Die Einheit der Elemente - Christian Brand - E-Book

Die Einheit der Elemente E-Book

Christian Brand

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Beschreibung

Nach seiner Zeit in Lauriacum folgt der junge Druide Brenemos dem Ruf seines Schicksals. Auf Geheiß seines Mentors Aelwyn macht er sich auf den Weg nach Gabreta, dem heiligen Wald der Druiden. Dort erwartet ihn der geheimnisvolle Erzdruide Mythrin. In Gabreta stellt Mythrin Brenemos eine scheinbar einfache Aufgabe: Er soll eines der vier Elemente (Erde, Wasser, Feuer oder Luft) zu seinem Lehrmeister wählen. Während Brenemos über diese Entscheidung nachsinnt, enthüllt eine mysteriöse Vision eine drohende Gefahr. Gabreta ist bedroht von einer unnatürlichen grauen Substanz, die alles Leben verändert oder zerstört. Begleitet von Fionn, einem majestätischen Wolf mit goldenen Augen, entdeckt Brenemos die wahre Quelle der Bedrohung: Lorcan, ein abtrünniger ehemaliger Schüler Mythrins, hat die Elemente korrumpiert und aus ihrem natürlichen Gleichgewicht gebracht. Während Brenemos tiefer in die Geheimnisse Gabretas eindringt, erkennt er eine vergessene Wahrheit: Die Elemente sind nicht getrennt, sondern Teil einer größeren Einheit. Als Lorcan persönlich erscheint und Mythrins Leben bedroht, muss Brenemos all sein Können einsetzen. In einem atemberaubenden Ritual öffnet er sich für eine uralte Weisheit namens Anu, die Einheit aller Dinge. Die Triskele auf seiner Brust erstrahlt in goldenem Licht und Brenemos steht vor der größten Herausforderung seines Lebens: Kann er Lorcan zur Einsicht bringen und das Gleichgewicht in Gabreta wiederherstellen, bevor der heilige Wald für immer verloren ist "Die Einheit der Elemente" ist ein fesselnder Initiationsroman, der die Grenzen zwischen Fantasy und historischer Erzählung verschwimmen lässt. Tauche ein in eine Welt, in der die alten keltischen Weisheiten lebendig werden und ein junger Druide erkennt, dass wahre Kraft nicht in der Beherrschung, sondern in der Harmonie liegt.

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Seitenzahl: 80

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Christian Brand

BRENEMOS

Die Einheit der Elemente

Brenemos Saga - Band 2

ladruido von DRUVIDES

Impressum

Hinweis:        Der Inhalt dieses Buches wurde mit größter Sorgfalt und nach bestem Wissen zusammengestellt. Der Autor und der Verlag übernehmen jedoch keine Garantie für die Art oder Richtigkeit des Materials. Darüber hinaus wird keine Haftung (einschließlich Haftung für indirekten Verlust oder Gewinn- oder Umsatzverlust) in Bezug auf das Material oder den Inhalt oder die Verwendung dieses Materials oder Inhalts übernommen. Die Inhalte und Hinweise stellen keine wissenschaftlichen Abhandlungen dar, sondern verlangen vom Informierenden, Leser und Anwender den Einsatz seines gesunden Menschenverstandes.

Alle Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen oder tatsächlichen Ereignissen sind rein zufällig und unbeabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Autors in irgendeiner Form reproduziert werden.

Impressum:

Texte: © 2025 Copyright by Christian Brand

Umschlag: © 2025 Copyright by Christian Brand

Verantwortlich für den Inhalt:

Christian Brand alias ladruido von DRUVIDES

AT-3353 Biberbach, Riedl 167/1 | www.druvides.info

Druck: epubli – ein Service der Neopubli GmbH, Berlin

Inhaltsverzeichnis
Titelbild
Titel
Impressum
Prolog
Kapitel 1: Der Ruf der Elemente
Kapitel 2: Pfade im Nebel
Kapitel 3: Zerbrochene Harmonie
Kapitel 4: Die Einheit aller Dinge
Glossar
Der Autor

Prolog

Brenemos nahm einen letzten tiefen Atemzug der vertrauten Luft Lauriacums. Das Bündel mit seinen wenigen Habseligkeiten hing über seiner Schulter, der Eichenstab fest in seiner Hand. Die Zeit des Aufbruchs war gekommen. Er hatte den Ruf vernommen, der tiefer ging als bloße Worte – ein Ziehen in seinem Inneren, das ihn nach Norden lockte.

„So leicht entkommst du deinem Schicksal nicht, junger Mann."

Die Stimme durchschnitt die Morgenstille wie ein Messer. Brenemos fuhr herum. Am Waldrand stand eine hochgewachsene Gestalt, die das erste Sonnenlicht wie einen Mantel um sich zu tragen schien. Mit selbstbewussten Schritten kam der Fremde näher, sein Gesicht von tiefen Falten durchzogen, die Augen jedoch hell und wach wie die eines Jünglings.

„So, so. Du bist also jener, der glaubt, ein Druide zu sein?"

Brenemos spürte, wie sich seine Nackenhaare aufstellten. Nicht aus Furcht, sondern aus einer seltsamen Ehrfurcht, die er nicht erklären konnte.

„Ich suche den Weg des Druiden," antwortete er vorsichtig und musterte den Älteren. Dessen graue Locken umrahmten ein Gesicht, das Weisheit und Schärfe gleichermaßen ausstrahlte.

„Aelwyn ist mein Name," sagte der Mann mit einer leichten Verbeugung. „Und ich bin hier, um dich zu unterstützen. Oder sagen wir... auf dich aufzupassen."

Ein Lächeln huschte über Aelwyns Gesicht, das Brenemos nicht recht zu deuten wusste. War es Spott? Oder väterliche Zuneigung?

„Aufpassen?" Brenemos richtete sich unwillkürlich auf. „Ich brauche keinen—"

„Jeder braucht einen Anam Cara," unterbrach ihn Aelwyn sanft. „Besonders ein junger Mann, der sich anschickt, die Geheimnisse der Anderswelt zu erkunden."

Brenemos verstummte. Der Begriff des Seelenfreundes war ihm nicht fremd, doch dass ihm jemand in dieser Rolle begegnen würde, hatte er nicht erwartet.

„Ich werde mich in unmittelbarer Nähe zu Lauriacum niederlassen," fuhr Aelwyn fort und deutete auf eine Lichtung im Wald. „Dort werde ich auf deine Rückkehr warten. Denn zunächst musst du nach Norden reisen."

„Der Rabe," flüsterte Brenemos und seine Hand tastete unwillkürlich nach dem Lederbeutel an seinem Gürtel, in dem er eine Feder aufbewahrte.

„Ja." Aelwyns Augen wurden ernst. „Der Erzdruide Mythrin erwartet dich in Gabreta zur weiteren Ausbildung. Es ist an der Zeit, dass du die tieferen Geheimnisse unserer Tradition kennenlernst."

Gabreta. Allein der Name ließ Brenemos' Herz schneller schlagen. Das mystische Waldgebirge, von dem man sich so viele Geschichten erzählte. Orte, an denen die Schleier zwischen den Welten dünn waren. Plätze, an denen die Elemente in ihrer reinsten Form existierten.

„Warum kommt Ihr nicht mit mir?" fragte Brenemos, überrascht von seinem eigenen Wunsch nach Begleitung.

Aelwyn schüttelte den Kopf. „Jeder Schüler muss seinen eigenen Weg gehen. Aber wenn du zurückkehrst – und das wirst du – werde ich hier sein, um deine Weisheit zu vertiefen und deine Fragen zu beantworten."

Ein Rabe kreiste über ihnen, sein Schrei durchschnitt die Luft wie eine Mahnung.

„Du solltest aufbrechen," sagte Aelwyn. „Der Weg ist weit, und Mythrin ist nicht für seine Geduld bekannt."

Kapitel 1: Der Ruf der Elemente

Einen halben Mond lang wanderte Brenemos nordwärts und folgte dabei dem Ruf des Raben. Der Weg führte ihn an Aniasdunum vorbei, über den Fluss Danuvius, durch dichte Wälder, über sanfte Hügel und entlang rauschender Bäche. Mit jedem Schritt spürte er, wie sich die Welt um ihn herum veränderte – zunächst subtil, dann immer deutlicher. Schließlich erreichte er den Fuß eines gewaltigen Gebirgszuges. Nebelschwaden krochen zwischen den uralten Bäumen hindurch, verschlangen die Pfade vor ihm und lösten die Grenzen zwischen Himmel und Erde auf. Die Luft schmeckte hier anders – süßer und dichter, als trüge sie Geheimnisse auf ihrer Zunge.

Gabreta. Brenemos atmete tief ein und ließ das Wort in seinem Inneren widerhallen. Der heilige Wald der Druiden. Ein Ort, an dem die Gesetze der gewöhnlichen Welt ihre Gültigkeit verloren. Ein Kribbeln lief über seine Haut, als er den ersten Schritt in den Nebelwald tat. Die Bäume standen hier weiter auseinander als in den Wäldern um Lauriacum, doch ihre Stämme waren mächtiger und ihre Kronen höher. Moosbedeckte Felsen ragten zwischen ihnen auf wie schlafende Riesen.

„Die Steine haben Augen hier“, murmelte Brenemos zu sich selbst, denn er konnte das seltsame Gefühl nicht abschütteln, beobachtet zu werden.

Der Pfad unter seinen Füßen wurde schmaler und verschwand stellenweise ganz unter Farnen und Wildkräutern, nur um wenige Schritte später wieder aufzutauchen. Brenemos folgte ihm instinktiv und ließ sich von einem inneren Kompass leiten, der ihn tiefer und tiefer in das Herz von Gabreta zog. Die Sonne wanderte über den Himmel, doch ihre Strahlen erreichten nur selten den Waldboden. Zeit schien hier eine andere Bedeutung zu haben. War er Stunden unterwegs? Oder Tage? Brenemos konnte es nicht sagen. Als sich der Wald plötzlich lichtete, blieb er wie angewurzelt stehen. Vor ihm öffnete sich eine kreisrunde Lichtung, in deren Mitte ein gewaltiger Steinkreis stand. Neun Megalithen, von denen jeder höher als drei Männer war, bildeten einen perfekten Kreis um einen einzelnen, flachen Altarstein. Auf diesem Stein saß eine Gestalt. Brenemos' Herz schlug schneller. Der Mann auf dem Stein trug ein einfaches Gewand aus grober Wolle, doch selbst aus dieser Entfernung strahlte er eine Autorität aus, die Brenemos' Knie weich werden ließ. Silbernes Haar fiel ihm bis auf die Schultern und ein langer Bart bedeckte seine Brust. In seinen Händen hielt er einen Stab aus dunklem Holz, in den spiralförmige Muster geschnitzt waren. Der Mann hob den Kopf, und Brenemos spürte, wie sein Blick ihn durchbohrte, als könne er direkt in seine Seele sehen und alle seine Geheimnisse, Hoffnungen und Ängste erkennen.

„Tritt näher, Suchender“, hallte die Stimme des Mannes über die Lichtung, tiefer und mächtiger, als Brenemos erwartet hatte. „Ich bin Mythrin. Und du kommst spät.“

* * *

Zögernd trat Brenemos in den Steinkreis. Jeder Schritt fühlte sich bedeutungsschwer an, als würde er eine unsichtbare Membran zwischen Welten durchqueren. Die Luft vibrierte hier mit einer eigenen Melodie.

„Spät?“ Brenemos räusperte sich. Seine Stimme klang dünn in der Weite der Lichtung. „Der Rabe führte mich, ich folgte seinem Flug.“

Mythrins Augen verengten sich, doch ein flüchtiges Lächeln huschte über sein wettergegerbtes Gesicht. „Der Rabe führt, aber der Mensch wählt den Pfad. Du hast zu viele Umwege genommen.“

Eine Welle der Scham durchflutete Brenemos. Hatte er versagt, bevor seine Ausbildung überhaupt begonnen hatte? Er erinnerte sich an die Nacht unter dem Sternenhimmel, als er dem Lied eines Baches gefolgt war, statt geradeaus zu wandern. An den Tag, als er einem verletzten Reh geholfen hatte, obwohl es ihn Stunden gekostet hatte.

„Ich verstehe, Erzdruide. Es wird nicht wieder vorkommen.“

„Nicht verstehen. Erkennen.“ Mit einer Geschmeidigkeit, die sein Alter Lügen strafte, erhob sich Mythrin. „Du stehst am Anfang deines Weges und musst dich bereits jetzt deiner ersten Prüfung stellen.“

Brenemos' Mund wurde trocken. Er hatte erwartet, erst einmal willkommen geheißen zu werden und nach seiner langen Reise vielleicht eine warme Mahlzeit zu erhalten. Nicht sofort geprüft zu werden. Mythrin hob seinen Stab und zeichnete eine komplexe Figur in die Luft. Goldenes Licht folgte der Bewegung und hinterließ schimmernde Spuren, die sich zu einem Kreis formten, in dem vier Symbole pulsierten.

„Jeder angehende Druide muss seinen eigenen Weg finden”, erklärte Mythrin. „Und dieser Weg beginnt mit dem Erkennen deiner tiefsten Verbindung zu den Elementen. Erde, Wasser, Feuer, Luft – sie alle sind Teil des großen Kreislaufs und in uns. Doch eines spricht stärker zu dir als die anderen.“

Das goldene Licht verdichtete sich und nahm Form an. Im Kreis erschienen vier schimmernde Gestalten – ein Fels, eine Welle, eine Flamme und ein Windhauch.

„Wähle“, befahl Mythrin.

Brenemos starrte die Erscheinungen an. Seine Gedanken rasten. Sollte er das Element wählen, mit dem er am vertrautesten war? Oder jenes, das er am meisten bewunderte?

„Ich kann mich nicht einfach entscheiden“, sagte er schließlich. „Die Elemente sind Teil eines Ganzen, keines steht über dem anderen.“

Mythrins Augenbrauen hoben sich. „Eine kluge Antwort. Aber keine Antwort auf meine Frage.“

Brenemos schloss die Augen. Er spürte die Kraft der Erde unter seinen Füßen: beständig und nährend. Das Wasser in seinen Adern, fließend und anpassungsfähig. Das Feuer in seinem Herzen, leidenschaftlich und transformierend. Die Luft in seinen Lungen, frei und alles verbindend. Pulsierte eines davon wirklich stärker?

„Das Element wählt den Druiden“, flüsterte Mythrin, als hätte er Brenemos' Gedanken gelesen. „Nicht umgekehrt.“

* * *

Brenemos öffnete die Augen. Die vier elementaren Manifestationen schwebten vor ihm. Jede von ihnen pulsierte mit einer eigenen, lockenden Melodie. Der Fels vibrierte mit der Beständigkeit von Generationen, die Welle flüsterte Geheimnisse aus der Tiefe, die Flamme tanzte mit verführerischer Leidenschaft und der Windhauch sang von Freiheit und Weite.