Dich beschenken - J. Kenner - E-Book

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J. Kenner

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Beschreibung

Stark Novella 5 – eine Geschichte mit Nikki und Damien Stark

Weihnachten steht vor der Tür, und Nikki genießt ihre Ehe mit Millionär Damien Stark voll knisternder Erotik und wärmender Liebe. Doch ein unbedachtes Geschenk von Damien stört die Festtagsharmonie, und plötzlich stellt Nikki alles infrage. Hätte sie auch ohne Damien glücklich werden können? Oder sind Damien und sie füreinander bestimmt?

Die Erzählung umfasst ca. 109 Seiten.

Erfahren Sie Nikkis und Damiens ganze Geschichte in den Stark-Romanen »Dir verfallen«, »Dir ergeben«, »Dich erfüllen« und »Dich lieben«.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 138

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J. KENNER

Dich

BESCHENKEN

Erzählung

(Stark Novella 5)

Aus dem Amerikanischen von Janine Malz

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Vollständige deutsche E-Book-Ausgabe 11/2016Copyright © 2015 by Julie KennerDie E-Book-Originalausgabe erschien 2015 unter dem Titel Unwrap Mebei Bantam Books, an imprint of Random House, a division of Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 MünchenRedaktion: Babette MockCovergestaltung: t.mutzenbach design, München Covermotiv: © Morozova Oxana/shutterstockSatz: Christine Roithner Verlagsservice, BreitenaichAlle Rechte vorbehaltenISBN 978-3-641-20323-8V005
www.diana-verlag.de
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www.penguinrandomhouse.de

Zur Erzählung

Weihnachten steht vor der Tür, und Nikki genießt ihre Ehe mit Millionär Damien Stark voll knisternder Erotik und wärmender Liebe. Doch ein unbedachtes Geschenk von Damien stört die Festtagsharmonie, und plötzlich stellt Nikki alles infrage. Hätte sie auch ohne Damien glücklich werden können? Oder sind Damien und sie füreinander bestimmt?

Zur Autorin

Die New-York-Times- und SPIEGEL-Bestsellerautorin J. Kenner arbeitete als Anwältin, bevor sie sich ganz ihrer Leidenschaft, dem Schreiben, widmete. Ihre Bücher haben sich weltweit mehr als drei Millionen Mal verkauft und erscheinen in über zwanzig Sprachen. J. Kenner lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern in Texas, USA. Ihre lieferbaren Romane und Erzählungen finden Sie unter J. Kenner im Diana Verlag.

Die Romane mit Nikki und Damien im Überblick

Dir verfallen (Stark 1)

Dir ergeben (Stark 2)

Dich erfüllen (Stark 3)

Dich lieben (Stark 4)

Die Erzählungen mit Nikki und Damien im Überblick

Dich befreien (Stark Novella 1)

Dir gehören (Stark Novella 2)

Dir vertrauen (Stark Novella 3)

Dich begehren (Stark Novella 4)

Dich beschenken (Stark Novella 5)

Dich besitzen (Stark Novella 6)

Dich berühren (Stark Novella 7)

Dich fühlen (Stark Novella 8)

Kapitel 1

»Du könntest ihm das da kaufen«, schlägt meine beste Freundin Jamie Archer vor und deutet auf eine Skulptur, die im Schaufenster von einer der renommiertesten Kunstgalerien am Rodeo Drive steht.

Mein Blick wandert von der Skulptur zu Jamie und wieder zurück. Ich bin nicht ganz sicher, was dieses Ding darstellen soll, aber das aufragende Bronzerohr auf dem rundlichen Zinnsockel sieht verdächtig nach einem gigantischen Penis aus. Da es sich dabei um Jamies Lieblingsstück der männlichen Anatomie handelt, wundert es mich nicht, dass sie sofort darauf anspringt, aber ich persönlich habe nicht vor, meinem Mann einen Phallus zu Weihnachten zu schenken.

»Ich glaube nicht, dass das nach Damiens Geschmack wäre. Außerdem hat er schon so etwas in der Art, nur in sehr viel besserer Ausführung.«

Letzteres entgegne ich so trocken, dass Jamie eine Sekunde braucht, bis bei ihr der Groschen fällt, und sie grinst. »Stimmt, Ryan bräuchte ich damit auch nicht ankommen. In der Hinsicht ist er ebenfalls bestens ausgestattet.«

»Wir sind eben echte Glückspilze«, sage ich, während wir uns vom Schaufenster abwenden und weitergehen. »Allerdings hilft uns das mit den Weihnachtsgeschenken auch nicht weiter.«

Es ist der 23. Dezember, und eigentlich hatte ich nicht vor, bis zur letzten Minute mit den Weihnachtseinkäufen zu warten. Aber ich bin mit Damien Stark verheiratet, einem Mann, der gefühlt schon alles hat, und ein Geschenk für ihn zu finden ist jedes Mal ein nervenaufreibendes Unterfangen.

»Ich dachte, du hättest ihm eine Taschenuhr gekauft.«

»Habe ich auch. Und ich glaube, dass sie ihm gefallen wird.« Es ist eine antike Golduhr, die ich bei einem Uhrenmacher restaurieren und mit einer persönlichen Gravur auf der Deckelinnenseite habe versehen lassen. Er hatte ein paarmal erwähnt, dass er Taschenuhren überaus stilvoll findet, und ich war überrascht, dass er tatsächlich noch keine besitzt. So eine antike Taschenuhr sieht an einem Mann von Welt schon verdammt sexy aus, insofern dachte ich, das sei das perfekte Geschenk. Aber jetzt …

Na ja, jetzt fühlt es sich irgendwie zu unpersönlich an. Auch wenn die Uhr bereits eingepackt ist – zur Tarnung in einer größeren Schachtel – und nur noch darauf wartet, ausgepackt zu werden, bin ich auf der Suche nach etwas anderem. Etwas, das persönlicher ist. Etwas, das ausgefallener ist.

Etwas, das kein gigantischer Bronzepenis ist.

Aber fairerweise muss ich anmerken, dass es Damien andersherum genauso geht. Er könnte mir jederzeit jeden Wunsch erfüllen, aber sich etwas Originelles und Persönliches einfallen zu lassen, ist deutlich schwieriger.

»Tja, Überraschung!«, kommentiert Jamie trocken, als ich ihr meine Gedanken anvertraue. »Kein Wunder, wenn ihr euch ständig phänomenale Geschenke macht. Da würden mir auch die Ideen ausgehen an eurer Stelle.«

Ich muss unweigerlich lachen. Vielleicht hat sie gar nicht so unrecht.

»Was ist mit der App, die du entwickelt hast?«

»Die liegt vorerst auf Eis«, gestehe ich. Die Idee zu der Schnitzeljagd-App für Paare war mir gekommen, als Damien mich zum Valentinstag auf eine Art romantische Schatzsuche geschickt hatte. »Aber im Grunde ist Damien Schuld. Er hat vorgeschlagen, ich solle mich auf die Ausschreibung für die Website und Apps für das Resort at Cortez bewerben.«

Das Resort ist eines von unzähligen Projekten unter dem Schirm von Stark International, und da es mir immer unangenehm ist, als Damiens Frau bevorzugt behandelt zu werden, hatte ich mein Konzept anonym eingereicht. Umso begeisterter war ich, als Sylvia Brooks, die Projektmanagerin, meiner Firma den Zuschlag erteilte. Es ist ein überaus lukrativer Auftrag, und ich kann zudem mit Sylvia zusammenarbeiten, die eine gute Freundin und meine Schwägerin ist.

Der Nachteil ist jedoch, dass ich all meine anderen Projekte vorerst auf Eis legen musste. Aber das Resort wurde im September offiziell eröffnet, sodass bei mir langsam wieder Ruhe einkehrt.

Allerdings hatte ich immer noch keine Zeit, mich meiner Schnitzeljagd-App zu widmen, da ich abwechselnd mit dem Resort und mit der App für die Sykes-Kaufhauskette beschäftigt war. Das ist ein weiterer Auftrag, den ich über Damien an Land gezogen habe, nachdem er mich Dallas Sykes vorstellte, der nicht nur einer der Investoren des Resorts ist, sondern auch ein Mann, der im Ruf steht, sich durch die Gegend zu vögeln. Um es dezent auszudrücken.

Ja, wenn ich so darüber nachdenke, fällt mir auf, dass die meisten meiner Großkunden über Damien zu mir gefunden haben. Selbst die simple App, die meine Freundin Evelyn Dodge bei mir in Auftrag gegeben hatte, um die Kunstwerke ihres Lebensgefährten Blaine einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, habe ich letztlich nur über Damien bekommen.

Ohne seine Freundin Lisa wäre ich nie an meine Büroräume herangekommen. Und ich werde nie vergessen, dass mein Startkapital von jener Million Dollar stammte, die mir Damien damals für ein Aktportrait zahlte, als ich noch nicht recht wusste, ob ich mit ihm in die Kiste hüpfen oder vor ihm weglaufen wollte. Oder beides.

Und obwohl ich weiß, dass letztlich ich die ganze Arbeit mache – und Gott weiß, ich reiße mir wirklich den Arsch auf –, frage ich mich manchmal, ob ich es auch ohne Damien geschafft hätte.

»Du runzelst die Stirn«, bemerkt Jamie. »Weihnachtsstress? Sollen wir uns zur Entspannung ein Gläschen Wein gönnen?«

Ihre Frage klingt so hoffnungsfroh, dass ich lachen muss. »Warum eigentlich nicht?«, stimme ich zu.

»Oh, ich weiß was! Nicht weit von hier gibt es ein neues Café, wo es die besten Brownies der Welt gibt. Ich hab neulich eine Werbetafel für eine heiße Schokolade mit Pfefferminzschnaps gesehen. Na, wenn das mal nicht weihnachtlich ist, dann weiß ich auch nicht.«

»Schnaps ist weihnachtlich?«

»Logo! Alkoholkonsum und Weihnachten sind quasi untrennbar. Warum glaubst du, gibt es Glühwein, Punsch und Rumkugeln?«

Diese Logik erscheint mir etwas fragwürdig. Aber gleichzeitig habe ich nichts dagegen, mich ein wenig auf die Feiertage einzustimmen. Es sind heute milde 21 Grad in Kalifornien, und ich trage extra einen dünnen roten Pulli mit grünen Stickereien am Ärmel, um mich in Weihnachtsstimmung zu bringen. Die ganze Stadt ist festlich geschmückt, insbesondere aber der Rodeo Drive. Am Treppengeländer am Via Rodeo rankt eine lange Girlande aus Tannenzweigen empor, die nach oben zum Treppenabsatz führt, in dessen Mitte ein wunderschön geschmückter Tannenbaum in voller Pracht steht. Auf dem Rodeo Drive selbst sorgen rote Lichterketten auf den Palmen und glitzernde weiße Lichter auf den kahlen Bäumen für weihnachtliches Flair.

Trotz der strahlenden kalifornischen Sonne sieht es wunderschön aus, und bei Nacht, wenn die Lichter eingeschaltet sind und die ganze Straße funkelt, ist es geradezu magisch.

»Also bleibt es dabei? Ryan und ich kommen morgen früh gegen zehn vorbei, richtig?«

»Das passt wunderbar«, sage ich.

Damien und ich haben unsere Freunde und Verwandten zu Heiligabend in unser Haus am Lake Arrowhead eingeladen, um gemeinsam Weihnachten zu feiern. Das Haus liegt im San-Bernadino-Gebirge, ungefähr zwei Stunden von unserem Anwesen in Malibu entfernt. Damien hatte dieses Haus in den Bergen entworfen und gebaut, noch ehe wir einander kennenlernten, und für meine Begriffe ähnelt es mit seinem ausladenden Balkon und dem atemberaubenden Ausblick über den See vielmehr einem Fünf-Sterne-Resort.

Davon abgesehen verbreitet das Dorf Lake Arrowhead Village zu Weihnachten ebenfalls eine ganz zauberhafte Atmosphäre und bietet sich ideal für einen Spaziergang am Heiligabend oder am ersten Weihnachtstag an.

»Fährst du mit Jackson und Sylvia?«, frage ich.

»Wir haben ihnen angeboten, sie mitzunehmen, aber Jackson meinte, es sei für sie mit Ronnie einfacher, wenn sie mit ihrem eigenen Auto kommen. Außerdem hat Sylvia zwar ihre Morgenübelkeit hinter sich, verträgt aber Autofahren immer noch nicht so gut, sodass sie wohl unterwegs oft halten müssen.«

Sylvia ist im fünften Monat schwanger. Es ist ihr erstes eigenes Kind mit Jackson, wobei sie bereits Mutter seiner kleinen Tochter Ronnie ist, die sie nach der Hochzeit adoptiert hat. Da Jackson Damiens Halbbruder ist, bin ich offiziell ihre Tante. Ich liebe die kleine Ronnie abgöttisch und kann es kaum erwarten, dass das Baby endlich da ist. Nach dem Selbstmord meiner Schwester hätte ich nie gedacht, dass ich je Tante werde oder dass jemand für mich wie eine Schwester sein könnte. Nun diese Kinder aufwachsen zu sehen und mich Sylvia immer enger verbunden zu fühlen, macht mich daher ebenso glücklich wie wehmütig.

»Wer steht denn noch so auf der Gästeliste?«, fragt Jamie. »Hat Ollie abgesagt?«

Ich schüttele den Kopf. »Nein, er hat tatsächlich zugesagt, wer hätte das gedacht?«

»Echt jetzt? Wow!«

Ich nicke zustimmend. Ich war selbst überrascht, als Ollie meiner Einladung gefolgt war. Und noch überraschter, als von Damien der Vorschlag kam, ihn einzuladen. Ollie ist einer meiner ältesten Freunde, und zu sagen, dass Damien und er so ihre Probleme miteinander hatten, wäre eine glatte Untertreibung.

Eine Zeit lang hat Ollie in New York gelebt, aber nun ist er wieder in Los Angeles. Und auch wenn ich weiß, dass Damien nichts dagegen hätte, Ollie nie wiederzusehen, liebe ich ihn umso mehr dafür, dass er versteht, wie wichtig mir diese Freundschaft ist.

»Ist das irgendwie komisch wegen Ryan und dir?«, frage ich.

Jamie schüttelt den Kopf. »Ach was, er weiß, dass ich mit vielen Typen rumgemacht habe. Und dass es mittlerweile nur noch einen einzigen Mann für mich gibt«, fügt sie mit einem breiten, glückseligen Grinsen hinzu. »Also, wer kommt noch?«

Ich lache. »Reicht das nicht?« Tatsächlich hatte ich noch drei andere Paare eingeladen, aber Evelyn und Blaine sind derzeit in Paris, Lisa und Preston besuchen Verwandte in Ohio und Syls beste Freundin Cass und deren Freundin Siobhan sind nach München zu irgendeinem Tattoo-Festival geflogen.

»Schade, dass Lisa nicht kommt«, sage ich. »Der Typ, dem das Gebäude gehört, wandelt es in Büroflächen zum Verkauf um, und ich überlege, mich einzukaufen. Da hätte ich gerne noch mal ihren Rat eingeholt.« Lisa hatte mich überhaupt erst an den Eigentümer vermittelt und mir gesagt, dass das die ideale Gelegenheit sei, falls ich vorhätte, die Immobilie zu kaufen. In den letzten Monaten hatte ich hin und her kalkuliert und mein Betriebsvermögen so umgeschichtet, dass es sich finanziell lohnt, eine Immobilie zu kaufen, und ich bin total aus dem Häuschen, dass es endlich – beinahe – in greifbare Nähe gerückt ist.

»Ehrlich gesagt, überrascht es mich, dass du überhaupt jemanden eingeladen hast. Immerhin war Damien wie lange weg? Eine Woche?«

»Acht lange Tage«, bestätige ich. Er war geschäftlich wegen irgendeines neuen Projektes von Stark Applied Technology unterwegs, und da ich selbst allerhand um die Ohren hatte, war ich nicht mitgefahren. So lang waren wir seit unserer Hochzeit noch nie getrennt, und ich kann es kaum abwarten, ihn endlich wiederzusehen.

»Wir treffen uns heute Abend in unserem Haus am See. Wir wollen die verlorene Zeit wiedergutmachen, bevor ihr alle kommt. Apropos, wenn du nichts dagegen hast, würde ich gerne noch in einen Laden reinschauen, bevor wir uns eine heiße Schokolade und Brownies gönnen.«

Ich ziehe sie am Ärmel, als wir vor Marilyn’s Lounge angelangen, einer noblen Dessous-Boutique, die kürzlich in Los Angeles eröffnet hat.

Jamie wirft einen Blick auf die sinnlichen, ziemlich freizügigen Teilchen in der Auslage und zieht eine Augenbraue hoch. »Willst du ihm dein Geschenk schon heute Nacht geben?«

»Auf jeden Fall«, sage ich, drücke gegen die Tür und betrete das Geschäft. »Immerhin ist das ein Geschenk, an dem man sich immer und immer wieder erfreuen kann.«

Ich lenke gerade mein Auto durch die Toreinfahrt zu unserem Anwesen in den Bergen, als ich eine Nachricht von Damien erhalte.

Bin cirka fünfzehn Minuten hinter dir.

Amüsiert schüttele ich den Kopf, während ich in die Garage fahre. Natürlich weiß er, dass ich gerade angekommen bin. Entweder trackt er mein Handy oder mein Auto oder erhält eine Benachrichtigung, sobald jemand den Zugangscode für eines unserer Häuser benutzt. Früher hat mich das genervt. Heute vermittelt es mir ein Gefühl von Sicherheit.

Ich stelle den Motor ab und schreibe zurück: Das sind acht Tage und fünfzehn Minuten zu lang ohne dich.

Seine Antwort lässt meine Haut vor Vorfreude kribbeln: Ich will dich nackt, Baby. Ich will keine Zeit mehr verlieren.

Ich beiße mir auf die Lippe. Warte nackt und feucht auf dich.

Die Antwort kommt prompt. Gott, Nikki.

Darauf sende ich keine Antwort, sondern grinse nur.

Einen Augenblick später ertönt mein Handy erneut. Wie oft hast du dich selbst berührt, als ich weg war?

Das weißt du doch, antworte ich. Und das stimmt auch. Gewissermaßen. Wir hatten Telefonsex und Skype-Sex, ja, ich habe ihm sogar ein paar unanständige Fotos geschickt. Aber klar, es gab natürlich auch andere Momente, in denen ich allein war und mich nach ihm gesehnt habe.

Bei seiner Antwort beginnen meine Wangen zu glühen. Wirklich? Oder hast du dich auch berührt, ohne mit mir zu telefonieren? Ohne meine Stimme an deinem Ohr? Hast du an mich gedacht und dich zum Orgasmus gebracht? Hast du mir das Vergnügen verwehrt, dich stöhnen zu hören? Dich zu hören, wie du meinen Namen schreist, wenn du kommst? Sag es mir, Nikki. Hast du deine Finger in deine hübsche Muschi gesteckt und dir vorgestellt, das sei ich?

Während ich gegen die Autotür gelehnt stehe, lese ich seine Nachricht. Aber ich fühle mich keineswegs schuldbewusst. Im Gegenteil. Seine Worte befeuern meine Sinne, und allein der Druck meiner Jeans an meinem Kitzler treibt mich schier in den Wahnsinn.

Berührst du dich gerade selbst?

Ich schüttele den Kopf, während ich ihm knapp antworte: Nein.

Aber du würdest gerne.

O Gott, und wie.

Ich antworte nicht, aber das brauche ich auch nicht. Er kennt mich gut genug.

Mehr noch, er kennt mein Innerstes.

Ungezogenes Mädchen, schreibt er.

Vielleicht mag ich es ungezogen.

Ich stelle mir sein dreckiges Grinsen vor. Ich auch. Bald schon, Baby. Bald bin ich da. Bis dahin kannst du dir vorstellen, wie ich dich berühre.

Ich atme zitternd ein, während ich überlege, wie viel Zeit mir bleibt. Da ich das nicht sicher abschätzen kann, aber rechtzeitig fertig sein will, schnappe ich mir die Einkaufstüten vom Rücksitz und stürme ins Haus. Drinnen ist es leer, aber frisch und sauber. Der Hauswirtschafter und seine Frau, die normalerweise auf dem Anwesen leben, sind zwar nach Victorville gefahren, um ihre Tochter über die Feiertage zu besuchen, haben aber zuvor alle Räume durchgelüftet und sogar einen riesigen Tannenbaum im Wohnzimmer mit seiner hohen Gewölbedecke aufgestellt. Die Lichterketten sind eingeschaltet, aber ansonsten ist der Baum noch ungeschmückt. Das mit dem Schmücken wollten Damien und ich gemeinsam mit unseren Freunden übernehmen.

Ich werfe einen kurzen Blick durch den Raum und lege Damiens Geschenk unter den Baum, verliere aber ansonsten keine Zeit. Er will mich zwar nackt, aber ich habe andere Pläne und eile mit meinen Tüten ins Schlafzimmer – eine davon stammt von Marilyn’s Lounge, die andere von Target, wo ich auf der Rückfahrt vorbeigefahren bin.