Die 100 besten Eco Hacks - Katarina Schickling - E-Book

Die 100 besten Eco Hacks E-Book

Katarina Schickling

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Beschreibung

Klimawandel, Artensterben, Ressourcenausbeutung: Wir wissen längst, dass ein Einfach-Weiter-So nicht in Frage kommt. Aber wo sollen wir angesichts der unüberschaubaren Problemlage überhaupt anfangen? Und ist es nicht viel zu kompliziert, in der Hektik des Alltags in den Umweltmodus zu schalten? Dass das Gegenteil der Fall ist, beweist Nachhaltigkeitsexpertin Katharina Schickling in diesem kompakten Ratgeber. Von genialen Upcycling-Tipps etwa für Gemüseabfälle über die Frage nach dem ökologisch korrekten Mund-Nasen-Schutz bishin zum simplen Do-It-Yourself-Reinigungsmittel finden sich darin 100 leicht umsetzbare Tipps und Tricks für alle Lebenslagen. So einfach geht nachhaltig leben!

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EPUB

Seitenzahl: 154

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Buch

Klimawandel, Artensterben, Ressourcenausbeutung: Wir wissen längst, dass ein Einfach-Weiter-So nicht in Frage kommt. Aber wo sollen wir angesichts der unüberschaubaren Problemlage überhaupt anfangen? Und ist es nicht viel zu kompliziert, in der Hektik des Alltags in den Umweltmodus zu schalten? Katarina Schickling beweist, dass das Gegenteil der Fall ist und gibt in diesem Buch 100 leicht umsetzbare Nachhaltigkeitstipps für alle Lebensbereiche.

Autorin

Katarina Schickling ist Dokumentarfilmerin, Ernährungsexpertin und Autorin mit einem Schwerpunkt auf Nahrungsmitteln und der dazugehörigen Industrie. Als Expertin wird sie in zahlreichen Medien immer wieder zurate gezogen, wenn es ums Essen und umweltbewusste Leben geht. Sie lebt und arbeitet in München.

Außerdem von Katarina Schickling im Programm

Der Konsumkompass

Was Sie wirklich über Plastikverpackungen, Neuseelandäpfel & Co. wissen müssen

Gut und nachhaltig leben muss nicht kompliziert sein

Katarina Schickling

Die 100 besten

eco

Hacks

Tipps und Tricks für den Alltag Einfach nachhaltig leben

Alle Ratschläge in diesem Buch wurden von der Autorin und vom Verlag sorgfältig

erwogen und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors beziehungsweise des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist daher ausgeschlossen.

Wir haben uns bemüht, alle Rechteinhaber ausfindig zu machen, verlagsüblich

zu nennen und zu honorieren. Sollte uns dies im Einzelfall aufgrund der schlechten Quellenlage bedauerlicherweise einmal nicht möglich gewesen sein, werden wir begründete Ansprüche selbstverständlich erfüllen.

Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Das Buch wird klimaneutral produziert und auf emissionsarmem Papier gedruckt. Für den Umschlag verwenden wir Recyclingpapier, das aus Abfällen der industriellen Kaffeebecherproduktion hergestellt wurde.

Originalausgabe Mai 2021

Copyright © 2021: Wilhelm Goldmann Verlag, München, in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München

Illustration: © Janina Kress

Umschlag: Uno Werbeagentur, München

Umschlagmotiv: © FinePic®, München, © Janina Kress (Illustrationen)

Redaktion: Antje Steinhäuser

Satz und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering

EB ∙ IH

ISBN 978-3-641-27161-9V001

www.goldmann-verlag.de

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Inhalt

Einleitung

Klimaschonend essen

1 – Der beste Apfel zu jeder Jahreszeit

2 – Das richtige Wasser trinken

3 – Die gute Wahl zwischen regional und bio

4 – Zutaten aus China vermeiden

5 – Fertiggerichte: Mogelpackungen besser erkennen

6 – Aktiv gegen Lebensmittelverschwendung

7 – Lebensmittel richtig lagern

8 – Was in die Tonne muss

9 – From Leaf to Root

10 – Die besten Essensretterplattformen

11 – Mit weniger Fleisch das Klima retten

12 – Nose to Tail

13 – Aktiv gegen Überfischung

14 – Die Milch macht‘s

15 – Das klimafreundlichere Ei

16 – Vegan die Welt retten

17 – Das Avocado-Problem

18 – Erbsenburger für die Ökobilanz

19 – Milch klimagerecht ersetzen

20 – Eis – Abkühlen mit gutem Gewissen

21 – Kein Geiz bei Lebensmitteln

22 – Palmöl vermeiden

23 – Kaffee ohne Klimasünden

24 – Teetrinken fürs Klima?

25 – Warum sich Fairtrade auch für uns lohnt

26 – Besser grillen

Müll – weniger ist immer mehr!

27 – Die gute Einkaufstüte

28 – Obst und Gemüse sicher nach Hause bringen

29 – Die beste Verpackung für Obst und Gemüse

30 – Wertstoffe richtig wegwerfen

31 – Altglas korrekt sortiert

32 – Kompostierbare Plastiktüten

33 – Wie aus Küchenresten Kompost wird

34 – Papier als Wertstoff

35 – Altpapier richtig sortiert

36 – Papiersorten besser erkennen

37 – Plastik vermeiden

38 – Verlässliche Mikroplastik-Siegel

39 – Kaffee to go ohne Reue

40 – Mogelpackungen aus Bambus

41 – Die beste Verpackung

42 – Einweg oder Mehrweg?

43 – Der richtige Strohhalm

Unterwegs mit weißer Weste

44 – Der Autoantrieb der Zukunft

45 – Was ein Auto wirklich kostet

46 – Bye, bye SUV

47 – Das bringt ein Tempolimit

48 – Mit Elektroantrieb sauberer fahren

49 – Benzinsparend im Auto unterwegs

50 – E-Scooter, umweltfreundlich eingesetzt

51 – Fliegen ohne schlechtes Öko-Gewissen

52 – Flüge richtig kompensieren

53 – Das ökologischste Verkehrsmittel für Reisen

54 – Mit reinem Gewissen in See stechen

55 – Reisemüll vermeiden

56 – Nachhaltig Urlaub machen

57 – Skiurlaub ökologisch – geht das?

58 – Klimaschonend durch die Stadt

Grüne Power

59 – So komme ich zu Ökostrom

60 – Schlaue Technik gegen das Stand-by-Problem

61 – Richtig Licht machen

62 – Haushaltsgeräte kostensparend nutzen

63 – Wann Entsorgen die beste Lösung ist

64 – Haushaltsgeräte im Energiespareinsatz

65 – Batterien und Akkus sinnvoll nutzen

66 – Das grünere Smartphone

67 – Ökologisch unterwegs im Internet

68 – Ökosünde Streaming

69 – E-Book-Reader oder Buch?

70 – Umweltbewusst Geschirr spülen

71 – Richtig waschen

72 – Der beste Weg zum keimfreien Mund-Nasen-Schutz

73 – Energiesparend Wasser kochen

74 – Kaffee richtig zubereiten

75 – Der Ökotrick beim Backen

Konsumieren und dabei die Welt retten

76 – Online-Shopping – bequem, aber oho!

77 – Das politisch korrekte Bad

78 – Damenhygiene, ökologisch gedacht

79 – Die CO2-Bilanz der Rasur

80 – Schön mit gutem Öko-Gewissen

81 – Besser putzen

82 – Reparieren statt wegwerfen

83 – Textilien mit sauberer Ökobilanz

84 – Verlässliche Siegel für faire Kleidung

85 – Die Öko-Jeans

86 – Umweltfreundlich beschuht

87 – Die ökologisch korrekte Corona-Maske

88 – Die zweite Hand ist erste Sahne!

89 – Mode aus Abfall

90 – Umweltfreundlich Sport treiben

91 – (Kunst-)Pelz – eine haarige Angelegenheit

92 – Klunker ohne Nebenwirkungen

93 – Zimmerpflanzen fürs Klima

94 – Können Blumen Sünde sein?

95 – Windelwahnsinn vermeiden

96 – Der ökologische Pfotenabdruck

97 – Der Öko-Christbaum

98 – Weihnachtsdeko mit guter CO2-Bilanz

99 – Besser schenken mit Umweltbewusstsein

100 – Feuerwerk – das ultimative No-Go

Register

Einleitung

Im Grunde wissen wir ja, wie es geht. Möglichst wenig Müll hinterlassen. Sparsam mit Strom und Wasser umgehen. Im Zweifel lieber radeln als Auto fahren … Aber dann wird es schon kompliziert: Ist Plastik wirklich immer schlecht? Ist die regionale, konventionelle Gurke möglicherweise nachhaltiger als die Biogurke aus Spanien? Darf ich gar kein Fleisch mehr essen, wenn ich das Klima schützen will? Ist der Milchersatz aus Mandeln tatsächlich besser fürs Klima? Schade ich der Umwelt mehr, wenn ich online shoppe oder wenn ich stattdessen mit dem SUV zum Einkaufen fahre?

Als ich angefangen habe, mich professionell mit dem Thema Nachhaltigkeit zu befassen, gingen in ganz Deutschland jeden Freitag Jugendliche auf die Straße, um für die Rettung unseres Planeten zu demonstrieren, und die Grünen feierten derartig große Umfrageerfolge, dass schon über einen Bundeskanzler Habeck spekuliert wurde. Dann kam Corona, und plötzlich schien das Thema nicht mehr »sexy« zu sein. Als ob ein nachhaltiger Lebensstil ein Luxus für Boomzeiten sei … Ich glaube, das ist der falsche Gedanke, und ich bin davon überzeugt, dass ich mit dieser Meinung nicht alleine bin.

Seit einiger Zeit berechnen Umweltschützer jedes Jahr den so genannten »Earth Overshoot Day«, auf gut Deutsch Erdüberlastungstag. Das ist der Tag, an dem wir Menschen das an Ressourcen verbraucht haben, was sich von alleine wieder regeneriert. 2019 begann unser Raubbau am 29. Juli. 2020 wäre es vermutlich schon Anfang Mai so weit gewesen – wenn nicht die Corona-Krise vorübergehend weltweit zu einem starken Rückgang der Emissionen geführt hätte. So wurde es 2020 der 22. August.

Wir haben allen Grund, uns weiter um die Zukunft zu sorgen – die Klimaerwärmung macht ja nicht Pause, nur weil wir plötzlich noch mehr Angst vor einem neuartigen Virus haben. Zudem führt der Wunsch nach Keimfreiheit zu einer wahren Flut von Plastik und zu neuen Wegwerfprodukten, Stichwort Schutzmaske. Viele Menschen haben seit Corona Bedenken, selbst mit Maske, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, dicht an dicht. Ein neues Dilemma: Unseren Planeten retten und umweltbewusst Zug fahren oder lieber »nur« die eigene Gesundheit, alleine im Auto …

Trotz alldem bin ich optimistisch, dass wir die Sache mit der Weltrettung immer noch schaffen können. Zu meinen größten Lerneffekten aus den Wochen des Corona-Shutdowns gehört, auf wie viel sich ganz gut verzichten lässt, ohne dass das Leben davon wirklich schlechter wird. Daraus müsste sich doch etwas lernen lassen, oder?

Dieses Buch ist eine Sammlung von Tricks und Kniffen, wie sich unser Alltag nachhaltiger gestalten lässt, oft schon durch ganz einfache Entscheidungen. Für mein letztes Buch, Der Konsumkompass, habe ich zahlreiche Studien analysiert, CO2-Bilanzen gewälzt, mit Wissenschaftlern gesprochen und nachgerechnet. Die Tipps in diesem Buch beruhen unter anderem auf diesen – natürlich aktualisierten – Recherchen. Wer gerne Studien nachlesen und Hintergründe besser verstehen möchte, findet im Konsumkompass umfassende Informationen und weiterführende Quellen. Doch wer einfach nur schnell und fundiert einen Überblick bekommen will, wie sich unser Alltag klimafreundlicher gestalten lässt, hält mit den 100 Eco Hacks genau den richtigen Wegweiser in der Hand.

Selbstverständlich werden die Eco Hacks allein nicht die Erderwärmung stoppen oder gar eine Klimakatastrophe verhindern. Aber viele kleine Schritte ergeben irgendwann auch etwas Großes. Also fangen wir doch einfach gemeinsam an!

Klimaschonend essen

Ungefähr 16 Prozent der Emissionen, die wir Bundesbürger pro Kopf und Jahr verursachen, gehen aufs Konto unserer Ernährung. Nirgendwo sonst ist unsere Einflussmöglichkeit so unmittelbar: Wir entscheiden, welche Erzeuger wir mit unseren Einkäufen für nachhaltiges Wirtschaften belohnen und welche nicht.

Wir Verbraucher neigen oft dazu zu unterschätzen, welche enorme Macht wir dadurch haben. Gerade in einem so umkämpften Markt wie der deutschen Lebensmittelbranche beobachten Hersteller und Handel ganz genau, was die Kundschaft verlangt. Diese Macht sollten wir nutzen, durch gezielte Konsumentscheidungen zugunsten eines klimafreundlichen Lebensstils.

Die ersten 26 Eco Hacks sollen dabei helfen, beim täglichen Lebensmitteleinkauf die richtige Auswahl zu treffen.

1 – Der beste Apfel zu jeder Jahreszeit

Regional boomt, und das völlig zu Recht. Lebensmittel mit weiter Anreise sollten nur ausnahmsweise auf den Tisch kommen. Für den täglichen Bedarf sind Produkte aus der Region ökologisch sinnvoller.

Heimische Äpfel haben gegenüber Äpfeln aus Übersee immer die bessere Ökobilanz, selbst dann noch, wenn sie längere Zeit im Kühlhaus lagen. Zumal der chilenische Apfel nach seiner Ankunft in einem europäischen Hafen womöglich auch noch ein, zwei Monate auf seinen Weitertransport gewartet hat – gekühlt, natürlich.

Auch der Transport innerhalb von Deutschland spielt eine Rolle: Ein Hamburger ist mit einem Apfel aus dem Alten Land besser bedient, ein Bayer mit dem vom Bodensee.

Noch besser jedoch ist es, Obst und Gemüse generell regional und saisonal einzukaufen – was direkt nach der Ernte ohne längere Transportwege und Lagerzeiten verbraucht wird, hinterlässt den geringsten ökologischen Fußabdruck.

Je höher der Verarbeitungsgrad eines Lebensmittels ist, desto schlechter ist fast zwangsläufig die CO2-Bilanz. Kaufen Sie deshalb möglichst oft frische, unverarbeitete Ware. Da haben Sie dann auch die Kontrolle über die Inhaltsstoffe!

Vorsicht bei regionalen Siegeln – leider gibt es keine gesetzlichen Vorgaben, was sich »regional« nennen darf, das definieren die jeweiligen Vermarkter selbst. Eine gute Richtschnur liefert das »Regionalfenster« mit sehr detaillierten Angaben.

Eine gute Übersicht über die Siegel gibt es unter: www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/kennzeichnung-und-inhaltsstoffe/regionale-lebensmittel-11403

Achtung: Ausgerechnet das EU-Siegel »Geschützte geographische Angabe«, etwa beim Schwarzwälder Schinken, kann eine echte Mogelpackung sein. Es schützt nur die Zubereitungsweise und verlangt einen Arbeitsschritt in der Region. Die Schweineschenkel für den Schinken können also durchaus aus Dänemark angereist sein, ohne dass Sie das beim Kauf erkennen können.

2 – Das richtige Wasser trinken

Ein für unsere Gesundheit besonders wertvolles Getränk – und eigentlich ganz einfach und ökologisch zu beschaffen, aus dem Wasserhahn. Trinkwasser ist das vielleicht am strengsten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland. Der Verzicht auf den Wasserkauf ist eines der einfachsten Mittel, nachhaltig zu leben!

Leitungswasser ist nicht nur billiger als Wasser aus der Flasche, es hat auch die viel bessere Ökobilanz – und mineralstoffreicher ist es obendrein.

Allerdings nur, wenn Sie es ungefiltert trinken. Ein Wasserfilter ist gut für Ihre Kaffeemaschine, weil er die vor Kalk schützt. Aber was ist Kalk? Ein Mineral … also unbedingt ungefiltert trinken!

Wenn Sie Wassersprudler nutzen: Achten Sie darauf, dass sich die Flaschen in der Spülmaschine waschen lassen. Sonst kann sich ein so genannter Biofilm bilden – und der hat mit »öko« nichts zu tun, sondern enthält Keime, die schlimmstenfalls sogar krank machen können.

Leitungswasser für unterwegs? Mit »Refill« kein Problem! In ganz Deutschland kann man sich an den »Refill-Stationen«, zu erkennen an einem blauen Aufkleber, seine Trinkflasche kostenlos auffüllen lassen. Eine Karte findet man unter www.refill-deutschland.de, und eine App für unterwegs gibt’s auch.

Wer Biofleisch kauft, betreibt aktiven Trinkwasserschutz.

3 – Die gute Wahl zwischen regional und bio

Klarer Fall: am besten regional und bio. Natürlich gibt es viele konventionelle Bauern, die sehr ordentlich arbeiten. Sollten Sie das Glück haben, so einen Landwirt um die Ecke zu haben, wo Sie sich selbst von Nachhaltigkeit und tiergerechter Haltung überzeugen können: Herzlichen Glückwunsch! Den sollten Sie unbedingt unterstützen. Falls nicht, ist bio eine gute Wahl. Da kontrollieren die Verbände für Sie.

Konventionelle Landwirtschaft erzeugt auf kleineren Flächen mehr Ertrag. Das ist erst mal gut fürs Klima.

Andererseits belastet konventionelle Tierhaltung das Grundwasser, Pestizide schaden der Artenvielfalt.

Bio sollte immer nur ein Aspekt bei der Kaufentscheidung sein. Je weiter die Ware gereist ist, desto schlechter der ökologische Fußabdruck. Auch bei Biolebensmitteln ist regional und saisonal Trumpf!

Fragen Sie mal eine Muttersau in einem Abferkel-Kastenstand, ob sie das so mag. Oder eine Kuh in Anbindehaltung. In Sachen Tierwohl ist bio immer die bessere Wahl.

4 – Zutaten aus China vermeiden

Leider müssen verarbeitete Lebensmittel in der EU die Herkunft der Zutaten nicht nachweisen. Tatsache ist jedoch, dass Sie in aller Regel mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen können, dass die Erdbeeren in Ihrem Fruchtjoghurt, die Tomaten auf Ihrer Tiefkühlpizza oder die Zwiebeln in Ihrer Instantsoße aus China stammen. Ich habe mehrmals für Dokus großflächig in der Lebensmittelindustrie zur Herkunft von Zutaten recherchiert – kaum einer der Großen, der nicht die billige Ware aus Fernost verarbeitet. Gut für deren Bilanz, schlecht für die des Klimas:

Wie schon weiter vorne erwähnt: Transport spielt bei der Ökobilanz immer eine wesentliche Rolle. Selbst als Schiffsfracht ist chinesische Ware ein Ökoproblem.

Die meisten Lebensmittel, die wir aus China importieren, gibt es auch bei uns, und das sogar zu ähnlichen Erntezeiten. Schließlich liegt auch China auf der Nordhalbkugel. Mehr heimische Produkte auf dem Tisch, das wäre gut fürs Klima und für unsere Bauern.

In China sind Pestizide im Einsatz, die in der EU schon lange aus gutem Grund verboten sind.

Gerade in der Landwirtschaft ist Kinderarbeit verbreitet. Und auch sonst sind die Arbeitsbedingungen für Beschäftigte in der chinesischen Landwirtschaft oft nicht gut.

5 – Fertiggerichte: Mogelpackungen besser erkennen

#Wir Deutschen gelten ja als besonders sparsam beim Lebensmitteleinkauf. Umso erstaunlicher, dass Fertiggerichte immer noch so im Trend sind. Denn teurer kann man kaum einkaufen! Für eine ARD-Doku habe ich mal ausgerechnet, was besonders beliebte Fertiggerichte – die Tiefkühlpizza etwa, Nudeln im Set mit Soße und Käse oder Kartoffelpüree – im Vergleich zu frisch Gekochtem kosten. Selbstgemacht war in jedem einzelnen Fall extrem viel günstiger, selbst in Bio-Qualität. Und nachhaltiger ist selbst kochen auch.

Je höher der Verarbeitungsgrad eines Produktes ist, desto schlechter die Ökobilanz. Das fällt insbesondere bei allen Instantprodukten ins Gewicht.

Was tiefgekühlt verkauft wird, ist zwar von der Produktqualität her meist hochwertiger, hat dafür aber einen sehr ressourcenverbrauchenden Transport auf dem Buckel, wegen der Kühlkette.

Wenn Sie unbedingt für Notfälle Convenience zu Hause haben wollen: Versuchen Sie, Produkte mit möglichst wenig Verpackung zu finden! Die Tiefkühlpizza im Karton braucht nicht auch noch eine Plastikfolie.

Tiefkühlgemüse gibt es mittlerweile auch in Papiertüten statt in Folienverpackungen. Das ist allerdings von der Ökobilanz her gar nicht besser. Papier verbraucht bei der Herstellung enorme Ressourcen; wenn es gleich anschließend im Müll landet, ist das noch umweltschädlicher als ein dünner Plastikbeutel, der ordentlich recycelt wird.

6 – Aktiv gegen Lebensmittelverschwendung

Die Erzeugung von Lebensmitteln ist ein wesentlicher Umweltfaktor. Umso schlimmer deshalb, wenn diese Lebensmittel dann nicht mal gegessen werden.

Werfen Sie keine Lebensmittel weg. Eh klar, oder?

Kaufen Sie gezielt auch Obst und Gemüse, das nicht aussieht wie mit Fotoshop designt. Vielleicht können wir alle gemeinsam den Handel so langfristig erziehen – auch eine krumme Karotte schmeckt gut!

Wenn Sie für heute oder morgen einkaufen: Greifen Sie gezielt zu Lebensmitteln, deren Haltbarkeitsdatum dem Ende zugeht.

Großpackungen verursachen proportional weniger Verpackungsmüll – dafür steigt das Risiko, dass Ihnen etwas verdirbt. Lösung: möglichst viel lose kaufen.

Kaufen Sie Wurst und Fleisch nur dort, wo frisch auf- und abgeschnitten wird. Alles, was schon vorgeschnitten auf Sie wartet, ist ein potenzieller Müllkandidat.

Kaufen Sie einzelne Bananen statt einen Bund – einzelne Früchte halten genauso gut, bleiben aber oft im Laden liegen und werden dadurch ein Fall für die Tonne.

Unter www.mundraub.org gibt es eine interaktive Karte mit Obstbäumen, wild wachsenden Kräutern u. Ä., wo sich jeder frei bedienen darf.

7 – Lebensmittel richtig lagern

Was nicht verdirbt, ist nachhaltiger – logisch. Und so geht‘s:

Die gemischte Obstschale in der Küche sieht hübsch aus, ist aber nicht sinnvoll. Denn vor allem Äpfel geben das Gas Ethylen ab, das Früchte schneller nachreifen lässt.

Karotten und Radieschen werden schneller gammelig, wenn man die Blätter dranlässt – sie entziehen dem Gemüse Wasser. Kirschen hingegen halten mit Stiel länger.

Bananen möglichst hängend lagern und nicht aufeinanderlegen – ja, ich weiß … das widerspricht nun wieder dem Tipp mit den einzelnen Bananen …

Orangen, Zitronen und Tomaten auf keinen Fall im Kühlschrank lagern, das killt das Aroma.

Bei null bis vier Grad hält sich Rindfleisch drei bis vier Tage, Kalb- und Schweinefleisch sollten innerhalb von zwei bis drei Tagen zubereitet werden. Größere Stücke halten länger als aufgeschnittene Steaks, wegen deren größerer Oberfläche, die mehr Angriffsfläche für Bakterien bietet. Hackfleisch sollte auch im Kühlschrank nur maximal acht Stunden aufbewahrt und schnell verarbeitet werden. Fleisch am besten immer umpacken, in ein Glas- oder Kunststoffgefäß.

Auf der Homepage der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung gibt es ausführliche Tipps für die richtige Lagerhaltung: www.ble-medienservice.de/0133/lebensmittellagerung-imhaushalt-empfehlungen-fuer-die-lagerdauer-undlagerbedingungen?number=0133

8 – Was in die Tonne muss

Viele Lebensmittel landen bei uns im Müll, weil wir uns nicht sicher sind, woran wir Verdorbenes erkennen. Dabei hat uns die Natur an sich mit ziemlich guten Testinstrumenten ausgestattet: Augen und Nase!

Obst und Gemüse: Druckstellen einfach wegschneiden. Klar abgegrenzte faulende Stellen jedoch bedeuten »ab in die Tonne«! Wegen des hohen Wassergehalts können sich Mikroorganismen schnell in der ganzen Frucht verteilen.

Salat: Ja, es ist praktisch … aber vorgeschnittene Salate sollten Sie meiden. Die Schnittstellen sind Tummelplätze für Keime. In Kopfform hält Salat sich viel besser.

Brot: Schimmelpilze bilden Fäden, die den ganzen Laib durchziehen können. Deshalb auch bei kleinem Befall: weg damit! Um Schimmel zu verhindern, lagert Brot am besten in einem luftdurchlässigen Gefäß oder in ein sauberes Geschirrtuch gewickelt. Brot keinesfalls in den Kühlschrank packen. Da wird es schneller hart.