertschöpfungskette unter die Lupe und sucht nach Verbesserungen auf allen Gebieten und in allen Stadien. Ein umfassendes Designmanagement sieht so beispielsweise einen direkten Zusammenhang zwischen dem Produktionsprozess und der Anwendungserfahrung. Denn einfach zu produzierende Waren sind günstiger und einfacher in Anwendung und Wartung.

Am Ende jeder unternehmerischen Strategie steht für jede/n UnternehmerIn ein Bewertungs- und Messbarkeitsinstrument; auch hier wurde in den letzten Jahren viel an Nachholarbeit geleistet; denn den Wert von Design zu messen bringt mehr, als es zu subventionieren oder als reine Ausgabe − und nicht als Investition − darzustellen. Design wird dadurch als treibende Kraft für Erfolg definierbar, was wiederum in einem progressiven Szenario einer florierenden Designindustrie Niederschlag findet. Da sich Design als Innovationstool für die Entwicklung von Dienstleistungen, Verfahren und Produkten eignet, greift es auf allen Ebenen von Gesellschaft und Umwelt und beschränkt sich nicht, wie man bisher gemeint hat, rein auf die Wirtschaft und den Bereich der Produktinnovation.

Prof. Severin Filek, MA

Geschäftsführer designaustria

Wissenszentrum und Interessenvertretung

FH-Prof. Mag.art. Dr.phil. Günther Grall

Leiter von Bachelor- und Masterstudiengang „Design & Produktmanagement" an der Fachhochschule Salzburg, Leitung von Design-Research-Salzburg (DE RE SA), Vizerektor für Lehre der FH Salzburg.

Studium Industrial Design, Markt- & Meinungsforschung und Philosophie (Linz, Wien), Post Graduate Studies Product Design am Art Center College of Design (Pasadena, Los Angeles), jahrelang Design & Produktmanagement für Bene Büromöbel, selbstständiger Designer, Kunden u.a.: Banner Batterien, Cotrol, Fischer Ski, Rosensteiner, zahlreiche nationale und internationale Designauszeichnungen, Publikationen in Ausstellungskatalogen, Enzyklopädien und Fachmagazinen für Architektur und Design, Forschungsschwerpunkt: Designgeschichte – Formstrukturphasen.

VORWORT

FH-PROF. MAG.ART. DR.PHIL. GÜNTHER GRALL

Unbestritten ist Design ein wichtiger Treiber von Innovation. Durch die Betrachtung der Kundenbedürfnisse aus den unterschiedlichsten Perspektiven entstehen neue Lösungen in Form von nutzerorientierten Produkt- und/oder Servicekonzepten.

Die Aufgabe von Designmanagement ist es, diesen Designprozess und die Designstrategie des ganzen Unternehmens zu führen. Es ist wichtig, Designmanagement nicht nur auf reines Designcontrolling, Akquise oder Projektmanagement zu reduzieren. Designmanagement funktioniert am besten, wenn ein holistischer Anspruch daran geknüpft wird – mit dem Ziel, eine einheitliche und kohärente Identität von Unternehmen, Marke und Produkt sicherzustellen.

In unserer Ausbildung sehen wir Manager nicht als „Entscheider“ sondern als „Macher“. Unser Studiengang heißt „Design & Produktmanagement“ (dpm) und unsere StudentInnen erhalten neben einer profunden Gestaltungs- auch eine Marketingausbildung. Während in der Wirtschaft das Aufgabengebiet der Produktmanager oft nur an Zahlen, zu erreichenden Zielen und Umfragedaten hängt, sehen wir sie in Positionen, in denen sie als Leader für das ganze Unternehmen agieren können.

Designer sind Visionäre und daher ideal für die Weiterentwicklung von Produkt- und Unternehmensstrategie. Österreichs KMU stellen normalerweise keine Designer an, weil es einfach oft nicht genügend Arbeit für einen Vollzeit-Designer gibt. Für einen breiter agierenden Design- und/oder Produktmanager allerdings sieht die Lage hingegen positiver aus: Von Marketing, Marktforschung, Grafik, Range Management bis hin zur Produktentwicklung sind unsere Absolventen tätig und mit ihnen bleibt das Know-How im Unternehmen. Auch wissen wir, dass vor allem kleine Unternehmen überproportional von einem einheitlichen Unternehmensauftritt profitieren, da die Budgets der einzelnen Bereiche klarerweise schmaler ausfallen.

Designmanagement ist der Schlüsselfaktor in der Abstimmung von Unternehmen, Marke und Produkt. Designmanagement-Macher sind es gewöhnt, Unternehmensstrategien und Produktstrategien selbst zu erarbeiten, legen Hand an und setzen um, sei es im Produktdesign oder der Logogestaltung. Selbst die Schauraum-, Point of Sale- oder Office-Gestaltung ist ihnen nicht fremd. Denn: durch den breiten Fokus wird die Abstimmung aller Identitätsstifter eine leichtere.

Aber auch in der Weiterentwicklung des Berufsfeldes, der theoretischen Fundierung und der Vermittlung sind unsere Absolventen aktiv. Mein Stolz auf die 396 Alumnis ist ein großer, besonders auch auf die Autoren dieses Buches – alles Absolventen der ersten Stunde. Wird heute noch die Ausrichtung unseres Studiums als innovativ bezeichnet, so war sie vor über 10 Jahren revolutionär. Vielen Unternehmen musste man erst erklären, warum diese Ausbildungsbreite und strategische Ausrichtung Sinn macht.

Mittlerweile sind neue Abteilungen geschaffen, bestehende verbreitert und die steigende Nachfrage nach breit ausgebildeten Mitarbeitern fordert eine interdisziplinäre Ausrichtung der Designausbildungen. Das ist wohl die wahre Bestätigung für den dpm-Weg und zeigt die Weitsicht der vor 15 Jahren handelnden Personen des von der Möbelbranche geprägten Studiengangs-Entwicklungsteams.

Viel Spaß beim Entdecken der grundlegenden, interessanten und spannenden Aspekte des Designmanagement, wünscht Ihr

FH-Prof. Mag.art. Dr.phil. Günther Grall, Diplomdesigner, Leiter und Professor des Studiengangs Design & Produktmanagement, FH Salzburg GmbH

INHALT

AN- & AUFREGER ZU DESIGNMANAGEMENT

WAS PERSONEN ZU DIESEM THEMA DENKEN – STATEMENTS VON PERSÖNLICHKEITEN AUS WIRTSCHAFT UND DESIGN

EINLEITUNG ZU DESIGNMANAGEMENT

ZWISCHEN MARKEN- UND PRODUKTSYSTEMEN

THEMENBEREICHE

INHALTLICHE SCHWERPUNKTE DER KAPITEL

ERSTER ABSCHNITT: DESIGNMANAGEMENT-KOMPETENZ

1. AUSGANGSSITUATION

MARKETINGMANAGEMENT

2. STRATEGISCHES MARKETING

2.1 Konzeptioneller Ansatz des Marketings

2.1.1. Exkurs – Vom Verkäufer- zum Käufermarkt

2.1.2. Markt- und Kundenorientierung als Führungsphilosophie

2.1.3. Zusammenhang zwischen strategischen Zielen und Unternehmenserfolg

3. STRATEGISCHE WETTBEWERBSVORTEILE

3.1. Der Wettbewerbsvorteil

3.2. Wettbewerbsstrategien

3.2.1. Marktorientierter Ansatz (Market Orientation View – MOV)

3.2.2. Ressourcenbasierter Ansatz (Rescource-Based View – RBV)

3.3. Umwelt-Strategie-Struktur-Fit

3.4. Vergleich MOV und RBV

DESIGNMANAGEMENT

4. INTEGRIERTES DESIGNMANAGEMENT

4.1. Definition des Design-Begriffes

4.2. Exkurs – Design versus Kunst

5. AKTUELLE ÖKONOMISCHE AUFGABEN VON DESIGN

5.1. Wettbewerbspositionierung

5.2. Nutzenstiftende Erfolgsfaktoren

5.3. Kommunizierte Qualität

5.4. Schnittstelle zu Forschung und Entwicklung

5.5. Schnittstelle zur Marke

5.6. Schnittstelle zum Produktmanagement

6. INTEGRIERTES DESIGNMANAGEMENT ALS NEUE WISSENSCHAFT

6.1. Exkurs – Historischer Hintergrund des Designmanagements

6.2. Methodologie und Methoden des Designmanagements

6.3. Disziplinen des Designmanagements

7. KOORDINATIONSFÄHIGKEIT DURCH CORPORATE IDENTITY

7.1. Corporate Behaviour − Das Verhalten

7.2. Corporate Communication − Die Botschaft

7.3. Corporate Design − Die Visualität

7.3.1. Communication Design

7.3.2. Environment Design

7.3.3. Product Design

7.4. Corporate Image − Das Bild im Kopf

8. AUFBAU VON INTERNEN DESIGNFÄHIGKEITEN

8.1. Gliederung der Designmanagement-Funktionen

8.1.1. Operatives Designmanagement

8.1.2. Funktionelles Designmanagement

8.1.3. Strategisches Designmanagement

9. ZUGÄNGE IN DER LITERATUR

9.1. Tendenz in der Designmanagement-Literatur

9.2. Ableitbare Tendenz − Chronologie

10. KRITISCHE REFLEXION

KOMPETENZMANAGEMENT

11. STRATEGISCHE KERNKOMPETENZ

11.1. Allgemeine Definition der Kompetenz

11.2. Tendenzen bei Unternehmensstrategien

12. MANAGEMENT- UND FÜHRUNGSKOMPETENZ

12.1. Kernkompetenzen als Wettbewerbsvorteil

12.1.1. Schichtmodell der Kompetenzen

12.2. Kernkompetenzen in der Wertschöpfungskette

12.2.1. Basiskompetenz

12.2.2. Metakompetenz

12.3. Der Kernkompetenz-Management-Zyklus

13. KRITISCHE REFLEXION

DESIGNMANAGEMENT-KOMPETENZ

14. DESIGNMANAGEMENT ALS HOLISTISCHER KOMPETENZENANSATZ

14.1. Exkurs – Designauszeichnungen als Gütesiegel

14.2. Messung/Darstellung von Designleistung und -kompetenz in Unternehmen

15. ÖKONOMISCHES POTENTIAL VON DESIGNMANAGEMENT

15.1. Kreative Manager oder strategische Marketer?

15.2. Von der Kern- zur strategischen Geschäftsressource

15.2.1. Unterschiedliche Design-Beschaffungsformen

15.2.2. Designmanagement-Instanz

15.3. Definition der Designmanagement-Kompetenz

16. ABSCHLIESSENDE WORTE

LITERATURVERZEICHNIS

ZWEITER ABSCHNITT: MARKENDEHNUNG KOMPLEXER PRODUKTE

1. EINLEITUNG

ERFOLGSFAKTOR DESIGNPROZESS

2. MARKENDEHNUNG ALS CHANCE FÜR UNTERNEHMEN

2.1. Chancen einer Markenerweiterung

2.2. Risiken einer Markenerweiterung

3. WIRKSAME UMSETZUNG EINER MARKENERWEITERUNG

3.1. Konzeptionsebene

3.1.1. Relevante Imagedimension feststellen

3.1.2. Zahl der Bewertungsdimensionen reduzieren

3.1.3. Erhebungsinstrument anwenden

3.1.4. Durchschnittswerte bilden und auftragen

3.1.5. Streubreite des Images überprüfen

3.2. Markenerweiterung wirksam umsetzen

3.3. Realisationsebene einer Markenerweiterung komplexer Produkte

3.4. Der Markendehnungs-Designprozess

3.5. Aufschlüsselung des Markendehnung-Designprozesses

4. SPEZIALFALL CO-BRANDING

4.1. Chancen & Risiken des Co-Branding

4.2. Konzeptionsebene/Analyse für ein Co-Branding

4.3. Wahl des geeigneten Kooperationspartners

4.4. Umsetzung einer Markenkooperation

5. ABSCHLIESSENDE WORTE

LITERATURVERZEICHNIS

DRITTER ABSCHNITT: PRODUKTE SIND SYSTEME – DESIGNS SIND SZENARIEN

1. GESTALTUNG NACHVOLLZIEHBARER DESIGNPROZESSE

SYSTEMTHEORIE ALS TOOL FÜR DESIGNMANAGEMENT

2. SZENARIOS

2.1 Konzeptstudien

3. PRODUKTE SIND SYSTEME

3.1. Die Zusammenstellung des Systems

3.2. Globale Umwelt

3.3. Makroebene (Context)

3.4. Mikroebene (Content)

3.5. Elemente

3.6. Auswahl der Elemente

3.6.1. Direkte Einflussanalyse

3.6.2. Relevanzanalyse

3.6.3. Schlüsselfaktoren

3.7. Systemgrid/Designprozess

4. PRAKTISCHES BEISPIEL

5. NACHTRAG PROJEKTBERICHT

6. ABSCHLIESSENDE WORTE

LITERATURVERZEICHNIS

ABKÜRZUNGEN

AÖsterreichAbb.AbbildungAufl.Auflageca.circaCHSchweizbzgl.bezüglichbzw.beziehungsweiseDDeutschlandDE RE SADesign Research Salzburg (der Fachhochschule Salzburg GmbH)d.h.das heißtDMDesign ManagementdmiDesign Management Institute (Boston)dzt.derzeitetc.et ceteraF&EForschung und EntwicklungKMKompetenz ManagementKMUkleine und mittlere Unternehmenlt.lautMOVMarket Orientation View – marktorientierter Ansatzo.J.ohne Jahro.V.ohne VerfasserPMProdukt ManagementRBVRescource-Based View – ressourcenbasierender AnsatzSGFStrategisches GeschäftsfeldSVIDSchwedische Designstiftungu.a.unter anderem/und andereusw.und so weiteruva.und viele andereuvm.und viele mehrvgl.vergleichez.B.zum Beispielz.T.zum Teil

AN- & AUFREGER ZU DESIGNMANAGEMENT

WAS PERSONEN ZU DIESEM THEMA DENKEN – STATEMENTS VON PERSÖNLICHKEITEN AUS WIRTSCHAFT UND DESIGN

Um die Komplexität der Thematik und des Begriffes des Designmanagements darzustellen, haben sich die Autoren kurz vor Erscheinen dieses Buches erlaubt, Personen aus Wirtschaft und Design nachfolgende Fragen zu stellen, und sie gebeten ein persönliches Statement dazu abzugeben.

Was verstehen Sie unter „Designmanagement“?

(freie Interpretation erwünscht)

Wie verstehen Sie Design als Disziplin im wirtschaftlichen Kontext?

Wo kommt „Designmanagement" zur Anwendung?

Welche Aufgaben hat Ihrer Meinung nach „Designmanagement“?

Ihr Statement kann auch kritisch gegenüber der Thematik

„Designmanagement" stehen.

Gutes Design und dessen Funktion einer schlüssigen Kommunikation ist für Unternehmen in Zukunft nicht mehr nur „nice to have“, sondern unverzichtbar.

Denn das Übersetzen und Kuratieren von Information wird in Zeiten, in denen verstärkt Offenheit und Transparenz gefordert wird, zur Königsdisziplin. Design Management hat hier die Möglichkeit, künftig eine Schlüsselrolle zu spielen.

Mag. Christiane Varga,

Studienautorin Zukunftsinstituts Österreich GmbH

Vor dem Hintergrund zunehmender Globalisierung und steigendem ökonomischen Druck sind Unternehmen herausgefordert, immer wieder neue Konzepte zu entwickeln, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Design kann dazu beitragen, Innovation und Wertschöpfung für Unternehmen zu erhöhen. Erhebt man Design zum Prinzip und siedelt „Design Thinking“ auf Managementebene an, kann das für Unternehmen einen erheblichen Wettbewerbsvorteil bieten.

Mag. Michaela Gutmann,

Geschäftsführung Creativ Wirtschaft Austria (WKO)

Wir setzen verstärkt auf eine positive Aufladung unserer Marke mit den Themen „Kunst und Design“. Kreativ gestaltete Einzelstücke oder Designprodukte in Kleinserie sind deshalb essenzieller Bestandteil unserer Markenkommunikation.

Um den Markenkern zu stärken ist es wichtig, auch bei individuellen und lokalen Umsetzungen auf eine einheitliche Designsprache zu achten.

Dies lässt sich durch Design Management und eine strategische Vorgehensweise in sämtlichen Designtätigkeiten erfolgreich realisieren.

Mag. Friederike Findler,

Brand Manager Absolut Vodka / Pernod Ricard Austria GmbH

„Design Management“ bedeutet für uns eine strategische Produktentwicklung und Sortimentsgestaltung sowohl im Hinblick auf ästhetische als auch betriebswirtschaftliche Gesichtspunkte. Dahinter steht der Anspruch, Standards zu definieren, die unserer Kollektion höheren Wiedererkennungswert und bessere Langlebigkeit verleihen.

Wir pflegen bei der Entwicklung neuer Produkte die Kooperation mit Kreativen, Designern und Architekten, da sie den notwendigen externen Blick mitbringen, Ideen und Trends einbringen und den Produktentwicklungsprozess begleiten. Umso wichtiger ist es, dass es mit dem Design Management eine zentrale, interne Instanz gibt, die den roten Faden durch die Kollektion und das große Ganze im Auge behält und den Link zwischen Kreativen, Produktion, Lieferanten, Vertrieb, Geschäftsleitung und unseren Kunden darstellt.

Mag. Stefan Polzhofer,

Geschäftsführung Neue Wiener Werkstätten / KAPO Möbelwerkstätten GmbH

Branding, Marketing, Entwicklung, Vertrieb und Controlling – ein Vergleich zwischen den einzelnen Fachbereichen wirft immer wieder die zentrale Frage auf: Wer ist denn nun wirklich dazu berufen, den Führungsanspruch im unternehmerischen Handeln zu stellen? Design Management sieht solche Grabenkämpfe als produktiv an, wenn sie in Form heterogener Teamarbeit zur Gestaltung erfolgreicher Produkte und Dienstleistungen beitragen.

Für integrative Managementansätze ist Design mehr als oberflächliches Styling, Innovation mehr als isolierte Laborarbeit und Customer-Relationship-Management mehr als die Schaltung einer Facebook-Anzeige. Design Management leitet interdisziplinäre Gestaltungsprozesse gezielt und systematisch an, um eine lebendige Unternehmenskultur zu fördern, die sich wirkungsvoll in den Dienst der Zufriedenheit ihrer Kundschaften und UserInnen stellt.

Dr. Patrick Bartos,

Geschäftsführung Creative.Region Linz & Upper Austria

Design ist Schlüsselfaktor für wirtschaftlichen Erfolg. Demnach muss jedes Unternehmen Design betreiben. Begabte Designer sind in der Lage richtig zu arbeiten, sie sind effizient, sie erreichen die ihnen gesetzten Ziele. Designmanagement sorgt dafür, dass das richtige designt wird; es definiert diese Ziele. Designmanagement sichert also die Effektivität des Design-Engagements und garantiert Kohärenz. Durch Designmanagement gelingt es einer Organisation, dass jede Kommunikation bewusst stattfindet und somit ihre Strategie (für interne und externe Öffentlichkeit) klar erkennbar ist.

Rudolf Greger,

Geschäftsführung GP Designpartners GmbH

Gutes Design ist für mich frei, nicht interpretiert und vor allem treffsicher. Treffsicher, wenn es darum geht, dem Konsumenten einen spürbaren Mehrwert zu geben. Design geht für mich daher weit über den gestalterischen Aspekt hinaus. Design, das dem Konsumenten zuerst einreden muss, dass es gut ist, ist das Papier nicht wert. Nur wenn der Nutzer eines Produktes sich verstanden fühlt, ist Design gut. Wahrscheinlich ist es auch deswegen so schwierig in diesem Fach hervorragend zu sein, weil es darum geht, rein gedachte Fragestellungen, ja Sehnsüchte und Wünsche zu bedienen. Genau hier muss sich Kreativität, Naivität und Produktintelligenz vermischen können und sich im richtigen Verhältnis ausbalancieren. Um also zu vermeiden, dass Design in willkürlicher Interpretation endet, braucht es Kanalisierung und Struktur im Sinne von Design Management.

Richtiges Design Management erkennt man nicht unbedingt nur daran, dass etwas auffällt und anders ist, sondern vielmehr daran, dass sich der Nutzer des Produktes intuitiv damit wohlfühlt. Ein Produkt, das einfach funktioniert, sowohl optisch als auch funktional, wirft keine Fragen auf, das ist gutes Design Management.

DI Georg Himmelstoss,

Geschäftsführung DANA / Jeld-Wen Türen GmbH

In vielen Unternehmen ist Design eine wichtige strategische Komponente zur Erreichung der Unternehmensziele geworden. Damit aber die Gesamtstrategie eines Unternehmens erfolgreich sein kann, müssen Designstrategie und Markenstrategie konsequent aufeinander ausgerichtet werden. Das setzt eine gezielte Koordination aller designrelevanten Schnittstellen im Unternehmen und ggf. externer Partner voraus, um die zur Verfügung stehenden Ressourcen effizient zu nutzen. Diese Koordination durch einen iterativen Dialog sicherzustellen, ist Aufgabe des Designmanagements.

Voraussetzung für ein funktionierendes Designmanagement ist aber nicht nur ein fähiger Designmanager, sondern auch die richtige Positionierung innerhalb der Organisationstruktur des Unternehmens. Mit entsprechenden Kompetenzen ausgestattet steigert gutes Designmanagement die Produktqualität und die User Experience und trägt durch ein markenkongruentes Corporate Design wesentlich zum Gesamterfolg des Unternehmens bei.

FH-Prof. Dipl.-Des. Michael Lanz,

Leiter des Instituts Produkt & Transportation Design, FH JOANNEUM GmbH, Geschäftsführung designaffairs GmbH München

Designmanagement – das bedeutet für mich eine strukturierte Umsetzung einer Zielvorgabe von der Strategie bis zum finalen Ergebnis. Egal ob Topseller oder Image Driver. Es geht dabei zum einen um die Zusammenstellung einer schlüssigen Komposition, die sowohl in technische, wirtschaftliche, sowie ästhetische Aspekte vereint – zum anderen um das perfekte Zusammenspiel aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – nur weil manche Kunden Vintageartikel suchen, heißt das nicht, dass die Lösung nicht State-of-the-Art sein darf. Im Dialog zwischen Kunden und der Marke gibt es zahlreiche Schnittstellen – das zentrale Bindeglied dazwischen ist das finale Produkt, dessen Essenz letztendlich als USP wahrgenommen wird. Nicht jede Kaufentscheidung ist eine rein pragmatische. Gelungenes Design zeichnet sich durch eine fein abgestimmte Choreographie aus emotionalen Besonderheiten und rationalen Benefits aus. Werden Erwartungen erfüllt und können diese sogar übertroffen werden, so hat sich der Designmanager erfolgreich mit dem Markt, der Marke, und der Vermarktung auseinandergesetzt – und konnte somit einen wesentlichen Beitrag leisten, den Kunden und die Marke langfristig in Beziehung zu setzen.

Nicht immer ist Designmanagement leicht messbar – aber es ist sehr schnell spürbar, wenn es nicht rund läuft.

Mag. (FH) Ronny Sandmayr,

Lektor am Studiengang Design- & Produktmanagement, FH Salzburg GmbH,

Managing Partner UDP UnitedDesignPartners KG

Designmanagement versteht sich als die systematische Herangehensweise zur Weiterentwicklung neuer und bestehender Produkte.

Grundsätzlich ist das Designmanagment bestrebt, bestehende Güter zu optimieren, um unter anderem das Produkt neu zu definieren und damit dessen Lebenszyklus zu verlängern.

Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Karsten Kuck, MBA & Eng.,

Project Execution Coldboxes / Linde AG Engineering Division

Ich habe den Verdacht, dass wir Marken und Unternehmen grundsätzlich nach ganz ähnlichen Kriterien einordnen, wie wir es mit Menschen tun. Mir zumindest geht es so. Und Vertrauen beginne ich dann zu entwickeln, wenn die Worte und Taten einer Person zusammenpassen, sich ihre Haltung zum Beispiel auch in ihrem Lebensstil widerspiegelt. In diesem Punkt hat es der Handwerker von nebenan in unserer globalisierten Welt noch einfacher, als der internationale Konzern. Wenn er einfach seiner persönlichen Linie folgt – und das zu mir passt – ist alles in Ordnung, ich vertraue ihm und empfehle ihn sogar weiter.

Dass jedoch alle „Persönlichkeitsaspekte“ einer Marke zusammenpassen, dafür müssen sich viele Akteure ganz genau einig und gut organisiert sein. Dass Corporate Identity und Product Design zusammen gehen sollten, hat sich herumgesprochen, doch die Kontaktpunkte zum Konsumenten sind, vernetzt wie wir sind, heute mannigfaltiger denn je und die Forderung nach Transparenz so klar wie Kloßbrühe. Was also tun, damit die Erscheinung, ergo die Gestalt, ergo die Gestaltung, ergo das Design auf allen Ebenen schlüssig ist? Vielleicht weiß es dieses Buch.

Was tue ich als Professor, damit der Schein das Strahlen des Seins sein kann, statt hinters Licht zu führen? Ich ermutige angehende Designer zu einer eigenen Haltung, zum materialauthentischen Entwerfen und zur nachhaltigen und kontextrelevanten Gestaltung.

Prof. Jacob Strobel,

Studiengangsleiter und Professor für Holzgestaltung, Angewandte Kunst Schneeberg, zuvor Head of Design TEAM 7 Natürlich Wohnen GmbH

Designmanagement – ein Begriff im Wandel. In den 1960er Jahren entwickelte sich parallel zur Design Methods Movement das Designmanagement (Farr, 1966), das sich mit Verfahren und Methoden der industriellen Produktentwicklung beschäftigte. Mit der Postmoderne – also seit den 1980er Jahren – veränderte sich auch die thematische Ausrichtung von Design insgesamt, das neue Motto lautet: „From function to meaning“ (B.E. Bürdek, 2008). Und auch auf der Ebene des Managements veränderte sich die Orientierung: das Bedeutungs-Management (Gerdum Enders u.a., 2005) ergänzte das Prozess- und Koordinations-Management ab.

In den Vordergrund von Theorie und Praxis im Design rückten Themen wie die Produktsprache, die Product Semantics oder gar Designsprachen; insbesondere die Automobilindustrie ist dabei heute stark involviert, eine prägnante Designsprache führt zu Marktvorteilen. Das wohl bekannteste Beispiel im Bereich digitaler Produkte dafür ist die Firma Apple – das von Hartmut Esslinger initiierte „snow white“ wurde zur Legende.

Somit ist es auch an der Zeit, den Begriff des Designmanagements inhaltlich neu zu bestimmen. Aus der Sicht des Designs geht es heute weniger darum, Dinge zu erfinden als vielmehr Innovationen zu visualisieren. Rainer Funke (2010) bezeichnet das Design als Sinngebung, somit könnte man auch von „Sinngebungs-Management“ sprechen – leider kein geschmeidiger Begriff – aber eine recht treffende Beschreibung dafür, worum es eigentlich geht: Design kann die Zuweisung von Bedeutungen befördern, wie die Rezipienten diese dann interpretieren ist ein anderes Thema ...

Prof. Dr. phil. Bernhard E. Bürdek,

Autor und Vortragender zu Designtheorie und -geschichte, lehrte bis 2013 an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main

„Design management is about the management of design.“ (Best, 2004)

„Design management is about the successful management of the people, projects, processes and procedures behind the design of our every day products, services, environments and experiences. Equally, design management is about the management of the relationships between different disciplines (such as design, management, marketing and finance) and different roles (such as clients, designers, project teams and stakeholders).“ (Best, 2010)

2015 is a time of great change, and design management may well need a considered redefinition so as to be in tune with the times in which we live. One of the shifts happening in several countries is the drift away from ‘old’ management (the organization, coordination, command and control of activities and people) and towards ‘new’ management (self-organizing systems and reliance on agility, communication, collaboration and co-creation). What would a self-organizing, design-led entity look and feel like, and how could you manage design to maximize value creation?

People are naturally creative, if they are allowed to be, and within self-organizing systems, we are all creators, designers and makers of value. If design is about putting people at the center of experiences and decision-making processes, then the opportunity for design (to conceive, invent, plan and build) management (to organize and coordinate) is to conceive and organize in new ways so as to empower more people to become creators, designers and makers of value. Whether we act as individuals, employees, citizens, or members of humanity, or operate within a ‘system’ called an organization, a locality or a global community called planet earth, we could say that: