Die Elliotts - Leidenschaft, Skandale, Intrigen (13-teilige Serie) - Susan Crosby - E-Book

Die Elliotts - Leidenschaft, Skandale, Intrigen (13-teilige Serie) E-Book

Susan Crosby

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Beschreibung

Freuen Sie sich auf die 13-teilige Serie über eine mächtige New Yorker Verlegerdynastie! Im Wettstreit um die Macht kommt so einiges ans Tageslicht: Leidenschaft, Skandale, Intrigen ...

KÜSS MICH UM MITTERNACHT
Chloe hat schon viele Frösche geküsst - zu viele! Gerade will sie ihr Liebesleben abschreiben, da steht Ryder vor ihr, der Typ, der ihr in der Highschool so auf die Nerven gegangen ist. Heute ist er sehr attraktiv und überaus erfolgreich. Kann er der lang ersehnte Prinz sein?

AFFÄRE MIT DER SEXY EX
Hat Gannon sich verhört? Seine schöne Ex-Geliebte Erika will das Jobangebot als Chefredakteurin seines Lifestyle-Magazins nur annehmen, wenn er mit ihr ein Kind zeugt, Leidenschaft und Zärtlichkeit ausgeschlossen? Aber das bestimmt nicht mit ihm, schwört sich Gannon ...

ES FÜHLT SICH AN WIE LIEBE
Wie es sich wohl anfühlt, von diesem Mann geküsst zu werden? Renee kann an nichts anderes mehr denken, seit sie Teagan Elliot begegnet ist. Auch wenn ihre erotischen Fantasien wohl niemals wahr werden, denn sie und den erfolgreichen New Yorker Verleger trennen Welten ...

BRAVE MÄDCHEN KÜSSEN HEIßER
Nervös betritt die schüchterne Reporterin Summer die Garderobe des Rockstars Zeke Woodlow. Sie hat viel riskiert, um ihn zu interviewen! Doch statt ihre Fragen zu beantworten, küsst er sie heiß und stellt in einer einzigen Nacht ihr ganzes Leben auf den Kopf ...

LIEBESNACHT MIT DER FALSCHEN
"Ich will dich." Zärtlich schmiegt sie sich an ihn, und John glaubt zu träumen: Summer ist zu ihm zurückgekehrt! Doch als er sie voller Leidenschaft liebt, beschleicht ihn plötzlich ein Verdacht: Ist diese Frau überhaupt Summer - oder Scarlet, ihre Zwillingsschwester?

DAS SHOWGIRL UND DER MILLIONÄR
Egal, wie oft Cullen ihr einen Heiratsantrag macht: Mistys Antwort lautet stets Nein! Denn der Millionär hat die falschen Gründe, findet das Showgirl. Ein Ja hört er von ihr nur, wenn sie mehr als pures Begehren in seinem Blick liest ... nämlich Liebe.

KÜSS MICH, SCHÖNE FREMDE!
Wer ist die verführerische Fremde ohne Gedächtnis? Sheriff Mac Riggs weiß zunächst einmal nur eins: Jane, wie er sie spontan nennt, weckt eine solch wilde, heiße Leidenschaft in ihm, dass er sie am liebsten auf der Stelle in die Arme reißen und küssen möchte ...

HEIßE KÜSSE, STRENG GEHEIM!
Plötzlich blond, stylish und sexy: Um einen Bankbetrug aufzuklären, muss die Buchhalterin Lucy Miller ihre Identität wechseln. Zur Tarnung gibt sie sich als Freundin des attraktiven Geheimagenten "Casanova" aus. Doch dessen Küsse schmecken alarmierend echt ...

WIEDER WECKST DU MEIN VERLANGEN
Heftiges Verlangen steigt in Amanda auf, als ihr attraktiver Exmann sie umwirbt. Und blanke Wut, als der ehrgeizige Medienboss ihr Leben wieder mal umkrempeln will. Sie weiß, sie sollte die Finger von Daniel lassen. Doch die Aussicht auf heiße Nächte mit ihm ist zu verlockend ...

DARF EIN BOSS SO ZÄRTLICH SEIN?
Cade ist hingerissen von Jessie. Die Praktikantin ist viel natürlicher als die anderen Frauen in der Redaktion seines Modemagazins. Leider wird er den Verdacht nicht los, dass sie für die Konkurrenz spioniert. Sagt sie deshalb Ja zu einem Liebeswochenende mit ihm?

WIE WEIT WILLST DU GEHEN?
Ihre Blicke treffen sich - und plötzlich fällt Aubrey das Atmen schwer. Wie kann dieser Mann nur so unglaublich sexy lächeln? Doch als er sie anspricht, erfährt sie geschockt, wer Mr Unwiderstehlich ist: Liam Elliott, den sie auf Wunsch ihres Vaters ausspionieren soll!

LIEBESLEBEN VERZWEIFELT GESUCHT!
Die leidenschaftlichen Liebesstunden mit Finola kann Travis einfach nicht vergessen. Aber sie ist Karrierefrau in Manhattan, während der reiche Rancher am Fuße der Rocky Mountains wohnt. Nichts scheint die beiden zu verbinden - außer dass Finola ein Baby erwartet ...

DER MILLIONÄR, DER MICH BEGEHRT
Endlich küsst er sie so, wie sie es sich seit Jahren erträumt hat! Rachel gibt sich Shanes Zärtlichkeiten hin. Bis jetzt war er ihr Chef, für den sie heimlich schwärmte - in dieser Nacht ist er ihr Liebhaber! Aber am nächsten Morgen will Shane nichts mehr davon wissen...

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Seitenzahl: 2252

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Anna Depalo, Leanne Banks, Brenda Jackson, Susan Crosby, Heidi Betts, Charlene Sands, Kara Lennox, Barbara Dunlop, Roxanne St. Claire, Emilie Rose, Kathie Denosky, Maureen Child

Die Elliotts - Leidenschaft, Skandale, Intrigen (13-teilige Serie)

IMPRESSUM

Küss mich um Mitternacht erscheint in der HarperCollins Germany GmbH

Redaktion und Verlag: Postfach 301161, 20304 Hamburg Telefon: +49(0) 40/6 36 64 20-0 Fax: +49(0) 711/72 52-399 E-Mail: [email protected]
Geschäftsführung:Thomas BeckmannRedaktionsleitung:Claudia Wuttke (v. i. S. d. P.)Produktion:Jennifer GalkaGrafik:Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)

© 2006 by Harlequin Books S.A. Originaltitel: „Midnight Reunion“ erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

© Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARABand 333 - 2013 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg Übersetzung: Nicole Lacher

Umschlagsmotive: Conrado-Shutterstock

Veröffentlicht im ePub Format in 02/2016 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 9783733766863

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY

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1. KAPITEL

Ob ich in diesem Jahr wohl noch einen Frosch küssen werde?

Es war Silvester. Chloe nippte an ihrem Wein, während sie den Blick über die Gästeschar im riesigen Herrenhaus von Patrick und Maeve Elliott schweifen ließ. Zuerst hatte das Ehepaar hier in den Hamptons, dem exklusivsten Teil von Long Island, einige ruhige Tage im Kreise der Familie verbracht. Heute war der Kreis erweitert worden um Freunde und Angestellte, zu denen auch Chloe Davenport zählte.

Mitternacht rückte immer näher, doch sie sah weit und breit keinen einzigen Frosch mit Prinzenpotenzial. Ihre Kollegen zog sie gar nicht erst in Betracht, denn Beziehungen zwischen Angestellten waren bei EPH unerwünscht.

Chloe seufzte. In zwei Wochen würde die traditionelle Neujahrsparty bei ihren Eltern stattfinden. Vielleicht gelang es ihr bis dahin ja doch noch, einen beeindruckenden Begleiter aus dem Hut zu zaubern. Allerdings sprach nichts dafür, dass ihr dieses Kunststück am heutigen Abend gelingen würde.

Der Gastgeber riss Chloe aus ihren Gedanken, als er mit einem Messer an sein Weinglas klopfte. Patrick Elliott räusperte sich. Prompt wurde es still im Saal.

„Bevor wir das alte Jahr verabschieden, möchte ich ein paar Worte sagen“, begann der über siebzigjährige Patriarch des Elliott-Clans und Gründer des Firmenimperiums Elliott Publication Holdings mit seiner tiefen, stets etwas heiseren Stimme.

Anfangs hörte Chloe noch höflich zu, wie sich der Vorstandsvorsitzende bei seinen Gästen für ihr Engagement zugunsten von EPH bedankte. Dann schweiften ihre Gedanken wieder ab.

Auf keinen Fall wollte sie ein weiteres Mal ohne Begleiter zur Davenport-Party erscheinen. Ihre ältere Schwester Maxine konnte nicht nur zwei Kinder und einen Arzt als Ehemann vorweisen, sondern auch ein schönes Haus in Westchester, nördlich von New York. Schon vor Jahren hatte sich Maxine den Titel der perfekten Tochter gesichert, die alle elterlichen Hoffnungen erfüllt. Trotzdem wollte sich Chloe nicht geschlagen geben.

Sie wusste, dass sie von außen betrachtet ein perfektes und sorgenfreies Leben führte. Schließlich hatte sich nicht nur eine ihrer Kolleginnen schon einmal entsprechend geäußert.

In Wirklichkeit war es harte Arbeit, das Image aufrechtzuerhalten. Chloe kleidete sich sorgfältig und wohnte in einem niedlichen Mini-Apartment in Chelsea, einem angesagten Viertel von Manhattan.

Doch obwohl sie alles tat, um den richtigen Mann zu treffen, hatte sie schon seit Monaten kein Rendezvous mehr gehabt. Manchmal lag sie nachts wach und grübelte darüber nach, warum es einfach nicht klappen wollte.

In Chelsea lebten viele schwule Männer, also schieden die meisten ihrer Nachbarn von vornherein aus. Vielleicht bin ich den meisten Männern einfach zu direkt, überlegte sie. Andererseits verdanke ich gerade meiner Offenheit den Job, den ich so liebe. Fin weiß es zu schätzen, dass ich ohne Umschweife zur Sache komme.

Chloe sah zu der Gruppe hinüber, in der ihre Chefin Fin stand. Finola Elliott war Chefredakteurin des Hochglanzmagazins Charisma. Mrs Davenport hätte Fin garantiert als abschreckendes Beispiel für Karrierefrauen angeführt: „So ergeht es einem, wenn man nur seine Arbeit kennt. Achtunddreißig Jahre alt und kein Ehemann in Sicht. Wenn sie kurz vor der Rente zur Besinnung kommt, wird es zu spät sein.“

Wahrscheinlich wird es mir ebenso ergehen, überlegte Chloe. Wer verbringt denn schon den Silvesterabend auf einer Party seines Arbeitgebers – noch dazu ohne Begleiter? Nur jemand, der kein Privatleben hat.

Auch die Aussicht auf ihren dreißigsten Geburtstag in wenigen Monaten heiterte Chloe nicht gerade auf. Energisch schüttelte sie den Kopf, um ihre Mutter, die erneut vor ihrem geistigen Auge auftauchte, zum Schweigen zu bringen. Mrs Davenport hatte schon oft versucht, ihre jüngste Tochter zu verkuppeln. Chloe schluckte, als sie sich an all die Prachtexemplare erinnerte, die ihre Mutter im Laufe der Jahre aufgetan hatte.

Es kann doch wohl nicht sein, dass ich nur mit Moms Hilfe an ein Rendezvous komme! Eigentlich ist es erstaunlich, dass sie für diesen Silvesterabend keinen Mann für mich organisiert hat.

Plötzlich veränderte sich die Atmosphäre im Saal. Spannung lag in der Luft. Unauffällig schlenderte Chloe zu ihrer Chefin hinüber und fragte leise: „Was ist denn los?“

„Haben Sie nicht zugehört?“, flüsterte Fin zurück. „Mein Vater wird als Vorstandsvorsitzender von EPH zurücktreten. Uns, also der Familie, hat er es unter dem Siegel der Verschwiegenheit schon vor ein paar Stunden gesagt. Jetzt ist es auch offiziell bekannt.“

„Ich habe beschlossen, meine Nachfolge durch einen Wettbewerb zu regeln.“ Patrick Elliott musterte die Gäste mit seinem berüchtigten durchdringenden Blick. „Das scheint mir der gerechteste Weg zu sein. Wettbewerb ist schließlich die Grundlage, auf der ich mein Unternehmen aufgebaut habe, und dank der es sich nach wie vor so erfolgreich entwickelt.“

Ach so, dachte Chloe. Und ich dachte, die Grundlage des Verlagshauses sei die Familie. Den Eindruck bekommt man jedenfalls, wenn man sieht, wie viele Elliotts in der Firmenzentrale arbeiten.

„Der Chefredakteur, der mit seinem Magazin im kommenden Jahr den höchsten Gewinn in der Verlagsgruppe erzielt, wird meine Nachfolge antreten.“

Ach, du Schande!

Im Büro hatte Chloe aufgeschnappt, wie ein paar Sekretärinnen über eine bevorstehende Ankündigung sprachen, aber etwas in dieser Größenordnung hatte sie nie und nimmer erwartet. Verstohlen blickte sie ihre Chefin an. Jeder in diesem Saal wusste, dass Patrick und Finola Elliott nicht gerade eine bilderbuchmäßige Vater-Tochter-Beziehung führten.

Fin war schon jetzt ein Workaholic. Nach Patricks Entscheidung würde sie garantiert noch mehr Zeit im Büro verbringen, also konnte sich auch Chloe auf weitere Überstunden gefasst machen.

Patrick beendete seine Rede und gesellte sich zu den Gästen. Das Gemurmel gepflegter Konversation füllte wieder den Saal.

Dann werde ich das Büro in nächster Zeit wohl kaum verlassen, dachte Chloe resigniert. Wenn jetzt noch ein Frosch meinen Weg kreuzen sollte, kann ich mich echt glücklich schätzen.

„Na, wenn das mal nicht Fab Dav ist!“

Chloe schaute in ein grünes Augenpaar, das sie spöttisch anblickte. Fab Dav – die Fabelhafte Davenport. Seit der Highschool hatte sie niemand mehr so genannt.

Der Besitzer dieser Augen trug ein außerdem noch ein grünes Hemd mit Fischgrätmuster. Teuer, registrierte Chloe.

„Ryder?“, fragte sie überrascht und unsicher zugleich.

2. KAPITEL

„Lange nicht gesehen.“ Die Antwort wurde begleitet von dem eigentümlichen Lächeln, an das Chloe sich so gut erinnerte.

„Warum trägst du Grün?“, entschlüpfte es ihr. Der Anblick dieses Mannes versetzte sie in eine andere Zeit und an einen anderen Ort.

Einen schlechten Ort, die Highschool. Man hatte sie damals tatsächlich Fab Dav genannt, allerdings nicht so sehr, weil es zu ihr passte, sondern weil halt jeder irgendeinen Spitznamen bekam. So jedenfalls sah es Chloe. Sie war schon immer davon überzeugt gewesen, dass sie nichts Fabelhaftes an sich hatte.

Jetzt stand er also vor ihr: Ryder McPhee, der Typ, der sie früher ständig gehänselt hatte. Sicher war er gerade erst gekommen, anderenfalls hätte Chloe ihn bestimmt schon längst entdeckt. Wahrscheinlich war er vorher noch auf einer anderen Party in den feinen Hamptons, vermutete sie.

Ryder senkte den Blick kurz auf sein Hemd, um gleich darauf wieder Chloe anzusehen – diesmal mit einer hochgezogenen Augenbraue. „Stimmt etwas nicht mit der Farbe Grün?“

„Nein! Nur … Grün erinnert mich an Frösche.“ Chloe kam sich ziemlich dämlich vor. „Die Farbe ist in dieser Saison out“, redete sie weiter, bemüht, das Gesicht nicht völlig zu verlieren. „Steht in sämtlichen Modemagazinen.“

„Entspann dich“, meinte Ryder amüsiert. „Die Elliotts haben irische Vorfahren, genau wie ich, und Grün ist bekanntlich die Farbe Irlands. Ich verbeuge mich sozusagen vor unserer gemeinsamen Tradition.“

Was läuft hier falsch? fragte sich Chloe entgeistert. Wie kann Ryder der Vernünftige sein, während ich daherplappere, als wäre ich nicht ganz bei Trost?

Damals in der Westchester Highschool hatte Chloe seine spöttischen Bemerkungen so geistesgegenwärtig wie möglich gekontert, um dann mit erhobenem Kopf wegzumarschieren. Normalerweise hatte Ryders Gelächter ihr durch den Schulkorridor hinterhergeschallt.

Obwohl er ein paar Klassen über ihr gewesen war, hatten sich ihre Wege auf dem Schulgelände und in Arbeitsgemeinschaften immer wieder gekreuzt. Meistens war Ryder mit ein paar Kumpels zusammen. Trotzdem hatte er auf Chloe eher wie ein Einzelgänger gewirkt. Angeblich war er sehr begabt, was sie allerdings erst richtig mitbekam, nachdem er die Schule verlassen hatte. Damals hatte seine Mom ihrer Mutter erzählt, Ryder habe einen Studienplatz an der renommierten Wharton School of Business an der Universität von Pennsylvania ergattert.

Groß war er schon damals gewesen. Heute erkannte Chloe, dass unter dem eng anliegenden Hemd und der schwarzen Hose auch ein durchtrainierter Körper steckte. Ryders Bizeps war offenbar ebenso beeindruckend wie sein Gehirn. Neben ihm fühlte sich Chloe auf einmal klein, und irgendwie sehr weiblich. Ein Schauer rieselte ihr über den Rücken.

„Was machst du denn hier?“, erkundigte sie sich wenig freundlich.

Wieder erschien das vertraute Lächeln, das sie an den Schüler von früher erinnerte. „Cullen Elliott und ich kennen uns durch gemeinsame Geschäftspartner. Er hat mich eingeladen, heute Abend zur Party seiner Großeltern zu kommen. Und du?“

„Ich arbeite für EPH.“

Er nickte. „Ach ja. Ich glaube, meine Mutter hat mal erwähnt, dass du Sekretärin bei Charisma bist.“

„Ich bin Assistentin der Chefredakteurin“, stellte Chloe klar. „Und ich mag meinen Job sehr.“ Sie hörte den defensiven Unterton selbst. Es stimmte ja, in der Betriebshierarchie war sie trotz der hochtrabenden Stellenbezeichnung eine Sekretärin, doch Ryder weckte ihren Widerspruchsgeist.

„Was du nicht sagst“, meinte er gelassen. „Freut mich, das zu hören.“

„Klingt ja fast, als wärst du überrascht.“

Er musterte sie von Kopf bis Fuß. Chloes Pulsschlag beschleunigte sich. Sie wusste, was Ryder sah: einen schlanken Körper mit Kurven an den richtigen Stellen. Trotzdem war sie nicht das, was man eine Sexbombe nennt. Das glatte dunkelbraune Haar trug sie lang, und wenn sie ihren größten Pluspunkt hätte nennen müssen, wäre die Wahl auf ihre strahlenden blauen Augen gefallen.

Ryders Blick kehrte zu ihrem zurück. „Nein, überrascht bin ich nicht“, murmelte er. „Enttäuscht übrigens auch nicht.“

Chloe fühlte sich, als würde eine heiße Welle durch ihren Körper strömen. Moment mal. Flirtet er etwa mit mir?

Ihm entging nicht, dass sich ihre Augen weiteten. Ich bringe sie durcheinander, stellte er fest. Gut. Immerhin ist sie der Grund, warum ich heute Abend hier bin. Und sollte mir nichts Besseres einfallen als der lächerliche Plan, der diesen Stein ins Rollen gebracht hat, dann darf man mich gern mit einem kräftigen Tritt aus dem Haus befördern.

Letzteres erlebte Ryder McPhee nicht oft. Er hatte es in der Internetbranche bis ganz nach oben geschafft. Heute führte er mit einem Studienfreund ein lukratives Online-Geschäft und war sehr vermögend. Obwohl er seine beruflichen Erfolge nicht herausposaunte, galt er inzwischen als begehrter Junggeselle – eine Tatsache, die ihn belustigte.

Durch Chloe fühlte er sich in die Highschool zurückversetzt. Und wie damals konnte er auch jetzt dem Impuls nicht widerstehen, sie zu necken.

Chloe. Ryder wusste noch, dass sie ihren Namen früher oft buchstabieren musste, damit man ihn nicht fälschlicherweise mit einem Akzent versah und Chloé oder Chloë schrieb. Schon damals gab es nichts an ihr, was man hätte betonen müssen. Sie war genau richtig, und das ist sie noch heute.

Etliche Jungs hatten für Chloe geschwärmt, weil sie der hübschen Schauspielerin Shannen Doherty ähnelte, die in der Erfolgsserie „Beverly Hills 90210“ die Brenda Walsh spielte. Im Umkleideraum der Schulsporthalle hatte sich mancher von Ryders Mitschülern über Chloes körperliche Vorzüge ausgelassen. Er hätte die Kerle am liebsten zum Mond geschossen.

Um Chloe aufzufallen, hatte er angefangen, sie zu verspotten. So ähnlich wie gerade eben. Heute gehörte der Spott zwar nicht mehr zu seinem Plan, doch eins seiner Ziele hatte er damit erreicht: Sie aus dem Konzept zu bringen.

Hinter ihm ertönten laute Stimmen. Ryder drehte sich um und sah einen riesigen Fernsehbildschirm, der den Times Square in New York zeigte. Wie an jedem 31. Dezember drängelten sich dort unzählige Menschen, um in das neue Jahr hineinzufeiern.

„Nur noch eine Minute bis Mitternacht!“, rief jemand im Saal.

„Bist du eigentlich in Begleitung hier?“, fragte Ryder.

„Wie bitte?“ Verdutzt sah Chloe ihn an. „Ach so. Nein.“

Ihre blauen Augen sind dermaßen hübsch, schoss es ihm durch den Kopf. „Tja, in dem Fall werde ich es wohl sein.“

„Wer wirst du sein?“

Er seufzte wie jemand, der sich in das Unvermeidliche fügt. „Der Mann, der dich um Mitternacht küsst. Irgendjemand muss es ja machen.“

Im Fernseher begannen die Menschen zu zählen: „Zehn. Neun …“

3. KAPITEL

„Acht.“

Ich soll Ryder McPhee küssen? Chloe starrte ihn an, während der Countdown unerbittlich weiterging.

„Sieben.“

Jetzt kam Bewegung in die Gästeschar. Paare rückten enger zusammen, um sich Punkt Mitternacht mit einem Kuss ein gutes neues Jahr zu wünschen.

„Sechs.“

Hilfe!

„Fünf.“

Amüsiert schaute Ryder sie an.

„Vier.“

Chloe senkte den Blick auf seinen Mund – einen ausnehmend schönen Mund, das musste sie einräumen. Die Lippen sahen irgendwie verheißungsvoll aus, als könnten sie etwas Aufregendes auslösen. Chloe versuchte, ihre innere Unruhe niederzukämpfen. Dabei half es ihr nur wenig, dass der Rest von Ryders Körper mindestens ebenso verlockend zu sein schien wie sein Mund.

„Drei.“

Er lehnte sich ein wenig vor. Prompt wanderte ihr Blick von seinen Lippen zu seinen grünen Augen.

„Na los“, sagte er herausfordernd. „Trau dich.“

„Zwei.“

Na ja, es ist schließlich Silvester, also kann ich ebenso gut jemanden küssen, oder? Wenigstens vergewissere ich mich auf diese Weise, dass Ryder auf keinen Fall der Prinz ist, auf den ich warte.

„Warum nicht?“, meinte sie mit einer Lässigkeit, die sie nicht fühlte. Es kostete sie Mühe, gleichmäßig zu atmen.

„Eins.“

Sie hob den Kopf, während Ryder sich vorbeugte, und ihr immer näher kam. Wie von selbst schlossen sich Chloes Lider.

„Prosit Neujahr!“

Ryders Mund berührte ihren. Chloe spürte den kurzen sanften Druck und die Wärme seiner Lippen. Sie fühlte sich wie elektrisiert. Unwillkürlich wollte sie zurückweichen, doch Ryder hinderte sie daran, indem er beide Hände um ihre Oberarme legte. Sein Kuss wurde drängender. Mit einem leisen Seufzer gab Chloe ihren Widerstand auf und öffnete die Lippen.

Die ersten Klänge des traditionellen Lieds Auld Lang Syne ertönten, doch Chloe nahm kaum etwas von dem Trubel um sie herum wahr. Es gab nur noch Ryder und sie – und die Empfindungen, die seine Berührungen in ihr auslösten. Sein Kuss, zuerst sanft und warm, wurde immer fordernder. Sie hörte jemanden stöhnen. Sich selbst.

Dicht neben ihr räusperte sich ein Mann. „Und ich dachte, ich wäre der begehrteste Junggeselle des Abends.“

Wie aus weiter Ferne drangen die Worte zu Chloe durch. Die Stimme kam ihr bekannt vor …

Chloe schnappte nach Luft und trat hastig einen Schritt zurück. Cullen Elliott, der Enkel ihres Chefs! Sie fühlte sich ertappt. Als sie sich umblickte, musste sie feststellen, dass der leidenschaftliche Kuss zwischen Ryder und ihr die Aufmerksamkeit etlicher Partygäste geweckt hatte.

Cullen schüttelte grinsend den Kopf und schlenderte mit einem Drink in der Hand weiter. Chloe sah Ryder an, der aus einem unerfindlichen Grund ein wenig ratlos wirkte. Die letzten Töne von Auld Lang Syne, in dem es um längst vergessene Bekannte ging, verklangen. Also, diesen alten Bekannten werde ich garantiert nicht vergessen, dachte Chloe.

Sie war erhitzt und sehnte sich nach mehr Zärtlichkeiten von diesem starken attraktiven Mann, der sie eben so leidenschaftlich geküsst hatte. Ryder McPhee besaß offenkundig die Fähigkeit, ihr Inneres zum Schmelzen zu bringen. Andererseits kam er ihr unglaublich fremd vor. Sonst nie um Worte verlegen, hatte sie keine Ahnung, was sie jetzt sagen sollte.

Wie benommen registrierte Chloe, dass sich Ryders Lippen bewegten. Jene Lippen, die ihre eigenen noch vor wenigen Sekunden berührt hatten.

„Ich fahre dich zurück“, sagte er. „Wo übernachtest du?“

Sie nannte den Namen einer kleinen Pension in der nächstgelegenen Stadt.

Ryder lächelte. „Das nenne ich einen glücklichen Zufall. Ich wohne direkt um die Ecke, im Barston Cove.“

Das teuerste und exklusivste Hotel der Gegend. Wäre Chloe in einer anderen Stimmung gewesen, hätte sie die Augenbrauen hochgezogen, doch jetzt nickte sie nur. „Mhm.“

Sanft ergriff er ihren Arm und führte sie durch den Saal zu ihren Gastgebern. Wie ferngesteuert bedankte sich Chloe für die Einladung und rief auf dem Weg zur Haustür mehreren Bekannten Abschiedsworte zu. Neben sich spürte sie Ryder, der flüchtig mit diesem und jenem Gast sprach. Seine Stimme war beunruhigend sexy.

Wenig später saß Chloe in einem schwarzen Jaguar und fuhr mit Ryder durch die Dunkelheit Richtung Stadt. Wie kann er sich ein Auto leisten, das mehr kostet, als ich im Jahr verdiene? Ihr Blick fiel auf seine kostspielige Armbanduhr – und gleich danach auf die Hand, die das Lenkrad sicher umschlossen hielt.

Sie stellte sich vor, wie es wäre, wenn Ryder sie mit dieser großen kräftigen Hand streicheln würde. Ein intensives Verlangen stieg in ihr auf.

Ryder parkte auf halbem Weg zwischen seinem Hotel und ihrer Pension. Er stieg aus, ging um den Wagen herum, öffnete die Beifahrertür und streckte Chloe eine Hand entgegen. „Wie wäre es mit einem Schlummertrunk?“

„Gern.“ Sie legte ihre rechte Hand in seine. Die sexuelle Spannung zwischen ihnen war deutlich spürbar. Ihr war so heiß, dass Chloe die kühle Nachtluft kaum spürte.

Dann stand sie in Ryders Suite. Eigentlich war es von dem Augenblick an klar, als wir die Party gemeinsam verlassen haben, gestand sich Chloe ein. Die Nachttischlampe verbreitete schwaches Licht. In einem mit Eiswürfeln gefüllten Kühler stand eine Flasche Champagner als Aufmerksamkeit des Hauses.

Allerdings war ein Schlummertrunk kein Thema mehr, als Ryder beide Hände auf ihre Schultern legte. Er senkte den Kopf ein wenig, um ihr in die Augen sehen zu können. „Chloe?“

„Ja“, flüsterte sie kaum hörbar. Sie wusste, dass sie mit diesem kurzen Wort allem zustimmte, was nun folgen würde.

Seltsam, wie aus einem alten Bekannten des letzten Jahres der sexy Fremde des neuen Jahres werden kann, war Chloes letzter Gedanke, bevor Ryders warme Lippen ihre suchten – und fanden.

4. KAPITEL

Ohne den Mund von ihrem zu lösen, schob Ryder Chloe sanft zurück bis an die Wand. Sie unterbrachen den Kuss auch nicht, als sie sich gegenseitig auszogen. Chloe trug ein schwarzes Cocktailkleid mit einem eng anliegenden Oberteil und Ärmeln aus durchsichtiger Spitze. Ryder streifte es von ihren Schultern herunter bis zu den Ellenbogen.

„Das ist doch verrückt“, stieß sie atemlos hervor.

„Hör auf zu denken, und lass dich einfach fallen.“ Er ließ seine Lippen zu ihrem Hals gleiten.

Vielleicht hat er recht. Ab morgen werde ich als Fins Assistentin noch mehr ackern müssen als bisher, also sollte ich das Leben heute noch mal richtig genießen und die leidige Tatsache vergessen, dass ich keinen Begleiter für die Davenport-Party habe.

Ryders Mund zog eine Spur kleiner Küsse bis zu Chloes Brüsten. Sie war heilfroh, dass sie sich für die verführerische schwarze Satinunterwäsche entschieden hatte. Er öffnete den BH und umschloss eine Brustwarze mit den Lippen. Chloe fühlte sich, als würde Ryder mit seinen Zärtlichkeiten Funken in ihrem Körper entzünden, die sich immer weiter ausbreiteten. Sie lehnte den Kopf zurück und schloss vor Wonne die Augen, während er seine Aufmerksamkeit der anderen Brust widmete.

Schließlich ging er auf die Knie und ließ seine Zungenspitze über Chloes Bauch abwärts wandern. Dabei zog er ihr die restlichen Kleidungsstücke aus, bis sie nur noch schwarze Seidenstrümpfe trug.

Plötzlich spürte sie seine Zunge an der empfindsamen Stelle zwischen ihren Beinen. Eine Flamme der Lust loderte in ihr empor und nahm ihr den Atem.

Chloe riss die Augen auf. Moment mal. Dies ist Ryder, mein früherer Mitschüler. Der Junge aus der Nachbarschaft. Mrs McPhees Sohn. Was passiert hier eigentlich gerade?

Ihre Knie bebten. Ryder merkte es und richtete sich auf. Er hob sie in seine starken Arme, trug sie zum Bett und legte sie behutsam hin. Gleich darauf streckte er sich neben ihr aus.

Langsam streichelte er über ihre schwarzen Seidenstrümpfe. „Ich hab mich früher manches Mal gefragt, wie du wohl nackt aussiehst“, gestand er lächelnd.

„Jetzt weißt du es.“ Beklommenheit schwang in ihrer Stimme mit. Chloe versuchte zwar, fit zu bleiben, aber ihr schlanker Körper hatte mehr mit guten Genen als mit Sport zu tun.

Ryder betrachtete sie von Kopf bis Fuß. „Stimmt. Jetzt weiß ich es.“

„Und … Gefällt dir, was du siehst?“

„Gefallen ist weit untertrieben.“

Das Verlangen in seinen Augen war so deutlich zu sehen, dass Chloe ihre Unsicherheit ablegte. Sie vergrub eine Hand in Ryders dunklen Haaren und zog ihn an sich, um ihn zu küssen.

„Du hast noch ziemlich viel an“, raunte sie mit ihren Lippen dicht an seinen.

„Das lässt sich schnell ändern.“ Er stand auf.

Chloe stützte sich auf den Ellenbogen, um Ryder zuzuschauen. Er griff in den Kulturbeutel auf dem Nachttisch und zog ein knisterndes Päckchen hervor. Nachdem er es auf das Bett gelegt hatte, öffnete er seinen Gürtel und begann, sich auszuziehen. Dabei nahm er den Blick nicht von Chloe.

Als er schließlich nackt war, murmelte sie: „Mir gefällt auch, was ich sehe.“

Er grinste. „Ich gebe mir Mühe.“

„Ach ja? Das musst du erst noch beweisen.“

Ryder zog eine Augenbraue hoch. „Kein Problem.“ Sofort lag er wieder neben ihr, küsste ihren Hals und zeichnete mit den Handflächen die Kurven ihres Körpers nach.

Seine Finger schienen überall zu sein. Chloe kostete es aus, sich von Ryder erregen zu lassen und ihn gleichzeitig zu berühren. Sie spürte die Muskeln auf seinem Bauch und Rücken. Mutig ließ sie ihre Hände sinken und streichelte seine Oberschenkel, um sich schließlich zum harten Beweis seiner Männlichkeit vorzuwagen.

Jäh wich Ryder zurück. „Ich will nicht, dass es zu schnell geht“, sagte er mit rauer Stimme.

Er nahm das Kondom aus dem Päckchen und streifte es über. Dann zog er Chloe in seine Arme. „Wo waren wir stehen geblieben?“

„Hmm … Irgendwo zwischen wundervoll und fantastisch?“ Sie knabberte an seiner Unterlippe.

„Ja, ich erinnere mich.“

Ryder nahm ihr Gesicht in die Hände und küsste Chloe leidenschaftlich. Als er sich zwischen ihre Beine legte, konnte sie es kaum erwarten, ihn in sich aufzunehmen.

Endlich drang er in sie ein. Es fühlte sich hundertprozentig richtig an. Chloe rief seinen Namen, ballte die Hände und presste sie in das Bettlaken.

„Du bist so heiß“, flüsterte er mit geschlossenen Augen. „Ich will dich spüren.“

Instinktiv passte sich Chloe seinem Rhythmus an. Es war, als würde ein Sturm sie erfassen und umherwirbeln. Sie spürte, wie sich ihre Muskeln anspannten, bis sie kaum noch Luft bekam. Dann löste sich mit einem Schlag die Spannung auf, und ein ungeahnt heftiger Höhepunkt riss sie mit sich.

Ryder fühlte es. Jetzt hielt er sich nicht länger zurück, presste seinen Mund auf ihren und stieß fest in sie hinein, um gemeinsam mit ihr zu kommen.

Wenig später lagen sie nebeneinander. Chloe hatte keine Ahnung, wann sie zuletzt so zufrieden und entspannt gewesen war. Ihr Kopf ruhte auf Ryders Schulter. Als er ihr sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich, drehte sie den Kopf und küsste seine Handfläche.

Lange sahen sie sich in die Augen.

„Was war das denn eben?“, flüsterte Chloe.

Er lächelte sie an, und auf einmal spürte sie etwas von der früheren Vertrautheit in einer Welt, die so unerwartet aus den Fugen geraten war. Ich hatte Sex mit Ryder!

„Was das war?“, wiederholte er nachdenklich. „Wenn du das nicht weißt, werde ich wohl langsam alt.“

Wirst du nicht, widersprach sie stumm und wunderte sich über den Ausdruck in seinen Augen, den sie nicht recht deuten konnte. „Woran denkst du gerade?“, fragte sie.

„Dass ich in der Highschool noch heftiger in dich verknallt gewesen wäre, wenn ich gewusst hätte, wie gut wir zusammen sind.“

„Verknallt? Na hör mal, du warst unausstehlich!“

„Richtig“, bestätigte er. Mit seinem Zeigefinger fuhr er Chloes Schlüsselbein nach. „Verknallt und unausstehlich. Bis heute Abend dachte ich allerdings, ich wäre von einer dieser beiden Plagen geheilt.“

„Von welcher denn?“

5. KAPITEL

Mach jetzt bloß keinen Fehler, mahnte sich Ryder. Wir sind wieder in der Realität angekommen. Chloe sieht aus, als wäre sie kurz davor, das Hotel fluchtartig zu verlassen. Trotzdem muss sie erfahren, dass gerade ein langer Weg zu Ende gegangen ist – wenigstens für mich.

„Was glaubst du?“, spielte er die Frage zurück.

„Ich weiß es nicht. Auf der Silvesterparty warst du ja wieder ziemlich frech …“

Ryder verzog das Gesicht, als würde er die Kritik nur ungern hören. „Du nimmst immer noch kein Blatt vor den Mund. Okay, wenn ich nach wie vor unausstehlich bin, müsste ich also das Verknalltsein abgelegt haben.“ Er fuhr fort, Chloe zu streicheln, und bemühte sich um einen lockeren Tonfall. „An der Highschool war ich verrückt nach dir.“

„Das hast du aber gut verborgen.“

„Wirklich? Sag bloß, meine Strategie, dich zu kriegen, hat nicht funktioniert? Was hätte ich denn noch anstellen sollen, um dir aufzufallen? An deinen Zöpfen ziehen?“

„Erstens hatte ich nie Zöpfe. Und zweitens: Da du mich nicht gekriegt hast, kann deine Strategie nicht besonders gut gewesen …“

Chloe verstummte, als sie bemerkte, dass Ryder seinen Blick über ihren nackten Körper wandern ließ. Schließlich sah er ihr wieder in die Augen. „Ich habe dich nicht gekriegt? Bist du sicher? Mir kommt es nämlich vor, als hätte ich dich auf die absolut beste denkbare Weise bekommen.“

Das Blut stieg ihr in die Wangen.

„Jetzt stellt sich die Frage: Wie geht es mit uns weiter?“, meinte Ryder langsam.

Von einer Sekunde zur anderen fühlte Chloe sich überhaupt nicht mehr entspannt. „Muss es denn weitergehen? Keine Sorge, ich erwarte nichts von dir. Du bist zu nichts verpflichtet, bloß weil unsere Familien mal Nachbarn waren.“

Ryder hielt inne. Er hatte nie damit gerechnet, nach spektakulärem Sex als One-Night-Stand abserviert zu werden und deswegen auch noch gekränkt zu sein. Chloe redete so nüchtern daher … Wahrscheinlich bin ich nicht der erste Mann, den sie mit dieser Masche loswerden will, überlegte er. Fab Davs Umgang mit dem anderen Geschlecht hat sich seit der Highschool erstaunlich verändert.

Sie schien auf der Hut vor ihm zu sein, und er konnte es ihr nicht einmal verübeln. Schließlich hatte er sie früher ständig gehänselt und geärgert. Einmal waren sie beide auf einer Party sogar im Swimmingpool gelandet. Chloe hatte versucht, sich an Ryder vorbeizuschieben. Er war aus dem Gleichgewicht geraten, hatte sie gepackt und mit ins Wasser gerissen. Sie war stocksauer gewesen – nicht zuletzt, weil sie so gern einen seiner Kumpels beeindrucken wollte. Ryder wusste noch, dass er den Typen am liebsten erwürgt hätte.

Er stand erst am Anfang seines Projekts, vor Chloe in einem anderen, günstigeren Licht zu erscheinen. Die letzten Stunden waren ein sensationeller Auftakt gewesen. Viel besser, als Ryder es sich ausgemalt hatte – und er hatte es sich wahrlich oft ausgemalt.

Auf dem Weg ins Büro wanderten Chloes Gedanken zu der Silvesterparty zurück. Sie konnte immer noch nicht richtig fassen, was passiert war.

Ich hab mit Ryder McPhee geschlafen, dachte sie ungläubig, als sie am Kopierer stand und die Blätter durch die Maschine sausten. Bin ich schon dermaßen verzweifelt, dass ich einfach so mit einem alten Schulkameraden ins Bett steige? Offenbar.

Jener Ryder, der ihr am Silvesterabend begegnet war, unterschied sich jedoch erheblich von dem aus der Highschool. Heute brauchte er sie nur anzuschauen, und schon wollte sie ihn. Kaum berührte er sie, wurden ihre Knie weich. Ein Kuss von ihm, und ihre Widerstandskraft löste sich in nichts auf.

Sie reagierte so intensiv auf ihn, dass es ihr regelrecht Angst machte. Diese Angst hatte sie auch dazu getrieben, sich zu schützen. Der Sex mit Ryder war unvergleichlich schön gewesen, doch sobald Chloe wieder zur Besinnung gekommen war, hatte sie instinktiv nach Deckung Ausschau gehalten.

Zugegeben, sie war frustriert gewesen, weil sie allein zur Silvesterparty hatte gehen müssen. Aber mit Ryder McPhee hatte sie nun wirklich nicht gerechnet – und ebenso wenig damit, sich plötzlich unsicher und verletzlich zu fühlen.

Mit Ryder zu schlafen, ist ja wohl der beste Beweis dafür, dass ich in Bezug auf Männer total von der Rolle bin.

Chloe wusste nach wie vor nicht, welchen Mann sie zur Party ihrer Eltern mitnehmen sollte. Ryder schied als Kandidat aus, denn falls es zwischen ihnen nicht funktionierte, würden sowohl seine als auch ihre Mutter davon erfahren. Das würde alles nur noch komplizierter machen. Chloes Familie kannte Ryder von früher und erwartete ganz sicher nichts in Richtung Beziehung zwischen den beiden jungen Leuten.

Wenn Chloe ehrlich war, musste sie zugeben, dass Ryder auch aus anderen Gründen nicht als ihr Begleiter infrage kam. Er wirkte so kultiviert und weltmännisch. Man musste ja nur seinen Jaguar sehen, um zu wissen, dass er beruflich ausgesprochen erfolgreich war. Sie hingegen kroch die Karriereleiter im Schneckentempo hinauf und arbeitete im Grunde als Sekretärin.

Es gibt keinen Grund, warum er sich für mich interessieren sollte, sagte sie sich. Vermutlich ist er bloß auf Gelegenheitssex aus, oder neugierig, wie sich das Mädchen gemacht hat, das mal in seine Schule ging.

Deshalb hatte sie auch gleich in der Silvesternacht klargestellt, dass sie nicht davon ausging, dass toller Sex zu mehr führen müsse. Schließlich hatte Ryder im Bett selbst bestätigt, dass seine Schwärmerei von früher längst vergessen war. Und seine Frage „Wie geht es mit uns weiter?“ … So etwas fragte Chloes Erfahrung nach nur ein Mann, der auf dem Absprung war. Er hatte es darauf angelegt, von ihr zu hören, dass sie keine Ansprüche an ihn stellte.

Soll er mich ruhig für arrogant halten. Immer noch besser, als ihm die Wahrheit zu sagen: Dass ich noch nie einen One-Night-Stand hatte – bis er wieder in meinem Leben aufgetaucht ist.

Seufzend packte Chloe den Stapel Kopien und kehrte zu ihrem Schreibtisch zurück. Kurz vor ihrem Ziel prallte sie mit einer der Elliott-Zwillingsschwestern zusammen.

„Hey, Vorsicht!“

„Tut mir leid, Summer, ich hab dich nicht gesehen.“

„Das glaub ich dir sofort“, sagte Summer gutmütig. „Du warst mit deinen Gedanken ja meilenweit weg.“

„So was in der Art“, wich Chloe aus. „Suchst du Scarlet?“

Die fünfundzwanzigjährigen Elliott-Zwillinge arbeiteten beide bei EPH, Summer für The Buzz und Scarlet für Charisma. Am Anfang war es Chloe sehr schwergefallen, sie auseinanderzuhalten, doch mit der Zeit hatte sie gelernt, die Frauen anhand ihrer verschiedenen Modestile zu unterscheiden. Scarlet kleidete sich gern extravagant und bunt; Summer hingegen hatte ein Faible für die Mode der Fünfzigerjahre und erschien oft in Twinsets mit Perlenkette.

„Ich bin mit Scarlet zum Mittagessen verabredet“, antwortete Summer. „Möchtest du mitkommen?“

Chloe schüttelte den Kopf. „Danke, aber ich hab zu viel zu tun. Ich werde am Schreibtisch eine Kleinigkeit essen.“

„Tante Finny hat wohl schon losgelegt, wie?“

„Frag lieber nicht“, meinte Chloe leichthin.

Normalerweise unterhielt sie sich gern mit den Elliott-Zwillingen, doch heute kam ihr die Arbeit als Ausrede sehr gelegen. Wenn sie mit Summer und Scarlet zum Essen ging, verriet sie womöglich etwas über Ryder. Und sie wollte nun wirklich niemandem anvertrauen, welcher Aufruhr seit Silvester in ihrem Privatleben herrschte, das vorher so gut wie nicht existiert hatte. Kein Zweifel, Summer würde mitfühlend zuhören, doch angesichts ihres eigenen wohlgeordneten Lebens könnte sie Chloes Lage bestimmt nicht nachvollziehen. Summer hatte einen festen Freund mit einer leitenden Position in der Werbebrache. Chloe vermutete stark, dass bei den beiden in der nächsten Zeit eine Verlobung anstand.

„Okay, aber du siehst aus, als wärst du vom Wochenende noch total durcheinander. Falls du ein offenes Ohr brauchst, stell ich mich gern zur Verfügung.“

„Vielen Dank. Das ist lieb von dir.“ Chloe lächelte tapfer. Summer ist nicht dumm, ebenso wenig wie irgendeiner ihrer zahlreichen Verwandten. Wie vielen Elliotts mag wohl aufgefallen sein, dass ich die Silvesterparty zusammen mit Ryder verlassen habe?

Kaum war Summer gegangen, klingelte das Telefon. Chloe griff mechanisch zum Hörer und meldete sich wie immer: „Charisma, Sie sprechen mit Chloe Davenport.“

„Hallo, Chloe.“

6. KAPITEL

In ihrer Magengrube breitete sich ein seltsames Gefühl aus, als die tiefe Männerstimme am anderen Ende der Leitung erklang. „Ryder, hallo.“ Sie setzte sich. „Wie geht es dir?“

„Gut. Allerdings würde es mir besser gehen, wenn ich dich sehen könnte.“

Ganz schön direkt, dachte sie. Offenbar komme nicht nur ich gern schnell zur Sache. Sie schlug einen unbekümmerten Ton an: „Ich mag Männer, die wissen, was sie wollen.“

Ryder lachte. „Wenn ich dir sagen würde, was ich wirklich will, hätte ich bestimmt Ärger am Hals. Immerhin ist dies eine geschäftliche Telefonleitung, also muss ich den Anstand wahren.“

Der Mann, mit dem ich eine Nacht verbracht habe, ruft mich an und umwirbt mich! Ein wohliger Schauer rann ihr über den Rücken. „Dann sag mir nicht, was du willst, sondern, woran du gerade denkst.“

„Dass wir nicht über zehn Jahre hätten warten sollen, um miteinander zu schlafen.“

Der Schauer wurde intensiver – dabei war das Telefonat nur der Anfang.

Wenig später kamen die Blumen. Ein prachtvoller Strauß mit rosafarbenen und roten Rosen. Er war so groß, dass sie um ihn herumspähen musste, wenn jemand an ihren Schreibtisch kam, um mit ihr zu reden. Und das wollten etliche Leute, denn die Blumen weckten unweigerlich Neugier.

„Donnerwetter, du sorgst heute echt für Gesprächsstoff“, bemerkte Jessie Clayton, eine junge Praktikantin bei Charisma.

Chloe verdrehte die Augen. „Glaub mir, ich ziehe es vor, nicht das Gesprächsthema Nummer eins zu sein.“

Die hübsche Jessie nickte verständnisvoll.

Wenn jemand hier auch nur ansatzweise nachempfinden kann, wie ich mich fühle, dann sie, dachte Chloe. Jessie kam vom Land und hatte eine so liebenswerte Art, dass man sie einfach mögen musste. Vor allem aber legte sie Wert auf Privatsphäre, womit sie bei Charisma allein auf weiter Flur stand.

In der Redaktion drehte sich alles um exklusive Mode und die gehobene Gesellschaft. Die meisten Angestellten spekulierten nur zu gern darüber, wie andere Leute wohl das Wochenende verbracht haben mochten. Viele waren geradezu verrückt nach Mode und verbrachten ihre Freizeit damit, zu sehen und gesehen zu werden. Sie besuchten so viele Partys, dass es schon fast zu einem Nebenjob ausartete.

Auch Chloe schien auf den ersten Blick ins Bild zu passen, denn sie gab sich Mühe, dem Klischee einer Fashionista zu entsprechen. Sie ging gern shoppen und versuchte, ihre Kleidung durch Accessoires so abzuwandeln, dass sie nie zweimal im selben Outfit im Büro erschien. Dabei war es natürlich hilfreich, dass Designer die Redaktion umsonst mit Stücken aus ihren neuesten Kollektionen belieferten, weil sie hofften, in Charisma erwähnt zu werden. Fin bekam mehr kostenlose Klamotten geschickt, als sie jemals hätte tragen können, also profitierte auch Chloe als Fins Assistentin von dem Überfluss.

Die nächsten zwei Wochen vergingen wie im Flug. Ryders Anruf und seinen Blumen folgte eine Einladung. Chloe zögerte kurz, konnte aber dem Drang nicht widerstehen, Ryder zu sehen.

Mal trafen sie sich zum Abendessen, mal schauten sie sich ein Theaterstück am Broadway an, gingen zum Eislaufen in den Central Park oder besuchten eine Ausstellungseröffnung im Metropolitan Museum of Art, zu der Ryder eine der begehrten Einladungen erhalten hatte.

Er verschwendete keine Zeit damit, sich cool und zurückhaltend zu geben. Ryder begehrte Chloe, und er zeigte es. Ihr gefiel es, dass er nicht die Spielchen spielte, die sie von anderen Männern kannte. Mit ihm gab es kein umständliches Ritual, kein lästiges Warten darauf, dass er endlich anrief. Er hielt sie nicht bis Mittwoch hin, um sich erst dann für Samstag mit ihr zu verabreden, und er ließ sie auch nicht im Unklaren darüber, ob er sich überhaupt melden würde.

Dank Ryder fühlte sie sich weiblich und begehrt. Anfangs war sie noch ein wenig befangen, weil sie sich fragte, wohin diese Beziehung eigentlich führen sollte. Doch er behandelte sie so aufmerksam und zuvorkommend, dass sich ihre Zweifel schließlich verflüchtigten.

Jeder gemeinsame Abend endete entweder in Chloes Apartment oder in Ryders Penthouse mit Dachterrasse in Tribeca, einem der angesagtesten Stadtteile New Yorks.

Als Chloe das luxuriöse Penthouse zum ersten Mal betrat, wurde ihr bewusst, wie erfolgreich Ryder seit der Highschool gewesen sein musste. Sie erkundigte sich nach seiner Arbeit, doch er antwortete nur knapp: „Ich bin in eine Internetfirma eingestiegen, wie viele Leute in den späten Neunzigern – mit der Ausnahme, dass meine Firma nicht Pleite gemacht hat, sondern auch heute noch recht gut dasteht.“

Eines Abends schlenderten sie gemeinsam über den West Broadway in der Nähe von Ryders Wohnung, als er Chloe vorschlug, ihn am folgenden Samstag zu einem Skiwochenende zu begleiten.

„Ich muss am Samstag zu einer Familienfeier“, antwortete sie bedauernd.

Er zog eine Augenbraue hoch. „Was für eine Familienfeier ist es denn?“

„Die traditionelle Neujahrsparty bei meinen Eltern.“ Chloe war mit sich zufrieden, weil sie gelassen klang. Ryder sollte um keinen Preis den Eindruck bekommen, als hätte die Party einen besonderen Stellenwert für sie. Da fiel ihr ein, dass ihre und Ryders Mutter sich immer mal wieder über den Weg liefen und Mrs McPhee im Laufe der letzten Jahre auch öfter auf der Party zu Gast gewesen war. „Könnte sein, dass deine Eltern auch eine Einladung bekommen haben.“

„Meine Eltern werden nicht kommen können. Sie sind nach Florida geflogen, um Verwandte und Freunde zu besuchen.“

Gut, dachte Chloe erleichtert. Dann werde ich Ryders Eltern nicht zu Gesicht bekommen und mich nicht fragen müssen, ob sie über ihren Sohn und mich Bescheid wissen – oder ob ich womöglich selbst erwähnen sollte, dass wir uns in letzter Zeit oft sehen. Ich kann ja schlecht sagen: „Übrigens, Ryder und ich schlafen miteinander.“ Das wäre denn doch ein bisschen zu offen, sogar für meine Verhältnisse.

Ryder sah ihr in die Augen. „Lad mich ein.“

Chloe musste schmunzeln, weil Ryder wieder einmal bewies, dass er ihren Hang teilte, nicht lange um den heißen Brei herumzureden.

„Okay“, hörte sie sich sagen.

Auf dem Rückweg zum Penthouse redete sie sich ein, dass es keine große Sache war, Ryder zu der Party mitzubringen. Zugegeben, man würde ihr Fragen stellen, aber erstens war Ryder für die Davenports kein Fremder, und zweitens wies er alles auf, was Chloe sich von einem Begleiter nur wünschen konnte: Er sah gut aus und hatte Erfolg im Beruf. Obendrein war sie auch noch verrückt nach ihm.

Sie traten aus dem Aufzug direkt in das Penthouse. Als Ryder sie in seine Arme zog, hörte sie auf zu grübeln und ließ sich einzig von ihrem Verlangen leiten.

7. KAPITEL

Die Party war bereits in vollem Gang, als Chloe und Ryder in Westchester ankamen. Schon an der Haustür hörten sie Leute lachen und lebhaft miteinander reden.

Chloes Eltern hatten die Neujahrsparty vor Jahren aus der Taufe gehoben, weil es immer schwieriger wurde, Familie und Freunde in der hektischen Weihnachtszeit unter einem Dach zu versammeln. Erst recht, seit ihre älteste Tochter Maxine verheiratet war und die Feiertage abwechselnd bei ihren Eltern und denen ihres Mannes verbrachte. Die Party im Januar bot den Davenports eine willkommene Chance, ihre beiden Enkelkinder zu sehen.

„Chloe, endlich bist du da!“

Sie unterdrückte ein Stöhnen, als Maxine mit der achtzehn Monate alten Emma im Arm auf sie zusteuerte. Irgendwie schaffte ihre ältere Schwester es immer, ihren Worten einen vorwurfsvollen Unterton zu verleihen.

Na klasse, dachte Chloe gereizt. Wir haben eben erst unsere Mäntel an die Garderobe gehängt, und schon stehe ich vor der ersten Herausforderung. Wie mache ich Maxine am besten klar, wen ich mitgebracht habe?

Maxine beugte sich vor und küsste die Luft neben Chloes Wangen. Pflichtbewusst erwiderte Chloe die Begrüßung. Sie wusste ja, dass ihre Schwester es für überflüssig hielt, ein perfektes Make-up durch innige Begrüßungen zu ruinieren.

Offenkundig hatte Chloes Pullover es Emma angetan. Maxine trat einen Schritt zurück und löste die kleine Faust ihrer Tochter vom Ausschnitt ihrer Schwester. „Nein – nein – nein“, sang sie. Gleich darauf fiel ihr Blick auf Ryder. Sie machte keinerlei Anstalten, ihre Neugierde zu verbergen.

Da muss ich jetzt durch, beschloss Chloe. Sie betete ihre Nichte und ihren vierjährigen Neffen Andrew an, konnte aber ungleich weniger mit deren stets auf Hochglanz polierten Eltern anfangen.

Resigniert meinte sie: „Maxine, du erinnerst dich doch an Ryder McPhee, nicht wahr?“

„Ryder, natürlich!“ Maxine streckte dem Neuankömmling ihre rechte Hand entgegen. „Kein Wunder, dass mir dein Gesicht so bekannt vorkam. Wie schön, dass du hier bist. Meine Güte, wie lange haben wir uns nicht mehr gesehen?“

Er schüttelte ihre Hand. „Seit der Highschool, glaube ich. Du hast dich kein bisschen verändert, Maxine.“

Chloe fragte sich, ob sie es sich nur einbildete oder ob in Ryders Bemerkung tatsächlich mehr als eine einzige mögliche Bedeutung mitschwang. Das Auftauchen ihres Schwagers Gavin hielt sie von weiteren Überlegungen ab.

Maxine hielt ihrem Mann das Kind hin. „Nimmst du sie bitte, Darling?“

Nachdem Gavin seine Tochter auf den Arm genommen hatte, machte Chloe die beiden Männer miteinander bekannt. Es folgte höfliche Konversation, wobei Maxine argwöhnisch zwischen Chloe und Ryder hin- und herblickte.

„Seid ihr beide eigentlich zusammen hier angekommen?“, erkundigte sie sich schließlich.

Ryder legte einen Arm um Chloes Schultern. „Ja. Lasst mich doch bitte wissen, falls mein Wagen jemandem im Weg steht. Es ist der schwarze Jaguar am Ende der Auffahrt.“

Chloe konnte förmlich sehen, wie die grauen Zellen ihrer Schwester fieberhaft arbeiteten. Maxine war Hausfrau und Mutter und lebte in einem schicken New Yorker Vorort. Obwohl sie nicht für ein Modemagazin arbeitete, hatte sie ein bemerkenswertes Talent dafür, Reichtum zu erkennen – auch wenn er nicht demonstrativ zur Schau getragen wurde. Deshalb entgingen ihr jetzt weder Ryders maßgeschneiderter Anzug noch seine teuren Schuhe. Auf ihrer sonst so glatten Stirn erschien eine senkrechte Falte.

„Weißt du, Chloe bringt nur selten einen Mann zu unseren Familientreffen mit“, wandte sie sich an den ehemaligen Nachbarsjungen. „Ich hoffe nur, der Grund dafür ist nicht, dass sie sich für ihre Verwandten schämt!“

Gavin lachte. „Daran liegt es bestimmt nicht, Darling.“

Bevor Chloe etwas erwidern konnte, sagte Maxine zu ihr: „Was für eine putzige Idee, jemanden aus unserer alten Highschool mitzubringen. Ich selbst habe noch nie daran gedacht, diese alten Bekanntschaften aufzuwärmen. Ganz schön clever von dir.“

„Was machst du denn beruflich, Ryder?“, fragte Gavin.

So redet er vermutlich auch mit neuen Mitgliedern in seinem Golfclub, dachte Chloe. Der Druck der Hand auf ihrer Schulter verstärkte sich ein wenig.

„Seit ich während des Internet-Booms einige meiner Anteile an Gizmo verkauft habe, bin ich Investmentmanager“, antwortete Ryder.

Gavin sah beeindruckt aus, ebenso wie seine Frau. Kein Wunder, schoss es Chloe durch den Kopf. Gizmo war eine der erfolgreichsten Suchmaschinen im Internet – derart erfolgreich, dass auch Chloe schon davon gehört hatte. Als die Gründer vor ein paar Jahren einen Teil der Aktien an Privatanleger verkauft hatten, waren sie auf einen Schlag Multimillionäre geworden.

Verdutzt blickte Chloe den Mann an, der ihr gegenüber immer so vage geblieben war, wenn es um seinen Beruf ging. Warum hat er Gizmo nie erwähnt? Wenn er Anteile an dieser Firma verkauft hat, muss er mehrfacher Millionär sein. Kein Wunder, dass er sich Investmentmanager nennt. Wahrscheinlich ist es ein Vollzeitjob, sein Vermögen zu verwalten.

Maxine gab vor, sich um die unruhige Emma kümmern zu müssen, und ging mit Gavin davon. Sobald sie außer Hörweite waren, stellte Chloe ihren Begleiter zur Rede: „Warum hast du mir nichts von Gizmo erzählt? Bist du etwa einer der Gründer?“

Ryder zuckte die Schultern. „Ich habe die Firma zusammen mit einem Kumpel von der Uni aufgebaut.“ Er nickte in die Richtung, in die Maxine und Gavin gerade verschwunden waren. „Und du? Warum hast du mir nichts von Mr und Mrs Perfect erzählt? Oder sollte ich besser sagen: von Barbie und Ken?“

Jetzt war die Reihe an Chloe, mit den Schultern zu zucken. „Was gibt es da zu sagen? Sie gehören halt zur Familie. Das kann man ja wohl nicht mit der Tatsache vergleichen, dass du Internet-Millionär bist und mir keinen Ton davon gesagt hast.“

„Schätzchen, ich freu mich so, dass du hier bist!“

Chloe drehte sich um und sah sich ihrer Mutter gegenüber. Die wirkte mit ihren sechundsechzig Jahren wie eine ältere Ausgabe von Maxine, nur wesentlich zerstreuter.

Um der Höflichkeit Genüge zu tun, zeigte Chloe auf den Mann neben sich, der ihr in diesem Moment ziemlich unbekannt vorkam. „Mom, erinnerst du dich an Ryder McPhee? Du triffst doch manchmal seine Mutter.“

„Guten Tag, Mrs Davenport“, begrüßte Ryder die Gastgeberin.

Chloes Mom stutzte. Gleich darauf strahlte sie. „Oh … Ja, natürlich! Ryder! Wie schön, dass du zu unserer Party kommen konntest.“ Sie schaute von ihm zu ihrer Tochter und wieder zurück. „Ich bin bloß überrascht … überrascht und sehr erfreut. Ich habe Helen ja gesagt, dass – also, was ich meine, ist: Ich wusste nicht, dass sie dir davon erzählt hat …“

Chloe spürte, wie Ryders Gelassenheit einer gewissen Anspannung wich. „Was hat Mrs McPhee ihm erzählt, Mom?”, hakte sie nach.

Ihre Mutter lächelte. „Dass Helen und ich euch beide verkuppeln wollten! Mir war nicht klar, dass sie Ryder gesagt hat, was wir besprochen haben, als wir uns das letzte Mal beim Einkaufen über den Weg gelaufen sind. Aber es ist ja auch einerlei, denn hier seid ihr. Zusammen!“

Chloes Blutdruck schnellte in die Höhe. Hier sind wir in der Tat, dachte sie wütend. Also war es gar kein Zufall, dass Ryder und ich uns auf der Silvesterparty der Elliotts begegnet sind. Er hatte es geplant! Endlich bringe ich zum Familientreffen einen Mann mit, auf den ich stolz bin und den ich einfach toll finde. Jemanden, den ich ganz allein gefunden habe, ohne die Hilfe meiner Mutter – davon war ich jedenfalls bis eben überzeugt. Und jetzt stellt sich heraus, dass Mom mir auch diesen Begleiter besorgt hat. Demütigender geht es ja wohl nicht.

Maxine stand ganz in der Nähe und hatte offenbar alles mitbekommen. Die Blicke der Schwestern trafen sich.

Wenn ich so recht darüber nachdenke, gibt es vielleicht doch noch etwas Demütigenderes.

Prompt klatschte Maxine in die Hände. „Wunderbar! Mom hat für Chloe mal wieder die Kastanien aus dem Feuer geholt!“

8. KAPITEL

Ryder konnte in Chloes Miene lesen, dass er kurz davor war, k. o. zu gehen. Er musste sich etwas einfallen lassen, und zwar schnell.

Verdammt.

Er hatte nicht damit gerechnet, dass Mrs Davenport ausplaudern würde, wie die beiden Mütter ein Rendezvous ihrer Kinder geplant hatten. Als seine Mutter mit der Idee auf ihn zugekommen war, hatte er so getan, als sei er kein bisschen an Chloe interessiert. Allerdings musste er einräumen, dass die Unterhaltung mit seiner Mutter den Anstoß für sein eigenes Projekt gegeben hatte: Wie kann ich Chloe wiedersehen?

Vermutlich war es seiner Mutter peinlich gewesen, Mrs Davenport zu gestehen, dass Ryder kein Interesse an einer Verabredung mit Chloe zeigte. Also hatte sie ihre Bekannte in dem Glauben gelassen, sie habe das Thema gar nicht angesprochen. Mrs Davenport hingegen erklärte sich Ryders Anwesenheit auf der Party offenkundig damit, dass Helen McPhee ihren Sohn zu einer Verabredung mit Chloe überredet hatte.

Ich hätte darauf vorbereitet sein müssen … Aber wie zum Teufel sollte ich ahnen, dass Mrs Davenport die falsche Schlussfolgerung zieht? Zu allem Überfluss auch noch vor der süffisant grinsenden Maxine, die es jetzt garantiert überall herumtratschen wird, bis auch der letzte Gast informiert ist?

„Entschuldigen Sie uns bitte.“ Kurz entschlossen hakte Ryder seine Geliebte unter und zog sie aus dem Wohnzimmer.

Auf dem Weg in den Flur spürte er, wie sich Chloe versteifte. „Hör mal“, murmelte er. „Ich weiß, dass du wütend auf mich bist, aber …“

„Tatsächlich?“, unterbrach sie ihn sarkastisch. „Wie kommst du denn darauf?“

„Aber jetzt musst du mir erst einmal sagen, wo wir uns unter vier Augen unterhalten können“, beendete Ryder seinen Satz.

Als er schon fast befürchtete, Chloe würde nicht antworten, meinte sie brüsk: „In meinem alten Zimmer. Erster Stock.“

Sie stapfte die Treppe hinauf und öffnete die Tür zu einem Raum mit weißen Korbmöbeln. Teppich, Gardinen und Kissen waren in Rosa und Violett gehalten. Ryder schloss die Tür hinter sich.

Vor zehn Jahren hätte ich meinen rechten Arm dafür gegeben, Fab Davs Zimmer zu sehen, dachte er flüchtig. Dann wandte er sich Chloe zu: „Seit der Highschool hat sich hier wohl nicht viel verändert.“

Sie betrachtete ihn kühl. „Stimmt. Übrigens nicht nur, was mein Zimmer betrifft. Du bist genauso unausstehlich wie früher.“

Er lächelte, obwohl er wusste, dass er Chloes Zorn damit nur noch weiter schürte. Sag ihr jetzt besser nicht, dass du sie hinreißend findest, wenn sie wütend ist.

„Freut mich, dass wenigstens du Spaß hast“, sagte sie scharf.

Ryder machte einen Schritt auf sie zu. „Mir fällt eine dritte Sache ein, die unverändert ist: Ich finde den Gedanken, in deinem Schlafzimmer zu sein, ziemlich aufregend.“ Er schlang beide Arme um Chloe und küsste sie, bevor sie protestieren konnte.

Es war ein intensiver Kuss, der ihre Sehnsucht weckte – Sehnsucht nach mehr. Sie riss sich zusammen und legte abwehrend die Handflächen auf Ryders Brust, als er seine Umarmung ein wenig lockerte. „Das ist alles? Das ist deine Antwort? Sex soll das Problem lösen? Du hast mir absichtlich verheimlicht, dass unsere Mütter sich verschworen haben, um …“

„Und du hast mir verheimlicht, dass du mich mitnehmen wolltest, um vor Maxine und Gavin mit mir anzugeben. Ich schätze, wir sind quitt.“

Chloe zögerte. Sie konnte nicht abstreiten, dass sie sich Sorgen gemacht hatte, keinen geeigneten Begleiter für die Neujahrsparty zu finden. Allerdings hatte sich in den letzten beiden Wochen so ziemlich alles verändert.

Seit Silvester war es ihr immer unwichtiger geworden, mit irgendeinem Begleiter in ihrem Elternhaus aufzukreuzen – und immer wichtiger, mit Ryder hinzugehen. Weil sie ihn wollte. Weil sie sich bis über beide Ohren in ihn verliebt hatte.

Er beugte sich vor und küsste sanft ihre Stirn. Dann ließ er seine Lippen über ihre Schläfe bis zu ihrem Mundwinkel hinunterwandern.

Seine Liebkosungen waren so beruhigend, dass Chloe die Augen schloss. Der Schuft ist dabei, mich zu verführen, dachte sie. Und ich besitze scheinbar nicht genug Willenskraft, um mich dagegen zu wehren.

„Chloe?“

„Mhm?“

„Ich bin nicht zur Silvesterparty der Elliotts gefahren, weil unsere Mütter uns verkuppeln wollten.“

Sie blinzelte langsam. „Doch, bist du wohl.“

Ryder knabberte an ihrer Unterlippe, bevor er ein wenig zurückwich und den Kopf schüttelte. „Mom hat mir erzählt, dass sie neulich deine Mutter getroffen hatte, und wie schön sie beide es fänden, wenn ich mich bei dir melden würde.“

„Na also, du gibst es zu.“

„Aber ich habe abgelehnt. Ich bin dir bei den Elliotts nicht über den Weg gelaufen, um meiner Mutter einen Gefallen zu tun, sondern weil ich es wollte.“

Chloe sah ihn misstrauisch an. „Wie bitte?“

Er hielt ihrem Blick stand. „Ich dachte, du würdest dich auf kein Rendezvous einlassen, das unsere Mütter arrangieren. Erstens, weil du bestimmt nicht willst, dass sich jemand einmischt – vor allem nicht deine eigene Mutter. Zweitens hattest du mich ja nur so in Erinnerung, wie ich in der Highschool war, und damals habe ich dich absichtlich genervt, um dich auf mich aufmerksam zu machen.“

Das Herz, das ihr eben noch bleischwer vorgekommen war, fühlte sich jetzt leichter an. Ryder versteht, wie ich ticke – und es überrascht mich nicht einmal.

„Allerdings hat der Verkupplungsversuch meiner Mutter in meinem Kopf einen Stein ins Rollen gebracht“, fuhr er fort. „Nun wusste ich ja, dass du Single bist und bei Charisma arbeitest. Also habe ich Cullen Elliott eine Einladung zur Silvesterparty seiner Großeltern aus dem Kreuz geleiert.“

„Ganz schön aufwendig“, meinte Chloe vorsichtig.

Auf Ryders Gesicht erschien wieder dieses eigentümliche Lächeln, das sie inzwischen so gut kannte – und liebte. „Ich kenne Cullen durch gemeinsame Geschäftsfreunde. Es war nicht besonders schwer, eingeladen zu werden. Schwer ist vielmehr, nicht über jemanden hinwegzukommen, in den man in der Highschool verknallt war.“

Ihr wurde schwindlig vor Freude über dieses Geständnis. „Ich hab nie verstanden, wie ich damals an den Spitznamen Fab Dav gekommen bin. Fabelhaft habe ich mich in der Highschool ganz bestimmt nicht gefühlt.“

„Erinnere mich daran, dich eines Tages über die Gründe aufzuklären“, konterte Ryder grinsend. Im nächsten Moment wurde er wieder ernst. Eindringlich schaute er Chloe an, als wollte er in ihren Augen lesen, wie sie zu ihm stand. „Ich habe mir angewöhnt, Einzelheiten aus meinem Berufsleben für mich zu behalten. Aber ich bin davon ausgegangen, durch deine Mutter wüsstest du zumindest ein bisschen über meinen Job Bescheid.“

Sie schüttelte den Kopf. „Mom hat keinen Schimmer vom Internet. Sie hält Google für ein Geräusch, das Babys machen.“

Chloe wusste noch, dass ihre Mutter ein- oder zweimal erwähnt hatte, dass Ryder McPhee beruflich recht erfolgreich sei. Sie hatte sich nichts weiter dabei gedacht. Das Wort „erfolgreich“ hatte Chloe an einen Angestellten im mittleren Management denken lassen, der recht ordentlich verdiente. Ganz sicher nicht an ein Mitglied des Clubs der Multimillionäre.

„Gut zu wissen, dass dich nicht mein Kontostand fasziniert hat, sondern mein Körper“, bemerkte er trocken.

„Als du Silvester bei den Elliotts aufgetaucht bist, dachte ich, ich müsste um Mitternacht wieder mal einen – äh, Frosch küssen.“

Ryder lachte. „Kein Wunder, dass dich mein grünes Hemd so aus dem Konzept gebracht hat.“

„Ich hatte gehofft, du würdest dich nicht daran erinnern. Übrigens mag ich vor zwei Wochen tatsächlich auf der Suche nach einem Begleiter gewesen sein. Aber ich habe dich zu unserer Familienfeier eingeladen, weil du du bist. Nicht wegen Maxine oder Gavin.“

Mir ist völlig egal, was meine Schwester und mein Schwager denken. Ich wollte Ryder mitnehmen, weil ich an keinen anderen Mann mehr denken kann.

„Chloe, ich weiß, dass Silvester erst zwei Wochen her ist …“

„Ja.“

„Vorhin habe ich doch erwähnt, dass ich in dich verknallt war.“

Sie nickte.

„Seit der Highschool ist es nur noch schlimmer geworden.“

Behutsam legte Chloe die Fingerspitzen auf Ryders Lippen. „Ich weiß. Mir geht es genauso.“ Ihr ging das Herz auf, als sie erkannte, dass sie in jener Nacht im Hotel falsch geraten hatte. Es war nicht das Gefühl für sie, über das Ryder hinweg war, sondern sein Drang, sich ihr gegenüber unausstehlich zu benehmen.

Er lächelte. „Ich glaube, aus der Schwärmerei ist Liebe geworden.“

„Hoffentlich“, sagte sie mit gespielter Strenge, während ihr Tränen in die Augen stiegen. „Weil ich dich nämlich über alles liebe.“

„Chloe“, murmelte er.

Danach fiel ziemlich lange kein Wort mehr. Schließlich trat Chloe widerstrebend einen Schritt zurück. „Ich glaube, wir sollten uns jetzt bei den anderen Gästen blicken lassen.“

Auf der Treppe zum Erdgeschoss fragte Ryder: „Kannst du damit leben, dass deine Mutter ihre Hände im Spiel hatte, als du deinen zukünftigen Ehemann getroffen hast?“

Chloe hakte sich bei ihm ein und dachte an die kleinen McPhees, die ihnen die Zukunft bescheren würde. „Sollte ich vergessen, ihr dafür zu danken – hilf mir doch bitte auf die Sprünge.“

– ENDE –

IMPRESSUM

Affäre mit der sexy Ex erscheint in der HarperCollins Germany GmbH

Redaktion und Verlag: Postfach 301161, 20304 Hamburg Telefon: +49(0) 40/6 36 64 20-0 Fax: +49(0) 711/72 52-399 E-Mail: [email protected]
Geschäftsführung:Thomas BeckmannRedaktionsleitung:Claudia Wuttke (v. i. S. d. P.)Produktion:Jennifer GalkaGrafik:Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)

© 2006 by Harlequin Books S.A. Originaltitel: „Billionaire’s Proposition“ erschienen bei: Silhouette Books, Toronto Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

© Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARABand 322 - 2012 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg Übersetzung: Christian Trautmann

Umschlagsmotive: coka-Shutterstock

Veröffentlicht im ePub Format in 02/2016 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 9783733766870

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY

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