Die Börsenbibel für Kleinanleger - Daniel Grund - E-Book

Die Börsenbibel für Kleinanleger E-Book

Daniel Grund

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Beschreibung

Börsenerfolg ist erlernbar, meine ich Daniel Grund, Autor der vorliegenden Börsenbibel. Kleinanleger können gewinnen, wenn sie ein paar wirtschaftliche Prinzipien beherzigen. Ich entwickelte Methoden, mit denen ich zum Anlageerfolg in Deutschland komme. Amerikanische Investmentliteratur funktioniert häufig nicht, weil wir in Europa andere Bedingungen vorfinden. Ich spreche mit der Börsenbibel klares Deutsch für den deutschen Kleinanleger. Ich zeige Ihnen unkonventionelle Wege auf, Vermögen verschleiert zu bilden, an die der Normalbürger nicht im Traum denkt. Es gibt viel mehr Investitionsmöglichkeiten für Kleinanleger, die nicht an der Börse gehandelt werden. Erstaunt werden Sie feststellen, dass man mit Anleihen mehr verdienen kann als mit normalen Aktien. Zahlreiche Beispiele untermauern meinen persönlichen Investmenterfolg. Wie erkenne ich eine solide Firma, in die es sich zu investieren lohnt? Woran erkennt man ein fähiges Management? Woraus besteht ein Jahresabschluss? Auf welche Kennzahlen kommt es an? Wie wird das Anlagerisiko ausgeschlossen? Wann sollte ich kaufen und verkaufen? Welche Charaktereigenschaften muss ich für den Anlageerfolg mitbringen? Passen Moral und Ethik zu Geldanlagen? Ich Daniel Grund behaupte: "Jeder normale Mensch kann in über 90 Prozent aller Fälle auf der Siegerstraße entlang schlendern, wenn er erstklassige Unternehmen von Schrottbuden zu unterscheiden vermag." Aus überschaubaren Anlagebeträgen entsteht automatisch der Geldspeicher des Onkel Dagobert. Werden Sie zum Börsenguru Ihrer Familie!

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Impressum

Die Börsenbibel für Kleinanleger

Copyright: © 2015 Daniel Grund

Alle Rechte vorbehalten.

Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

ISBN 978-3-7375-5220-2

Reproduktionen, Übersetzungen, Weiterverarbeitung, Wiederverkauf und sonstige Veröffentlichungen bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Autors.

Haftungsausschluss

Die vorliegende Publikation wurde nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert. Der Autor übernimmt keinerlei Haftung für die Richtigkeit der Angaben und Investmentideen. Das vorliegende eBook ersetzt keine gesetzlich vorgesehene Anlageberatung. Die publizierten Ratschläge sollen Ihnen helfen, eigene Anlageideen zu entwickeln.

Mit diesem Buch wird kein Erfolg versprochen. Ich bin nicht verantwortlich für negative Folgen, die sich daraus ergeben können. Sie verantworten Ihr Handeln selbst. Konsultieren Sie vorher bitte einen fachkundigen Anlageberater Ihrer Wahl.

Sofern Sie aus anderen Quellen stammen, habe ich alle Quellenangaben nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Übereinstimmende Gedanken mit anderen Investmentprofis kann ich nicht ausschließen.

Inhaltsverzeichnis

1. Ein Brief satt eines Vorworts 3

2. Das Buch mit sieben Siegeln - meine Geschichte 4

3. Die Börse 6

3.1 Was ist die Börse? 6

3.2 Welche Börsenstrategien gibt es? 7

3.2.1 Dividendenstrategien - Dividende versus Dividendenlos 8

3.2.2 Trendfolgestrategien 10

3.2.3 Verschiedene Börsenbriefstrategien 11

3.2.4 Fundamentaltechnik versus Charttechnik 12

3.2.5 Die Börsenstrategien der Großen 15

3.3 Mein Handwerkszeug kurz erklärt 17

4. Das Wirtschaftsunternehmen 21

4.1 Allgemeine Qualifizierung 22

4.2 Marktformen 24

4.3 Champions und Hidden-Champions 27

4.4 Ewig zweitklassig 28

4.5 Die ewigen Verlierer 30

4.6 Produkte, die reich machen 31

4.7 Risiken für das Unternehmen 41

4.8 Wert und Preis 44

4.9 Geschäftsbericht und Jahresabschluss 46

4.10 Bilanzanalyse und wichtige Kennzahlen 52

5. Die Assetklassen 64

5.1 Anleihen 65

5.2 Rating 71

5.3 Rohstoffe 75

5.4 Immobilien 80

5.5 Aktien 85

5.5.1 Mein Investitionsverfahren für Kleinanleger 88

5.5.2 Managementfähigkeiten beurteilen 95

5.5.3 Randbemerkungen 97

5.5.4 Der richtige Kaufzeitpunkt für Aktien 99

5.5.5 Der richtige Verkaufszeitpunkt für Aktien 104

5.5.6 Die konzentrierte Portfoliostrategie 107

5.5.7 Cost Average Effekt 108

5.5.8 So schlagen Sie den Index bei geringstem Aufwand 111

5.5.9 Der Kleinanleger im Haifischbecken 113

5.6 Währungsgeschäfte 118

5.7 Termingeschäfte 122

5.7.1 Der fünfseitige Würfel 124

5.7.2 Optionen und Futures 128

5.7.3 Optionsscheine und Mini-Futures 130

5.7.4 Sonderkonstrukte wie SWAPS 132

5.8 Allgemeine Anlagerisiken 133

5.9 Haltedauer und Zinseszinseffekt 137

5.10 Steuern und Kosten für Investments 138

6. Inflation und staatlicher Betrug 143

7. Moral und Ethik bei Geldanlagen 148

8. Der persönliche Zeit- und Geldeinsatz 150

9. Die Charaktereigenschaften des Investors 153

10. Kurzer Anbieterüberblick 154

10.1 Spielgelddepots und Beobachtungslisten bei Onvista 154

10.2 Onlinebroker und Börsengebühren 155

10.3 Das Edelmetalldepot 156

11. Nachwort 159

12. Literaturverzeichnis 162

13. Fußnoten 163

1. Ein Brief satt eines Vorworts

Lieber Kleinanleger,

Herzlichen Glückwunsch zum Kauf meines Buches. Mit 18 Jahren hätte ich mir das Wissen aus diesem Büchlein gewünscht. Wahrscheinlich wären mir eine Menge Verluste erspart geblieben und der Geldhaufen wäre heute ein Berg. Wer in 20 Jahren keine Investmentfehler macht, ist hinterher garantiert wohlhabend. Lesen Sie keine Börsenbriefe! Konsultieren Sie keine Finanzberater mehr! Kurz: Lassen Sie sich nicht beklauen. Das Geldverdienen im Job ist dafür zu hart. Stellen Sie sich eine Partie Skat vor. Ich gebe Ihnen mit meinem Börsenwissen ein ordentliches Blatt auf die Hand. Mit den Trümpfen gewinnen Sie viel. Bei Fehlgriffen verlieren Sie kaum. Ich schaffe mitunter die besten Jahresinvestments. Liege ich daneben, bringe ich Geduld mit, bis ich recht bekomme. Sie können in 90 Prozent der Fälle gewinnen, ohne viel Aufwand betreiben zu müssen. Ich zeige Ihnen, wie das funktioniert. Kaufen Sie nie wieder Schrottpapiere! Schlagen Sie die Börse mit den stärksten Waffen des Kleinanlegers. Ich wünsche Ihnen viele erhellende Investmentmomente.

Ihr Daniel Grund Frankfurt am Main, im Winter 2014/2015

2. Das Buch mit sieben Siegeln - meine Geschichte

Es begann in der ersten Hälfte der 90er Jahre. Mein Großvater saß vor dem Fernseher. Am Ende der Nachrichten lief die Telebörse. Er kommentierte abschließend: »Die Börse werd' ich wohl nie verstehen. Das ist für mich ein Buch mit sieben Siegeln.« Die Aussage reizte mich. Wieso soll die Börse ein versiegeltes Buch sein? Das muss man doch begreifen können.

Seither vergingen gute 20 Jahre. Heute behaupte ich: Ich verstehe die Börse. Ich finde sogar hin und wieder die Investments des Jahres. Früher kaufte ich Börsenbriefe, las tonnenweise Börsenbücher, hörte Börsennachrichten und probierte diese und jene tolle Strategie aus. Am Ende verdiente ich in Summe gesehen nichts. Dabei hatte ich noch Glück. Ich stieg häufig rechtzeitig genug aus. Hierfür behielt ich mein Gespür bis heute. Der Unterschied zu damals besteht darin, dass ich jetzt finanzmathematisch rechnen kann. Das Bewerten von Geldanlagen ist die einzige Strategie, die zu jeder Zeit funktioniert.

Während meines weiterführenden Studiums machte ich so viel Geld, dass ich die Studiengebühren vor dem Abschluss wieder zurückverdient hatte. Schade, dass ich das nicht schon 20 Jahre eher konnte. Man muss die Strategie nicht bis ins Detail beherrschen. Es reichen schon Basics, um in über 50 Prozent der Fälle richtig zu liegen. Dieses Wissen möchte ich der jungen Generation weitergeben. Wer mag schon von gierigen Bankern und Finanzberatern abgezockt werden? Sie als Kleinanleger verfügen über Stärken, die Sie gezielt ausspielen können. Ich sprach einmal mit Deutschlands bestem Fondsmanager Dr. Jens Erhardt. Ich stellte ihm eine Idee vor. Er fand sie sehr interessant. Musste jedoch zugeben, dass er sie mit dem DJE-Fonds nicht nachmachen konnte. Ich betrachte das bis heute als Ritterschlag.

Im vorderen Teil des Buches erkläre ich, wie Wirtschaftsunternehmen allgemein funktionieren und worauf es bei der Profitmaximierung ankommt. Das ist der wichtigste Teil des Werkes. Danach gehe ich auf jede Assetklasse ein. Ich erkläre, wie der Kleinanleger damit Geld verdient. Zum Schluss brauchen Sie nur noch angeln gehen. Versprochen!

Ein chinesisches Sprichwort lautet: »Wenn du einen Freund hast, schenke ihm einen Fisch. Wenn du ihn jedoch wirklich liebst, lehre ihn fischen!« Genau das möchte ich tun, Ihnen das Angeln lehren. Lernen Sie aus meinem Wissensschatz und nehmen Sie Platz auf der Sonnenseite des Lebens!

3. Die Börse

Der Teil ist für Sie am Wichtigsten, um zu verstehen, worum es bei Investitionen geht. Eine Geldanlage ist sinnvoll, wenn sie genügend Rendite erwarten lässt. Wovon ist es abhängig, ob ein Unternehmen Gewinn erwirtschaftet? Gibt es Börsenstrategien, die immer funktionieren? Was brauche ich, um eine Kapitalanlage bewerten zu können? Solche Fragen behandle ich im vorliegenden Werk.

3.1 Was ist die Börse?

Die Börse ist theoretisch gesehen, der Handelsplatz an dem das Angebot und die Nachfrage nach Wertpapieren zusammengeführt werden. In der Praxis ist sie der reinste Sündenpfuhl. Alle Maßlosigkeiten des Menschen kommen in ihr zusammen.

Mancher sagt, die Börse ist wie eine schöne Frau. Versuchen Sie nicht sie zu verstehen, sie raubt Ihnen ihr Geld und den Verstand. Mein Ratschlag: Investieren Sie niemals in die Börse an sich. Alle Spitzeninvestoren suchen lohnende Kapitalanlagen gezielt aus.

Genau genommen ist die Börse ein Haifischbecken, wo die Haie ständig andere Fische verschlingen. Sie der Kleinanleger sind höchstens die Vorspeise. Wer ohne Sachkenntnisse in diesen Pool hinein springt, wird sofort gefressen. Jeder Anlageberater redet ihnen ein: Geben Sie uns ihr Erspartes, wir kümmern uns darum. Bei den Haien handelt es sich in der Regel um Hedgefonds, Investment-Heuschrecken, die Eigenhandelsabteilungen der Banken und andere Zocker. Sie alle interessiert nur das schnelle Geld. Solche Herrschaften gehen buchstäblich über Leichen. Wenn Sie Glück haben, verlieren Sie nur etwas Geld. In üblen Fällen wurden Rentner schon um ihre gesamten Ersparnisse gebracht. Ich kann nur davon abraten, in die Börse im Allgemeinen zu investieren. Berater sagen häufig, kaufen sie Aktien, das ist die beste Geldanlage. Die Wahrheit ist, mit vielen Wertpapieren versieben Sie ihr Geld, wenn man die tatsächliche Inflation berücksichtigt. Es kommt darauf an, in die richtigen Wertpapiere, zum richtigen Zeitpunkt zu investieren. Wie das geht, zeige ich Ihnen in diesem Ratgeber. Kommen wir jetzt zu ein paar Börsenstrategien, die sich im Umlauf befinden.

3.2 Welche Börsenstrategien gibt es?

In der Börsenliteratur und in vielen Börsenbriefen finden Sie eine verwirrende Anzahl von Strategien. Vor allem amerikanische Schriften existieren wie Sand am Meer. Viele davon wurden ins Deutsche übersetzt. Das Hauptproblem sind die unterschiedlichen Rahmenbedingungen und Steuergesetze. Erschwerend hinzu kommen unterschiedliche Buchführungsvorschriften. Wir finden in den USA die US-GAAP1, bei vielen europäischen Gesellschaften die IAS/IFRS2 und bei kleineren deutschen Firmen das HGB als Grundlage des Jahresabschlusses. Die Unterschiede sind teils gravierend. Ein direkter Vergleich ist unmöglich.

Auf europäischer Ebene findet eine Annäherung durch die IAS/IFRS statt. In den höheren Indexen wie EuroStoxx und DAX ist die Bilanzierung nach IAS/IFRS eine der Aufnahmebedingungen. Die internationale Vergleichbarkeit von Jahresabschlüssen erleichtert vieles. Grundsätzlich gibt die Bilanzierung nach IAS/IFRS ein realistischeres Bild der Vermögens- und Ertragslage ab. Das HGB als deutschnationale Vorschrift verfolgt das Niederstwertprinzip. In einer IAS/IFRS-Bilanz können Vermögenswerte zum Zeitwert wiedergegeben werden, im HGB nur zu Anschaffungskosten. Wertsteigerungen werden in einer HGB-Bilanz nicht berücksichtigt. Eine Firma kann demnach wertvoll sein, weil Ihre Grundstücke unbezahlbar geworden sind. Der Jahresabschluss spiegelt das nach HGB nicht wider. Viele Börsenstrategien gehen auf den inneren Wert eines Unternehmens überhaupt nicht ein. Sie berücksichtigen nur die ausbezahlte oder zu erwartende Dividende.

3.2.1 Dividendenstrategien - Dividende versus Dividendenlos

Die Dividendenstrategie geht von der Annahme aus, dass Dividendentitel besser laufen als dividendenlose Papiere. Unternehmen mit Gewinnen können es sich leisten einen Teil ihrer Gewinne auszuschütten. Schlecht laufende Firmen zahlen wenig oder keine Dividende. Das ist die Grundannahme. Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass man Dividenden aus der Substanz bezahlen kann. Ebenso können Firmen bewusst auf Dividendenzahlungen verzichten, weil das Geld innerhalb der Unternehmung besser wiederveranlagt werden kann. Es gibt Börsenphasen, in denen laufen dividendenlose Aktien besser. Das ereignete sich zur Jahrtausendwende zu Zeiten des Neuen Marktes. Direkt im Anschluss liefen Dividendentitel besser. Ich möchte ein Fazit ziehen. Sie können nicht sagen, ob es in Zukunft besser ist, Dividendentitel oder dividendenlose Titel zu kaufen.

Ich bringe Ihnen ein konkretes Gegenbeispiel. Die Telefonkonzerne zahlten historisch gesehen die höchsten Dividenden. Die Deutsche Telekom meinte aufgrund dessen, ebenfalls eine hohe Dividende abliefern zu müssen. Hinzu kam der Umstand, dass ihr Heuschrecken im Pelz saßen, die sie dazu zwangen. Die Dividende wurde aus der Substanz entrichtet. Ihr Kurs lag im Jahre 2014 unter dem Emissionskurs. Das Unternehmen blutete langsam aus.

Hätten Sie mit der Telekom Geld verdient, wenn Sie diesen Dividendentitel im DAX gekauft hätten? Sie war phasenweise der Titel, der die höchste Dividende im DAX ablieferte. Die Wahrheit ist, Sie hätten keinen Spaß dabei gehabt. Möglicherweise säßen Sie heute noch auf Verlusten fest, wenn Sie in der Hochphase zugegriffen hätten.

Die teuerste Aktie der Börse ist Berkshire Hathaway. Die Investmentgesellschaft von Warren Buffett zahlte bis 2014 keine Dividende. Die Gelder werden wiederveranlagt. Welche Aktie wäre zur Jahrtausendwende der bessere Kauf gewesen?

Die Dividendenzahlung ist darum kein Auswahlkriterium. Viel wichtiger ist, was das Unternehmen mit den einbehaltenen Gewinnen veranstaltet. Werden einbehaltene Gewinne richtig genutzt oder vom Management sinnlos verballert? Eine ganze Reihe größenwahnsinniger Übernahmen sprechen für sich. Großinvestoren zwingen teilweise das Management übertrieben hohe Sonderdividenden auszuschütten, wenn Unternehmensteile veräußert wurden. Die Firmen bräuchten das Geld vielleicht besser, um Schulden zu tilgen. Im Sinne der Heuschrecke ist das nicht. Wichtig ist die kräftigende Mischung. Das Eigenkapital sollte wachsen, die Verbindlichkeiten schrumpfen. Die Gewinne müssen sinnvoll wiederveranlagt werden können. Kommen wir zur nächsten Strategie.

3.2.2 Trendfolgestrategien

Bei der Trendfolge glauben die Anhänger, sie könnten dem Aufwärtstrend einer Aktie folgen. Häufig wird dazu der Indikator der relativen Stärke bemüht. Die Strategie ist ähnlich brauchbar, wie das Kaffeesatzlesen. Warum steigt eine Aktie überproportional? Entweder, weil die Firmendaten ausgezeichnet sind, oder weil irgendwer versucht Macht über das Unternehmen zu erlangen. Was nützen Übernahmegerüchte, wenn es Gerüchte bleiben? Die Aktie verhält sich einige Zeit relativ stark, um hinterher dramatisch abzuschmieren. Das wäre desaströs. Über welchen inneren Wert verfügt das Wertpapier? Ich möchte nicht, zu gepfefferten Preisen einkaufen. Die Strategie taugt maximal in der Börsenhausse etwas. Den Ausstiegszeitpunkt müssen Sie kennen. Den Zeitpunkt zu erraten, ist eine Kunst. Ich dagegen brauche logische Argumente und Fakten. Normale Menschen können damit mehr anfangen.

Was geschieht, wenn die Gewinnzahlen hinter den Analystenerwartungen zurückbleiben? Die Aktie schmiert ab. Gewinne Ade! Das ist mir zu gewagt. Ich will Sicherheit.

3.2.3 Verschiedene Börsenbriefstrategien

Viele Börsenbriefe versuchen, Ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Verheißungsvoll bekommen Sie die ultimative Strategie der Strategien präsentiert. Das Schema funktioniert banal. Zuerst kauft der Herausgeber des Briefes das Papier, danach wird es mit viel Tamtam dem Leser aufgeschwatzt. Die fabelhaften Geschichten gibt es im duzend billiger. Mir fiel auf, dass es fast immer kleine Nebenwerte sind, die gepusht werden. Die manipulieren sich auch leichter. Wenige Käufer reichen aus, um den Kurs nach oben zu schieben. Auf den Punkt konzentrierte Kaufaufträge lassen die Kurse nach oben schießen. Der Briefherausgeber macht Kasse, den Letzten beißen die Hunde. Werfen Sie zuerst einen Blick auf die nackten Zahlen! In über 90 Prozent der Fälle sieht man sofort, dass es sich um Schrottpapiere handelt.

Zugeben muss ich jedoch, dass die Empfehlungen manchmal etwas taugen. Kaufen Sie bitte keinesfalls zum Empfehlungszeitpunkt! Nach der Zahlenauswertung erkennt man in der Regel, dass das Papier zu heiß gelaufen ist.

Ich gehe einen anderen Weg. Ich schaue mir die Werbung der Börsenbriefe an. Oft bewerben sie ein Hammer-Investment und umschreiben die Firma. Ich recherchiere im Internet und, komme meistens auf die Bezeichnung der Werte. In Foren wird darüber diskutiert. Die Firma landet anschließend auf meiner Beobachtungsliste. Zeitversetzt bekommen Sie eine bessere Anlagechance. Hin und wieder entwickle ich aus solchen Geschichten eine lohnende Anlageidee. Der Weg ist bewährt. Für Kleinanleger sind die teuren Börsenbrief-Abonnements sinnlos. Der Kaufpreis wäre in Wertpapieren besser aufgehoben.

Die lukrativsten Ideen entwickelte ich alle von Grund auf selber. Viele wurden zu echten Überfliegern. Vielfach brauchte ich die Kohle leider vorzeitig. Ich musste schweren Herzens zu früh verkaufen. Der Hammer-Gewinn entging mir mehrmals.

3.2.4 Fundamentaltechnik versus Charttechnik

Es gibt viele Daytrader, die sich der Charttechnik bedienen. Vor allem bei Optionsgeschäften mag das eine Rolle spielen. Davon sollten Kleinanleger tunlichst die Finger lassen. Andernfalls setzen Sie sich bitte bewusst einen Spielgeld-Rahmen. Ich werde auf Termingeschäfte gesondert eingehen. Charts stellen die Fieberkurve von Wertpapieren dar. Sie zeigen mir deutlich, ob ein Papier überhitzt ist. Turnaroundkandidaten und Pleiteaktien weisen ein typisches Chartbild auf. Zuerst stürzen sie von einem hohen Niveau kommend im Zickzack-Kurs ab, um sich später auf einem niedrigen Niveau zu stabilisieren. Die Aktien pendeln teilweise jahrelang seitwärts ohne große Ausschläge nach oben oder unten. Pleiteaktien geistern vielfach als Pennystocks an den Börsen herum. Bei Turnaroundfirmen müssen Sie zwingend einen Blick auf die Zahlen werfen und brauchen einen triftigen Grund, warum die Aktie wieder steigen sollte. Sie benötigen Insider-Informationen. Diese Informationen erweisen sich oft als echte Goldgrube.

Das andere Extrem bei Charts nennt man Fahnenstangen. Ich garantiere Ihnen schmerzhafte Verluste, wenn Sie die Papiere anfassen. Die Aktie steigt in kurzer Zeit steil an. Sie bildet einen Fahnenmast senkrecht nach oben. Gewöhnlich sind gerade gute Unternehmensdaten veröffentlicht worden, Übernahmegerüchte im Umlauf oder Börsenbriefe jubeln den Wert hoch. Feindliche Übernahmen via Terminmarkt könnten auch dahinter stecken. Jemand versucht, die Kontrollmehrheit an sich zu reißen. Mit Blick auf die Zahlen erkennt man ebenfalls, dass das Papier Löcher in die Taschen brennen wird. Man lässt solche Verlustgelegenheiten besser links liegen.

Fundamentaldaten sind das A und O an der Börse. Die Fieberkurve dürfen Sie ergänzend betrachten. Ebenso werfen Sie einen Blick auf die Eigentumsverhältnisse der Firma. Ich liebe inhabergeführte Unternehmen. Die Eigentümer halten ihre Kontrollmehrheiten ewig. Die am Markt befindlichen Aktienumläufe sind begrenzt. Bei zu niedrigen Kursen kaufen die Inhaber oft eigene Aktien auf. Die Papiere erhalten dadurch eine Art Sicherheitsnetz. Echte Firmenbesitzer verfolgen langfristige Unternehmensstrategien. Sie richten ihr Geschäft nicht nach jedem Wind der Mode aus. Viele von ihnen denken generationenübergreifend. Sie stehen Durststrecken besser durch als heuschreckengeplagte Läden. Das Geld bleibt im Unternehmen. Die Bilanzen sind solider aufgestellt. Das ist einer der Gründe, warum solche Aktien langfristig besser laufen. Der GEX ist der deutsche Index für inhabergeführte Firmen. Ziehen Sie einen Vergleich zwischen DAX und GEX3. Sie werden staunen.

Das Management von Großkonzernen verfügt nicht selten über eine Selbstbedienungsmentalität gepaart mit Größenwahn. Sehen Sie sich die Liste der gescheiterten Firmenübernahmen an. Sie ist bei manchen Aktiengesellschaften endlos. Shareholder-Value ist für viele Manager ein reines Lippenbekenntnis. Die Charts der Selbstüberschätzer schwanken von einem Extrem ins Andere. In Krisenzeiten fallen solche Unternehmen mit unsoliden Finanzen zügig zu Boden. Das Geld der Anleger ist pfutsch. Ehemalige Staatskonzerne haben die schiere Pest. Sie kriegen es trotz zementierter Staatsmonopole nicht hin, vernünftig zu wirtschaften. Den Chart einer Aktiengesellschaft schauen Sie am besten über einen Zeitraum von 5 bis 10 Jahren an. Die Finanzkennzahlen sollten ebenfalls über mindestens 5 Jahre betrachtet werden. Hüten Sie sich vor der Charttechnik, die mit Kopf Schulter Formationen arbeitet. Das ist reinstes Kaffeesatzlesen. Das Herumgezocke leert garantiert jede Tasche. Des Brokers liebstes Kind ist der Daytrader. Der macht ihn reich. Für den Investor schaffen Trader die notwendige Liquidität an der Börse. Darum haben beide ihre Daseinsberechtigung.

3.2.5 Die Börsenstrategien der Großen

Bekannt geworden ist in Deutschland vor allem André Kostolany. Ich las alle seine Bücher und bewunderte ihn in meiner Jugend. Damals fragte ich mich immer, wie groß sein Vermögen ist? Die Ernüchterung kam durch einen Bekannten. Er arbeitete bei einer Privatbank, die die Fiduka Vermögensverwaltung übernahm. Fiduka war die Firma von André Kostolany und Gottfried Heller. Das Vermögen des Herrn Kostolany betrug demnach nur einige Millionen. Hauptsächlich hatte Kostolany sein Vermögen mit echten Investments verdient. Darunter fielen Titel wie IBM, die er seit Ewigkeiten besaß. Ein Verkauf seiner IBM Aktien lohnte sich gebührenseitig betrachtet nicht mehr. Er muss die Papiere seit den 60er Jahren besessen haben. Diese eine Wertpapierposition machte ihn bereits reich.

Investoren, die mit Jahresabschlusskennzahlen arbeiten, verdienen mehr als Spekulanten. Sie können Wert und Preis unterscheiden. Ein Riese auf dem Gebiet war Benjamin Graham. Seine Strategien funktionieren heute nur noch selten. Er kaufte Unternehmen, die unter ihrem Nettoumlaufvermögen gehandelt wurden. Die Notenbanken fluten seit 2008 die Märkte mit Geld, sodass man solche Firmen nicht mehr findet. Graham entwickelte auch eine Art Autopilot4, der es ermöglicht automatisch Aktien und Anleihen in einem Portfolio korrekt zu gewichten. Den Autopiloten probierte ich aus. Ich fand ihn nahezu perfekt. Es ist nicht falsch, die Assets Rohstoffe und Immobilien mit hineinzunehmen. Für den Kleinanleger ist der Autopilot bedingt geeignet. Man benötigt relativ viel Kapital, um die Strategie sinnvoll abzubilden. Sie hilft mir, die Marktverhältnisse zwischen den Assetklassen5 zu bewerten.

Warren Buffett entwickelte Grahams Ansatz weiter. Diese Vorgehensweise ist heute optimal. Sie funktioniert, weil das Prinzip dahinter ewig gültig bleibt. Die Schwierigkeit besteht darin, ein Unternehmen zu finden, das es zum halben Preis des inneren Wertes zu kaufen gibt. Dazu kommt die Herausforderung, dass amerikanische Verhältnisse nicht leicht auf Europa übertragen werden können. Ein ähnliches Phänomen finden wir bei Peter Lynch. Beim Versuch seine Empfehlungen umzusetzen, stößt man in Deutschland sofort an Grenzen. Die Firmen, die ich durch Lynchs Empfehlungen ausmachen konnte, bleiben vielfach im Privatbesitz und firmieren als GmbHs. Kleinanleger können sich nicht an Ihnen beteiligen. Amerika verfügt dagegen über eine ausgeprägte Aktienkultur. Zahllose Firmen werden an der Börse gehandelt.

Ich hatte mit all den Problemen in Deutschland zu kämpfen. Letzten Endes entdeckte ich meinen deutschen Investmentweg. Ich entwickelte eine einfache Strategie, die funktioniert. Diese Strategie erläutere ich unter den einzelnen Assets gesondert. Welches Handwerkszeug Sie im Investmentgeschäft wirklich brauchen, erkläre ich jetzt.

3.3 Mein Handwerkszeug kurz erklärt

Was benötigen Sie für den Investmenterfolg? Sie werden staunen, wie wenig Sie tatsächlich brauchen. Es ist nicht mehr als das:

- Die Basisinformationsschrift für Wertpapiergeschäfte von ihrer Depotbank. Die bekommen Sie automatisch bei Depoteröffnung zugeschickt.

- Einen Finanztaschenrechner z.B. von Texas Instruments. Damit können Sie die Verzinsung einer Anlage komfortabel berechnen.

- Eine finanzmathematischeFormelsammlung. Die Formelsammlung der Industrie- und Handelskammer für Betriebswirte ist ausreichend. Darin gibt es einen Teil Bilanzanalyse.

- Das vorliegende Buch und eine Ausgabe von Buffettology von Mary Buffett und David Clark.

- Einen Internetzugang für Recherchen und Online-Banking.

- Schreibzeug und Papier. Mancher nutzt für alles die Computertechnik. Ich bin altmodisch.

Kommen wir zu den einzelnen Punkten. Die Basisinformationen für Wertpapiergeschäfte erklären systematisch die Risiken, die mit einzelnen Anlagen verbunden sind. Alle wesentlichen Informationen über Anleihen sind enthalten. Ich nutze die Schrift als Kurzüberblick. Alle Risiken zum jeweiligen Wertpapier erkennen Sie auf einen Blick. Auf die Weise vergesse ich, kein Risiko zu bewerten.

Der Finanztaschenrechner kann Renditen, sprich Zins und Zinseszins, zuverlässig ausrechnen. Er zeigt Wachstumsraten über verschiedene Perioden an. Er kann auch Anleihen berechnen. Mein Rechner ist von Texas Instruments. Bitte schauen Sie in die Anleitungen, um den Funktionsumfang zu ermitteln. Ich kaufte mir einen Rechner vom Typ BAII. Der ist überdimensioniert.

Eine finanzmathematische Formelsammlung enthält alle Formeln, die man für die Bilanzanalyse braucht. Zusammen mit dem Taschenrechner können Sie Eigenkapitalrenditen und andere Kennzahlen über verschiedene Zeiträume ermitteln. Ich benutze die Formelsammlung der IHK, die ich für mein Betriebswirtschaftsstudium kaufen musste. Darin finden Sie Formeln zur Anlagenintensität, Mindestrenditen, Eigenkapitalquote, Verschuldungsgrad und vieles mehr.

Im Buch Buffettology finden Sie Erklärungen zu einzelnen Kennzahlen, wie sie von Warren Buffett genutzt werden. Die Grundprinzipien sind allgemeingültig. Sie sollten jedoch immer im Lichte unserer Buchhaltungsvorschriften gesehen werden. Buffett arbeitet im nordamerikanischen Markt auf Basis der US-GAAP. Wir in Europa arbeiten auf Basis des HGB und der IAS/IFRS6