Die drei ??? Kids, 53, Geheimnis der Tiere (drei Fragezeichen Kids) - Ulf Blanck - E-Book

Die drei ??? Kids, 53, Geheimnis der Tiere (drei Fragezeichen Kids) E-Book

Ulf Blanck

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Beschreibung

"Das gibt es doch gar nicht!" Justus schnappte nach Luft. "Niemand will sich um die Tiere kümmern? Onkel Titus, wir müssen da was unternehmen." Niemand will die Tiere des verstorbenen Anthony Sparks aufnehmen. Doch die drei ??? Kids haben ein großes Herz. Als sie die Tiere auf dem Schrottplatz beherbergen, entdecken sie ein lang gehütetes Geheimnis ...

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Die drei ???® Kids

Band 53

Geheimnis der Tiere

erzählt von Ulf Blanck

Mit Illustrationen von Harald Juch

KOSMOS

Umschlag- und Innenillustrationen von Harald Juch, Berlin und Peter Pfeiffer (Tusche), Berlin

Umschlaggestaltung: Atelier Reichert, Stuttgart

Grundlayout: Friedhelm Steinen-Broo, eStudio Calamar

Unser gesamtes lieferbares Programm und viele weitere Informationen zu unseren Büchern, Spielen, Experimentierkästen, DVDs, Autoren und Aktivitäten finden Sie unter kosmos.de

© 2012 Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-440-13520-4

Satz: DOPPELPUNKT, Stuttgart

eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

Auftragsarbeit

Justus Jonas drehte das Seitenfenster des Pick-up herunter und ließ sich den Fahrtwind um die Nase wehen. »Ist es noch weit, Onkel Titus? Mir schlafen gleich die Beine ein.« Es war sehr eng in dem alten Transporter, denn auch Peter und Bob drängten sich auf der schmalen Sitzbank. »Nein, wir müssten gleich da sein. Ich war aber selbst noch nie in dieser Gegend. Ich hoffe, dass unser Auftraggeber auch pünktlich vor Ort ist.«

Es waren Ferien, und Onkel Titus hatte den Auftrag bekommen, ein altes Gebäude zu entrümpeln. Die drei ??? kamen zum Helfen mit, denn jeder von ihnen sollte dafür fünf Dollar bekommen. Am frühen Morgen hatten sie den Schrottplatz verlassen und fuhren nun seit über einer Stunde ins Landesinnere. Onkel Titus faltete während der Fahrt eine zerknitterte Landkarte auseinander. »Hier muss jetzt irgendwo eine kleine Straße abgehen. Bob, schau doch bitte einmal mit auf die Karte. Und Justus, schließ doch das Fenster, sonst flattert mir hier alles um die Ohren.«

Justus kurbelte die Scheibe wieder hoch. »Wieso besorgst du dir nicht endlich ein Navi? Kein Mensch fährt mehr ohne Navigationsgerät herum. Karten gehören doch ins Museum.« Onkel Titus bog jetzt in einen holprigen Weg ab. »Schimpf nicht auf alles, was alt ist! Ich habe bisher noch jeden Ort mit meiner guten Landkarte gefunden. Auf die ist Verlass. Ich kannte mal jemanden, der hat sich blind auf dieses Gerät verlassen, und das hat ihn dann direkt in ein Hafenbecken manövriert. So, das hier müsste die Straße sein.«

Justus grinste seine beiden Freunde an. »Vielleicht wollte der Mensch ja in ein Hafenbecken?«

Der Pick-up fuhr durch tiefe Schlaglöcher, und die drei ??? hüpften in ihren Sitzen fast bis an die Decke. Da Onkel Titus nicht wusste, wie viel er abtransportieren würde, hatte er sicherheitshalber noch seinen Anhänger an den Pick-up gehakt. Auch dieser sprang auf und ab. Peter sah sich um. »Ein Haus kann ich aber nirgends entdecken.«

»Es soll auch kein Haus sein, sondern eine alte Ranch oder ein kleiner Bauernhof. Alles, was ich weiß, ist, dass dort vor Kurzem ein alter Mann gestorben ist. Er hinterließ zwei erwachsene Kinder. Der Sohn rief mich an und hat mir den Auftrag erteilt. Da! Seht ihr dort hinten? Das muss es sein. Und wieder einmal ist bewiesen, dass man auch ohne diesen technischen Schnickschnack sein Ziel findet.« Justus drehte verschwitzt die Scheibe wieder herunter. »Okay, du hast gewonnen.«

Die Ranch war wirklich sehr klein. Sie bestand nur aus einem winzigen Gebäude. Daneben befand sich ein windschiefer Schuppen. »So, alles aussteigen! Wir haben eine Menge zu tun. Schnappt euch jeder ein paar Arbeitshandschuhe. Ich bin gespannt, was uns erwartet.«

Onkel Titus parkte den Wagen direkt vor dem Eingang des Hauses. In diesem Moment ging die Tür auf, und eine ältere Dame mit Schürze kam heraus. »Guten Tag, Mister Jonas«, begrüßte sie ihn freundlich. »Ich wurde informiert, dass Sie heute kommen und es soweit ist. Der Sohn des verblichenen Mister Sparks müsste auch gleich da sein. Ja, ja, der arme Sparks. Er war ein guter Mensch.«

Neugierig kam eine Katze angeschlichen und schnupperte an Peters Hosenbein. »Die ist ja süß«, lachte dieser und nahm sie auf den Arm. »Wie heißt du denn?« Die Dame lächelte sanft. »Mister Sparks hat sie Löwe genannt. Jetzt ist sie ja ganz brav. Aber ihr solltet sie mal sehen, wenn es was zu Fressen gibt. Da kämpft sie wie ein Löwe gegen alle anderen Tiere hier auf dem Hof.« Justus sah sich um. »Gibt es denn noch mehr Tiere?«

»Aber ja. Im Laufe der Zeit hat sich Mister Sparks einen halben Zoo zugelegt. Wir haben den Hund Django, ein kleines Kälbchen, ein Pony, sogar einen Waschbären und einen Papagei. Aber das ist noch längst nicht alles. Die Tiere laufen überall herum oder machen ein Schläfchen im Schuppen dort drüben. Ach ja, was soll nur aus den armen Geschöpfen werden, jetzt da Mister Sparks tot ist? Ich habe mich übrigens noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Bennett. Elisabeth Bennett. Ich bin … also ich war die Haushälterin von dem guten Mister Sparks. Irgendwann musste es passieren, dass er von uns ging. Er war ja auch schon recht alt. Alt, aber rüstig. Wie soll das nun bloß alles weitergehen?« Die Haushälterin holte tief Luft und tupfte sich mit ihrer Schürze die Tränen aus den Augenwinkeln.

Plötzlich kam mit hoher Geschwindigkeit ein Sportwagen auf den Hof gefahren und bremste abrupt ab. Staub wirbelte auf, und die Katze auf Peters Arm nahm erschrocken Reißaus. »Da kommen ja schon die Kinder von Mister Sparks«, sagte die alte Dame. »Ich werde wieder ins Haus gehen und ein paar letzte Sachen zusammenpacken.«

Die Türen des Sportwagens öffneten sich, und ein Mann und eine Frau stiegen aus. Beide trugen die gleiche Sonnenbrille. »Ah, sehr schön, dass Sie so pünktlich sind, Mister Jonas. Wir haben uns leider etwas verfahren. Mein Navi hat mich plötzlich in einen stillgelegten Steinbruch geführt.« Onkel Titus grinste Justus kurz an, sagte aber nichts. Die Frau übernahm jetzt das Wort. »Tja, nun ist unser Vater gestorben. Aber wer will sich beschweren, er war ja schon über achtzig Jahre alt.«

»Aber er war noch sehr rüstig«, hörte man aus einem offenen Fenster die Stimme der Haushälterin. »Mister Sparks hat jeden Morgen dreißig Liegestütze gemacht, und er fuhr mehrmals in der Woche zum Angeln raus.« Anscheinend hatte Misses Bennett sehr gute Ohren.

Der Sohn von Mister Sparks ging nicht darauf ein. »Nun, es ist, wie es ist. Das letzte Mal haben wir den Vater vor fast zehn Jahren besucht. Ich habe keine Ahnung, was er überhaupt in der ganzen Zeit gemacht hat. Darum konnte ich mich auch kaum an den Weg erinnern.« Seine Schwester unterbrach ihn. »Simon, du darfst nicht vergessen, dass der Alte uns auch nie sehen wollte. Sie müssen wissen, Mister Jonas, seit dem Tod unserer Mutter hatten wir nicht mehr das beste Verhältnis.«

Onkel Titus wurde sichtlich ungeduldig. »Verstehe, verstehe, aber bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir hauptsächlich wegen der Entrümpelung gekommen sind. Ich habe mir extra drei Helfer mitgebracht und würde nun gern anfangen.«

Simon Sparks nahm seine Brille ab. »Siehst du, Samantha, kein Mensch interessiert sich für unsere Familiengeschichten. Warum fängst du immer wieder damit an, Leuten davon zu erzählen?« Seine Schwester drehte sich um und blickte in die Luft. »Na schön. Dann sage ich jetzt gar nichts mehr.«

Der Sohn des verstorbenen Mannes führte alle ins Haus. »Entschuldigen Sie bitte, so ist es halt zwischen Geschwistern. Fangen wir mit der Entrümpelung an. Alles, was einigermaßen von Wert ist, bitte ich Sie, aufzuladen und auf Ihrem Schrottplatz zu verkaufen. Der ganze Rest wird mit dem Haus und dem Schuppen von einem Bagger zusammengefahren. Ein bisschen Erde drüber und die Sache ist erledigt. Ich habe schon einen Käufer für das Grundstück. Das Testament unseres Vaters war nämlich recht eindeutig: Alles, was zum Haus oder Hof gehört, geht an seine direkten Erben – also an uns. Den Rest soll nach seinem letzten Willen das Tierheim bekommen. Und das kann ja nicht viel sein, denn mein Vater besaß bis zum Schluss keinen müden Cent. Alles, was er hatte, war eine kleine Rente. Den Gewinn, den Sie mit den Sachen auf Ihrem Schrottplatz machen, teilen wir uns dann, wie am Telefon besprochen.« Onkel Titus zog sich nun auch Arbeitshandschuhe an. »Das ist kein Schrottplatz, sondern ein Wertstoffhandel. Wenn es ein Schrottplatz wäre, dann würde ich die Sachen ja nicht verkaufen, sondern verschrotten.«

Simon sah Onkel Titus mit großen Augen an. »Sie nehmen es aber genau.«

Langsam traute sich die Katze wieder in die Runde und schlich Peter um die Beine. »Ich habe aber auch noch eine Frage«, sagte dieser. »Was passiert eigentlich mit den ganzen Tieren?«

»Die Tiere? Ach ja, unser Vater hatte sich ja einen ganzen Zoo zusammengesammelt … Keine Ahnung, was aus den Tieren wird. Tiere gehören auf den Teller oder in die freie Wildbahn. Ich kann sie ja schlecht mit nach Los Angeles in mein Apartment nehmen. Lassen Sie sie einfach laufen. Tiere finden sich schon allein zurecht.«

Mittlerweile stand Misses Bennett wieder neben ihnen. »Genauso gut könnten Sie die Tiere auch alle töten, Mister Sparks. Ihr Vater würde sich schämen für Sie.«

»Ach, schämen würde er sich? Der sollte sich viel lieber dafür schämen, dass er uns nicht einen Cent für die Ausbildung bezahlt hat. Meine Schwester und ich mussten uns ganz allein durchbeißen. Wenn Sie so ein Herz für Tiere haben, dann nehmen Sie sie doch einfach mit. Ich denke sowieso, dass auch Sie heute noch das Haus verlassen werden, Misses Bennett.«

»Oh, das werde ich, Mister Sparks junior. Das werde ich. Meine Koffer sind bereits gepackt. Ich habe hier nichts mehr verloren.«

Arche Noah