Die Eigentumsfrage im 21. Jahrhundert - Alexander von Pechmann - kostenlos E-Book

Die Eigentumsfrage im 21. Jahrhundert E-Book

Alexander von Pechmann

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Beschreibung

Die Ökologie warnt vor der Erderwärmung, die Soziologie vor sozialer Ungleichheit: beides bedroht das Überleben der kommenden Generationen. Alexander von Pechmann behandelt aus rechtsphilosophischer Perspektive die Frage, welche künftigen Formen des Eigentums diesen globalen Herausforderungen gewachsen sind. Er kommt zu dem Ergebnis, dass weder das kapitalistische Privateigentumsrecht noch das nationale Souveränitätsprinzip in der Lage sind, die globalen Zukunftsprobleme zu lösen. Dies vermag, so die These, nur die Menschheit als Gesamteigentümer in der Rechtsgestalt »Vereinter Nationen«.

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Alexander von Pechmann

Die Eigentumsfrage im 21. Jahrhundert

Ein rechtsphilosophischer Traktat über die Zukunft der Menschheit

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Dieses Werk ist lizenziert unter der Creative Commons Attribution 4.0 Lizenz (BY). Diese Lizenz erlaubt unter Voraussetzung der Namensnennung des Urhebers die Bearbeitung, Vervielfältigung und Verbreitung des Materials in jedem Format oder Medium für beliebige Zwecke, auch kommerziell. (Lizenztext: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de)

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Erschienen 2021 im transcript Verlag, Bielefeld © Alexander von Pechmann

Alle Rechte vorbehalten. Die Verwertung der Texte und Bilder ist ohne Zustimmung des Verlages urheberrechtswidrig und strafbar. Das gilt auch für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und für die Verarbeitung mit elektronischen Systemen.

Umschlaggestaltung: Kordula Röckenhaus, Bielefeld

Korrektorat: Jonas Geske

Druck: Majuskel Medienproduktion GmbH, Wetzlar

Print-ISBN 978-3-8376-5872-9

PDF-ISBN 978-3-8394-5872-3

EPUB-ISBN 978-3-7328-5872-9

https://doi.org/10.14361/9783839458723

Buchreihen-ISSN: 2364-6616

Buchreihen-eISSN: 2747-3775

Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier mit chlorfrei gebleichtem Zellstoff.

Besuchen Sie uns im Internet: https://www.transcript-verlag.de

Unsere aktuelle Vorschau finden Sie unter www.transcript-verlag.de/vorschau-download

Inhalt

Vorwort

Einleitung

Der Zukunftsraum schließt sich

»Der Mensch« oder »Das System«

Die Eigentumsfrage

Teil I: Besitz und Eigentum

Der Besitz als zweckmäßige Gewalt

Die zwei Arten des Besitzes: Produktion und Konsumtion

Das Eigentum als Rechtsverhältnis

Der Begriff des Eigentums

Eigentumsordnungen

Das private Eigentum

Das Gemeineigentum

Resümee

Teil II: Die Gegenwart. Bestandsaufnahme

Die globale Inbesitznahme als System der Produktion und Konsumtion

Der Bereich kollektiver Produktion

Das globale Produktions, Transport- und Kommunikationssystem

Der Bereich individueller Konsumtion

Das Verhältnis von kollektiver Produktion und individueller Konsumtion

Das System als linearer Prozess von Produktion, Distribution und Konsumtion

Die ökologische Krise

Was ist – »Natur«?

Der Systemgegensatz von Ökonomie und Ökologie

Das Bewusstwerden der Krise

Die soziale Krise

Die bürgerlich-kapitalistische Eigentumsordnung

Die Welt der Reichen

Die Welt der Armen

Zusammenfassung

Teil III: Die künftige Eigentumsordnung

Vorbemerkungen

Das globale Eigentum

Die Sache des Eigentums: Die Erde

Die Person des Eigentums: Die Vereinten Nationen

Der Gebrauch des Eigentums oder: Der machtlose Eigentümer

Der Dualismus von Weltstaat und Nationalstaat

Das Vertragssystem der Nationalstaaten

Drei Eigentümer: Kapitalist – Nationalstaat – Vereinte Nationen

Privateigentum – Nationalstaat

Nationalstaat – Vereinte Nationen

Der Eintritt in den Weltstaat

Der Souveränitätsverzicht

Machtübertragung oder Partizipation

Die Transformation der Eigentumsordnung

Der »historische Fortschritt«

Das »Lernen aus der Katastrophe«

Schluss

Rechtfertigung

Strategien politischen Handelns

Literatur

Vorwort

Unbestreitbar sind es die zwei großen Fragen, vor denen die Menschheit in der Gegenwart und in der absehbaren Zukunft steht: Wie ist mit der Veränderung der Umwelt durch menschliches Tun, nicht zuletzt dem Klimawandel, zurechtzukommen? Wie mit der Konzentration des Reichtums bei Wenigen und der daraus folgenden Verarmung der Vielen? Beide Fragen führen letzten Endes zur Eigentumsfrage. Das ist die These des hier vorgestellten Buches.

Systematisch unterscheidet Alexander von Pechmann zwischen dem Begriff des Besitzes, der ein tatsächliches Verhältnis zu einer Sache und ihrem Gebrauch bezeichnet, und dem Begriff des Eigentums, der ein rechtliches Verhältnis zu den Dingen bezeichnet, ein geistiges Konstrukt, das erst über die gesellschaftliche Gewalt praktische Wirklichkeit werden kann. Dieses Konstrukt hat in Form des Privateigentums erst den ungeheuren Fortschritt möglich gemacht, den die Menschheit in den letzten zweieinhalb Jahrhunderten erlebt hat. Allerdings auch die unfassbaren Katastrophen, die mit diesem Wandel einher gegangen sind. Auch wenn das rechtliche Verhältnis ›Eigentum‹ zwischen den Dingen, die von der Natur bereitgestellt werden, und den daraus gefertigten Produkten menschlicher Tätigkeit wohl früh in der Menschheit begonnen hat, so wird es doch erst mit der Industrialisierung derart virulent, dass es den Lauf der Geschichte unseres Planeten entscheidend beeinflusst.

Besitz kann als ein urtümliches Verhältnis aufgefasst werden, das es gibt, seit Menschen Werkzeuge und Geräte formen und mit sich herumtragen. Eigentum hingegen kann erst auf einer Stufe gesellschaftlicher Entwicklung entstehen, in der es so etwas wie ein kodifiziertes Recht gibt – eben auch das Recht auf Eigentum. So lohnt es sich, kurz in verschiedenen Kulturen die Entwicklung des Eigentumsrechts zu verfolgen. Dabei wird man schnell feststellen, dass es zwei Hauptformen des Eigentums gibt: zum einen das private Eigentum eines Einzelnen oder einer kleinen Gruppe, etwa einer Familie, das alle übrigen Mitglieder einer Gemeinschaft vom Nutzen der angeeigneten Dinge ausschließt; zum anderen das Gemeineigentum, das einer Gemeinschaft insgesamt zugute kommt.

In einer Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Situation führt der Autor aus, wie das System der Produktion und Konsumtion, das so gut wie weltweit herrscht, die Menschheit in die Falle geführt hat, in der sie derzeit anscheinend unentrinnbar sitzt: wie die lineare Abfolge von Abbau der natürlichen Ressourcen, Produktion, Distribution und Konsumtion der Güter mit anschließender Anhäufung der Endprodukte als riesige weltweite Halde von Müll letztlich in die ökologische Krise führt, aus der zurzeit kaum Auswege zu erkennen sind. Und auch die davon nicht unabhängige Krise der sozialen Welt, in der immer weniger Menschen über immer größeren Reichtum gebieten und immer mehr Menschen unter jegliches, wie auch immer willkürlich festgelegtes ›Existenzminimum‹ fallen, ist, vielleicht sogar offensichtlicher, Folge des Eigentumsbegriffs, der zurzeit die Welt beherrscht.

Der Autor stellt sich in dieser scheinbar ausweglosen Situation der geistigen Herausforderung, einen Weg zu suchen, wie die Menschheit die beiden oben genannten Probleme angehen könnte. Nicht in praktischer Hinsicht – das bleibt den demokratischen Gremien vorbehalten, über die die Menschen derzeit verfügen und vielleicht in Zukunft verfügen werden – sondern in grundsätzlicher, theoretisch-philosophischer Hinsicht. Dreh- und Angelpunkt der Überlegungen sind hierbei die »Vereinten Nationen« als bisher einzig legitime Vertreter der Menschheit insgesamt. Sie werden gegen die Nationalstaaten gesetzt, die bisher als einzige über die tatsächlichen Mittel der Macht verfügen, ihren Willen gegenüber anderen Staaten und Einzelnen durchzusetzen. Der Verzicht auf die Souveränität aller einzelnen Staaten gegenüber der Gemeinschaft der Menschheit, so die These des Autors, ist für die Lösung der ökologischen wie ökonomischen Probleme unverzichtbar – wenn man so will, »alternativlos«.

Nur die Menschheit als Ganzes und als souveräner Gesamteigentümer an der Erde kann die Probleme lösen, die sie mit ihrem Begriff vom Eigentum und dessen praktischen Folgen sich letztlich selbst geschaffen hat. So mag es vermessen klingen, aber an der Frage »Wem gehört die Welt?« wird sich das Schicksal der Menschheit entscheiden, ziemlich sicher noch in diesem Jahrhundert.

Percy C. A. Turtur