Die Geliebte des Rebellen - Ruth Langan - E-Book
SONDERANGEBOT

Die Geliebte des Rebellen E-Book

Ruth Langan

0,0
4,49 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 4,49 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.

Mehr erfahren.
Beschreibung

Die Nacht, in der man der zarten AnnaClaire den schwer verletzten Rebellen Rory O'Neil ins Haus bringt, verändert ihr Leben für immer! Zwar schlägt auch ihr Herz für Irland. Doch an bewaffneten Widerstand gegen die mordenden und plündernden englischen Truppen hat AnnaClaire niemals gedacht! Aber während sie den hochgewachsenen Iren gesund pflegt, entbrennt zwischen ihnen ein heißes Gefühl, und als Rory fliehen muss, nimmt er AnnaClaire einfach mit. Auf der Flucht geschieht es dann: AnnaClaire gibt sich in seinen starken Armen der sinnlichen Liebe hin. Doch dann wird ihr Geliebter von den englischen Häschern aufgespürt und nach London gebracht. In ihrer Angst um ihn fährt AnnaClaire nach London und bittet die englische Königin um Gnade...

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 374

Veröffentlichungsjahr: 2012

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Ruth Ryan Langan

Die Geliebte des Rebellen

IMPRESSUM

Die Geliebte des Rebellen erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH

Redaktion und Verlag:

Postfach 301161, 20304 Hamburg

Telefon: 040/60 09 09-361

Fax: 040/60 09 09-469

E-Mail: [email protected]

Geschäftsführung:

Thomas Beckmann

Redaktionsleitung:

Claudia Wuttke (v.l.S.d.P.)

Produktion:

Christel Borges

Grafik:

Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)

©

1999 by Ruth Ryan Langan Originaltitel: „Rory“ erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

©

Deutsche Erstausgabe in der Reihe Historical Band 0148 Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg Übersetzung: Doris Wildt Fotos: Pino Daeni via Agentur Schlück

Veröffentlicht im ePub Format im 12/2012 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

eBook-Produktion: readbox, Dortmund

ISBN 978-3-95446-038-0

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

CORA Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

ROMANA, BIANCA, BACCARA, TIFFANY, MYSTERY, MYLADY, HISTORICAL

CORA Leser- und Nachbestellservice

Haben Sie Fragen? Rufen Sie uns an! Sie erreichen den CORA Leserservice montags bis freitags von 8.00 bis 19.00 Uhr:

CORA Leserservice

Telefon

01805 / 63 63 65*

Postfach 1455

Fax

07131 / 27 72 31

74004 Heilbronn

E-Mail

[email protected]

* 14 Cent/Min. aus dem Festnetz der Deutschen Telekom, abweichende Preise aus dem Mobilfunknetz

www.cora.de

PROLOG

Irland, 1560

Vor der Kapelle von Ballinarin, seit Menschengedenken der Stammsitz der O’Neils, erklang leises Stimmengewirr der vielen Menschen, sowohl Familienangehörigen als auch Freunden, die teilweise von so weit her wie Castle Malahide in Dublin und Castle Bunratty in Clare angereist waren. Es herrschte eine festliche, erwartungsvolle Atmosphäre, denn sie alle waren gekommen, um Zeugen zu sein, wie sich Rory O’Neil, der Erstgeborene von Gavin und Moira, und seine geliebte Caitlin Maguire das Jawort gaben.

In einem kleinen Nebenraum im hinteren Teil der Kapelle ging Rory unruhig hin und her. Sein Bruder Conor stand inzwischen an der Tür und beobachtete die Ankunft weiterer Gäste.

“Wo bleibt sie nur?” Rory hielt inne. Die Sonnenstrahlen, die durch das kleine Fenster drangen, verliehen seinem dunklen Haar einen blauschwarzen Schimmer. Der Bräutigam sah in seiner schwarzen Gewandung prächtig aus. Dieser Eindruck wurde von dem kunstvoll über eine Schulter geworfenen Umhang, in den das O’Neil-Wappen eingestickt war, vervollkommnet.

“Es steht nicht zu befürchten, dass sie ihre Meinung geändert hat”, sagte Conor. “Das Mädchen liebt dich schon, seit es eine eigene Meinung formulieren kann. Hab einfach noch etwas Geduld.”

“Hör mir doch damit auf”, stieß Rory unbeherrscht hervor, und sein Bruder schmunzelte vergnügt.

“Wie recht du hast”, erwiderte Conor. “Geduld zählte noch nie zu deinen Tugenden. Aber in diesem Fall solltest du etwas mehr Verständnis aufbringen. Gib Caitlin Gelegenheit, sich so schön wie möglich für ihren Gatten herzurichten.”

“Sie kann gar nicht schöner werden, als sie bereits ist. Und warum sollte ich mich noch gedulden? Mein Leben lang habe ich bereits auf diesen Tag gewartet.”

“Wie wahr! Es scheint, als ob du schon immer in sie verliebt warst.”

“Seit ich ein Junge von gerade zwölf Jahren war”, bestätigte Rory lächelnd. Mit diesem Lächeln hatte er von jeher jedes Mädchen zwischen Cork und Derry in seinen Bann gezogen. Es gab wohl keine junge Frau, die nicht von einer gemeinsamen Zukunft mit dem ältesten O’Neil-Sohn geträumt hätte.

Doch Rory hatte stets ausschließlich Augen für Caitlin gehabt. “Nur für sie bin ich geboren worden”, erklärte er im Brustton der Überzeugung. “Conor, mit dem heutigen Tage wird meine Existenz vollkommen sein.” In gedämpftem Tonfall fügte er hinzu: “Habe ich dir erzählt, dass ich mich gestern Abend zu ihr geschlichen und ihr gesagt habe, dass ich nicht mehr bis heute warten könne? Ich wollte, dass sie sich auf der Stelle zu mir legt.”

Conor warf den Kopf zurück und lachte lauthals. “Pass bloß auf, dass Pater Malone nichts von deinen verwerflichen Absichten erfährt.”

“Das wäre nicht weiter schlimm, denn Caitlin verweigerte sich meinem Wunsch. Sie sagte, erst in der Hochzeitsnacht würde sie sich mit mir vereinen. Ihre Unschuld soll ein besonderes Geschenk für ihren Gatten sein.”

“In Anbetracht all der vielen aufgestauten liebevollen Gefühle wird deine Hochzeitsnacht ein unvergessliches Erlebnis werden.”

In diesem Moment wurde die Tür ungestüm aufgerissen, und die Brüder wandten sich um. Ein junges Mädchen, das ein Gewand aus rosafarbener Seide trug, stürmte herein.

“Ich hatte schon Angst, ich würde zu spät kommen!”

“Zu spät für was, Briana?” Liebevoll lächelte Rory beim Anblick seiner kleinen Schwester. Ihr hüftlanges flammend rotes Haar war vom Wind zerzaust, ihre Wangen schienen zu glühen. Sie atmete stoßweise, und Rory vermutete, dass sie den ganzen Weg vom Hauptturm der Burganlagen bis zur Kapelle gerannt war, wie sie überhaupt in ihrem jungen Leben stets laufen musste, um mit ihren Brüdern Schritt halten zu können.

“Zu spät, meinem Bruder einen Kuss zu geben, bevor er mich für immer verlässt”, gab Briana atemlos zur Antwort.

“Du tust ja gerade so, als ob ich fortgehen würde. Dabei werden Caitlin und ich doch hier auf Ballinarin wohnen.”

“Ja, aber du wirst ein Ehemann sein.” Briana lachte, wobei die Grübchen in ihren Wangen sichtbar wurden, und ihre Brüder wussten, dass sie zumindest einiges von ihrer Unterhaltung gehört hatte. Doch gleichzeitig konnten sie sich darauf verlassen, dass Briana ihr Wissen für sich behalten würde. Jetzt fügte sie hinzu: “Und so, wie ihr beide euch anseht, vermute ich, dass du sehr schnell auch Vater sein wirst. Und dann wirst du keine Zeit mehr für deine Schwester haben.”

Rory zog das junge Mädchen an sich und küsste es zärtlich auf die Stirn. “Ich werde immer Zeit für dich haben, Briana”, versicherte er. “Außerdem kannst du jeden Tag zu uns kommen und Caitlin mit den Kleinen helfen.”

“Wie viele Kinder wünschst du dir?” erkundigte sie sich.

“Mindestens ein Dutzend. Die Jungen werden ihrem Vater ähneln, und die Mädchen werden wie ihre Mutter dunkles Haar haben und eine Haut so klar wie das Wasser des Shannon. Außerdem werden sie so wunderschön sein, dass ich sie werde einsperren müssen, um sie vor den jungen Männern dieser Gegend zu schützen.”

Briana und Conor lachten über diese schwärmerischen Worte fröhlich und unbeschwert, und Conor meinte: “Siehst du, Bruderherz, das ist es, was ich an dir so sehr mag. Wenn du von der Zukunft träumst, sind diese Träume immer so überwältigend und großartig. Ich hoffe für dich, dass es nicht umgekehrt kommt und deine Söhne klein und zierlich wie ihre Mutter werden und deine Töchter solche Riesen, wie du einer bist.”

“Ganz gewiss nicht”, entgegnete Rory bestimmt. “Sie werden …” Er hielt inne, denn draußen vor der Kapelle vernahmen sie Geräusche, die auf einen Tumult hinwiesen. Erleichtert lächelte er. “Na endlich. Ich dachte schon …” Abermals brach Rory mitten im Satz ab. Das Lächeln erstarb auf seinen Lippen. Alarmiert lauschte er auf die plötzlichen lauten Rufe, in die immer mehr Gäste einfielen, und eilte durch die Kapelle nach draußen.

In der Nähe des Eingangs stand ein Junge von sechs oder sieben Jahren, der wild gestikulierte und unzusammenhängende Worte hervorstieß. Seine Kleider waren schmutzig und zerrissen und wiesen Blutspuren auf.

Rory bahnte sich einen Weg durch die Menge, ging vor dem Kind in die Hocke und umfasste dessen Schultern. In einem Anflug von Panik erkannte er in dem Jungen einen Sohn von Caitlins ältestem Bruder.

“Was ist passiert, Innis? Wo sind die anderen?”

“Neben der Straße … In der Biegung … Englische Soldaten … Mehr als ein Dutzend!”

Rory verdrängte mit aller Kraft das Gefühl aufsteigenden Entsetzens. Stattdessen verlangte er: “Innis, erzähl endlich, was geschehen ist!”

Offenkundig hatte der kleine Junge Entsetzliches gesehen. Er zitterte am ganzen Körper, als er hervorstieß: “Mein Vater fiel auf mich. Ich konnte mich nicht rühren. Ich musste alles mit ansehen. Oh Rory, sie sind alle tot!”

“Nein!” Rory ließ das Kind los, richtete sich auf und stürmte zu einem Pferd, das an einem Baum festgebunden war. Er griff nach den Zügeln, machte es los und schwang sich auf den Rücken des Tieres. Dann preschte er davon. Er hörte noch, wie andere Reiter ihm folgten, sah aber nicht zurück.

Noch bevor er die Wegbiegung erreichte, hatte Rory bereits die gespenstische Stille wahrgenommen. Kein Vogelgezwitscher, keine raschelnden Bewegungen irgendwelcher anderer Tiere. Es schien, als hielte das Land den Atem an.

Und dann sah er sie, die vielen leblosen Körper – sowohl von Menschen als auch von Tieren. Die Pferde, in deren Hälsen noch die Lanzen steckten. Die wagemutigen Männer, die augenscheinlich bis zu ihrem letzten Atemzug erbittert gekämpft hatten. Manche hielten noch im Tod den Griff ihrer Schwerter umklammert. Doch am schlimmsten hatten die Angreifer unter den Frauen gewütet.

Rory sah etwas Weißes im Wind flattern. Nur an ihrem Brautkleid, das von rohen Händen zerrissen worden war, konnte er Caitlin erkennen. Erschüttert kniete er neben seiner toten Liebsten. Ihr teilweise entblößter Körper wies Spuren auf, die Zeugnis ablegten von der Gewalt, die man ihr angetan hatte, bevor sie brutal ermordet worden war.

Mit einem markerschütternden Aufschrei riss Rory die leblose Gestalt an sich und barg das Gesicht in ihrem von Blut verklebten Haar. Er wurde von unkontrollierbaren Schluchzern geschüttelt. Ihm war, als würde ihm das Herz in Stücke gerissen.

“Rory, um Himmels willen!” Voller Entsetzen stand Conor neben seinem Bruder. Hilflos musste er mit ansehen, wie Rory in unartikulierter Raserei seinem unendlichen Schmerz Luft machte. Er schämte sich seiner Tränen nicht.

Nach und nach trafen immer mehr Menschen an der Stätte des Grauens ein. Gavin O’Neil ging zu seinem ältesten Sohn. Seine Stimme bebte, als er sagte: “Rory, wir wissen, wer für dieses Massaker verantwortlich ist. Innis hat gehört, wie der Anführer der Horde ‘Tilden’ genannt wurde. Er beschrieb ihn als groß und muskulös, mit gelblichem Haar und einem von einer Narbe, die vom linken Auge bis zum Kinn reicht, entstellten Gesicht.”

“Ich werde ihn finden.” Rory nahm seinen Umhang ab und bedeckte Caitlins geschändeten Körper damit. Dann stand er auf, wobei er die junge Frau, die er heute hätte heiraten sollen, fest an sich gepresst hochhob. Heute Nacht hätte sie in seinen Armen, in seinem Bett liegen sollen. Stattdessen würde sie nun für alle Zeit in kalter Erde liegen.

Rory schaute in die Runde. Er war umringt von seiner Familie, Freunden und entfernten Verwandten, die alle fassungslos vor sich hin weinten. Seine eigenen Tränen waren versiegt. In seine Augen war ein harter, kalter Ausdruck getreten. Starr blickte Rory auf die Verwüstung um sich herum. “Ich gebe euch mein Wort, dass ich nicht eher ruhen werde, als bis ich den englischen Bastard gefunden habe, der uns das hier angetan hat.”

Gavin legte seinem Erstgeborenen eine Hand auf die Schulter. “Wir holen einen Wagen, um sie und die anderen von hier fortzubringen.”

Schroff schüttelte Rory die Hand seines Vaters ab. “Niemand wird Caitlin anrühren. Ich werde sie tragen. Das ist alles, was ich jetzt noch für sie tun kann.”

Es war eine traurige, schweigsame Prozession, die sich auf den Weg zurück zur Kapelle machte. An ihrer Spitze schritt Rory in blut- und schmutzverkrusteter Kleidung. Caitlin auf seinen Armen war vollständig von seinem Umhang verhüllt – bis auf eine Strähne ihres rabenschwarzen Haars.

An der Kapelle angelangt, blieb Rory stehen. Er hielt Caitlin so lange auf den Armen, bis ihr Grab fertig war und Pater Malone die Worte sprach, mit denen der leblose Körper der heiligen Erde übergeben wurde.

Stundenlang verharrte Rory schweigend in kniender Haltung an dem Erdhügel, unter dem seine Liebste nun ruhte, während auch all die anderen Opfer des brutalen Überfalls beerdigt wurden.

Rory sah auf die vielen frischen Gräber und richtete schließlich den Blick in die Ferne. Still scharten sich seine Angehörigen um ihn. Endlich wandte er sich an seine Eltern, umarmte erst seine Mutter und seinen Vater, um dann seine Schwester sacht auf die Wange zu küssen.

Brianas leises Weinen ging in lautes Schluchzen über. “Du darfst nicht fortgehen, Rory”, schrie sie verzweifelt. “Bitte, bleib hier. Wenn du gehst, werde ich dich niemals wiedersehen!”

“Pscht, meine Kleine.” Rory umarmte das Mädchen, wobei er ihr zuflüsterte: “Ich werde zurückkehren. Vertrau mir!”

Conor umfasste den Ellbogen seines Bruders. “Darf ich dich begleiten?”

Entschieden schüttelte Rory den Kopf. “Nein, das ist eine Mission, die ich allein bewältigen muss. Du wirst hier gebraucht.” Er wandte sich an seine Mutter, die hinter dem kleinen Innis stand und dessen schmale Schultern umfasst hielt. “Mutter, werdet Ihr Euch um den Knaben kümmern?”

Moira O’Neil nickte. “Ich werde ihn als meinen Sohn ansehen, bis mein eigener heimkehrt.”

Rory schnallte sich sein Schwert um und steckte je einen Dolch in einen Stiefelschaft und seinen Taillengurt.

Sein Vater streifte sich den Umhang mit dem O’Neil-Wappen ab und legte ihn seinem Sohn um die Schultern. Dann hob er eine Hand in segnender Gebärde. “Möge Gott dich begleiten, Rory, und dich wohlbehalten zu denen zurückbringen, die dich lieben.”

Ohne ein weiteres Wort schwang sich Rory auf sein Pferd. Er warf noch einen letzten Blick zurück auf Ballinarin.

In der Ferne erhob sich majestätisch der Croagh Patrick. Der Berg, der über das Land zu wachen schien, wechselte je nach Tageszeit die Farbe. Im Moment wirkte er weich im zartrosa Licht der untergehenden Sonne. Die Hänge waren bedeckt von Sträuchern, Gestrüpp und Büschen, und am Fuße des Croagh Patrick gab es hohe Koniferen und uralte, große Rhododendren, deren Blüten weithin leuchteten.

Rory liebte dieses Land trotz oder gerade wegen der gelegentlich unwirtlich anmutenden Landschaft. Hier war der einzige Ort auf Erden, wo er je hatte sein wollen. Doch die Idylle seiner Heimat hatte sich als trügerisch erwiesen. Wegen der grauenvollen Dinge, die an diesem Ort geschehen waren, musste er Irland verlassen.

Seine Reise würde ihn weit fortführen von allem, was ihm lieb und teuer war, und zwar für Jahre, wenn nicht gar für den Rest seines Lebens. Denn es gab keine Rückkehr für ihn, solange er seinen Schwur nicht erfüllt hatte.

1. KAPITEL

County Dublin, 1562

“So viele von ihnen, Rory.” Die Stimme war kaum lauter als das Rascheln der Blätter im Wind. Ein halbes Dutzend Gestalten hielt sich im Schilf am Ufer der Liffey verborgen und beobachtete die englischen Soldaten, die ausgelassen in dem Fluss badeten.

“In der Tat”, entgegnete Rory und sah den Bauern, der neben ihm kniete, an. “Ich hatte gehofft, sie wären in einer kleineren Gruppe unterwegs. Aber es sieht so aus, als seien beinahe fünfzig der Bastarde hier zu einem fröhlichen Bad versammelt.”

“Seit die Engländer die heilsamen Kräfte der heißen Quellen entdeckt haben, ist der Fluss zu einem ihrer liebsten Treffpunkte geworden”, erklärte der Bauer und rümpfte ob des starken Schwefelgeruchs in der Luft die Nase. Dann setzte er verbittert hinzu: “Hier können sie sich entspannen, wenn sie sich mal wieder einen Spaß daraus gemacht haben, einige von uns zu töten.”

Rory beobachtete unverwandt das Treiben am Fluss. “Bist du sicher, dass der mit der Narbe unter ihnen ist?”

Angestrengt spähte der Bauer in die Ferne. “Ich habe ihn noch nicht entdeckt. Aber er war auf jeden Fall gestern dabei, als einige dieser Bastarde meine Tochter in den Feldern entdeckten und Grauenvolles mit ihr taten.” Sein Tonfall verriet die Qual, die er empfand. “Sie ist erst elf, Rory …” Dem Bauern versagte die Stimme. Erst nach einer Weile fuhr er fort: “Der mit der Narbe bestand darauf, meinem Kind als Erster Gewalt anzutun. Von meiner Tochter erfuhren wir, dass er jeden, der nicht mitmachen wollte, verhöhnte und verspottete.”

Rory legte dem Bauern mitfühlend eine Hand auf den Arm, als dieser hasserfüllt zischte: “Ich will derjenige sein, der diesen Schweinehund tötet.”

“Ich weiß, wie dir zumute ist, Seamus”, versicherte Rory. “Aber du hast schon genug getan. Geh jetzt nach Hause zu deiner Familie.”

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!