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Dieses Buch (voll überarbeitete Version) behandelt unter Anderem die geplanten Energiewende Deutschlands. Dazu wird zunächst eine Einführung in andere Bereichen gegeben, um dem Leser eine Möglichkeit zu geben, Dinge grundsätzlich zu bewerten. Es wird dargelegt, dass die meisten Dinge nicht funktionieren können. Dazu werden "Ausflüge" in die Bereiche Naturgesetze, Wirkungsgrad, Energie, Leistung, Wasserstoff, Statistik und statistische Manipulation gemacht. Mit kleinen Multiplikationen werden die Konzepte bewertet und Visionäre ad Absurdum geführt. Nahezu alles wird anhand von Beispielen dargelegt, um es nachvollziehbar zu machen. Alles wird in den Zusammenhang von Journalismus, Politik, Bildung, ökologischem Ablasshandel, etc. gesetzt. Das Buch stellt dar, dass die Deutsche Energiepolitik ein Teil eines rapide erodierenden demokratischen Systems ist, das zum Zwecke des Machterhalts und nicht zum Wohl des Bürgers entscheidet. Vornehmlich wird das gute Gewissen einer selbsternannten intellektuellen Elite befriedigt, die in vielen Fällen narzisstische Züge an den Tag legt, indem sie sich selbst erhöht und Andere erniedrigt. Weiterhin findet eine systematische Analyse von Pressemitteilungen statt, die ebendiese Themen bearbeiten, um den Leser grundsätzlich zu sensibilisieren. An diesen wird exemplarisch dargestellt, welche extremen Ausmaße Manipulation bspw. durch Framing angenommen hat. Anhand der vorangegangenen Beispiele werden Anti-Fake-News-Portale, in denen Journalisten ohne naturwissenschaftliches Hintergrundwissen berichten, im Bereich "Technik" auf ihren Realitätssinn beleuchtet. Damit kann dargestellt werden, dass es in heutigen Debatten nicht mehr um die Sache geht, sondern nur noch um das Gewinnen der Diskussion mit ALLEN Mitteln, also um einen antidemokratischen Vorgang. Dies wird anhand von echten Verschwörungstheorien gezeigt, da bei diesen exakt dieselben Methoden benutzt werden wie in der aktuellen Diskussions(un)kultur.
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Seitenzahl: 461
Veröffentlichungsjahr: 2021
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Hermann Rochholz
Deutschlands freier Fall
Zwischen infantilerRealitätsverdrängung und Ignoranz
epubli
2. Auflage 01/2021 (1. Auflage nicht als ebook)
Texte und Einband:
© Dr.-Ing. Hermann Rochholz
Schöne Aussicht 8
35630 Ehringshausen
Freier_fall_epubversion_202101_V42
Textsatz: LibreOffice Writer
Diagramme: LibreOffice Calc
Einband: LibreOffice Draw
epub-Konverter: Calibre
Auch, wenn alle einer Meinung sind, können alle Unrecht haben.
Bertrand Russell
Philanthropen verlieren jedes Gefühl für Menschlichkeit.
Das ist ihr hervorstechender Charakterzug.
Oscar Wilde
Alles ist doch bestens, oder?
Alles wird zu Bio umgestellt. Man will gesund und lange leben. Deshalb werden alle Gifte von den Äckern verbannt. Es geht auch irgendwie ohne. Die Äcker werden „renaturiert“, indem dortwiederWälder wachsen. Zusätzlich pflanzt man Mais an, um Biodiesel herzustellen. Irgendwoher werden die Nahrungsmittel schon kommen.
Das Klimaproblem und den Umweltschutz bekommt man leicht in den Griff, indem man Windkraftanlagen aufstellt, die Fotovoltaik erweitert und Kohle- und Atomkraftwerke abstellt. Gleichzeitig protestiert mangegen Windkraftanlagen, Überlandleitungen und gegen neue Speicherkraftwerke, um die Umwelt zu erhalten. Mit Strom werden demnächst die Akkus von Elektroautos geladen, Wasserstoff hergestellt oder noch besser: „Liquid Fuels“ – das hätte man schon lange machen müssen. Alles kein Problem!
Das Plastik in den Meeren bekommt manin den Griff, indem man Strohhalme verbietet und viiiele „Promis“ sich im Fernsehen gegen Plastikmüll stark machen. Den bösen Chinesen liefert man unserenPlastikmüll frei Haus, um ihnen Umweltschutz zu erklären. Toll!
Innovatoren wie Elon Musk versprechen eine wunderbare Zukunft: Marsflug, Hyperloop und Elektroautos werden uns revolutionieren. Das braucht jeder! Künstliche Intelligenz wirddazu beitragen. Irgendwie. Lufttaxis werden von Visionären als Transportmittel der Zukunft gehandelt. Denn in 5 Jahren fliegt ganz sicher jeder damit durch die Gegend. Damit retten wir die Welt!
Naja: Ein paar kleine Probleme haben wir: Die Bahn hat Pünktlichkeitsprobleme mit dem ICE, der Berliner Flughafen wird nicht so richtig fertig, Stuttgart 21, das Hamburger Opernhaus und die Gorch Fock sind über 10-mal so teuer, wie veranschlagt, das G36 schießt ums Eck, wenn man es als Maschinengewehr benutzt, Munition hat Deutschland für maximal eine Woche unddie Autoindustrie betrügt bei den Abgaswerten von 2003 bis 2017. Bei öffentlichen Gebäuden kosten Ersatzscheiben 10000 €,die Sanierung von Schwimmbädern des Bundes dauert mit 8 Jahren etwas lang und große Zeitungshäuser verkaufen Geschichten, die komplett erfunden sind, als Fakt.
Aber auch das kriegt man ganz leicht in den Griff. Die EU macht einfach ein Gesetz, dass Kfz fast 40 % weniger CO2 erzeugen -gelöst!Claas Relotius wurde herausgeworfen; nun berichtet der Spiegel wieder korrekt. Volkswagen ist ab heute ehrlich, wenn sie sagen, dass sie nur noch Elektroautos bauen wollen.Die Geschäftsführer der Berliner Flughafen GmbH sagen ab heute die Wahrheit, wenn sie versichern, dass der Flughafen „Ende des Jahres“ eröffnet wird. Alle Probleme gelöst! Super, oder?
Die Arbeitslosenquote ist so niedrig wie nie zuvor und das istimmer genau vor jeder Wahl so. Klasse!
Dies schreibt die „Qualitäts-“Presse. Diese wiederum hat ja einen „Faktenfinder“, der garantiertnicht falsch berichtet, denn er heißt „Faktenfinder“.Und Journalisten, die Fakten finden, können aufgrund ihrer hervorragenden technisch-mathematischen Ausbildung leicht bewerten, was Fakt oder Unsinn ist. Nieder mit den Fake News!
Wir lassen alle Gifte weg und alles ist gelöst! Die Bauern wollten über Jahrhunderte nur die chemische Industrie unterstützen und außerdem die Bevölkerung und natürlich sich selbst vergiften. Deppen!
Man bekommt das Gefühl, dass in Deutschland mittlerweile jeder mit Nachname Langstrumpf, Baerbock oder Habeck heißt. Frau Langstrumpf istnatürlich Schwedin, die dort als Pippilotta Långstrump eine besondere Vorbildfunktion für Jugendliche hat.
Und noch nie kam jemand auf die Idee, Verkehrsmittel in einem Vakuum fahren zu lassen. Elon Musk ist sicher der AllerAller-Erste. Und in Australien hat es früher auch nie gebrannt: Denn schon vor 1000 Jahren hatten Aborigines eine Armee von freiwilligen Feuerwehrleuten, die mit Feuerpatsche und wassergefüllten Blasen sofort vor Ort waren. Oder eine Alien-Feuerlöschbrigade. Da bin ich mir nicht sicher.
Dies ist die Überarbeitung des Buches „Im freien Fall – im postfaktischen Zeitalter“. Es wurde aktualisiert und Kapitel besser strukturiert. Die Einleitung ist gekürzt, Bilder wurden hinzugefügt und u. A. die Kapitel „Rezo“, „Framing“, „Manipulationsmethoden“, „Faktenfinder“ und „Presse“ hinzugefügt, Berechnungen in den Anhang ausgelagert, was mit {} gekennzeichnet ist.Beispiele einerjournalistischen Berichterstattung werden exemplarisch an einemMagazin gezeigt, das Märchen als Fakten verkaufte.
Ich danke hiermit den Personen, die mir Material lieferten und die mich konstruktiv kritisierten. Ich danke auch meinen Internet-Diskussionspartnern, die mir die Augen öffneten: Manche „Ideen“lagen weit jenseits meines Vorstellungsvermögens…
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Die Bewertung der Systeme
Die Vorstellungskraft
Physik, Technik und Mathematik
Der Wirkungsgrad
Normen und Richtlinien
Technische „Spielverderber“
Der Perfektions-Wahn
Die „gute alte Zeit“
Die schlimme neue Zeit
Wahn-Ursachen
Religionen der modernen Welt
Der Plastikmüll
Unser Luxus-Problem: Ernährung und Gift
Argumente…
Energie und die Versorgung
Systeme
Einheit der Energie
Der Energiebedarf
Deutschlands Energie
Kraftwerksarten
Die Lastspitzen des Stromnetzes
Fossile Energie – offene Fragen
Die Bevölkerungsdichte
Mobilität
Positionen des Professor Quaschning
Wissenschaft und Glaube
Verschwörungstheorien und ihre Parallelen
Technik und Psychologie der Verschwörung
Glauben oder Wissen
Gläubige im Wahn
Kompromisse
Der ganz normale Wahnsinn
Elon Musk
Elektrische Lufttaxis
Japanische Züge
„Kohlendioxid-Ventilatoren“
Rezos „Beweise“
Die grüne Kontraproduktivität
Atomkraftwerke
Waschbär, Wolf, Biber und andere invasive Arten
Die sterbenden Bienen
Unkrautvernichtung mittels Heißdampf
Getreide, Mais und Bio-Kartoffeln
„Renaturierung“
Die Buschfeuer in Australien
Ursachen
Kant lässt grüßen
Der Selbstbetrug
Der moderne Ablasshandel
Die antilogische Psyche
Die Erschaffung der persönlichen Wahrheit
Affektheuristik
Selbstgewählte, allgemeingültige Maßstäbe
„Die Normalen“
Asien
Europa
Volks-Wagen
Geplante oder ungeplante Obsoleszenz
Deutsche Presse-„Strategien“
Manipulationsinstrumente einer Demokratie
Die Pseudolösungen
Die „Sargnägel“
Soft Skills sind keine Hard Skills
Insider deutscher Politik
Erziehung, Ausbildung, Bildung
Bildung
Die bildungs-suizidale Gesellschaft
Wie kommt man auf diese Ideen?
Fehlende Frustrationstoleranz
Resultate dieser Politik
Angst-Erziehung der Bevölkerung
Demokratie
Die Fehler-Unkultur
Die politisch opportune Lüge
Anbetungswürdige Betrüger?
Intelligenz und Beruf
Schubladenargumentationen
Die Welt der Politiker
Die Welt der Journalisten
Zusammenfassung
Berechnungen
Glossar
Zitate
Literatur
Wie kann man eine Weltuntergangsstimmung verbreiten, wo alles prima läuft und die Quartalszahlen der Bundesregierung regelmäßig einen Überschuss versprechen? Schon die DDR hat nur positive Dinge über ihren Staat verbreitet. Umgekehrt erfuhr man im Westen der Republik hauptsächlich das, was im Osten schieflief. Weswegen soll das heutzutage anders sein? Die meisten Fakten sindfrei zugänglich. Allerdings muss man sie interpretieren und in Zusammenhang bringen. Es ist nicht notwendig, viel Neues erzählen. Es war beispielsweise bekannt, dass alleine die Autoindustrie 2019 in Summe mindestens 50.000 Arbeiter in Deutschland entlassen wollte. „Sozialverträglich“ hieß es dann, damit es sich positiv anhört. Aber die Arbeitsplätze sind weg. „Volkswirtschaftserträglich“ ist es nicht. Die Volkswirtschaft muss nämlich das Sozialsystem tragen, das die Arbeitslosen bezahlt. Man muss Informationen kennen, interpretieren, verknüpfen und evtl. vergleichen. Erst dann kann man sie bewerten.
Hellseher bin ich nicht – auch kein Zukunftsforscher. Wenn zwischendurch unter dem Yellowstone-Nationalpark in Kalifornien der Riesenvulkan ausbricht, werden die Vorhersagen, die in diesem Buch gemacht werden, falsch sein. Das ist aber unwahrscheinlich.
Manche Leute meinen zu wissen, wie die Welt in 100 Jahren aussehen wird. Hier schwankt man zwischen Utopie und Dystopie. Zur Zeit, als ich aufwuchs, war eine Utopie das Buch „Die Grundlagen des 21. Jahrhunderts“, der Autor hieß Gustav Schenk. Er extrapolierte die Technik bzw. Physik auf das jetzige Jahrhundert. Der Zugang war ein technisch-physikalischer. Für ihn als Naturwissenschaftler war klar: Die Entwicklung folgt logischen Gesichtspunkten. Was sie damals auch tat.
Vor 40 Jahren gab es noch große Hungersnöte; in den Medien gingen die „Biafra-Kinder“ um die Welt. Das wurde in der Dystopie „Soylent Green“ aufgegriffen, ein Kunstname aus Soja und Linsen – grün eingefärbt. Das war es nicht, sondern Menschenfleisch, wie sich herausstellte. Die Ernährung wird übrigens kein Problem darstellen, da eine kontinuierliche Ertragssteigerung und -sicherung der Nahrungsmittel über die Entwicklung hochspezifischer Hilfsmittel erreicht werden konnte. Das stellt man allerdings in Europa gerade wieder ab.
Der Titel des Buches lautet „Deutschlandsfreier Fall“. Wenn man vom 30. Stockwerk eines Hochhauses springt, passiert während des Fallens nichts, denn man ist in Schwerelosigkeit. Problematisch wird es beim Aufschlag. Als ich 2013 (2011 war geplant) die Eröffnung des Berliner Flughafens auf 2022/23 voraussagte, erntete ich nur Kopfschütteln. Leider lag ich ziemlich richtig. Wenn 2012 nur 4 % der Mängel abgestellt werden konnten, ist es unrealistisch, die restlichen 96 % 2013 zu schaffen. Mathematik ist reell und hat mit „Pessimismus“ nichts zu tun.
„Die Welt“ titelte Mitte Mai 2019 „Warum die deutschen Untergangspropheten im Unrecht sind“ folgendes „Woher kommt diese Angstlust in Deutschland?“. Der erste Satz des Beitrages ist: „Die Arbeitslosenquote ist so niedrig wie nie...“. Dies ist aber so nicht korrekt: Deutschland hat mehr als die Hälfte der Arbeitslosen in einem Gesetz umbenannt: Alle, die älter als 58 Jahre sind und ein Jahr lang kein Arbeitsangebot mehr bekamen, heißen „Unterbeschäftigte“. Weswegen wurde ein solches Gesetz verabschiedet und weswegen leitet einArtikel mit einer solchen Information ein? Genau dies zeigt, dass es bergab geht, denn normalerweise sind solche Zahlentricksereien nicht notwendig. In einem gesonderten Kapitel werde ich genau diese Statistik detailliert „aufdröseln“, denn sie zeigt, mit welcher Sorgfalt manipuliert wird. Das scheint Deutschland übrigens am Besten zu beherrschen. Denn auch andere Statistiken zeigen, dass eminent viel Aufwand getrieben wurde, um Zahlen so darzustellen, wie man mit ihnen die optimal-manipulative Wirkung erreicht.
Obige Berichten, die die aktuelle Politik mit „verbogenen Zahlen“ schönreden, wurden kurz vor der Europawahl veröffentlicht. Danach kräht kein Hahn. Im Gegensatz dazu lösen platte Parolen und Pseudobelege in Youtube-Videos („Rezo“)[64] fast eine Regierungskrise aus.
Wenn man Firmeninsolvenzen vorhersagt („Kassandra-Syndrom“) und dies mit Fakten belegt (Millionenverluste verbunden mit technischer Inkompetenz), wird man nicht erst genommen. Ein Freund prophezeite eine andere Firmeninsolvenz mit dem Satz: „Der jettet nur noch mit dem Flugzeug in der Weltgeschichte herum – das kann nicht mehr lange gut gehen“. Der Firmeninhaber erklärtespäter, „er hätte den falschen Leuten vertraut“. Das hätte ich ihm vorher sagen können – sie kannte ich zum Teil persönlich: Manager, die hohle Luft bliesen.
Deshalb kann man die Zukunftrelativ sicher vorhersehen, wenn man sie neutral, kritisch undvorurteilslos zum gegenwärtigen Zeitpunkt betrachtet.Der Realitätssinn der involvierten Personen ändert sich nicht. Daraus kann man schließen, wiees weitergeht. Jetzt fängt dieser Firmeninhaberübrigens noch einmal an und vertraut blind Chinesen. Menschen ändern sich nicht und man kann ihnen offensichtlich nicht helfen.
Bei der Vorhersage einer Firmeninsolvenz einer anderen Firma lag ich falsch (Sie trat 10 Jahre später ein). Sie hatte Millionenbeträge im dreistellige Bereich „versenkt“. Das rächt sich, wenn die Firma nicht „Volkswagen“ heißt. Eine Insolvenz von VW könnte nämlich das Bundesland Niedersachsen in finanzielle Schwierigkeiten bringen, das Aktienpakete hält. Das ist ein ähnliches Risiko wie bei den Banken: Wenn es dieser Firma einmal richtig schlecht ginge, müssten Steuergelder nachgeschossen werden. Wie groß dieses Risiko ist – müsste man abwägen. Bis Dato geht man davon aus, dass so etwas nicht passiert. Was bei den Banken identisch war.
Das „stupid german money“ macht die internationale Runde. Deutschen kann man jeden Schrott verkaufen. Denn wenn der Sachverstand fehlt, muss man sich auf Andere verlassen. Deshalb wird Deutschland auch immer mehr zum Beraterstaat [33]. Dumm ist an der Situation, dass sichBerater verkaufen müssen und in den meisten Fällen (Beratungs)-Ergebnisse liefern, die einAuftraggeber genau so hören will.
Der „Fall“ schreitet folgendermaßen voran: Europa und Asien tauschen die Plätze. Die Asiaten werden den Europäern vorschreiben, was zu tun ist. Das tun sie schon heute, was jeder bemerkt, aber noch niemand realisiert hat. Deshalb werden auch die asiatischen und europäischen Systeme analysiert. China wird übrigens das zweite Land sein, bei dem Menschen auf dem Mond stehen. Auf der Mondrückseite sind sie bereits mit Robotern gelandet. Das ist ein Novum, denn zur Datenübertragung benötigt man einen Satelliten, der um den Mond kreist.
Fasst man die Erkenntnisse zusammen, erkennt man, dass das System instabil geworden ist. Die lokalen Systeme sind jedoch stabil, sodass der Tausch zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr aufzuhalten ist.
Bei den Fakten greift die deutsche postfaktische und weltfremde Anschauung und die Politik in Verbindung mit der Industrie zum Zwecke des Machterhaltes Hand in Hand. Die Presse lenkt mit pseudokompetenter Berichterstattung den Fokus auf die falschen Dinge. Dies ist offensichtlich die übliche berufliche Verfahrensweise und ein Ausdruck der „Political Correctness“ bzw. „Moral“.
Die Presse muss sich verkaufen, und Probleme verkaufen sich nicht. Dieses Wort darf man sowieso nicht mehr benutzen; es ist ein „No-Go“. Pressestrategie ist es, eine goldene Zukunft vorherzusagen und gleichzeitig empört über die „Idioten“ zu berichten, die dieser goldenen Zukunft entgegenstehen. Damit können sich die Leser „gebildet“ fühlen.
Es folgt eine kurze Analyse der Bildungssysteme. Denn auf qualifizierter Bildung baut der Wohlstand einer Industriegesellschaft auf. Dies scheint noch niemand richtig verstanden zu haben. Obwohl man insbesondere an China erkennt, dass sich deren Wohlstand und die Versorgung mit Nahrungsmittelntrotz des rasanten Bevölkerungsanstieges deutlich durch Bildung verbessert hat. Parallel dazu die Bezüge zu unserem politischen System, der parlamentarischen Demokratie, einer offenen, neutral informierten Gesellschaft und wie Denker unserer Zeit annehmen, dass dies auf Dauer funktionieren würde.
Zu keinem Zeitpunkt in der Geschichte wie in heutigen Tagen häufen sich die Herausforderungen, die sich aus dem technischen und wissenschaftlichen Fortschritt und der damit verbundenen Globalisierung resultieren.
Die Themen sind vielfältig: Es ist die Bildung (dieser Mangel ist ursächlich), die deutschen Umwelt-Vorstellungen (diese werden über die Energiepolitik und die Ernährung Deutschland in größte Schwierigkeiten bringen), das liberale Gutmenschentum (dies spaltet über die Migrationsfrage derzeit die Gesellschaft über den Glaube an die Überlegenheit der eigenen ethischen Ansichten undWirtschaftskraft). Es greift alles ineinander (ein System) und es ist ein Circulus Vitiosus, ein sich selbst verstärkender, eskalierender Effekt.
Die Themen sind unterschiedlich komplex und so wird mit einem relativ einfachen Thema begonnen, das die Denkweisen und paradoxen Auswirkungen zeigt. Der Deutsche lässt sich gerne jahrelang mit ökologischen Diskussion beschäftigen. Im alten Rom gab es Brot und Spiele, mit dem man die Bevölkerung bei Laune hielt. DerDeutsche ist mit Diskussionen über Dosenpfand, Glyphosat, Bienen, Spritzgifte, Acrylamid und Stickoxiden anspruchsvoller. Trickreich wird es, wenn Windkraftanlagen zuerst als „Retter des Systems“ angepriesen werden, dann aberals Gefahr für Vögel, Fledermäuse und zuletzt Insekten thematisiert werden. Jahrelange Diskussionen sind die Folge. Die perfekte Beschäftigungstherapie.
Auch wenn man in der Schulzeit mit Freude den naturwissenschaftlichen Unterricht so früh wie möglich „abgegeben hat“ will man mitreden und den Unmut über die „Böse Deutsche Industrie“ kundtun. Einige davon sind zwar böse, ohne Frage, aber erfreut über Argumente auf diesem Niveau: Sie kann man leicht „aushebeln“. So erweisen Umweltschützer echten Umweltsündern einen Bärendienst. Nebeneffekt ist, dass es sich bspw. für Bauern nicht mehr lohnt, umweltschützend zu arbeiten: Sie werden sowieso pauschal an den medialen Pranger gestellt.
Die Logik großer Teile der Bevölkerung erscheintbedenklich: Man besticht den Betriebsrat über Damen des Rotlichtmilieus, verkauft Spar-Autos mit Magnesiumheckklappe und Blei an der Hinterachse, betrügt gewerbsmäßig ganze Staaten, lässt bei Serien falsch konstruierter kleiner Motoren, die im Winter kaputtgingen, die komplette deutsche (und nur die deutsche) Kundschaft im Regen stehen und fährt ein volles Jahrzehnt einen Irrweg bei der Dieselmotorentechnologie. Danach bekennt man sich zu 100 % zur Elektromobilität und – schwupps – schon sind es wieder „die Guten“ bzw. die, die alles richtig machen. Dasdann, wenn Kfz mit einer elektrischen Leistung von 350 kW geladen werden sollen. Das „schaffen“ selbst die Amerikaner nicht.
Das gibt Deutschland im Ausland der Lächerlichkeit preis. „Baizuo“ („bei-tswaw“) ist der chinesische Spottbegriff für diesen weißen Menschen, der sich in seiner naiven Arroganz moralisch überlegen fühlt.
Hinweise in eigener Sache:
Das Buch behandelt primär nicht das Klima und den Klimawandel. Bei diesem ist sicher, dass der Mensch zumindest beim Verlauf seine Finger im Spiel hat, da er so schnell voranschreitet. Oft wird aber durch die Existenz des Klimawandels nachgewiesen, dass die Energiewende funktionieren wird. Eine Kausalität, also dass die Energiewende funktioniert, nur weil der Klimawandel existiert, ist abernicht gegeben. Scheinbar geht man naiver Weise davon aus, dass es grundsätzlich für jedes Problem eine Lösung gibt. Das ist gesichert falsch.Zudem kostet Umweltschutz primär Geld und muss mit viel technischem Wissen vorangetrieben werden. „Patentlösungen“ gibt es dies hier keine. In diesem Buch wird man somit naturwissenschaftlich bewertbare Themen finden.
Vermutlich stehen in diesem Buch auch (einige wenige)falsche Fakten. Wenn der Autor wüsste, wo sie sind, würde er sie vermeiden. Dies ist aber kein Beleg dafür, dass in diesem Buch nur Unsinn steht. Wenn man so argumentiere würde, wie es heutzutage gang und gäbe ist, wäre Kant als Philosoph heutzutage verschwunden: Er hatte die Idee, durch das Abdunkeln seines Zimmers Ungeziefer fernzuhalten, das früher in jeder Ritze herumschwirrte. Niemand kämeauf die Idee, Kant wegen einer einzigen Fehlbeurteilung zu verurteilen. Zumal er den Kategorischen Imperativ schuf, nach dem wir handeln (vgl. Ref. 123) (möchten).
Wenn beispielsweise von „den Journalisten“ gesprochen wird, meint der Autor den überwiegenden Anteil bzw. den Durchschnitt dieser. Es existieren auch vernünftige. Welche es sind, kann der Leser bewerten, wenn er dieses Buch gelesen hat. Die Welt ist nicht so einfach, wie sie gerne dargestellt wird. Deshalb zunächst einige Kapitel über Strategien, wie man die uns umgebenden Systeme bewerten kann.
Wie kann man auf dieIdee kommen, dieses Buch zu schreiben? Es wird sich wahrscheinlichnicht gut verkaufen, denn Menschen lieben positive Nachrichten. Der Volksmund sagt dazu: „Der Überbringer der schlechten Nachricht wird erschossen!“. „Irgendwie“ muss der Autor die Systeme, die ihn umgeben, bewerten können und sich gleichzeitig sicher sein, dass es stimmt, was er behauptet. Das ist doch auch Arroganz, oder?
Fakten werden hier anhand von Naturgesetzen bewertet. Wenn man versucht, gegen siezu verstoßen, geht es schief. Es ist somit nicht arrogant, sondern pragmatisch. Naturgesetze scheren sich nämlich nicht um Politik, sie sind für alle Gesellschaftsformen gleich, sowohl für Demokratien als auch für Diktaturen. VieleGesetze, Regeln und Richtlinien sind übrigens aufdiesen Naturgesetzen aufgebaut.
Am Beispiel der Elektroroller,die mittlerweile für den Straßenverkehr zugelassen sind, möchte ich darstellen, auf welche Weise man Systeme bewerten kann: Zuallererst schaut man sie sich sorgfältig an. Bei einem Roller ist der Schwerpunkt hoch und der Radstand kurz. Weiterhin sollte man Systeme übertragen können: Vom Fahrrad weiß man, dass man beim Ziehen der Vorderbremse, die am wirkungsvollsten ist,einen Überschlag macht. Hier spielen Geometrie und Physik die wichtige Rolle. Eine konkrete Bewertung ist dann möglich, wenn man Dinge berechnet, um sie vergleichbar zu machen: Dies ist die „Verzögerung“ von 3,9 m/s2. Ein Fahrrad bremst mit 6 – 7 m/s2nahezu doppelt so gut. Schlussfolgerung ist also, dass die Rollernicht ins aktuelle Verkehrsgeschehen passen.
Es nutzt also wenig, dass diese Roller als „innovativ“ gelten und man mit ihnen die Welt retten will. Sie wurden für den Verkehr zugelassen, obwohl sie schlechter als andere Verkehrsmittel bremsenund somit nicht dem Stand der Technik entsprechen. Roller mit Motor gab es übrigens schon vor 100 Jahren. Das ist aber ist kein Argument: Damals waren die Bremsen aller Verkehrsmittel gegenüberheutigen Standards miserabel. Fahrräder hatten „Stempelbremsen“, heutzutage haben sie Scheibenbremsen, die teilweise so gut wie bei einem Motorrad sind.
Für die Bewertung von Systemen (Dies machen wir dauernd: Ist das gut? Ist das schlecht?) ist die Fähigkeit bzw. Kunst, bei beschränkten Informationen und wenig Zeit plausible Schlüsse zu ziehen, von Bedeutung. Dies bezeichnet man als „Heuristik“.
Bei einer Bewertung sind alle Argumente wesentlich. Insbesondere diejenigen, die unangenehm sind – dies sind die Wichtigsten.
Denn bei diesen muss man überlegen, wie man sie widerlegen kann.1
Auch Texte ohne Informationen(gibt es) geben Hinweise: Vor Jahren „stolperte“ ich über einen Zeitungsartikel, bei dem ein Millionär über einen Flughafen berichtete, wie wichtig dieser sei. Suchte man im Artikel nach Belegen, stellte man fest, dass auf der halben Zeitungsseite kein einziges Argument vorhanden war. So etwas macht stutzig: Eine halbe Seite Text ohne Fakten und nur Behauptungen. Das war ein Hinweis, dass er ein persönliches Interesse hatte, sonst hätte er den Artikel gar nicht verfasst. Recherchierte man, wusste man, wie der Hase läuft: Der Autor ist Pilot und besitzt eine kleine Fluglinie mit Business-Jets, die auf einem anderen Flughafen stationiert ist, der geschlossen werden sollte. Denn russische Oligarchen wollen mit einem Privatjet in Situationen maximaler Entspannung geflogen werden.
Viele Dinge muss man (leider) „nur“ wissen. Wenn man aber etwas wissen müsste, kann man nicht wissen, dass man es wissen müsste: Wenn man beispielsweise nicht weiß, dass es „Pyrophyten“ gibt und dass diese in Australien besonders häufig sind, kann man nicht auf die Idee kommen, sich über diese auf dem Internet zu informieren. Dazu später mehr.
Wenn jemand versucht, Knieschoner aus einem kohlefaserverstärkten Kunststoff herzustellen, muss man wissen, dass dieser Werkstoff „schlagempfindlich“ ist.Auch muss man wissen, dass das Argument, Kohlefasern seien „stabil“, ein Unsinnsargument ist, denn in der Technik ist das Umgangsdeutsch-Wort „stabil“unbekannt. Es gibt zugfest, druckfest, schlagzäh,... - aber „stabil“ nicht. Argumentiert jemand damit, kann man schließen, dass die Person von Technik ahnungslos ist.
In „innovative“ Fluggeräte werden Millionen investiert: Triebwerke von Verkehrsflugzeugen wurden immer größer. Der „Vortriebswirkungsgrad“ macht die Sache noch schlimmer. Das müssen Sie nicht verstehen, denn dafür muss man das Fach studiert haben. Einfacher: Alle, Boeing und Airbus, verbauen über Jahrzehnte immer größere Triebwerke. Dann kommt einer, der Minitriebwerke verwendet und diese elektrisch antreiben will. Ist da jemand schlauer als die gesamte restliche Welt?
Aussagen von Personen muss man im Zusammenhang sehen: Ein Politiker erklärt „unter Freunden spioniert man nicht“ bei Spionagevorwürfen gegen die NSA. Man musswissen: 23 Jahre vorher hatte Frankreich über eine neue (französische) Telefonanlage alleTelefongespräche der Bundesregierung und des Auswärtigen Amtes mitgeschnitten (mit einem sogenannten „Backdoor“). Helmut Kohl rastete im Meeting aus. Konsequenz ist, dass Aussagen wie „wir schaffen das“ zur Bauchschmerzaktion werden. Denn man will offensichtlich Probleme nur aussitzen und nie an der Wurzel angehen.
Bisweilen reicht ein Vergleich aus: Wenn zwei Dinge gleich aussehen müssen, es aber nicht tun, muss ein Fehler vorliegen.
Heutzutage werden Bewertungen dadurch erschwert, indem alles international ist. Eine der schwierigsten Fragen ist diesbezüglich, wie sinnvoll es ist, etwas zu tun, wenn es alle Nachbarn nicht tun.
Ein Hinweis auf die Gültigkeit von Argumenten gibt auch, wenn man überprüft, wie Dinge früher gehandhabt wurden und warum dies damals so gemacht wurde. Rudolf Steiner, Gründer der Waldorfschulen, war konsequent gegen das Spritzen von Giften. Zu seiner Zeit existierten keine selektiven Gifte. Man benutzte Schwermetalle, mit denen man Böden verseucht, da sie grundsätzlich nicht chemisch abgebaut werden können. Gleichzeitig enthieltGemüse selbst viel mehr Fraßgifte (vgl. Ref. 37), dieschon lange herausgezüchtet sind. Somit hatte er vor 100 Jahren Recht, wenn er den Einsatz von Spritzgiften ablehnte. Die Frage ist, inwieweit dies auf die heutige Zeit übertragbar ist.
Man benötigt also einen neutralen Vergleich, um zu bewerten, ob und wie der Fortschritt oder auch Rückschritt aussieht.
Ähnlich verhält es sich mit technischen Systemen: Ein Wasserstoffauto ist gut, wenn flüssigerWasserstoff vorhanden ist. Wasserstoffantrieb wurde vor 35 Jahren propagiert. Zu dieser Zeit schien durch Atomkraft Energie unbegrenzt verfügbar. Die Zeiten haben sich aber geändert. Japan geht den Weg mit Atomkraft und fördert deshalb den Elektroantrieb.
Elektroautos sind ein wunderbares Fortbewegungsmittel in Schweden und Norwegen. Dort fahren sie fast CO2-frei. Denn dort gibt es reichlich Atom- und Wasserkraft. Nun stellt sich die Frage, ob sich diese Bedingungen auch auf Deutschland übertragen lassen.
Last but not least sollte man prüfen, mit welchem Realitätssinn Menschen ihre Aufgaben bewältigen: Jemand, der weder Fregatten zum schwimmen, Flugzeuge zum Fliegen noch Gewehre zum Schießen bringt, ist sicherlichnicht geeignet, zukünftige Herausforderungen zu bewältigen.
Meinungsfreiheit ist Grundrecht in einer Demokratie. Mankann alsoder Meinung sein, dass, wenn man zwei Bier trank und dann noch einmal zwei Bier trinkt, es in Summe drei Bier sind. Somit habenMeinungen mit Fakten nichts zu tun. Trotzdem wird bei technischen Dingen häufig argumentiert: „Das ist deine Meinung, ich habe ein andere!“. Das ist eine Begriffsverwirrung: Meist ist es die Physik: Wenn man mit dieser (meist mit Hilfe der Mathematik) darlegen kann, dass etwas nicht funktioniert, kann man noch so viele Meinungen haben: Sie sind irrelevant.
Deutschland gilt als „Hochtechnologieland“. Jeder Mensch hat eine eigene Sicht der Dinge, auch der Autor, denn er ist Ingenieur und jeder Beruf hat eine spezifische Sichtweise. Wenn ein Nicht-Ingenieur über eine Pressemitteilung „stolpert“, in der berichtet wird, dass etwas nicht funktionierte oder der Zeitplan 13 Jahre hinterherhinkt, so nimmt er es hin. Insbesondere kann er oder sie es nicht bewerten – wie auch?
Dann gibt es Leute, die wissen wollen, was zum Scheitern oder zur Kostenexplosion beigetragen hat. Denn Fehler haben normalerweiseden Vorteil, dass man aus ihnen lernen kann. Sowohl die eigenen als auch die anderer Leute. Nichts ist dümmer, als einen Fehler zu wiederholen.Leider kann man heutzutage meist nichts lernen, denn es wurde im Studiumgelehrt, wie man es korrekt gemacht hätte.Oder man lernte es im Beruf. Festzustellen ist: Überall wird Hightech herausgekehrt, aber gravierende Fehler in den Grundlagen gemacht. Dies ist bedenklich, denn Grundlagenfehler sind vor Allem eins: extrem teuer.
Das rächte sich bei meinem ehemaligen Arbeitgeber: In verschiedensten Bereichen hörte man nur von Millionenverlusten. Für Werbungwurde viel Geld ausgegeben. In oberen Positionen waren Personen involviert, die fachlich durch Inkompetenz glänzten und auf Rattenfänger hereinfielen, die ihnen ihre Visionen verkauften. Es wurden Parolen herausgegeben, wie toll es der Firma geht und wie toll die Produkte sind. Kritiker wurden kaltgestellt. „Wir haben den bayrischen Staat als Bürgen – uns kann nichts passieren!“ wurde erklärt. Nachträglich scheiterte die Firma an der Summe aller Kleinigkeiten. Wenige Tage vor der Insolvenz wollte man 0,8 mm Stahlblech auf die Tragflächen nieten, da deren Torsionssteifigkeit2 nicht ausreichte. DieProbleme kannte man lange vorher, aber sie wurdenjahrelang unter den Teppich gekehrt und keines an der Wurzel gelöst. Man „bastelte“ nur an den Symptomen herum. Zuletzt kam dann alles zusammen.
Die Politik Deutschlands ist nichts anderes als ein „Flashback“.
„Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“ – so der Konsens vieler Leute, die keine gute Meinung von Statistik haben. Dies ist auch deshalb nicht verwunderlich, da Statistik ein Teil der Mathematik ist und sie ist nicht beliebt. Was man nicht versteht, lehnt man eher ab, was ein menschlicher Zug ist. Gleichzeitig sucht man Argumente für diese Einstellung, um die persönlichen Vorurteile zu bestätigen. Auch das ist menschlich, aber nicht zielführend.
Was aber nicht sinnvoll ist, denn Statistik schafft Fakten, mit denen man Beweise führen kann. Vielmehr ist man in unserer Gesellschaft bei jedem Gebrauchsgegenstand mit Statistik umgeben, denn sie sind aus Materialien gebaut, für die es zur Feststellung der Materialeigenschaften Statistiken gibt.
Die Gültigkeit von DNA-Gutachten ist reine Statistik. Eine Übereinstimmung zweier DNA-Proben kann damit niemals 100 % ig sein, sondern liegt je nach Fall in der Größenordnung von 99,999995 %. Dies bedeutet eine Wahrscheinlichkeit von 1 zu 20 Millionen. Lehnt man statistische Beweise ab und „argumentiert“ polemisch, wie zu Beginn des Kapitels, ist man zwangsläufig dafür, DNA-Beweise abzuschaffen und insbesondere Sexualstraftäter freizulassen. Will das jemand wirklich?
Alle wissenschaftlichenStudienmüssen statistisch ausgewertet werden. Das ist notwendig, um zu zeigen, inwieweit die Ergebnisse der Studie valide Ergebnisse bringt. Zeigt eine Studie ein statistisch signifikantes Ergebnis, so bedeutet dies, dass das Ergebnis nicht zufällig ist, sondernals „Beweis“ gewertet werden kann.
Der Biostatistiker Bruce Weir zeigt in der Einleitung in einem seiner Biostatistik-Bücher, dass dieStatistiken des Entdeckers der Vererbungslehre, Gregor Mendel zu gut sind: Er ließ einige „unpassende“ Ergebnisse unter den Tisch fallen. Man kann Statistiken mit Statistik validieren.
Statistik liefertnur valide Ergebnisse, wenn sie keinen systematischen Fehlerund keine falsche Grundannahme enthält. Das wiederum bezieht sich auf die „selbst gefälschten Statistiken“ (vgl. vorigesKapitel).
Damit ist durch Statistik Tür und Tor für Manipulationen geöffnet: Wenn man eine Kleinigkeit falsch annimmt, istdie Statistik falsch. Wenn man sie vorsätzlich falsch ansetzt, kann man mittels Statistik nahezu jedes beliebige Ergebnis „erzeugen“.
Vor ca. 7 Jahren wurde ein Artikel veröffentlicht, der berichtete, dass sich bei TÜV-Inspektionen der Anteil der „gravierenden Mängel“ an Kfz drastisch erhöht hätte. Ein Aufschrei ging durch die Automobilwelt. Bei solchen Pressemeldungen sollte man aufhorchen, denn wenn über Jahrzehnte 1/4 der Autos „gravierende Mängel hatten und im Jahr später 1/3 (dies sind theoretisierte Zahlen), dann entspräche dies einer Erhöhung von 32 %. Schon das ist statistisch unwahrscheinlich. Die „Ursache“ war an anderer Stelle: Der TÜV unterschied vorher zwischen „Mangel“ und „gravierendem Mangel“. Eine neue Regelung besagte, dass alle Mängel, die der TÜV feststellt, „gravierende Mängel“ seien.
Bei der Bahn gibt es Anweisungen, schnelle Züge gegenüber Pendlerzügen zu priorisieren. Damit werden ICEs in der Statistik pünktlicher, Pendlerzüge werden nicht von der Presse thematisiert. So etwas muss man wissen. Man erfährt es vom „kleinen“ Bahnbeamten. Vermutlich ist das Gehalt des Bahnvorstandes mit der Pünktlichkeit der ICEs verknüpft: Im Vertrag steht dann beispielsweise eine Klausel, dass jedes Prozent Unpünktlichkeit der ICE ½ Mio. Jahresgehalt bzw. Boni kostet. Damit werden ICEs pünktlicher.
Etwas Aktuelles [76]? Die Tagesschau (ARD) berichtet Mitte April im „Corona-Live-Blog“ über „überdurchschnittlich viele Todesfälle in Deutschland“. Sie vergleichen den Durchschnittder letzten fünf Jahre mit dem Jahr 2020. Als Beleg werteten sie Daten zwischen dem 23. März und dem 12. April aus. Richtig: die Sterblichkeitsrate ist in diesem Zeitraum höher als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Heißt das zwangsläufig, dass die Sterblichkeitsrate in Deutschland durch Corona höher ist? Umgekehrt: kann man auch mit korrekten Statistiken manipulieren? Selbstverständlich. Man muss sichnur den richtigen Zeitraum aussuchen: Vor dem 23. März war die Sterblichkeitsrate 2020 geringer.Wenn man diese vom 1. Januar bis zum 12. April betrachtet (der 1. Januar ist natürlich auch beliebig), so starben bis zum 12. April 8300 Personen weniger(!) als im Durchschnitt der Jahre zuvor.3In einem ganz normalen Jahr sterben in Deutschland ziemlich genau 1 Mio. Menschen. Anfang Juni sind es weniger als 9000 Tote, die durch oder mit Corona starben, also weniger als 1 % bzw. weniger, als in 2 Tagen ganz normal sterben. Damit lässt sich keine validestatistische Aussage treffen.
Die Presse berichtet weiterhin, dass im Juni 2020 ein hoher Anteil des Stroms durch erneuerbare Energien gedeckt wurde. In Corona-Zeiten ist der Stromverbrauch zurückgegangen. Da muss es nicht verwundern, wenn der Anteil der erneuerbaren Energien steigt.
Über „besonders empfindliche“ medizinischen Nachweismethoden mit einer „hohen Trefferquote“wird berichtet.Das Problemliegtbei den „falsch Positiven“: Da sie „besonders empfindlich sind“, treffen sie auch bei besonders vielen, bei denen sie gar nicht treffen dürften.Überspitzt erklärt: Würde die Nachweismethodealle überprüften Personen als „positiv“ identifizieren, hätte sie eine Trefferrate von 100 %. Dies nutzt aber wenig, denn in diesem Fall hätte sie Niemand als „negativ“ identifiziert.
Ein weiteres Beispiel sind die bereits erwähnten Arbeitslosenstatistiken. Wie genau dies gehandhabt wird, ist ab Ref. 153 gezeigt.
Mit Einzelfällen istgrundsätzlich kein positiver Beweis möglich. Beispielsweise werden in Talkrunden Jugendliche vorgestellt, die nie die Schule besuchten, aber dennoch ihren Weg fanden. Daraus kann geschlossen werden, dass so etwas funktionieren kann. Mehr nicht. Wenn man in die Talkshow die 100 Personen einladen würde, die nie die Schule besuchten und dadurch bspw. an der Nadel hängen oder sich als Kleinkriminelle durchs Leben schlagen, würde sofort klar, dass hier statistisch manipuliert wird. Schüler nehmen solche Beiträgedankend entgegen. Deren naheliegende Interpretation ist: „Schule ist überflüssig“. Die Bildung einer Schule würden sie aber benötigen, um festzustellen, dass sie gerade übel manipuliert werden.
Klar ist, dass ein Schulsystem nicht für jeden Schüler ideal sein kann. Es soll den meisten Schülern zu einer guten Bildung verhelfen. Ein Kompromiss. Auch dies ist eigentlich Statistik.
Statistische Manipulationen treffen leider auf immer mehr Veröffentlichungenin der Wissenschaft zu, bei denen man Ergebnisse nur teilweise bewerten kann und die weiterhin Mode darstellen oder die insbesondere der Political Correctness widersprechen: Hier sind Ernährungswissenschaft zu nennen, aber auch Publikationen über Umweltgifte und Genderuntersuchungen sind betroffen. Bisweilen sind die Untersuchungen sogar „sauber“, aber die Resultate sind in einer Weise formuliert, wie es gewünschtist. Sonst werden Instituten Gelder gestrichen. Die Forschung an Universitäten ist nicht mehr frei, denn sie müssen sich immer mehr selbst finanzieren.Durch die Abhängigkeit von Firmen müssen sie „passende“ Ergebnisse liefern. Politisch nicht korrekte Resultate werden zum Teil gar nicht veröffentlicht, da die Gutachter der Fachzeitschriften deren Veröffentlichung nicht genehmigen oder anderweitig verhindern. Hier stehen diverse indirekte Methoden zur Verfügung.
Für die Bewertung von Sachtatbeständen istmenschliche Imagination interessant: Vieles kann man sich vorstellen, vieles nicht. Man kann sich vorstellen, dass man mit einem Raumschiff zum nächsten Stern reist. Raumschiff Enterprise gab einen Eindruck. Dies ist abernicht möglich. Genauso verhält es sich mit Überlichtgeschwindigkeit.
Im Gegensatz dazu kann man sich die Strecke eines Lichtjahres nicht vorstellen. Wobei das komplette Sonnensystem nur einen Lichttag Durchmesser hat. Schon dieser ist unvorstellbar. Diese Größenordnung ist für einen Astronomen völlig normal. Das bedeutet aber nicht, dass diese sich die Strecken vorstellen können.
Einen Krieg kann sich auch niemandvorstellen, zumal die meisten Deutschen noch nie eine Waffe in der Hand hatten, die einen Hinweis auf die Zerstörungskraft eines Projektils gäbe. Für sie ist Krieg und die damit verursachten entsetzlichen Leiden etwas Abstraktes und nichts Vorstellbares: Vor wenigen Jahren „verlangte“ ein Journalist in einer Talkrunde eine „militärische Intervention“ (der positive Begriff für Krieg) gegen Russland. Frau Krohne-Schmalz kommentierte mit erstarrtem Gesichtsausdruck. Wenn man den Kriegsdienst verweigerte, kann man scheinbarleichter Krieg fordern. Paradox, oder?
Als die Bundeswehr in denEinsatz nach Afghanistan geschickt wurde, konnte man sich nicht „vorstellen“, dass dort Minen eingesetzt werden. Ganz sicher ist es traumatisch, die Folgen dieser fehlenden Vorstellungskraft zu sehen. Und frustrierend, wenn man weiß, dass es vermeidbar gewesen wäre.
Ähnliches gilt für einen Strom-Blackout. Hier funktionieren schon elektrische Garagentore nicht, sodass man Schwierigkeiten hat, mit dem Auto das Haus zu verlassen. Zunächst fällt das Telefon (Das Internet ist tot) und nach 2 bis 4 Stunden die Handymasten aus. Ausfallende Ampeln führen zu Unfallserien, aber der Krankenwagen kann nicht gerufen werden. Produktionsbänder stehen still und Maschinen während der Fertigung teurer Teile bleiben stehen. Melkmaschinen werden nicht mehr gehen, das Vieh wird sterben und Ölheizungen benötigen Strom, um Öl zu pumpen. Fällt der Strom länger aus, platzen Heizungen. Denn ein Blackout wird zunächst bei Kälte auftreten, da dann mehr Strom benötigt wird. Das war im Juni 2019 in Südamerika der Fall, denn dann ist dort Winter und viele heizen elektrisch. Krankenhäuser sind nur noch per Notstromaggregat handlungsfähig. Lifte und Seilbahnen bleiben mittig stehen. Die Rettungshubschrauber kann man aber nicht mehr betanken, da die Pumpen für das Kerosin elektrisch sind. Da der Funk ausfällt, dürfen sie ohnehin nicht mehr starten. Deshalb muss man davon ausgehen, dass Menschen indirekt ums Leben kommen werden.
„Spiegel Online Historie“ berichtet über den Stromausfall 1977[41] in New York, bei dem Plünderer und Brandstifter durch die Stadt zogen. An sozialen Brennpunkten kann man dies erwarten.
Das stellteinigewenige Konsequenzen dar. Nicht, um Angst zu schüren, sondern um eine praktische Vorstellung der Folgenzu bekommen. Ein Risiko istvorhanden und man sollte überlegen, ob man es eingehen will. Bei Atomunfällen macht man es (sinnvollerweise) selbstredend, bei einem Blackout (sinnloserweise) nicht.
Dieses Kapitel stellt dar, dass die Bewertung von Dingen völlig unabhängig davon ist, ob man sie sich vorstellen kann oder nicht. Denn man neigt dazu, Dinge als „falsch“ oder „nicht möglich“ zu bewerten, weil man sie sich nicht vorstellen kann. Von dieser Vorgehensweisesollte man sich trennen, denn damit ist keine neutrale Diskussion möglich.
Aus der Summeder „Kleinigkeiten“ in allen Bereichen kann manzu dem Schluss kommen, dass „die Sache“gegen die Wand fährt.
Island hat eine Staatsinsolvenz durchgezogen, was relativ reibungsfrei ging. Denn Isländer haben durch ihre heißen Quellen keine Energieprobleme. Bei ihnen wachsen Bananen in Gewächshäusern.
Für diesen Fall des Zusammenbruchs der Energieversorgung fehlt ein Auffangsystem, da die Gesellschaft dafür nicht vorbereitet ist: Ähnlich wie bei der Zulieferung von Automobilfirmen „just in time“: Liefertein kleiner Zulieferer eine einzige wichtige Schraube nicht, stehen alle Bänder. Dieser Fall ist im System nicht vorgesehen.
Bezüglich Energie handelt es sich in Deutschland also um ein vulnerables System, in Island nicht. Die Auswirkungensind in Gänze deshalb schwierig vorherzusehen.
Alles, was um uns herum geschieht, tut dies nach „Naturgesetzen“, mit denen alles, was uns umgibt, beschrieben werden kann.
Dabei handelt es sich um physikalische Grenzen wie bspw. die Lichtgeschwindigkeit, die die maximale Geschwindigkeit darstellt, mit der sich Informationen bewegen können. Oder um den absoluten Nullpunkt. Nichts kann kälter werden als -273,15°Celsius.
DerEnergiesatz ist ein Naturgesetz, der besagt, dass die Summe aller Energiearten immer und überall gleich bleibt. Ein weiterer Teil des Energiesatzes besagt, dass alle Prozesse in der Natur mit Verlusten behaftet sind. Diese Energie ist aber nicht verloren, sondern wird in Wärme umgewandelt. Beispielsweise wird jeder Motor warm.
Die Naturgesetze sind miteinander vernetzt und zu einem System verwoben. Die Physik hat diese in einer Weise systematisiert, dass man Dinge berechnen und somit bewerten kann.4 Menschen kennen viele dieser Naturgesetze, aber nicht alle. Naturgesetze, die noch gefunden werden, dürfen den heute gültigen nicht widersprechen. Alle Naturgesetze sind im gesamten Universum gleich.
Da man Naturgesetze nicht übertreten kann, wie es bei juristischen Gesetzen möglich ist, agieren sie als „Spielverderber“ von Visionären: Hiervon gibt es zwei Variationen:
Der erste ist es, zu versuchen, gegen Naturgesetze direkt zu verstoßen, also bspw. den Energiesatz zu ignorieren.
Der zweite ist es, physikalisch vorgegebene Wirkungsgrade, diemeist deutlich kleiner als 100 % sind, zu ignorieren.DiesesThema wird auf im Folgenden wieder aufgenommen.
Zunächst werden allgemeine Beispiele gewählt, um mit ihnen die Vielschichtigkeit technischer Probleme darzulegen. Diese haben zum Teil mit dem Inhalt des Bucheswenig zu tun. Denn wenn sofort der Wirkungsgrad von Wasserstoffautos thematisiert würde, geht bei Wasserstoffbefürwortern das Gehirn in Streikposition. Der „Backfire-Effekt“ lässt grüßen (vgl. Ref. 131).
Der Wirkungsgrad ist das Verhältnis von dem, was hinten herauskommt zu dem, was hineingesteckt wird. Bei allen technischen Vorgängen ist der Wirkungsgrad kleiner als 100 %.5Setzt bspw. ein Elektromotor 80 % der elektrischen Energie in Rotationsenergie um (Ref. 53), so hat er 80 % Wirkungsgrad. Die restlichen 20 % derelektrischen Energie sind „Verluste“. Diese sind gemäß dem Energiesatz nicht wirklich verloren, sondern werden in eine andere Energieform umgewandelt: (Verlust)-Wärme. Führt man diese nicht korrekt ab, geht der Motor kaputt.
Schaltet man mehrere technische Vorgänge hintereinander, so kann man den Gesamtwirkungsgradleicht dadurch berechnen, indem man die Wirkungsgrade (nicht die Verluste!) der einzelnen Prozesse multipliziert. Beträgt bspw. der Wirkungsgrad eines Kohlekraftwerkes 40 %, also 0,4 (Im Mittelwert korrekt), der Wirkungsgrad des Elektromotors, der etwas antreiben soll, 80 % und der Wirkungsgrad des Stromnetzes 92 % (8 % Verluste), so rechnet man 0.4 × 0,8 × 0,92 = 0,294. Dies bedeutet im konkreten Fall, dass 29,4 % der Verbrennungsenergie der Kohle in Rotationsenergie dieses Elektromotors umgesetzt werden.
Bei nur wenigen technischen Vorgängen ist der Wirkungsgrad nahe den100 %. Das sind reine Verbrennungsvorgänge, elektrische Vorgänge und Vorgänge mit inkompressiblen Fluiden (Wasser).
Bei allen anderen technischen Prozessen (meist sog. „Kreisprozessen“), die mit Gasen zu tun haben oder bei denen mit Verbrennung ein mechanischer Antrieb verbunden ist (Gasturbine, Verbrennungsmotor), ist der Wirkungsgrad signifikant kleiner als 100 %, meist um die 60 %.
Dabei handelt es sich um eine physikalische und nicht um eine technische Grenze. Es besteht keine Verbesserungsmöglichkeit.
„Nach fest kommt ab!“, sagt der Schlosser, wenn er eine Schraube anzieht. Das bedeutet nichts anderes, als dass alles, was man übertreibt, nicht sinnvoll, sondern sogar kontraproduktiv ist.
Dies kann man wieder leicht anhand von Zahlen verdeutlichen: Geht man davon aus, dass ein großer Elektromotor eine Anschlussleistung von 100 kW hat (also aus dem elektrischen Netz braucht er 100 kW), aber die mechanische Leistung beträgt nur 50 kW, so hat er Verluste von 50 kW (die wie üblich als Wärme verloren gehen). Will man diesen Motor verbessern und erreichen, dass er 1 kW mehr mechanische Leistung bringt, so muss man die Verluste um 1 kW verringern. 1 kW besser bei 50 kWentsprechen 2 % Verbesserung. Die Verlustemuss man dabei um 2 % reduzieren. Das erscheint einfach.
Heutzutage sind technische Geräte aber besser, die Wirkungsgrade sinddem maximal erreichbaren Wertviel näher. Nimmt man an, dass ein moderner Motor mit 100 kW Anschlussleistung 80 kW in mechanische Leistung umsetzt, so hat er 20 kW Verluste. Will man bei diesem Motor dann 1 kW besser werden, so entspricht dies einer Verbesserung um1,25 %. Die Schwierigkeit hier: Dies bedeutet die Reduktion der Verluste um 1 kW von 20 kW auf 19 kW. Dies sind 5 %. Das ist viel.
Bei der Optimierung bereits hoch optimierter Systeme ist es also ungleich schwerer, eine Verbesserung zu erzielen. Meist istes mit einem großen Aufwand verbunden. Man erreicht leicht eine Kostenexplosion. Meist muss man daher einen finanziell tragbaren Kompromiss finden.
Permanent wird man mit neuen Regeln und Richtlinienkonfrontiert. Techniker und Ingenieure haben hierfür „Normen“. Das nimmt momentan überhand. Normen und Richtlinien sind nicht in jedem Land gleich, da die Bedingungen nicht in jedem Land gleich sind. Sinn von Normen ist Sicherheit.Auch die Regeln der StVO dienen der Sicherheit.
Um Normen und Richtlinien zu verfassen, sitzen Sachverständige zusammen und beraten darüber. Die Schwierigkeit ist, dass diese Experten versuchen, Unfälle zu vermeiden, aberRegelnmüssen gleichzeitig so formuliert sein, dass sie nicht zur Handlungsunfähigkeit führen. Das steht sogar in den Normen. Es ist alsoSachkenntnis notwendig, um sie zu verfassen. Normen müssenübrigens immer an den „Stand der Technik“ angepasst werden.
Nicht jede innovative Technik bringt überall einen Vorteil. Bspw. ist die Luftfahrttechnik „konservativ“ und Innovationen finden langsam Einzug; ein Versagen eines Bauteils kann hunderte von Toten bedeuten. Deshalb ist auch eine reine Computersteuerung eines Flugzeuges nicht zulässig (jeder Prozessor hat Fehler) und es ist Vorschrift, wichtige Sensoren doppelt zu verbauen (Redundanz). Elektroflugzeuge, mit denen Passagiere transportiert werden sollen, sind schwierig umzusetzen, denn jeder Akku musseinzeln überwacht werden, denn bei einem Akkubrand stürzt ein Flugzeug ab. Boeing kann hier sein Lied davon singen, als sie nur für die Versorgung ihrer Instrumente neuartige Akkus einbauten und diese anfingen, zu brennen. Die Flugzeuge mussten am Boden bleiben, genau wie heute die Boeing 737Max (sie wurden „gegrounded“). Auch ein Tesla stellte Österreich für einigen Wochen vor unüberwindliche Probleme, denn das ausgebrannte Fahrzeugwrack durfte nicht transportiert werden. Man hat Elektroautos zugelassen und sich vorher keine Gedanken gemacht, dass ein Auto auch Feuer fangen kann. Früher wurde der „NSU Prinz“ übrigens als „fahrendes Feuerzeug“ bezeichnet. Dass Autos auch brennen können, ist den Zulassungsbehörden bekannt.
Airbus benötigte lange, bis sie eine Zulassung für Bauteile bekamen, die nicht aus Aluminium, sondern aus faserverstärkten Kunststoffen bestanden. So etwas war damals nicht zulässig, aber im Segelflugzeugbau bereits Standard. In vielen Tests wurde nachgewiesen, dass die Bauteile den Belastungen standhalten. Dann hatte man die Zulassung und alles schien prima. Erstaunt war man, dass diese Flugzeuge immer schwerer wurden. Ursache war, dass sich Kunststoffe mit einem gewissen Anteil an Wasser (~1 %) vollsaugen. Dies zeigt, dass selbst Fachleute an Kleinigkeiten manchmal nicht denken. In diesem Fall war es nicht von entscheidender Bedeutung, aber bei einem Flugzeug mit einem Strukturgewicht von 30 t sind 1 % auch 300 kg, die an Zuladung fehlen.
Summa summarum sind also diese Regeln und Gesetze dafür da, das Leben möglichst frei von Gefahren zu machen. Sie müssen aber so verfasst sein, dass die Limitierungen nicht zu streng sind, damit ein Agieren überhaupt noch möglich ist.
Weiterhin dürfen Gesetze nicht kollidieren. Bspw.ist an Schulen die Masernimpfung Pflicht. Wenn sich ein Schüler aber nicht impfen lässt, bedeutet dies einen Konflikt mit dem Gesetz der Schulpflicht.
Im Folgendenwerden zunächst Beispiele aufgeführt, an denen man ersehen kann, dass im jeweiligen Bereich Sachverstand notwendig ist, um darüber zu berichten bzw. sie dann zu bewerten.
An weiterenBeispielen wird gezeigt, dass vermeintliche Nebensächlichkeitenganze Konzepte zu Fall bringen können.
Beidem kann man nur mit Wissen und Kompetenz begegnen.
Dieser Abschnittwendet dasKapitel „Die letzten Prozente – Reduzierung der Verluste“ auf Windkraftanlagen an.
Die effizientesten Windkraftanlagen erreichen an bestimmten Betriebspunkten einen Gesamtwirkungsgrad von 50 % (inklusive aller elektrischenund mechanischenVerluste). Etwa59 % sind maximal möglich, wie der Wissenschaftler Betz bereits 1919 errechnete. Dies ist die physikalische Grenze; mehr ist nicht möglich.Somit haben diese Anlagen faktisch einen Wirkungsgrad gegenüber dem maximal möglichen von 0,50/0,59, was etwa 83 % entspricht. Das ist verflixt gut.
Die Presse berichtet, dass neue Windkraftanlagen entwickelt worden wären, „die 2-3-mal so effizient seien“. Ingenieure, die diese bis Dato entwickelten, wären gemäß diesen Mitteilungenignorant und dumm.
Wenn man aber momentan bis zu 83 % Wirkungsgraderreicht, würde „Doppelt so effektiv“einen Wirkungsgrad von 166 % bedeuten.
Elektroroller, bereits thematisiert, gelten als „innovativ“: Ein Jugendlicher schraubte einen Motor an einen Roller und montierte Akkus. Vor einigen Jahren hob die Marketingzeitung „Brand Eins“ den Jugendlichen „Erfinder“ in den Himmel. „Jung“ und „innovativ“ werden heutzutage synonym verwendet. Das bedient ein „Schubladendenken“.
Bei einem Fahrrad weiß man, dass man einen Überschlag machen kann, wenn man zu fest die Vorderbremse zieht. Das ist bei einem Roller schlimmer, da der Radstand (also der Abstand von Vorder- und Hinterrad) kürzer ist. Ein Artikel über diese Roller war in einer „Autobild“ von 2019 zu finden. Diese beauftragte die DEKRA, den Bremsweg mehrerer Modelle zu messen: Die meisten E-Roller haben aus 20 km/h einen Bremsweg von 4 Meter. Daraus kann man die Verzögerung berechnen: Sie beträgt dabeinur 3,9 m/s2 und ist etwas besser als halb so groß wie bei einem Fahrrad.6Elektroroller passen also nicht ins aktuelle Verkehrsgeschehen, da sie nicht dem Stand der Technik entsprechen.
Bezeichnend istein Artikel der ADAC Motorwelt [63], der über volle drei Seiten über diese Elektroroller berichtet. Er erwähnt insbesondere die hohe Unfallzahl der Benutzer. Die Verzögerung von 3,9 m/s2, die Zahl, die Relation zum Stand der Technik herstellen würde unddie Hauptursachen darstellt, findet keine Erwähnung.
Man hätte auch vor der Zulassung die Probleme prüfen können, die andere Länder haben (Israel)oder aus Zeiten der Inline-Skates übertragen können: Als diese modern waren, wurden an jedem schönen Tag eines Wochenendes in jede Klinik einer Großstadt 10 Handgelenksfrakturen eingeliefert.
Ich greife vor: Weswegen wurden diese Roller dennoch im Straßenverkehr zugelassen? Das hat mehrere Gründe: Zunächst will man die Jugend auf die Seite der Politik bringen. Auch weiß man, dass die „Energiewende“ nicht funktionieren kann. Politisch nicht korrekte Fakten darfman heutzutage aber nicht mehr kommunizieren: In diesem Falle wird jeder, auch die Politik, von der Presse „zerrissen“. Also beugt man sich dem Druck. Damit hat man zudem einen Schauplatz, mit dem man der Öffentlichkeit demonstrieren kann, dass man „Umweltschützer“ ist. „Elektro“ hört sich gut an und ist „politisch korrekt“.
Kostenintensive Handgelenksoperationen sind aber kein „Umweltschutz“, sondern kontraproduktiv:Diese Unfallopferwerden einemGlauben, also einer „Meinung“, und in Konsequenz auch dem Machterhalt der jeweiligen Partei geopfert.
Vor 30 Jahren gab es ein europäisches Forschungsprojekt als Konkurrenz zum Space Shuttle. Es nannte sich „Sänger“ und bestand aus einerUnterstufe, die als Flugzeug bis in 30 km Höhe fliegen sollte. Darauf saß der „Horus“, der sich mit Raketenantrieb in dieser Höhe abtrennen und ins All fliegen sollte. Sänger sah aus wie ein spitzes Dreieck und war flach. Unten warendie Triebwerke ähnlich wie bei der Concorde angebracht.
Sänger musste immer mit genau einem Anstellwinkel geflogen werden, damit die Triebwerke Schub liefern, den Ingenieure auf die dritte Stelle hinter dem Komma ausgerechnet hatten. Sagen wir, es wäre 8,735° gewesen. Der Anstellwinkel ist der Winkel, den die Längsachse des Flugkörpers und die Strömung zueinander haben. Mit diesem wurde das Sänger-Projekt über mehrere Jahre lang weiterentwickelt. Ein Professor sagte dazu, es wären „Rechenorgien“ gewesen.
Dann kam ein Ingenieur auf die „dumme“ Idee, zu fragen, wie genau man diese 8,735° einhalten kann. Gar nicht! Denn ein Flugzeug fliegt nie geradeaus, sondern immer leicht Hochtief-Hochtief. Dies nennt sich „Phygoide“. Jeder Flugzeugingenieur lernt dies im Studium im Fach „Flugmechanik“. Das ist ähnlich, wie wenn man mit dem Fahrrad durch den Schnee fährt und sieht, dass man immer leicht Zickzack fährt. Geradeaus ist unmöglich.
Damit lieferten die Triebwerke keinen Schub mehr unddas Sänger-Projekt war „gestorben“. Das hängte man nicht an die große Glocke, aber man ließ es einschlafen. Es war ein wenig peinlich.
Ergalt vor wenigen Jahren als große Innovation: Man gibt Kohlefasern, die man klein geschnitten hat, in Beton und erhält einen Beton, der nicht nur druckfest, sondern auch zugfest ist. Dabei sollte man aber wissen, dass faserverstärkter Betonnichts Neues ist. Bekannt waren zu diesem Zeitpunkt Metallfasern und (spezielle) Glasfasern. Aus glasfaserverstärkten Beton kann man sogar dünnwandige Boote bauen.
Nun hatte man Kohlefasern in den Beton gemischt. Das funktioniert sicher hervorragend, hat aber einen großen Nachteil: Kohlefasern sind etwa 5 Mal so teuer wie Glasfasern. Damit wäre es sinnvoller, doppelt so viel Glasfasern unterzumengen, um die gleichen Materialeigenschaften zu erreichen. Somit widerspricht dieser Beton den Grundlagen des Maschinenbaus: Beton ist ein billiger Werkstoff, Kohlefasern sind sehr teuer. Es istaber sinnlos, billige und teure Dinge zu kombinieren,denn die Nachteile des billigen Werkstoffes (Beton) können durch die Vorteile des teuren Werkstoffes (Kohlefasern) nicht aufgewogen werden.
Seit der Preisvergabe hat man von dem Material auch nichts mehr gehört. Die Erfahrung zeigt, dasssich leider mittlerweile auch Profis von Dingen wie „Kohlefasern“ beeindrucken lassen. Es steht synonym für „Hightech“. Kostenbewusst denkende Leute versuchen übrigens, Hightech-Materialien so weit wie möglich zu vermeiden, denn sie verlangen meist große Kompromisse. Was nicht bedeuten soll, dass sie überall überflüssig sind.
Auch bei Ellenbogenschützern kam man auf die „Idee“, sie aus reinem kohlefaserverstärktem Kunststoff zu bauen, um „innovativ“ zu sein. Dieses Material ist aber schlagempfindlich,es splittert fast wie Glas. Auch hier wird „Kohlefasern = toll = innovativ“ gesetzt.
Fahrradrahmen von Stadtfahrrädern bekommen oft Stöße oder Schläge. Kohlefaserverstärkter Kunststoff geht dabei kaputt, indem er „delaminiert“. Aber es kommen auch Leute auf die Idee, Stadtfahrräder mit Kohlefaserrahmen zu bauen. Für einen solchen Unsinn gibt es nämlich Forschungsgelder.
Die Beispiele stellen dar, dass ein Projekt oder eine neue Idee noch so vielversprechend sein kann: wenn die Physik ein einziges „schlagendes“Argument hat, das zeigt, dass die Sache nicht funktioniert, muss man es hinnehmen. Es können Argumente sein, an die sogar Profis nicht denken, obwohl es zu deren Grundlagenwissen gehört, da dieser Aspekt im konkreten Fall nicht in Betracht gezogen wird. Es ist also nicht so wie im normalen Leben, in dem man gewisse Probleme und Schwierigkeiten umgehen kann.
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