Die Gefallsüchtigen - Wolfgang Herles - E-Book

Die Gefallsüchtigen E-Book

Wolfgang Herles

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Beschreibung

Die längst fällige Medienkritik

Populistische Politiker, die ihr Fähnchen nur noch in den Wind hängen. Und Medien, die mitspielen. Vor allem ein immer seichteres öffentlich-rechtliches Fernsehen, das sich ohne Not unter das Diktat der Quote gestellt hat.
Das Ergebnis: Moralismus und Alarmismus statt kritischem Qualitätsjournalismus, statt Aufklärung und Bildung nur Fußball und Krimis. Ihre Aufgabe, »vierte Gewalt« in unserem demokratischen Gemeinwesen zu sein, verfehlen die Gebührensender dramatisch. Und das am Beginn des digitalen Zeitalters, wo sie so wertvoll sein könnten wie nie.

Wolfgang Herles beschreibt diesen besorgniserregenden Zustand und fordert: Reformiert ARD und ZDF grundlegend oder schafft sie ab.

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Das Buch

Populistische Politiker, die ihr Fähnchen nur noch in den Wind hängen. Und Medien, die mitspielen. Vor allem ein immer seichteres öffentlich-rechtliches Fernsehen, das sich ohne Not unter das Diktat der Quote gestellt hat.

Das Ergebnis: Moralismus und Alarmismus statt kritischem Qualitätsjournalismus, statt Aufklärung und Bildung nur Fußball und Krimis. Ihre Aufgabe, »vierte Gewalt« in unserem demokratischen Gemeinwesen zu sein, verfehlen die Gebührensender dramatisch. Und das am Beginn des digitalen Zeitalters, wo sie so wertvoll sein könnten wie nie.

Wolfgang Herles beschreibt diesen besorgniserregenden Zustand und fordert: Reformiert ARD und ZDF grundlegend oder schafft sie ab.

Der Autor

Wolfgang Herles, Jahrgang 1950, ist einer der vielseitigsten und profiliertesten deutschen Fernsehjournalisten. Dreiundvierzig Jahre lang, die ersten zwölf Jahre beim Bayerischen Rundfunk, dann beim ZDF, moderierte er Nachrichtensendungen, politische Magazine, Elefantenrunden, Talkshows, zehn Jahre lang das Kulturmagazin »Aspekte« und zuletzt die Literatursendung »Das blaue Sofa«. Er gestaltete als Reporter und Autor Dutzende längerer Dokumentationen und Reportagen, porträtierte dabei so unterschiedliche Persönlichkeiten wie Joseph Ratzinger und Bill Gates. Als Redaktionsleiter war er u.a. für das Kulturmagazin »Aspekte« und für das ZDF-Studio in Bonn verantwortlich, aus dem er auf Betreiben des damaligen Bundeskanzlers Kohl entfernt wurde. Herles ist Autor mehrerer politischer Sachbücher und Romane. Er lebt in München und Berlin.

Weitere Informationen zu unserem Programm unter www.knaus-verlag.de

Wolfgang Herles

Die Gefallsüchtigen

Gegen Konformismus in den Medien und Populismus in der Politik

Knaus

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1. Auflage

Copyright © der Originalausgabe 2015

beim Albrecht Knaus Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Umschlaggestaltung: Favoritbüro, München

Satz: Uhl + Massopust, Aalen

ISBN 978-3-641-13591-1

www.knaus-verlag.de

Conformism is the jailer of freedom and the enemy of growth.

John F. Kennedy

Das Wesen der Welt ist Unordnung und Chaos, auch wenn viele von uns alles tun, um dies zu verleugnen, und sich dem gesellschaftlichen Konformismus, der autorisierten Darstellung des Lebens unterordnen.

John Burnside

Immer, wenn man die Meinung der Mehrheit teilt, ist es Zeit, sich zu besinnen.

Mark Twain

Die Gedankenlosigkeit ist zur Königin und Herrscherin über das postmoderne Leben geworden, und die Politik ist eins ihrer ersten Opfer.

Mario Vargas Llosa

Keine Institution hat sich die Demokratie so unter den Nagel gerissen wie das Fernsehen.

Bodo Kirchhoff

Inhalt

EINLEITUNG

Wie Quotenjunkies und Konformisten einander in Gefallsucht verbunden sind. Warum Medienkritik Gesellschaftskritik sein muss. Weshalb die Reform des öffentlich-rechtlichen Fernsehens notwendig ist.

Medienkritik ist Gesellschaftskritik

Gefallsucht und Konformismus

Zum Buch

Das Gesetz der Quote

ERSTER TEILZerrspiegel

EINS

Wie alles zu Unterhaltung wird, selbst Nachrichten. Von Quotenjunkies und Hofberichterstattern. Vom Gewicht der Nachricht. Weshalb Gefühle lügen. Warum Komiker Könige sind.

Quotenjunkies

Gedoppelte Gefallsucht

Verdichten, Verkürzen, Verfälschen

Im Sturm der Gefühle

Geschrei und Schweigen

Außer Atem

Im Wirbel der Unterhaltung

Comedy-News-Show

ZWEI

Wer quatscht da? Wie Talkshows funktionieren. Debattenort Parlament. Über ein Grundgesetz der Demokratie: Wer nicht streiten kann, kann nicht gestalten.

Quatschen – worüber?

Small Talk, ganz groß

Es ginge anders

Intellektuelle im Fernsehen

Streitkultur im Parlament

Scheindebatten in der Manege

Wer nicht streiten kann

DREI

Wozu Skandale gut sind. Wovon Moralismus ablenkt. Hoeneß, Middelhoff, Wulff und ein Bischof. Politische Korrektheit: Pannen-Peer und Fortpflanzungsgemurkse.

Blutrausch und Moral

Moralismus. Uli Hoeneß und der Steuerstaat

Schadenfreude. Der Manager, der Bischof und der Kandidat

Mediale Vorverurteilung. Lehrstück Wulff

Doppelmoral. Das Beispiel Edathy

Sprachverbote, Denkverbote

VIER

Weshalb Pegida verteufelt, der Islam jedoch beschönigt wird: Beispiele konformistischer Öffentlichkeit. Über die Entrüstungsindustrie und die Grenzen der Freiheit. Von der Wut auf die Medien.

Der Islam und Pegida

»Lügenpresse, halt die Fresse«

Der Islam und »die Guten«

FÜNF

Junkfood für den Kopf. Die Elementarteilchen des Konformismus. Wie Denkschablonen entstehen und was Sprachschablonen bewirken. Beispiel: Putin und die Ukraine. Über blinde Gefolgschaft.

Wie Denkschablonen funktionieren

Beispiel Putin

Sprachschablonen

Blinde Gefolgschaft

ZWEITER TEILDie Konformismusfalle

SECHS

Merkels Methode und weshalb sie Schule macht. Stimmungsdemokratie und postdemokratische Gängelei. Und wie aus konformistischer Politik ein Populismus der Mitte entsteht.

Die Verzerrung der Realität

Ein Trugbild von Führung

Die Macht der Meinungsforschung

Nudging

Postdemokratie

Leitbild Merkel

Das alternative Milieu und die FDP

Was war früher anders und warum?

Charisma und Leidenschaft

Populismus der Mitte

SIEBEN

Ursachen des Konformismus: die soziale und die kulturelle Spaltung der Gesellschaft. Weshalb alles gleichgültig ist, wenn alles gleich gilt. Risiken und Ungewissheiten. Der Preis der Freiheit.

Ein eingebildeter Konsens: Europa

Die tiefere Spaltung

Weshalb ästhetische Erziehung unverzichtbar ist

Soziale Spaltung

Konformismus aus Angst: »Schwindelgefühl der Freiheit«

DRITTER TEILDie Seichtigkeitsspirale

ACHT

Wie die ökonomische Krise die Printmedien schwächt. Wozu Zeitungen gut sind, wenn sie gut sind. Weshalb auch im Netz die Gefallsucht dominiert. Und was die Demokratie davon hat.

Im Mainstream

Wozu noch Zeitungen?

Online-Journalismus

Demokratie im Netz

Digitale Streitkultur

Gefallsucht im Netz

Big Data

NEUN

Wie das Netz das Denken formt. Abkehr von der Schriftkultur. Die Gutenberg-Parenthese. Was wir zu wissen glauben.

Abkehr von der Schriftkultur

Das Auge des Pfaus

ZEHN

Kleine Bilanz des Privatfernsehens. Was Quoten wirklich sind. Die seltsamen Methoden der Programmplaner. Rankingshows, Hitler-Dokus und Krimis.

Privat: banal, trivial, egal

Mehr Vielfalt – mehr Einfalt

Was Quote bedeutet

Die Vollstrecker

Substanzverluste, Volume I

Substanzverluste, Volume II

Substanzverluste, Volume III

Substanzverluste, Volume IV

Substanzverluste, Volume V

Medium der Bequemlichkeit

ELF

Warum die Macht der Quote beendet werden muss. Weshalb das Gebührenfernsehen abgeschafft werden sollte. Und was dann? Notwendige Reformen: Unabhängigkeit, Programmqualität, Unternehmenskultur, institutionelle Reform.

Legitimation über Gebühr

Wozu öffentlich-rechtliches Fernsehen?

Fernsehen dient der Demokratie

Politische Unabhängigkeit

Programmreform

Für eine neue Unternehmenskultur ohne Primat der Quote

Fernsehen ohne Werbung

Ein öffentlich-rechtlicher Sender – finanziert aus Steuermitteln

DANK

EINLEITUNG

Wie Quotenjunkies und Konformisten einander in Gefallsucht verbunden sind. Warum Medienkritik Gesellschaftskritik sein muss. Weshalb die Reform des öffentlich-rechtlichen Fernsehens notwendig ist.

Wer genau hinsieht, kann auf dem Gipfel des Lerchenbergs eine hohe Stange erkennen. Auf ihr steckt ein Hut. Der Quoten-Hut. Vor ihm hat jeder, der im ZDF arbeitet, das Haupt zu beugen. Alle opfern der Quote. Wir sind Marktführer!1 In diesem Stolz steckt zugleich das ganze Elend.

Dieses Buch widerspricht dem mit totalitärer Wucht herrschenden Dogma: Je größer die Zahl und der Anteil der Zuschauer, desto bedeutender, besser, erfolgreicher das Programm. Dieses Dogma ist falsch. Es zerstört Fernsehkultur. Es steht dem einzigen wirklichen Auftrag des öffentlichen Fernsehens entgegen, dem Auftrag, dem demokratischen Diskurs zu dienen. Auch wenn es nicht informiert und bildet, sondern unterhält, gilt dieser Auftrag.

Medienkritik ist Gesellschaftskritik

Nichts gegen gesunde Ambitionen. Gegen Marktführerschaft wäre nichts einzuwenden, müsste nicht ein zu hoher Preis dafür bezahlt werden. Ein Fernsehprogramm, das immer möglichst allen gefallen will, wird zwangsläufig beliebig. Wer sich anbiedert, ist schnell mutlos, vermeidet den besonderen Blick auf die Welt, kommt gern glatt und gefällig daher, erstarrt aus Angst vor Überforderung der Zuschauer. Wer auf das setzt, was erfahrungsgemäß ankommt, scheut Irritation und Provokation, bringt immer dasselbe und von dem zu viel. Es ist das, woran es seine Zuschauer gewöhnt hat: Krimis ohne Ende, Sportevents, Talk, Talk, Talk, Talk. Und selbst Nachrichten, Reportagen und Dokumentationen sind so, wie es die Marktforschung und die Zahlen befehlen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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